© Uwe Fengler
Warum meine „Geschichte ohne Titel“ keinen Titel hat
Ich habe vor 1 ½ Jahren eine Geschichte über die Zeit geschrieben. Als ich die Geschichte fertig hatte, war ich so überwältigt von dem ihrem Thema und vor allem, was aus dieser Geschichte wurde, dass ich mich nicht in der Lage füllte ihr einen Titel zu geben, der dem Thema gerecht würde. Verschiedene Überschriften zu meiner Erzählung, wie z. B. „Die Zeit geht ihren Weg“, „Am Ende der Zeit“, oder ähnliches gingen mir durch den Sinn. Aber Zeit läuft natürlich immer nur nach unserem kleinen Denken ab, in dem Ewigkeit keinen rechten Platz findet. Ich meine hier die
Ewigkeit der Zeit, nicht die Ewigkeit, die ein an einen Gott gläubiger Mensch sucht und doch nie findet. Natürlich ist die Zeit nicht abgelaufen, wenn wir nicht mehr in ihr leben. Und sie läuft zumindest nach unserem Verständnis auch dann noch weiter, wenn es keinen Menschen, keine Erde, unser Sonnensystem, unsere Galaxie, unser Universum nicht mehr geben wird. Wir werden ihr Geheimnis wahrscheinlich nie ergründen können. Damit hat der Begriff Zeit, so lange wir ihn nicht verstehen können, so etwas wie eine Ewigkeit. Und nie werden wir ergründen können, was vor der Zeit war und was nach ihr kommen wird. Und aus diesem Grund ist meine Geschichte mit der großen Uhr auf der ersten Seite, eine die keinen Titel hat. Ob dies immer so sein wird, kann ich im
Moment nicht sagen, vielleicht fällt mir ja in 27 Sekunden einer ein, oder in 16 Jahren. Es kann aber auch sein, das in 364 Jahren einer meiner Nachfahren diese Zeilen findet und gerade darum beginnt sich über die Zeit den Kopf zu zerbrechen. Und wenn er nur ein klein wenig weiter entwickelt ist als wir, muss er wahrscheinlich nicht mehr all zu lange drüber nachdenken. Schade, dass die Vergänglichkeit der Zeit es mit sich bringt, dass ich diesen Triumph der Menschheit nicht mehr erleben darf. © Uwe Fengler