die Christen eine grosse Sammlung für die besonders betroffenen Christen in Judäa (Apg 11,27—30). Später wies er Paulus darauf hin, dass Leiden und Gefangenschaft auf ihn warten würden (Apg 21,10—11).“* N e be n d i e s e r U n t e r sc h e i dun g — Prophetie muss nicht unbedingt Vorhersagen der Zukunft bedeuten! — ist ausserdem wichtig, dass wir als Gemeinde aufgerufen sind, die Aussagen von Propheten zu prüfen. (1. Kor 14,29) Die berühmte Stelle vom ‘Schweigen der Frauen‘ im Gottesdienst folgt übrigens direkt auf das Prüfen und legt von daher den Gedanken nahe, dass sich das befohlene Schweigen auf das Prüfen prophetischer Rede bezieht (V. 34). Ausserdem wird festgehalten, dass „die Geister der Propheten den Propheten untertan sind“ (V. 32) mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass im Einklang mit Gottes Wesen keine Unordnung dadurch im Gottesdienst entstehen soll (V. 33). Wie gehen wir damit als Gemeinde um? Als Gemeindeleitung ist es unser Anliegen, Gemeinde nach biblischen Massstäben zu bauen und den Gebrauch von Geistesgaben zu fördern. Deswegen möchten wir ausdrücklich erklären, dass prophetische Worte im Gottesdienst willkommen sind. Schliesslich wollen wir nichts weiter tun, als biblische Anweisungen umzusetzen, und das hier ist eine. An der letzten Gemeindeleitungsretraite haben wir festgelegt, dass wir es praktisch so handhaben wollen, dass prophetische Worte—wie im allgemeinen andere Mitteilungen auch—vorher angemeldet werden. Im Unterschied zu anderen Ansagen müssen sie aber direkt mit dem Pastor besprochen werden, nicht einfach mit dem Moderator.
Das kann auch spontan während des Gottesdienstes geschehen, sofern möglich gerne auch schon vorher. Warum diese Einschränkung? Ganz einfach: Wer aufs Herz gelegt bekommen hat, z.B. der Gemeinde einfach ein ermutigendes Bibelwort zuzusprechen, kann damit rechnen, i.d.R. sofort die Zusage zu erhalten, das auch öffentlich mitzuteilen. Nun ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass auch schwierigere Fälle denkbar wären (theoretisch wären das z.B. öffentliche Ermahnungen an Einzelne, Gerichtsandrohungen, polemische Diskussion von Lehrfragen, oder biblisch fragwürdige Zukunftsvorhersagen). In diesen Fällen würde sich die Gemeindeleitung vorbehalten, solche Worte erst zu prüfen, bevor sie öffentlich geäussert werden. Beispielsweise erhielt ich diese Woche ein Email, datiert vom 22. Oktober, mit der Behauptung, dass „in den nächsten Tagen … den Supermärkten der ‚Geldhahn‘ zugedreht“ und demzufolge „die Regale … über Nacht leer geplündert“ sein würden. Das wäre z.B. ein Kandidat für vorherige Prüfung gewesen, wenn es jetzt als Mitteilungswunsch im Gottesdienst gekommen wäre.
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Predigt vom 09. November 2008
1. Kor 12,28; Eph 4,11
Gottes und unsere DNA verstehen
menschlischen Körpers besser verstehen.
Nach 15 Jahren Arbeit war es Forschern im Jahr 2001 endlich gelungen: Das menschliche Erbgut, die sogenann-
Ganz ähnlich geht es uns, wenn wir den Bauplan Gottes verstehen wollen, mit dem er seine Gemeinde und auch unser Leben baut. Erst wenn wir die einzelnen Gaben richtig verstehen bekommen wir ein richtiges Bild davon, wie der Leib Jesu richtig wachsen soll. Beides hängt nämlich eng miteinander zusammen. In der letzten Predigt hatten wir festgestellt, dass Gott in der Bibel sehr stark betont, dass die Geistesgaben dazu dienen, dass sie einander ergänzen und gemeinsam den Leib Jesu aufbauen.
„Propheten bereiten Gemeinden, Leiter, Christen darauf vor, was Gott zu tun gedenkt.“* Wir sind Gott dankbar für seine Gaben. Amen. * Zitate von Jens Kaldewey zu „Apostel“ und „Prophet“ sind entnommen aus seinem Buch „Die starke Hand Gottes. Der fünffältige Dienst“, 2001, C & P.
Wolfgang v. Ungern-Sternberg Tel. 055 241 16 35
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te DNA, war im wesentlichen fertig entschlüsselt. Mit grossem Staunen wurde der Jahrhundertdurchbruch gefeiert, der immense Aufwand hatte sich gelohnt: Endlich konnte man den genetischen Bauplan und die Funktion des
Beides hängt eng miteinander zusammen: Die Geistesgaben, die der Einzelne hat und Gottes Bauplan für die ganze Gemeinde. Das zeigt sich besonders, wenn man die Ämter, die Gott in der Gemeinde eingesetzt hat, mit den Geistesgaben vergleicht. Dabei zeigt sich interessanterweise, dass drei der fünf Ämter („fünf-fältiger
Dienst“) aus Eph 4,11 gleichzeitig Geistesgaben nach 1. Kor 12,28 sind.
ten Geistesgaben aus dem 1. Korintherbrief.
Die Bibel hat eine andere Sicht von Gemeindebau, als er für die christliche Gemeinde für eine lange Periode ihrer Geschichte bestanden hat. Was war das Problem?
Biblischer Gemeindebau lebt also von der Verschiedenheit der eingesetzten Gaben. Wir gehen jetzt der Liste in 1. Kor 12,28 entlang und beschäftigen uns zunächst mit den beiden
Kennen Sie die Geschichte von dem Pastor, der neu in den Ort kommt und eine Frau sagt zu ihm: „Oh Herr Pastor, wie schön, dass Sie jetzt da sind, jetzt wird wieder gebetet in unserem Ort!“ und strahlt. Wo liegt das Problem? Na die anderen sollten auch beten! Ist uns ja klar. Im Gegensatz dazu ist uns meistens weniger klar, dass Gott nicht von einem einzelnen Menschen erwartet, dass er alle Gaben hat—auch nicht vom Pastor. Es gibt Gemeindeleiter, die mehr hin zum Hirten (Seelsorger), mehr zum Lehrer, Evangelisten oder in eine andere der fünf möglichen Hauptrichtungen tendieren. Optimalerweise sollte eine Gemeinde Zugang zu allen fünf Dienste haben, möglichst bei ihren eigenen Mitgliedern (mit Ausnahme der Apostel, von denen natürlich nicht jede Gemeinde einen eigenen hat). Und wie man unschwer sehen kann, sind drei der genannten Ämter identisch mit den vorher schon aufgezähl-
„grössten“ Gaben (wir erinnern uns: V. 31 weist darauf hin, dass die vorher genannte Liste als Rangordnung zu verstehen ist). Dass die Apostel und Propheten die beiden wichtigsten Geistesgaben und Ämter sind, zeigt sich daran, dass es von der Gemeinde heisst, dass sie erbaut [ist] auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist Eph 2, 20 (s.a. Offb 18,20) und dass sie in beiden Listen auf den ersten beiden Plätzen stehen. Umso wichtiger, genau zu wissen, worum es sich dabei eigentlich handelt. Wo sind die Apostel heute? Eine naheliegende Frage. Zunächst einmal ist festzuhalten, dass es zwei Arten von Aposteln gibt: Die „Apostel des Lammes“, von denen es für alle Zeiten nur 12 geben kann, denn ihre Namen sind auf den 12 Grundsteinen des himmlischen Jerusalems geschrie-
ben (Offb 21,14), also keine Chance, hier noch jemand zusätzlich reinzuschmuggeln. Demgegenüber sind die „Apostel“ als Geistesgabe heute zunächst einmal ganz normale Gemeindeglieder, aber eben mit einer besonderen Begabung. Das heisst: Sie stehen unterhalb der Heiligen Schrift und sind keinesfalls dazu berufen, irgendetwas zu verkündigen oder zu tun, was im Widerspruch dazu steht! „Der Blick des Apostels ist ein weiträumiger. Sein Blickwinkel ist sehr weit. Er besitzt als Gabe eine Art inneres Weitwinkelobjektiv mit hoher Auflösung. So kann er breit und weit schauen, erfasst außerordentlich viel mit einem Blick. Er sieht nicht einen Ort, sondern ein ganzes Gebiet. Er sieht eine ganze Stadt oder eine ganze Region oder ein ganzes Land, ja manchmal die ganze Welt. Er sieht nicht eine Gemeinde, er sieht mehrere oder sogar viele, ein ganzes Netz von Gemeinden. Er sieht auch nicht nur das, was heute ist. Er spürt langfristige Entwicklungen, er schaut weit nach vorne in die Zukunft, aufgrund dieser Begabung ist er auch häufig ein guter Stratege. Der Apostel ist der Mann der Gesamtschau.“* Was bedeutet Prophetie heute? Wer aber prophetisch redet, der redet den Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung. 1. Kor. 14, 3 Wenn sie aber alle prophetisch redeten und es käme ein Ungläubiger oder Unkundiger hinein, der würde von allen geprüft und von allen überführt; was in seinem Herzen verborgen ist, würde offenbar, und so würde er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen, daß Gott wahrhaftig unter euch ist. 1. Kor 14, 24f.
Er zeigt das Herz der Menschen „Als Nathanael das erste Mal von Jesus hört, spottet er: ‚Was kann aus Nazareth Gutes kommen?‘ Offenbar ein Skeptiker, der nicht gerade sehr bereit ist, sich auf Jesus einzulassen. Kurze Zeit später trifft er auf Jesus persönlich, der zu ihm sagt: ‚Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Trug ist.‘ Nathanael antwortet: ‚Woher kennst du mich?‘ (Joh 1,46—48) Jesus wusste durch Offenbarung, was hinter der Skepsis steckte und Nathanael fühlte
sich erkannt und geliebt — er schloss sich Jesus sogleich an. Petrus erkennt die wahren Motive von Ananias und Saphira (Apg 5,1—5), ebenso das böse Herz des Zauberers Simon (Apg 8,20—23).“* Er zeigt in die Zukunft „Gott offenbart dem Propheten einen Ausschnitt seiner Pläne, bzw. etwas, was Gott jetzt tun will. Denn der Herr, HERR, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, enthüllt hat. Amos 3,7 Der neutestamentliche Prophet Agabus zeigte durch den Geist eine kommende Hungersnot an. Aufgrund dieser prophetischen Ankündigung veranstalteten