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____________________ Wenn einer sagt oder meint, die Bestrafung der Dämonen und der gottlosen Menschen sei zeitlich und werde zu irgendeiner Zeit ein Ende haben oder es werde eine Wiedereinbringung von Dämonen oder gottlosen Menschen geben, der sei verflucht. Wer behauptet, die himmlischen Mächte, alle Menschen, der Teufel und die bösen Geister würden sich mit Gott untrennbar wieder vereinen, so wie jener göttliche Geist, den sie Christus nennen, der von göttlicher Gestalt war und sich, wie sie sagen, entäußerte, und dadurch werde es ein Ende des Königtums Christi geben - den treffe der Bannfluch. Kirchenlehre um 553
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Schottland im Jahr 1306
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r war verhasst und er wusste es. Nicht nur die verfluchten Ketzer und Häretiker behaupteten von ihm, er wäre ganz Zunge und Augen, und der Rest von ihm sei ganz
verkommen, auch die einfachen Leute erzählten sich schaurige Geschichten vom leibhaftigen Teufel in Menschengestalt. Voller Sorge dachte er an die Prophezeiung des großen
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Gratian, mit vollständigem Namen Flavius Gratianus. Geboren um 359 in Sirmium. Gestorben am 25.
August 383 in Lyon, war von 375 bis 383 Kaiser im Westen des Römischen Reiches, wurde aber bereits 367 von seinem Vater Valentinian I. zum Mitkaiser ernannt. Zusammen mit Theodosius I. gilt er als Begründer der christlichen Staatskirche.
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Kirchenvaters Gratian1, der in seiner Weisheit alles vorhergesehen
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____________________ und in seinen Schriften als Zeugnis für kommende Generationen und die Ewigkeit festgehalten hatte. In dessen Überlieferungen stand es geschrieben: Dem Teufel verfallene Frauen werden sich über die Erde ausbreiten. Waren diese Frauen verrückt? Immer mehr Frauen behaupteten, sie könnten in der Mitte der Nacht mit einer heidnischen Göttin, zusammen mit einer zahllosen Horde anderer Frauen, über weite Teile des Landes fliegen, wenn sie nur einer mysteriösen Meisterin gehorchen würden?2 In Frankreich, in Italien und im kalten Germanien bekannten Frauen in großer Zahl, fast immer unter der Folter, Hexen zu sein und die grässlichsten Praktiken zu pflegen. Warum nahmen sie an, dass sie übermenschliche Kräfte besäßen, wenn doch die Folter sie zum Sprechen, und das Feuer sie läutern konnte? War das der Anfang vom Ende der heiligen Mutter Kirche? Ein Satz aus der kostbaren Heiligen Schrift brannte in seinem Gedächtnis und ließ ihn nicht mehr los: „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.“3
Mit ratlosem Kopfschütteln betrachtete er die Botschaften, die vor ihm lagen. Waren die Frauen die Vorboten für die unmittelbar bevorstehende Ankunft des Antichristen? Wenn die besorgniserregenden Informationen zutrafen, die schon seit Jahren aus allen Teilen der christlichen Welt nach Rom gelangten, dann war es nicht nur ein Kampf ums Überleben, sondern für das Überleben der Kirche und der Welt. 2 3
Gratian in seinen Dekreten Abschnitt 364 Exodus 22.17
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____________________ Mit seinem Gänsekiel schrieb er auf das Pergament: „Alles Irdische ist flüchtig wie der Rauch des Feuers. Nur meine Worte gelten für die Ewigkeit.“ Seine Lippen formten den Satz: „Nur ich kann den Zerfall aufhalten. Mein Wissen und mein Geist müssen in ewig geltenden Worten weiterleben.“ Seit vielen Tagen und Nächten war er auf der Suche nach der wirkungsvollsten Formulierung. „Ich bin dazu ausersehen. Ich muss es tun. Ich allein bin Gottes Stellvertreter auf Erden.“ Nur das leise kratzende Geräusch des Federkiels war zu hören, als er schrieb: „Es gibt nur eine heilige, apostolische Kirche; außerhalb ihrer gibt es keine Erlösung oder Vergebung der Sünden.“ Papst Bonifaz VIII. legte den Gänsekiel beiseite. Er spürte die Läuse an seinem Körper und er begann leise zu beten.
Es sollte noch viele Tage und Nächte dauern. Dann endete seine Botschaft an die Menschheit mit den Worten: „Nun aber erklären wir, sagen wir, setzen wir fest und verkünden wir: Jede menschliche Kreatur soll um ihres Seelenheiles willen dem Wort Gottes unterstehen und das weltliche Schwert im Auftrag der Kirche führen. Es ist zum Heile für jegliches menschliche Wesen durchaus
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Aus der päpstlichen Bulle „Unam sanctam“
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unerlässlich, dem römischen Papst unterworfen zu sein.“4
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____________________ Es war sein Kampf für die Allmacht der Kirche und gegen den Unglauben. Noch viele Jahrhunderte danach hielt sich an den Fürstenhöfen, in den Klöstern und Dörfern das Gerücht, dass Papst Bonifaz VIII. für alle Ewigkeit im Achten Kreis der Hölle, kopfunter in den Felsspalten hängen würde.5
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Zitat nach Dante.
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„Es ist die Pflicht eines jeden Katholiken, Ketzer zu verfolgen.“ Papst Gregor IX., 1170-1241
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ch weiß, dass ihr unterdrückt werdet und dass ihr arm seid. Aber sorgt euch nicht. In Wirklichkeit seid ihr reich.“ Die Predigten fanatisierter Wandermönche, von Rom
ausgesandt, sollten die Menschen im rauen Schottland zurück auf den rechten Weg bringen. Überall verharrten verängstigte und hungrige Menschen im Gebet. Das Streben nach Besitz, Macht und Gold war angesichts des baldigen Endes sinnlos geworden.
Zuerst hatte man es auf eine Laune der Natur geschoben. Auch die alten Götter wurden beschuldigt, aber es gab keine Änderung. Der Zorn des Herrn war unübersehbar. Überall in der christlichen Welt sanken die Temperaturen. Heftige Stürme und Regenfälle überzogen die Länder und wollten nicht mehr aufhören. Von Schottland bis Italien, von den weiten russischen Ebenen bis zu den Pyrenäen waren die Menschen fürchterlichen klimatischen Bedingungen unterworfen. Der Hunger war in den Burgen, in den engen Städten und in den Dörfern ein ständiger Gast und der Tod
Aus Irland und Schottland gab es grauenvolle Dinge zu berichten. Hungerleidende Menschen hatten in den Friedhöfen frisch
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allgegenwärtig.
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____________________ begrabene Leichen ausgegraben, um das verwesende Fleisch zu essen. Im Jahr 1299 verbot Pabst Bonifaz unter dem Zwang der Ereignisse den Brauch des Leichen-Kochens, bei dem die Gebeine vom Fleisch gelöst wurden, um wenigstens die Knochen in christlicher Erde zu beerdigen. Verzweifelte Eltern töteten ihre Kinder und Kinder ihre Eltern, um ihren Hunger zu stillen. Es war keine Seltenheit, dass sich hungrige Menschen voller Gier über die Leichen der Gehängten hermachten.6 Jeden Tag starben so viele Leute, dass die Luft verpestet war. Arme Bettler starben in großer Zahl auf den Straßen und auf den Misthaufen.7 Als die Pest ihre ersten Opfer forderte, konnte es nur eine Ursache geben. Es war der gerechte Zorn Gottes über die bösen Taten der Menschen, zur Züchtigung der Sterblichen, die sich ohne Aufenthalt von einem Ort zum anderen fortpflanzten. Gegen die Pest halfen weder Klugheit noch menschliche Vorkehrungen. Demütige Gebete und feierliche Prozessionen, die von frommen Leuten vorgetragen und durchgeführt wurden halfen nicht mehr.8 Die sichtbaren Zeichen der Seuche waren Schwellungen in der Leistengegend oder in den Achselhöhlen, die nach kurzer Zeit so groß wie ein Apfel wurden. Von diesen Körperteilen griffen die todbringenden Pestbeulen auf andere Körperteile über. Dann erschienen schwarze, blau unterlaufene Flecken auf den Armen, an den Schenkeln und allen anderen Körperteilen als Zeichen des 6
Gimpel, Seite 208 bis 212
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Nach einer Beschreibung des Abts von Saint-Martin in Tournai in seiner Chronik über die Hungersnöte
und das damals herrschende Elend. 8
Aus „Decamerone“ von Giovanni Boccaccio um 1350.
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____________________ baldigen Todes. Kaum jemand genas und fast alle starben nach drei Tagen. Weite Landstriche waren menschenleer und verödeten. Das wenige Vieh auf den Weiden ging an Vernachlässigung ein. Schiffe strandeten, weil die Besatzungen vom Schwarzen Tod geholt worden waren. In drei Jahren wurde ein Drittel der Christenheit dahingerafft. Die Menschen waren verzweifelt und fanden keinen Ausweg. Es stand geschrieben: „Der Herr straft mit der Rute ihre Missetaten und mit Hieben ihre Sünden.“9 Aber es stand aber auch geschrieben: „Zuerst erschuf Gott den Mann und dann die Tiere. Dann versetzte er den Mann in einen Tiefschlaf und entnahm ihm eine Rippe. Aus der Rippe machte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen, den er nach seinem Angesicht geschaffen hatte. Der Mensch freute sich und rief: „Endlich, sie gehört zu mir, denn von mir ist sie gekommen.“10 Doch woher war sie wirklich gekommen und warum traf der Zorn Gottes die Menschen so hart? Gelehrte Männer erinnerten sich an uralten Überlieferungen. Als die Menschen begannen, sich über die Erde auszubreiten, wurden ihnen viele Töchter geboren. Das sahen die Gottessöhne im Himmel und sie sahen auch, dass die Menschentöchter sehr schön waren. Zweihundert Engel widersetzten sich dem Gebot des Herrn, sich nicht zu versündigen und Semjasa, ihr Oberster beschwor sie, es nicht zu tun. Aber die Gottessöhne
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Psalm 88, 33
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Mose / Genesis 2.18 bis 25 – Die Erschaffung der Frau.
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begehrten auf und stiegen von einem hohen Berg herab um sich die
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____________________ schönsten Menschenfrauen zu nehmen, um sich ihnen hinzugeben, sie zu verunreinigen und ihnen alle Sünden zu offenbaren. Sie lehrten den Frauen allerlei Zaubermittel, Beschwörungsformeln und das schneiden von Wurzeln. Die Frauen bekamen schöne Kinder und die Kinder pflanzten sich mit den unwissenden Menschen fort und mit ihnen die Sünden, die von Generation zu Generation mehr wurden. Da sprach der Herr zu Gabriel und Michael, den gerechten Engeln: „Zieht los gegen die Bastarde, die Verworfenen und die Hurenkinder. Wenn sich die Söhne untereinander erschlagen, und wenn sie, die Väter den Untergang ihrer geliebten Söhne gesehen haben, so binde sie für siebzig Geschlechter unter die Hügel der Erde.“11 Im Angesicht der allgegenwärtigen Schrecken, des Elends und des Todes verstanden auch die einfachen Menschen die Worte der Mönche und Prediger. Die Schwäche der Gottessöhne konnte nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Nur dem Teufel mit seiner diabolischen Macht konnte es gelingen, seine wollüstigen Töchter auszusenden, damit sie mit ihren Reizen die Schwachen verführen konnten. Aus den ersten Verbindungen der zweihundert abgefallenen Engel mit Menschenfrauen, waren neue Geschlechter entstanden, deren ganzes Denken und Planen durch und durch böse war.
Mit zunehmender Not bekam der Teufel eine reale Gestalt, und seine zahllosen Anhänger die Boten des Schreckens. Der schreckliche Fürst des Vollmachtsgebiets der Luft, war nicht mehr ein 11
Mose / Genesis 6 und Henoch „Der Fall der Engel“
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____________________ harmloses, körperloses Wesen. Sein schreckliches Heer waren teuflische Wesen, die mit höllischen Kräften in die Körper der Menschen eindringen oder was noch schlimmer war, menschliche Gestalt annehmen konnten. Not, Elend und der Teufel waren sichtbar. Die Zeichen der Apokalypse, die das baldige Ende der Welt ankündigten, waren überall zu sehen.
Die hungernden Menschen schrieben dem Teufel viele Eigenschaften zu. Sie glaubten an seine Fähigkeit, sich geschlechtlich mit den Menschen zu vereinigen. Schon immer galten Frauen als das verdorbene Geschlecht. „Eva war aus der Rippe Adams erschaffen. Sie war schwach und erlag den Einflüsterungen der Schlange, dem Teufel in Tiergestalt, und darum nahm die Sünde ihren Anfang bei einer Frau. Nur ihretwegen müssen alle Menschen sterben.“12 Das verkündeten die Bettelmönche, die wie die Todesboten das Land heimsuchten. „Ob jung oder alt, die ist die ianua diaboli, die Einfallspforte des Teufels. Sie ist nur ein missglückter Mann mit einer defekten und fehlerhaften Natur.“13 Für das einfache Volk waren es leicht verständliche Botschaften. Die Nachkommen der Vereinigung mit den Zweihundert, die Verrat an Gott geübt und zum Teufel übergelaufen
12
Sirach, einer der Propheten des Alten Testaments, prägte den Satz, der eine unheilvolle Wirkung in
der späteren Kirchengeschichte haben sollte: „Von einer Frau nahm die Sünde ihren Anfang; ihretwegen müssen wir alle sterben.“ 13
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Zitat von Albertus Magnus
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waren, mussten wie bessere Menschen aussehen, oder was ein
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____________________ besonders perfider Trick war, sich wie normale Menschen geben. Die teuflischen Wesen besaßen keine Seele, was sie besonders gefährlich machte. Überall war die Angst zu spüren, dass es auch den Unschuldigen ldigen wie den Bewohnern der Städte Sodom und Gomorra ergehen würde, die vernichtet wurden, weil Engel mit Wesen anderer Art verkehrten. Die strikte Trennung von Glauben und Vernunft,14 das biblische Verbot, vom Baum der Erkenntnis zu essen, bereitete den Boden, oden, auf dem die Ängste vor dem Teufel und seinem Reich gediehen.
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Nach dem Häretiker Siger von Brabant.
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Aus Erde geformt, in Schuld empfangen, zur Strafe geboren, tut der Mensch Böses, das nicht gestattet ist, Schändliches, das sich nicht geziemt, Eitles, das nicht nützt, und wird schließlich zur Nahrung des Feuers, zur Speise der Würmer, zu einem Haufen Fäulnis.
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icht nur im einfachen Volk gab es viele Gerüchte über die schöne Gräfin. Auch Adel und voran der Klerus waren davon nicht frei und begegnete ihr
mit einer Mischung aus Misstrauen und ehrfürchtigem Respekt. Obwohl sie ein offensichtlich gottesfürchtiges Leben führte, sagte man ihr nach, dass sie ein Bündnis mit dem Teufel geschlossen und ihm ihre unsterbliche Seele verschrieben habe. Das sichtbare Zeichen für den Pakt war ein eigenartig geformtes, kleines Muttermal auf der Stirn der Gräfin, und die Belohnung für ihre Hingabe waren übernatürliche Gaben. Die schöne Gräfin konnte aus dem Flug der Vögel erkennen, ob die Ernten gut oder schlecht ausfallen würden. Mit ihren Kenntnissen der Heilwurzeln und Kräuter konnte sie Kranke heilen und einmal war es ihr sogar gelungen, ein Kind wieder zum Leben zu erwecken, das im Eis eines Sees eingebrochen war. Seit dem haftete ihr der Ruf an, Tote wieder zum Leben erwecken zu können.
teuflischen Ritualen und Hexereien, an denen die Gräfin beteiligt gewesen sei soll. Auch soll sie nächtliche Ratsversammlungen
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Doch der Preis für solche Fähigkeiten war hoch. Manche wussten von
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____________________ einberufen haben, an denen die Bösen gemäß ihren Taten bestraft und die Guten belohnt wurden und in deren Verlauf kleine Kinder von einer gierigen Gefräßigkeit zerrissen. Und nur durch die Gnade der Herrin der Nacht wieder in die Wiegen zurückgelegt wurden.15 Manche wollten wissen, dass sie in Vollmondnächten auf der Suche nach Kindern und jungen Frauen war, um sie in den Wäldern in Holzkisten lebendig zu verscharren. Voller Grauen wurde gemunkelt, dass man in manchen Frühlingsnächten die Schreie der Opfer hören könne, die verzweifelt versuchten, sich aus den dunklen Gefängnissen zu befreien. Die Gerüchte bekamen neue Nahrung, als ein geistesverwirrtes, altes Weib ihre vor vielen Jahren verstorbene Tochter in der Nähe der Gräfin gesehen haben wollte. Isabel16 Gräfin von Buchan, wusste um das Gerede. Es waren Schauermärchen, die sich das einfache Volk zuflüsterte, um von seiner Not abzulenken.
15
Nach Johannes von Salisbury (um 1115 bis 1180). Der Name Isebel (oder Isabel) leitet sich von der Tochter Etbaals, des Königs von Tyrus ab. Isebel war eine phönizische Prinzessin. Sie verehrt Baal, einen Gott, zuständig vor allem für die Fruchtbarkeit und das Wetter. Zu ihrer rassischen kommt so auch eine religiöse Fremdartigkeit. Der Name wird in den christlichen Mythen mit einer Götzendienerin und Hure gleichgesetzt. 16
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Es ist das Schicksal dieser Erden, sie wird stets älter, schlimmer werden.
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bwohl er mit dem Kirchenbann belegt und vogelfrei war, ließ sich Robert The Bruce, Earl of Carrick, am 25. März 1306 zum König von Schottland krönen. Zwei Tage
später, am 27. März 1306, führte ihm Isabel, Gräfin von Buchan, zuerst eine weiße Stute17 zu und ihn dann nach uraltem keltischen Brauch auf den Thron von Scone, der bis ins Jahr 1296 auf einem heiligen Stein gestanden hatte, zu geleiten.18 Die Krönungszeremonie
war ein symbolischer Akt und sollte dem verhassten Papst in Rom zeigen, dass der alte Glaube noch tief im Volk verwurzelt war. Bei der feierlichen Krönungszeremonie hatte Isabel von
17 Der keltische Ritus der Hierogamie hat eine Parallele in einem altindischen Ritus. Ein angehender König musste sich unter anderem mit einer weißen Stute, der Muttergöttin in Pferdegestalt geschlechtlich vereinen. Die Stute ist das Symbol des Territoriums und der Erde und obendrein Verkörperung der Königsherrschaft. Mit der Vereinigung wird seine Herrschaft rechtmäßig und fruchtbar. 18 Nach einer Legende hat sich der biblische Jakob auf diesen Stein gesetzt und träumte von der Himmelsleiter. Eine zweite Sage behauptet, der Stein sei ein Stück vom Thron des ägyptischen Pharaos. Seine Tochter Scotia brachte ihn mit, als sie einen Kelten heiratete und Stamm-Mutter der Schotten wurde. 19 838 setzte sich Keneth MacAlpin auf diesen Stein, nur dadurch wurde er zum König der Schotten. Alle seine Nachfolger wiederholten diese Zeremonie. 1296 ließ der englische König Edward I. den Stein nach London bringen. Der Stone of Scone ist auch unter den Begriffen Coronation Stone (Krönungsstein), Stone of Destiny (Stein der Vorsehung/ Bestimmung) oder Liafail bekannt und spielt im britischen Krönungsritual eine Rolle. Die letzten Beinamen finden sich auch beim Stein von Tara in Irland, der wie der Stone of Scone mit dem sagenhaften Stein von Fal identifiziert wird. Hier dürfte es sich um einen Mythos handeln, der von den Gael (in denen früher manche Forscher die Träger der Glockenbecherkultur erkennen wollten) bei ihrer Invasion auf die Inseln mitgebracht wurde. Nach einigen Legenden soll es sich um den Stein handeln, auf dem der Kopf des biblischen Patriarchen Jakob
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Buchan eine Vision. Sie sah eine prächtige Treppe mit zwölf19
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____________________ goldenen Stufen, die auf dem heiligen Stein20 der Vorfahren stand und bis zum Himmel reichte. Auf ihr stiegen Engel mit flammenden Schwertern auf und nieder. Aber die Engel fanden keine Ruhe, denn sie konnten die untersten zwei Stufen nicht betreten. Ein hochgewachsener Ritter in glänzender Rüstung auf einem mächtigen, weißen Pferd verwehrte den Engeln den Zugang zur Erde. Sie konnten auch nicht zurück in den strahlenden Himmel. Dort verhinderte eine gewaltige Macht das Überschreiten der siebten Stufe.21 In ihrem Traum versuchte Isabel von Buchan dem Ritter den Helm abzunehmen, aber als er sein Visier öffnete und sie sein Gesicht sah, erschrak sie. Es besaß keine menschliche Form. Was sich ihren Augen bot, war nur übelriechendes Aas von marklosen Knochen und wimmelnden Maden. Die stinkende Masse hatte Ohren auf der Stirn für Schmeicheleien, Augen am Hinterkopf damit er das Unheil nicht sehen konnte und in sein Herz hatte sich ein riesiger Wurm hineingefressen.22
ruhte, als er die Vision der Himmelsleiter hatte, oder um einen Teil des Thrones des israelitischen Königs David.
20
Der heilige Stein war von den Engländern gestohlen worden und blieb für Jahrhunderte verschollen.
21
Benedikt von Nursia schildert die Leiter des Jakobstraums mit zwölf Sprossen als Leiter der Tugenden.
Den Weg zum Himmel konnte man sich in der frühen Christenheit nicht anders als in der Form eines Aufstiegs vorstellen. Die karthagische Märtyrerin Perpetua hatte im Gefängnis die Vision einer sehr hohen und engen Leiter zum Himmel, mit einem drohenden Drachen am Fuß der Leiter. Vgl. auch 1. Mose 28 „Jakobs Traum von der Himmelsleiter.“ 22
Die Geschichte wird ursprünglich Birgitta von Schweden zugeschrieben. Sie war Ordensstifterin und
Heilige. Geboren um 1303 und gestorben am 23. Juli 1373 in Rom. Birgitta ließ sich im Kloster Alvastra nieder und gab sich den strengsten Bußübungen hin. Der Legende nach wurden ihr zahlreiche
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Am 19. Juni 1306 wurden die Truppen von Robert The Bruce in der Schlacht bei Methven durch die Engländer vernichtend geschlagen. Schon die Vorzeichen hatten auf kein gutes Ende hingedeutet. Am Vorabend der Schlacht war am Himmel ein glutroter Feuerball erschienen, der mit großer Geschwindigkeit am dunklen Nachthimmel seine Bahn zog.23 Dann sahen die verängstigten Schotten am Horizont einen leuchtend roten Feuerschein. Niemand konnte sich das Phänomen erklären, da man annahm, dass der Himmel, abgesehen von größeren Körpern wie Planeten, dem Mond und der Sonne frei, von Materie wäre.24 Noch während der Nacht griffen die Engländer an und überraschten die schlafenden Schotten. Die Schwachstellen der Befestigungen waren verraten worden. Von viertausendfünfhundert schottischen Soldaten überlebten nur vierhundert. Sie erzählten von einem geheimnisvollen, teuflischen Feuer und einem Reiter auf einem weißen Pferd, der ausgezogen war, um sie zu vernichten.25
Offenbarungen zuteil. Nach ihren Angaben erklärte sie Christus als seine Braut. Am 7. Oktober 1391 sprach Bonifatius IX. Brigitta von Schweden heilig. Ihr Fest ist der 8., in Schweden der 7. Oktober.
23
Das Naturphänomen ist überliefert und war vermutlich ein Meteorit.
24
Ein auf Aristoteles zurückgehender und von Isaac Newton bekräftigte Glaube, dass das Sonnensystem
25
Eduard I. zog 1304 nach Schottland und setzte bei der Belagerung von Stirling Castle das erste mal das
„Griechische Feuer“ ein, das von den Byzantinern erstmals im 7. und 8. Jh. verwendet worden sein soll. Bis zum Jahre 1319 hatten die Schotten diesen Vorsprung aufgeholt. Ein flämischer Gelehrter hatte ihnen das Geheimnis verraten. Quelle: Henry W. Hine, Gunpowder and Ammuniton, Their Origin and Progress, 1904.
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abgesehen von den größeren Körpern wie Planeten, Monden und Kometen frei von Materie sei.
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____________________ Aymer de Valence, der die englischen Truppen anführte, ritt ein mächtiges, weißes Pferd.
Isabel von Buchan hatte, wie es keltischer Brauch war, als schottische Adlige, Robert The Bruce auf den Thron geführt und sich damit zu ihm und gegen den englischen König bekannt. Ihr Traum von einem unabhängigen Schottland war mit mit dem Sieg der Engländer ausgeträumt.
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Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres, die Hauptleute über tausend und über hundert, die aus dem Feldzug kamen, und sprach zu ihnen: „Warum habt ihr alle Frauen leben lassen?" 4. Mose 31,14-15
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ie Gräfin war auf der Flucht und sie wusste, dass es kein Zurück gab. Sie ging einfach weiter, ohne sich umzusehen. Weg vom Geschrei der Männer, dem
Klirren der Waffen und den gellenden Schreien der Verwundeten. Müde und apathisch setzte sie einen Fuß vor den anderen. Ihr Atem kam stoßweise, unterbrochen von einem heiseren Husten. Mit der linken Hand hielt sie ein schmutziges, löchriges Tuch fest um ihre schmalen Schultern. Das Tuch hatte sie einem Erschlagenen abgenommen, um damit ihre kostbaren Kleider zu verdecken, die sie verraten konnten. Der schmale Weg führte in engen Kehren hinab in eine kleine Schlucht. An manchen Stellen ragten die dicken Wurzeln der Bäume wie ineinander verschlungenes Gewürm aus dem aufgerissenen Hang zu ihrer Linken. Ängstlich wich sie den großen Felsvorsprüngen aus, die in den schmalen, kaum erkennbaren Weg hinein ragten. In ihrer
Herabhängende Zweige schlugen ihr ins Gesicht, aber sie nahm die Schmerzen nicht wahr. Auch den quälenden Hunger spürte sie nicht.
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panischen Angst stolperte sie über Steine und abgebrochene Äste.
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____________________ Es war, als würde eine engelsgleiche Stimme zu ihr sprechen: „Halte in Treue durch, auch wenn es dein Leben kostet. Dann wird dir als Siegespreis ewiges Leben geschenkt.“ Immer schneller und ohne nachzudenken lief sie auf dem Weg weiter. Die Einsamkeit des dunklen Waldes war eine Befreiung. Weg vom großen Feld mit den unzähligen Toten und Sterbenden, in den für schwere Reiter undurchdringlichen Wald. Sie sah das glitzernde Band eines Baches. Dann stolperte sie über große, moosbewachsene Steine, die das eiskalte, strömende Wasser seit Urzeiten teilten. Immer wieder musste sie ausweichen und ihre Füße fanden auf den glitschigen Steinen kaum Halt. Durch den Wald klang das Heulen der Hunde nah und doch aus weiter Entfernung.
Am dritten Tag ihrer Flucht stieß sie im dichten Wald auf eine ärmliche Köhlerhütte. Isabel von Buchan war schmutzig und ihre Kleider zerrissen, aber der Köhler erkannte sie sofort und wollte ihr helfen. Doch ihr war nur eine kurze Verschnaufpause vergönnt. Als das Gebell der Hund näher kam, versteckte sie sich voller Angst in der Abfallgrube. Sie sah, wie die Hunde auf die Hütte zuhetzten und begann sich mit bloßen Händen in die stinkenden Exkremente einzugraben. Hinter den Hunden kamen Männer mit Helmen und Kettenhemden und warfen Fackeln in die ärmliche Hütte. Als sie die gellenden Schreie der Frauen hörte, drückte sie ihre Augen fest zu. Sie roch den Qualm und sah die hoch aufsteigenden Flammen, die aus der Köhlerhütte schlugen. Ein leises Schluchzen schüttelte ihren schmalen Körper.
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____________________ Wie lange sie so da lag wusste sie nicht. Erst als es dunkel geworden war, richtete sie sich vorsichtig auf. Die Schreie und Stimmen waren verklungen und das heisere Gebell der Hunde nur noch aus weiter Ferne zu hören. Die Hunde hatten ihre Witterung verloren. Nur der Geruch von brennendem Holz und verbranntem Fleisch hing schwer in der Luft. Wo vor wenigen Stunden noch Leben war, schlugen kleine Flammen aus einem Gewirr von schwarz verbranntem Holz. Als sie sich umdrehte, sah sie ihn. Der Köhler, der ihr helfen wollte, stand unbeweglich an der großen Eiche, wie ein schwerer Koloss, gespenstisch angeleuchtet von den in den klaren Abendhimmel aufsteigenden Funken des verlöschenden Feuers. Sie war glücklich, ihn zu sehen und rannte zu ihm, über das Blut und die Körper der toten Frauen, die in seltsam verrenkten Haltungen am Boden lagen, vorbei an den Resten der eingestürzten Hütte. Die tiefen Falten in seinem ruß- und blutverschmierten Gesicht sahen im Widerschein des Feuers noch tiefer und wie kleine Schluchten aus. Als sie dicht vor ihm stand und in seine Augen sah, erschrak sie. Es waren dunkle, blutverkrustete Höhlen. Sie sah das Ende des dicken Nagels, der aus seiner Stirn ragte, mit dem sie ihn zur Abschreckung an die große Eiche genagelt hatten. Entsetzt wich sie zurück und rannte so schnell sie konnte weg, zurück in den Wald.
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Mit lautem Krachen barsten die verbrannten Balken der Hütte.
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„Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen.“ 2. Mose 22,17
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chon seit Tagen konnte sie das laute Hämmern der Zimmerleute und Schmiede, die Rufe und die hektische Betriebsamkeit auf dem Burghof hören. Die Geräusche
drangen durch die meterdicken Mauern bis in ihre dunkle Zelle. Isabel von Buchan hatte Angst vor dem, was geschehen würde. Manchmal wünschte sie sich, stark zu sein, so wie Bronwyn und Gwendolyn, ihre Freundinnen und Vertrauten, die dem rasenden Streben König Edwards nach Rache nicht entgangen waren.26 So lange sie denken konnte, waren die Zwillinge ihre
wertvollsten Ratgeberinnen. Doch gegen die Kraft der Ketten und des Feuers waren auch die beiden Frauen und ihre sieben Schwestern27 machtlos gewesen. Es war ihnen nicht gelungen, zu entkommen. Die wenigen Burgwachen waren alt und die Männer König Edwards konnten Isabel von Buchans schwach befestigte Burg in wenigen Tagen einnehmen und sie ergreifen.
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Zitat Barrow Seite 293.
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In der keltischen Mythologie gibt es eine Parallele. Auf der Insel Avalaon herrschen paradiesische
Zustände. Unter der Obhut von Morgane, der Fee, und ihren neun Schwestern werden die Menschen bei voller Gesundheit über hundert Jahre alt. Avalon ist eine der vielen Inseln der keltischen Anderswelt.
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____________________ Bei der Plünderung der brennenden Burg hatte man in den Privatgemächern der Gräfin zwei Eisenkisten gefunden. In einer der Kisten lagen, in schwarze glänzende Erde eingebettet, zwei blanke runde Steine. In der anderen Kiste ein grauer, unscheinbarer Gesteinsbrocken. Der Inhalt der beiden Kisten erschien wertlos und wurde nicht weiter beachtet, aber sie nahmen die Kisten mit. Dann fanden die Männer einen kostbaren Psalter28 und ein dickes Buch. Zwischen den mit einer schweren Buchschließe gesicherten und mit schmucklos braunem Leder bezogenen Holzdeckeln befanden sich wertvolle, blattförmig zugeschnittene Pergamentbögen. Auf dem ersten Blatt war eine von vierundzwanzig Strahlen der Sonne umgebene, nackte schwangere Frau abgebildet. Ihr lag der Mond zu Füßen und sie trug auf dem Kopf eine Krone mit zwölf Sternen. Das zweite Blatt war mit einer Malerei, die mit sechs Kreisen die Erschaffung der Welt darstellte, kunstvoll verziert. In lateinischer Sprache stand auf dem Blatt „membra Christi“29 und darunter Sefer ha-Bahir geschrieben. Dann folgten mit verschiedenfarbigen Tinten und Goldtinktur beschriebene Pergamentbögen, mit Namen von sechshundertsechsundsechzig Namen von Frauen in Schottland, in Irland, aber auch in Brabant, in Flandern, in Sachsen und Böhmen. Es waren Frauen von Adel, aber auch geachtete Frauen aus Klöstern und einfache Frauen, die von den
Der Legende nach handelte es sich um den Canterbury Psalter. In sechs kreisrunden Abbildungen
wandelt sich der Herr des ersten Tages zum Gelehrten und hebt gebietend die Schrift empor. Er befiehlt den Pflanzen zu wachsen und den Menschen ihn anzubeten. 29
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die Glieder Christi
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____________________ Häschern der Inquisition erst viele Jahre später und nach langer Suche gefasst werden konnten. Nach den Namen folgten viele Seiten mit mystischen Kommentaren und Beschwörungsformeln zur Heiligen Schrift.30 Auf der letzten Seite stand in lateinischer Sprache: „Die Götter, die Himmel und Erde nicht gemacht haben, sollen verschwinden von der Erde und unter dem Himmel.“31 In den Jahrzehnten danach, als die Inquisition viele der Frauen aufgespürt und ergriffen hatte, fand man zehn weitgehend identische Bücher und darin den Hinweis auf ein zwölftes Buch. Das zwölfte Buch blieb trotz intensiver Suche verschollen.
Isabel von Buchan war der Gotteslästerung, der Hexerei und des Hochverrats angeklagt. Die Anschuldigungen waren so schwerwiegend, dass daraus die Zugehörigkeit zu einem satanischen Geheimbund abgeleitet werden konnte. Man warf ihr vor, zusammen mit den sechshundertsechsundsechzig Frauen aus weit entfernten Ländern, mit denen sie nur auf übernatürlichem Weg in Verbindung stehen konnte, in der Synagoga Satanae dem Teufel zu huldigen. Angesichts der Beweise gab es für sie nur geringe Möglichkeiten, mit dem Leben davon zu kommen. Verteidigen durfte sie sich nicht und für Hexerei gab es nur eine Strafe, den qualvollen Tod durch das reinigende Feuer. Isabel von Buchan kannte ihr Urteil noch nicht, aber sie wusste, dass man ihr es am Tag vor der 30
Es handelt sich dabei vermutlich um das Buch Sefer ha-Bahir, eines der fundamentalen Texte der
Kabbala. Das Buch tauchte erstmals um 1150 in der Provence auf und soll angeblich aus dem Orient stammen. Alle Kopien des Buches gelten als verschollen, oder sind der Inquisition zum Opfer gefallen. 31
Jer. 10.11
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____________________ Hinrichtung vorlesen würde. Die langen Folterqualen, denen ihre Freundinnen ausgesetzt waren, blieben ihr erspart, aber sie ahnte, dass die beiden Frauen verbrannt worden waren.
In der Zelle, viele Stufen unterhalb des mächtigen Hauptturms, war ihr jedes Gefühl für Zeit verloren gegangen. Nur ihr starker Glaube hatte ihr geholfen, die Zeit in der Dunkelheit zu überstehen. Ihre blutenden Lippen flüsterten: „Alles Lüge, alles Lüge. Das Wort ist nicht der Anfang und nicht das Ende. Leben wächst aus dem Tod und Nacht ist der Anfang vom Tag …“ In den ersten Wochen ihrer Gefangenschaft waren die Wachen immer wieder gekommen, um sich das zu holen, was ihr gesetzlich verbrieftes Recht war. Sie dachte noch daran, aber die Erinnerung begann im ewigen Halbdunkeln der Zelle zu verblassen. Die betrunkenen Männer kamen nicht mehr um sie zu schänden. Als sich die Wachen beim Öffnen der Kerkertür das erste mal bekreuzigten und den Blick senkten, spürte sie die Angst.. Seit dem Tag wurde sie von den Wachen nicht mehr berührt. Der Grund konnte nur sein, dass sie trotz der schweren Schuld am Leben bleiben sollte. Denn das Anrecht der Wachen, das mit den Frauen zu tun, was sie wollten, bezog sich nur auf die zum Tode Verurteilten. Jetzt wusste sie, dass es doch noch eine Hoffnung gab. Die Gräfin sah auch, dass die Wachen Abstand zu ihr hielten.
spürte sie die Kraft, die von ihr ausging. Die Holzschüssel mit dem grauen Brei und dem tönernen Wasserkrug wurde an der Schwelle
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Wenn die schwere, mit Eisen beschlagene Kerkertür geöffnet wurde,
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____________________ abgestellt und vorsichtig mit einer Holzstange in ihre Richtung geschoben, damit sie ihr Essen und das Wasser trotz der schweren Eisenketten erreichen konnte. Niemand sprach mit ihr, aber manchmal drangen leise Worte zu ihr durch. Als sie zufällig ein Gespräch belauschen konnte, spürte sie eine Veränderung. Anders als noch vor einigen Wochen redeten die grobschlächtigen Wachen mit Ehrfurcht über ihre beiden toten Freundinnen. Die Gräfin konnte aus den Gesprächsfetzen heraushören, dass die Zwillinge selbst unter schwerster Folter keinen Laut von sich gegeben hatten. Sogar als die Scheiterhaufen angezündet und die Körper schon lichterloh brannten, hatten sie ein eigentümliches, fremd klingendes und noch nie gehörtes Lied gesungen. Die Wachen erzählten sich, dass die Melodie so voller Qualen war, dass sich die vielen Zuschauer der Verbrennung voller Entsetzen die Ohren zuhalten mussten. Niemand hatte das Ende der starken Frauen gesehen, denn die Menschen waren vor Entsetzen und ohne sich umzusehen weggelaufen. Noch viele Stunden danach, als die Flammen der mächtigen Scheiterhaufen erloschen waren, soll das abscheuliche Lied in den Mauern, den Wiesen und Wäldern wie ein leises Wispern und Raunen zu hören gewesen sein. König Edward hatte ihr eine andere Strafe auferlegt, aber Isabel von Buchan wusste nicht, was mit ihr geschehen würde.
Inzwischen war es Herbst und die Kälte des nahen Winters war zwischen den Mauern zu spüren. Man hatte sie aus der Dunkelheit der Zelle heraus gezerrt. Auf den nassen Steinstufen war
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____________________ sie gestürzt und ihre Knie und Arme waren voller Blut. Mit den schweren Ketten, mit denen ihre Arme und Beine eng gefesselt waren, gelang es ihr nicht den Wagen zu besteigen. Die Wachen mussten sie an den Ketten auf den Wagen ziehen. Viele Menschen waren auf dem großen Platz vor der Burg und alle kreischten und schrien und riefen obszöne Worte. Sie drängelten sich dicht um den zweirädrigen Wagen der von einem Ochsen gezogen wurde. Tränen flossen ihr dreckverschmiertes Gesicht hinab, aber ihre offenen, feuerroten Haare glänzten immer noch im herbstlichen Licht. Dann sah sie in furchtbar entstellet Gesichter. Sie sah Krücken und Stöcke und mit Lumpen umwickelte Leiber. Noch nie hatte sie so viel Hässlichkeit und Entstellung gesehen. Als der Wagen anhielt, wurde den hunderten Leprakranken zugerufen: „Diese Frau ist der Hexerei überführt und sie wird brennen, wie es das Gesetz befielt. Doch das reinigende Feuer wird sie schnell verbrennen und der Wind ihre Asche in alle Himmelsrichtungen verstreuen. Doch wir werden euch die Gnade gewähren sie als euer Eigentum zu nehmen. Sie gehört euch.“ Doch die schrillen Stimmen der Kranken verstummten. Niemand sprach ein Wort und niemand wagte die geschändete Gräfin zu berühren. Dann, nach einer ganzen Weile trat eine schrecklich entstellte Gestalt vor und sprach: „Seht her, hier habe ich hundert Gefährten, denen ihr eine Hexe als gemeinsames Eigentum
Tücher kleben uns am Leib, dass es unter dem Himmel keine Frau
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versprochen habt. Aber in uns brennt eine so große Hitze und die
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____________________ gibt, die den Umgang mit uns auch nur einen Tag ertragen könnte. Gebt ihr die Gnade des Feuers. Wir wollen sie nicht.“32 Die entstellten Gestalten wichen still zurück und Isabel von Buchan wurde in ihre dunkle Zelle zurück gebracht.
Sie wusste nicht, ob es Tage oder Wochen waren. Jedes Gefühl für Zeit war verschwunden, als sie schwere Schritte, das Klirren von Eisen und Stimmen hörte. Dann öffnete sich die Tür und ihre Ketten wurden gelöst. Das flackernde Licht der Fackeln zeichnete sich in gespenstischen Reflexen an den grauen Mauern ab, als man sie durch lange dunkle Gänge führte. Dann sah sie durch die schmalen Mauerdurchlässe das schwache Licht des anbrechenden Tages. Es war bitter kalt und die Bauern und Leibeigenen schienen noch zu schlafen. Sie wurde die endlos erscheinenden Stufen des Hauptturms hochgezerrt. Der eisige Wind pfiff durch schmale Scharten des meterdicken Mauerwerks und Isabel von Buchan zitterte am ganzen Körper. Als sie oben auf dem Turm angekommen waren, sah sie tief hängende, graue Wolken, die schwer über den Wäldern hingen. Langsam durchbrach das Licht der aufgehenden Morgensonne die dichten Wolken. Nach der langen Zeit in der Dunkelheit gewöhnten sich ihre Augen nur langsam an das fahle Morgenlicht. Dann sah sie den schweren eisernen Käfig. 32
Aus dem Versroman Tristan und Isolde, des bretonischen Dichters Berol. Entstanden vermutlich um
1190.
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____________________ „Ich werde es überstehen“ waren ihre Worte, als man sie in dem m Käfig einschloss, in dem es ihr kaum möglich war aufrecht zu stehen, der aber so schmal war, dass sie sich nicht hinlegen konnte. Dann sprach sie kein Wort mehr und ließ alles geschehen. Langsam wurde der Käfig an einer starken Kette, fünf Meter an der Turmaußenseite urmaußenseite hinabgelassen. Niemand konnte sie so erreichen. Ein eisiger Winter kündigte sich an und das dünne
33
Isabel, Gräfin von Buchan war in ein Komplott gegen König Edward II und der rituellen Tötung des
John Comyn (eines schottischen Adligen) auf geweihtem Boden, der Greyfriars Kirk in Dumfries verwickelt. Sie wurde vier Jahre in einem eisernen Käfig gefangen gehalten. Quelle Seite 58 „Der Tempel und die Loge“ Baigent, Leigh. Bechtermünz Verlag.
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Wollkleid hing in Fetzen an ihrem schmalen Körper.33
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Schön ist abscheulich und abscheulich ist schön. Recht ist schlecht und schlecht ist recht. Fein ist faul und faul ist fein. Nichts ist, wie es scheint.34
____________________ Schottland Donnerstag, 31. August 1967
H
ör dir mal diese beschissene Musik an.“ Tim Waitts starrte wie geistesabwesend auf den Boden. Dann drehte er sich um und griff mit seinen
dreckverschmierten Händen an die chromglänzenden Drehknöpfe seines neuen Bajazzo TS35, um nach einem anderen Sender zu suchen. Aus dem kleinen Lautsprecher kam die ungewohnt klingende Stimme von Tony Blackburn, dem neuen Moderator von BBC Radio 1, der mit hektisch hoher Stimme die nächste Schallplatte ankündigte. „Radios können die Hunnen ja bauen.“ Tim war stolz auf sein neues deutsches Telefunken Kofferradio, obwohl der Empfang in der Höhle sehr schlecht war. Die disharmonischen Klänge von Lucifer Sam aus der ersten Pink Floyd Langspielplatte verschwanden in einem Gewirr von Rauschen und sich überlagernden Sendern. Vorsichtig, um sie nicht zu verbiegen
34
Zitat frei nach William Shakespeare aus „Macbeth“.
35
Ein Kofferradio von Telefunken. Wurde etwa zwischen
1965 und 1967 gebaut.
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____________________ oder abzubrechen, drehte er die dünne Antenne, um einen besseren Empfang zu bekommen. Mike Donally richtete sich auf und der schwache Schein der Karbidlampe an seinem Helm beleuchtete die unwirkliche Szene. „BBC bringt auch immer schlechtere Musik“ war sein uninteressiert klingender, kaum verständlich gemurmelter Kommentar. Eigentlich war es ihm egal, welche Musik oder ob überhaupt Töne aus dem Radio kamen. Die neue Musik, die jetzt alle hörten, berührte ihn nicht. „Mach mal den Krach aus, ich muss nachdenken.“ Tim Waitts schaltete an einem der silberglänzenden Drehknöpfe das Radio aus und schwieg. „Hörst du das auch? Das Tropfgeräusch. Das ist jahrtausendealtes Wasser. Das läuft noch wenn es uns schon lange nicht mehr gibt.“ Im Lichtkegel der Helmlampen sahen sie sich in der dunklen Höhle um. Glitzernde Feuchtigkeit perlte an den Höhlenwänden, die durch uralte Kalkablagerungen eine gelbgrauen Farbe angenommen hatten.
Tim Waitts und Mike Donally, zwei gestandene Familienväter und Hobbyarchäologen, wussten nicht genau, was sie eigentlich suchten oder zu finden hofften. Sie waren in der Gegend
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aufgewachsen. Als Kinder, vor über vierzig Jahren, war die Umgebung
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____________________ der Burgruine nahe der englischen Kleinstadt Berwick-upon-Tweed36 ihr Spielparadies. Sie kannten jede noch so verborgene Stelle. Schon damals, auf ihren Streifzügen durch die dichten Wälder waren ihnen seltsam geformte, verwitterte Steine aufgefallen. Die sechs, vor vielen Jahrhunderten sorgfältig wie in einem Kreis angeordneten, grauen Steinquader37 mit seltsamen Einkerbungen, lagen gut versteckt unter dicken Baumwurzeln, dichtem Gestrüpp und Moos. Die beiden Jungs hatten sie bei ihren Streifzügen durch den dichten Wald gefunden und in den vielen Jahren mit niemand darüber geredet. Ganz in der Nähe der Steine, unterhalb der Burgmauer, gab es eine Stelle am Steilhang die mit auffällig viel Geröll bedeckt war. Als Kinder waren sie zu schwach, um das Geröll zu beseitigen. Jetzt, vierzig Jahre später, auf der Suche nach Spuren der Kelten, war es diese Stelle, die ihre Neugier geweckt hatte. Das Geröll, hinter dem sie als Kinder den Zugang zu einer Höhle vermutet hatten, war nach den vielen Jahren und unter dichtem Gestrüpp kaum noch zu erkennen. Nur die sechs moosbewachsenen und verwitterten Steine waren noch vorhanden und zeigten ihnen die richtige Stelle.
36
Berwick-upon-Tweed ist eine Stadt in Northumberland an der englischen Ostküste und die nördlichste
Stadt Englands. Sie liegt auf einer Halbinsel an der Mündung des Flusses Tweed, der in dieser Gegend die Grenze zwischen England und Schottland bildet. Eine zeitgenössische Beschreibung der Stadt behauptete, sie sei „so stark bevölkert und so wichtig für den Handel, dass man sie zu Recht als zweites Alexandria bezeichnen könnte, dessen Reichtum die See und dessen Mauer das Wasser war“ 37
Vermutlich handelt es sich bei den Steinen um Cromlechs. Das Wort kommt aus dem Bretonischen
und bezeichnet im Kreis angeordnete Steine. Es sind Monumente aus der Jungsteinzeit (ca. zwischen 5000 und 1800 v.Chr.), die vorwiegend an der französischen Atlantikküste, in Dänemark, Schweden und auf den britischen Inseln gefunden wurden.
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Im Jahr 1296 hatte Eduard I. von England mit seinen Truppen die Stadt erstürmt und geplündert. Es war ein mehrere Tage andauerndes, blutiges Gemetzel, in dem fast alle siebzehntausend in der Stadt verbliebenen Bewohner erschlagen wurden. Niemand wurde verschont, selbst diejenigen nicht, die Schutz in den Kirchen gesucht hatten. In alten Chroniken konnte man nachlesen, dass es einigen wenigen Frauen auf wundersame Weise gelungen war, aus der brennenden Stadt unbeschadet zu entkommen. Der Grund, warum sie in wochenlanger, schweißtreibender und gefährlicher Arbeit versucht hatten, das immer wieder nachrutschende Geröll zu entfernen, war eine Notiz in einem alten Kirchenbuch. Danach soll es ein Höhlensystem nahe Berwick Castle gegeben haben, in der die Menschen in Notzeiten Schutz finden konnten. Sie kannten auch die Geschichten um die alte Burgruine und die Gerüchte um einen uralten, verschütteten Geheimgang. Sofort war ihnen die Stelle eingefallen, an der sie als Kinder gespielt hatten.
Schon vor Wochen war es ihnen gelungen, den verschütteten, kaum einen Meter hohen Eingang freizulegen und sie hatten tatsächlich eine tief in den Berg führende, aber kaum noch
Viele Legenden rankten sich um die alte Burgruine und um einen Arm des legendären, schottischen Freiheitskämpfers William
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zugängliche Höhle entdeckt.
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____________________ Wallace, der auf eine grausame Weise zu Tode gekommen war. Als die Männer Edwards I. ihn durch Verrat schottischer Adliger ihn ergriffen hatten, wurde Wallace wurde am 23. August 1305 in London zuerst bis zur Ohnmacht gehängt, anschließend mit Hilfe einiger Pferde gestreckt, bis die Haut an seinem Körper zu reißen begann. Dann wurden ihm bei vollem Bewusstsein Penis und Hoden abgetrennt. Als letztes wurde ihm bei lebendigem Leibe die Bauchdecke aufgeschnitten und seine Innereien mit heißen Eisen verbrannt. William Wallace erlag nach langem Todeskampf den Qualen. Sein Körper wurde zerstückelt. Seine Arme und Beine wurden als Abschreckung in alle Himmelsrichtungen geschickt und sein Kopf wurde auf der London Bridge aufgespießt. Aber der Arm, den man zur Abschreckung an der Burgmauer aufgehängt hatte, war unter mysteriösen Umständen verschwunden. In dem Zusammenhang wollten die Ausgräber auch das ungewöhnlich grausame Schicksal der Gräfin Isabel von Buchan erforschen, die in Berwick Castle gefangen gehalten worden war.
Jetzt, am scheinbaren Ende des Höhlengangs standen sie in einer über vier Meter hohen Felsengrotte. Am Boden der Höhle bestand aus mit Lehm und Ton verschmiertem Fels. An einigen Stellen konnte man erkennen, dass Unebenheiten mit lehmiger Erde aufgefüllt und festgestampft worden waren. Aber sie fanden keine Hinweise auf den Verwendungszweck der Höhle und auch keine begehbaren, weiterführenden Gänge. Die Höhle endete hier und war leer.
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Sie wollten ihre Suche schon aufgeben und saßen unschlüssig auf den Steinquadern vor der Höhle. Mike Donally betrachtete nachdenklich den freigelegten Zugang. Ihm ging die eigentümlich anmutende Grotte am Ende des Höhlengangs nicht aus dem Kopf. Zu offensichtlich waren in grauer Vorzeit dort Menschen gewesen. „Wir müssen noch mal nachdenken. Ich kann nicht glauben, dass diese seltsame Höhle vollkommen leer sein soll.“ Mike Donally schwieg und betrachtete den Höhleneingang. Dann sagte er zu Tim: „An den Wänden sind Spuren von Schlagwerkzeugen zu sehen. Jemand hat sich große Mühe gemacht, die Höhlenwände zu bearbeiten. Die das gemacht haben, haben sich auch etwas dabei gedacht.“ „Ja, du hast vermutlich recht. Aber es sind keine Felszeichnungen oder Einkerbungen vorhanden. Hast du eine Idee, was für einen Verwendungszweck die Höhle gehabt haben könnte?“ „Vielleicht haben die früher darin Schutz gesucht oder die Höhle für ihre Vorräte genutzt.“ Tim beobachtete den steilen Hang mit dem kaum einen Meter hohen, freigelegten Höhleneingang. Dann sah er zu den Mauern von Berwick Castle auf, dorthin, wo vor langer Zeit der mächtige Hauptturm gestanden haben musste. Plötzlich war ihm alles klar. Aufgrund der Lage war es möglich, dass es eine Verbindung
könnte.
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zwischen der Höhle und der verfallenden Burganlage gegeben haben
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____________________ „Mike, denk mal nach, haben wir etwas übersehen?“ Für Tim war es ein unerträglicher Gedanke, dass die wochenlange Arbeit umsonst gewesen sein sollte und später vielleicht ein Anderer eine sensationelle Entdeckung machen könnte. „Vielleicht war es eine Art Kultstätte?“ „Daran habe ich auch schon gedacht, aber es gibt keine Malereien, keine eingeritzten Figuren, keine religiösen Zeichen, nichts.“ Mike und Tim schwiegen einen Moment und Mike nahm einen Schluck aus seiner Bierflasche. Dann fragte er: „Warum haben wir den Boden nicht genauer untersucht? Der ist doch aus Lehm. Jemand muss die Höhle aufgefüllt haben.“ „Mike, du bist ein Genie, das könnte es gewesen sein. Ich denke, das Geheimnis der Höhle lag genau vor uns und wir haben es nicht gesehen.“ „Wie meinst du das?“ „Denk mal nach, vielleicht wollte jemand etwas verbergen und hat es vergraben, das wäre doch denkbar?“ Er lachte. „Du kennst doch den Ausdruck „Heiliger Boden“?“ An Mikes verblüfftem Gesichtsausdruck konnte man erkennen, dass er verstanden hatte. „Du meinst, da ist vielleicht etwas eingegraben?“ „Ja klar, da ist eine Stelle mit dunklem Lehmboden. Der gehört nicht zu den natürlichen Ablagerungen in der Höhle. Der wurde da hingebracht und festgestampft. Lass uns da mal graben.“
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____________________ Sie gingen wieder in die Höhle zurück und betrachteten den Boden. „Was denkst du, wo wir zuerst anfangen sollten?“ Mike ging langsam auf die dunkle Stelle am Boden in der Mitte der Grotte zu. Dann antwortete er: „Versuchen wir es hier. Die Stelle kommt mir vor, als ob sie etwas höher wäre. Vielleicht haben wir hier Glück.“ Er beugte sich vor und versuchte mit seiner Schaufel, den festgetretenen Lehmboden zu lösen. Tim wollte zuerst abwinken, aber Mikes angespannt klingende Stimme sagte ihm, dass seine Vermutung stimmen könnte. „Wir müssen hier graben. Irgendwie spüre ich, dass wir noch nicht aufgeben sollten.“ Als sie versuchten, mit der Schaufel den lehmigen Boden abzutragen, stießen sie auf Stein. Zuerst dachten sie, es wäre der Fels, aber der Stein sah aus, als wäre er von Menschenhand behauen. Vorsichtig gruben sie weiter und die Spannung stieg spürbar an. Niemand sprach mehr ein Wort und nur das Keuchen durch die Anstrengung und die hohe Luftfeuchtigkeit war zu hören. Nach Stunden hatten sie eine große Steinplatte freigelegt. Die Steinplatte war schwer und sie mussten zuerst Werkzeug heranschaffen. Erst am darauffolgenden Tag gelang es ihnen, die Platte anzuheben und sie fanden darunter einen in den Fels geschlagenen Hohlraum, gerade
kaum größer als Schuhkartons zu verbergen. Die Feuchtigkeit der Höhle war nicht in den Hohlraum vorgedrungen und die Eisenkisten
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groß genug, um zwei mit festen Beschlägen gesicherte Eisenkisten,
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____________________ befanden sich in einem guten Zustand. Auf jeder Seite der Eisenkisten, auch an den Ober- und Unterseiten befand sich jeweils ein grob eingeschlagenes Kreuz. Auf den Deckeln der Kisten war die Inschrift „membra diaboli“38 angebracht. Offensichtlich wollte man den Inhalt der Kisten durch religiöse Symbole bannen. In einer der Kisten befand sich ein grobkörniger, dunkler, fast schwarzer Stein, dessen Oberfläche krustige Schmelzspuren zeigte. Es war ein eigentümlicher Stein und Tim und Mike hatten so etwas noch nie gesehen. In dem Stein waren nur wenige Millimeter große, leicht glänzende Kügelchen wie durch eine ungeheure Hitze verschmolzen eingebettet. An dem Stein konnte man erkennen, dass jemand versucht hatte, Stücke abzuschlagen. Als sie den Stein in der Hand hielten, spürten sie eine starke Kraft. Der Stein war magnetisch.39 In der zweiten Kiste fanden sie dunkle, fast schwarze, lehmige Erde und darin zwei tiefschwarze, mattglänzende Steine in der Größe eines Tennisballs und in einer perfekten Kugelform. Mike und Tim betrachten lange ihren Fund. Dann brach Mike`s nachdenkliche Stimme das Schweigen.
38
„die Glieder des Teufels“
39
Millimetergroße Silikatkügelchen (Chondren) findet man in Meteoriten. Chondritische Meteorite
repräsentieren das älteste Material in unserem Sonnensystem. Unbekannt ist bis heute die Energiequelle und der Ort der Chondrenbildung, auch das Vorgängermaterial ist nicht genau bekannt. Gemäß den meisten Theorien haben sich die Chondren bereits im Sonnennebel gebildet. Es gibt aber auch Theorien die davon ausgehen, dass sich Chondren auf der Oberfläche oder in der Atmosphäre eines Protoplaneten gebildet haben. Mit einem Magneten kann man ein gefundenes Steinstück auch auf Magnetismus testen, da Chondrite wegen der in ihnen vorhandenen kleinen metallischen Eisenteilchen magnetisch sind.
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____________________ „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Die zwei Kisten machen mir Angst. Sie kommen mir irgendwie wie Käfige vor, in denen etwas gefangen gehalten wurde, das auf keinen Fall
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freigelassen und d zusammenkommen durfte.“
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Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe. Offenbarung 1,3
____________________ Frühjahr 2064
J
ohanna sah Noui, den Jungen, der nackt neben ihr im Gras lag, mit einem nachdenklichen Blick an. „Du kennst ja spannende Geschichten. Woher weißt
du das alles? Wo gibt es die vielen Bücher die du immer mitbringst?“ Noui blätterte in dem alten Buch aus dem er vorgelesen hatte, und Johanna sah, dass die Seiten des alten Buches mit vielen Notizen und handschriftlichen Bemerkungen versehen waren. Offensichtlich hatte sich jemand ausführlich mit der Geschichte beschäftigt, scheinbar Interessantes markiert und Gedanken in Stichworten festgehalten. „Ich hab die Bücher von Marius, meinem Großvater. Er gibt mir immer welche mit, wenn die Ferien vorbei sind. Die Geschichten von der Gräfin finde ich besonders spannend. Mein Großvater hat mir noch andere erzählt, aber irgendwie klingen die alle ähnlich und passen zusammen.“ „Weißt du denn auch, was mit der Gräfin geschehen ist? Hat man sie verbrannt? Ist sie in dem Käfig gestorben? Hat der Herr ihr geholfen?“
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____________________ Johanna war sichtlich bewegt. Die Geschichte war anders als die, die Noui ihr sonst vorlas. „Du mit deinem beknackten Gott. Der hat Besseres zu tun als einer Frau im Käfig zu helfen.“ „Du sollst nicht so über den Herrn im Himmel reden. Ich verbiete es dir.“ Johannas Antwort klang patzig und Noui versuchte einem Streit mit seiner impulsiv reagierenden Freundin aus dem Weg zu gehen. „Ich weiß nicht mehr genau, wie die Geschichte weiterging. Angeblich ertrug die Gräfin ihr Schicksal vier lange Jahre. Marius hat mir erzählt, dass sie die Jahre nur überstehen konnte, weil sie eine Hexe war und der Teufel in der Gestalt der schönen Gräfin dem Volk zeigen wollte, welche Macht er besaß.“ „Also so richtig überzeugt mich das nicht. Ich denke mal, da steckt mehr dahinter. Und dann auch noch das mit den Leprakranken die sie nicht haben wollten.“ Noui sah Johanna verwundert an. „Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht. Du hast recht. Seltsam ist das schon. Aber wer weiß das noch was damals so üblich war.“ Johanna liebte die langen, kontroversen Gespräche mit Noui, der so anders war als die wenigen Jungs die sie kannte.
wäre ihre unsterbliche Seele wie die der Zwillinge auf Wanderschaft gegangen. Oder die Gräfin sollte dem Wind ausgesetzt sein und nicht
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„Ich denke, die hatten einfach Angst sie zu verbrennen. Damit
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____________________ den Boden berühren. Sonst hätten die sie ja nicht an der Außenmauer frei schwebend in einem Käfig aufhängen müssen. Es hätte ja auch genügt, sie in irgendeinem tiefen Keller verschwinden zu lassen.“ „Das weiß ich nicht.“ Nouis Antwort klang ratlos und verwundert über so viel Phantasie. „Marius hat mir noch erzählt, dass die Gräfin am Ende des vierten Jahres aus ihrem Käfig freigelassen wurde. Warum man sie nicht verbrannt hat, weiß ich auch nicht. Marius hat gesagt, sie hätte noch viele Jahrzehnte in einer Höhle gelebt und die Menschen wären zu ihr gekommen, um sie anzubeten. Aber dann verlor sich ihre Spur in der Dunkelheit der Geschichte. Marius sagt, dass es keine weiteren Aufzeichnungen geben würde.“ Noui schwieg einen Moment. Er sah Johanna, die neben ihm im Gras lag aus den Augenwinkeln. Sie sah wunderschön aus und ihre feuerroten Haare glänzten im Sonnenlicht. Aber er wagte nicht, sie zu berühren oder sie direkt anzusehen. „Marius sagt, es gibt eine Sage, nach der kann man sie in manchen Nächten, in denen der Mond blutrot am Himmel steht, auch heute noch auf einsam gelegenen Feldern oder im dichten Wald zusammen mit anderen Frauen sehen. Die Frauen sollen mit dem Teufel einen Geheimbund eingegangen sein und darum ewig weiterleben.“
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____________________ Johanna lachte laut auf und sah sich mit einem spitzbübischen Lächeln um. Dann deute sie mit der Hand auf ein unbestimmtes Ziel im dichten Unterholz. „Wir müssen vorsichtig sein mit dem was wir tun. Ich hab sie gerade noch dort gesehen. Vielleicht beobachtet sie uns?“ Noui reagierte nicht auf Johannas provozierende Bemerkung. Er sprach einfach weiter: „Marius behauptet, er hätte sie auch schon gesehen. Aber ich glaub, er lügt. Er hat auch gesagt, manche Frauen würden von einem wunderbaren Licht geleitet. Die Sterne sollen den Regen und die Kälte von solchen Frauen abhalten und der Teufel persönlich bewahrt sie vor den Dämonen des Schlafes.“ Johanna war von der Antwort nicht überzeugt. Alles klang zu märchenhaft und zu unwirklich. Sie wollte auch nicht, dass Noui den schönen Nachmittag auf der einsamen Waldlichtung zu schnell beenden würde, und sie fragte: „Dein Großvater hat so viele Bücher. Weiß er denn auch was mit dem zwölften Buch geschehen ist? Weiß dein schlauer Marius auch darüber Bescheid?“ „Komisch, dass du danach fragst. Ja, ich hab Marius auch nach dem Buch gefragt und er hat ganz eigenartig reagiert.“ „Wie meinst du das?“ „Man kann sonst ganz vernünftig mit ihm reden, aber das war ein ganz seltsames Gespräch – vollkommen anders als sonst. Marius sagt, dass zwölfte Buch existiert immer noch und die Nachkommen
auch die Steinkugeln die man bei der Gräfin gefunden hat, gibt es. Er hat sie angeblich sogar gesehen und berührt. Dazu hat er
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der Frauen, die in dem Buch standen, wären heute sehr mächtig. Und
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____________________ irgendetwas von Stein und Wasser, männlich und weiblich gemurmelt und dass die Steine klug seien und neues Leben schaffen würden. Ich hab nicht so recht verstanden, was er damit gemeint hat. Ich glaub er wird langsam etwas schrullig. Er ist ja auch schon ziemlich alt. Er hat auch gesagt, dass er das zwölfte Buch sogar in den Händen gehalten hat und wenn ich alt genug wäre, würde ich verstehen, was sich mit den Steinen und dem Buch auf sich hat, weil ich dazu bestimmt wäre. Aber ich glaube er spinnt.“ Johanna sah Noui mit einem verständnislosen Gesichtsausdruck an. Ihre Gedanken waren woanders und es kam ihr vor, als ob aus dem dichten Unterholz eine leise Stimme, lockend und schön etwas Wunderbares flüstern würde. Aber es war so unbestimmt und sie dachte an eine Sinnestäuschung als Noui weitersprach. „Er hat gesagt, dass es die Gemeinschaft der Glieder Gottes immer noch gibt und dass sie mitten unter uns sind. Aber die sollen das falsche Tier anbeten. Der hat auch so einen religiösen Tick wie du. Marius darf man auch nicht alles glauben.“ Johanna lachte ungläubig und drehte sich auf die Seite. „Du sollst doch nicht so reden. Du weißt doch dass ich mir meinen Glauben nicht nehmen lasse. Was machen die? Die beten ein Tier an?“ „Marius hatte noch einen anderen Ausdruck, aber den hab ich vergessen. Ja, es soll ein Tier oder eine Pflanze oder so etwas sein, das große Wunder vollbringen kann. Und das Ding soll ein Ebenbild erschaffen, das sprechen kann und das so schön ist, dass es von allen
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____________________ Menschen bewundert und angebetet wird. Und dann sollen mehr und noch mehr entstehen die angebetet und verehrt werden, und immer so weiter. Also ziemlicher Unsinn wenn du mich fragst.“ Dann schwieg Noui einen Moment. Johanna sah, dass seine Fröhlichkeit chkeit nur gespielt war. Noui versuchte seine Angst zu mit der Abwertung seines Großvaters zu überdecken. „Er hat auch gesagt, dass alle Menschen getötet werden, die
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Vermutlich die Johannes Offenbarung „das Tier aus der Erde“ 13.13 bis 18
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das Bild nicht anbeten.“40
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Raoul Yannik
Geboren im Oktober 1950 in der damals beschaulichen, schwäbischen Kleinstadt Sindelfingen. Nach Abitur und Ausbildung schloss sich ein längeres, aus heutiger Sicht ziemlich nutzloses Studium in Berlin an. Heute, nach einer kurzen Ehe und anderen Missgeschicken lebe ich aus Lebens- und Liebesgründen in Essen. Ich schreibe Essays, Kurzgeschichten und Romane über die Abgründe der Seele, über die Irrwege der Liebe, über das was sein könnte und was ist.
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Meine Bücher und Veröffentlichungen HEXENMACHT Roman 560 Seiten Schweitzerhaus Verlag ISBN-10: 3939475211 ISBN-13: 978-3939475217 Im Buchhandel und bei Amazon erhältlich
Kurzgeschichten Schweitzerhaus Verlag ISBN 978-3-939475-06-4
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