Lexikologie Der Dt. Sprache

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Inhaltsverzeihnis Einführung in die Lexikologie .................................................................................................................................... 3 Probleme der Lexikographie ...................................................................................................................................... 5 Klasifikation von Wörterbücher ................................................................................................................................ 6 Wortbildung................................................................................................................................................................. 6 Grundbegriffe: MORPH – MORPHEM – ALOMORPH ....................................................................................... 7 Morphem Klasifikation............................................................................................................................................... 7 Wortbildungs Typen ................................................................................................................................................... 9 Komposition ................................................................................................................................................................. 9 Expliziete Ableitung .................................................................................................................................................. 11 Impliziete Ableitung .................................................................................................................................................. 14 Konversion ................................................................................................................................................................. 15 Kurzwortbildung durch Ansparung ganzer Wortteile .......................................................................................... 16 Kurzwortbildung aus Buchstaben ........................................................................................................................... 16 Abkürzungswort ........................................................................................................................................................ 16 Initialwörter ............................................................................................................................................................... 16 Rückbildung............................................................................................................................................................... 17 Zur Wortbildung des Verbs...................................................................................................................................... 17 Über die Funktion des Elements .............................................................................................................................. 20 Komposita .................................................................................................................................................................. 21 Ableitungen ( Derivationen ) .................................................................................................................................... 24 Suffixbildung.............................................................................................................................................................. 25 Präfixbildung ............................................................................................................................................................. 26 Präfixoid ..................................................................................................................................................................... 28 Präfixal-Suffixale Bildung ........................................................................................................................................ 28 Die Bildung des Substantivs...................................................................................................................................... 29 Die Akzentuierung..................................................................................................................................................... 30 Zum Gebrauch des Fugenmorphems....................................................................................................................... 30 Einteilung der Komposita nach der Relation zwischen den UK ........................................................................... 32 Zusammenrückungen................................................................................................................................................ 34 Genus indiferente Wortbildungs Suffixe ................................................................................................................. 38 Zusammenbildungen................................................................................................................................................. 39

Bildung des Adjektivs................................................................................................................................................ 40 Adjektivische Komposita .......................................................................................................................................... 42 Adjektivische determinativ Komposita (ADK) ....................................................................................................... 42 Adjektivische Kopulativkomposita (AKK) ............................................................................................................. 43 Adjektivisiche Ableitungen (AA) ............................................................................................................................. 43 Explizite Ableitungen mit deutschen Suffixen ........................................................................................................ 44 Fremde Suffixe (FS) .................................................................................................................................................. 51 Suffixoid – Bildungen ................................................................................................................................................ 51 Adjektivische Zusammenbildungen (AZ)................................................................................................................ 52 Präffixal-suffixale adjektivische Ableitungen ......................................................................................................... 52 Implizite adjektivische Ableitungen......................................................................................................................... 52 Adjektivische Präfixbildungen ................................................................................................................................. 53 Präfixoide ................................................................................................................................................................... 53

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Einführung in die Lexikologie Die Lexikologie als selbstständige wissenschaftliche Dysziplin beschäftigt sich mit dem Studium des Wortschatzes einen bestimmten, in unseren Falle der deutschen, Sprache. Der Terminus der Lexikologie stand aus zwei Teilen: lexi = sich auf das Wort bezeichend und logos = Lehre oder Kunde und das wäre als Wortlehre oder Wortkunde ins dt. zu übersetzen. Den Gegenstand der Lexikologie bilden also einerseits einzelne lexikalische Einheiten, Morpheme, Wörter und Wortgruppen, sowie anderseits der gesamte Wortbestand einer Sprache und seine Veränderungen. Die Lexikologie als eigenartige Wissenschaft ist noch relativ jung, jedoch wurden bereits im 19Jhr. durch Linguisten wie Jacob Grimm, Hermann Paul und später anderen wichtige Grundlagen geschaffen. Inzwischen haben sich innerhalb der Lexikologie verschiedene Zweige entwickelt, die in der einzelnen Handbücher unterschiedlich dargestellt, aber insgesamt als Teildysziplinen anerkannt sind, und zwar rechnen wir dazu: - Lexikographie - Wortbildungslehre - Wortbedeutungslehre - Etimologie - Phraseologie - Onomastik oder Namenkunde - Entlehnung Die Lexikographie beschäftigt sich mit theoretischen und praktischen Problemen bei der Erarbeitung von Wörterbücher oder Lexika. Die Wortbildungslehre befasst sich mit der Bildung und Strukturierung der komplexen Wörter. Sie untersucht die Wortbausteine und die Regeln ihrer Zusammenführung. In der Wortbedeutungslehre ( zur Zeit auch Semantik gennant) werden zwei Richtungen und zwar die Semasiologie und die Onomasologie unterschieden. Während die Semasiologie nach dem Bedeutungen eines bestimmten Worten, geht die Onomasiologie oder Beziehungslehre von Gegenständen oder Erscheinungen der Realität aus, auf welche Weise diese bennant würde. z.B. Glas  Material  Trinkgefäß  optisches Gerät Semasiologie  welchen Bedeutung hat das Wort Onomasiologie  wie kann man diese Gegenstand bezeichnen Die Etimologie erforscht die ursprüngliche Bedeutung der Wörter. Meistens wird unter Etimologie heute jedoch die Vervolgung der Wortgeschichte eines bestimmten Wortes von seiner Entstehung bis an die Gegenwart verstanden. Die Phraseologie ist eine der jüngster Disziplinen der Lexi die in deutschen noch wenig erforscht ist. Hier werden feste Wortverbindungen oder phraseologische Einheiten unterschiedlicher Art (Redewendungen, Sprichwöreter usw.) erfasst und systematisiert. Die Onomastik beschäftigt sich einerseits mit Personennamen, also Vor- und Familiennamen, andererseits mit Orts- und Ländernamen. Die Entlehnung das heißt die Übernahme von Wörtern aus fremden Sprachen in die eigene Sprache, kann die Beziehungen eines Volkes zu anderen Völkern und historische Bewegungen unterschiedlicher Art erhellen. So sind von 8 bis 10 Jhr. viele Wörter des Steinhaus (Fenster, Mauer) oder des Bauhaus und andere Sachgebiete aus dem Lateinischen übernommen worden, weil die Germanen diese Techniken vorher nicht kannten. Alle Teildisziplinen der Lexikologie außer der Etimologie wenden sowohl synhronischen als auch diahronischen Methoden an. Die synhronische Wortbildung fragt nach Möglichkeiten in der Gegenwartssprache. Die diahronische Wortbildung untersucht die Geschichte betimmter Bildungsweisen und Bildungsmodelle. Die syhronische Wortbedeutungslehre untersucht die Bedeutung eines Wortes in die Gegenwart und ermittelt für die Wörter Mann und Frau im wesentlichen verschiedene Bedeutungen: 3

- für Mann : erwachsener mänlicher Mensch Ehemann Mensch überhaupt Herr - für Frau : erwachsener weiblicher Mensch Ehefrau Verheiratete weiblicher Person Herrin Die diahronische Wortbedeungslehre beschäftigt sich dagegen mit der Bedeutung dieser Wörter im Laufe der Geschichte. z.B. ahd. Fra , Herr Frouwa, Herrin Dem Aufkommen von ahd. Mann eigentlich Mensch, neben Frouwa der teilweisen Bedeutungs ein Engung von Mann auf mänlicher Mensch und der Entwicklung eines neuen Wortes aus dem ahd. Adjektiv mannischo zu Mann – Mensch. Einige sprachwissenschaftliche Disziplinen wie Lexikologie und Phonetik stehen miteinander in Verbindung: der bedeutungdiferenzierende Wert einiger Laute wird deutlich an Beispielen wie Wert-Wirt-Wort (nur ortographisch unterscheidbar sind dagegen Wirth-wird); länge und kürze von Vokalen (ortographisch bezeichnet oder nicht bezeichnet) dienen ebenfalls der Bedeungunterscheidung : Staat-Stadt, Weg-weg; bestimmte phonetische Erscheinungen wie Ablaut oder die Vokalasimilation (der Übergang von e zu i bzw. die Brechung von i zu e oder u zu o) träten in der Wortbildung regelhaft hervor: binden-band-gebunden. Der Umlaut dagegen ist nur eine sekundäre Folgeerscheinung mancher Bildungen. z.B. lang – länger ; Frau – Fräuline Prinzipien der Ableitung stehen im engen Zusammenhang mit Problemen der Wortarten, denn bestimmte Affixe – besonders Suffixe, sind an einzelne Wortarten gebunden. Zur Bildung von Substantiven dienen z.B. -er, -heit, -keit, -schaft, -ung usw.; von Adjektiven dagegen z.B. -bar, -ig, -lich usw.; von Verben -en, -eln, -ern usw. Allerdings kann ein Morphem auch unterschiedliche Verwendungen haben: er ist freies oder grund Morphem als Personalpronomen der dritten Person Singular maskulinum. Suffix –er ist Gebundenes- oder Wortbildungsmorphem in maskulinen Substantiven wie z.B. Leser, Staubsauger usw. Suffix –er ist gebundenes, in diesem Falle aber Gramatischesmorphem mit verschiedenen Funktionen in Wortformen wie z.B. größer, Wälder usw. ge- ist Wortbildungsmorphem im Wörtern wie z.B. Gebierge, Gereden usw. ge- ist Gramatischesmorphem im Wörtern wie z.B. gearbeitet (arbeiten), gelesen (lesen) usw. Dieses ge- kann auch bei Verben lexikalische Funktion haben; zeigen Infinitive: gedenken, gebieten usw. (Fleischer, 1980). Zusammensetzungen sind historisch aus Wortgruppen im Satz erwachsen; aus der Muttersprache, aus der Tageslicht usw.

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Auch mit der Stilistik hat die Lexikologie einiges gemeinsam:  Lexikologie und Stilistik befassen sich mit der richtigen Wortauswahl, wobei die Lexikologie besonders die feinsten Bedeutungsniancen zu unterscheiden hat: 1. absolut = komplett, total, vollkommen z.B. Der Plan wurde absolut erfüllt. 2. absolut = schrankenlos, unbeschränkt, ohne Einschränkung z.B. absoluter Herrscher 3. absolut = bedingungslos, unbedingt z.B. absolutes Vertrauen zu jmdm. haben 

Lexikologie und Stilistik behandlen sprachliche Bilder oder Trouphen (metafore). Es gibt nach einige Beziehungen zwischen Lexikologie und Sprachgeschichte: 1. viele Wörter sind nur aus der Sprachgeschichte zu erklären: z.B. der Weise – Kluge aus dem ahd. wissan – wissen hiutu - heute 2. die Funktion bestimmter Affixe ist auch aus ihrer ursprünglichen Bedeutung zu erschließen: z.B. ver- = entstand aus drei germanischen Präffixe a. aus dem Gothischen FAUR = für, vobei (vergehen) b. aus dem Gothischen FRA = weg (verjagen) c. aus dem Gothischen FAIR = er-, ent- (etw.versagen)

Es gibt auch einige Verteilungen der Lexikologie: 1. die kognitive Lexikologie – beschreibt die Speicherung und Verarbeitung der Wörter in menschlicher Gehirn bzw. „Geist“. Sie beschäftigt sich damit welche Karakteristika das mentale Lexikon hat und aus welchen Modulen es besteht. 2. die komputerlinguistische Lexikologie – beschäftigt sich mit der Entwicklung und Verwendung von komputerlinguistischen Methoden zur Vormalisierung und Implementierung von lexikalischen Rekularitäten und Ausnahmen (Stattische Methoden) 3. die allgemeine Lexikologie – sucht nach den Gemeinsamkeiten aller Wörter aller Sprachen, fragt also nach den universalen und den theoretischen Grundlagen. 4. die spezielle Lexikologie – beschäftigt sich mit dem Spezifika der Einzelsprachen. Sie ist in der Regel auch Synkron auf die Gegenwartssprache ausgerichtet und hat als Objekt den Wortschatz. 5. die historische Lexikologie – die auch Etimologie genannt wird, betrachtet die historische Dymension des Wortschatzes. Sie kann den Wortschatz zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit beschreiben oder die Entwicklung einzelner Wörter über einen historischen Zeitraum.

Probleme der Lexikographie Der leipziger DUDEN enthält eine Definition des Begriffes Lexikographie: „Lehre von der Bearbeitung von Wörterbücher, Lexika und anderen Nachschlagwerken“. Die theoretische Lexikographie untersucht die Grundsätze, die zur Bearbeitung und Darstellung des Materials im Wörterbücher notwndig sind und die verschiedenen Typen von Wörterbücher bzw. Lexika. Praktische Lexikographie beschäftigt sich mit Erarbeitung von Wörterbücher.

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Klasifikation von Wörterbücher Arnold, 1987 versucht die Wörterbücher nach 4 Kriterien anzuteilen: - nach dem erfassungs Grad des Wortschatzes - nach der Beschreibungsperspektive - nach der Zahl der vertretenen Sprachen - nach der Anordnung bzw. Reinfolge der Stichwörter Es gibt folgende Wörterbücher: 1. Sachwörterbücher – handelt es sich um Alphabetisch angelegte und zwar um allgemeine Enziklopedien z.B. Maier, Brockhaus usw. oder um spezielle oder fachbezogene Sachwörterbücher z.B Lexikon der Kunst, Sportwörterbüch usw. 2. Sprachwörterbücher a. einsprachige (monolinguale) Wörterbücher b. zwei- oder mehrsprachige (bi- oder multilinguale) Wörterbücher – sie dienen anderen Zwecken als die einsprachigen; d.h. sie sind von einer Sprache ausgehend alphabetisch als Übersetzungswörterbücher angeordnet. Jeder kennt schon aus der Schule der Umgang mit solchen Lexika, so dass sie nicht weiter beschreiben werden müssen. Die meisen Übersetzungswörterbücher sind zweisprachige allgemeine Wörterbücher, daneben finden wir jedoch auch spezielle Wörterbücher für bestimmte Fachgebiete. 3. Ortographischewörterbücher – z.B. für Ortographische- oder Rehtschreibungwörterbücher nennen wir die DUDEN Ausgaben von Leipzig und Mannheim 4. Ortoephischewörterbücher – oder Aussprachewörterbücher sind ebenfalls alphabetisch aufgebaut. Angaben zu Aussprache finden sich aber auch in Ortographischen-, Fremdwörterbücher und anderen. 5. Stillwörterbücher – aus der Bezeichnung es ergibt sich deren Aufgabe, nämlich das Wort nach seiner Stillschicht und seiner Verwendung im Kontext zu karakterisieren. 6. Fremdwörterbücher – da jede Sprache mehr oder weniger fremdes Wortgut enthält, ist die Erfassung dieser Wörter sehr wichtig, besonders wegen der Bedeutungsabweichungen, scheinbarer Internationalismen. Weitere Wörterbücher sind: Valenzwörterbücher, Synonimwörterbücher, Abkürzungswörterbücher usw.

Wortbildung Morphologie (griechisches Wort morphe = Gestalt) bedeutet Formenlehre. In der Sprachwissenschaft ist damit die Lehre der Form und dem Aufbau von Wörtern gemeint. Die Morphologie untersucht die Struktur von Wörtern, in dem sie deren Bestandteile ermittelt und beschreibt. Die Morphologie umfasst zwei Hauptgebiete und zwar: 1. die Flexion (gramatička promjena) 2. Wortbildung Bei Flexion geht es um die unterschiedlichen Formen eine Wortes. z.B. die Krawatte des Professors sitzt schief. (in diesem Fall im Genitiv)

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Die Wortbildung beschäftigt sich mit der Bildung neuer Wörter und Struktur, untersucht die Regeln, nach denen Wörter gebildet werden, und ordnet sie verschiedenen Wortbildungstypen zu. Besonders im komplexen Wörtern konkreter Texte findet man sowohl Aspekte der Wortbildung als auc der Flexion. Sie müssen strng voneinander getrennt behandelt werden, dadurch die Flexion grammatische Varianten des selben Wortes ohne lexikalische Bedeutungsänderung entstehen, während die Wortbildung eine Bedeutungsveränderung (oft mit Wortart wechsel) hervorbringt.

Grundbegriffe: MORPH – MORPHEM – ALOMORPH 1. MORPHe sind Elemente die man durch die Segmentierung von Sätzen und Wörtern bzw. Aussagen gewonnen hat, die aber noch nicht klasifiziert sind. Es handelt sich dabei um konkrete Realisierungen eines Morphems. Morphe können also unzählige Male auftreten. z.B. Schule Die Kinder gehen in die Schule. In der Schule lernen sie das Einmaleins. In diesen Sätzen kommt das Wort Schule zweimal vor. Es handelt sich um zwei Morphe, denn Schule lässt sich semantisch nicht weiter segmentieren. Beide Morphe gehören zum Morphem Schule. 2. MORPHEMe sind die kleineste sprachliche Zeichen, also die kleinsten bedeutungstragender Einheiten der Sprache. Sie lassen sich semantisch nicht weter zerlegen. z.B. auf, ge-, un- usw. Diese unterschiedliche Beispiele werden wir später genauer klassifizieren. 3. ALOMORPHe – ein Morphem kann in einer äußerlich abgewandelten Form auftreten. Dann handel es sich um ein Alomorph (griechisch - andere Gestalt). Alomorphe sind Varianten eines Morphems, das heißt sie unterscheiden sich in dem äußeren Gestalt, nicht aber in ihrer Bedeutung. z.B. Wäld (kommt von Pl.Wälder) ist Alomorph zu Morphem Wald Auch Fälle wie „kam“ als Präteritum zum Verbstamm komm- sind für uns Alomorphe. Dann die Bedeutung Plural feminina wird z.B. durch verschiedene Morphe zum Ausdruck gebracht: -en ( Haustür, -en), Umlaut + -e ( Hand, Händ-e), Umlaut + Ø ( Mütter,-Ø). In allen Fällen bleibt die Bedeutung gleich, nämlich Nominativ Plural Feminina. Die Morphe können aber nicht gegenseitig austauscht werden. Wenn Flexions Morpheme ohne äußere Kennzeichen vorliegen, sprechen wir von nulten Alomorphe.

Morphem Klasifikation Die Morpheme werden nach folgenden Kriterien in verschiedene Typen unterteilt. Zuerst im freie und gebundene Morpheme – freie Morpheme: a. lexikalische Morpheme b. grammatische Morpheme ( Wortbildung) - gebundene Morpheme: a. basis Morpheme b. grammatische Morpheme

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a.) Freie – Gebundene: Man unterscheidet zunächst freie und gebundene Morpheme. Ein freies Morphem kann als ein Wort auch freie vorkommen. z.B. Schule, schön, er usw. Ein gebundenes Morphem kann nicht alleine stehen. z.B. komm- ( kommen) Brom- (Brommbeere) -lich, -heit, -keit, -ung usw. Dagegen nennen wir Alomorphe wie Schül- (Schüler) oder Hemd- (Hemde), da eine Klasifizierung erst einem Schritt später auf Morphemebene erfolgt. Erst auf dieser Ebene treffen wir die Entscheidung für ein freies oder ein gebundenes Morphem. b.) Leksikalisch – Grammatische: Man unterscheidet außerdem leksikalische und grammatische Morpheme. Leksikalische Morpheme tragen im Gegensatz zu den grammatischen Morpheme eine leksikalische Bedeutung d.h. sie beziehen sich aug Gegenstände, Handlungen usw. Es gibt freie und gebundene lexikalische Morpheme. z.B. Schule ist ein freies lexikalisches Morphem les- (lesen) ist ein gebundenes lexikalisches Morphem Die lexikalische Morpheme werden als Grund- bzw. Basismorpheme bezeichnet. Ausch grammatische Morpheme können frei oder gebunden sein. Zu den freien grammatischen Morphemen zählen die Funktionswörter; sie stellen Bezihungen zwischen sprachlichen Einheiten her, und haben keine selbstständige Bedeutung. Dazu gehören Konjunktionen, Präpositionen, Artikeln. z.B. und, aber, oder, dass, ein usw. Gebundene grammatische Morpheme sind die flexions Morpheme, welche flexions Merkmale, wie Person, Numerus usw. angeben. z.B. die Pluralendung -er in Bilder die Infinitivendung -en in gehen Wir zählen auch die Wortbildungsmorpheme zu den grammatischen Morphemen. Sie tragen eine wortbildende Bedeutung. Sie leisten sich durch den Prozess der Bildung eines neuen Wortes, auch einen Beitrag dessen lexikalischer Bedeutung. Wortbildungsmorpheme sind Suffixe (z.B. – ung in Kleidung), Präffixe (z.B. un- in unmöglich), Zirkunffixe (z.B. be...t in Behart) und Affixoide (z.B. aufmachen). Diese Bezeichnung Präffix, Suffix, Zirkunffix bezieht sich zunächst allgemein nur auf die Stellung eines Morphems. Demnach können auch Flexionsmorpheme als Flexionssuffixe oder Flexionszirkunffixe bezeichnet werden. z.B. ich lach-e ge-lach-t Deshalb können wir die Termini Präffix, Suffix und Zirkunffix nur für die Wortbildungsmorpheme verwenden.

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Wortbildungs Typen Komposition Komposition nennt man dem Wortbildungsprozess, das Kompositum ( Zusammensetzung – složenica) ist daraus entstandene Produkt. Das Kompositum ist eine Morphemverbindung, deren durch bineres Segmentieren gewonnene Betandteile lexikalische (z.B. Kochtopf = koch + Topf) bzw. freie grammatische (z.B Umland = um + Land) Morpheme oder Morphemverbindungen (z.B. Schnellkochtopf = schnell + Kochtopf) sind. Die Bestandteile des Kompositums mit Ausnahme des Fugenelements bezeichnet man als unmittelbare Konstituenten (UK). Im Hinblick auf deren Wortarten gibt es grundsätzlich keine Ausränkungen. z.B. Milchtüte (= zwei Substantive) hellgelb (= zwei Adjektive) immerfort (= zwei Adverbien) Kochtopf (= Verbstamm + Substantiv) Gegenlicht (= Präposition + Substantiv) Allheilmittel (=Pronomen + Substantiv) a.) die Fuge – die Stelle, an der die beiden Konstituente zusammen treffen. Die Gestaltung der Fuge wird von der Erstglied gesteuert; die in der Fuge auftretenden sprachlichen Mittel heißen Fugenelemente. Es gibt zwei Typen von Fugenelemente: -

Fugenelemente die auch heute noch als Flexionsform (z.B. Genitiv Sg. oder Pl.) zu erkennen sind. Sie werden deshalb von einigen Sprachwissenschaftlern auch Fugenmorpheme genannt. z.B. Herzenswärme, Länderspiel die Paraphrasen lauten: Wärme des Herzens, Spiel der Länder

-

Fugenelemente, denen durch die Paraphrase keine Bedeutung zugeweisen werden kann, die also semantisch leer (bedeutungslos) und damit keine Morpheme sind. z.B. Sonnenschein, Sicherheitsschloß In beiden Fällen handelt es sich nicht um eine flexions Form: weder Genitiv Sg. noch eine Pl. Form von Sicherheits heißen *sicherheits oder bei *sonnen

Fugenelemente sind keine Morphe auch wenn sie wie Flexionsmorpheme aussehen: z.B. Landsmann, Landesfrau, Eierschale, Blumenbrett Es gibt neben fremdsprachlichen (Thermoneter, Hendikäp) auch regional unterschiedliche Elemente (schweinebraten, schweinsbraten). Nach Adjektiven stehen in substantivischen Komposita nie Fugenelemente. z.B. Kleingeld, Billigflug Bei substantivierten Adjektive muss ebenfalls von Nominativ Sg. ausgegangen werden, um das Fugenelement richtig zu bestimmen. Der Sg. heißt der Kranke/Kranker, d.h. hier ist nur n das Fugenelement aber nicht en. z.B. Kranke - n - haus 9

Fugenelemente kommen seltener auch im explizieten Ableitungen vor. z.B. erbarmungslos lächerlich b.) Detereminativ Kompositum (DK) – beim DK wird die zweite Konstituente durch die erste mehr bestimmt. Es herrscht also ein hypotaktisches (untergeordnetes) Verhältnis zwischen den beiden Bestandteilen. Das Erstglied heißt Bestimmungswort, das Zweitglied heißt Grundwort, wobei die Bedeutung des Kompositums im Grundwort bereits enzhalten ist. Man spricht von einen endozentrischen Bedeutungsverhältnis der beiden Konstituenten. z.B. Wolljacke = eine Jacke aus Wolle Gartentor = ein Tor zum Garten Man kann sehen, dass das Bestimmungswort die Bedeutung des Grundworts spezifiziert, dabei kann die semantische Beziehung zwischen den beiden Konstituenten ganz unterschiedlich sein, bei uns Wolljacke ist Material und im Gartentor ist eine Richtung/Ziel. Außerdem bestimmt das Grundwort die Wortart der gesamten Konstruktion.  Hochhaus (= Adjektiv + Substantiv) – das Kompositum ist ein Substantiv  grasgrün (= Substantiv + Adjektiv) – das Kompositum ist ein Adjektiv c.) Possessiv Kompositum (PK) – zwischen Bwstimmungswort und Grundwort herrscht ebenfalls ein hypotaktisches Verhältnis. Der Unterschied zum DK ist, dass beim PK das was Zusammensetzung bezeichnet, in der Zusammensetzung nicht expliziet genannt wird. Dieses Bedeutungsverhältnis nennt man exozentrisch. Possessiv bedeutet, dass ein Besitzverhältnis angezeit wird. Oft bezeichnen PK Personen, die das im Wort genannte „besitzen“. So ist ein Schlaukopf, ein Mensch mit einem schlauen Kopf (das Wort Mensch kommt in der Zusammenbildung nicht vor). z.B. großmaur, Rotkäpchen, blauhelln, glatzkopf usw. PK sind außerdem Rotkelchen – Vögel, der eine rotes Kelchen hat, oder Achtzylinder – Motor mit acht Zylindern, oder Zweirad – Fahrzeug mit zwei Rädern. d.) Präpositionalrektions Kompositum (PRK) – wie beim PK liegt auch bem PRK eine exozentrisches Bedeutungsverhältnis vor. Das mit dem Kompositum bezeichnete liegt also außerhalb der Zusamensetzung. Der Unterschied ist, dass eine Präposition das Erstglied ist. z.B. Vormittag = die Zeit vor der Mittag Untertasse = etwas das unter der Tasse liegt e.) Kopulativ Kompositum (KK) – Beim KK herrscht ein praktisches (nebengeordnetes) Verhältnis zwischen den beiden Bestandteilen. Ihre Reinfolge ist theoretisch austauschbar und beide Teile bezeichnen gleicher Maßen das Gemeinte.

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z.B. Strichpunkt = Strich + Punkt Strumpfhose = Strumpf + Hose Hemdbluse = Hemd + Bluse süßsauer = süß + sauer Chlorwasserstoff = Chlor + Wasserstoff Um KK handelt es sich bei zusammengesetzten Namen oder Familiennamen. z.B. Schmidt – Langer Anna – Marie usw.

Expliziete Ableitung Bei der expliziete Ableitung (auch expliziete Derivation genannt) wird durch Anfügungen von Wortbildungsmorpheme an eine Basis ein neues Wort gebildet. Das Wort expliziet bedeutet deutlich und kommt aus lateinischen. Es heißt der Wortbildungstyp, weil man im gegensatz zum explizieten Ableitung und Konversion beim binneren segmentieren Wortbildungsmorpheme erhält, die sichtbar für die neue Wortbildung verantwortlich sind. Der Teil, an den das Wortbildungsmorphem angehängt wird, heißt Basis. Diese Basis für Ableitungen können fast alle Vortarten sein:  Substantive Un-sinn; Bäch-lein; Herbst-lich  Verben Lehr-er; ab-räumen; find-ig  Adjektive Frech-heit; Schwanger-schaft; krank-haft  vereinzelt auch Adverbien Genüg-e  oder Pronomen ander-s Außerdem können Wörter, die selbst Wortbildungsprodukte sind, Basen für Ableitungen sein. z.B. Wissenschaftlich-keit Verzauber-ung Je nach beteiligtem Wortbildungsmorphem spricht man von: 1. Präffixbildung 2. Suffixbildung 3. Zirkunffixbildung Kennzeichnend für die Affixe ist, dass sie reichenbildend sind, d.h. dass sie wiederholt in einer Wortbildung nach dem selben Muster vorkommen. z.B. -ung = Substantive aus Verben Buch-ung; Rechn-ung; Versuch-ung usw. -

sie können keine Basis für Wortbildungen sein meistens einsilbig sind

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1. Präffixbildung – das Wortbildungsmorphem wird vorne an eine Basis angeschlossen – weißt die Besonderheit auf , dass sie keine Wortarten wächsel bewirkt, jedoch eine Bedeutungsnuance und dieses Phänomen heißt Modifikation. z.B. Verbpräffixe: bt- : bestimmen, betrinken, bezwingen ent- : entkommen, entlassen, entladen er- : errechnen, erhören ver- : verändern, versammeln, versprechen zer- : zerstören, zerbrechen, zersingen miss- : missverstehen, missbiligen Die Bedeutungen der Verbpräffixe sind oft schlecht faßbar. z.B. suchen – versuchen – besuchen Präffixe beim Substantiven: ge- : Gestein, Gebälk, Geäst erz- : Erzfeind ur- : Urwald, Urgroßvater Manche Präffixe können sowohl an substantivische als auch an adjektivische oder verbale bzw. adverbiale Basen treten. z.B. un- : Unschuld (Substantiv) ungern (Adverb) unklug (Adjektiv) miss- : Misserfolg (Substantiv) missverstehen (Verb) 2. Suffixbildung – Wortbildungsmorpheme, die sich hinten an eine Basis ausschließen, dabei kann sich die Wortart ändern. Dieses Phänomen nennt man Transposition. Da es eine lange Liste an Suffixen gibt, werden wir hier nur die produktivsten aufführen. 

Suffixe zur Bildung von Substantiven -e: Sprache, Süße -er: Sänger, Trinker, Stecker -ung: Überraschung, Versuchung -heit/-keit: Freundlichkeit, Sicherheit



Movierung oder Motion bezeichnet die Ableitung einer Personen- oder Tierbezeichnung, die das geschlechtliche Gegenstück nennt. Meistens werden weibliche Bezeichnungen von männlichen abgeleitet. z.B. Arzt – Ärztin Proffessor – Proffessorin Hund – Hündin Seltener ist die Ableitung männlicher Bezeichnungen. z.B. Witwe – Witwer Hexe – Hexer Ente – Enterich 12



Deminutiv Bildung des Substantivs – für die deminutiv Bildung (Verkleinerung) gibt es zwei verschiedene Suffixe: -chen und –lein. Die Mundarte können noch welchen -le, -la, -ke. Alle diese Suffixe bringen Neutra hervor, wobei ihre Distribution zu einem gewissen Grad an die lautliche Umgebung der Basis gebunden ist. So tritt an die Substantive auf –ch, -g und –ng in der Regel ein –lein: z.B. Dech-lein, Zwerk-lein, Ring-lein Substantive auf –l werden mit –chen verkleinert: z.B. Spiel-chen



Suffixe zur Bildung von Adjektiven -bar: essbar, lieferbar, haftbar -ig: giftig, neugirig -lich: glücklich, zertlich -sam: bedeutsam, sparsam, wundersam -isch: angeberisch



Suffixe zur Bildung von Verben -ig: reinigen, stenigen -el: stückeln, herbsteln -ir: fotografieren, rasieren Es gibt auch einigen verbreitete Fremdsuffixe: aus dem Lateinischen -ion: Generation, Resolution aus dem Griechischen -ast: Gymnasiast aus dem Französischen -age: Massage

3. Zirkunffixbildung – Zirkunffixe sind zwei Teile Wortbildungsmorpheme, die gleichzeitig an eine Basis treten. a.) ge....e = Sammelbezeichnung, Kolektivum Gebirge, Gelände oder als Wort mit negativer Bedeutung Getue, Gerede b.) be....t = mit der Bedeutung ist mit X versehen bebrillt, beleibt, behart c.) ge....t geblümt, gestreift, gehörend d.) Zusammenbildung ist Ableitung einer Wortgruppe z.B. Liebhaber = wird direkt aus der Wortgruppe jmdm lieb haben geleitet gleichzeitig, Staubsauger zielstrebig, Tausendfüßler

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4. Affixoidbildung – hier geht es um Morpheme, die zunächst auch als freie Morpheme vorkommen können. z.B. affe, arm, riese, spitze, supper, werk, zeug Im bestimmten Wortverbindungen haben diese freie Morpheme die Funktion eines Affixes, also einen Präffixes und Suffixes. z.B. Präffixoid: Affengeschwindigkeit, Affenhitze In diesem Fall wird affe nicht mehr zur Bezeichnung eines Tieres verwendet, sondern bedeutet eine Steigerung sehr. Suffixoid: -werk Bauwerk, Stahlwerk, Mauerwerk, Triebwerk usw. Weitere Beispiele für Affixoide: spitze- : riese- : -zeug : -arm :

Spitzengeschwindigkeit, Spitzenleitung, Spitzenwitz Riesenüberraschung, riesengroß, riesenhunger Spielzeug, Schreibzeug, Putzzeug, Flugzeug, Fahrzeug gefühlsarm, zuckerarm

Die Unterscheidung zwischen Affixen, Affixoiden und freie Morpheme ist in der Forschung umstritten. So reihen etwa Fleischer/Barts, die meisten Affixoide in die Komposition ein, aber –werk zählen zu den Suffixen, aber wir müssen auch die unterschiedlichen hinweisen.

Impliziete Ableitung Im Gegensatz zur expliziete Ableitung erfolgt die impliziete Ableitung ohne Affixe. Von der Konversion unterscheidet sie sich durch eine Ablaut, d.h. durch die Änderung des Vokals im Verbstamm. Dieser ist sprachgeschichtlich durch die Flexion von starken Verben erklärbar, was heute nicht mehr im allen Fällen erkennbar ist. z.B. genießen – genuss trinken – trank beißen – biss brechen – bruch finden – fund usw. Sie sind das Ergebnis der Überführung der Elemente anderer Wortklassen in die Klasse des Substantivs. Als Basis dienen meistens Verben. z.B. Flug, Entschluss, Ausschnitt usw. Der Stammvokal kann sich dabei verändern: werfen – Wurf, zwingen – Zwang, oder unverändert bleiben: fallen – Fall, lügen – Lüge. Imliziete Ableitungen sind immer der verbal, es liegt also ein Verb als Basis zu Grunde, an dem der Wortbildungsprozess durchgeführt wird. Impliziete Ableitungen zeichnen sich durch Ablaut nicht durch Umlaut. Zur impliziete Ableitungen rechnet man jedoch auch den heute nicht mehr produktiven Wortbildungsprozess vom straken zu schwachen Verben. z.B. fallen – fellen, trinken – trenken, sitzen – setzen, liegen – legen usw. 14

Konversion Die Konversion übertritt von Wörtern in eine andere Wortklasse, ohne Veränderung der Form. Kennzeichen der Konversion ist es ein neues Wort zu bilden, indem ein Wortartwechsel ohne äußere morphologiche Kennzeichen herbeigeführt wird. z.B. leben – das Leben hier erfolgte ein Übergang vom Verb zum Substantiv, d.h. es ist eine deverbale Konversion. Fexionsmorpheme, z.B. die Infinitivendung zählen nicht zum Bereich der Wortbildung und wirken sich nicht auf die Zuordnung zu einem Wortbildungstyp aus. Jede Wortart ist Knversions fähig. 

Verbstammkonversion rufen – der Ruf schlafen – der Schlaf Die Flexionsendung –en fällt in diesem Fall beim Übergang zum Substantiv weg.



Infinitivkonversion entfernen – das Entfernen essen – das Essen Bei diesen Art der deverbalen Konversion wird eine Verbindung aus Verbsatamm + Infinitivendung substantiviert. Ergebniss ist also ein substantivierter Infinitiv.



Substantiv  Verb Film – filmen Pflaster - pflastern



Adjektiv  Substantiv deut – das Deutsch alt – die Alte



Partizip  Substantiv der lesende (Schüler) – der Lesende die gefangene (Frau) – die Gefangene



Pronomen  Substantiv du – das Du



Wortgruppe  Substantiv (sich dem) Kopfzerbrechen – das Kopfzerbrechen

Übung 1 der Fahrender – Partizip zu Substantiv die Zehn – Numeraliakonversion das Nein – Partikelkonversion das Ich – Pronomen zu Substantiv das Du – Pronomen zu Substantiv das Muss – Verbstammkonversion

die Fünf – Numeraliakonversion der Lernende – Partizip zu Substantiv das Böse – Adjektiv zu Substantiv das Gehen – Infinitivkonversion das Schöne – Adjektiv zu Substantiv das Schreiben – Infinitivkonversion 15

Kurzwortbildung durch Ansparung ganzer Wortteile Streng genommen gehört die Kurzwortbildung nicht zur Wortbildung, da lediglig der Ausdrück, d.h. die Schreibung eines Wortes verändert wird, es dabei aber weder zu einem Wortartwechsel noch zu einer inhaltliche Modifikation kommt. In der Forschung ist es aber üblich alle Kurzwortbildungen in die Wortbildung an zu reichen. Man kann oft zweierlei Arten Kurzwörter erhalten: a.) Kopfform – Kurzwortbildung durch Ansparung ganzer Wortteile, wenn nur erster Teil des Wortes verwendet wird, spricht man von einer Kopfform. z.B. Uni(versität) Kilo(gram) Prof(essor) Foto(aparat) b.) Schwanzform – wenn dagegen nur der letzte Bestandteil eines Wortes erhalten bleibt, liegt eine Schwanzform vor; sie findet sich aber beim Komposita. z.B. (Regen-)schirm (Fahr-)rad (Eisen-)bahn (Blumen-)strauß c.) Klammerform – bei dreigliedrigen Komposita kann auch das Zweitglied der ersten unmittelbare Konstituente entfallen. Das Resultat ist eine Kolammerform. Dieser Abkürzungstyp ist allerdings seltener und manchmal scheint die Ergänzung des Mittelglieders künstlich. z.B. Bier(glas)deckel Ozon(schicht)loch Kirsch(baum)garten Wärme(kraft)werk

Kurzwortbildung aus Buchstaben Abkürzungswort Bei dieser Art der Kurzwortbildung, die auch gerne bei Produktbezeichnungen und zur Abkürzung komplexer Wortgruppen sehr oft bei nicht dt. Eigennamen verwendet wird. z.B. OB – ohne Binde PERSIL – Perborat + Silikat NATO (nicht dt.Eigenname)

Initialwörter Diese Kurzwörter setzen sich aus den Anfangsbuchstaben der Wortteile zu sammeln und können entweder mit Endbetonung buchstabiert (LKW – Lastkraftwagen oder USA – United States of America) silbisch mit der im dt. üblichen Anfangsbetonung ausgesprochen werden. z.B. UFO – unbekanntes Flugobjekt TÜV – technischer Überwachungsverein

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Einige Kurzwörter gibt es nur in der Schreibung, sie werden aber als Vollwörter ausgesprochen (z.B.=zum Beispiel). In seltener Fällen kann Uneinigkeit darüber bestehen, wie ein neues Kurzwort auszusprechen ist. Als die Lungenkrankheit SARS ( Severe Acute Respiratori Syndrome) aufkam, wurde die Abkürzung zunächst buchstabiert, später (wahrscheinlich aus der Grunde der Ekonomie) silbisch ausgesprochen. Ein Sonderfall der Initialwörter werden bei den Silbenwörter (normaler Weise) die ersten Silben der UK oder Teile von ihnen verwendet, die dann auch silbisch ausgesprochen werden. z.B. Krippo – Kriminalpolizei Hanuta – Haselnusstafel Auch eine Mischung aus Initalwort und Silbenwort ist möglich z.B. Azubi – Auszubildender Normaler Weise stehen das Kurzwort und seine voll Form gleichberechtigt neben einander und werden je nach Situation verwendet. Manchmal kann das Abkürzungswort aber das Vollwort aufverdrängen und die Herrleitung des Wortes ist für viele Sprecher nicht mehr durchsichtig. z.B. TÜV, AIDS, DIN Kurzwörter können selbst wieder Bestandteile von Wortbildungen sein z.B. Limdose – eine Dose Limonade LKW-mant – Mant für LKWs

Rückbildung Der Wortbildungstyp Rückbildung bezeichnet das Phänomen, das durch Tilgung eines Wortbildungsmorphems ein neues Wort entsteht. So gab es: z.B. sanftmütig – Sanftmut Aus synhroner Sicht kann man nicht mehr logisch entscheiden, welches das eigentliche Ausgagngswort der Bildung darstellt. Deshalb ist dieser Wortbildungstyp nur Vollständigkeit halber aufgeführt; ohne etimologisches Wörterbuch können wir nicht richtig erkennen oder analysieren.

Zur Wortbildung des Verbs In der neueren linguistischen Literatur überwiegt die Auffassung, dass es nur zwei Arten der Wortbildungs des Verbs gibt: - Komposition ( Zusammensetzung ) - Derivation ( Ableitung ) Bei der Komposition werden zwei lexikalische Morpheme, von denen das zweite immer ein Verb ist, zu einer neuen lexikalischen Einheit verknöpft. z.B. kennen lernen, schwarz fahren, Kopf stehen usw. 17

Derivation als Prozess bezeichnet die Verknöpfung eines als Basis fungierenden lexilaschisen Morphems mit einem Suffix oder Präfix bzw. Präfixoid. z.B. rein-ig(en), be-mus(en) usw. In manchen Fällen wirkt eine Kombination von Präfix und Suffix. z.B. be-sicht-ig(en) Je nach dem, welcher Gruppe das Wortbildungsgruppe angehört, spricht man vom Präfix-, Suffix- oder Suffixal oder Präfixal die unter dem Begriff expliziete Ableitung betrachtet werden. Im gegensatz zu explizieten Ableitung wird das Prozess der Bildung neuen Verben ohne mitwirkung von Wortbildungsmorpheme impliziete Ableitung oder Stammbildung genannt. Es handelt sich dabei in der Regel um Überführung von Elementen andere Wortklassen in die Klasse Verb ohne Änderung der Form. z.B. Tag – tag(en) , gleich – gleich(en) usw. 

Bildungen mit substantivischer Basis

Das als Basis fungiernde Substantiv kann verschiedene bezeichnen: Personen, Tiere, Körperteile, Gegenstände, Stoffe, Apstraktes.... z.B. ochen, köpfen, löfeln, wassern usw. In der BKS Entsprechungen ist meist eine Ableitung in vielen Fällen eine Wortgruppe, vereinzelt eine Symplex. z.B. tagelönern, zückern, kräbsen usw. Die Struktur der Wortgruppe entspricht der Struktur der Paraphrase des dt. Verbs. z.B. geigen = Geige spielen = svirati violinu es regnet = der Regen fällt = pada kiša usw. 

Bildungen mit adjektivischer Basis

Die Ableitungen entstehen von Adjektiven. Meistens ist die Basis in Positiv. z.B. süβ – süβ(en) seltener Komparativ z.B. besser – bessern Der Stammvokal wird mit wenigen Auβnahmen mit Umlaut z.B. rot – röten scharf – schärfen

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Aber es gibt auch seltener Fälle wobei es existiert aber mit semantischen Unterschied z.B. kranken – kränken Es gibt Verben mit adjektivischen Basis, die ein „-e“ verlieren z.B. trocken - trocknen 

Bildungen mit verbaler Basis

Impliziete deverbale verbal Abletung sind im dt. sehr selten. Das sind meistens Verben, die das Einwirken des im Basisverb genannten Geschehens bringen. z.B. legen = zum liegen bringen sitzen, stellen usw. Dabei werden nicht nur die Form und Bedeutung sondern auch die Valenz verändert. z.B. liegen

Die Tasche liegt auf dem Boden. ˅ ˅ ˅ Substantiv zweivertiges wo? Verb situativ Ergänzung

Er liegt ˅ Subs.

das Buch ˅ Akk.Obj.

in den Schrank. ˅ wohin? direktiv Ergänzung

Manche Ableitungen unterscheiden sich semantisch und lautisch so sehr von den Basisverben, dass man keinen Zusammenhang mehr erkennen kann. z.B. führen – fahren beugen – biegen beizen – beissen reizen – reisen schwemmen – schwimmen senken – sinken sprengen – springen wenden – winden Alle Abletungen sind schwach.

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Bildungen mit einer Interjektion als Basis

Impliziete Abletungen, deren Basis eine Interjektion ist – ONOMATOPETIKA – d.h. die Realisierung des in der Basis genannten Geräusches oder Lautes. z.B. huschen, muhen usw. Obwohl es um die gleichen Lauten in die Natur geht, unterscheiden sich die dt. Schalverben und ihre Entsprechung. z.B. iahen (njakati) summen (zujati) usw.

Über die Funktion des Elements Fleischer betrachtet es Beispielsweise sowohl als Wortbildungsmorphem als auch als Flexionsmorphem, während Zifonun, Olsen es ausschlieβlich als Flexionsmorphem auffassen. Für die letztere Auffassung spricht die Tatsache, dass dieses Element – falls im eine wortbildende Funktion zugeschrieben würde – dass einzige Formationsmorphem des dt. wäre, dass nicht als Bestandteil des Flexionstamms der neuen sprachlichen Einheit fungieren würde. z.B. Endung - er : Lehrer = lehr(en) : des Lehrers, den Lehrern Suffix - bar : lesbar = ein lesbares Buch (von lesen) Im Unterschied dazu fällt das noch Fleischer als Wortbildungsmorphem fungierenden Suffix endes Singulars in allen Personen, so wie in der 2.Person Pl. weg. z.B. er geigt dre Stunden täglich. (nicht: er geigend) Das Problem des sog. Verbalisierungmorphem ist auch in der BKS Sprache vorhandeln. So endet in der BKS den Infinitiv auf –ti, dass im Unterschied zu dt. relativ häufig unmittelbar an die Basis anknöpfenden –en stehts an der Basis hinzugefügtes Formationsmorphem angeknöpft wird. z.B. dt. : filtern schulen gasti-er-en BKS: filtr-ira-ti ško-lova-ti gost-ova-ti Die sich mit dem Wortbildung des Verbs in der BKS Sprache befassenden Linguisten sind sich ebenfalls nicht einig über den Status des Elements –ti. Nach Babić ist das Bestandteil zahlreichen verbaler Wortbildungsmorpheme –ati, -iti, -kati (insgesammt 58, produktiv 13), während Maretić dieses Element als Flexionsmorphem, d.h. als Infinitivendung betrachtet. Verbale Suffixbildung des dt. werden abgeleitet von substantivischen, seltener von adjektivischen, vereinzelt von verbalen oder andersartigen Basen durch anknöpfung folgender Suffixe: -el, -er, -ific/-is, -ir, -ig, -s, -sch, -tsch, -z. z.B. Stein = steinigen → stein-ig(en) klug = klügeln → klüg-el(n) stolz = stolzieren → stolz-ier(en) du = duzen → du-z(en)

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Als verbal Präfixe fungieren die gebundene Morpheme: be-, de-, ent-, er-, ge-, mis-, fer-, zer-,in-, von denen de-, in- und re- fremd Präfixe sind. Problematisch sind die Verben mit ab-, an-, auf-, aus-bei-, durch-, ein-, nach-, über-, um-, unter-, vor-, wieder-, zu-, sie werden bald als Präfixbildung bald als Zusammensetzungen betrachtet. Eine Übersicht über die Wortbildungsarten des Verbs in der dt. Gegenwartssprache lieβe sich etwa wie folgt darstellen:

Komposita Aufgrund der Relationen zwischen den UK lasse sich die Verbalkomposita im kopulativ und determinativ Komposita einteilen. Kopulativ Komposita – Nomen nur vereinzelt und zwar als okasionelle Bildungen vor. Ihre UK stehen im Koordination zueinander und lassen sich in aus jeweils zwei mit unverbundenen Verben bestehnde Konstrukte transformieren. z.B. schwarzlachen = schwarzen und lachen zugleich Determinativ Komposita werden durch subordinierenden der ersten UK gekennzeichnet. Elemente der folgenden Wortklassen nehmen die erste Position ein. Substantiv: Lobpreisen Adverb: fortfahren Adjektiv: fertigkochen festbacken Verb: spazierengehen, gefangennehmen

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Komposita mit einem Zahladjektiv als Erstglied kommen vereinzelt vor. Sie lassen sich im Präpositionalphrase + Verb transformieren z.B. vierteilen = in vier Teile teilen



Komposita mit substantivischen Erstglied – zusammengesetze Verben mit subst.Erstglied sind in der dt. Gegenwartssprache schwachverwendet z.B. trennbare Komposita: achtgeben, haushalten, irreführen, teilnehmen trennabre Verben nur im Infinitiv + zu und Partizip II: hotlanden, staubsaugen trennbaren Verben im Partizip II: lobpreisen, lobsingen untrennbaren Verben: brandschatzen, handheben, ratschlagen



Komposita mit adjektivischen Erstglied – Verbalkomponente mit adjektivischen Erstglied führen auf freie syntaktische Wortgruppen zurück. z.B. brachliegen Hier existiert beides – Wortgruppe und Komposita, stellt das Kompositum einen neuen Lexikalisches Begriff dar, der durch semantische Verlichtung gekennzeichnet ist. Ich habe diese Prüfung leicht gemacht. (Es war für mich leicht diese Prüfung zu bestehen.) Ich habe es mir mit dieser Prüfung leichtgemacht. (Ich habe mich wenig bemüht, mich auf diese Prüfung vorzubereiten.)

Auf die Satz ist die erste UK Objekt- oder Subjektbezogen. a.) Objektbezogene erste UK nennt: - einen Zustand in den etwas oder jemand gebracht wird z.B. Der Student hat sein Seminararbeit fertiggemacht. (Nun ist die Seminararbeit fertig.) - einen Zustand in dem etwas oder jemand gehalten wird z.B. Du musst den Teller gerade holen. b.) Subjektbezogene erste UK bezeichnet: - einen Zustand in dem sich etwas oder jemand befindet z.B. Seine besten Kräfte liegen brach. - einen Zustand in dem etwas oder jemand aus einem anderen Zustand übergeht z.B. Du hast lange genug noch genauen Analysen gearbeitet, nun musst du dich freischwimmen. (unabhängig machen) Nur vereinzelt bildet das adjektivische Erstglied mit dem Grundverb eine in jeder Verbform untrennbare Einheit, dass der Fall ist frohlochen. z.B. Heinrich frohlochte er über dem Miβerfolg seines Kollegen. 22

Dazu gehören auch die Verben: liebegeben, liebkussen, vollenden, vollbringen sowohl getrennt als auch zusammen geschrieben wird, das Verb wahrsagen in allen finiten Verbformen. z.B. Er sagte mir aus der Handlinien wahr. Er wahrsagte mir aus den Handlinien. 

Komposita mit verbalen Erstglied – eine geringe Zahl der Verbalkomposita die Struktur Verb+Verb. Die erste UK ist meist ein Infinitiv z.B. kennenlernen, sitzenbleiben Als zweite UK fungieren überwiegen die Verben bleiben und lassen. Die Komposita sind durch die Zusammenrückung von Elementen der entsprechenden Wortgruppe entstanden. Im Unterschied zu der Wortgruppe stellen sie neue lexikalische Begriffe dar. z.B. sitzenbleiben Der Mann ist im Park sitzengeblieben. (Er ist sitzend geblieben.) Die erste UK wird in den finiten Verbformen von der zweiten UK getrennt und nimmt in HS sowie im HS vereinigen NS die Endposition ein. z.B. Auf dieser Party lernte er seine küftige Frau kennen. Im Partizip II und Infinitiv+zu kommt Präfix ge- bzw. Partikel zu zwischen die UK. z.B. Wir haben nun im Urlaub kennengelernt. Es freut mich sie kennenzulernen.



Komposita mit einem Adverb als Erstglied – problematisch sind die Verben, deren erste UK ein Adverb ist. Diese überaus starkvertretene Verbgruppe betrachtet Fleischer als Komposita, während Engel strukturelle Wortgruppen darin sieht, die nur aufgrund ortographischer Konventionen zusammen geschrieben werden. Damit wird er nicht bestritten, dass ein Teil der zusammen geschriebene Verben wegen semantischer Selbstständigkeit des Erstgliedes auch getrennt geschrieben werden könnte. z.B. Die Konstruktion „den Berghinaufgehen“ wo hinauf als Kern der Adverbialphrase „den Berg hinauf“ aufzufassen wäre. Wohin gehst du? Den Berghinauf. Ich sah ihn Berghinaufgehen. - wo die adverbiale Partikel hinauf mit dem Verb zusammengeschrieben wird und bezeichnet Bevorgungsverben (hinaufreiten). Eine andere Gruppe bilden Komposita mit einem Richtungsverb als Bestimmungs- und Modalverb als Grundwort. 1. Lokal: Kann ich meine Schuhe hier lassen, bis ich zurück komme. Er hat keine Nachricht da gelassen. 2. Direktive Bezeichnung: Pass auf, dass du die Treppe hinunterfällst. 3. Modal: Die haben lange zusammengelebt. Die Drehte der Leitung sind auseinanderzubiegen. 4. Temporal: Das schlechte Wetter dauert fort.

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Ableitungen ( Derivationen ) Es gibt implizite und explizite Ableitungen. Die explizite Ableitungen werden je nach dem charakteristischen Wortbildungsgruppen in Suffix-, Präfix-/Präfixoid- und PräfixalSuffixalebildungen eingeteilt. Implizite Ableitungen – bei dem vollzieht sich die Überführung von Elementen anderer Wortklassen in die Klasse Verbohne eine besondere Wortbildungmorphems. Die Infinitivendung, die sonst kein Wortbildungsmorphem ist,tritt so an die unveränderte Basis. z.B. süß – süßen In manchen Fällen wird der Stammvokal der Basis umgelautet. z.B. schwarz - schwärzen Als Basis kommen vor:  Substantive: Tag – tagen  Verben: legen – liegen  Adjektive: grün – grünen  Interjektionen: quaqen – krachen 

Haut – häuten fällen – fallen krank – kranken

Bildungen mit substantivischer Basis – kann verschiedene bezeichnen: Personen, Tiere, Körperteile, Gegenstände, Stoffe, etwas Abstraktes usw. z.B. Ochsen(en) Köpfen(en) Löffeln(en) Fürehten(en)

Als Basis fungieren Bezeichnungen von Witterungserscheinungen, Festtagen, Tages- und Jahreszeiten. z.B. es schneit – der Schnee fällt es blitzt – ein Blitz leuchtet auf Die BKS Entsprechung ist meist eine Ableitung in vielen Fällen eine Wortgruppe, vereinzelt ein Symplex. z.B. Tage löhnern – nadničavati zuckern – zašećeriti krebsen – loviti rakove Die Struktur der Wortgruppe entspricht der Struktur der Paraphrase des dt. Verbs z.B. geigen – Geigen spielen – svirati violinu es regnet – der Regen fällt – pada kiša 

Bildungen mit adjektivischer Basis – bei dieser Gruppe der implizite Verbableitungen weißt die adjektivische Basis meist die Form des Positiv auf. z.B. leer – leeren süß – süßen Die Form des Komparativs als Basis kommen selten vor. z.B. bessern(n) nähren (sich nähern) 24

Der Stammvokal wird mit weinigen Außnahmen umgelautet: rot – röten, dunkel – dünkeln, wo beides existiert. Manchmal erscheint ein semantischer Unterschied: kranken – kränken. Manche Adjektive auf –en verlieren –e bei der Überführung in die Wortklasse Verb: trocken-trocknen. Der adjektivische Verbableitung bezeichnen: 1. Den Übergang in einen anderen Zustand (inkotive Verben) z.B. sich klättern, glatt werden 2. Die Überführung in einen anderen Zustand (saktitive Verben) z.B. schwächen - oslabiti 3. Zustand in den sich etwas oder jemand befindet z.B. langen – Angst haben – in Sorge sein Manche Verben sind zweideutig z.B. härten: 1. hart werden; 2. hart machen (hart oder reifen werden = reifen). z.B. Die Armee wird ihn härten. (očeličiti) Das Brot härtet mit der Zeit. Die Tomaten reifen an der Sonne. (zrije na suncu) Die Funktion des abgeleiteten Verbs ist Phrase: a.) Subjekbezogene adjektival Ergänzung z.B. der Baum grün. Der Baum ist grün. b.) Objektbezogene adjektival Ergänzung z.B. Sie kürzt dem Kind das Haar. Sie macht dem Kind das Haar kürzer. Die BKS Entsprechung ist entweder ein Einzelwort oder eine Wortgruppe: a.) Affixalbildung mit adjektivischer Basis: z.B. faulen – truliti derren – suiti leeren – isprazniti glätten – izravnati saubern – počistiti kürzen – skratiti b.) Affixalbildung mit adjektivischer Basis: z.B. ändern – promijeniti öffnen – otvoriti bäugen – strahovati heilen – liječiti c.) Affixalbildung mit verbaler Basis: z.B. schnellen – juriti töten – ubiti

Suffixbildung - durch einfügen von Suffixen - Suffixale Verbbildungen enthalten UK folgende Wortbildungsmorpheme: -el, -er, -ig, -ifiz, -is, -ieren.

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-el: tritt mit Substantiven, Adjektiven, Verben und Interjektionen in Verbindung z.B. husten – hüsteln

lächeln, rascheln

-er: diese Suffix ist sehr schwach vertreten. Diese Verben haben ein Substantiv, Adjektiv oder eine Interjektion als Basis. z.B. rindern, altern, gackern, mäckern, geistern

- ig: ist sehr unproduktiv und dieses kommt häufiger in kombinatorischen Ableitungen z.B. besicht-ig-en, erkund-ig-en Sicht + Zirkunfix [ be...ig-en ] = besichtigen ˅ kombinatorisches Morphem

Die Basis der Suffixbildung ist entweder ein Substantiv oder ein Adjektiv. Nacht ... ig-en → nächtigen (noćivati) Das Suffixzieren ist fremden Ursprung vor allem lateinischer voller Pharseme Herkunft – legalisieren, gastieren usw.

Präfixbildung Verbale Präfixbildungen haben ein Präfix als ersten UK, die zweite UK ist ein Verb, Substantiv oder ein Adjektiv, vereinzelt, eine Partikel. z.B. er-lernen ver-weisen ver-nein-en ˅ ˅ ˅ Verb

Substantiv

Partikel

Die meisten Präfixe modifizieren die Bedeutung des als Basis auftretenden Wortes. z.B. ent-führen oder ver-führen recht - un-recht Es gibt auch Präfix Verdoppelung: an-er-kennen , ab-ver-langen

be-: lässt sich mit Verben, Substantiven und Adjektiven verbinden. z.B. be-mahlen

be-freien

be-mengeln

be-sprechen

be-folgen

usw.

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ent-: verbindet sich mit Verben, Substantiven und Adjektiven. z.B. ent-kommen

ent-kräften

ent-fernen

Manchmal tritt dieses Präfix als kombinatorisches Morphem und mit einen Suffix auf. Dieses Präfix signalisiert: a. eine entfernen im algemeinen → entgehen, entfallen b. ein verzichten auf etwas → entsagen, enthalten c. den Beginn eines Geschehens → entflammen, entfalten d. die Überführung in den Basisadjektiv → entleeren Die BKS Entsprechung weist die Form eines Einzelwortes oder eine Wortgruppe auf z.B. entheiligen – oskrnaviti entflammen – zapaliti entlasten – rasteretiti entflecken – očistiti od mrlja

er-: mit diesem Präfix verbinden sich Verben und Adjektive. z.B. ergreifen , ergänzen Dieses Präfix übt mehrere funktionen aus: a. es transiviert intransitive Verben ( nicht in allen Fällen) : arbeiten – erarbeiten b.es bezeichnet den Beginn des im Basis Verb genannten Geschehens : erklingen c. den Übergang in den im Basis Wortgemachten Zustand : erstarren, erblinden

mis-: es gibt nur 15 mis- Verben z.B. misachten, misbrauchen, misdeuten, missfallen, mishandeln, misverstehen usw.

ver-: das sehr produktive Präfix verbindet sich mit Verben, Substantiven und Adjektiven und sehr selten mit ein anderer Wortklasse. Dieser ver- Verben bezeichnen:  Übergang in einen anderen Zustand – verschlechten, verschulden  Intensivierung der in Basis gemachte Tätigkeit – versalzen, verkleben  Das Ende eines Zustands – verblühen, verhungern

zer-: verbindet sich meist mit Verben und seltener mit Substantiven. Diese Verben signalisieren das etwas durch das im Basis genannte Geschehen vernichtet oder stolz beschädigt wird oder dass es seine ursprüngliche Form verliert. z.B. zertreten , zerkauen , zerkochen usw. - den Übergang in einen anderen Zustand : zergehen, zerfließen - eine Intesivierung des im Basis genannten Geschehens : zerplatzen, zermalen BKS Entsprechung ist razz.B. zerbersten – rapući, popucati zerbrechen – razbiti zerbeissen – izgristi 27

Präfixoid Bei dem obenen Verben ist das Basiswort meist ein Verb. Dieses ist entweder ein eine Präfixalbildung und seletener Substantiv- oder Adjektivbildung.

UM-: bei dem UM-Verben fungiert meist ein Verb als Basis, dieses ist ein Simplex oder eine Präfixbildung aber seltener der substantivischer oder adjektivische Stammbildung. Dieses Präfix signalisiert:  eine Veränderung : umformulieren, umarbeiten, umbauen, umdecken  ein Verändern des Ortes oder der Bewegungsrichtung: umbuchen, umspringen, umpflanzen, umbinden, umgeben usw. UNTER-: bei dem UNTER-Verben ist die Basis meist verbal.  eine lokale Bedeutung : unterbreiten, unterliegen, unterstehen  das Unterstreichen eines bestimmten Maßes: unterschätzen, unterbieten WIEDER-: mit diesem Präfixoid gibt es nur 15 Verben und zwar 9 Verben mit Unbetonung z.B. wiederfahren, wiederstehen, wiedersprechen usw. Für Verben mit betonten Präfixen: wiedersehallen, wiederstrecken, wiederklingen Nur zwei der betont und trennbar sind: wiederhollen, wiederspiegeln Diese Präfixoid bezeichnet meistens ein Dagegensein und manchmal eine Intensivierung des Basisverb Geschehens.

Präfixal-Suffixale Bildung Bei denen fungiert als Derivationsmorphem eine Kombination als Präfix und Suffix, als ein kombinatorisches Komplexes Wortbildungsmorphem – Zirkunfix. z.B. be-sicht-ig-en durch – loch – ern

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Die Bildung des Substantivs Wie entstehen neue Wörter, neue Beziehungen, die wir im alltag benutzen? Die Sprache lebt und verändert sich. Neue Wörter werden gebildet, indem ein bekanntes Wort mit einem anderen kombiniert wird. Die Hauptarten der Substantivbildung in der dt. Gegenwartssprache sind:  Zusammensetzung oder Komposition  Ableitung oder Derivation Bei der Zusammensetzung als Wortbildungsprozess werden meistens zwei zu einer neuen Worteinheit miteinander verbunden. z.B. Interkontinental + Rakette = Interkontinentalrakette Das so gebildete neue Wort wird Zusammensetzung genannt. Außer dem Begriff Zusammensetzung wird in der selben Bedeutung der Begriff Komposition verwendet, während Kompositum nur das Ergebnis dieses Wortbildungsprozess, also das Wort selbst bezeichnet. Zusammensetzungen werden auf Grund der Relation zwischen ihren UK in determinativ und kopulativ Komposita eingeteilt. z.B. der Hochzeitstag – Tag an der Hochzeit stattfindet ˅ determinativ Kompositum

die Strumpfhose = der Strumpf + die Hose ˅ kopulativ Kompositum

Eine Sondergruppe der Zusammensetzungen bilden Zusammenrückungen = aus Wortgruppen / setzen ohne Wortbildungsmorpheme und ohne Änderung der syntaktischen Relationen zwischen den Elementen der Wortgruppe / des Satzes gebildete Substantive. z.B. der Nimmelsatt – jemand der niemals satt ist der Tunnichtgut – ich tue nicht gut Die Ableitung bezeichnet: a. dem Prozess, der Verknöpfung eines Wortes mit einem Affix – explizite Ableitung z.B. Kind+heit = Kindheit (Suffixbildung) un+Glück = Unglück ( Präfixbildung) ge+tu(n)+e = getue ( präfixal-suffixale Ableitung / kombinatorische Abletung) b. den Prozess, der Überführung der Elemente einer bestimmten Wortart in eine andere Wortart (hier in die Wortklasse Substantiv) ohne Wortbildungsmorpheme – implizite Ableitung z.B. trinken – Trank werfen – Wurf c. den Prozess, der Bildung neue Wörter aus Wortgruppen mit Hilfe des Suffixen – Zusammenbildung z.B. Macht haben → Machthab-ung 29

Außer den zwei Hauptarten der Substantivbildung unterscheidet die Wortbildungslehre: a. die Wortkürzung z.B. PKW = Personenkraftwagen AKKU = Akkumulator MOTEL = Motorhotel U-Bahn = Untergrundbahn b. die Republikation z.B. wauwau = der Hund töf töf = Motorrad c. die Kontamination z.B. Demokratie+Diktatur = Demokratur

Die Akzentuierung Die Akzentuierung der substantivische Komposita wird von der Struktur und Funktionen, sowie vom komunikativen Wert, deren UK beeinflussen. Im allgemeinen liegt der Hauptakzent auf dem Bestimmungswort. Meist ist das die erste UK. Im einzelnen ergeben sich folgende Hinweise die neutrale Akzentuierung substantivischer Komposita: a. der Akzent liegt in der Regel auf der erste UK = dem Bestimmungswort wenn: 1. beide UK Simplizia (Grundwort) / Ableitungen sind z.B. Naturschutz, Meinungsverschiedenheiten 2. die erste UK ein Kompositum, die zweite ein Simplex/Ableitung ist z.B. Lebensmittelladen, Schalplatenabteilung 3. die erste UK eine Wortgruppe ist z.B. Dreizimmerwohnung b. der Hauptakzent liegt auf die zweiten UK wenn die erste UK eine Simplex/Ableitung ist, die zweite eine Kompositum z.B. Weltfriedensbewegung

Zum Gebrauch des Fugenmorphems Die UK des Kompositums sind in vielen Fällen durch ein Verbindungselement mit einander verbunden. Die Stelle, an der die UK aneinander gefügt werden, wird Fuge oder Kompositionsfuge genannt; das Verbindungselement ist dann ein Fugenelement oder ein Fugenmorphem. Das Fugenmorphem hat folgende Fugenalomorphe(izmjenjene morfeme): ØNultimorphem, -(e)s-, -(e)n-, -(e)r-, -e-, -ens-, -o-, -i-. Als Bestandteil der ersten UK bezeichnet 30

das Fugenalomorph in vielen Fällen entweder der Genitiv Sg.( Kindesentführung) / Pl. der ersten UK (Kindererziehung). Es lassen sich keine festen Regeln für den Gebrauch der Fugenalomorphe aufstellen. Ein und das selbe Fugenalomorph kann in unterschiedlichen Umgebungen auftreten, wobei sein Erscheinen nicht konsequent ist. Ø-Nulti : vielen Komposita erhalten kein Fugenalomorph wenn die erste UK auf eines der folgende Suffixe endet: -chen : Mädchenfußball -enz : Inteligenztest -er/-ler/-ner : Schulersprache, Sportlerherz -ie : Chemiestudent

-(e)s- : wird entweder als Gen.Suffix oder analog zu vorhandenden Wortverbindung verwendet. Es kommt meisten vor. a. Komposita deren erste UK auf eines der folgende Suffixe endet: -heit, -keit, -schaft, -ung, -ion, -ität, -ling, -tum z.B. Sicherheitsmaßnahme, Dankbarkeitsgefühl, Vaterschaftsanerkennung, Entspannungspolitik, Organisationsfallen, Flüchtlingslager usw. b. wenn die erste UK ein Kompositum ist z.B. Sommernachtskühle, Handwerksmeister

usw.

-(e)n- : steht obligatorisch in Komposita deren erste UK auf eines der folgende Suffixe endet: -ie, -and, -ent, -ant, -e, -est z.B. Kastanienalee, Juristenstreit, Dirigentenschtap Bei Substantiven, deren erste UK auf –a, -al, -e, -ma, -or endet, gibt es keine Regel für Gebrauch des –(e)n-. z.B. Themenauswahl, Klimaanlage, Fragenkreis, Aufnahmeprüfung

-(e)r- : hat sich aus dem Pl.Suffix entwickelt. Es tritt neben (e)s und Ø in Komposita auf deren erste UK den Pl. mit Hilfe -er- bildet. z.B. Bücherschrank Aufgabe 1 Übersetzen Sie: Knjige za djecu - Kinderbücher Regal za knjige – Bücherregal / Bucherschrank Pod od dasaka - Schiffboden Muški posao - Männerarbeit Lisnato tijesto - Bletterteig Umni rad - Geistesarbeit Šumska biljka - Waldpflanze

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-e-: kann in Komposita auftreten, deren erste UK auf folgende Buchstaben endet: -be, -de, -ge, -en, -eng, -es, -t. z.B. Klebeband, Leibwache, Händedrück, Tagesgeld, Tagesordnung, Halstuch usw. Aufgabe 2 Übersetzen Sie: Noćna smjena - Nachtschicht Konjsko meso - Pferdefleisch Kozije mlijeko - Ziegemilch Kuhinjski nož - Küchenmesser Stisak ruke - Händedrück Kongres liječnika - Ärztekongress Dnevnik - Tagebuch Dnevnica - Tagesgeld Rukavica - Handschuh

-ens-: dieses Verbindungselement kann in Komposita vorkommen, deren erste UK eines der Folgende Substantive ist: Herz, Schmerz, Frau, Mensch usw.

Einteilung der Komposita nach der Relation zwischen den UK Auf Grund der Relation zwischen den UK der Komposita gibt es determinativ und kopulativ Komposita.  Determinativ Komposita besteht aus Gliedern, zwischen denen Subordination herrscht, d.h. dass ein Glied ist unter- das andere übergeordnet, meist ist das erste Kompositionsglied untergeordnet. Es fungiert als determinierendes Element zum übergeordnete Kompositionsglied und wird Bestimmungswort genannt. Das determinierte Glied ist das Grundwort. z.B. Postchek, Estradenprogramm, Sclagerfestival, Haarsprei, Kontaktlensen, Virusinfektion usw.  Zur Funktion des Bestimmungwortes in form eines Substantivs Das Bestimmungswort in Form eines Substantiv fungiert in einem Komposita als: 1. Subjekt : Kindergeschrei (Kinder schreien) 2. Objekt : Buchbinder (jemand der Bücher bindet) 3. Prädikat : Geburtsort (Ort in dem jemand geboren ist) 4. Adverbialbestimmung : Maiblumen ( Blumen die Mai blumen) 5. Attribut : Glücksumstand ( glücklicher Umstand)  Determinativ Komposita mit einem Pronomen Determinativ Komposita mit einem Pronomen ist schwach vertreten. 1. ein Personalpronomen – Ichform 2. ein Demonstrativpronomen – Selbstkritik 3. ein Indefinitpronomen - Alltag 32



Kopulativ Komposita werden durch Koordination zwischen ihren UK gekennzeichnet. Beide UK treten in der Funktion des Grundwortes auf.

z.B. Strumpf hose ˅ ˅ Grundwörter

Kopulativ Komposita lassen sich in Wortgruppen auflösen, die jeweils aus zwei mit „und“ verbundenen Substantiven bestehen. z.B. Krawattenschal = etwas was zugleich eine Krawatte und ein Schal ist Die hierher gehörenden Zusammensetzen bezeichnen Sachen vorwiegend Kleidungsstücke, Personen und Nominaabstrakta. z.B. Hosenrock, Dichter-Komponist, Sozialismus usw. Eine Sondergruppe bilden Eigennamen. Sie kommen vor als: a.) Rufnamen : Hans, Peter b.) Familiennamen : Heinemann-Knoch c.) Ortsnamen : Garmisch-Partenkirchen d.) Ländernamen : Nordrhein-Westfalen Aufgabe 3 Bilden Sie kopulativ Kompositum

Aufgabe 4 Übersetzen Sie Jugoistok - Südosten Sjeverozapad - Nordwesten Glumacrežiser - Schauspielerregiseur Inžinjerfilolog - Ingeneurphilologe Generalmajor – Generalmajor

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Zusammenrückungen Es handelt sich um Konstrukte, die aus Wortgruppen oder Sätzen entstanden sind, uzw. ohne Änderung der syntaktischen Beziehungen zwischen ihren Gliedern. Dabei ist das letzte Glied nicht im Stande, die Wortart (in vielen Fällen) sowie das Genus der neuen Worteinheit zu bestimmen. Meist handelt sich um Okasionellebildungen. Zusammenrückungen können in anfangs Position folgende Elemente haben: a. eine Partikel : der Gernergroß b. ein Substantiv : die Zeitlang c. ein Verb : der Saufaus d. eine Wortgruppe : Dreikäsehoch  Ableitungen  Implizite Ableitung Implizite substantivische Ableitungen sind Ergebnisse der Überführung (Transposition) der Elemente anderer Wortklasse in die Klasse des Substantivs ohne ein erkennbares Wortbildungsmorphem. Als Basis fungiert in der Regel ein Verb. Der Stammvokal des Verbs kann Wortart wächseln. a. verändert werden z.B. finden = Fund brechen = Bruch b. unverändert werden z.B. fallen = Fall Implizite substantivische Ableitungen mit verbaler Basis sind Maskulina, Neutra und Feminina begegnen nur vereinzelt. z.B. das Grab das Schloss das Los das Band die Qual die Schau usw. Aufgabe 1 Wie lautet das entsprechende Substantiv? ärgern – der Ärger fangen – der Fang laufen – der Lauf tratschen – der Tratsch

fliegen – Fliege / der Flug brechen – der Bruch

 Die Konversion Unter dem Begriff Konversion versteht man den Übertritt von Wörtern in eine andere Wortklasse ohne irgendwelche Änderungen der Form. Im Berieich des Substantivs zählen: a.) der substantivierte Infinitiv : das Lernen b.) das substantivierte Adjektiv : das Gut, der Alte c.) die substantivierte finite Verbform : das Muss, das Soll d.) das substantivierte Pronomen : das Ich e.) die substantivierte Partikel : das Ja f.) das substantivierte Numerale : die Eins g.) das substantivierte Partizip : der Angekommene, der Lesende 34

 Explizite Ableitung  Suffix Bildungen  Suffix Bildungen bestehen aus einem lexikalischen Morphem und einem Suffix. Suffixe können dt. oder fremder Ursprung sein. Ein Teil der Suffixe ist nicht mehr produktiv. Produktive Suffixe sind: -hen, -e, -ei/-elei/-erei, -el, -er, -ler, -ner, -heit, -keit, -schaft, -ung, -in, -ling, -tum. Unproduktive Suffixe sind: -de, -icht. Aufgabe 2 Kompositum oder Suffixoid Bildung das Elektrizitätswerk das Werkzeug das Gedankenmaterial das Schülermaterial

K S S K

das Esszeug das Arbeitsmaterial das Schreibmaterial

K K K

Sprachliche Elemente, die bald als freie Morpheme, bald als Wortbildungssuffixe vorkommen, werden Suffixoide genannt.  Suffixe zur Bildung der Feminina  sind: a.) dt. : -ei, -elei, -erei, -heit, -keit, -igkeit, -in, -schaft, -ung b.) fremde: -ade, -age, -aus, -ens, -ie, -ik, -ion/-ation, -tät, -ität, -ur/-tur

-heit, -keit, -igkeit: diese Formen sind als kombinatorisches Varianten des Suffixes –eit aufzufassen. Dieses Suffix –heit bezeichnet Eigenschaft oder Zustand. Aufgabe 3 Verwenden Sie Elemente –heit, -keit zur Bildung des Substantivs mit folgenden Basen: sicher = Sicherheit übel = Übelheit locker = Lockerheit genau = Genauigkeit hilflos = Hilflosigkeit leer = Leerheit dumm = Dummheit

frei = Freiheit viel = Vielheit mehr = Mehrheit gesammt = Gesammtheit billig = Biligkeit finster = Finsterheit streit = Streitigkeit

Aufgabe 4 Wie heißt es auf Deutsch? prošlost = Vergangenheit manjina = Minderheit većina = Mehrheit otvorenost = Öffentlichkeit jednakost = Gleichheit krutost = Steifheit mudrost = Weisheit

navika = Gewohnheit pokvarenost = Verdorbenheit odsutnost = Abwesendheit sigurnost = Sicherheit drskost = Frechheit novina = Neuigkeit ograničenost = Begränztheit

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-schaft: verbindet sich mit – a.) b.) c.) d.) e.)

Substantive Adjektive : Schwangerschaft Verbstämmen: Erbschaft Partizip II : Gefangenschaft Infinitiven : Liegenschaft

Aufgabe 5 Wie heißt es auf Deutsch? zarobljeništvo = Gefangenschaft radništvo = Arbeitschaft zajedništvo = Gemeinschaft vladavina = Herrschaft

potomstvo = Erbschaft srodstvo = Verwandschaft zaostavština = Hinterlassenschaft strast = Leidenschaft

-ung: ist eines der produktivsten Suffixen der dt. Gegenwartssprache. Es verbindet sich mit Verben, nur vereinzelt mit Substantiven, relativ selten mit Wortgruppen. Aufgabe 6 Wie heißt es auf Deutsch? osnivanje = Gründung kamenovanje = Steinigung zastrašivanje = Beängstigung ušće = Mündung prehlada = Erkältung

pokriće = Deckung identificiranje = Identifizierung izrabljivanje = Ausbeutung vježba = Übung dejstvo = Wirkung

-ling: verbindet sich mit Verben, Adjektiven, Substantiven und Numeralien. Dieses Suffix kennzeichnet: 1. 2. 3. 4.

Nomina Agentis – Flüchtling Nomina Patiens – Impfling, Streifling Personenbezeichnungen nach deren Eigenschaft – Naivling Bezeichnungen von Kleidungsstücken – Fäustling

Aufgabe 7 Wie heißt es auf Deutsch? drznik = Frechling kažnjenik = Sträfling pridošlica = Einkömmling perverzni = Pervärsling

mračnjak = Finsterling bjegunac = Flüchtling mekušac = Schwächling / Weichling ljepotan = Schönling

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Die Movierung

Unter dem Begriff Movierung versteht man die Überführung der Maskulina in Feminina und umgekehrt durch Movierungsmorpheme. Die Überführung Maskulina in Feminina erfolgt durch Suffixe –ine, -ens, -ize, -sche, -in; und der Feminina in Maskulina durch –er und –erich. Aufgabe 8 Wie lautet das Feminina? Gatte = Gattin Namensfällter = Namensfälterin Filmer = Filmerin Schulschwänzer = Schulschwänzerin Tiger = Tigerin Adler = Adlerin Wolf = Wölfin

Landsmann = Landsmännin Koch = Köchin Eheheberater = Eheberaterin Löwe = Löwin Fucks = Fücksin Hase = Häsin Dacks = Däcksin

Aufgabe 9 Wie lautet das Maskulinum? Zeitungsfrau = Zeitungsmann Milchfrau = Milchmann Kreuterfrau = Kreutermann Vogelweibchen = Vogelmänchen Adlerweibchen = Adlermänchen  Suffixe zur Bildung der Neutra  Zur Bildung der Neutra dienen die Suffixe –chen und –lein. Beide Elemente kennzeichnen Verkleinerungen. Ableitungen auf –chen und –lein drücken häufig auch Emotionen aus. Ob zur Bildung eines Deminutivs das eine oder das andere Suffix verwendet wird, hängt vom Auslaut der Basis ab. Substantive auf –ch erhalten das Suffix –lein. Bei den –lein Ableitungen ist der Stammvokal der Basis oft ungelautet, bei den –chen Bildungen bleibt er in manchen Fällen unverändert. Auf den Gebrauch von –chen und –lein wirken auch Geographische Faktoren ein. So ist –lein im oberdeutschen Sprachraum beliebt. In der Schriftsprache überwiegt das Suffix –chen. Aufgabe 10 Nennen Sie Deminutive! Mantel = Mäntelchen Decke = Deckchen Kiste = Kistlein Bach = Bächlein Haus = Häuschen Vogel = Vögelchen Tante = Tantchen Bruder = Brüderchen Karl = Karlchen Ute = Utchen

Spiegel = Spieglein Deckel = Deckelchen Katze = Kätzlein Auge = Äuglein Junge = Jungchen Onkel = Onkelchen Schwester = Schwesterlein Hand = Händchen Grethe = Gretchen Dora = Dorchen 37

Genus indiferente Wortbildungs Suffixe Folgende Suffixe sind nicht im Stande, das Genus des Substantivs zu beeinflüssen: -e, -nis, -sal, -säl, -tum.

-e: dient zur Bildung von Feminina und Maskulina (aber Ausnahme ist –das Erbe). Feminina Ableitungen auf –e enthalten einen Verbstamm oder Adjektiv als Basis. Aufgabe 1 Wie heißt es auf Deutsch? kiselina = Säure visina = Höhe ležaljka = Liege straža = Wache

jačina = Stärke oštrina = Schärfe kočnica = Bremse kolijevka = Wiege

Maskulina auf –e haben nur vereinzelt einen Verbstamm als Basis: Bürge, Züge aber stärker vertreten sind der substantivische Herkunftsbezeichnungen wie Rumene, Bulgare, Slovene usw.

-nis: ist Bestandteil vom Feminina und Neutra. Feminina auf –nis sind der verbal. und adjekt. Ableitungen. Sie kennzeichen Eigenschaften und Zustände und lassen sich paraphrasieren. Aufagbe 2 Übersetzen Sie! dobro poznavanje engleskog jezika = gute Kenntnise der englischen Sprache s vašom dozvolom = mit ihrer Erlaubnis bezrazložna zabrinutost = unbegründete Besorgnis ograničena dopuštenja = begränzte Befugnise minimalne ušteđevine = minimale Ersparnise Neutra auf –nis : Substantive sächlichen Geschlechts auf –nis sind meist der verbale Ableitungen. Sie kennzeichen meistens Nomina Aktiones oder Nomina Akti. z.B. das Erzeugnis, das Begräbnis

-sal: ist nicht mehr produktiv. Einige von diesen Substantiven sind oft Genusschwankend. z.B. das/die Wirsal, die Trübsal

-tum: nur zwei Maskulina ( der Irrtum, der Reichtum) alle andere sind Neutra. z.B. Sektirertum, Heldentum, Banditentum 38

Zusammenbildungen Eine Gruppe stellen der Zusammenbildungen dar. Es handelt sich um Konstrukte, deren erste UK eine Wortgruppe, die zweite eine Suffix ist. z.B. Inbetriebsetzung = in Betrieb setzen 

Präfixbildungen

Präfixbildungen bestehen aus einen Präfix oder Präfixoid und einem Wort oder Wortstamm als Basis. Die Basis ist meist ein Substantiv, selten ein Verb. z.B. das Geklingel, die Anhöche, der Blitkerl  Bildungen mit Präfixen Als erste UK dieser Gruppe fungieren: ge- , miss-, un-, erz-, ur-; Fremdpräfixe: an-, in-, ir-.

ge-: ein Substantiv oder Infinitivstamm als Basis. Der subst.Ableitungen sind Kolektiva: das Gestühl. Bei manchen Bildungen mit verb. Basis wird ge- mit dem Suffix –e kombiniert. Solche Konstruktionen sind als Präfixal-Suffixale Bildungen (kombinatorische Ableitungen) zu betrachten. z.B. das Geklaue = klauen Aufgabe 1 Nennen Sie die Präfixbildung! die Wolke = Gewölk der Darm = Gedärm der Balken = Gebalken der Stein = Gestein bellen = das Gebell

der Ast = Geäste der Berg = Gebirge die Kluft = Geklüfte lachen = Gelache

miss-: bezeichnet das im Grundwort genannte als schlecht / falsch / verfählt. Fungiert als Negationspräfix. z.B. der Missklang = falscher Klang Misserfolg = kein Erfolg

un-: kennzeichnet: a.) Negation : die Unmoral b.) etw. nicht schönes, schlechtes: die Unsitte c.) als Augmentativpräfix – etw. höhes : Unsumme

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erz-: bezeichnet: a.) Intensivierung der Bedeutung des substantivischer Basis z.B. der Erzdemokrat, Erzfeind b.) einen hohen Rang z.B. Erzbischof

ur-: kennzeichnet: a.) anfängliche / ursprungliche : Urmensch b.) hohen Grad bzw. Echtheit : der Urkraft c.) im Basis genannte vorhergehende Generation: Urgroßmutter

 Präfixoide Präfixoide sind Elemente, die sowohl als Präfixe als auch als freie Morpheme auftreten. 1. Augmentative Präfixoide : Affen-, Blitz-, Bomben-, Reisen-, Supper-, Spitzen-. Beschreiben einen hohen Maß an etwas. z.B. Affengeschwindigkeit – prevelika brzina Wenn sie die Bedeutung realisieren, die sie auch als freies Morphem haben, dann betrachtet man sie als Komposita. z.B. Affenkäfig – käfig für Affe 2. Präfixoide alt- und ex- kennzeichnen einen ehemaligen Status z.B. Altbürgermeister, Exminister 3. Präfixoide aber- und after- kennzeichnen das im Basiswort genannte falsch oder schlecht ist. Sie sind nicht mehr produktiv und gelten als veraltet. z.B. Aberglaubige, Afterlogik – falscher Logik

Bildung des Adjektivs Nach der Wortbildungsart unterscheidet man zwei Hauptgruppen der Adjektive: 1. Zusammensetzungen / Komposita (slozenice) z. B. blassblau, dunkelblau 2. Ableitungen / Derivationen (izvedenice) z.B. lesbar, blauäugig, unbequem, beliebt

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Komposita kommen als Determinativ- und Kopulativkomposita vor: Determinativ: es herrscht Subordination unter den Einzelteilen z.B. lebenswürdig Kopulativ: es herrscht Koordination unter den Gliedern z.B. nasskalt Ableitungen können implizit und explizit sein. Explizite Ableitungen lassen sich in suffixale, präffixale und präffixal – suffixale Bildungen einteilen. Suffixale Bildungen bestehen aus einem Wort oder einer Wortgruppe als Basis und einem Suffix. z. B. Glück - lich, silber – n. Ableitungen mit einer Wortgruppe als Basis werden Zusammenbildungen genannt. Bei den adjektivischen Präffixbildungen ist die Basis ein Adjektiv, dessen Bedeutung durch ein Präffix modifiziert oder negiert wurde. z. B. Ur – alt (sehr alt) un – erfahren (nicht erfahren) Eine Sondergruppe der expliziten Ableitungen bilden präffixal – suffixale oder kombinatorische Ableitungen. Sie sind von unterschiedlichen, meist substantivischen Basen, mit Hilfe eines diskontinuierlichen Wortbildungmorphems abgeleitet. Dazu gehören Bildungen wie: Be – brill – t = eine Brille tragend; mit einer Brille versehen Adjektive, deren eine unmittelbare Konstituent gruppenbildend eine andere Bedeutung realisiert, als wenn sie allein steht, sind entweder -

Suffixoidbildungen: z.B. hautfreundliches Waschpulver = Industrie, die der Umwelt nicht schadet

-

Präffixoidbildungen: z.B. hochintelligent = sehr intelligent hochaktuell = sehr aktuell hochinteressant = sehr interessant.

Implizite adjektivische Ableitungen sind Ergebnisse der Überführung der Elemente andere Wortklassen in die Klasse der Adjektive ohne Beteiligung der Wortbildungsmorpheme. z.B. Reizend (abgeleitet vom Partizip I des Verbs reisen) Interessiert (abgeleitet vom Partizip II des Verbs sich interessieren) Ein reizendes Mädchen, ein interessierter jünger Mann.

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Adjektivische Komposita Zwischen den unmittelbaren Konstituenten herrscht entweder Subordination oder Koordination. Bei Subordination handelt es sich um determinativ Komposita, deren erste UK (das Bestimmungswort) der zweiten UK (dem Grundwort) untergeordnet ist. So ist beim Adjektiv dunkelgrau von dunklen Grau – das Element „dunkel“ dem Element „grau“ untergeordnet. Bei den kopulativen Komposita stehen die UK in Koordination zu einander, d.h. keines der Kopositionsglieder ist weder unter noch übergeordnet, beide sind gleichrangig.

Adjektivische determinativ Komposita (ADK) Als Bestimmung ADK können Elemente folgender Wortlassen fungieren: a) b) c) d)

Substantiv → Arbeitsunfähig → unfähig zur Arbeit Adjektiv → hellgrün → von hellen Grün Pronomen → selbstsicher → selbst sicher sein Verb → schreibfaul → zu faul zum Schreiben

Wenn die erste UK ein Substantiv tritt zwischen ihr und der zweiten UK eines der folgende Fugenallomorphe auf: (e)n, ens, Ø, s, e, er.

Ø kommt vor: -

in Konstrukten , deren erste UK ein Fremdwort ist (in der Regel) z.B. hotdogähnlich, kompromissbereit wenn die erste UK ein einsilbiges deutschsprachiges Element ist (in sehr vielen Fällen) z.B armdick, handwarm, faustgroß, todkrank

s kommt vor: -

wenn erste UK ein Femininum auf –ung, -ion, -schaft, -heit, -ität ist (obligatorisch), z.B erwartungsvoll, kommunikationsorientiert, herrschaftsbegierig usw. - wenn die erste UK auf –t endet (häufig) z.B. arbeitsfähig, andachtsvoll - wenn die erste UK ein zwei – oder mehrsilbiges _____________ Substantiv ist z. B. lebensnotwendig - das Element –es kommt selten vor z.B. todesbereit –er kommt bei Adjektiven, deren erste UK die Pluralform mit - er bildet z.B. liedervoll, kindersicher

(e)n verbindet mit der zweiten UK: -

Feminina auf –e : katzengleich, glockenähnlich usw. Maskulina, die in der Regel die Endung –en im Genitiv Sg. haben: menschenleer

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–ens kommt nur vereinzelt vor z.B. herzensgut

Adjektivische Kopulativkomposita (AKK) Die UK der AKK stehen in Koordination zueinander. Man unterscheidet 2 Gruppen der KK: die eine wird ohne Bindestrich , die andere mit Bindestrich geschrieben. KK ohne Bindestrich lassen sich mit „und“ verbundene adjektivische Gruppen auflösen z.B. taubstumm → taub und stumm; während Konstrukte, deren UK durch Bindestrich gekloppelt sind in Präpositionalphrasen transformiert werden können z.B. die spanisch – französische Grenze → die Grenze zwischen Spanien und Frankreich. Aufgabe 1 Nennen sie die deutsche Entsprechung! Interesi cijelog drustva : Gesamtgesellschaftinteressen Malo povijen nos: bisschengebogene Nase / eine leichtgebogene Nase Ljudi koji vole red: ordnungsliebende Menschen Zavjese od zelene svile: grünseidene Vorhänge Galtko obrijano lice : ein Glattrasierendes Gesicht Kratko osisana kosa: kurzgeschnittene Haare

Adjektivisiche Ableitungen (AA) Die AA werden in zwei Gruppen eingeteilt: explizite ind implizite Ableitungen. EXPLIZITE

IMPLIZITE

Sind an einem der adjektivischen Ableitungssuffixe zu erkennen, mit deren Hilfeelemente anderer Wortklassen in die Wortklasse des Adjektivs überführt werden.

Die Bildung erfolgt durch Überführung der Elemente anderer Wortklassen in die Wortklasse Adjektivs ohne Mitwirkung des Ableitungssuffixes.

Als Ableitungsmorpheme fungieren folgende: a) deutsche Suffixe: -bar, -ern, -(e)n, haft, -ig, -isch, -lich, -sam b) fremde Suffixe: -abel/-ibel, -al, -ant/ent, -ar/-är, -ell, -esk, -iv/-ativ, os/-ös.

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Explizite Ableitungen mit deutschen Suffixen –bar : Bei den Bildungen auf – bar fungiert meist ein Verb als Basis. Bei etwa 30 Adjektive ist die Basis ein Substantiv, Adjektive hingegen kommen vereinzelt vor. Die Basis der deverbalen AA auf –bar kann sein:    z.B.

ein einfaches Verb: essen – essbar eine Präfixbildung: entzünden – entzündbar ein Kompositum: zusammenklppen – zusammenklappbar ehrbare Leute – die Leute die Ehre haben.

Aufgabe 2 Sagen sie anders 1. Schwierigkeiten, denen man nicht ausweichen kann: unausweichbare /-liche Schwierigkeiten 2. Worte, an die man sich nicht erinnern kann: unerinnbare Worte 3. Blick, dr den Dank erkennen lässt: dankbarer Blick 4. Handschrift, die man kaum lesen kann: kaumlesbare Handschrift 5. Pilze, die gegessen werden können: essbare Pilze

Aufgabe 3 Übersetzen sie Sramno ponasanje → schandbares (schämbares) Benehmen Oporeziv dohodak → einsteuerbares Einkommen Vidljiv napredak → sichtbarer (sehnbarer) Fortschrit Plovna rijeka → schiffbarer (flussbarer) Fluss Ocit nesporazum → offenbares Missverständniss Cudan dozivljaj → sonderbares Erlebnis Strasna nesreca → fruchtbares Unglück Rodno drvo → fruchtbarer Baum Roba koja podlijeze carinjenju → zollbare Wahre Pitko vino → trinkbarer Wein Neispunjena zelja → unerfüllbare Wünsche Jedva cujni koraci → kaumhörbare Schritte Svadljiv mladic → streitbarer Junge Osjetno poboljsanje → fühlbare Verbesserung Vjestine koje se mogu lako nauciti → erlernbare Fähigkeiten Zapaljiv materijal → entzündbares Material Namjestaj koji se moze rastaviti → zerlegbare Einrichtung

–er/-ern : Adjektive auf –er/-ern haben vorwiegend eine Stoff- oder Pflanzenbezeichnung als Basis (samt – samten, Ton – tönern). Endet die Basis auf – e oder –er, so wird nur -n als Suffix verwendet (Seide – seiden; Kupfer – kupfern). Das Element –ern gilt als Variante von –en (Hölzern).

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Aufgabe 4 Drücken sie den Inhalt der Wortgruppe anders aus: 1. 2. 3. 4. 5. 6.

ein Pullover aus Wolle – wollener Pullover eine Bluse aus Seide – seidene Bluse ein Anzug aus Samt – samtener Anzug ein Teller aus Kupfer – kupferner Teller ein Ring aus Gold – goldener Ring ein Bächer aus Silber – ein silberner Bächer 7. eine Jacke aus Leder – lederne Jacke Aufgabe 5 Bilden sie Wortgruppen und Substantivische Komposita 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Stein, Brücke – eine steinerne Brücke; Steinbrücke glas, Figur – eine gläserne Figur, Glasfigur holz, Kochlöffel – ein hölzerner Kochlöffel, Holzkochlöffel stahl, Träger – eine stählerner Träger, Stahlträger elfenbein, Klaviertasten – elfenbeinerne Klaviertasten; Elfenbeineklaviertasten brett, Zaun – ein bretterner Zaun, Bretterzaun

Aufgabe 6 Ist die deutsche Entsprechung eine Wortgruppe oder ein Kompositum? a) b) c) d) e)

f) g) h) i) j) k)

psenicni hljeb – Weizenbrot – Kompositum kartonska kutija – Kartonbox betonski Stub – Betonpfeiler plasticna kesa – Plasitktüte zeljezna lady – eiserne Lady celicno zdravlje – eiserne Gesundheit kameno srce – steinernes Herz poculansko posudje – Porzellangeschir bros od jantara – bernstein Brosche papirnata vrecica – Papiertüte lanena haljina – Leinenkleid

Aufgabe 7 Was passt zusammen?

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–er: Bei dieser Gruppe der AA fungiert entweder eine Ortbezeichnung oder ein Grundzahlwort als Basis. z.B. Pariser Nachtleben in den 20-Jahren unseres Jahrhunderts. Aufgabe 8 Übersetzen sie: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

lajpciski sajam – leipziger Messe kölnska katedrala – kölner Dom moskovski metro – moskauer U-Bahn potsdamska deklaracija – potsdamer Deklaration londonski dvospratni autobusi – londoner Doppeldecker praska skola – prager Schule varsavski pakt – warschauer Pakt becka opera – wiener Oper 50-ih godina 19-og stoljeca – fünfziger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts

–haft: Bei den Adjektiven auf –haft fungiert meist ein Substantiv als Basis. Bindungen mit verbaler Basis kommen selten vor und deadjektivische Ableitungen sind sehr schwach vertreten: z.B. wahrhaft Das als Basis fungierende Substantiv ist in den meisten Fällen eine Personenbezeichnung z.B. mädchenhaft. Grebräuchlich sind auch Tierbezeichnungen und Abstrakta abgeleitete –haftAdjektive z. B. bärenhaft. Ein Teil der –haft-Ableitungen ist lexikalisiert z.B. ein flatterhafter junger Mann = ein unbeständiger oberflächlicher junger Mann ein fabelhaftes Theater = ein wunderschönes großartiges Theater Zu einem Teil der –haft – Adjektive existieren Konkurenzformen, die auf folgende Suffixe enden: -artig (panikhaft – panikartig) -ig (bullenhaft – bullig) -mäßig (narrenhaft – narrenmäßig) -voll (grauenhaft – grauenvoll) Dann oft in Kombination mit Suffix – be

herzhaft - beherzt

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Aufgabe 9 Welche Erleuterung passt: herzhaft herzig herzlich

Lösung:

a. Reizend, lieb, leibeswert b. veraltend, mutig, unerschrocken, erschlossen c. sehr freundlich d. tüchtig, kräftig, fest e. aufrichtig, ehrlich gemeint, vom Herzen kommend f. sehr, recht, ziemlich, überaus g. narrhaft, gehlaltvoll, von kraäftigem, würzigen Geschmack herzhaft:

b. veraltend, mutig, unerschrocken, erschlossen d. tüchtig, kräftig, fest g. narrhaft, gehalltvoll, von kräftigem, würzigen Geschmack

herzig:

a. Reizend, lieb, leibeswert

herzlich:

c. sehr freundlich e. aufrichtig, ehrlich gemeint, vom Herzen kommend f. sehr, recht, ziemlich, überaus

Augabe 10 Welche BOS– Entsprechung passt: Nahmhaft Namentlich Nämlich

a. Narocito, osobito b. znatan c. Znamenit d. taj isti e. naime f. poimenicno

nahmhaft: znatan, znamenit namentlich: narocito, osobito poimenicno nämlich: taj isti, naime

–ig: Adjektive mit dem Suffix –ig, einem der produktivsten adjektivische Suffixe der deutschen Sprache enthalten als Basis: 1. ein Substantiv Ein bärtiger Bursche = ein Bursche mit Bart 2. ein Verb Kläbrige Bons = klebende Bonbons 3. ein Adjektiv (nur ganz vereinzelt) Eine völlige Mondfinsternis = eine totale Mondfinsternis 4. eine Partikel Ein nichtiger Grund = ein unwichtiger Grund 5. eine Wortgruppe Ein hochlehniger Sessel = ein Sessel mit hochen Lehne

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Aufgabe 11 Nennen sie die deutsche Entsprechungen: oblacno nebo – wolkiger Himmel sapunjave ruke – seifige Hände snjezni krovovi – schneiige Dächer zurni pokreti – heistige Bewegungen krsan momak – stämmiger Bursche vrtoglava visina – schwindlige Höhe sumnjivo ponasanje – verdächtiges Benehmen groznicav polusan – fiebriger Halbschlaf staklast pogled – gläsiger Blick otrovne gljive – giftige Pilze socno voce – saftiges Obst nekadasnji ministar – ehemaliger Minister prema prethodnom dogovoru – nach vorheriger Vereinbarung nistavan razlog – nichtiger Grund sadasnji prekid diplomatskih odnosa – jetztiger Abbruch der diplomatischen Beziehung. Aufgabe 12 Übersetzten sie ins Deutsche 1. Polozaj nam nije bas ruzicast Unsere Lage ist ncht so rosig.

2. Stigla nam je jedna radosna vijest. Wir bekamen eine freudige Nachricht.

3. Koza mu je stara i sva izborana.

Seine Haut ist alt und ganz fältig.

4. Lice mu je bilo prekriveno oziljcima. Sein Gesicht war narbig.

5. Nekadasnje crte lica su se jedva mogle raspoznati. Damalige Gesichtszüge waren kaum wieder zu erkennen.

6. Ostale stvari sam joj poslao postom. Die übrigen Sachen schickte ih ihr per Post.

Aufgabe 13 Nennen sie die dt. Entsprechungen: Dvolicna politika – eine doppelgesichtige Politik Plecat momak – breitschultiger Junge Krupno brasno – grobkorniges Mehl Dugorocan Ugovor – langfristiger Vertrag Dugogodisnja iskustva – jahrelange Erfahrungen Trecerazredan hotel – drittklassiges Hotel Svojerucan potpis – eigenhändige Unterschrift Obostrana upala pluca – beidseitige Lungenentzündung Polusatna setnja – halbstündiger Spaziergang. Bradati bosanac – langbärtiger Bosnier Kosulja kratkih rukava – kurzärmeliges Hemd

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–artig, -förmig, -haltig: sind auf Dreierleiweise zu interpretieren: 1. als mit Hilfe von –ig von Wortgruppen abgeleitete Zusammenbildungen z.B. Von böser Art – bösartig blei enthaltend - bleihaltig 2. als –ig-Ableitungen mit einem Kompositum als Basis z.B. Eigenart – eigenartig Kugelform – kugelförmig 3. als –artig, -förmig, -haltig-Ableitungen mit substantivischer Basis z.B. gurckenförmig sackförmig gurckenartig sackartig

–isch: Mit Hilfe des Suffix –isch und seine erweiterte Formen -alisch (theatralisch). –arisch (dokumentarisch), -atisch (problematisch), -erisch (eregnerisch), -istisch (inflationistisch), -nisch (heidnisch) werden meist desubstantivischen Adjektiven gebildet. Das als Basis fungierende Substantiv kann ein Simplex, eine Ableitung oder ein Kompositum sein. z.B. kindisch (=Kind) künstlerisch (=Kunstler) mitteleuropäisch (=Mitteleuropa) Der Umlaut des Stammvokals der Basis geschieht unregelmäßig. Schwaben – Schwäbisch Europa – europäisch Hund – hündisch

Bauer - bäuerisch Bayern - bayerisch Wolf - wölfisch

Unter den –isch – Bildungen sind besonders stark vertreten, die von Länder, -Landschaft und Ortnamen sowie von Bewohnerbezeichnungen abgeleitete Adjektive: z.B. Japan – japanisch Holland – holländisch Frankreich – französich Dänemark – dänisch

Berlin – berlinisch Sarajevo – sarajevoisch Zenica – zenicanisch

–lich: Ist eines der produktivsten Morpheme der dt. Sprache. Die Basis kann sein: 1. ein Substantiv 2. ein Verb 3. ein Adjektiv z. B. vorbildlich, erfreulich Adjektive mit substantivischer Basis werden von Simplizia (Tag = täglich), Ableitungen (Wissenschaft = wissenschaftlich), Präffixbildungen (Urzeit = urzeitlich), und Komposita (Buchstabe = buchstäblich) abgeleitet. Dabei wird der Stammvokal der Basis in vielen Fällen umgelautet (Haus = häuslich; Natur = natürlich; Tod = tödlich aber von Beruf = beruflich).

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Basen, die auf –e enden , verlieren es in den meisten Fällen in Verbindung mit Suffix –lich z.B. Sache – sachlich – sächlich Ehre – ehrlich Seite - seitlich

Aufgabe 14 wie heißt das auf DE? pokretna i nepokretna imovina – bewegliches und unbewegliches Eigentum podmitljiv sluzbenik – ein bestechlicher Beamter neopisiva bijeda – unbeschreibliches Elend podnosljivi bolovi – verträgliche Schmerzen razumljiva formulacija – verständliche Formulierung zamisljeno lice – nachdenkliches Gesicht neoprostiva zabuna – unverzeihlicher Irrtum lomljiva roba – zerbrechliche Ware mladenacke cari – jugendliche Reize nerazdvojni prijatelji – unzertrennliche Freunde prijateljski odnosi – freundschaftliche Beziehungen kucna njega – häusliche Pflege primjetna razlika – merklicher Unterschied ponocna tisina – mitternächtliche Stille vjerovatni pocinitelji – wahrscheinliche Täter

–sam: Adjektive auf –sam sind älteren Datums. Sie sind teilsweise schon veraltet und meist durch Adjektive auf –bar versetzt worden. Das Suffix –sam ist daher nur von begränzter Bedeutung. Die Basis ist meist verbal. Die substantivische Bildungen sind schwach vertreten, der Adjektiv nur vereinzelt zu belegen. Bei den deverbalen Bildungen fungiert in den meisten Fällen ein reflexives Verb als Basis, z.B. sich biegen = biegsam – gibak, savitljiv sich enthalten = enthaltsam – suzdrzljiv

Aufgabe15 Beantworten sie die Fragen mit einem –sam Adjektiv: Wie ist ein Mensch? a) der sich bemüht, sein Fortkommen im Beruf mit Fleiß und Ziel Strebigkeit zu fördern → strebsam

b) der nicht gespächig ist → schweigsam c) der eifrig ist und viel arebeitet → arbeitsam d) der leicht in Furcht geriet → fürchtsam e) der mit wachen Sinnen etwas verfolgt → wachsam

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Aufgabe16 Wie heißt es auf DE? strpljivi rodtelji – geduldsame Eltern brizljivo ophodjenje sa strancima – sorgsamer Umgang mit Ausländern miroljubiv narod – friedsames Volk radna atmosfera – arbeitsame Atmosphäre djelotvorna mjera – wirksame Maßnahme frizura koja nekom dobro stoji uz odjecu – kleidsame Frisör prirucnik koji se preporucuje – ratsames Handbuch

Fremde Suffixe (FS) Von dem FS werden im Deutschen folgende verwendet: -al (formal, genial, zentral), -ell (matriell, opositionell), -os / -ös ( religiös, misteriös, nervös).

Suffixoid – Bildungen Suffixoide können in gleicher Form allein stehen. Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen und deshalb ist manchmal schwer zu unterscheiden, ob solche Konstrukte Komposita oder Ableitungen sind. Kriterien sind: - Wenn die zweite UK stark gruppenbildend geworden ist z.B. freundlich (Suffixoid) Familienfreundlich umweltfreundlich hautfreundlich Kinderfreundlich körperfreundlich wirtschftsfreundlich - Nur wenn das Morphem alle Kriterien erfüllt, kann als Suffixoid betrachtet werden. Wenn nicht dann sind die Gränzfälle zwischen Kompositum und Ableitung. Wenn es in übertragene Bedeutung verwender wird, dann ist es ein Kompositum z.B. Nikotinarm, umweltfreundlich, lachfreudig, rasiergerecht, lohnintensive, kinderlos, faltenreich, fußballselig, erziehungstechnisch, nobelpreisverdächtig, sinnvoll Die Adjektive auf –arm, -reich, -voll kennzeichnen in welchem Maße etwas vorhanden ist. Adjektive auf –frei, -leer, -los bezeichnen, dass das nenannte fehlt. Bildungen mit –frei und –leer sind Komposita → halbleer, arbeitsfrei Aber mit –los sind immer Suffixbildungen Alkoholfrei, menschenleer, tagelos – Suffixbildung Adjektive auf –gerecht und –mäßig bezeichnen immer eine Beziehung z.B. Zweckgerechte Kleidung = Kleidung, die dem Zweck entspricht Formgerechtes Verhalten = Verhalten in richtiger Form Familiengerechte Wohnung = Wohnung, die für eine Familie gut ist. 51

Adjektivische Zusammenbildungen (AZ) Bei diesem Typ der expliziten Ableitungen fungiert eine Wortgruppe als Basis. Das frequenteste Suffix ist –ig ( achtteilig = aus acht Teile bestehend). Bei einer kleineren Gruppe sehr häufig vorkommender Adjektive wird das Suffix –lich als zweite UK verwendet z.B. zweistündlich = jede zweite Stunde.

Präffixal-suffixale adjektivische Ableitungen Neben den reinen Ableitungen und Präffixbildungen begegnet man in der deutschen Sprache der Gegenwart auch Adjektive von substantivischen Basen mit Hilfe von präffixalen und suffixalen Wortbildungsmorphemen abgeleitet sind. Sie lassen sich in zwei Untergruppen einteilen: 1. adjektivische Ableitungen nach dem Model des Partzip II 2. sonstige präffixal – suffixale adjektivische Ableitungen Bei der Ableitungen dem Model des Partzip II ähnelt die Struktur der Ableitung des Partzip II, die Basis ist aber nicht ein Verb , sondern in der Regel ein Substantiv. Dass die Basis substantivisch und verbal ist, lässt sich durch die Tatsache beweisen, dass es zu dieser Struktur keine infinitive Verbform gibt. So existiert z.B. im Deutschen das Adjektiv Bebrillt = mit einer Brille versehen. Als Präffixe fungieren be- und ge-. Das Suffix ist das Element -(e)t. z.B. Benachbart = nahe gelegen, angrenzend, daneben, in der Nähe befindlich Gestiefelt = mit Stiefeln versehend, Stiefel tragend In einzelnen Fällen steht vor dem Präffix ge- ein weiteres Präffix Angejahrt = leicht gealtet Eingefleischt = überzeugt, unverbesserlich Die Bildungen: bebildert, bewaldet, bemost sind als implizite Ableitungen von Partzip II der Verben: bebeildern, bewalden, bemosen.

Implizite adjektivische Ableitungen Im Unterschied zur zahlreichen deverbalen substantivischen Ableitungen, sind die implizite adjektivalische Ableitungen mit verbaler Basis nur als Einzelfälle zu belegen. z.B. Wirr – wirren Spitz – spitzen Als Einzelfälle kommen auch durch Knversion abgeleitete desubstantivische Ableitungen vor. z.B. feind = Feind, Angst = Angst

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Adjektivische Präfixbildungen Bei den Präffixbildungen ist die erste UK entweder ein gebundenes Element z.B. un- (unbekannt) oder auch alleinvorkommendes Wortbildungsmittel: hoch – (hochinteressant = sehr interessant) Die häufigsten Präffixe im DE sind: erz-, ge-, mis-, un-, ur-. Die Fremdpräffixe sind: au-, dis-, in-, il-, im-, ir-.

Erz- → bedeutet sehr, überaus, durch und durch, vom Grund aus. Es ist hauptsächlich ein Wortbildungsmittel der politischen Sprache. Manchmal kennzeichnet es eine negative geistige oder moralische Eigenschaft.

Ge- → ist heute nicht mehr produktiv. Desubstantivische Adjektive sind idiomatisiert und zeigen eine Intensivierung.

Mis- → wird auch heute selten verwendet; es negiert, das in der Basis genannte. Un- → ist ein Negationspräffix. Seine prmäre Funktion besteht in der Bildung von Antonymen, wo es entsprechende Simplizia als Gegenwörter fehlen (unwichtig, zuwichtig), nicht ABER unklein, zuklein, weil zum Adjektiv klein das Adjektiv groß als Adjektiv existiert.

Ur- → bedeutet eine Verstärkung (urgemütlich, Ursprung, urdeutsche) Fremdpräffixe sygnalisieren eine Negation: Asozial = unsozial Imobil = unbeweglich

Iregulär = unregelmäßig Disloyal = untreu

Präfixoide Sind in vier Gruppen eingeteilt: 1. Präffixoide mit homonimen freien Substantiv: Blitzdumm bonbonensicher brandneu Inhalt des Basis intensiv. 2. Präffixoide mit hominimen freien Adjektiven: Altbitter- hochschwer-

saugut Stockfinster

totelend

tief-

Als präffixale Funktionsträger (Präffixoide) intensivieren den Inhalt der Basis. z.B. Altbekannt – seit langem bekakannt schwerreich – sehr reich Bitterernst – sehr ernst tieftraurig – sehr traurig Hochbegabt – sehr begabt Wenn die Bedeutung des freien Morphems beibehlatend wird, dann handelt es sich an Komposita: Hochgelegen = liegt hoch über den Meeresspiegel 53

Komposita sind auch Bildungen des freien mit fremdsprachigen Elemente Hetero- homo- iso- neo – z.B. heteropolar, homozentrisch, isorhytmisch, neoafrikanisch (aus dem Neuafrika) 3. Präffixoide mit homonimen freien Verben: Stink- (stinkfall) knall- (knallscharf) Nur für Intensivierung!!! 4. Präffixoide mit homonimen freien Partikeln: Bildungen, zu deren erste Konstituent als freie Partikeln existieren, sind im DE schwach vertreten. Eine Ausnahme bildet Adjektiv mit dem „über“. Zu den präffixalen Funktionsträger dieser Gruppe gehören: Ab- (abhold) auf- (aufrecht) über- unter- (sehr vereinzelt) Adjektive mit fremdsprechen Elementen können Komposita oder Präffixoidbildungen sein, je nach dem ob die erste UK in der Bedeutung des in der Herkunftssprache auch allein vorkommenden gleichlautenden Morphems gebraucht wird oder eine Bedeutungsvariante angenommen hat. So sind die Sfjektive mit Prä- pro- post- trans- quasiAls Komposita interpretierbar, während die Bildung mit Anti-inter- para- supraBald Komposita bald Präffixbildung sind. Adjektive mit hyperund ultrahingegen sind immer als Präffixbildungen aufzufassen.

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