Sodom - Gespraeche Mit Einem Lieben Gott

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[A Aus meiner Textsaammlung „GLAUB BEN UND HOFFEN N“]

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„Aus schmutziger Erde geformt, in Schuld empfangen, zur Strafe geboren – der Mensch tut Böses so lange er lebt, Schändliches, das sich nicht geziemt, Eitles, das nicht nützt, und wird zur Nahrung des Feuers, zur Speise der Würmer, zu einem Haufen Fäulnis“, so sprechen die Gelehrten. Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir. Ich, dein Verstand spricht zu dir: Wach endlich auf. Religion gedeiht auf Angst. Ohne Angst gibt es keine Religion. Vertrau mir, deinem Verstand. ____________________

„Unser Vater, der du bist im Himmel.“ Ich schweige nachdenklich und füge dann ein „… als auch auf Erden“ hinzu.

Mein Vater?

Auch dein Vater?

Unser Vater?

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[A Aus meiner Textsaammlung „GLAUB BEN UND HOFFEN N“]

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Besorgt, grüblerisc g h und mitt staunend d offenem m Mund sehe ich gottverlas g ssen und noch n ziem mlich ratloss ins Blaue des endlo os weiten und mir ziemlich ho och erscheeinenden Himmels. Ist er mir noch nah h, oder hab be ich mich zu z weit en ntfernt? Beesitze ich den Mut, mein Antlitz zu erheben und zu u fragen? Ich hab mal m in eineem guten Benimm-B B Buch gelessen, dass Könige, rdert K Gö ötter und auch a Päpsste nicht unaufgefo u angesprochen werden w dü ürfen. Derr Volksmun nd sagt nicht ohne Grund: G „G Gehe nichtt zu deinem m Fürschtt, wenn du u nicht gerufeen würsch ht.“ Das nieedere Volk wird gerrufen, wen nn es an derr Zeit ist. Ist jetzt die Zeit gekkommen?? Zögernd, zuerst sto otternd un nd unklar, dann festter und au uch für en ntfernt Verwandte deutlich d veernehmbaar, sprudeeln die Wo orte aus meinem m Mund: M „Vatter im Him mmel, ich hab da mal ´ne ´ Frage:: Gibt es neben n mir noch andere Sprössslinge von n denen ich h noch nicchts weiß?? Womögllich den heeiligen Ticck, den götttlichen Trick und den d engeliggen Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Track?? Bitte sprrich mit mir, denn icch bin verzzweifelt. A Amen und eiin Hallelujja.“

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Ich schweige.

Er schweigt.

Nicht misstrauisch, eher die Stirn besorgt in Falten ziehend, kneife ich die schmerzenden Augen zusammen. Ist es nur die glutheiße Sonne die mich blendet, oder strahlt nun sein göttlicher Glanz etwas mehr auf mich, seinen Sohn und den armseligsten der armseligen Sünder unter den Verdammten? Mit leicht tränenden Augen senke ich den umflorten Blick und falte die schweißnassen Hände um sie zu kneten und barmend zu drücken. Meine Knöchel treten wie kleine spitze Hügel aus meinen Handrücken hervor. Hat Gott, mein gütiger Vater, der schon einmal wegen unterlassener Hilfeleistung ziemlichen spirituellen Stress hatte, auch mir einen Platz in der tiefsten Finsternis zugewiesen, vielleicht neben dem heiligen Petrus? Oder womöglich neben dem übelgelaunten Paulus?

Mein Freund, du fragst, was das mit der unterlassenen Hilfeleistung auf sich hat? Das ist eine lange Geschichte. Mein Vater hat ohne einen Finger krumm zu machen, zugesehen, wie ein

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uneheelicher Soh hn von Vieelen an ein n Holzkreu uz genageelt und mit ein ner Lanze gepiekst wurde. Daanach gab b es einen ziemlichen Erkläärungsnottstand, aber er hatte gute Anwälte, und diie haben das d als ein ne gute Taat zur Rettung der W Welt hingeb bogen.

Ich bin reeinen Herzzens und doch d verbrreiten sich h meinee Gedankeen wie ein Tropfen blauer b Tinte im rein nen Weihw wasser des wahren Glaubens. Wird derr kristallklare Nektar durch meine m forscchen Forderungen zu z einer grrau und trrüben Urin ne, oder wird w mein Geist durcch meiness Vaterss, hoffentllich baldigge Offenbaarungen, geläutert? g ? Befind de ich mich auf eineem breiten n Irrweg des Argwohns, oder finde f ich zurück zu ihm, zu me einem übeeralles gelieb bten Vaterr? Bin ich für f ihn ein n unbedeu utendes Niichts im Universum, keiner k Anttwort würrdig? Oder weiß er, dass ich unschuldig im Geist bin und nach simplen Klärungen meineer drängen nden Frageen lechze,, wie ein Verdursten V nder in den n endlosen n Weiten der d gluthe eißen Sahaara?

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Demütig und so wie ich es in n der Sonn ntagsschulle gelern nt habe, sp preche ich h zu ihm, meinem m V Vater und d dem heiligeen Geist in n Personalunion. De en in einerr Affäre

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gezeugten Superstar-Sohn lasse ich aus, denn die anbetungswürdigen Verwandtschaftsgrade sind für mich noch viel mehr als zweifelhaft, und für die weitverzweigte, schein- und heilige Mischpoke fehlt mir das entscheidende Familien-Gen. Noch ist es ein gemurmelter Monolog, aber er, mein anbetungswürdiger Vater hüllt sich wie so oft in nebulöses Schweigen. Kann ich es wagen, ihn an seine Vaterpflichten zu erinnern? Zu ihm sprechen, oder schweigen, das ist nicht die Frage. Es ist die Frage der Resultate, und darum wage ich es, damit sich Herz zum göttlichen Herzen findet.

„Vater im Himmel, ich, dein Sohn und das BHörnchen unter den Armseligen, besitze nicht deinen grandiosen Verstand. Du, der du alles geschaffen hast, kannst doch jedes Molekül wahrnehmen und nur du weißt, was ich tun muss, damit sich die Nebel lichten. Ist das was ich sehe nur eine Illusion, oder lese ich die reine und unverfälschte Wahrheit? Vater, sag mir bald und schnell wie die Dinge wirklich sind, denn ich bin verzweifelt. Amen.“

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Ich kann nichts daffür, aber sein Schweeigen ängsstigt mich und u hemm mt meine Kreativität K t. Ich brau uche seineen Rat, bevor ich euch, meiner geeliebten Gemeinde G , einen Brrief, oder vielleicht v s sogar meh hrere, fallss mich die Muse küssst, schreibe. Doch momentaan küsst mich m weder eine Muse noch ein e leibhafftiges Weib, wovor mich der Herr bew wahre, denn ich i will niccht nur sauber, sondern blüteenweiß reein bleibeen.

Vorwurfsvoll hebe ich wiede er den Kop pf und bliccke zum weiten w Firm mament, dem d Ort, wo w nach der d Legend de sein güldener Himmelsth H ron stehe en und er darauf d sitzzen müsstte, falls er gerade prräsent, gesprächig und u handlu ungsfähig ist, was nach n meiner Erfahru ung in den n letzten n zweitausend Jahren nicht sehr häufigg der Fall w war. Zwar sind d seine Weege unerggründlich, aber jetztt sehe ich es deutlich. Im Dunst pupsputzig-fusseligger Cirrus-Wölkcchen, die wie w von Kaatzenpfötcchen zerriissene Watteebäuschch hen ausseh hen, schw webt eine große, g weiße Wolkee. Ein Sturm treibt sie s von No orden heraan. Sie ist vvon Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

einem m hellen Scchein umggeben und d Blitze zuccken aus ihr. Dann bricht die Wolke au uf und auss ihrem Inn neren leucchtet ein heelles Licht wie der Glanz von leuchtendem Gold. Sitzt

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er da, oder womöglich nur sein derzeitiger Stellvertreter, mein Bruder der Erstgeborene, der aussieht wie der Sohn eines Menschen. Ist er es, der seine Mutter und seine Brüder verleugnet hat? Ist es sein populärer Mad-MaxSohn der angeblich Kranke heilen konnte, und Tote am Wegesrand unbeerdigt ließ, oder ist es nur eine teuflische Täuschung der Sinne, verursacht durch meinen mystisch verklärten Hardcore-Glauben an meines gnädigen Vaters Wollen und Wirken?

Voller Verzweiflung schreie ich: „Vater, muss ich dich daran erinnern, was du für Sprüche geklopft hast? Wer den Sohn leugnet, hat auch keine Verbindung mit dem Vater. Wer sich aber zum Sohn bekennt, ist auch mit dem Vater verbunden.“

Er schweigt.

Ich warte.

Ich schaue und hoffe, aber ich bekomme immer noch keine Antwort und rufe ungeduldig: „Wenn du schon nicht antwortest, weil du mir nicht glaubst, dann lies doch selber

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[A Aus meiner Textsaammlung „GLAUB BEN UND HOFFEN N“]

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mal in n deinem schlauen s B Buch nach h. Das steh ht beim Johannes, deineem Lieblin ngsapostell. Falls du dich nichtt mehr erinneerst, das isst der, derr immer so o innig mitt deinem Supersstar-Sohn den du vo or zweitau usend Jahren mit M Maria gebasttelt hast, gekuschel g lt hat.

Du schweeigst?

Soll ich deein Schweeigen so in nterpretieren, dass d du dich nicht erinn nern kannsst?

Das ist deer Jünger, der von diesen d Dingen zeugtt und der diees geschriieben hat.. Und wir wissen, w daass sein Zeeugnis wahr ist. i Lies in deiner Geebrauchsaanweisungg im Kapitel 2 im Verrs 24 nach h und Ameen sag ich jetzt, und d ein Halleeluja von mir m aus aucch noch.“ ________________ ______

Liebe Brü üder und Schwester S n im Geistt. Wunderrt Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

euch nicht. n Ich, der Evil Knievel K dess voll korrekten Glaubens habe nicht n geko okst, und ich i bin aucch nicht auf Alk odeer Speed d. Was ich euch mit salbungsvvollen Worten und

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bildhaften Gleichnissen verkünde ist nicht nur die frohe Offenbarung des heiligen Johannes, es sind auch die Worte anderer Heiliger, einiger gemeuchelter Apostel und längst zerfallener Propheten dabei. Ich habe nichts erfunden, nichts hinzugefügt, aber zu starken Tobak weggelassen, denn ich sorge mich um eure Seelen, und ich möchte mit meinem Text dem Jugendschutz genügen, denn manch einer könnte sich in seinem sittsamen Empfinden gestört fühlen, was nicht in meiner Absicht liegt. Ich bin eine grundehrliche Haut, und darum dürft ihr meinen Bericht auch selbst nachlesen und die Details überprüfen, falls ihr noch lesen, und was noch wichtiger ist, ihr euch in Zeiten von Teufelscomputern und Anfechtungen vielfältiger Art auf längere Texte konzentrieren könnt. Doch zuerst liebe Gemeinde, steht auf. Bewegt euren Körper, aber auch euren trägen Geist und sehet auf mich. Richtet eure Augen aufmerksam auf meinen mahnend erhobenen Zeigefinger und lauschet meinen heiligen Worten: Die Zeiten sind ernst. Nicht nur ein bisschen ernst und auch nicht nur besorgniserregend. Es ist schlimmer, viel schlimmer, denn es ist wieder einmal so weit. Ihr habt es sicher schon gelesen und vielleicht auch an eurem

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Gehaltt gesehen n. Die Weltt vergeht und mit ih hr die ganze Lust am Laster und u auch die Gier. Für euch meine liebe Gemeinde tut ess mir leid. Ohne Moos ist nun mal nichts los. Aber seit s getrösstet. Der SSohn Gottess ist auf die Welt geekommen,, um die Werke W dess Teufells zu zerstören. Nurr wer Gottt zum Vateer hat, und d ich habe, das könntt ihr mir glauben, g sü ündigt nicht, weil daas Erbgutt meines Vaters V in mir m wirkt. Das war die d frohe Botschaft, B , leider kommt jetztt das Unanggenehme. Bedauerlicherweise, und das ist nun m mal meinees Vaters Wille, W werrden nur Hundeertvierund dvierzigtau usend gerettet, und d zwar die, die sich reein gehalteen haben vom Verkkehr mit Frauen. So steht es gesschrieben und der große g Restt hat Pech gehabt. Ihr seid nicht dabeii, denn ihrr habt gevvögelt und d gehurt und das eine ist übeel und darrum nicht gut, weil in i seiner Reflexion R Sündee. Ein bisscchen Bereuen, Beich hten und Spenden h hilft da jetzzt auch niccht weiterr. Mein Vaater ist niccht bestecchlich, und ih hr habt euch verzockt – spirituell geseh hen.

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Geliebte Frauen, und auch ih hr, ihr braven Männ ner. Bevor ihr euch schimpfen s nd und keiifend erheebt und versuccht, mich unter absingen eine es Choralss mit euren

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Faltenröcken (oder den blickdichten Strumpfhosen eurer Frauen) zu erwürgen, besinnt euch und haltet ein. Bedenkt die Folgen eurer Tat. Gewalt ist keine Lösung und Gott, mein und vielleicht auch euer Vater ist nicht nur ein ganz lieber, sondern auch ein guter und gerechter Gott. Empört euch nicht und schlagt auch nicht mit den Gesangsbüchern auf mich ein. Ich zitiere doch nur seine Worte und die seiner Stellvertreter. Wenn es nach mir ginge, könntet ihr frohen Herzens so weitermachen wie bisher. Aber im Glauben geht es nun mal nicht nach mir. Ihr werdet seinetwegen jammern und klagen; das ist gewiss, das sagt der griesgrämige Johannes, und auch die noch zu zitierenden Konsorten. Das sind Heilige, das sind Propheten, und die haben immer recht.

Ich sehe betroffene Gesichter.

Ihr schweigt?

Habt ihr mir aufmerksam zugehört?

Habt ihr meine Worte überprüft?

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Habt ihr es e bemerkkt?

Nein?

Doch nich ht so genaau gelesen n?

Was höree ich da, ih hr habt no och nie diee Bibel gelesen und wollt w jetzt mitreden, m euch erre egen - micch womögglich beschimpfen un nd meinen n guten Naamen in den Schmu utz ziehen n? Ihr wollt mit mir,, ausgerecchnet mit mir über d die Gleich hberechtiggung von Mann M und d Frau diskkutieren? Was soll ich i dazu sagen? We er lesen kaann ist klar im Vorteiil. Ein wich htiges Dettail ist, sozzusagen gö öttlich legitim miert, von mir schon n mal erwähnt, aber noch niccht abschließend geeklärt. Im Glauben und u in derr Religion ist es nun mal m nicht so o bequem m wie auf hoher h Seee. Frauen werdeen nicht geerettet un nd müssen n in der Geemeinde schweeigen. Das steht gesschrieben, das ist seein Wille, u und der geeschehe, jeetzt und in n Ewigkeitt und daraauf sprech hen

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wir ein n weiteress Amen.

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Dennoch drängt sich mir zwischen vielem Unwichtigem und manch Aufschiebbarem eine Frage auf. Darum hebe ich wiederum den tränenumflorten Blick. „Vater, die Sodomiten und die Gomorraner haben doch nicht mit ihren Frauen, sondern ganz legal mit anderen Männern, und falls die Zustände, so wie du es in deinem Buch ausführlich beschrieben hast, und an den Gerüchten etwas dran ist, auch mit dem Viehzeug in Haus und Hof. Die gingen doch konsequent nach deinem Gebot vor. Die liebten ihren Nächsten und die waren gastfreundlich. Die haben sogar ihre Töchter den Gästen zum Verkehr angeboten, damit sie sich nicht beschmutzen – die Sodomiten und auch die Gomorraner. Das war doch sehr nett und in deinem Sinn. Nur weil die auch mit deinen zwei blondgelockten Lieblingsengeln auf traditioneller sodomitischer Art verkehren wollten, kannst du doch nicht alle bestrafen. Warum hast du den armen Leuten und dazu den Frauen und Kindern deine private Enola Gay geschickt und sie kurzerhand mit einer Little Boy atomisiert? Das war doch ziemlich überzogen? Obwohl, wenn ich es mir recht bedenke, dein Mut, unter Aussicht auf millionenfache Zerstörung menschlichen Lebens in der heutigen Situation, das Opfer atomarer

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Rüstun ng zu bejaahen, kann n der Haltung des heiligen h Franziskus innerlich näheer stehen und u mehr Geist vom m Geist der d Theolo ogie des Kreuzes K attmen als ein e Denken n, das naturrrechtliche Prinzipien n vorschnell einem 1 undurrchdachten Theologgumenon opfert. o

Andrerseits bist du u doch son nst nicht so o. Hast du u etwas gegen Fraauen, Kind der Schwu ule und Tieer*icker? Es würdee mich nicht wundern, denn der d alte Mose M hat jaa oft genugg darüber geschrieb g en und vo or den Folggen gewarnt. War das damalss so verbreeitet, dasss du so braachial einsch hreiten mu usstest? Oder O sind dir d deine beiden b Vögelb blondies so s sehr ans Herz gew wachsen, dass du nicht Bitte erklääre anders konntest – rein em motional gesehen? g mir daas mal. Am men und ein e erwartu ungsvolless Hallelujaa.“

Ich bekom mme immer noch ke eine Antw wort und n nehme mir vo or, gelegen ntlich die Fakten un nd auch die Indizien und die Geerüchte üb ber die Stäädte Sodo om und Go omorra un nd die männlichen und d weiblich hen Bewoh hner, aberr auch die aber verweerflichen Taten T im Spannungssfeld der Sodomit-, S Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

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Das Zitat:: „… unter Aussicht auf millionenffache Zerstörung menschlichen Leebens in der heutigen

Situation das d Opfer atomarrer Rüstung zu beejahen, kann der Haltung des heiligen Franziskus in nnerlich näher steh hen …“ ist aus einem Text des jesu uitischen Moralth heologen Hirschm mann, der 1958 in n der deutschen Jesuitenzeitschrrift zur Legitimatio on eines Atomangriffs veröffentlicch wurde.

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auch der Gomorranerei genauer zu überprüfen. Doch zunächst muss ich noch ein bisschen mit Vati sprechen.

Ich hebe den Blick und falte die Hände: „Vater, ich bin doch so klein und mein Herz ist ganz arg rein ...“ Plötzlich erscheint im spärlichen Gewölk ein heiliges Mirakel. Anerkennend schüttle ich den Kopf. Am gläsernen Meer des Firmaments sehe ich die sich fisselig auflösenden Kondensstreifen eines zweistrahligen Jets, unterwegs nach Berlin, Mallorca oder sonst wohin. Jetzt wird mir schlagartig einiges klar. Ist es womöglich die Erfüllung der Prophezeiungen des bekifften Propheten Ezechiel, oder sogar die des durchgeknallten Johannes? Ich weiß es nicht und ich bete um Aufklärung bittend weiter: „Vater im Himmel. Sag mir, wie ist es nur möglich, dass sich eine Blechröhre mit Flügeln und darin ein paar Gartenstühlen bei dir da oben, in deinem dir reservierten Refugium bewegen darf? Ist es der siebte Engel, den mein nerviger und darum gesteinigter, oder wurde er aufgehängt, ich erinnere mich nicht mehr so genau, Kollege und Frauenhasser in seiner Offenbarung, nachzulesen von Kapitel 8 Vers 6, bis Kapitel 11 und explizit im neunzehnten Vers so anschaulich und gruselig beschrieben hat?“

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Er antwortet nicht,, und daru um bete icch weiter: „Mein Herz isst klein un nd dein Reeich komm me.“ Doch die rechte Vo orfreude auf a das Kommende will sich beei mir anggesichts deer aktuelle en Weltwiirtschaftslage nicht einstellen e . Sicherheitshalber danksage d ich wie weeiland meein Bruder Johannees: „Freuen dürfen sich s alle, die d nun für ihr Beken nntnis zum m Herrn steerben müssen.“ Wenn dass mal kein n saustarker Trost fü ür die Leute in der en ngen Blech hröhre ist.. Sicherheitshalber habe ich sschon vor ein niger Zeit dem Flugverkehr entsagt und bleibe liieber auf deem festen Boden. Aber sind die d Worte wirklich u und lauthaaftig aus meinem m beebenden Mund M gekommen? Damit ich h den gereechten We eg gehe un nd nicht abirre, blättere ich mit zitterndeen Fingern in dem scchweren, vor mir lieegenden Buch. B Die goldenen g Worte „DIE GUTE NACHRICHT“2 glänzen miich beruhiigend und in erhabeenen Großb buchstaben an. Meine Erinnerung hat mich m nichtt getäusscht. So und nicht anders a steht es gescchrieben in der heiligeen Offenbarung im Kapitel 14 4. Zwar haabe ich dass Buch Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

zu red duziertem Preis sehrr wohlfeil bei einem m bekanntten 2

Die Bibell (DIE GUTE NACH HRICHT) Sonderausgabe und revid dierte Fassung deer Deutschen

Bibelgeselllschaft Stuttgart.

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Lebensmitteldiskounter erworben, aber am Inhalt dürfte sich wegen der Wahrheitsfindung in den letzten zweitausend Jahren nicht viel geändert haben. Denn göttliche Worte sind nun mal unumstößlich und wer daran rüttelt, wird von mir höchstpersönlich exkommuniziert. Denn ich bin der Sohn und damit der rechtmäßige Stellvertreter auf Erden. Das musste mal gesagt sein.

Spontan fällt mir Tante Bärbel ein, mit der ich vor einigen Wochen beim Griechen über den rechten und richtigen Glauben diskutieren durfte. Tante Bärbel ist jetzt mit einem Professor verheiratet, und war früher auf einer Nonnenschule. Tante Bärbel behauptet steif und fest, dass es „… und erlöse uns von dem Bösen“ heißt. Ich kann mich nur erinnern, dass ich „… und erlöse uns von dem Übel“ gelernt habe. Tante Bärbel ist jetzt auf mich sauer und spricht nicht mehr mit mir. Andrerseits stellt sich mir die Frage: „Vater, darf der Mensch und darf Tante Bärbel die Worte deines gekreuzigten Sohnes so schamlos verbiegen, nur weil Tante Bärbel jetzt eine Frau Professor ist? Oder wurde dein Sohn ans Kreuz genagelt, weil er damals die falsche Lehre verbreitet hat, und Tante Bärbel vielleicht

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[A Aus meiner Textsaammlung „GLAUB BEN UND HOFFEN N“]

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doch im Recht ist? Werdee ich dann n auch gesschmäht u und im Lendeenschurz genagelt, g d denn ich bin b ja auch h dein Sohn?“ Meine beebenden Lippen L form men die Worte: W „Vaater unser Gott, du Herrscher H der ganze en Welt, wie w groß u und wundeerbar sind d deine Taten! In allem was du planst u und ausfüh hrst, bist du d vollkom mmen und d gerecht!“ Das hat gesessen. g S Schmeiche eleien kom mmen imm mer gut, und ich bette weiter: „Vater im m Himmel und auf Erden. Sag mir, hatte mein m überaus gelehrter Vorgäänger und d Frauen nhasser bei der Abffassung se einer apokkalyptischeen Texte vielleicht mit einem m schnell größer g weerdenden Sprung in der Scchüssel zu u kämpfen n, oder pro ophetisch an die längst überzogeenen Warttungsinterrvalle eineer russisch hen Flugm maschine gedacht?“ Mit besorrgtem Stirrnrunzeln denke ich h an die Frauen, an diee unmündiigen und womöglich w h ungetau uften Kinder, aber auch a an die Männerr in der Maaschine. Nichts geschieht un nd das Flu uggerät zieeht ruhig u und unbeirrrt, immerr kleiner erscheinen e nd weiter, bis es am m Horizo ont, dem Rand R der Erde, E im Nichts N versschwindett. Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Meinee trockenee Kehle stimmt zuerrst krächzeend, dann n glockeenhell und d jubilieren nd in ein Dankgebe D t ein: „Patter Noster, qui es in n caelis …““

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Doch plötzlich stoppt meine Anbetung und ich denke an das angekündigte Grauen: „Vater, was soll der Scheiß? Deine Engel blasen Posaunen und du badest gemütlich im Blut und vernichtest alles Viehzeug, und die Gräser und die Bäume und die ganzen Leute. Als ob wir hier nicht schon genug Probleme haben. Denk zur Abwechslung auch mal an den Umweltschutz, an deine Frauen, deine Kinder und vor allem an mich, deinen legitimen Ableger und nicht nur an die Hure in Babylon in ihren scharlachroten Dessous und wie man die Menschheit ausrottet?“

Weil er immer noch schweigt und darum die Gelegenheit günstig ist, hänge ich auch noch ein paar persönliche Fragen an mein Lamento dran: „Blutrünstiger und über mir schwebender Vater. Wenn du da oben im Himmel der bist, der alles weiß und der früher, als wir noch klein waren, immer bei unserer Mutter gekommen ist, wer war dann der Mann, der in unserem Haus gelebt hat. Warst du der schmucke Onkel in der schicken, blauen Uniform mit den goldenen Streifen, der uns immer dann besucht hat, dann wenn unsere Mutter allein war, während der alte

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[A Aus meiner Textsaammlung „GLAUB BEN UND HOFFEN N“]

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Mann, der sich als unsereen Papi au usgab, malochend am Fließb band beim Daimler stand? s Vater unsser, wenn du der On nkel Jocheen warst, d dann lass diir mal einees gesagt sein. s Wir konnten k d gut leeiden, dich denn du d brachtest uns Kindern Süß ßigkeiten mit. Nur d die zwei Mark M die du d uns imm mer gabst, haben nur fürs Kin no, aber nicht n für die Eisdielee am Rathaus ausgeereicht. Daa hättesst ruhig ettwas großzzügiger se ein können n, für das w was du geb boten bekkamst. Abeer vielleich ht war es auch eineer deinerr Göttersö öhne, von denen du u in der Geenesis im sechstten Kapiteel berichteest. Dann hätte h eineer deiner SSöhne mit ein ner schönen Frau einen wund derbaren Sohn gezeeugt. Hier bin icch nun. Ich dein leggitimer Nachkommee. Dein Wille geschehe. g . Dein Soh hn, oder de ein Enkel ist bereit dein Erbe anzutreten a n. Klär docch mal gelegentlich die Familienund Errbschaftsvverhältnissse. Amen..“

Ich bin gaanz entspaannt im Hiier und Jettzt meiner zweiteen, der forrtgeschritttenen, Leb benshälftee und ich betracchte was ich geschaaffen habe e, und ich sehe: Es isst alles Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

sehr gut. g Eigenttlich könntte ich zufrrieden sein n, aber es steht für mich noch zu viel unggeklärt Spirituelles in n den Sterrnen, die meein Vater ans Himm melsgewölb be geklebt hat. Schuldig

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und von Frauen beschmutzt, bete ich voller Inbrunst und greinend weiter, denn ich habe die Plätze gesehen, wo die Huren mit den abscheulichsten Gräueln ihrer Unzucht sitzen, und es dürstet mich nach Reinheit, noch mehr nach göttlicher Wahrheit und möglichst unverfälschter Erkenntnis. Nur darum wage ich noch eine Frage: „Vater im Himmel sag mir, bist du allein der zuständige Gott für unseren Erdenball, oder untersteht dir rangmäßig auch unser Sonnensystem und die Michstraße? Bist du der gnädige Ober- und Chefgott für die unzähligen Universen und bist du auch für grüne Marsmännchen der kompetente Ansprechpartner in allen Lebenslagen?“ ____________________

Meine geliebten Brüder und Schwestern im Geist. Ich weiß, meine Gedanken sind inhaltsschwer und meine Worte für den mit einem spirituellen Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom behafteten Leser sowohl unverständlich, als auch wegen meinem Mut das Ungeheuerliche auszusprechen, schockierend. Verzeiht mir, dem größten Sünder unter den Sündern, der ich in Bildern spreche. Ihr wisst, dass ich ansonsten von Vernunft und

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[A Aus meiner Textsaammlung „GLAUB BEN UND HOFFEN N“]

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Logik geprägte, g aber auch h klare und einfachee Vergleicche für simplifizierte Geeister präfferiere. Do och ich beefinde micch in einem m Dilemmaa und schw wanke zwiischen dem m Schutz zzarter Jugend dseelen und der sch honungslo osen Aufklärung ein nes aktuelllen Sachvverhalts. Isst es, oderr ist es nicht? Soll icch, oder soll s ich niccht? Darf ich, oder wird w man mich m dafü ür ächten n und anschließend d brennen?

Liebe Freunde, ihr habt es be estimmt schon s geah hnt. Ich hatte Geburrtstag und d dazu die bekanntee Midlife-C Crisis. Darum m befinde ich mich in i einem religiös r mo otivierten Dialogg und lese momentaan aus verrschiedeneen Gründeen, vorran ngig zweckks Informaation und Fortbildung zur anschließenden n Weitergaabe des ge eistig Dünnen, aberr auch des ho ochprozen ntigen Inhalts an me eine Gemeeinde, dass heiligee Buch der Bücher und u das istt ziemlich eine schw were Kost. Nur darum m drängt es mich, euch e heute ausführlich und mit zu berichtten, obwo m schonungsloser Offenheit O ohl ich momeentan noch keine An ntwort auf meine Gebete G Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

bekom mmen hab be. Aber icch kann waarten, den nn eines isst wahr und u das merkt m euch h für alle Zeiten. Z Nach intensiiven Ahnen n- und Stammbaum mforschunggen ist derr

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unumstößliche Beweis erbracht. Meine göttliche Abstammung ist unstrittig. Ich bin euer bescheidener Bruder und Prophet, so steht es in der Offenbarung, und wer das nicht glaubt, der möge nachlesen. Ich, euer Bruder, teile mit euch die Bedrängnis und die Hoffnung auf Gottes neue Welt, denn am Tag des Herrn nahm der Geist Gottes von mir Besitz. Wie ich das bemerkt habe? Eines Tages hörte ich hinter mir eine laute Stimme, die wie der verstimmte Stratocaster von Jimi H. klang. Meines Vaters Botschaft lautet: „Schreib auf, was du gesehen hast und was dir noch offenbart wird über die Gegenwart und das was in Zukunft geschehen wird. Dann schicke deine Berichte an deine Gemeinde.“

Meine lieben Brüder und ihr geliebten Schwestern. Ihr seht, meine Legitimation ist echt, denn die Leute, die sich als Apostel ausgeben, aber keine sind, habt ihr als Lügner entlarvt. Darum darf sich nun freuen, wer meine prophetischen Worte anderen vorliest, und freuen dürfen sich alle, die sie hören und beherzigen; denn die Zeit ist nahe, dass alles hier und von mir jetzt Angekündigte eintrifft.

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[A Aus meiner Textsaammlung „GLAUB BEN UND HOFFEN N“]

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Doch zuvor noch eine kleine Mahnungg: Gebt im mmer schön acht und freut euch nicht zu u früh und nicht zu vviel, denn er e kommtt mit den Wolken, W auch wenn n ihr mit Frreude den scchweren Wein W ausschweifend der Unzuccht getrun nken habt. Darum merkt m euch h und schre eibt es auch hinter die Ohren n: Alles waas hier gesschrieben steht müssst ihr glau uben, denn dieser d Texxt ist ein heiliger h Texxt und darum wahrr, weil

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ich es sage.

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Erster Brief an die Gemeinde ____________________

Liebe Kinder, liebe mündig Erwachsene. Da ihr nun ausgiebig belehrt und gehörig ermahnt seid, und darum nicht nur ahnt, sondern hundertprozentig wisst, dass ich göttlich berufen und von Engeln ausdrücklich bevollmächtigt bin, verkünde ich euch nun die einzige und unwiderlegbare Wahrheit über die Entstehung der Welt, so wie er, mein mutmaßlicher Vater sie mir in seinem heiligen Buch durch seinen Diener Mose überliefert hat. Das sage ich für die, die es verstehen können. Darum lauscht nun meinen Worten.

Wissenschaftlich bewiesen und damit unumstößliche Tatsache ist, dass der immerwährende Mittelpunkt des Universums, die gute alte Scheibe, vor sechstausend und genau zehn Jahren und vier Monaten, von heute an zurückgerechnet, entstanden ist.3 Manche Experten

3

„Himmel und Erde wurden im gleichen Augenblick erschaffen - am 23. Oktober 4004 vor Christus, um

neun Uhr morgens.“ verkündete John Lightfoot, Vizepräsident von Cambridge im Jahr 1856 wenige Monate vor der Veröffentlichung von Charles Darwins „On the Origin of Species“ im Jahr 1856. Aus dem Buch: Die dunkle Seite des Papsttums.

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streiteen zwar no och über die d Ursach hen die zum bekann nten Urknall geführt haben. Sp pirituell ne ebulös lieggen die errsten Stunden im geisstigen Dün nnmysterium. Man weiß nich ht, ob nun daas Wort zu uerst da war, w oder ob o der Heerr, als sein n körperloser Geist zusamm men mit einer nameentlich niccht näher bezeichneten Brau ut, mit derr er späterr noch vielle Götterrsöhne geezeugt hatt, um dann n mit einer verheiraateten Maria vor etwa zweitauseend Jahren einen unehelicheen Sohn, und verm mutlich aucch noch weitere w Söh hne zu basteln, denn Maria M lebtte ja in ein ner sogenannten Jo osephsehee, nachd denklich üb ber den Wassern W scchwebte, alles a öde u und leer vo orfand. Man weiß auch a noch nicht so genau, g ob er als intersttellarer Reeisender mehr m oderr weniger zufällig au uf diesen n untertasssenförmiggen (sonstt würde das Wasserr ja an den Räändern ru unter laufeen) mit wo ogenden Wassern W bedecckten Scheeibenplaneeten gesto oßen ist. Aber A das ssoll uns nicht weiter interessiieren, den nn wer pen nible Wortgglauberei betreiben b möchte, soll sich gefälligst d die Genessis vom altten Mose vornehme en und naachlesen, d denn der waar ja angeblich, sozu usagen alss Augenzeeuge dabeei, Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

sonst hätte er die d Wahrheit nicht aufschreib a ben könneen.

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Ihr die ihr nicht lesen wollt, habt ja mich, und ehrlich gesagt, ich habe auch keinen Bock, Erbsen auf fliegenden Scheiben unter dunklen Wassern zu zählen, sondern ich möchte euch berichten und ihr sollt meinen Worten lauschen, damit euch ein Licht aufgeht und ihr eure Kleider von den Sünden rein waschen könnt.

Liebe Kindlein und auch ihr, meine Lieben. Geliebte Brüder, und Schwestern im Glauben. Ich spüre, dass ihr ein aufmerksames Publikum seid. Darum frage ich euch: Was lernen wir aus meinem ersten Brief an euch, meine rechtschaffene Gemeinde? An euren strahlenden Augen sehe ich, dass euch ein kleines Lichtlein auf eurem spirituellen Kronleuchter aufgegangen ist. Ja, es ist wie im wirklichen Leben. Auch Experten können sich mal irren und es geschieht immer wieder ein Wunder, wenn man den Lichtschalter betätigt, um das Licht von der Dunkelheit zu trennen. Dann sieht man klarer und auch ein Gott ist nur ein Mensch, wenn die Gelegenheit günstig ist, um mit den Frauen anderer Männer herum zu *icken. Doch auf das göttlichzwischenmenschliche Herumgefummel kommen wir an anderer Stelle noch ausführlich zurück. Also habt noch

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etwas Geduld, lasst eure Hände brrav auf derr Bettdeckke und lausch ht meinen Worten über ü die dunkle Seitte der Maccht.

Die Aufgaabe, die no och junge Erde zu beackern b w war für ein nen körperlosen Geeist so gew waltig, dass der erschö öpfte Cheff im Himm mel am Do onnerstag kurz vor Feieraabend beschloss, am m darauf folgenden Freitag eiine kurze, im göttlicchen Plan nicht vorggesehene Pause einzulegen.4 Er hatte gen nug von de em Mistweetter auf d der schweebenden Scheibe, S die eine Un ntertasse (wegen ( deem sonst abfließenden Wassser) war. Sein S Hauptt war mit dunkleen Wolken n, umhülltt, denn es gab zwarr Gras und d Steppee, und aucch die erstten Büsch he, aber ess regnete in Strömen und allerlei nassses Viehze eug kroch auf der Sccheibe herum m. Im Wasser gab ess Seeungeheuer und d Gott, deer Schöp pfer von Himmel und d Erde sah h das alless an und faand das megamäßigg abtörnen nd. Er, der un ns liebt, war w über diie Sinnlosiigkeit sein nes Tuns enttäuscht e t, denn ess war noch h niemand d da, der LLust 4

Gott ist allwissend und allmächtig, heißt ess in der heiligen Schrift. S Aber denn noch schien auch h bei ihm

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wei Beispiel von Vielen V finden wir in der Genesis 1,,31: „Gott nicht alles auf Anhieb geklaappt zu haben. Zw ht hatte: Es war sehr s gut. Also beggibt sich Gott befriedigt über seinee sah alles an, was er gemach uf der Zeit ändert er allerdings ganz menschlich seeine Schöpfungg am siebten Tag zur Ruhe.“ Im Lau Meinung.

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hatte, im Schweiß seines Angesichts den Boden zu beackern, den Garten zu pflegen und Steuern zu bezahlen, damit die Obrigkeit die er zu Königen gemacht und zu Priestern erkoren hat, gut leben konnte. Oder wie ein unbekannter Denker einmal sagte: „Drei Stände sind´s, die Gott geschaffen, die Bauern, Ritter und die Pfaffen.“ Und daran hat sich bis heute nicht viel geändert.

Die eigentliche Entstehung der Welt begann am Samstag mit einem leckeren Frühstück im Frühling des Jahres 0. Die Sonne war schon vor Stunden aufgegangen und ein herrlicher Duft nach sprießenden Blättern an prächtigen Bäumen mit herrlichen Früchten, dazu warme Brötchen, die frisch und knusprig in dem kleinen BastBrotkorb auf dem gedeckten Tisch lagen, zog durchs göttliche Haus. Die Braut des Chefs sang in der Küche ein kleines Liedchen und alles war paradiesisch schön. Aber es sah nur so aus, denn plötzlich war sie da. Sie war nicht eingeladen. Keiner hatte sie kommen gehört. Nein liebe Kinder, es war nicht die Verwandtschaft oder die Nachbarin, es war die entsetzliche Langeweile. Und jetzt, nachdem sie schon mal da war und nicht mehr gehen wollte, stellen wir uns gemeinsam die Frage: Was

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passieert, wenn es e einem langweiligg wird? Ihrr habt rich htig gerateen, man ko ommt auff dumme Gedanken G n. Darum m merkt euch gut. g Wer Ohren O hat, soll höre en und sch hreibt euch auch hinterr die Ohren was ich euch zuve erlässig mitteile: Deer träge Geist ist die d Quelle allen Unfugs. Geht arbeiten, zahlt brav eure e Steueern und deenkt imme er an den Herrn im Himmel. Er wird d es schon n richtig ricchten – irggendwann n und irgend dwie.

Liebe Elteern. Komm men wir nu un zurück zu den Tatsacchen und vielleicht v kennt ihr solche Vo orzeichen vvon eurem m samstäglichen Wo ochenendggroßreinemachen. W Wenn man einmal e mitt kleineren n Reparatu uren anfängt, gibt ees kein Ende und u meistt kommt nichts n Gesccheites daabei herau us. So wie ich h es hier in meinem m heiligen Text bescchrieben h habe, ergingg es in grau uer Vorzeit meinem m in noch ungeklärte u en Verwaandtschafttsverhältn nissen zu mir m stehen nden Vateer und dem vorläufig v d designierte en Obergo ott in den Wolken. Er fing an n im nassen Sandkassten zwiscchen dem Gestrü üpp herum m zu budd deln und aus Langew weile Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

entstaanden die ersten, grrunzenden n Prototyp pen auf zw wei Beinen n. Sie solltten sein Abklatsch A werden, w aber als er sein Werk bei Licht betrachtet b te, erschraak er. Die unschönee Form

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war nicht besonders ansprechend und darum noch nicht serienreif. Da half auch kein anpusten mit seinem göttlichen Atem und schnell verschwanden die ersten Versuchsmodelle im Schlamm der Geschichte. Aber nach acht gewerkschaftlich verordneten Stunden Entwicklungszeit war ein recht ansehendliches Geschöpf erfunden. Vom Design war es kein großes Wunder, denn die Form folgte noch der Funktion und nicht der Schönheitschirurg den Wünschen der medial beeinflussten Trend-Leader. Es war ihm und Gott sei Dank gelungen, den Mann nach seinem Ebenbild zu schaffen, aber nicht mit seinen göttlichen Genen auszustatten. Dieses oft übersehene Detail ist wichtig, damit wir die weitere Geschichte verstehen, die so und nicht anders in der Bibel steht.

Liebe Gemeindemitglieder. Es gibt Menschen, die nur ein mehr oder weniger gutes Produkt „Made in Gott“ sind, und es gibt Menschen, die nachweislich göttliche Gene in sich tragen und diese auch weiter vererben. Das wird oft übersehen, aber warum das so ist, erfahrt ihr nur in meinen Briefen an die Gemeinde. Darum lest brav und ihr werdet verstehen.

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Gott sah nun was er e gemach ht hatte, und siehe d da, es war seehr gut, deenn mein Vater ist in i aller Bescheidenh heit nun mal m schön und u intelliigent, und d ich bin seein Sohn. Zufrieden n über sein ne Schöpffung ging er e am Abeend des seechsten Taages ins Beett und be eschloss, den d nächsten Tag Blau zu macchen, denn sein Wo ort war un nd ist nun mal Gesetzz, und wer dagegen n verstößt, bekomm mt Hiebe.

„Vater im m Himmel. Hörst du mein Dan nkgebet un nd mein Lob? L Wen nn man beedenkt, dass heutzutage für d die Entwiccklung ein nes Mittelkklasseauto os mehrerre Jahre in ns Land gehen g kön nnen, dann n ist deine e Sechs-Taage-Schöp pfung, dazu die d Erschaffung der gesamte Infrastrukktur nach d dem bekan nnten Man nagement-System Versuch-un V nd-Irrtum eine sehr beachtliche b e Leistungg. Hasu jutt gemachtt. Amen.“

Liebe Kinder aufgepasst. Waas lernen wir w darauss? Ihr habt es e erraten. Auch ein n Gott kann sich mal verbasteeln und Irrtümer sin nd menschlich. Abe er wenn sicch Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

größenwahnsinnige Götter irre irre en dann wird w es irree gefährrlich und ihr geht beesser in Deckung od der so.

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Liebe Gemeinde, lasset euch nun mehr berichten, vom Wunder der Erschaffung der Welt. Nach dem alles zur Zufriedenheit unseres Herrn im Himmel geschehen war, betrachtete mein Vater noch einmal bei Tageslicht sein Werk. Doch jetzt, bei genauerer Erwägung der Vor- und Nachteile, und unter Berücksichtigung der Umstände im Hier und Jetzt sah er, dass es nicht besonders lustig wäre, dass der Mann allein sei. Denn das Gebot: „Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes“5 wäre dann in Ermangelung einer Frau auch auf die Onanie anzuwenden gewesen. Wie wir noch sehen werden, ist Onanie bei Jugendlichen ein Laster, und nur mit einer Puppe spielen ist auch langweilig. Das ist eine ganz menschliche Reaktion und ihr müsst nur eure Kinder beobachten. Wenn ihr eure Kids einen Ken schenkt, dann fängt bald das Geschrei an. Eine Barbie muss her, koste es was es wolle. Darum narkotisierte der Herr den Mann und entnahm ihm ungefragt eine Rippe mit etwas Fleisch dran, und formte daraus eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. Der 5

Das Zitat: „Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes“ ist aus den

1.Korinther 10,31.

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freutee sich überr sein neues Spielze eug und rieef: „Endlicch! Sie ist´s! Eine E wie icch! Fleisch h von mein nem Fleiscch. Sie geh hört zu mirr, denn von mir ist sie s gekommen.“

Liebe Gem meinde. Niemals, N icch beschw wöre euch bei allem was euch heilig ist, niemals dürfen d wirr vergesseen, dass die d Frau vo om Mannee kommt. Darum gaalt der erste Gedankke des erssten Mensschen den arrchaischen n Gesetzen zum Sch hutz des Eigentums. Als er die Frau sah, rief er spontan auss: „Diese Frau, F die n nicht reden und denkken kann und u keinen Verstand besitzt, hat erkann nt, wer siee geschafffen hat.“6

Tja liebe Leserin. Was W soll ich h da mach hen. Ich biin machttlos. Mir sind die Häände gebu unden, den nn gegen den göttlicchen Willeen meines Vaters kaann ich niccht anstinken. Oder wie w der Vaater der Reformatio on, der von mir sehrr geschäätzte Marrtin Lutherr einmal saagte: „Määnner habeen ein breite Brust und d kleine Hüften, darrum haben sie auch h mehr

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Das Originalzitat lautet: Er E rief aus: „Diesee Kuh, die nicht re eden und denken n kann und keinen n Verstand

besitzt, hat dennoch erkann nt, wer sie geschaaffen hat. Und ich, geschaffen nacch Gottes Bild un nd Gleichnis, ich erkenne mein nen Schöpfer nich ht, der mir Vernunft und Sachversstand gegeben haat.“ Quelle: Andachtsb buch des Advent-V Verlags Lüneburgg.

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Verstandes, denn die Weiber, welche enge Brüste haben und breite Hüften und Gesäß, dass sie sollen daheim bleiben, im Hause still sitzen, haushalten, Kinder tragen und ziehen.“

Liebe Gemeinde. An dieser Stelle muss ich mal kurz mit meinem Vati kommunizieren. Ich bin gleich wieder für euch da.

„Vater im Himmel, das versteh ich jetzt nicht so ganz. Also du hast ein Rippenstück vom Mann genommen. So weit ist mir das klar. Vermutlich hast du an Genmanipulationen und Zellteilung gedacht, als du daraus eine Frau geformt hast. Auch das hab ich verstanden. Aber warum hast du die Frau nicht auf dem gleichen Weg wie den Mann erschaffen. Du hast mit dieser, entschuldige den Ausdruck, seltsamen Vorgehensweise für die nächsten fünf- bis zigtausend Jahre nach deiner Zeitrechnung ein Problem geschaffen. Die Frau ist damit das symbolische Eigentum des Mannes, denn vom Mann ist sie gekommen, und das Eigentum ist nun mal unantastbar. Hättest da nicht etwas sorgfältiger nachdenken können? Bitte erhöre meine

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Fragen n und antw worte mirr bald. Ich muss meiiner Gemeeinde berich hten und die d Weiber warten. Amen.“

Verehrte Frau und aufgebracchte Leserrin. Hier b bin ich wiedeer, ich eureer göttlich her Raoul. Da ich der Wahrheeit und nichts als der Wahrheit, W d dazu belasstet mit reeinem Gew wissen und geeschlagen mit einem m fanatiscchen Hangg zur Ehrlicchkeit, verpflichtet bin,, nützt es nichts, we enn Sie sicch lautstarrk empören. Emottional bin ich auf Ihrrer Seite und u genau u so schockkiert wie Sie. S Doch rational und spirituell müssen wir stark sein s und den d unumstößlichen n Tatsacheen ins klarre Auge sehen. s Vo or Gott dem m Allmäch htigen sind d Sie nur Frischffleisch zw weiter Wah hl, und dem Mann zum z Zweck gegeb ben. Darum istt es nicht nur sinn-, sondern auch glaubeenslos, weenn Sie versuchen, mich m in reeligiöse Diskusssionen üb ber die korrekte Interpretatio on der Heiiligen Schriftt zu verwickeln. Lessen Sie beii Mose im Kapitel 2 ab Vers 23 2 über diee Erschafffung der Frau nach. Schweigeen Sie nun still in der Gemeind de, senken Sie Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

den Bllick und laauschen Siie meinen weiteren n Worten.

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Am Anfang war es noch ein sehr unsicheres hin und her krabbeln und der Mensch und seine Frau wussten noch nicht so recht, was sie miteinander anfangen sollten. Die ersten Worte des Menschen waren: „Ich Mann, du Frau.“ Widerspruch war sinnlos, denn der Herr hat es so gewollt. Und siehe da, vermutlich unter Zuhilfenahme eines handlichen Knüppels, gab der Mensch, also der Mann, nachzulesen in der Genesis Kapitel 2 im Vers 20, dem Vieh, den wilden Tieren und den Vögeln ihre Namen und nahm die Einteilung der Dinge nach Geschlechtern vor. Der Baum und der phallisch geformte Prügel bekam eine männliche Bezeichnung. Die Lüge, die Intoleranz und die Schlange kamen zusammen mit dem Weib in die weibliche Kategorie. Das Kopftuch und das Fräulein dagegen in die Sächliche, aber das spielte damals noch keine große Rolle, denn die erste Frau war das unumstrittene Eigentum des ersten Mannes und der hatte noch ganz andere Probleme, als die Haare seiner Frau vor den begehrlichen Blicken der Konkurrenz zu schützen. Dann beschlossen die beiden Eingeborenen, das eine nun männlich, das andere von seiner Rippe und darum weiblich, von den Bäumen auf denen sie bis dahin gelebt hatten, herunter zu klettern und ab sofort auf den damals

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noch ziemlich z sttark behaarten Hintterpfoten zu laufen. Auf Beinen, vergleichb ar mit den noch wackligen w v n ersten Gehveersuchen in High-Heeels, begannen sie Hand H in Haand (vermute ich) die große weite w Weltt des klein nen Paradieses zu erkkunden. Daas war niccht besond ders mühsselig, denn n wie uns veerschieden ne Propheeten überliefert hab ben, war d damals um daas Paradies eine hoh he Mauer gezogen und u aus einem Fensteer in der Mauer M schaute ein bärtiger b M Mann heraus.

Vermutlicch waren die d lebenssbestimmenden Eindrü ücke der ersten e Menschen de er gefühltee Untersch hied zwisch hen warm und kalt, und sie saahen hell und dunkel. Warm m war angeenehm, man konnte e nackt du urchs Paradies laufen n, und Wärme brach hte die Pflanzen zum m wachsen. Vor der Käälte musstte man sicch mit Felle en schützen, wenn man nicht frieren f wo ollte. Fellee bekam man m von Tiieren, die diese nicht freiwillig f a abgaben. H Helligkeit bedeutetee freie Siccht auf nahen nde Feindee, oder auf nahrhaftte Lebensmittel. Dunkeelheit war unangeneehm und gefährlich g h, man mu usste seine Haut retteen und wu urde selbsst zum Leb bensmittel, Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

wenn man unvo orsichtig war. w Regen n, Gewitteer, Blitze u und Sonnee konnten die Menschen fühlen und seehen. Blitze und Donneer waren bedrohlich b he Erscheiinungen und u

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Unmutsäußerungen des Himmels, denn sie kamen aus den Wolken, dort wo der Schöpfer des Universums saß. Regen war eine göttliche Gnade, denn Regen brachte die Pflanzen zum wachsen, die wiederum Nahrung für die Tiere bedeutete, damit diese den Menschen ernähren konnten. Und wenn es vom Himmel pisste, war es ein natürliches Bedürfnis des Herrn im Himmel. Das stank dem Menschen gewaltig, und er erfand den Regenschirm um seinen Knirps zu schützen. Das alles und noch viel mehr lernte der Mensch aus der Natur, denn er konnte sehen und spüren, was um ihn herum geschah.

Der göttliche und festgeschriebene Wille war, dass der Mensch (also der Mann) den paradiesischen Garten pflegen und schützen sollte, während die Frau gemütlich in der Sonne, oder in der Höhle liegen durfte. Diese, damals vermutlich nicht ganz durchdachte Aufgabenverteilung war die Geburts- und gleichzeitig auch die Todesstunde des Matriarchats. Für die Frau war es bequemer in der Höhle auf leckere Delikatessen zu warten, während der Mann sich draußen mit der sich heftig wehrenden Nahrung herumplagen musste. Andrerseits schrieb der FabrikantenSohn Friedrich Engels einige tausend Jahre später: „Der

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erste Klassenge K egensatz, der d in der Geschichtte auftrittt. Er fällt zu usammen mit der Entwicklun ng das Anttagonismu us von Mann und Weib b in der Einzelehe, und u die errste Klasseenunterdrü ückung mit der des weiblicheen Geschleechts durch das männ nliche.“ Friedrich Engels haatte den vo ollen Durcchblick und die Botsch haft lautett in einer modernen n Kurzfasssung: „Weer für Futterr sorgt besstimmt.“ Im Paradiies konntee sich die Frau paaren mit weem sie wolltee, und der Mann waar noch niccht von deer Sorge geplaggt, dass die Kinder nicht n die seinen s seieen, für diee er dann ungerecht u terweise zu z sorgen hätte, den nn Nachw wuchs war im m Paradiess noch niccht vorgesehen. Noch dacchten sie nicht n an diie Zukunftt, an Ehe u und Rente, denn sie waren no och frei vo on Sünde. Das war n nicht korrekkt, aber haatte einen n plausible en Grund. Die Sündee und die Eh he waren noch n nichtt erfunden n, während die Zuku unft schon recht düsster aussah. Es gab auch noch h keine Erbsün nde, denn n es war jaa noch niemand da, den man für dies und das verantwortlich mache en, oder dem d man Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Sündigges weiterrvererben n konnte. Und U es gab noch keine Hölle, keine Teu ufel, keinee repressivven Vorsch hriften, un nd zur Hölle damit, d aucch noch kein Fegefe euer. Und es gab no och

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kein schlechtes Gewissen, denn das war auch noch nicht ausgedacht. Der Mensch und auch die Menschin waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander. Im Paradies ging es zu wie an den Stränden und Diskotheken auf Mallorca oder in einem Swinger-Club in Mönchengladbach, in denen man sich nach Herzenslust mit wem oder was auch immer paaren, und den lieben langen Tag wunderbare Dinge tun konnte, sofern man Lust dazu hatte. Mein Vater der Obergott war, mal abgesehen von einigen Macken und unkontrollierten Wutausbrüchen die ältere Herrschaften manchmal mal so an sich haben, jedenfalls zu der damaligen Zeit ein gnädiger Gott, der nur seine Ruhe haben, und mit seinen geflügelten Gameboys (oder –girls), die alle neckische Nachthemdchen anhatten, rumdaddeln wollte. Nur eines war dem Menschen und seiner Frau streng verboten: „Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben.“ So sprach der Herr und ich schwöre euch, mein mutmaßlicher Vater hat es nicht nur so daher gesagt,

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sondeern auch wortwörtli w ch so gem meint, denn Neugierr und Wissen ist bis zu um heutiggen Tag nicht gut für den Glau uben. Das weiß jeder Guru der eine Sekte e gründen n will. Außerrdem hat es e Herr Mose in einem uralteen Testament so aufgesschrieben, wie es wirklich w waar. Mose war w zwar d damals noch nicht n gebo oren. Genaauer gesagt, kein Scchwein haat auch nur daaran gedaccht, dass es e ihn jem mals geben n würde, aaber durch eine transzendentaale Rückfü ührung und seinem Status als Pro der Überllieferung ophet ist er e für die Wahrheit W sozusaagen amt-- und göttlich legitim miert.

„Vater, icch weiß, deein Reich kommt un nd du steigst persön nlich von deinem d ho ohen Stuh hl runter um u den Ungläubigen maal ordentlich den Marsch M zu blasen. b Daas ist ganz in n Ordnungg und ich kann dam mit leben. Aber A bist d du dir wirklicch sicher, dass ich die d Story so schreibeen soll. Alsso mal unter uns, das klingt k doch h alles ziemlich Gagga und aucch unlogiisch, was der d olle Mose M da ve erzapft hatt? Bitte sp prich endlich mal mitt mir. Es beesteht erh heblicher Klärungsb K bedarf

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des Saachverhaltts. Amen und u ein do oppeltes Halleluja.“ H “

Noch bin ich unsch hlüssig und d hoffe au uf eine baldige Antwo ort. Aus Errfahrung weiß w ich, dass d mein Vater im

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Himmel manchmal ziemlich lange überlegt, um mir zu antworten. Doch diesmal geht es schnell. Es kündigt sich mit einem leisen Klingeln im linken Ohr an. Dann höre ich seine Stimme, sie klingt wie das Tosen des Meeres: „Wer bist du, dass du mich so nervst?“

Meine Stimme hat einen ängstlichen Unterton, denn es kommt nicht jeden Tag vor, dass sich mein Alter an seine Vaterpflichten erinnert. Freudig erregt antworte ich schnell: „Ich bin es, der kleine Raoul, dein Sohn?“

„Hä?“

„Vater, erinnerst du dich denn nicht mehr? Damals, so vor sechzig Jahren. In der Stadt mit dem Stern, da wo heute die großen Autos gebaut werden ...“

„Hm?“

„Renate, die aus der Buchhandlung am Marktplatz. Die mit den ausrasierten Augenbrauen und dem blonden Pferdeschwanz der immer so hübsch gewippt hat …“

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„Pferdescchwanz?“

„Vater, daas war damals eine Frisur. Nicht was du jetzt wiedeer denkst.““

„Ja, jetzt wo du es sagst. Ich erinnere ich mich dunkeel. Ist ja schon ziemlich lange her. Und du bist alsso der lütte Raoul?“ R

„Ja Vater,, und ich hab h da maal eine Fraage.“

„Ihr Kindeerlein kom mmet, und d du mein Sohn, du kannstt immer zu mir kom mmen. Me eine Tür stteht dir im mmer auf. Icch hab zw war momen ntan weniig Zeit. Dringende Geschäfte – du verstehst. Aber fragg mich ein nfach …“

„Also dass mit der Tür T vergisss mal. Abeer Vater im m Himmel, sag mir, war und d ist das wirklich w so wie es in deinem m Buch geeschrieben n steht?“

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„Ja klar doch. Oderr zweifelstt du an meeinen heiligen Worteen?“

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„Nein, natürlich nicht. Aber wenn es die Wahrheit ist, was da so geschrieben ist, darf ich dann auch über dich und deine göttlichen Taten schreiben?“

„Sohn, sperr mal deine Löffel hoch und lausche meinen Worten. Ich gebe dir hiermit die Erlaubnis, die ganze Wahrheit über mich und mein Parteiprogramm zu schreiben. Die Kirchen sind leer und die Moscheen werden immer voller. Ein bisschen Public-Relations schadet ja nichts. Und jetzt lass mich mal für ein paar Stunden in Ruhe. Ich muss ein kleines Schläfchen halten.“

Das Geräusch an meinem linken Ohr ist verschwunden und ich lausche verwundert in die unendliche Leere des Universums. Ich rufe noch zaghaft: „Hallo?“ Dann sende ich ein klägliches „Vati?“ hinterher. Doch ich bekomme keine Antwort. Mein Daumen berührt einen kleinen Knopf. Ich drücke und schreibe, denn Er, unser Gott und mein Vater will es so und nicht anders. Liebe Gemeinde, aufgemerkt und mitgeschrieben. Was haben wir aus meiner Geschichte fürs Leben gelernt?

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Richtigg, ihr habtt es erkannt. Was ge eschrieben steht istt immerr wahr und was wah hr ist musss man glauben. Weenn ihr das nicht tut, daann seid ih hr arg unggläubig und Ungläub bige bekom mmen volle Kanne was w auf die Gehörscchnecken. Außerrdem ist der Mann ein e Geschö öpf Gottes und träggt nd darum m nun mal die Veran ntwortungg im Leben n. Basta un Amen!

Doch nun n berichte ich euch weiter w auss dem Parradies und wie w es dortt so wahr. Nur einess, für die Lüstlinge L u unter nommen, habe ich nicht geseehen. euch vorwegge v Jungfrrauen in größerer und auch nicht n in ausreichend der Anzah hl gab es dort nicht, und auch h heutzutaage ist die Suche n eine ziemlich müh nach Jungfraue J hselige An ngelegenheit.

Kommen wir nun zurück z zu den d harten Tatsachen. Es war eiinmal vor langer Zeit. Da lebtte ein splittterfasernackter Mann und der hatte h einee Frau, die auch imm mer vollko ommen nackigg in der Geegend herrum lief. Sie lebten so s vor sich h hin, so wiee Sie und ich, und au uch anderre Paare es tun. Im Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

und erreicchbaren Rahmeen der gessetzlich möglichen m Grenzen war allles erlaubt, was unss auch heu ute im Um mgang mit deer Nachbar- und Verwandtsch haft gestattet ist, deenn

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um das Paradies war eine hohe Mauer, damit die Bewohner vor den unkalkulierbaren Aggressionen des imperialistischen Auslands und des Klassenfeinds geschützt waren. Niemand konnte darüber steigen, denn die Mauer war hoch. Innerhalb der Mauer war fast alles gestattet. Nur eine unbedeutende Winzigkeit war streng verboten. Ein entsetzliches Verbrechen war das Pflücken und Verspeisen von Äpfeln und das Lesen von Westzeitungen. In solchen Sachen verstand der liebe Gott keinen Spaß, und wenn er sauer wurde, konnte er ein ziemliches Ekel werden, wie uns die bereits erzählte Geschichte lehrt und auch noch schmerzhaft lehren wird. Aber alles in allem war das Leben für die beiden Nackten im sozialistischen Paradies der noch nicht Werktätigen recht angenehm.

Manchmal, zwischen dem nackt und schamlosen herumtollen im Wald und auf den Wiesen, fragte sich das eine, das geistig etwas regsamere Wesen, was das alles soll und woher der liebe Gott und seine fliederfarben getönte Margot die Berechtigung nahmen, blödsinnige Apfelessverbotsgesetze zu erlassen. Sie konnte sich zwar nebulös daran erinnern, in irgendeiner Buchhandlung in einem Buch geblättert zu haben, und etwas von

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schwaammig um mschrieben nen, frugalen Erzeuggnissen dees Baumees der Erkkenntnis gelesen zu haben. Aber das W Weib hatte den Verdaacht, dasss ein Überssetzungsfeehler vorliegen könnte und gan nz konkrett ein Feige enbaum geemeint wääre, mit deessen saftiiggrünen Blättern B man m sich so o reizvoll schmü ücken könnte, wenn n man sie pflücken dürfte, d waas ja verbotten war.

An dieserr Stelle mö öchte ich die d Verlesung meines offizieellen Briefees an die Gemeinde G e kurz unteerbrechen n. Verehrte und besorgte Eltern schulpflichtiger Kinder. Natürlich dürfen Sie Ihrem m hoffnun ngsfrohen Nachwucchs einen Apfel in den d Schulrrucksack sttecken. Sie dürfen d das Obst auch a in ein ne Tageszeeitung ein npacken. Das D schadeet nichts, bringt ab ber auch nichts, n den nn die Kids lesen daas Geschriebene jaa doch niccht. Aber Obst O fördeert bekann ntlich den Geist und vielleicht v n naschen die Kids vom Baum d der Erkenn ntnis, wass ja nicht schlecht s wäre, w wenn n man diee zukünftigen Karrrierechan ncen in Betracht zieht. Außerd dem gilt heeutzutage das Apfelessverbott nicht mehr und Äp pfel Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

sollen ja beköm mmlicher sein als Alkk, Dope un nd solche Sachen, die sich h die Kids ansonsten a n und üblicherweisee auf dem Schulhof S einwerfen..

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Doch jetzt muss ich euch um eine kurze Pause bitten, denn um der Wahrheit willen, drängt es mich, meinen Vater noch einmal zu befragen.

„Vater, wo immer du stecken magst. Entschuldige, dass ich dich bei deinem Mittagsschläfchen stören muss, aber es ist wichtig.“

„Vaaaaatiii.“

„Hey Alter, bist du dir wirklich sicher, dass ich das alles an meine Gemeinde schreiben soll? Das ist doch ziemlich starker Tobak.“

Überraschenderweise antwortet mein etwas verschlafen klingender Vater sofort: „Ja Sohn.“

„Wirklich alles? Auch meine ganz private Meinung und meine Fußnoten und solche Sachen?“

„Sohn, wenn ich dir meine Zusage gebe, dann ist das wie eine göttliche Bulle. Denn wenn du eine Botschaft von

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mir veernimmst, musst du u sie ihnen n weitersagen, damit sie wissen n, was auff sie zukom mmt.“

„Vater, und was istt, wenn ich h schlimm me Dinge berich hten muss?“

„Sohn, weenn ich dir ankündige, dass ein e bestimmter Menscch wegen seiner sch hlimmen Taten T sterrben musss, dann bist du u dafür veerantwortllich, dass er e es erfäh hrt und die Gelegeenheit bekommt sicch zu besssern und sein s Leben n zu retten n. Warnst du ihn niccht, so wirrd er zwar sterben, w wie er es verdient; abeer dich zieehe ich daffür zur Rechenschafft wie für ein nen Mord..“

„Vater, daas ist aberr sehr hartt. Vielleich ht solltest du das an nders form mulieren. Das D ist docch fast ein ne Anstiftu ung zum Mord. M Also o ich bin zw war kein Rechtsanw R walt, aber nach meineer Meinung verstoßen wir dam mit gegen n eine ganzze Reihe von Gesetzen …“

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„Schweig still, oderr ich lasse dir die Zu unge am Gaumen kleben n und macche dich sttumm. Sollange du aan meineem Tisch sitzt, wird getan wass ich sage..“

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„Na gut, aber vergiss nicht, ich hab dich gewarnt und um Erlaubnis gefragt.“

„Sehr brav mein Sohn. Bleib immer auf dem geraden und schmalen Weg der Ehrlichkeit und weiche nicht davon ab.“

„Aber was soll ich sagen, wenn die mich für verrückt halten und mich womöglich wegsperren wollen?“

„Sag ihnen, es steht so geschrieben bei Ezechiel im Kapitel 3 im Vers 18.“

„Ok, du bist der Chef. Das ist ja dann ein Fall von Befehlsnotstand7 und ich gehorche der höheren Macht. Amen mein Führer und gelobt sei der Herr.“

7

Als Befehlsnotstand bezeichnet man eine Dilemma-Situation, in der ein Verhalten befohlen wird,

welches gegen bestehende Gesetze verstößt. Dieses Dilemma betrifft den Befehlsempfänger. Entweder er führt den Befehl aus und verstößt gegen das Gesetz oder er verweigert den Befehl und verstößt somit gegen ein anderes Gesetz (meistens seine Gehorsamspflicht) oder setzt sich oder eine ihm nahe stehende Person einer Gefahr aus. (Quelle: Wikipedia)

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Liebe Gem meinde, besorgte b und gescho ockte Eltern. An dieserr Stelle bin n ich zu meinem Bed dauern un nd sozusaggen durch höhere Weisung W geezwungen n, mehreree Fakten nüchteern und scchonungslos zu eine em Konvo olut von erschrreckenden n Tatsacheen zusamm men zu traagen. Haltten wir folgen ndes fest:

1.

Der liebe Gott ist nicht n nur ein e konseq quenter Verfechteer der Tod desstrafe für f Bagateelldelikte, sondern auch a eiferrnd, kleinliich und diskriminierrend.

2.

Er ist gegen die Gleeichberech htigung vo on Mann u und Frau.

3.

Außerdem m möchtee er nicht dass d Fraueen denken n und ihr Leben n selbst in die Hand nehmen.

4.

Gott ist auch nachlässig. Er hat h alle Dinge auf deer Erde und im Himmel geschafffen, nur an a die Erfiindung der Sündee und den n Wankelm mut der Frrau hat er nicht

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gedacht.

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5.

Gott stiftet zum Mord an und nötigt Untergebene und sogar nahe Familienmitglieder, schreckliche Taten auszuführen.

Wir wissen natürlich nicht mit hundertprozentiger Gewissheit, ob es sich tatsächlich so ereignet hat, wie von Mose überliefert, denn die Geschichtsschreibung musste im Laufe der Jahrtausende den ökologischen, soziopolitischen und regionalen Gegebenheiten angepasst werden. Oder wie Tante Bärbel sagt: „Den Evangelen kann man nicht trauen. Die glauben was Falsches …“ Außerdem denke ich, dass der olle Mose ein ziemlich schräger Spinner war, wie wir noch sehen werden. Aber auf Gottes Wort können wir vertrauen. Doch eine kleine Randbemerkung kann ich mir nicht verkneifen: Hätte der liebe Gott mal nachgedacht und Prioritäten gesetzt, und statt einem blödsinnigen Apfelessverbot ein Artenschutzgesetz für Frauen, schlaue Schlangen und mehr Toleranz erlassen, dann wäre alles ganz anders gekommen und die Geschichte der Menschheit hätte neu geschrieben werden müssen. Aber ich vermute, dass es Sachzwänge waren und eine göttliche Forderung: „Seit nachsichtig, schützt Eva vor den Schlangen“ ebenso wenig eine

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Mehrh heit im Him mmel und d auch in den d Parlam menten au uf Erden gefunden n hätte, wie „schützzt die Hoseenschlanggen vor den cleveren Evvas.“

Doch für heute mö öchte ich meinen m Brrief an die Gemeinde mit einem e Gru ußwort me eines Kolleegen, des heiligeen Petrus (auch nacchzulesen im zweiteen Brief dees Aposteel Petrus Kapitel K 2) beenden..

„Meine Lieben, aucch unter euch e werd den falschee Lehrerr auftreten, die gefäährliche Irrrlehren veerkünden. Viele werdeen dem Beeispiel ihrees ausschw weifenden n Lebens ffolgen. In ihreer Habgierr werden sie s euch mit m erfundenen Geschichten ein nzufangen n suchen. Aber A ihre Bestrafun ng ist bei Go ott schon seit s langem beschlo ossene Sacche; ihr Unterggang wird d nicht auff sich wartten lassen. Auch diee Städtee Sodom und u Gomo orra hat Go ott verurteilt und siie in Schuttt und Asch he legen laassen. Bessonders haart werdeen die bestraaft, die ihrren schmu utzigen Begierden fo olgen. Ihree Augen n halten sttändig Aussschau nach Frauen n, die bereeit Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

sind, sich s mit ihnen einzu ulassen; sttändig sind d sie auf d der Suche nach Geleegenheiteen zu sünd digen. Odeer wie ein

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Sprichwort sagt: „Die gebadete Sau wälzt sich wieder im Dreck.“

Ich zögere ob der deftigen Worte, aber so ist es überliefert. Noch einmal richte ich fragend meinen Blick in die Richtung seines vermuteten Aufenthaltsortes. Ob ich ihn dort sehe, mit seinem Kopf und seinem Haar, das wie weiße Wolle, ja wie Schnee strahlt.8

„Vater im Himmel, du gerechter Gott und Schöpfer allen Lebens. Ich weiß nicht, ob ich das so schreiben darf? Meinst du nicht auch, dass der olle Petrus etwas übertreibt. Außerdem, was meint er mit erfundenen Geschichten? Meint der damit dich und deine Späßchen, oder sogar deine Engel, deine Heiligen und Propheten?“

Die Antwort kommt sofort und sie klingt unwirsch. Ob ich meinem Vater mit meinen Fragen auf den heiligen Geist gehe? Aber ich fürchte mich nicht, denn was verhüllt ist, wird offenbar werden, und was niemand weiß, muss nun allen bekannt werden. 8

Das Zitat: „… sein Kopf und sein Haar strahlen wie weiße Wolle …“ ist aus der Offenbarung 1,14.

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„Sohn, du u hast einee ziemlich h große Klaappe. Alles was in meiinem Buch h geschrieeben stehtt ist wahr. Dein Vateer lügt nicht. Ich bin ein ehrlicheer und lieb ber Gott.“

„Vater, deeine Ehrlicchkeit ist so s gewiss,, wie man vom Dorneengestrüpp p keine Weintraube W en und von Disteln kkeine Feigen n pflücken n kann. Ich h weiß, dass man an n den Tateen die falscheen Propheeten erken nnen kann n, und du bist ein lieeber Gott. Aber A sag mir, m soll icch meiner Gemeinde noch ein nen Brief schreiben s und darf ich aus de einem Bucch zitieren?“

„Komm mir m jetzt niicht mit meinen m eiggenen Zitatten. Strengg dein Geh hirn an und erfinde gefälligst neue. Abeer du darfst noch eineen Brief scchreiben, aber nur wenn w du eein braverr Sohn bisst und wen nn du bei der Wahrheit bleibsst und nur daas schreibsst was in meinem m Buch B stehtt.“

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„Danke Vati V und Am men und Halleluja.“ H “

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Zweiter Brief an die Gemeinde ____________________

Meine Lieben. Wer Ohren hat zu hören, der höre was ich der Gemeinde sage. Dies ist nun der zweite Brief den ich euch schreibe. Erinnert ihr euch noch an meinen Bericht über das Paradies? Erinnert ihr euch auch an das, was die heiligen Propheten voraus- und hinterher gesagt haben und was ihr im Religionsunterricht gelernt habt? Gebt das Heilige, das euch anvertraut ist, nicht den Hunden! Und eure Perlen, werft nicht den Schweinen vor! Mein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird euch dafür belohnen. Bittet und ihr werdet bekommen. Ich sehe in eure unwissenden und fragenden Gesichter die blanke Gier, mehr zu erfahren. Und weil ihr mich so inständig bittet, berichte ich euch nun die Wahrheit über das Paradies, so wie es geschrieben steht.

Meine Brüder und Schwestern im Glauben, bewegt nun den Zeigefinger eurer rechten, der guten Hand, an eure Lippen. Befeuchtet die Spitze eures Fingers mit eurem Speichel und blättert dann mit mir im heiligen Buch die

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Seiten n bis zur Genesis und auf das dritte Kap pitel. Dort und seinee Frau. erfahrrt ihr mehr über den n ersten Menschen M

Ihr habt gelesen, g w das götttliche Leb wie bewesen, und die au us der Ripp pe des Maannes zu frrischem Fleisch geworrdene Frau u ihre Tagge im Garten des Heerrn verbraacht haben n. Sie lebteen noch eiinige Zeit friedlich vor v sich hin. Hin und wieder w wurrden ein paar p Mammuts oder Büffel totgesschlagen und u darum m gab es wie w in eineem Steak-H House gutes Futter in Hülle H und Fülle. Dass Leben im m Paradiess war wundeerschön und ein forrtwährend des Lustsp piel von Fressen, Saufen n und auch *icken (liebe ( Kind der, das leetzte Wortt habt ihr jetzt nicht geehört).“

Liebe Gem meinde, es war eine e Welt geiistvoller m s noch n sich nicht Genüggsamkeit. Die Eingeborenen mussten fragen n: „Was so ollen wir essen?“ e „W Was sollen n wir trinkeen?“ „Was sollen wirr anziehen n?“ Mit all dem müsssen sich n nur Menscchen plageen, die deen real exisstierenden Sozial- u und Komm munismus nicht kenn nen. Mein n Vater, deer Leiter d des Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Zentraalkomitees und groß ße Vorsitzzende des Parteitagges im Himmel wusste, dass Adaam und Evva all das brauchten b n. Er weiß auch a dass ihr meinee lieben Brrüder und Schwesteern im

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Geist solche Bedürfnisse habt. Doch sorgt euch nicht. Tut was er verlangt, dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen.

So erging es Adam und Eva und sie waren geistvoll, aber auch hungrig. Geistvoll, weil ja der Heilige Geist da war, der dem Menschen und seiner Frau sagte was geistig zu sein hatte, und was ungeistig ist. Sie lebten zeitlos, bedürfnisfrei und gleichzeitig war ihnen unendlich langweilig, weil ja immer noch das blöde Apfelessverbotsgesetz bestand und der Baum der Erkenntnis nicht berührt werden durfte.

Ihr schüttelt verständnisvoll den Kopf und ich weiß was ihr jetzt denkt. Das Paradies war die Hölle, und die Beiden fanden keinen Spaß mehr aneinander. Sie wollten sich nicht mehr paaren, weil ja eh nichts Gescheites dabei herauskam. Adam bekam Depressionen und die erste Nichtmenschin hatte nur noch einen Wunsch. Endlich mal in einen leckeren, verbotenen Apfel der Erkenntnis zu beißen. Ihr werdet es nicht erraten, was dann geschah? Das weibliche Wesen begann sich unter den Apfelbaum (der so

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tat alss wäre er ein e Feigen n- oder Dattelbaum)) zu setzen n und nach oben o zu seehen. Neu ugier betraachtete siee den Bau um, dessen n Früchte das Wisseen verleihen sollten n, was für den Menscchen gut und u was fü ür ihn schlecht ist. Beachtet bitte, dasss sie nach hzudenken n begann, und das waar für die damalige Frau eine e besondere Leistun ng, denn das d klügstte Lebeweesen im Paaradies waar die Schlange.

Liebe Gem meindemiitglieder, ihr i müsst jetzt j nichtt empört aufschreien. Lieb be Väter, ih hr müsst auch a keineen Veitstaanz auffüh hren, nur weil eure Töchter jetzt von eeuch verlan ngen, dasss mein Kop pf auf eine em silbern nen Tablettt serviert wird. So o und nich ht anders steht es geschriebeen und wenn ihr es nich ht glaubt, dann lestt nach. Ich berichte euch nur die göttlichee Wahrheeit und ihr sollte den n Herrn eu uren Gott und u meineen Vati niccht heraussfordern. Darum D lau uscht aufmeerksam meeinen Worten, dam mit ihr lerntt.

„Das kann n doch kein so groß ßes Verbreechen sein n“, murmelte Eva beherzt b vo or sich hin. Dann sprrach sie zu ur Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Schlan nge: „Wir dürfen essen, nur nicht n die Früchte vom Baum der Erken nntnis. Go ott hat gesagt, wenn n wir sie berühren oder essen e müsssen wir sterben.“

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Darauf lächelte die Schlange gütig und antwortete: „Ihr werdet nicht sterben. Aber euch werden die Augen aufgehen; ihr werdet wie Gott sein und wissen; was gut und schlecht ist.“ Das klang überzeugend und entsprach den ethischen und moralischen Richtlinien einer modernen Gesellschaft, in der sogar Frauen Bundeskanzlerin werden können. Ob der Perspektiven motiviert griff die Frau beherzt nach dem Baum. Zuerst zagend pflückte sie ein kleines Blättchen vom Baum, aber oh Wunder, es geschah nichts. Dann pflückte sie ein Feigenblatt und hielt es vor das Gesicht. Dann dachte sie. „Ein Spiegel wäre jetzt schön“, und sie beugte sich über ein klares Gewässer. Als sie ihr Abbild in dem glitzernden Wasser sah, musste sie lachen und mit dem weiblichen Gespür für Mode erkannte sie: „Das sieht ja aus wie ein Schleier.“ Spontan legte sie sich das Feigenblatt auf den Kopf, aber auch das fand sie unschön. Mit der Bemerkung: „Das sieht ja aus wie ein Kopftuch“ nahm sie es wieder runter von ihrem hübschen Kopf. Mit einem Blick nach oben und einem neckischen Lachen sprach sie ins Sonnenlicht: „Alter Egoist, du willst nur gucken und mit mir Gottessöhne zeugen. Das schmink´ dir mal gleich wieder ab. Das kommt

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erst sp päter. Dass kannst du Joseph und u Mariaa erzählen n, die glaubeen solche Sachen. Vielleicht V lässt sie dich an ihr haarigges Puderd döschen. Ich I jedenffalls nicht.“ Eva hielt das Feigen nblatt sittsam und schützend s d vor ihr primäres Geeschlechtstteil und plötzlich fand sich irgend dwie oberaaffentittengeil. Und d siehe da,, die ersteen sinnlicchen Dessous, das Feigenblat F tt das meh hr enthülltt als verbirgt, war errfunden.

Dann, als das angekündigte Schrecklic S che nicht eeintraf und deer Himmeel immer noch n schön n blau und d wolkenlo os blieb, betrachteete sie nacchdenklich h die Früch hte des Baumees. Da hingen wund derschöne e glänzend de Äpfel (o oder Feigen n und Dattteln) an laangen saftigen Stieleen, prall u und nass tropfend vom v aufsteeigenden Tau. T Aberr was solltee sie tun? Was W würdee gescheh hen? Sie kaannte ja nur n Adamss Nüsse, und der war mit seinen Dep pressionen n beschäfttigt und au ußerdem ziemlich lustlos in le etzter Zeitt. Eva bekam Angst vor einer ungewisssen Zukunfft und gleichzeitig w war sie neugieerig. Da sp hlange prach die im i Sonnen nlicht glän nzende Sch Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

zu ihr:: „Schau mir m in die Augen A Kleines. Könn nen diese Augen n lügen? Fürchte dicch nicht, denn d ich bin bei dir.“

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Das verstand Eva und sie streichelte die Schlange des Herrn zärtlich und voller Vertrauen. Sie fürchtete sich nicht mehr, denn auch die Schlange war ein Teil der Schöpfung Gottes. Und siehe da, die Lust auf Verbotenes ging unter Umgehung von Schleimhäuten und Schwellkörpern direkt in die Fontanelle. Da auch das Paradies erfüllt war von der Gier der Triebe und Sinne, und auch von der Gier der Augen, biss sie beherzt in den schönsten Apfel (oder Feige) und mit der rechten Hand begann sie ein bisschen mit dem Stiel zu spielen.

Freuen durften sich nun alle, denn es war die Geburtsstunde einer großartigen Tugend mit Namen „Ungehorsam“ und das Scheitern einer Menge blöder Idee, die damals noch nicht die Namen „Treue“, „Sitte“, Anstand“ und „Ehrlichkeit“ trugen. Adam dagegen versteckte sich aus Scham über den Ungehorsam seiner frivolen Eva im Gebüsch, weil er von Johannes gehört hatte, dass eventuell der Antichrist vorbeikommen und allerlei Unheil anrichten wird.

Am Abend begann Gott der Herr im Paradies herum zu suchen und rief nach dem Menschen: „Wo bist du?“

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Adam anttwortet brrav wie ess sich gehö ört aus seiinem Versteeck: „Herr, ich hörtee dich kom mmen und d habe micch versteeckt.“

Verehrte Familienvväter, welcche Lehre ziehen w wir darauss? Ich app pelliere an n ihre Intellligenz. Bittte denken Sie jetzt aufmerksa a m nach. Haben H sie brav aufgepasst un nd mitged dacht? Wir müsssen feststeellen, dasss Gott nich ht nur rechth haberisch,, vergesslich, intolerrant, ein Spanner S und dazu ein e Frauen nunterdrücker ist, so ondern au uch ohne göttlicchen Durchblick. Od der anderss ausgedrü ückt: Er haatte keinen n blassen Schimmerr was in se einer Klein ngartenan nlage zwisch hen Euphrrat und Tiggris vorgin ng. Das ist sehr bedau uerlich, aber er wusste nicht wo w sich Ad dam verstteckt hatte, dafür wusste Adam m sehr gen nau, wo Gott war. Was schliießen wir daraus? Sehr S richtigg und gut errateen. Wenn jemand j im m Nachthe emd nach Ihnen rufft, müsseen Sie nich ht antwortten.

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Eine klein ne Anmerkkung kann n ich mir an dieser SStelle nicht verkneifen v n. Der Ruh hm für die e Erfindungg der Sünd de gebüh hrt Eva. Daarum stehen wir jetzt gemein nsam auf u und

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jubilieren: „Es lebe die wahre Erfinderin der Lust und der Leidenschaft.“ Falls Sie stark in Ihrem Glauben und wie ich schriftkundig sind, dürfen Sie auch ausrufen: „Ich bin göttlich legitimiert und gegen die Gleichberechtigung der Frau!“ Es ist nicht schädlich, kleine Fähnchen mit ihrer bevorzugten Glaubensrichtung zu schwenken und Hallelujas, gemischt mit „wir danken dir“ lobpreisend zu singen. Danke liebe und gerechte Ebenbilder, ihr könnt euch jetzt wieder setzen.

Liebe Gemeinde, ich muss zugeben, dass ich anfangs über die politisch und gendermäßig unkorrekte Einstellung meines Vaters etwas enttäuscht war. Früher, in der Schule und in der Familie haben wir nie darüber gesprochen, was er so alles angerichtet hat, damals in den dunklen Jahren, die wir so oft in der Schule und im Elternhaus ausgeblendet haben. Jetzt, nach reiflicher Überlegung und im reiferen Alter finde ich, dass Toleranz angebracht ist. Gottes grausame Wesenszüge und auch seine mörderischen Taten sind nicht weiter schlimm, denn dafür gibt es eine Erklärung und wie immer kam mir der Zufall zu Hilfe. In der

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Tagespresse konnte ich von v einem führendeen Religio onsgelehrtten nachleesen, dasss Gottes Handlunge H en nicht mit m menscchlichen Maßstäben M n messbarr seien. Daas beruhigt mich und u soll Ihnen ein Trrost in sch hweren Stunden sein, da d Sie ja auch Gottees Ebenbild d sind. Naaja nicht alle, oder auch aber Einige, E manche sind Proben, vielleicht, v h nicht.

Seien Sie beruhigt. Wenn Sie e wieder einmal e etw was Schlim mmes getaan haben, brauchen Sie sich nicht n zu schäm men, Ihre Tat T ist einees Gottes würdig un nd mit derr Zeit sieht alles a nichtt mehr so schlimm aus. a Hoffen wir nur,, dass sich mein m Vaterr im Himm mel nun gebessert haat und ein n gnädigger und geerechter Gott G gewo orden ist, so s wie es ssich gehörtt. Darum schreibe s ich nun an n meinem Brief weitter.

Wie die Geschichte G e weiter ging, ist bekannt. Diee bezaubernd nacckte Eva hatte h sich bezeichneenderweisse und trotz ausdrückli a chem Verrbot zu unerlaubten n Handlungen hinreißen lassen n und dan nach auch noch alless abgestrittten. Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Damals liebte der liebe Gott G seine Ordnung im göttlichen Schreb bergarten. Er bestand auf Sittte und An nstand in sseiner Kleinggartenanlaage und au ußerdem wollte w er seine s

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Gerechtigkeit. Zur Durchsetzung von Recht und seiner Satzung, ließ er seine Rechtsanwälte von der Kette, die damals noch Erzengel hießen, und die schon sehr fortschrittlich in der Luft unterwegs waren. Überliefert ist, dass die Engel auch noch vier chromblitzende Räder und Allradantrieb hatten, aber das ist die Überlieferung eines anderen Propheten mit Namen Ezechiel und die ausführliche, technische Beschreibung der Funktionsweise würde zu weit führen. Bei Interesse lesen Sie bitte beim bekifften Ezechiel nach.9

Heute würde man sagen: „Gott hat den Menschen und seine Frau wegen Nichteinhaltung der Schrebergartenordnung und wegen unmoralischem Verhalten aus der Datsche geschmissen.“

Gegen die geflügelten und beräderten Profis war der ahnungslose Mensch Adam und seine Nichtmenschin Eva ziemlich machtlos, denn sie hatten keine Rechtsschutzversicherung, die sie vor so einem rabiaten Haus- und Paradiesgartenbesitzer schützen konnte. Darum 9

Der Hinweis: „Engel mit vier Rädern …“ stammt vom Propheten Ezechiel (Hesekiel).

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verließ ßen sie in Felle von zwangsweise totgeeschlageneen Tieren n gehüllt und u ziemlicch kleinlaut, aber nicht sondeerlich verärggert das Paaradies mit der großen Maueer drum heerum. Denn überall au uf der Wellt war es besser, b alss in einem stinklaangweiligeen Paradiees mit blöd dsinnigen Apfeleessverboteen zu lebeen. Aber der Mensch (der Mann n) hatte etwas gelerrnt: „Weil du auf deeine Frau gehört g hasst, musst du d Schweiß vergieeßen dein Leben lan ng“, und die Frau beekam vielee frischee Bananen n, die es nur außerh halb des Paradieses,, im gelobtten Land gab. g

Liebe Leser, das soll euch ein ne Lehre sein, s und ssehr verehrrte Leserin nnen, scho on wiederr lernen wir w etwas ffürs Leben dazu. Seien Sie beii Ihrer näcchsten Treennung niccht kleinlich. Streiteen Sie sich h nicht um m den Pelzmantel. Su uchen Sie keine Gerechtigkeit, knausern k Sie S sich nicht um ein nen Apfel und ein Eii und lasseen Sie sich h nicht mitt Rechtssanwälten n ein, die ihre i weiße e Weste betonen, b ggroße Fahrzeeuge mit blitzenden b n Rädern fahren f und d auf die Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Einhalltung dubiioser Stan ndesregeln n die sie seelbst geschrrieben hab ben besteehen. Sonsst kann es Ihnen

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passieren, dass Sie als intoleranter Rechthaber und Prozesshansel in die Weltgeschichte eingehen.

Beobachten wir nun die Evolutionsgeschichte der Märchenerzähler, Propheten und Statistiker weiter. Da die ersten beiden Menschen schon damals ziemlich intelligente Lebewesen waren, und vom Äpfel essen (oder Datteln und Feigen) genug hatten, begannen sie den nächsten Kick zu suchen. Immerhin hatten sie den Befehl von oben bekommen, und sie hatten gelernt, dass man sich den Gesetzen der Obrigkeit besser nicht widersetzen sollte. „Seid fruchtbar und vermehrt euch“ war immer noch die klare Anweisung und sie begannen ihre staatsbürgerliche Pflicht zu erfüllen. Das wäre an sich nichts besonderes, denn hin und hergevögelt hatten die Beiden auch schon vorher. Was mir an der Geschichte doch ziemlich Kopfzerbrechen bereitet hat, ist die verbürgte Tatsache, dass die beiden ersten Urmenschen es offensichtlich nicht nur mit sich selbst getrieben hatten, sondern auch intensiv und inzestuös mit Söhnen und Töchtern und die Brüder und Schwestern wieder schändlich miteinander.

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Das ging nur n eine kurze k Zeitsspanne in der Menscchheitsgesschichte gut. g Bis maan darauf kam, dasss es wegen n der Überproduktio on von Ho ohlköpfen besser wäre, wenn ansprechende Paarrungspartner nicht in der eigeenen Höhle, sondern außerhalb gesuchtt würden. Es war diee Zeit, in der es zur Enttstehung des d Willen ns, der Pro omiskuitätt und der errsten untauglichen Versuche V zur Kanaliisation der Triebee wegen der Bewahrung des sich s oft heeftig wehrrenden Besitzes kam. Überliefeert ist, dass aus diesem kreuz-- und quer kopuliieren der ersten e Meenschen zumindest zwei Söhn ne entstaanden. Kaiin und Abeel, der ein ne Hirt, der andere eein Bauer. Wie die Geschichte G e weiter ging ist sch hnell erzäh hlt. Der Heerr sah freeundlich auf a Abel, weil w der die bessereen Geschenke bracchte, aberr Kain beacchtete er nicht, weiil auf seinem m Boden nicht n so viel wuchs, und der nicht n so grroße Spend dierhosen anhatte. Rechtlich R gesehen war w es nicht Kains schuld, ess war Gotttes Schuld, denn alss Grund deigentüm mer hat er nun mal für f die verrtraglich Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

zugesaagten Eigeenschaften n zu sorge en. Aber das wisst ih hr ja, wenn ihr wieder einmal eurem e Verrmieter mit m Mietm minderunggsforderun ngen kommt.

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Ob der Missachtung des Grundeigentümers und der göttlichen Ungerechtigkeit war Kain sauer. Mangels greifbarem Verantwortlichen, der sich wieder einmal in die Wolken geflüchtet hatte, erschlug Kain seinen Bruder Abel. Für die Kriminalstatistik waren das schlimme Ereignisse. Mit einem Schlag war ein Viertel der Menschheit ausgelöscht. Als dies geschehen war, fragte der Herr im Schein seiner Heiligkeit sowohl ahnungs- wie auch gewissenlos: „Wo ist dein Bruder Abel?“, aber Abel sagte es ihm nicht, denn er war sauer und hatte keine Lust mit einem bestechlichen Grundbesitzer zu diskutieren. Darauf wurde Kain von Gott verstoßen, und danach schlief Kain mit seiner Frau, die er von „nur Gott weiß woher“ hatte.

Liebe Gemeinde. Halten wir hier einen Moment inne, und lassen die Ereignisse in ihrer ganzen Brutalität noch einmal vor unserem geistigen Auge Revue passieren.

1.

Nachweislich gab es vier Lebewesen, und zwar den Urvater Adam, seine Frau Eva, den Sohn Kain und den erschlagenen Abel, den erklärtem Liebling des

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Weltenlenkers. Anssonsten war w die Weelt menschenleer.

2.

Gott provvoziert im Vollbesitzz seiner geeistigen Krräfte einen Gesschwisterkonflikt. Er E lässt sich von eineem Besitzend den bestecchen und präferiertt daraufhin n den großzügiggeren Spender. Das war die Erfindung E vvon Lobbyism mus und Kaapitalismu us. Gott un nd mein V Vater ahnte niccht, dass es e dadurch h fast zwan ngsläufig zzu einem sch hweren Ko onflikt mitt Todesfollge kommen musste.

3.

Gott besttimmt, dasss Kain strraffrei davvon komm mt, aber dafü ür sieben unschuldig u ge Menschen sterben müssen, wenn w ihm m jemand etwas e antu ut. Unklarr ist, woher dieese sieben n Mensche en kommeen, denn d die junge Sch heibe (die Untertassse) war ja mit Ausnaahme der vorsteehend Genannten noch n menschenleerr.

4.

Kain schlääft mit seiner Frau, obwohl es nach dem

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Mord auff der Erde nur noch drei menschliche W Wesen gibt.

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5.

Noch nicht erwähnt, aber schriftlich belegt ist, dass Kain auch eine Stadt gründet, mit vielen Einwohnern (vermutlich Nichtmenschen) und seine Frau gebar ihm einen Sohn.

6.

Wir alle stammen von Kain ab, und einer meiner Vorfahren ist ein Brudermörder.

Verehrte Erziehungsberechtigte, liebe mündige Bürger, besorgte Steuerzahler, aber auch ihr Verantwortlichen in den Jugendämtern. Was können wir aus dieser Episode lernen? Ihr seid intelligent und habt es sofort erkannt. Es ist offensichtlich und bedauerlich. Gott sieht nicht die jugendlichen Opfer und lässt sich fürs wegsehen bezahlen. Also ein eindeutiger Fall von Vorteilsnahme im Amt. Präventive Verbrechensbekämpfung und sowohl Opfer- wie auch Umweltschutz sind meinem Vater ebenfalls fremd. Gott konnte (dann wäre er schwach) oder wollte (dann wäre es ein Vorsatz, dazu unterlassene Hilfeleistung) einen Mord nicht verhindern. Im Gegenteil, er ist der eigentliche Verursacher des Verbrechens, weil er eine schwer arbeitende Berufsgruppe benachteiligt und eine andere,

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eine eher e der Dienstleistu ung zuzurechnendee Berufsgruppe bevorzzugt, also subventio oniert hat. Er weiß auch a nichtt, dass durch Schafe ab bgeweidette Felder zur z Zerstö örung des ökologgischen Gleichgewicchts führe en und wirr uns wegeen Überp produktion n mit Gam mmelfleisch rumschllagen müsssen. Gleich hzeitig verfflucht er den d biologgischen An nbau und benacchteiligt Veeganer miit den Worten: „Deiin Acker seei verfluccht. Dorneen und Dissteln werd den dort wachsen w u und du wirst die d Pflanzeen des Feldes essen n.“

Was präggen wir un ns in unserr Gedächtn nis ein? Achtet darauff, dass eure Söhne einen e ordentlichen Beruf erleernen, sonst wird´s nicchts mit deer Rente. Landwirtsschaft hat keine Zukun nft und meein allwissender Vatter wusstee wieder m mal nicht was w in und d mit seinem Laden n los war. Sonst S hättte er nicht gefragt: g „W Wo ist deiin Bruder Abel?“

Ich habe lange nachgeforsch ht, warum die Dingee so gescheehen konn nten. Durcch einen göttlichen g Zufall kon nnte ich das Rätsel fü ür euch lösen. Der Urvater U (A Adam) hattte Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

seine Söhne an der Befrieedigung ih hrer direktten sexuelllen Strebu ungen verhindert, er e zwang sie s zur Absstinenz un nd

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sozusagen in die Massenpsychologie.10 Es war die erste, geschichtlich verbürgte Umformung des Lustprinzips in das Leistungsprinzip. Oder anders ausgedrückt, könnte die göttliche Botschaft gelautet haben: „Ihr müsst malochen und für Landwirte gibt es immer zu wenig Weiber die wollen.“ Der Beweis für meine Feststellung ist die bekannte Fernsehsendung „Bauer sucht Frau.“ Nur aus diesem Grund erschlug Kain seinen Bruder Abel um an die Frauen in der Nachbarstadt zu kommen. Also nur eine Lappalie im Kampf um mehr Erfolg im harten Erwerbsleben, so wie es heute in jedem besseren Büro zugeht.

Nach dem ersten Durcheinander und nachdem nur noch drei Menschen übrig waren, entschlossen sich Adam und Eva noch einige Söhne zu zeugen, die nicht lendenlahm viele Söhne und auch Töchter zeugten. Die Nachkommen der ersten Menschen wurden immer älter, weil eine Spezies mit einer vorteilhaften Gen-Kombination widerstandsfähiger ist. 10

„Er zwang sie zur Abstinenz und sozusagen in die Massenpsychologie …“. So kompliziert kann man

einfache Ereignisse erklären. Dieses Zitat ist von Herbert Marcuse, aus „Triebstruktur und Gesellschaft“ Suhrkamp Verlag Seite 79 (gefunden auf eine Trödelmarkt) wollte ich meinen Leser-innen nicht vorenthalten.

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Als Adam m im geseggneten Alter von 930 0 Jahren sstarb, hatte er durch die d Weiterrgabe sein ner Gene allerlei a Un nheil angeriichtet und d den Grun ndstein fü ür das Chaos im spätteren Rentensystem gelegt. g Unklar istt, woher die d zur Forrtpflanzun ng notwen ndigen Nichtm menschinn nen, also die d Frauen n der näch hsten Generrationen kamen. k Do och jede fo olgende Generation n machtte das Besste aus der Situation n. Dominaante Männ ner mit gu uten Geneen wurden n zu Anfüh hrern der Clans C und suchteen sich diee schönsteen Frauen, und unteergeordneete Männer entwickelten Strategien um die nich ht bewach hten Frauen n der Cheffs zu verfü ührten. Die Mensch hen vermeehrten sich naach dem Motto: M „M Make love, und bist du d nicht w willig, dann besorg b ich h es dir mit Gewalt““ und bald war der letzte Winkeel der Scheeibe (der Untertass U e) mit Meenschen bevölkkert, von denen d keiner mehr wusste, woher w die Gene der Ko opulationss-Ergebnissse stamm mten und wer w der eigenttliche Urvaater war. Doch bis zu z diesem Zeitpunkt war eines hundertprozentig sicher. Mein Vater, der d liebe G Gott im Him mmel hat zwar mit daran d herumgebasttelt, aber er war Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

es nich ht.

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Liebe und sprachlose Gemeindemitglieder. Jetzt wird es spannend, und darum achtet bitte auf jedes Detail meiner wahrheitsgetreu erzählten Geschichte. In dieser Zeit gab es nicht nur Menschen ohne göttliche Abstammung in Hülle und Fülle, sondern auch immer schönere Töchter und attraktive, verheiratete Frauen. Das sahen die Söhne Gottes und die Geilheit übermannte sie. Vermutlich gab es im Himmel nicht sehr reizvolle Paarungsalternativen und von Göttertöchtern ist nichts überliefert. Darum kamen sie auf die Erde und nahmen sich ohne zu fragen die schönsten Töchter, aber auch die verheirateten Frauen die ihnen am besten gefielen und zeugten mit ihnen Kinder. Und sogar bei Königs war die Stimmung hundsmiserabel und schamlos. Als der König in den Saal trat, fand er einen Gottessohn kniend vor dem Polster, auf dem die Königin Ester lag. Die heilige Schrift bei Ester im Kapitel 7 Vers 8 schweigt über die weiteren Details, aber nach der von führenden Wissenschaftlern rekonstruierten Stellung war es eine französische Variante und der erste, urkundlich bezeugte Cunnilingus der Menschheitsgeschichte.

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An meineem rechten Ohr hörre ich ein Geräusch, G wie von einem Klinggeln. Nur er e kann ess sein, mein Vater d der mich sprechen s m möchte. L Liebe Gem meindemitgglieder, un nd auch meine m lieb ben Frauen n, ich musss für einigge Minuteen unterb brechen und u ich meelde mich gleich wieeder bei euch.

„Sohn, du u hast es beschriebe b en als ob du d dabei gewessen wärst.. Sag mir, woher w we eißt du dass alles?“

„Vater, icch habe vo on der verbotenen Frucht F dess Wissens genasccht. Ich habe in dein nem Buch gelesen. D Dabei ist mirr so Einigees, aber au uch etwas Aktuelless aufgefallen und icch hab da mal ne Fraage?“

„Frag mein Sohn.“

„Also wiee soll ich es sagen, du d hast alsso noch mehr Söhnee?“

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„Ja und, was w geht das d dich an?“

„Nur der Ordnung halber – hast h du daann auch mehreere Frauen n? Gleichzzeitig so wie w in einem Harem,, oder

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nacheinander, oder eine feste Hauptfrau und einige Mätressen? “

Schweigen

„Vater?“

Tiefes Schweigen

„Geliebter Vater?“

„Ja Sohn?“

„Vater sag mir, hast du die Frauen auch befleckt?“

„Sohn, das geht dich einen feuchten Kehricht an.“

„Ja Vater, aber ich hab da noch eine Frage.“

„Frag.“

„Warum sind deine Söhne, also meine Brüder über wildfremde und dazu noch verheiratete Frauen hergefallen.

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Das war doch ziiemlich diccht am Eh hebruch un nd an der Masseenvergewaaltigung. Also A ich kaann mir nicht vorsteellen, dass sich denen n reihenweeise die Mädels M so einfach e hingeggeben hab ben. Ich muss m mich immer zieemlich ins Zeug legen um mal zu um Schusss zu komm men und icch bin imm merhin dein leegitimer Sohn.“ S

Aus den Wolken W istt ein tiefer Seufzer, dann ein Grolleen zu verneehmen.

„Sohn, nicht alle sind so gut erzogen wie w du, meein gelieb bter Raoul.. Die Götteerbrut, de eine Brüdeer waren verwö öhnt und verzogen. v Sie liebten den Luxus. Sie hatten schlecchte Manieeren, veraachteten die d Autorittät, besaß ßen keinen n Respekt vor ältereen Leuten und schw watzten, w wo sie arbeiten sollten n. Die junggen Leute standen nicht n mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betraten. Sie widerrsprachen ihren Eltern, schwadrronierten in der Gessellschaft, verschlan ngen bei Tissch die Süßspeisen, legten die e Beine üb bereinand der und tyyrannisiertten ihre Leehrer.11 Das habe icch nicht geern Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

gesehen, aber was w sollte ich mache en? Das Faass im Him mmel 11

„… Sie liebt den Luxus. Sie S hat schlechte Manieren, verach htet die Autoritätt …“ ist von Sokraates 470 bis

390 v. Chr..

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war einfach voll und irgendwo mussten die sich ja die Hörner abstoßen.“

„Vater, ich hab immer gedacht, dieses Zitat ist vom ollen Sokrates?“

„Nein von mir. Wer ist Sokrates? Nie von dem gehört.“

„Ist schon gut, du kannst nicht alles wissen. Aber Vater, ich hab da noch eine Frage.“

„Frag mein geliebter und wissbegieriger Raoul.“

„Also der durchgeknallte Johannes, der hat geschrieben, dass nur die in den Himmel kommen, die sich vom Verkehr mit Frauen rein gehalten haben. Also das steht so in deinem Buch und du bist der Autor und hast auch die Urheberrechte. Also wenn das so ist, wie es da steht, dann hätten deine Söhne ja nicht mehr zurück gedurft.“

„Stimmt.“

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„Hast du etwa dein ne Söhne auch a abgeemurkst?““

„Nein, diee haben andere Auffgaben beekommen.. Die müsseen eines Tages ein Drittel D der Menschh heit töten und dem Rest R großeen Schaden zufügen n.“

„Vater, ist das so, wie w es derr Johanness im Kapitel 8 Vers 24 2 seiner heiligen h Offenbarun ng schreibtt?“

„Ja Sohn.“

„Vater ich h habe es gelesen und u mir graut vor dir. Du versucchst die Menschheit M t auszurottten.“

„Nicht alle. Die Gutten, die Ed dlen, die Auserwäh A lten und diie einer beestimmten Rasse an ngehören nicht.“

„Das hab ich doch schon mal irgendwo o gehört. Du

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versch honst also nur die Arier?“ A

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„Sohn, so explizit möchte ich es nicht ausdrücken. Außerdem verstehst du das nicht. Aber lies nur in meinem Buch, da steht alles drin.“

„Vater, ich habe es gelesen. Ich muss es einfach mal sagen. Mit deinem Kampf um den richtigen Glauben haben deine Apostel, deine Heiligen und Propheten einen ziemlichen Krampf zusammen geschrieben. Aber ich muss nun auch weiterschreiben. Meine Gemeinde wartet auf meinen Brief. Bis bald mal und Amen.“

Liebe Gemeinde, ich muss zugeben, dass das Treiben der Söhne meines Vaters nicht voll korrekt und auch nicht akzeptabel war. Und auch seine damalige Frau, die Mutter der Gottessöhne sah das nicht standesgemäße rumge*icke nicht gern. Aber offensichtlich ergab die zwangsweise Verbindung von göttlichen und menschlichen Genen eine widerstandsfähige und optisch formschöne Spezies, die nur in der Steuerungseinheit ziemlich fehlerhaft, weil zu langlebig geraten war. Das ist etwa so, wie bei einem Fernseher. Nach einer gewissen Zeit muss der kaputt gehen, damit ein neuer angeschafft werden muss, und der Hersteller den dicken Reibach machen kann.

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Als der Vaater der Gottessöhn G ne sein Werk noch m mal etwas genauer ansah, waar der Che ef nur mäß ßig amused. Die Cheflaaune war sogar s hundsmiserab bel. Der Herr rieb siich die Augen n und spraach: „Als Aufsichtsra A at und Vorrsitzenderr des VEB Mensch M un nd Scheibee bin ich der et, an derr ich maßggeblich Versiccherungsw wirtschaft verpflicht v über eine e Tochtterfirma beteiligt b bin. Ich lassse meinen n Lebensgeist nicht für unb begrenzte Zeit im Menschen M wohneen, denn der d Menscch ist schw wach und anfällig fü ür das Böse. Ich begrenze seine Lebenszeit auf maxximal 120 Jahre, falls mir m die Gen ntechnolo ogie und die Pharmaaforschung keinen n dicken Strich S durcch die Kalkkulation machen.“ m

Außerdem m mussten n die längst überfälligen Reparaturen an n der im Alll rumschw webenden n Scheibe gemaccht werdeen. Er erho ob er sich etwas sch hwerfällig von seinem m schon etwas durcchgesessenen Sesseel und spraach noch ein e Machttwort: „Allles Scheiß ße liebe Ellli, gleich morgeen früh wird der Sau ustall mal richtig au ufgeräumt.“ mit Seine dienstbaren Geister be egannen aufgeregt a Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

den Flügeln zu flattern. f M der götttlichen Ruhe, mit Mit Herum mklampfen n und hin und wieder einem Halleluja h hinter den wolkigen w Hecken war es vorbe ei.

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Der Herr im Himmel bereute, dass er die Menschen erschaffen hatte, und dass seine Söhne mit den Frauen der Menschen verkehrten, deren Männer darüber und verständlicherweise ziemlich sauer auf den Herrn und seine geilen Jungs waren und darum reihenweise vom rechten Glauben abfielen. Die Männer rotteten sich zusammen und schimpften und fluchten über die Verdorbenheit und beteten nicht mehr, und manchmal schlugen sie auch einen Gottessohn tot, wenn der mal wieder eine Tochter oder ein braves Eheweib besteigen wollte. Das sah der Herr mit Missfallen und in seinem Zorn rief er: „Ich will die Menschen, wieder von der Erde ausrotten – und nicht nur die Menschen, sondern auch sicherheitshalber die Tiere auf der Erde, von den größten bis zu den kleinsten, und auch die Vögel in der Luft. Es wäre besser gewesen, wenn ich sie gar nicht erst erschaffen hätte.“12 Das tat der Herr auch unverzüglich, und alles was Lebensgeist in sich trug, fand durch den lieben Gott den Tod. Nur der brave Noah nicht, er war der Einzige, der vor 12

Auch in der Genesis 6,6 bekommt Gott menschliche Züge. Zum Beispiel: „Da reute es den Herrn, auf

der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh. Der Herr sagte: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, mit ihm auch das Vieh, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels, denn es reut mich sie gemacht zu haben.“ Gott hat mal schnell die damalige Menschheit, also vermutlich den Neandertaler ausgerottet.

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seinen n Augen bestehen konnte. k Ve ermutlich hatte der Gute sein Weib W hingeegeben, um m der guten Sache und des Vorteiils beim Wandel W willlen.

Liebe Gem meinde, icch muss nun kurz un nterbrechen, weil icch aus eineem dringeenden Info ormationssbedürfniss heraus in einen weiteren, göttliche en Dialog treten t will. Habt etwas e Ged duld, es geeht gleich weiter.

„Vater?“

Schweigeen

„Vater, deer du bist im Himmel …“

„Sohn, waas gibt es denn jetzt schon wieder. w Du nervstt …“

„Vater sag mir, ist das d wirklicch wahr?““

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„Was ist wahr?“ w

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„Dass du alle umgebracht hast. Alle Menschen und dazu die Tiere. Einfach alle ausgerottet, einfach so?“

„Ja und? Und was willst du mir damit sagen?“

„Vater, war das nicht übereilt? Die Kinder, die Säuglinge, aber auch die Töchter und Söhne und dazu das Getier haben dir doch nichts getan?“

„Eigentlich nicht, aber wenn ich etwas mache, dann richtig. Du musst mich verstehen. Als Gott und Führer muss ich in größeren Dimensionen denken.“

„Vater ich verzeih dir. Du bist ja mein Vater und alles ist ziemlich lange her – obwohl Mord ja nicht verjährt.“

„Und, was willst du mir damit sagen?“

„Ich meine, du hast in deinem Buch nicht nur eines, sondern mehrere einwandfreie Geständnisse abgelegt. Hast du da keine Angst, dass da was nachkommt?“

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Aus den Wolken W klingt ein dröhnendees Lachen, das schein nbar nicht mehr end den will.

„Sohn, du u bist noch h jung und d unerfahrren. Die Menscchen disku utieren üb ber jeden Quatsch. Sie S reden überall mit, als ob sie etw was davon n verstehen. Nur lesen, lesen können sie nicht. Glaubst du wirklich, dass irgend djemand jeemals mein Buch ge elesen hatt?“

„Ich weiß ß nicht, alsso ich habe e es gelesen.“

„Du bist auch a mein n Sohn, ab ber merk dir. d Die Menscchen könn nen sich auf lange Texte T nichtt konzentrrieren. Ich kann da allees reinschrreiben. Me ein Parteiprogramm m, mein Kampf, K meein komm munistische es Manifest, ich kan nn es sogar in einer Kurzfassun K ng, zum Be eispiel in einem e kleinen, roten Plastikein nband heraausbringe en, und ich h könnte d drauf schreiben, es sind die Wo orte des großen Vorrsitzenden n. Niemaand würdee es lesen,, aber alle e würden beschwöre b en, sie

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hätten n es geleseen.“

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„Vater, willst du damit sagen, dass du mit dem Feuer spielst und testen willst, ob dir jemand auf die Schliche kommt?“

„Raoul du bist ein schlaues Kerlchen. Ich hab das immer gewusst.“

„Aber Vater …“

„Was Sohn?“

„Dann bist du ja ein Massenmörder.“

„Und, wen juckt´s?“

„Na mich nicht, du bist ja mein Vater. Aber wenn jemand erfährt, dass du Millionen und Abermillionen umgebracht hast?“

Lautes Lachen

„Sohn, du bist doch zu blöd. Niemand, wirklich niemand würde das glauben. Die Experten erzählen dir,

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dass du d das mehr metaph horisch se ehen mussst. Die Gläubigen sagen, das wärre eine Lüge. Die Un nbedarfteen glaubeen das nicht. Die Esoterischen n wollen es e nicht hö ören. Und die, die niccht lesen können, k werden w allees als Lügenmärchen abtun und d behauptten, dass man m so etwas nicht über ü mich h sagen daarf. Einige werden auch sagen n, ich hätte ja j auch viel Gutes getan, g zum m Beispiel die Autob bahnen gebaut, und d der Rest ist Schweigen.“

„Du mein nst wirklich h, dass das niemand d interessiert?“

„Genau, so s ist es. Du D hast ess erfasst.“

„Vater, icch muss jetzt weiterrschreiben n. Ich meld de mich wieder. w Am men.“

„Tu das mein m Sohn.“

Liebe Kinder, heutee wende icch mich an euch. Ih hr die ihr rein im Glauben seid. Vieles dürft ihr nich ht erfahreen, Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

aber eines e ist geewiss. Diee Menschh heit ausrottten, das iist nicht so s schlimm m. Habt ih hr auch aufgepasst?? Ich sehe, ihr seid scchlau, schlauer als eure e Eltern. Ihr habt es erkan nnt.

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Ein eifernder und rächender Gott ist der Herr,13 wenn im langweilig ist, und er feststellt, dass er sich wieder einmal geirrt hat. Am besten geht man ihm an solchen Tagen aus dem Weg, sonst gibt’s was hinter die Löffel. Darum gebt acht und betet brav. Er kommt bald, und euren Lohn bringt er mit. Jeder empfängt das was seinen Taten entspricht. Denn er ist das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und mir graust es vor dem Ende.

Liebe Erwachsene, ihr Ungläubigen, die ihr an meinen Worten zweifelt? Könnt ihr noch lesen, oder haben euch die Computer und die Ballerspiele das Gehirn lobotomisiert? Lest nach was ich euch verkünde. So steht es in der Genesis im Kapitel 6, und das hat der alte Moses geschrieben, und das war ein Heiliger der etwas vom Geschäft mit dem Glauben verstand.

Nun werdet ihr ob der Fülle der Gräuel vielleicht abwiegeln und denken: „Davon haben wir nichts gewusst. Das waren bestimmt seine Generäle und wenn das Gott gewusst hätte, dann wäre er bestimmt eingeschritten. Und 13

Von Nahum Kapitel 1, Vers 2 stammt das Zitat: „Ein eifernder und rächender Gott ist der Herr …“

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das kaann kein großes Gem metzel gew wesen sein, denn die Menscchheit, maal von den n Ungläubigen, den Frauen un nd ein paar Mammuts M und etwaas Gevöge el abgesehen, war jaa nicht so umfangreich.“ Aber seit beruhigt. Die Sache e gelang nicht n so reecht, weil jaa bekanntlich Sintflu uten auf Scheiben S d im All die fliegen nde Unterrtassen sin nd, nicht sehr s wirksam sind. SSpäter hat ess der Herr zwar noch h einmal versucht. v E hat dass Er Wasseer noch mit Blut auffgefüllt un nd dann veergiftet. A Aber davon n erzähle icch euch sp päter.

Doch so einfach e wo ollen wir uns u die Ereeignisse nicht macheen. Ich bin n bestürzt und als Vorbild für kommend de Generrationen und u Staatssmänner die d Menschheit auszurrotten ist keine lässsliche Klein nigkeit. Do och ich, eu uer Prophet habe in n eurem Namen N zu ihm, mein nem Vaterr gebeteet und um m offiziellee Aufklärung des Sacchverhaltss gebeteen.

„Herr, du Schöpferr des Himm mels und der d Erde. W Wir Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

sind zw war dein Eigentum, E , aber es war w nicht gut, g was d du getan hast. Abeer so wie icch dich ke enne, ist ess im Affekkt gescheehen. Mit einem gu uten Anwaalt kommsst du mit ssechs,

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vielleicht auch mit fünf Jahren in Den Haag davon. Da bist du nahe am Strand. Du hast frische Seeluft und die Zimmer sind komfortabel. Du hast angenehme Gesellschaft und kannst deinen Genossen wertvolle Tipps geben. Aber vergiss nicht, du musst dich gut führen. Beim nächsten Mal kann dir kein Anwalt mehr helfen. Aber dass du dazu alle Tiere umgebracht hast, ist schon ein starkes Stück. Ich denke, dass du noch ziemlichen Stress mit Greenpeace bekommst.“

Liebe Kinder und liebe Erwachsene, die ihr gern und oft spendet und euren Müll fein und säuberlich trennt. Man wird so alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu. Darum merkt euch gut: Zwar ist der liebe Gott allwissend und allmächtig, sonst wäre er ja nicht der liebe und allwissende Gott. Außerdem irrt sich Gott nie, denn nach seinem Willen geschieht alles. Aber manchmal wird er ziemlich sauer und bringt eine Menge Leute und das gesamte Viehzeug um. Dann ist es besser, man geht dahin wo er nicht ist. Doch jetzt muss ich mit meinem Vater im Himmel noch ein paar ernste Wörtchen reden.

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„Lieber Vater V im Himmel, ein ne Frage habe h ich n noch: Nach dem d heiliggen Johannes und seiner s unvvergleichlicchen Offenb barung, diie du ja mit deinem m Namen leegitimiert hast und diie Jedermann, und natürlich auch jedee Frau und d jedes Kind schon in deer Grundsschule nacchlesen kaann, werdeen nur 144 00 00 mit deiinem Siegeel Gekenn nzeichnetee gerettet. Nun steht es e eindeuttig und au usdrücklich h geschrieeben, und zwar, falls du es vergeessen hastt, in der Offenbarun O ng Kapitel 14, Vers 2, 2 dass nurr die 144 000 0 geretttet werden, die sich h rein gehaltten haben n vom Verkkehr mit Frauen. F Daann gibt es noch einen Fußnote, in der deiin heiligerr Diener ab bwiegelt, und behau uptet, dasss du damitt nur dieje enigen meeinst, die ssich von deer Hurereii ferngehaalten habe en. Bitte gesttatte mir den d Hinwe eis, dass es e deine Gottesssöhne waaren, die sich s an verheirateteen Frauen und unschuldigen Tö öchtern veergriffen haben. h Haast du dann deine Gottessöh hne gleich h mit geme euchelt? Das D geht aaus deinen n Aufzeich hnungen nicht n so de eutlich hervor.

Und dann n ist mir noch etwass aufgefalllen. Vaterr im Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Himmel, wie haast du dein ne Gottesssöhne die sich an Frrauen und Tö öchtern veergriffen haben, h gezeugt. Dann müssteest du dich jaa selbst beestrafen, oder o stehsst du als Souverän ü über

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dem Gesetz, dass du selbst geschrieben hast, beziehungsweise Johannes, Mose und Konsorten, die ja nun auch einige hunderttausend Männer, Frauen und Kinder abgeschlachtet haben und uns mit den zehn Geboten pesten?“

Mein Vater im Himmel schweigt noch und die Fragen sind noch nicht beantwortet. Die Geschichte hat sich glücklicherweise doch noch anders entwickelt als im göttlichen Plan vorgesehen. Der Herr im Himmel dachte hundertfünfzig Tage nicht mehr an Noah und auch nicht an sein Weib. Doch dann hörte der Regen auf, das Wasser verlief im Sand und Noah saß mit seiner Arche auf dem Trockenen. Er stieg mit seiner Frau und den Tieren, von denen er jeweils ein Paar an Bord gehabt hatte, aus der Arche heraus. „Endlich wieder trockenen Boden unter den Füßen“ dachte Noah, und flugs opferte er von jedem reinen Tier eines als Brandopfer dem Herrn. Und siehe da, der etwas beschränkte Noah hatte mit einem Opferfeuer wieder mal fast alle Lebewesen ausgerottet, denn die Tiere konnten sich ja nicht mehr fortpflanzen, da er ja nur jeweils ein Paar an Bord gehabt hat.

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Damit mü üsste mein ne Geschicchte nun enden, e deenn so steht es e geschriieben und d nach alle em was wir wissen, fführt Sex mit sich selb bst zu Rücckenmarksschwund und u Blindh heit, aber nicht n zu Naachwuchss. Das müssste eigenttlich auch der liebe Gott G im Hiimmel wisssen, denn n er hat ja alles Lebeen geschaaffen, dan nn wieder ausgerotttet, dann wieder w erschaaffen, dann den Noaah alles wieder w ausrotten lassen … Doch der Herr sagtte zu sich selbst: s „Ich will die Erde nicht noch n einm mal bestraffen. Ich will w nicht mehr m alles Leben auf deer Erde verrnichten, wie w ich ess getan habe.“ Das war ein eindeu utiges und d unwiderrlegbares, schrifttliches Geständnis unter u Zeuggen. Darum blenden wir an dieeser Stelle ein fiktivees, mündliches Gesttändnis ein. Es hat so o nie stattggefunden.. Es ist rein ne Illusion n und ist von mir erfund den. Aber es hätte sein s könne en, wenn mein Vateer, der Gott im m Himmel ein gerecchter und gütiger Gott G wäre, woran n ich felsen nfest glaube, denn ich bin ein n guter So ohn.

„Verehrtees Gerichtt, Herr Staatsanwaltt und vereehrte Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Geschworene. Ja J ich habee es getan n. Es ist mein Geständnis. Ich habe geschäändet, gem mordet un nd ich habe, nachdeem dies alles geschehen war,, einen un nschuldigeen Mann

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bestochen, noch einmal alles Leben auszurotten, indem er im Glauben an mich und meine göttliche Kraft ein Opferfeuer angezündet hat. Ja, ich bin ursächlich für das Aussterben der übriggebliebenen Arten verantwortlich. Ja, ich habe eine biologische und rassenpolitische Säuberung betrieben. Doch ich bin nur ein kleines Rad im Getriebe. Ich bin nur ein Gott unter vielen. Zugegeben, das was ich getan habe war vielleicht eine etwas überzogene Reaktion, aber zukünftige Generationen werden mich verstehen und dafür ehren.“

„Ob ich bereue? Ja hohes Gericht, ich bereue aus tiefstem Herzen weil ich im Glauben an eine gerechte Sache und dazu im Affekt gehandelt habe. Ich schwöre und verspreche bei allem was mir heilig ist: Ich werde es nie wieder tun.“

Im Saal setzt heftiges Stimmengewirr ein.

„Ob ich beabsichtige, große Städte, wie zum Beispiel Sodom und Gomorra zu vernichten?“ „Verehrtes Gericht. Niemand beabsichtigt Städte zu zerstören. Das sind üble Verleumdungen der Konkurrenz.

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[A Aus meiner Textsaammlung „GLAUB BEN UND HOFFEN N“]

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Und was w der Johannes in seiner Offfenbarungg verzapftt ist nur mein politissches Verm mächtnis. Es ist mettaphorisch h gemeiint und im m Spannun ngsfeld der damaligeen Zeit zu sehen. Es entsp pricht nicht meinem Willen un nd Wollen n, denn ich i bin ein n lieber Go ott.“

„Nein verrehrte Gesschworene. Ich hab be nie beabsichtigt und ich beab bsichtige nicht n eine terroristische Zelle zu z gründen und mein Sohn, der d im Jahr Null eureer Zeitrechnung geeboren wu urde, war ein irregeeleiteter Jugend dlicher, deer nicht veersucht haat, Regieru ungen zu stürzeen und Tem mpel zu scchänden. Er E wollte nur n spielen …“

Wieder entsteht heeftiges Stimmengew wirr im Saal, das ng, den Saaal durch heftige Klopflaute und der Ankündigu A räumeen zu lasseen, einged dämmt wird.

„Herr Richter, ich bin b für me einen Sohn n nicht veranttwortlich. Und wenn er sagt, dass er allle einsam mmeln und in n einem glühenden Ofen verb brennen wird, w dann ist Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

das eine Lüge.“

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„Herr Staatsanwalt, ich weiß nicht was bei Matthäus Kapitel 13 und im Vers 42 steht. Der Zeuge Matthäus lügt und ich distanziere mich mit Nachdruck von seinen schändlichen Behauptungen.“

„Herr Richter, ich habe Sie jetzt nicht verstanden. Könnten Sie die Frage noch einmal wiederholen?“

„Ob ich Lot nur gerettet habe, weil ich mit einem inzestuösen Pädophilen gemeinsame Sache mache?“

„Das stimmt nicht und ich muss mich dagegen entschieden verwehren. Ich habe Lot nur gerettet, weil ich dachte, dass er ein braver Mann sei, und das mit seiner Frau war ein Missgeschick. Sie war halt zur falschen Zeit am falschen Ort. Dafür kann ich nichts. Ich kann auch nichts dafür, dass die besoffene Sau dann seine zwei minderjährigen Töchter in eine Höhle gesperrt und reihum geschwängert hat. Da habe ich mich halt geirrt. Doch jetzt wo das alles rausgekommen ist möchte ich mein Bedauern für die debilen Hinterbliebenen aussprechen. Ich hätte Sodom und Gomorra verschonen sollen und dafür Lot ...“

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[A Aus meiner Textsaammlung „GLAUB BEN UND HOFFEN N“]

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„Ich weiß ß, die Beweise sind unumstöß u ßlich und M Mose die altte Petze hat das in seiner s Gen nesis im Kapitel 19, ab Vers 30 3 beschrieben. Abeer damit habe h ich niichts zu tu un.“

Liebe Gem meinde. Zwischen all a dem Mo orden und d Vernicchten und die Mensschheit au usrotten möchte m ich h euch wiedeer aufheiteern. Ich haabe gesche erzt. Das Geständni G is nebst Entschuld digungen und u auch das Gerich ht wurden n von mir errfunden un nd das hatt nie stattgefunden. In der Bundeesrepublikk Deutschland gibt es e keine Geschworeenen, sondeern Schöffeen. Schon daran können Sie erkennen, e , dass es eine fiktive Story ist. Historisch h eindeutiig belegt und u stattgefunden h hat aber der d Besuch h der Engeel in Sodom. Auch die d unzüch htigen Handlungen und die Auslleihungen der Ehefrrauen und d der Töchteer sind belegt und die d Geschiichte wird d sogar im Religio onsunterricht der Grundschu G len gelehrrt. Der von mir m sehr veerehrte Be ertolt Breccht hat üb ber die sodom mistischen n Sitten un nd Gebräuche anhan nd von uraalten Schrifttrollen wiee folgt berrichtet: „EEngel verfü ührt man gar Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

nicht oder o schnell. Wenn du einen Engel sieh hst, verzieeh ihn einfacch in den Hauseinga H ang, steck ihm die Zunge in deen Mund und lang ihm untern Rock, bis b er sich nass macht.

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Stell ihm das Gesicht zur Wand, heb ihm den Rock und fick ihn. Stöhnt er irgendwie beklommen, dann halt ihn fest und lass ihn zweimal kommen, sonst hat er dir am Ende einen Schock. Ermahn ihn, dass er gut den Hintern schwenkt. Heiß ihn dir ruhig an die Hoden zu fassen. Sag ihm, er darf sich furchtlos fallen lassen, derweil er zwischen Erd und Himmel hängt. Doch schau ihm nicht beim Ficken ins Gesicht. Und seine Flügel, Mensch, zerdrück sie nicht.“

Liebe Gemeinde, liebe Brüder und auch ihr, liebe schweigsame Schwestern. Ihr seht, dass selbst der über jeden Verdacht der Blasphemie erhabene Bertold Brecht über die damaligen Zustände genauestens Bescheid wusste. Dessen Schriften möchte ich euch darum wärmstens ans Herz legen. Doch wenden wir uns nun wieder dem heiligen Wort und seinem lehrreichen Geist zu.

Nach dem allgemeinen Metzeln und dem großen Ersäufen, an dem der Herr im Himmel als Auftraggeber nicht nur maßgeblich beteiligt, sondern Ursächlich war, hatten die Menschen andere Dinge im Kopf, als sich mit menschlicher Moral und göttlicher Ordnung herumzuplagen. Viel wichtiger war das Eigentum an Land,

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[A Aus meiner Textsaammlung „GLAUB BEN UND HOFFEN N“]

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Vieh und u Frau zu erfinden n. Und zw wischen *icckerei, Steehlen und Scchädeleinsschlagen wurde w derr Bewacheer der Äpffel (oder Feigen un nd Datteln) und groß ße Völkeraauslöscheer lange Zeit (zumindest auff einem grroßen Teil der Scheibe, die vo on Nichtglääubigen, also a Nichtm menschen n bewohntt war) vergesssen. Anso onsten ließ es sich auf a dem Scheib benplaneten (der daamals nocch nachweeislich der Mittellpunkt dess Universu ums war) prima p lebeen und niemaand hatte besondere Lust einem schlecchtgelauntten gasförrmigen Weesen im Himmel H un nd Nachtheemd zu dienen. Mein Vater, V derr liebe Gottt geriet auf weiten Gebieten n der Scheib be in Vergessenheitt, denn nach der von n ihm verurssachten Sintflut warr der Verstand der wieder w anwacchsenden Bevölkeru ung noch etwas e höh her entwicckelt. Das Ergeb bnis ist beekannt. Au us Totschlaagen und kreuz und qu uer *icken n ist eine heutige h Be evölkerun ng von geschäätzten secchs bis ach ht Milliard den Menscchen, und auch Sie verehrte Lesserin und geehrter Leser L entsstanden. D Das ist eine beachtliche b e Leistungg einer Spe ezies, die immerhin n mehreere Male vor v der en ndgültigen n Vernichtu ung durch h einen Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Gott stand, s den n bis heutee noch nie emand gessehen hat,, der aber im mmer nocch ehrfürcchtig angebetet wird d. Ich finde, zur Erinneerung daraan, sollte man m einen n gesetzlicchen Feierrtag

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einführen. Evas Apfeltag wäre ein schöner Name und man sollte Feigen und Datteln servieren.

Verehrte Familienväter. Gestatten Sie mir einen diskreten Hinweis: Wenn Sie mal wieder am Zustand Ihrer Ehe zweifeln, vielleicht weil Ihre Frau hinter Ihrem Rücken in der Gegend rumvögelt und kein Feigenblatt vorhält, wie es sich gehört, kann Ihnen ein göttlicher Rat helfen: Die Theorie vom Zusammenhang von Ursache und Wirkung schafft Ordnung. Nur Ordnung bedeutet Macht. Wer Macht ausüben will, muss Regeln aufstellen und präzise auf Einhaltung bestehen. Wie das funktioniert, erfahrt ihr jetzt von mir, eurem Propheten und erfahrenen Bruder.

Nachdem alles so geschehen war, war es an der Zeit, in der manche Menschen, die Schlaueren begriffen, dass es eine direkte Beziehung zwischen der ständigen Verbesserung der Schädeleinschlaggeräte, der Menge der eingesetzten Mittel und der Verfügbarkeit von Weibern und Fressen satt gab. Vom ersten selbst hergestellten Steinkeil, bis zur Überlegung, dass es irgendwo einen Hersteller der Blumen, der Bienen, und der bösen Wölfe geben muss, war es ein langer Weg, aber nur noch ein

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[A Aus meiner Textsaammlung „GLAUB BEN UND HOFFEN N“]

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kleiner Evolutio onsschritt. Vielleichtt war es deer übermääßige Verzeh hr von bew wusstsein nserweiterrnden Frücchten an eeinem Dornb busch, die eines, vieelleicht dass damals cleverste c Lebew wesen auf den Gedaanken bracchte, so einen geniaalen Schöp pfer neu zu u erfinden n und sich mit dem zu z verbün nden. Der Gedaanke: „Wer Dornenb büsche, Bääume, Waasser, Luft und Futter auf vier Beinen B erfiinden kann, müsstee eigenttlich auch ein starkeer Verbündeter sein n“, könntee die zündeende Idee gewesen sein, um andere a fürr sich arbeeiten zu lasssen, was jaa nachweislich bessser ist als selbst s zu malocchen. Es gaab nur nocch eine Frage zu beantworten: „Wie setze s ich die d unsichtbaren Waffen diesses unsich htbaren Veerbündeteen, den no och niemaand gesehen hat und deer sich vieelleicht hin nter Büsch hen und au uf hohen Bäumeen verstecckt, so ein n, dass sie sichtbar wirken?“ w Das alles und noch viel mehrr werde icch euch nu un berich hten. _____________ _________

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Es war ein nmal vor langer, l sehr langer Zeit. Z Ein ju unger Mann mit Nameen Mose hütete h die e Schafe und auch d die Ziegen n seines Scchwiegervvaters. Das war ein mühseligeer Job

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mit wenig Brot und geringen Aufstiegschancen, denn offensichtlich traute ihm sein Schwiegervater nicht sehr viel zu. Aber Mose war ein wirrer Kopf und hatte viel Zeit über sich und sein Schicksal nachzudenken. Eines Tages, als er in der Einsamkeit so vor sich hindachte und mit seiner Lieblingsziege (die mit den großen Kulleraugen) liebäugelte, fand der Herr, dass es an der Zeit wäre, aus seinem Versteck hervor zu kommen. Seine Untaten waren verjährt und kaum jemand erinnerte sich noch an das große Ertränken, das Morden und andere Missetaten. Doch der Herr ist bei aller Grausamkeit ein vorsichtiger Gott der an seinem Leben hängt. Darum blieb er vorsichthalber und zusammen mit seinem Lieblingsengel hinter einem Dornbusch um Mose und seine Taten mit den Ziegen und Schafen, aber auch mit den Lämmern der Herde zu beobachten. Wir wissen nicht, was der Herr mit seinem Engel dort im Gestrüpp zu suchen hatte, aber es war klug, denn eventuelle Häscher hätten sich an den Dornen stechen können. Derweilen war Mose allein und mit seinen Ziegen und Schafen, aber auch mit Hadern und Zweifeln über sein Schicksal beschäftigt. Da dachte der Herr, dass er vielleicht

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hingeh hen sollte, zu Mose und seine en Schafen und Zieggen, denn wie w wir au us den Überlieferun ngen des heiligen h Johannes wissen, hat derr Herr ein Faible für sehr jungge und unschuldige Läm mmer, und d offensichtlich warr Mose ein n Gleich hgesinnterr und daru um auch ein Auserw wählter. Da, als deer Herr aufstehen und seine Kleider K ord dnen wolltee, verfing er e sich heiillos im Ge estrüpp dees Dorneenbuschess. Um nich ht jämmerlich darin umzukom mmen nahm er sein Feeuerzeug und u entzü ündete dass trockenee Dorneengewirr um u Mose ein e Zeiche en zu gebeen.

Das folgende Gespräch ist im m Exodus Kapitel K 3n nur bruchsstückhaft überlieferrt und wirr wissen nicht, was zwisch hen Mose,, den Ziegen und Läämmern, und u dem H Herrn mit seeinem Engel geschah h oder gessprochen worden isst. Tatsacche ist jedoch, dass es kriegerische Zeitten waren n, in denen n nur überrleben kon nnte, wer bessere Waffen W und starkee Verbündete besaß ß. Überlieffert ist, dass Mose, der am Ab bend von seiner s Weeide zurück kam, ein ner Mengee Leute erzählte, dass er wisse, wo Milch M und Honig im Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Überflluss fließee, doch dazu müsste en sie ins Land L der Kanaaaniter, Hettiter, Amo oriter, Perisiter, Hiw witer und Jebusiiter um diese Völker mit allen n Männern n, Frauen und

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Kindern abzuschlachten. Gesagt und kurzerhand getan. Doch zuvor griff der Herr im Himmel noch ordnend ein. Er befahl, dass die Männer und Frauen ihre Nachbarn um Gold und Silber anpumpen sollten. Die Aktion war ein voller Erfolg, denn die alten Ägypter waren gutmütig im Glauben an die Ehrlichkeit der Menschen, und sie dachten, dass sie das Ausgeliehene bald wieder zurück bekommen würden. Mose dachte anders und freute sich über den riesigen Schatz der durch die Bettelei zusammengekommen war und er dankte dem Herrn. Da sprach der Herrn wieder zu ihm: „Um Mitternacht werde ich durch Ägypten gehen. Dann werden alle Erstgeborenen sterben, vom Sohn des Pharaos bis zum Sohn der Sklavin die an der Handmühle kniet. Dazu alles Vieh.“

Nun wissen wir, dass der große Schlächter im Himmel hoch und auch heilig versprochen hatte, es nie wieder zu tun, aber Götter fühlen sich nun mal nicht an ihre Versprechen gebunden. Sie stehen sozusagen über den Dingen, die den Normalo beschäftigt und belastet. Götter dürfen sogar lügen und betrügen, weil ihre Handlungen ja nicht nach menschlichen Maßstäben zu messen sind, wie wir inzwischen wissen.

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Gesproch hen und wie w nicht anders erw wartet wurrde es wiedeer einmal getan. g Derr liebe Gottt ging um m Mitternaacht von Haaus zu Haus und töttete alle Erstgebore E enen und dazu auch die d Gefanggenen im Kerker un nd auch daas liebe Vieh. Die leiichtgläubigen Ägyptter hatten n nicht nurr ihr Gold und ihr Silb ber verloren, sondeern auch ih hre unschuldigen Kiinder und daazu ihr Vieeh. Danach war eine e entsetzliche Stillee und das schlimmste war nichtt das Meucheln und d Blutvergießen, es warr das Schw weigen der Lämmerr. Angesichtts des viellen Bluts, der quelleenden Ged därme der Menschen, die in großen Presssen zerdrü ückt wurdeen, bis der Blutstrom so hoch stiieg, dass er e den Pferden bis aan die Zügel reichte, und der Fo olterungen n mit Feueer und Sch hwefel, freuteen sich allee, die sterben durfte en. Das haat uns derr liebe Johannes in sein ner Offenbarung alss Zeuge beerichtet, u und wenn das rauskkommt, wiird mein Alter A im Hiimmel nocch mächttigen Stresss mit den n Gerichte en bekomm men.

Ob der Gräueltaten n ist mir je etzt etwass übel, da ich kein Blut B sehen kann und d eine paziifistische Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Lebenseinstellu ung habe. Ich muss nun n kurz mal m beten und um gö öttlichen Beistand B b bitten, dam mit sich mein Magen n wiedeer beruhigtt.

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„Vater, Herr im Himmel und großer Obergott. Was hast du da bloß wieder angerichtet? Du hast doch versprochen, dass die Abschlachterei, das Morden und Schänden aufhört. Nun bist du wieder wie der Satan zur Geisterstunde, von Haus zu Haus gegangen und hast alle Kinder abgemurkst. Hör mal, das muss jetzt aber aufhören. Das sieht doch nach Vorsatz aus und da kann dir kein noch so blauäugiger Rechtsanwalt mehr raushelfen.“

Mein Vater schweigt, und euch soll es eine Lehre sein. Was lernt ihr daraus? Die Erfindung der lukrativsten Geschäftsideen basieren immer auf dem Faktor „Angst“. Die Erfolgsformel lautet: Man nehme Furcht vor einer ungewissen Zukunft und biete in nebulösen Worten verpackt die Lösung, die so lautet: „Alles wird gut wenn du bedingungslos glaubst, und gib der Obrigkeit was der Obrigkeit gehört, und gib Gott den Rest.“ Aus dieser universellen Formel entstand der Glaube an eine bessere Welt im Jenseits, die Hoffnung auf die Einlösung der Versprechungen eines Herrn Kaiser aus Hamburg-Mannheim. Oder wie Don Vito Corleone aus

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Corleo one mal saagte: „Entweder kommt die Unterschr U ift auf den Veertrag odeer dein Hirn.“

Für Mosee war klar, dass ein Komplize K der mächtig ist und Angst einflö ößen will, seinen Wohnsitz W nicht in ein nem vertro ockneten Gestrüpp G o oder einem Erdloch h aufschlaggen konnte. Das kon nnten flücchtige Masssenmörder vom Scchlag eines Saddam Hussein H tun, aber nicht der lieebe Gott. Der einzig denkbaree Ort für einen stand desgemäß ßen Gottesswohnsitzz waren die Wolken. Denn es hätte ja aauch jeman nd auf die Idee kommen könn nen, die Geschichten von Mose und seineen Kollegeen zu überrprüfen un nd Gott aufzussuchen um m ihm mall guten Tag zu sagen n. Der Him mmel oder ein e hoher, möglichst unbesteigbarer Beerg musste es schon sein. Und d wie immer, wenn jemand sttärker ist u und dubioss in und über den scchlichten Köpfen ru umschweb bt, hatten n die Menschen Anggst. Sie un nterwarfen n sich den n geheim mnisvollen n Wesen im Himme el und knieeten niedeer. Und wer w nicht knien k wollte, bekam m von Mosse einen Schlag mit deem Knüppel aufs un ngläubige Hirn und die d Sache war Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

geritztt.

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Einige der schlaueren Lebewesen erkannten, dass die auf Knien Rutschenden das nicht nur so aus Spaß an der Freude oder einem masochistischem Trieb heraus taten, sondern eine erbärmliche Heidenangst vor der Zukunft hatten, und man sich nicht zu sehr anstrengen musste, wenn man ihnen auf den Schädel schlagen wollte um ihre Esel, Ziegen und Frauen zu stehlen. Sie begannen sich vor die Ängstlichen und Gläubigen hinzustellen und möglichst gruselige, göttliche Wahrheiten zu erzählen, damit auch die Ungläubigsten unter den Ungläubigen möglichst viel und noch mehr Bammel bekamen und auf die Knie fielen. Und wer die Visionen der ersten Seher und Propheten nicht glauben wollte, zu dem kamen die blutrünstigen Engel des Herrn, die schon mal, sozusagen im Vorbeigehen, im Lager der ahnungslosen Assyrer hundertfünfundachtzigtausend Mann erschlugen. Als man am nächsten Morgen aufstand, fand man sie alle als Leichen.14 Das war schlimm, denn der liebe Gott hat mal wieder Partei ergriffen. Nicht zu denken wage ich, ob ihm eventuell die notwendigen

14

Im Kapitel 2 der Könige habe ich den Hinweis: „In jener Nacht zog der Engel des Herrn aus und

erschlug im Lager der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend Mann. Als man am nächsten Morgen aufstand, fand man sie alle als Leichen“ gefunden.

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Führungsqualitääten zur Disziplinier D rung einerr marod dierenden n Armee feehlten.

Liebe Gem meinde, liebe Männ ner und au uch ihr mitlessenden Fraauen, präggt euch gu ut ein: Auss der Furcht vor einer ungewisse u en Zukunfft entstehe en Regeln, mit deneen der Menscch versuch ht, allfälligge Zufälle berechenbar zu maachen. Aus Reegeln entsstehen Pflichten, un nd Autorittäten sind die, die üb ber die Zukkunft Besccheid wisssen und au uf Einhaltu ung pocheen. Wer oh hne nachzudenken gehorcht g ist eine Krreatur und keennt sich nicht n aus und wer sich s inform miert hat eeinen Wissensvorspru ung. Wisseen bedeuttet Stärke und wer sstark ist setzt seine Macht M ein um Schwäächere zu Unterwerrfen. Moderner ausgedrückt kö önnte es auch a lauteen: „Wer zzahlt befieh hlt“, oder „es „ gibt Häuptlinge und Indiaaner“. Häupttlinge befeehlen und Indianer gehorchen. Und weenn die Ind dianer nicht gehorcchen, reite et die Kavaallerie auss. Vielleiicht kenntt ihr diesess Gesetz aus a euren Ehen, odeer euren Arbeitsplätzen, weenn ihr maal wieder den d nächssten Urlaub b plant un nd euren Chef C um Errlaubnis frragen müssst. Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Doch bevor b ich abschweife, erzähle e ich euch h nun die Geschichte der ersten Meenschen weiter. w

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Als sich bei den ersten Menschen die Phantasie entwickelte, erkannten die Kreativeren schnell, dass es vorteilhafter ist, Häuptling zu sein und nicht auf der Seite der Unterworfenen zu stehen. Diese Entdeckung musste den Unbedarfteren nahegebracht werden. Und aus ersten, noch unbeholfenen Prophetereien entstand, oft von den Vätern auf die Söhne vererbt, der angesehene Beruf des Propheten, die von Generation zu Generation kühner und ausgestattet mit gespendetem Geld und Immobilien auch mächtiger wurden. Man kann das mit den Kindern von erfolgreichen Rockstars oder Hotelmogulen vergleichen. In der Chronik Kapitel 5 ab Vers 27 ist so eine Nachkommenschaft ausführlich beschrieben.

Die Propheten hielten mit ihrem Wissen nicht hinterm Berg, und sie begannen ihre Visionen den geistig Ärmeren mitzuteilen. Natürlich nur das, was die Wissenden über die geheimnisvollen Wesen wussten, oder wie die Götter auszusehen hatten, damit die Phantasieloseren sich so richtig fürchteten konnten. Und die geistig Armen, die, die nicht so eine direkte Leitung zum lieben, oder zu einem anderen Gott hatten, begannen den ganzen Quatsch glauben, denn sie hatten Angst vor dem lieben Gott, der

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bekan nntlich und d wie alle anderen Götter G vorr und nach h ihm auch die d Meinung vertratt: „Wer nicht für miich ist, ist gegen mich, und wer gegen g micch ist, beko ommt mächtig Ärgeer.“

Was lerneen wir darraus? Es isst eine Kun nst, so verrücckte Gesch hichten in Vergleich hen und Bildern zu erzähllen, dass man m alles hinein interpretiereen, aber auch wiedeerlegen und umdreh hen und wieder w verd drehen un nd 15 zurech htbiegen kann. k Daarum glaub bt und verrtraut mirr

meinee lieben Brrüder und Schweste ern. Nur die großen Demagogen ziehen die Verrückten n, die jeden Quatsch h glaubeen, magiscch an. Den nn der lieb be Gott istt wie bekaannt intolerant und kein k Freun nd von glü ücklichen Ungläubig U gen. Wer das d nicht glaubt, g odeer an mein nen Worteen zweifelt, dem seien die einschlägig e gen Gottesbücher zur Lektüree empfo ohlen. Alleerdings beezweifle ich, dass diee jemals jeman nd gelesen n hat. Denn es ist vie el Papier und u auf deem Papierr sind vielee Buchstaben und das d menscchliche Geehirn

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hat nu un mal ein nen arg beegrenzten Speicherp platz.

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„Es ist eine e Kunst, so verrrückte Geschichtten zu erzählen, dass d man nicht noch Verrücktere fände, die

einen verstehen“ ist ein Zitat frei nach Heinrich Heine (ein de eutscher Dichter)).

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Zur nächsten Stufe in der Evolutionsgeschichte des Glaubens war nur noch ein kleiner Schritt. Noch wirkungsvoller in Bezug auf den Erwerb von Eseln, Ziegen und Frauen war es, wenn die Propheten direkte Anweisungen zur sofortigen Weiterleitung, sozusagen als autorisierte Sprecher der Götter bekamen, um sie umgehend an die Gläubigen mit vollkommen unverständlichen, aber ermahnenden Worten weiterzuleiten. Für die Autorisierten war es ein gutbezahlter und seriöser Job, denn als Prophet musste man sich nicht allzu sehr körperlich anstrengen. Die einzige Berufsvoraussetzung war die Gabe der Rede, etwas Phantasie und eine gute Beobachtungsgabe. Schädlich für die Berufsausübung war körperliche Arbeit, aber das muss ich euch meine liebe Gemeinde ja nicht erzählen.

Manchmal war der Beruf des Propheten auch gefährlich, denn nicht immer glaubten die Menschen den blumigen, mit düsteren Drohungen garnierten Versprechungen. Der eine oder andere Prophet bekam auch manchmal mit den anderen Propheten Zoff, denn ein lukrativer Sprengel ernährte nur Einen, und der Mensch

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strebt halt nun mal nach mehr solaange er lebt. Darauss entstaand aus einem Gott für alle Menschen, M , die erste göttlicche Zellteilung von vielen. v Jed der Prophet beanspruchte den d einzigeen wahren n Gott für sich und seine Anhän nger. Und siehe da, es war die e Erfindun ng und Einteillung in diee Gruppe der d Rechtgläubigen n, die mit reinem m Gewisseen die bössen Ungläu ubigen mo orden und d ihren Besitz rauben durften, daamit der Besitz B den Propheten zum Zweckke der Auffbewahrun ng und Op pferung üb bergeben werdeen konnte. Und wer sich nicht zu dumm m anstelltee, konnte vvon Prophetereien recht r gut leben. Denn bis heu ute kann niemaand ernsth haft vom autorisiert a ten Verbin ndungsmaann zwisch hen Himm mel und Erd de verlanggen, körpeerlich zu arbeiten.

So wurdee viele Jahrhunderte e fleißig prrophezeit,, georakkelt, mit frisch, from mm und frrei erfundenen Engeeln Zwiesp prache geehalten gepredigt un nd für den n gerechteen und einzig richtigen Gott bekeehrt. Es war der Urssprung der Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

ersten n Religioneen, oder die d verzwe eifelte Sucche nach eeinem besserren Ebenb bild. Die Menschen M fühlten sich schwacch und wollteen mächtigg sein. Dass war nich ht so einfach, also w wurde

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nach einem Gott gesucht, der das besaß, was die Menschen nicht hatten: Grenzenlose Macht. Es dauerte nicht lange, und der Wettstreit der Götter spielte sich mit viel Donnergrollen im Himmel ab und die Propheten konnten viele Geschichten darüber erzählen. Und eines Tages war ein Sieger gekürt und der erste Obergott, sozusagen der Gott der Götter, mein Vater und Erzeuger war erfunden. Und wenn der Obergott schon so mächtige Fähigkeiten besaß, dass er die Naturgewalten beherrschen konnten, dann war es auch nur natürlich, dass er zu menschlichen Empfindungen, wie Zorn, Rache und Vergebung fähig war, obwohl seine Taten wie wir wissen, bis heute nicht mit menschlichen Maßstäben messbar und darum nicht gerecht richtbar sind. Dennoch lag der Gedanke ziemlich nahe, dass es doch möglich sein müsste, ihn auf irgendeine Art zu besänftigen. Und so entstanden die ersten Bittgaben demütiger Menschen an stärkere Mächte. Flux und dass der Strom der Gaben niemals abreiße war die Handelsware „Sünde“ erfunden und gegen Bezahlung gab es den Gegenwert „Vergebung“. Und damit auch die Zukunft eine positive Wendung nimmt, konnte man auch gleich etwas

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für zukkünftige Fälle F eingeezahlt, sozzusagen als Ablass für späterre Sünden n, oder als eine Art frühe f Verssicherung..

Liebe Gem meinde, wenn w ihr nun denkt, dass das Leben der Gö ötter einfaach war, dann d irrt ih hr euch. Das D Leben eines Gottess ist gefäh hrlich. Man nche leben nur kurzze Zeit, an ndere haben n eine uneendliche Leebensdaue er. Aber sie haben eeines gemeiinsam: Siee leben nur so lange e, wie jemand an siee glaubtt. Nur daru um und au us keinem m anderen Grund weerden Ungläubige und d Abtrünniige so kon nsequent verfolgt. v

Da aber der d Obergo ott nicht einfach e „so um die EEcke in der Hecke“ wohnte, w so ondern im Himmel, und darum m die Einzah hlungsopfeer nur seltten abhole en konntee, musste man die Gaaben irgen ndwie in den Himme el transpo ortieren, w was in keinerr anderen Weise geschehen konnte, k als dadurch h, dass man die d verderblichen Opfer und Gaben G verrbrannte, damit doch wenigsten w ns der Gerruch und Rauch R zum m Himmel zum aufstieeg, während Gold und u Silber,, also die Hardware H Zweckk der Verm mehrung an a sicheren Orten au ufbewahrt Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

wurdee. Nahelieggend war,, dass man n die guten Erfahrungen weiterrentwickeelte. Man begann b Un ngläubige auf die glleiche Weisee zu behan ndeln, dass sie sich von v der Exxistenz dees

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Herrn, des allmächtigen Schöpfers persönlich überzeugen konnten.

Verehrte Gläubige, geliebte Gemeinde. Der Wunsch nach einem starken Ebenbild ist die Ursache für die Existenz der Götter. Der Mensch möchte Götter, die seine wirren Wünsche ordnen, seine Ängste nehmen und Hoffnung vermitteln. Wer sich nicht fürchtet, wer sich seine Wünsche selbst erfüllen kann, und wer ein Ziel vor Augen hat, braucht keinen Gott. Alle anderen brauchen menschenähnliche Götter. Ich darf euch das verkünden, denn mein Vater, der liebe Gott im Himmel hat mich ausdrücklich bevollmächtigt, euch die Wahrheit zu verkünden. Und siehe da, die ersten Experten entstanden. Von sachkundigen Leuten wurde die eine oder andere Überlegung über die Wirkung der zu opfernden Dinge angestellt. Besonders die mit der Opferung Beauftragten, bekamen sehr bald die Botschaft „von dem da oben“, dass das, was besonders schwer zu beschaffen, was besonders wohlschmeckend und nahrhaft, was selten und teuer, besonders gern als Opfergabe angenommen werde. Leider kam es immer öfter vor, dass der Zorn des einzigen Gottes

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nur scchwer zu besänftige b en war, so dass vielee Opfer erford derlich waren, um seeinen gere echten Zo orn zu besänftigen. Daa der gerecchte Gott im Laufe der Jahrhu underte im mmer größ ßere Opfe ergaben fo orderten, d die für den Eiinzelnen kaum k zu beschaffen n waren, und er da o oben standeesgemäß ausgehalt a en werden wollten,, mussten sich Viele zusammen z ntun, um den unerssättlichen Gabenbedarf zu stillen. Es waar die Zeit,, in der die e Künste des d Raubeens, Mordeens und der Kreuz- und Beute ezüge perrfektionierrt wurdeen. Da die weertvollen Gaben G ja nicht n einfaach so in d der Gegen nd rumlagen, blieb nichts n and deres übrigg, als den Nachb barn, oderr irgendein nem anderen Clan im Auftragg des gerech hten und einzigen e G Gottes dass wegzuneehmen, waas rechtm mäßig Gottt gehört. War nun alles a zusam mmengerrafft, eine gehörige g A Anzahl Un-- oder And dersgläubiige abgem murkst, und eiine ausreichende Zaahl Frauen n geraubt,, dann wurden die au utorisierten Personeen mit derr Verteilun ng und Versen ndung derr Opfergab ben beaufftragt. Diee Priester u und Propheten nahm men gewisssenhaft und u treuhänderisch ihre Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

wohlb bezahlten Aufgaben wahr und d ihre Stan ndleitung zum lieben n Gott im Himmel H haalf dabei. Das solche Aktionen auf Dauerr nicht auff einem Rü übenackerr funktionieren konnten,

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leuchtete jedem Unbedarften ein. Die ersten heiligen Hallen entstanden, in denen die Menschen und Frauen von Menschen erschaffene Statuen anbeten, und göttlichen Worten aus menschlichen Mündern lauschen konnten.

Es ist anzunehmen, dass in dieser frühen Periode der Menschheitsgeschichte, einige Priester und Propheten mit ganzem Herzen an die Existenz des lieben Gottes glaubten. Denn mit seiner Existenz wurde ja auch die Existenz der lieben Priester und Propheten legitimiert. Eine Weisheit, die heutzutage jeder Kaufmann kennt: „Wenn du Erfolg haben willst, verkaufe nur das, an dass du selber glaubst!“ Vermutlich hielten sie ihren direkten Draht zum lieben Gott keinesfalls für unmöglich, und allerlei Visionen hatten sie in diesem Glauben sicher noch bestärkt. Vor allem, wenn das Bewusstsein, zu einer auserwählten Kaste zu gehören, neben materiellem Wohlstand, auch Achtung, Ansehen und Macht versprach. So entstand, durch die auskömmliche Beziehung zwischen Gott, Priestern, Propheten und dem Rest der Gläubigen, allmählich ein Machtsystem, dass auf einem tiefen Glauben an etwas Unsichtbar-Transzendentes aufgebaut war. Dem Glauben

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an diee Heiligkeitt der Priesster und Propheten P , und die Allmaccht Gottess.

Das Ansehen der Priester un nd Prophetten wuchss von einem m Menscheenalter zum andern, und sie waren w die eigenttlichen Heerrscher dees Volkes. Den Köniigen blieb nichts anderes übrig, als a allerlei Pyramide en und Go otteshäuseer zu bauen n und sich irgendwaann in eine em Tal derr Könige o oder in einer standesge s emäßen Gruft verbu uddeln zu lassen. Der schlicchte Glaub be an die Allmacht A G Gottes, ab ber auch an a seine vielen und offensichtlichen Strafen und d die weniggen Wundeer, die sich h wie ein Bandwurm m unausro ottbar vom Gerücht G üb ber die Sage zur uniiversellen Wahrheitt fortpflanzten, mündeten m in einem cleveren System, S dessen Regeln n bis heute in den meisten m Manageme M entseminaren unveräändert gepredigt werden. w Sie e lautet: „Damit diee Menscchen eine sinnvolle Beschäftiigung haben, sag ihnen nicht, wie Temp pel gebautt werden, sondern erzähl e ihnen, dass im m blauen Himmel die d ewige Herrlichke H eit mit viellen Jungfrrauen (vorrausgesetzzt, dass du u sexuell unterverso u orgt Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

und unerfahren n bist) laueert. Aber zuerst z müsssen ein p paar Million nen Tonneen Steine tausende von Kilom metern deen Nil

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hinunter transportiert und zu sinnlosen Pyramiden aufgetürmt werden.“ Ganz nebenbei wurden die Menschen auch noch im Namen Gottes für Gotteslohn beschäftigt. Der Sinn dieser Aktionen war nur Wenigen, den Eingeweihten klar: Wer schwer arbeitet denkt nicht und wer Karriere machen will, darf nicht auf der faulen Haut herumliegen und muss mehr Leistung bringen als im Tarifvertrag vorgesehen. Ein System, dass heute noch gut funktionieren könnte, wenn es noch Jungfrauen gäbe, und die Bauvorschriften für Pyramiden, Tempel und Kirchen in Vorgärten gelockert würden.

So ging es viele Jahrtausende. Die Menschen glaubten an Götter und Gott, und wer nicht daran glauben wollte, der wurde kurzerhand durch das reinigende Feuer geläutert. „Ist der Mensch weg, ist das Problem weg“, war die prägnante Zusammenfassung eines Herrn Stalin, der viele Jahrhunderte später, zusammen mit seinen Vorgängern und auch vielen Nachfolgern weltweit, diese einfache Erkenntnis konsequent umzusetzen wusste. Aber das wissen Sie verehrte Leserin, falls Sie Witwe oder von Ihrem Ehemann geschieden sind, bestimmt besser als ich.

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Nur die einfachen Menschen M n wussten es nicht u und wurdeen nicht beesser. Sie raubten und u töteteen. Sie logen und sttahlen dess Eigentum m des Nachbarn, un nd benutztten scham mlos seine Esel, seine Ziegen und u seine Frauen. Kurzgeesagt, es herrschte h ein ziemliiches Durccheinandeer mit Lügen, Betrügen n, heimlichen Einbrrüchen in fremde f Eh hen und no och schlim mmeren Saachen. Keine noch so s drakonische Strafe war starkk genug, die Mensch hen von so olchen Taten abzuhalten.

Zwar gab es schon im alten Griechenla G and die errsten Versucche, die Sünder zu bekehren b . Die eingeesetzten M Mittel waren n sehr einffallsreich, und sind auch a heutte noch fü ür exorbiitant hohee Investitio onen in je edem bessseren SM-Studio als Dieenstleistun ng zu beko ommen. Zum Z Beispiel war für den in Flaggranti ertaappten Lieebhaber eiiner verheeirateten D Dame noch die d mildesste Strafe, dass man n ihm die Haare H am Hinterrn mit glüh hender Assche abbraannte und d ihm danaach einen Rettich od der eine Meeräsche M e in den After A trieb..16 Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Dass der d gebräu uchliche Begriff B des „griechiscchen Verkkehrs“ 16

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„Und dem Ertappten im Arsch A schon sitzt der schmerzende Meeraal...“ ist von v Juvenal X 317

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von dieser archaischen Sitte abgeleitet wurde, ist nicht bewiesen. Ich werde euch, meiner geliebten Gemeinde zu gegebener Zeit berichten.

Um solche Unbequemlichkeiten zu umgehen, entstand eine gewisse Fertigkeit der Menschen, geschickt zu mauscheln und trotzdem das Weib des Nachbarn zu besteigen. „Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Weib“ war die göttliche Vorgabe, „und wenn du es trotzdem getan hast, dann ist es ziemlich blöd, deinem Nächsten davon zu erzählen“, war die menschliche Antwort. Es war eine scheinheilige Forderung, denn die Gottessöhne hatten sich auch nicht anders verhalten und die Strafe durch ertränken der Opfer war zwar die logische Folge der Taten, aber vollständig unterbinden konnte man es nicht. Auch das Abhaken der Diebeshand war eine der milderen Strafen, die als Abschreckung nicht taugte. Es musste schon ein stärkeres Druckmittel her, um die Sünder zu bekehren und zur Ordnung zu rufen.

Hier möchte ich einen kleinen, aber vertraulichen Merksatz für angehende Propheten einfügen: Am Anfang

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die meenschlicheen Triebe nicht mit Verboten bekämpffen. Späterr, wenn sich die ersten Jünge er versamm melt habeen, dafür umso mehr. Das schafft ein elitäres e Beewusstsein n. Konzeentrieren Sie S Ihre Krräfte auf die d Unterw werfung dees Geistees. Wenn Sie S die meenschliche e Sucht nach Illusion nen befriedigen kön nnen, besittzen Sie eine unschlagbare W Waffe – die au uch in Ihrer Ehe wirkkt.

Eines Tagges hatte ein e weiserr und mutiiger Mann n genugg von dieseem Chaos. Als junge er Mann hatte h er eine cleverre Idee geh habt und meinen Vater, den lieben Go ott in einem m Dornbusch aufgespürt. Doch nun warr der weise Mann alt und kö örperlich zu z schwacch, um stäändig irgend dwelche Nachbarvö N lker zu ersschlagen und u gleich hzeitig auf seine jungen n Frauen aufzupass a sen. Vermutlich warr er auch dem d Leistu ungsdruckk nicht me ehr gewachsen. Abeer im Kopf war w er imm mer noch hellwach. Er schüttelte den K Kopf mit deen langen grauen Haaaren, rau ufte sich das d eine od der andere auch aus und zauste sich naachdenklich den weeißen Bart. Dann, D nach einigen Tagen des Überlegens nahm m er Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

seinen n ganzen Mut M zusam mmen und d beschlosss mit dem m Oberggott dem Einzigen, E m ein ernstes Worrt zu reden. mal

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Mitten in der heißen Wüste, seinem damaligen Wohnort, lag ein hoher Berg. Was lag näher, als den Berg als natürliche Treppe in die Wolken zu sehen und mal raufzusteigen. Er nahm seinen Knüppel in die knochigen Hände und begann mit dem Aufstieg, um dort oben mal richtig für Ordnung zu sorgen.

Unten, bei den Zurückgebliebenen viel sein Verschwinden niemand auf, denn er war schon längere Zeit ziemlich sonderlich und ging allen ziemlich auf die Nerven. Zwar dachte der Eine oder Andere, was der Alte dort oben wohl zu suchen habe, aber ansonsten kümmerte sich jeder um seine Angelegenheiten. Aber als Mose einige Tage später vom Berg herabstieg, hatte er zwei steinerne Gesetzestafeln dabei, in die zehn Gebote gemeißelt waren. Diese Gebote, so sprach er, sollten heilig sein und unbedingt befolgt werden. Denn, so versicherte er ehrenwörtlich, er habe sie direkt vom Ober- und einzigen Gott da oben erhalten. Kein anderer Gott hatte mitgeredet, denn der Rest der Götter hatte sich bei diesem Ereignis nicht sehen lassen, war anderweitig beschäftigt, war ein falscher Gott oder im Urlaub und

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konnte darum bei b der Geesetzgebun ng auch nicht mitsprrechen.

Liebe Kinder, merkkt euch gutt. Es gibt unendlich u viele Intereessen, die als Ursach he von Geboten und d Verboteen zu sehen sind. Nurr der auf Gehorsam G reduziertte Mensch h sichert das Überleben deer Götter und u seinerr Vertreter. Darum m immer schön bravv bleiben, damit es den Götteern gut geht, wenn w ihr es e im Himmel späte er einmal gut g haben n wollt.

Zehn heilige Gebotte sollten von v nun an a das menscchliche Zusammenleeben rege eln. „Du so ollst immeer die Wahrh heit sagen n“, du sollsst nicht die verheiraatete Nachb barsfrau anfassen“ und u „du so ollst keinee anderen Götterr neben mir m haben““ waren nu ur eine kleeine Ausw wahl dersellben. Das staunendee Volk nah hm das Wunder W derr Gesetzzestafeln zur Kennttnis. Es gab b einen kleinen Lacherfolg, aber dann gin ng das Volk wieder zur z Tageso ordnung mit m Lügen,, Betrügen n, Ehebrecchen und Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Totsch hlagen übeer.

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Liebe Gemeinde, ihr wundert euch, warum das so war? Wundern euch nicht. Würdet ihr jedem bärtigen, alten Zausel mit ein paar Steintafeln unterm Arm so ohne weiteres glauben? Natürlich nicht. Darum wurden die zehn Weisungen, wie ab sofort ein gutes Leben zu führen sei, auch nicht so ohne weiteres eingehalten. Da half auch kein Schlag mit dem Knüppel. Es musste ein besonderes, durch eine höhere Macht legitimiertes Druckmittel her (ähnlich unserem heutigen Führerscheinentzug bei zu schnellem Fahren.) Es musste eine schreckliche Strafe erfunden werden.

Liebe Kinder, drum höret die Botschaft: Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden, wer da nicht glaubt, der wird verdammt werden. Doch nun lasset mich weiter berichten, von heiligen Männern und vom rechten Glauben.

In diesem allgemeinen Durcheinander, die genaue Jahreszahl ist mir momentan entfallen, wurde von einem Genie mit dem Namen „Das-tut-man-nicht“ eine Erfindung gemacht. Wie alle großen Erfindungen, war auch diese Idee genial einfach. Es war die Erfindung von Gut und Böse. Es

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war daas System m von „bistt du Gehorsam wirst du beloh hnt, aber nicht n soforrt, sondern später“,, und „bistt du Ungeh horsam, wirst w du beestraft, und zwar sofort.“ Die Guten n bekomm men, wie bei b einem hungrigen n Esel der ein nen Karren ziehen soll, s an ein ner langen n Stange eetwas Leckerres, aber Unerreich U bares zum m Fressen vorgehaltten. Mit deem Versprrechen, daass es nach der müh hseligen Malocche die verdiente Beelohnung gibt. Aber da gab g es nocch die Bösen. Die Cleveren, die den Trick durchscha d aut hatten und keine e Lust zum m gehorsamen Malocchen hatteen. Die mu ussten aucch irgendw wie vor deen Karren n gespann nt werden und zu diesem Zweeck wurdee die Hölle als a Endstaation und das Fegefeuer als Zwischenst Z topp erfund den. Und da d nieman nd freiwillig wie ein Goldbroiler (oder Brathähncchen und Hühnchen n) gerösteet werden will, wurdee auch gleich noch das d schlechte Gewisssen für Ungeh horsam mitgeliefertt. Mittel zurr Mit der Hölle H entsttand das wirksame w Disziplinierung des d Trieblebens. Kö örperliche Strafen konnten nichts bewirken, aber derr verängstige Geist u und Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

Unwisssenheit waren w die manipulie m erbaren Scchwachsteellen der Menschen. Es bedurffte nur noch einer, zum z Beisp piel durch eine überrirdische Macht M legitimierten n Leitfigur,, um

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die Botschaft in die Schädel der Sünder zu hämmern. Einer Macht, die den Gehorsamen liebt, und die eine strenge Rollenverteilung vorschreibt, nach der ein Jünger nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn stehen darf (was für die Mächtigen angenehm ist), die Obrigkeit achtet (was von der Obrigkeit zu allen Zeiten gern gesehen war), und die so stark ist, dass sie Feinde (oder Andersdenkende) vernichtet. Eine Macht, in deren Namen sich alles anstellen ließ. Einer Macht, in deren Namen man ungestört und nach Herzenslust lügen, betrügen, stehlen morden und ehebrechen durfte. Denn die weltlichen Vertreter der Gottesmacht hatten die offizielle Erlaubnis. Und wer das nicht glaubt, der muss sich nur etwas Zeit nehmen und die „GUTE NACHRICHT“ lesen. Da steht das alles drin.

Liebe Erwachsene, liebe Väter und auch ihr Mütter. Bitte entfernt jetzt alle Jugendlichen unter 18 Jahren aus eurer näheren Umgebung, damit ich wörtlich daraus zitieren kann: „Ich verfolge meine Feinde und hole sie ein, ich kehre nicht um bis sie vernichtet sind. Ich schlage sie nieder; sie können sich nicht mehr erheben, sie fallen und liegen unter meinen Füßen. Du hast mich zum Kampf mit

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Kraft umgürtet, u hast alle in die Knie e gezwunggen; ich konnte die vernichten, die mich hassen. h Sie schreien n, doch hilft ihnen niemand,, sie schreien zum Herrn, H docch er gibt kkeine Antwo ort. Ich zerrmalme siie zu Staub b vor dem m Wind, scchütte sie auff die Straß ße wie Unrat.“

So ist es von v den Altvordere A n überlieffert und daamit saß deer frisch erfundene Teufel der Moral deen Menscchen für immer und alle a Ewigkkeit und bis zum jüngsten Gerricht im Genick. Er haat sich festgebissen und lässtt auch eucch nicht mehr m los. Darum meine liebe e Gemeind de, bitte icch euch inständig: Wandelt immer au uf dem Pfaad der Tuggend und weicht w nich ht davon an. a Der gute Weg istt schmal u und steinigg und fast immer istt er unbeq quem und mühseligg. Verfallt nicht deen vielen Anfechtun A ngen auf eurem e Weeg. Und wenn w ihr eines Tages, nach ein ner langen n, schwereen Wanderung durrch das ird dische Jam mmertal, körperlich k ausgezehrt und mit eurem m Gewisse en schwerr beladen am Ende des d Weges angekom mmen seid d, solltet ihr mir mitt einem m Lobgesan ng dafür danken, d daass ich fürr euch diessen Copyright by by www.raoulyannik.de www.raoulyannik.de Copyright

heiligeen Brief geeschrieben n habe. Und falls ihr ein heiligges Haus besuchen, b , vielleichtt an einem m Tag der offenen TTür, und frreundlichee Menscheen euch Datteln (od der Feigen)

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anbieten, dann denkt immer an das uralte Sprichwort von einem Herrn Rattenfänger aus Hameln: „Mit Speck fängt man Mäuse und nur die Gläubigen kommen in den Himmel.“ Jeder Drogendealer kennt dieses System. Der erste Stoff ist umsonst und das Lächeln gibt´s am Anfang gratis dazu. Darum senke ich die Augen und spreche ein letztes Gebet: „Vater im Himmel. Ich will nicht ins Paradies, wenn der Weg dorthin so schwierig ist ...“17

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Das Zitat: „Vater im Himmel. Ich will nicht ins Paradies, wenn der Weg dorthin so schwierig ist ...“ ist

von den Toten Hosen.

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Nachträge e, vertrauliche Informaationen, Zitaate und diee Quellen n meiner In nspiration: Vollständige, aber au uch sinngem mäß und dem m einundzwanzigsten Jahrhundert angepassste Textpassagen hab be ich aus derr Genesis, den d Offenbaarungen dess Johannes, dem Buch Hesekieel und aus anderen a heiligen Büche ern, aus derr aktuellen Tagesp presse und Diskussione D n mit Unglääubigen um den einzig wahren n Glauben entnommen e n. Manche Stellen S musste ich kürzzen und zensierren, da diese den Seeleen sensiblerr Jugendlich her schwereen Schadeen zufügen könnten. k

Als Quelle standen mir m die folgenden Büche er zur Verfü ügung: Der entzau uberte Regeenbogen von Richard Dawkins. D Rowohlt Verlag.

Das Patriarrchat von Ernest Borne emann. S. Fischer Verlaag 1975.

Charly Marrx (Mann mit m weißem Bart der jettzt in der Hö ölle netou sagen n würde) haatte vor langger Zeit einmal schmorrt, wie Winn gesagt:: „Die Religion ist der Seufzer S der bedrängten n Kreatur, das

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Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie derr Geist geisttloser Zustände ist. Sie ist das d Opium des d Volkes.“

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Raoul Yannik

Geboren im Oktober 1950 in der damals beschaulichen, schwäbischen Kleinstadt Sindelfingen. Nach Abitur und Ausbildung schloss sich ein längeres, aus heutiger Sicht ziemlich nutzloses Studium in Berlin an. Heute, nach einer kurzen Ehe und anderen Missgeschicken lebe ich aus Lebens- und Liebesgründen in Essen. Ich schreibe Essays, Kurzgeschichten und Romane über die Abgründe der Seele, über die Irrwege der Liebe, über das was sein könnte und was ist.

Meine Schreib-Werkstatt: www.raoulyannik.de Meine Web-Tagebücher für Kommentare und Tipps: http://raoulyannik.blogspot.com/ und http://raoulyannik.wordpress.com/ Kontakt und Fragen an mich: [email protected]

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Meine Sch hutz- und Nutzungs rechte Ich bitte mein ne Leserinnen n und Leser um m Verständniss für die folgenden Hinweisee zu den Nutzungsrechten (Urheberschu ( utz) an meinen n Texten: Der ganze oder teilweise Vorabd druck, Nachdruck, oder die Veröffentlichung, auch in Zeitungeen, Zeitschrifteen und im Inteernet, ist ohne meine vorherige, schriftliiche Einwilligung nicht gestattet. Der Veertrieb, oder die d Veröffentliichung meiner Texte und Bilder in Taschenbuch-, Volks-,, Sonder-, Rep print-, Schul- oder o Buchgem meinschafts-A Ausgaben, sow wie allen anderen Druckausggaben, auch d durch elektronische Medien n (zum Beispieel im Internet, in Foren oder Blogs) ist oh hne meine vo orherige, schrriftliche Einwillligung nicht gestattet. g Es isst nicht gestatttet, meine Teexte auf Vorriichtungen zurr entgeltlichen n Wiedergabe auf Bild- oder Tonträgeer (zum Beispiel Hörbücherr) zu speichern n. Es ist nicht gestattet, deu utschoder frem mdsprachige Lizenzen zur Nutzung N mein ner Text- oder Bilddateien zzu vergeben. In jedem Veeröffentlichun ngsfall, auch von v Auszügen aus meinen TTexten, bin ich als Urheber dees Werkes im Sinne S des We elturheberrech htsabkommen ns anzugeb ben. Dritte sind d auf mich alss den Urheberr hinzuweisen. Meine Texte sind sorgfältigg und gewisse enhaft rechercchiert. Falls an n irgendeiner Stelle Sch hutz-, oder Urh heberrechte verletzt v werdeen, ist das unbeabssichtigt gescheehen. In dieseem Fall bitte icch um Nachriccht und um An ngabe der Quellen. Für Links (Verweise), zum Beispiel auf frremde Inhaltee im Internet, kann ich drücklich von den keine Haaftung überneehmen. Hiermit distanziere ich mich ausd Inhalten aller fremden n, gelinkten Seeiten. Ich macche mir diese Inhalte nicht zu Eigen.

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