nert mich an Jesus und das, was er mir gesagt hat, er spendet „Trost der Liebe“ Äusserlich überfordert durch eine Verfolgungssituation oder Menschen, die plötzlich Rechenschaft über meinen Glauben von mir fordern In der Beziehung mit Gott: Wenn mir vor Bestürzung die Worte fehlen, hilft er „meiner Schwachheit auf“ und setzt sich „mit unaussprechlichem Seufzen“ für mich ein.
Falkenstrasse 1 8630 Rüti
Predigt vom 05. Oktober 2008
Ein trauriges Szenario? Zu wenig flippig, vielleicht ein wenig bedrückt? Der Heilige Geist ist kein „Schönwetterfreund“, sondern er ist ein tatkräftiger Freund, auf den ich rechnen kann, wenn Not am Mann ist. Das ist seine erste Vorstellung. aus menschlich gesehen die richtigen Worte fehlen würden. Dieses „Helfen, wenn die Worte fehlen“ taucht auch ganz genau noch in einer weiteren Situation auf: Wenn uns die Worte vor Gott fehlen, sei es aus Betroffenheit, Bestürzung oder Trauer.
„Helfen, wenn die Worte fehlen“ „Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.“ Röm 8,24 Wenn wir von dieser ersten Vorstellung—die ja sicherlich mit Recht eben gerade die wichtigsten Züge der Person schildert—her das Wesen und die Aufgabe des Heiligen Geistes beschreiben wollen, dann würde herauskommen: Ein liebevoller, einsatzbereiter Freund, der sofort an meine Seite eilt, wenn ich mich überfordert fühle Und zwar überfordert durch drei mögliche Dinge: Innerlich überfordert durch Anfechtungen im eigenen Glauben—er erin-
Besonderes Kennzeichen von Menschen, die viel davon haben, wäre dann: Sie sind getrost im Glauben und zuversichtlich, dass Gott ihnen durch den Heiligen Geist im Gespräch im richtigen Moment die richtigen Worte geben wird Sie nahen sich Gott vertrauensvoll, weil sie wissen, dass er sie versteht, auch wenn ihnen selbst die Worte fehlen. Natürlich gibt es noch eine Menge mehr Dinge, die der Heilige Geist tut und kann. Er verteilt Gaben, er lässt Früchte wachsen, er steckt voller Überraschungen. Wir werden uns noch mehrere Predigen lang damit beschäftigen! Der Heilige Geist ist nicht nur ein „statischer“ Helfer ohne Bewegung und Ziel—im Gegenteil. Als Ausblick auf nächstes Mal: Wenn von der „Gemeinschaft“ des Heiligen Geistes die Rede ist, wird im Griechischen ein Wort verwendet, das „Aktion“ mit beinhaltet, gemeinsam Anteil haben an etwas, eine Gruppe von Freunden, die vorwärtsgeht. Zitiert: New International Commentary of the New Testament: The Gospel According to John, Leon Morris, 1971.
Wolfgang v. Ungern-Sternberg Tel. 055 241 16 35
[email protected]
Ich bin sehr gespannt auf unsere A n t wo r t e n . Im nächsten Gottesdienst werden wir uns dann davon überraschen lassen. Beim Thema „Heiliger Geist“ packt Eben haben wir eine Präsentation gesehen, die uns eingestimmt hat auf das Thema „Heiliger Geist“. Da gibt es eine ganze Menge völlig unterschiedlicher Bilder, nicht? Bevor ich jetzt irgend etwas dazu sage, wer der Heilige Geist nach der Schrift ist, bin ich so neugierig, von Euch zu hören, was Ihr dazu meint. Und zwar fragen wir uns dabei jetzt nicht „Wer ist der Heilige Geist?“ (das wäre etwas zu abstrakt zum Anfangen), sondern wir stellen uns als Frage: „Woran erkenne ich, dass jemand viel Heiligen Geist hat?“
„Woran erkennt man, dass jemand viel Heiligen Geist hat?“ uns ein schwer bestimmbares Gefühl, eine Mischung aus Verlangen, Freude und Unsicherheit—ich denke, das ist charakteristisch für die Haltung vieler Christen heute zur dritten Person der Dreieinigkeit. Auf der einen Seite ist der Heilige Geist etwas, das uns Sicherheit gibt—er gehört zu den übernommenen Vorstellungen unseres Glaubensguts, es gibt eine Menge, schöner,
„Könnte es noch etwas mehr in meinem Glaubensleben geben?“ Hängt sie zusammen mit bestimmten Gaben? Zeigt sie sich besonders in einer Veränderung unseres Charakters, in den „Früchten des Geistes“? Kann man sie leicht äusserlich erkennen? Hin und wieder schwappen Wellen über den Leib Christi, die auf die eine oder andere dieser Fragen ganz bestimmte Antworten anpreisen. Umso nötiger ist, es dass wir uns eine eigene Meinung bilden, damit wir uns nicht „von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen.“ (Eph 4,14) alter Bilder dazu und kein Mensch bezweifelt, dass er eigentlich etwas ganz Richtiges ist. Als spezielles Sprachrohr Gottes ist er dafür verantwortlich, eine schützende Funktion im Leben der Gläubigen auszuüben und diese Idee scheint eigentlich recht beruhigend. Ein warmer Lichtstrahl vom Himmel sozusagen, der uns innerlich erwärmt und des schon längst Gewussten umso sicherer macht. Aber ist das alles? Tatsächlich wirkt der Gedanke an dieses himmlische Wesen aber trotzdem manchmal geradezu als Unruhestifter!
Darum freue ich mich besonders, dass wir uns einige Sonntage Zeit nehmen, dieses wichtigen Themen zu durchleuchten. Wir werden sprechen über: Grundzüge des Wesens des Heiligen Geistes Die Früchte des Heiligen Geistes Die Gaben des Heiligen Geistes Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist Und dabei über einige oft diskutierte Pas-
Irgendwo in uns drin schwelt da etwas, eine Erkenntnis, die sich langsam Bahn bricht und zur Oberfläche drängt: „Es könnte da vielleicht noch etwas mehr in meinem Glaubensleben geben. Fehlt mir vielleicht etwas?“ Schon geraten wir weg von der beruhigenden Welt altkirchlicher Mosaikfresken und in uns drin nagt die Ungewissheit: „Habe ich vielleicht was verpasst? Hat der Heilige Geist eigentlich mich heute belebt, wie er es als ‘Geist der ersten Zeugen’ offensichtlich getan hat?“ Mit Berechtigung sehnen wir uns danach, etwas von Gott erleben zu wollen. Mit Recht! Die Bibel ist voll davon, wie Leute handfeste Abenteuer mit Gott erlebt haben. Wir sehen uns um und fragen uns, wie eine solche Belebung wohl aussehen könnte.
sagen speziell (Erfüllung im Unterschied zur Taufe mit dem Heiligen Geist, Sprachenrede, Wegweisungen für den Gottesdienst) Und—als Joker sozusagen—haben wir zwei zusätzliche Prediger, die uns ganz unabhängig ihre Gesichtspunkte schildern werden
Und schliesslich, um vielleicht besonders interessant werdenden einzelnen Aspekten gerecht werden zu können, kann man eigene Fragen einreichen und wir können uns mal an einem Abend Zeit nehmen, speziell darauf einzugehen Damit hoffe ich, dass wir dem Thema gerecht werden und alle einen Wachstumsimpuls für unseren Glauben erhalten können. Wo sollen wir also anfangen? Der beste Weg, etwas über jemanden zu erfahren, den man noch nicht kennt, ist genau zuzuhören, wenn er einem vorgestellt wird. Das ist das natürlichste. Und ich denke, hier hapert es manchmal schon. Kennen Sie diese Situation, wenn Ihnen gerade jemand Neues vorgestellt worden ist und sie haben gerade geträumt, als sein Name oder Beruf gesagt wurde? „Herr, äh, ach ja, und sie machen … mhhh…“. Peinlich. Manchmal kann es auch Christen so gehen: Sie haben solche Lieblingsfragen, auf die sie so vertrackt scharf sind, dass sie beim Vorstellen der Person garnicht mehr so genau hinhören. Wie also führt Jesus den Heiligen Geist ein? „Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit: Den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein ... Aber der Tröster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ Joh 14,16f.26f.
Als Erstes wird bei der Vorstellung des Heiligen Geistes betont, dass er als „Tröster“ geschickt worden ist. Das griechische Wort an dieser Stelle bedeutet wörtlich „der Herbeigerufene“ - nicht unähnlich unserem „Advokaten“, was lat. genau dasselbe bedeutet. Das griechische Wort parakletos wurde mit „Tröster“ in der Lutherbibel, „Beistand“ in der Elberfelder Bibel, „Helfer“ in der Gute Nachricht Bibel und „tröstender Ratgeber“ im Jüdischen Neuen Testament übersetzt. Tatsächlich hat der „Tröster“/“Beistand“ im Sinne des NT nämlich noch eine weitere Bedeutung als den juristischen Beistand: Das griech. Wort „parakletos“ wurde sonst in der Sprache speziell auch für den „herbeigerufenen Freund“ verwendet. Ein Kommentator (Morris) stellt richtig fest: „In der heutigen Zeit hat Trost oft die Bedeutung von fertig werden. Damit wird angezeigt, daß man das Beste aus einer schwierigen Situation macht, während parakletos die Hilfe liefert, damit man aus der schwierigen Situation herauskommt“ (Morris, S. 664). In der griechischen Kultur jener Zeit „wurde irgendein Freund, der bei einem Rechtsstreit Hilfe leistete, parakletos genannt“ (ebd., S. 665). Es ist also nicht nur ein freundliches „Über den Kopf streichen“ mit einem oberflächlichen „Ach, es wird schon wieder gut“, sondern um tatkräftige Hilfe eine sachkundigen Freundes. Dieser Bezug des Worts zum Gericht und zur Gerichtsverhandlung wird auch besonders bei Markus deutlich: „Wenn sie euch nun hinführen und überantworten werden, so sorgt euch nicht vorher, was ihr reden sollt; sondern was euch in jener Stunde gegeben wird, das redet. Denn ihr seid's nicht, die da reden, sondern der heilige Geist.“ Mk 13,11 Das passt genau, denn der „Tröster“ ist den Jüngern zu allererst in der Verfolgungssituation der ersten Christen verheissen worden, als jemand, der sie sowohl innerlich tröstet/ aufbaut, als auch äusserlich bei der Verteidigung vor Gericht hilft, wenn ihnen von sich