Weltaidstag Dezember 09

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Foto: Stephan Pflug

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Norbert Holzer und Annette Tilmman an der Alster: Ohne Unterstützung würde der 49-Jährige den Ausflug kaum schaffen.

Ein Stück Lebensmut Hilfe auch in Krisenzeiten: Aids-Buddys erfüllen den Betroffenen die Bedürfnisse, die keine Krankenkasse zahlt Mehr als 20 Jahre lebt Norbert Holzer jetzt schon mit dem Virus. Aids gehört für ihn seit den 80ern zum Alltag. Doch seit rund zwei Jahren ist der gelernte Bankkaufmann deutlich eingeschränkt. Täglich bekommt er Besuch vom Pflegedienst. Zweimal in der Woche schaut eine Haushaltshilfe vorbei, für eine Stunde. Sie wischt Staub, saugt oder putzt die Fenster – Alltäglichkeiten, aber für Norbert eine enorme Belastung: „Ich bin halt mittlerweile sehr geschwächt“, erzählt er. „Vieles kann ich einfach nicht mehr.“ In zwei Monaten wird Norbert 50. Der gebürtige Saarbrücker liebt seine Wohnung in Winterhude, vor allem den großen Balkon. „Ich mühe mich jedes Jahr, den mit neuen Pflanzen zu bestücken – aber auch das kriege ich nicht mehr alleine hin. Da kommt dann halt Hilfe.“ Allerdings keine, die von der Krankenkasse bezahlt wird. Norbert wird von ehrenamtlichen Betreuern der Aidshilfe unterstützt, so genannten Buddys. Annette Tillmann ist eine von ihnen. „Wir versuchen Bedürfnisse zu erfüllen, die die Betreuten woanders nicht erfüllt bekommen“, umschreibt die gelernte Krankenschwester diese Tätigkeit. Das kann die Begleitung bei einem Behördengang ebenso sein

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wie der gemeinsame Kinobesuch. Oder das Schieben eines Rollstuhles, weil ein Betroffener sonst nicht mehr vor die Tür käme. „Manchmal fehlt aber auch nur jemand zum Reden“, weiß Annette. „Zum Beispiel, wenn mal wieder eine neue Krankheit hinzugekommen ist“, wie Norbert ergänzt. „Da gehen einem schon viele Gedanken durch den Kopf. Zum Beispiel: Wie lange kann ich es noch vermeiden, im Rollstuhl zu sitzen?“ Norbert hat vor kurzem eine schwere Erkrankung überwunden und konnte nur langsam wieder an ein normales Alltagsleben anknüpfen. „Das war für mich sehr schwierig: anzunehmen, dass ich auf einmal auf Hilfe angewiesen bin. Vorher habe ich immer alles alleine hingekriegt und dann musste ich plötzlich erkennen, dass ich Hilfe und Unterstützung brauche.“ Sein Betreuer Reinhard hilft dabei, dass Norbert bei der durch die Krankheit bedingten Entdeckung der Langsamkeit nicht den Lebensmut verliert. Und auch Annette schaut hin und wieder vorbei, obwohl sie eigentlich eine Frau betreut. Gemeinsam waren sie im Sommer beim CSD. „Da war ich das erste Mal seit anderthalb Jahren wieder abends bis halb eins unterwegs“, erinnert sich Nor-

bert. „Das packe ich ja sonst gar nicht.“ Die Buddys sind auch in Krisensituationen wichtige Stützen: „Als es mir sehr schlecht ging und ich mich nicht mehr um meine Freundschaften kümmern konnte, habe ich auch erlebt, dass ich fallen gelassen wurde. Das hat sehr weh getan“, erinnert sich Norbert. Um so wichtiger sind die Kontakte zu den ehrenamtlichen Helfern der Aidshilfe, die intensiv geschult werden und regelmäßig zur Supervision gehen. Denn ganz so leicht abschütteln lässt sich nicht immer, womit man bei dieser Freizeitaktivität konfrontiert wird. „ Manchmal kommt es auch vor, dass wir bei Sterbenden sind, das hat sich in letzter Zeit wieder etwas gehäuft“, erklärt Annette. Und auch Norbert würde nicht behaupten, keine Angst vor dem Tod zu haben. Dass er nach seiner Krankheit wieder neuen Lebensmut gefasst hat, liegt auch an Menschen wie Annette und Reinhard. Doch die Perspektiven werden überschaubarer: „Ursprünglich war mein Ziel, die 40 zu erreichen. Jetzt geht es mir wieder ganz gut, das möchte ich genießen“, sagt Norbert. „Und die Eröffnung der Elbphilharmonie: die möchte ich noch erleben.“ STEFAN MIELCHEN

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„Rede mit uns“ Neue Kampagne der Hamburger Aidshilfe HIV kann man nicht sehen. Deshalb gilt es, eigene Infektionsrisiken zu überdenken und sich über die Schutzmöglichkeiten zu informieren. Bei der Vermittlung der geeigneten Gesprächspartner hilft die AIDS-Hilfe Hamburg: Das sind die Kernbotschaften der neuen Imagekampagne der Hamburger Aidshilfe, die von der Agentur SON Agency kostenlos entwickelt wurde. „Er trägt alle Anzeichen von HIV“ steht auf den Plakaten (die es auch in einer weiblichen Variante gibt) – auch, wenn die Models gar nicht danach aussehen. „Viele Menschen erfahren noch heute erst dann von ihrer HIV-Infektion, wenn eine manifeste Immunschwäche diagnostiziert wird. Das verursacht unnötiges Leid und verstellt kostbare Behandlungsoptionen“, beklagt Jörg Korell, Leiter der Hamburger Aidshilfe. Daher fordern die Plakate den Betrachter auf: „Rede mit uns“. Flankiert wird die Kampagne von den Aktivitäten zum Weltaidstag am 1. Dezember: In der ganzen Stadt werden wieder Red Ribbons und Solidaritätsteddys verkauft. Am Vorabend (30. November) findet um 18 Uhr ein Gedenkgottesdienst im Michel und der anschließende Candlelightwalk statt.

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Neue Lust am Posex Mehr Verkehr, weniger Angst: die meisten Schwulen schützen sich. Doch die Zahl der HIV-Infektionen steigt

Harry (28)

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Es wird wieder mehr gefickt in deutschen Betten, oder wo immer Schwule die Gelegenheit dazu nutzen. „Vor allem außerhalb fester Partnerschaften“, wie Axel J. Schmidt weiß, Mitarbeiter am Berliner Robert Koch Institut. „Es gibt mehr Analverkehr, insbesondere bei jungen Schwulen und bei Kontakten mit nicht-festen Partnern.“ Die neue Lust am Posex wertet Dr. Dirk Sander von der Deutschen Aidshilfe (DAH) positiv: „Ist doch eine tolle Sache, wenn der Analverkehr zunimmt“, sagt der Schwulenreferent der DAH (siehe auch Interview auf Seite 22). „Das zeigt doch, dass die Ängste zurückgehen.“ Doch das erhöhte Verkehrsaufkommen hat auch eine Schattenseite. Seit 2001 steigt die Zahl der HIV-Neuinfektionen bei Männern, die Sex mit Männern haben, kontinuierlich an. Gibt es sie also, die neue Sorglosigkeit? Axel J. Schmidt mag einen solchen Trend nicht bestätigen: „Die Gründe für den Anstieg von HIVNeudiagnosen sind vielgestaltig, aber am wenigsten sind sie auf eine Abnahme im Kondomgebrauch zurückzuführen.“ Die meisten schwulen Männer würden bei den meisten „infektionsrelevanten Kontakten“ Kondome benutzen. Das bestätigt auch Dr. Dirk Sander: „Die Schutzmotivation ist in den letzten zehn Jahren gleich bleibend hoch geblieben.“ Allerdings: Wo mehr Sex stattfindet, steigt schon rein

statistisch das Risiko. Und: „Die Übertragungswahrscheinlichkeiten pro Kontakt haben sich erhöht.“ Das hat nicht nur rechnerische Ursachen. Vor allem dann, wenn andere sexuell übertragbare Krankheiten ins Spiel kommen, steigt das Risiko eine HIV-Übertragung. Etwa durch eine Syphilisinfektion: Betroffene geben dann das HI-Virus schneller weiter oder infizieren sich leichter. Zwischen 2003 und 2007 hat es einen alarmierenden Anstieg der Syphiliszahlen in Deutschland gegeben. „Und das hat direkt etwas mit der Zunahme der HIV-Infektionen zu tun“, wie Axel J. Schmidt betont. Die Deutsche Aidshilfe hat mit ihrer groß angelegten Kampagne „Ich weiß was ich tu“ (IWWIT) im Herbst 2008 auf die neuen Trends reagiert. „Die Leute überlegen sich heute stärker, wann und wo sie Safer Sex machen“, sagt Dr. Dirk Sander. „Wir müssen daher ihre Kommunikationsfähigkeit stärken. Dreiviertel der Leute sprechen selten bis nie mit ihren Sexpartnern über ihren Sex und darüber, wie man sich schützt.“ Ob die IWWIT-Botschaften fruchten? Kampagnenmanager Matthias Kuske ist optimistisch: Bei den Testwochen, die in Hamburg beispielsweise von Hein & Fiete und der Aidshilfe durchgeführt werden, ist der Zulauf anhaltend groß. „Das zeigt: Die Botschaft, dass es besser ist, seinen Status zu kennen, ist angekommen“, so Kuske. „Wir erreichen mit den Testwochen vor allem Leute, die sich nicht regelmäßig testen lassen, aber ein hohes Risikoverhalten haben.“ Der Deutschen Aidshilfe geht es nicht zuletzt darum, mit alten Bildern zu brechen. „Aids ist eine weitgehend vermeidbare Komplikation einer HIV-Infektion“, sagt Dr. Dirk Sander. Die Traumatisierung, dass Aids automatisch ein Todesurteil sei, müsse überwunden werden: „Das Bild des ‚neuen Aids‘ ist das der Gesunderhaltung.“ Auch der Hamburger Mediziner Prof. Dr. Hans-Jürgen Stellbrink vom Infektionsmedizinischen Centrum Hamburg (ICH) beruhigt: „Die HIV-Infektion ist heute eine gut behandelbare chronische Erkrankung. Die Lebenserwartung liegt derzeit 24 Jahre über der im Vergleich zu den 1990er-Jahren.” So werden voraussichtlich 2015 mehr als die Hälfte der Betroffenen über 50 Jahre alt sein. Noch vor vier Jahren waren es lediglich 25 Prozent. STEFAN MIELCHEN

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Verzicht ist Luxus Sex ohne Gummi setzt Vertrauen voraus „Ich möchte zeigen, dass so ein Modell auch schief gehen kann – und das Leben trotzdem weitergeht.“ Stephan (38, rechts) hat sich in einer offenen Partnerschaft mit „ausgehandelter Sicherheit“ mit HIV infiziert, ebenso sein damaliger Freund. Als Rollenmodell der IWITT-Kampagne möchte der Erzieher das Selbstbewusstsein von Positiven unterstützen: „Die Frage, ob es das wert war, hat sich mir nie gestellt.“ Kampagnenmanager Matthias Kuske blickt auf die Realitäten: „Es gibt ein Restrisiko, auch bei Safer Sex. Unsere Botschaft lautet: es muss in der Beziehung offen darüber geredet werden.“ Das ist auch der Anspruch von Harry (28, links). Er hat mit seinem Freund ebenfalls eine Verabredung getroffen: außerhalb der Beziehung Safer Sex, miteinander verzichten sie aufs Kondom. Er bezeichnet sich als Überzeugungstäter: „Ich kann mir keine verklärt romantische, monogame Beziehung vorstellen. Unser Modell steigert die Zahl der potenziellen Sexpartner. Deshalb möchte ich auch andere davon überzeugen…“ Den Komdomverzicht mit seinem Freund bezeichnet Harry als Luxus, der Vertrauen und Offenheit voraussetzt – und Gespräche: „Das ist eine Frage gegenseitiger Wertschätzung. Auch wenn es natürlich nicht immer leicht fällt, mit dem Partner darüber zu reden.“ SM Stephan (38)

www.ich-hamburg.de

ICH Grindel Dr. med. Thomas Buhk Dr. med. Stefan Fenske Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Stellbrink Grindelallee 35 20146 Hamburg

ICH St. Georg Dr. med. Axel Adam Dr. med. Carl Knud Schewe Dr. med. Lutwin Weitner Brennerstraße 71 20099 Hamburg

ICH Mitte Stefan Hansen PD Dr. med. Christian Hoffmann Dammtorstraße 27 20354 Hamburg

Foto: www.photocase.de/ ©kallejipp

www.iwwit.de

Vielen Dank für das Vertrauen 2009! Schöne Festtage wünschen Axel Adam, Thomas Buhk, Stefan Fenske, Stefan Hansen, Christian Hoffmann, Knud Schewe, Hans-Jürgen Stellbrink, Lutwin Weitner, Homa Bashiri, Petra Born, Ruza Botic, Benny Breth, Devine Bromm, Irina Butkus, Hauri Goey, Anika Hakl, Susanne Heesch, Anja Hüfner, Christina Oubari, Marlene Pareira, Sigird Polat, Emine Sahin, Sylvia Stellbrink, Cay Tonn, Gabi Urbanczyk, Jan Zielke und Enno Burmester.

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14:13 Uhr

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Fakten statt Mythen Ist alles unsafe, was unsafe scheint? Dr. Dirk Sander von der Deutschen Aidshilfe über zeitgemäßen Schutz vor HIV h Herr Dr. Sander, seit Jahren wird sehr häufig die gleiche Frage gestellt: Wie kriegen wir die Schwulen dazu, endlich wieder mehr Kondome zu benutzen. Haben Sie eine Antwort darauf? Die Schwulen benutzen doch wie verrückt Kondome! (lacht) Im Ernst: Die Motivation, sich zu schützen, ist bei schwulen Männern ungebrochen. h Wie können Sie da so sicher sein? Studien zeigen immer wieder, dass das Schutzverhalten nicht abnimmt. Die Bereitschaft, sich beim Sex zu schützen, bleibt auf hohem Niveau stabil. Rund 70 Prozent schützen sich immer oder fast immer vor HIV, 20 Prozent meistens, nur zehn Prozent selten oder nie. h Wieso ist dann die Zahl der HIV-Neuinfektionen in den letzten Jahren gestiegen? Das hat verschiedene Ursachen. Die wichtigste ist, dass sich andere sexuell übertragbare Infektionen verbreiten, insbesondere die Syphilis. Wenn ein HIV-negativer Mensch die Syphilis hat, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er sich mit HIV infiziert. Ein HIV-Positiver mit Syphilis kann HIV leichter weitergeben.

h Sind die HIV-Neuinfektionen gestiegen, weil Aids den Schrecken des Todes verloren hat? So einfach ist der Zusammenhang nicht. Viele Leute haben lange auf bestimmte Dinge beim Sex verzichtet, aus Furcht vor einer HIV-Infektion. Jetzt gibt es wieder mehr sexuelle Aktivität, auch mehr Analverkehr. Dabei kommt es logischerweise auch zu mehr Risikosituationen. Es hat immer Situationen gegeben, wo der Schutz nicht hundertprozentig gelingt, das liegt in der Natur der Sache. Es gibt mehr Sex – und damit auch mehr Risiko. Das ist ein reines Rechenspiel! Es bedeutet eben nicht, dass sich immer weniger Leute schützen wollen. h Aber man könnte ja denken, dass mit der Todesdrohung tatsächlich eine wesentliche Motivation verschwunden ist. Die Leute haben doch auch Grund genug, sich vor einer chronischen Erkrankung zu schützen. Auch heute ist HIV noch lange kein Zuckerschlecken. Es gehört zu unseren Aufgaben, das zu vermitteln. h Überfordert man die Männer

nicht mit differenzierten Botschaften? Die Leute suchen selber zunehmend nach individuellen Lösungen. Ein Bei-

spiel: Innerhalb einer offenen Beziehung wird das Kondom weggelassen und außerhalb wird es genommen. Früher hätte man den Leuten gesagt, sie sollen auch innerhalb der Beziehung ein Kondom benutzen. h Wenn einfach alle weiter Kondome nähmen, statt irgendwelche Strategien auszuprobieren, hätten wir kein Problem. Ich glaube nicht, dass das alte Konzept auf Dauer tragfähig ist. Man muss berücksichtigen, dass sich die Konsequenzen einer HIV-Infektion verändert haben – und damit ändert sich auch das Verhalten der Menschen. Unsere Prävention setzt an den Lebensrealitäten an, weil wir sonst an den Leuten vorbei gehen. Das ist einfach pragmatisch und menschlich. Wir wollten ganz bewusst weg von den ganzen negativen Diskussionen der letzten Jahre. Die haben nämlich eine offene und ehrliche Auseinandersetzung verhindert. h Dennoch, bei vielen bleibt die

Wahrnehmung: Es passiert mehr ungeschützter Sex. Wir gucken genau hin und fragen: Ist das wirklich so unsafe, was da unsafe scheint? Aber auch umgekehrt: Ist wirklich Safer Sex, was danach aussieht? Die Leute wollen sich weiterhin schützen, passen sich aber mit ganz

verschiedenen Strategien den neuen Bedingungen an. Beim Abschätzen des Risikos, das man dabei in Kauf nimmt, kann man sich vertun. Wir wollen, dass die Leute über die Risiken, die sie eingehen, Bescheid wissen. Gegen Mythen setzen wir Fakten. Deswegen heißt unsere Kampagne „Ich weiß was ich tu“. h Ist es gelungen, die Leute zu sensibilisieren? Ich denke ja. Deutschland liegt bei der Zahl der Neudiagnosen in Europa ganz unten in der Statistik. SM

Dr. Dirk Sander (kl. Foto) ist Diplom-Sozialwissenschaftler und Schwulenreferent der Deutschen Aidshilfe www.aidshilfe.de

IWWIT-Rolemodel Axel

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