Pusler_vortrag

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  • Words: 1,560
  • Pages: 40
RESEARCH

Brain Sciences

RESEARCH

Hype or Hope? Wie Hirnforschung Medienmarketing & Medienforschung verändern kann Michael Pusler, Hubert Burda Media

30.01.2008

Überblick RESEARCH

Brain Sciences

• Anwendungsfelder im Medienbereich - Redaktion und Produktion - Marketing • Aktuelle Projekte - „starke Marke“ und „Kanalqualitäten“ - Markentransfer auf Anzeigenwirkung - Anzeigentest mittels Reaktionszeitmessung • Wohin „geht die Reise“ („work in progress“) - Brain Brand Research: Quality of Media - Skalenentwicklung über physiologische Parameter - Optimierung von Online-Auftritten

Überblick RESEARCH

Brain Sciences

• Anwendungsfelder im Medienbereich - Redaktion und Produktion - Marketing • Aktuelle Projekte - „starke Marke“ und „Kanalqualitäten“ - Markentransfer auf Anzeigenwirkung - Anzeigentest mittels Reaktionszeitmessung • Wohin „geht die Reise“ („work in progress“) - Brain Brand Research: Quality of Media - Skalenentwicklung über physiologische Parameter - Optimierung von Online-Auftritten

Ein Highlight im Medienmarkt damals: Hemisphärentheorie RESEARCH

Brain Sciences

Linke Gehirnhälfte Analytisch

Rechte Gehirnhälfte Synthetisch Kreativ

Verbal

Nicht verbal Visuell-räumlich

Sequenziell Zeitlich Digital Logisch

Gleichzeitig Räumlich Analog Ganzheitlich

Rational

Intuitiv

Deduktiv

induktiv

1993 Markteinführung FOCUS Infografiken und Text nach aktuellen Erkenntnisse der Hirnforschung: Hemisphäretheorie  Synchronisation beider Hirnhälften

Die Suche nach dem „Kaufknopf“: Kontext (Medien)-Marketing RESEARCH

Brain Sciences

RESEARCH

Werbewirkung Print: komplexe Zusammenhänge

Wo sollte der „Kaufknopf“ liegen?  Werbewirkung bei Anzeigen: Komplexe Zusammenhänge

Brain Sciences

Überblick RESEARCH

Brain Sciences

• Anwendungsfelder im Medienbereich - Redaktion und Produktion - Marketing • Aktuelle Projekte - „starke Marke“ und „Kanalqualitäten“ - Markentransfer auf Anzeigenwirkung - Anzeigentest mittels Reaktionszeitmessung • Wohin „geht die Reise“ („work in progress“) - Brain Brand Research: Quality of Media - Skalenentwicklung über physiologische Parameter - Optimierung von Online-Auftritten

„Starke Marken“: Klarheit des inneren Bildes RESEARCH

Brain Sciences

 Unsere Annahmen: Es gibt „starke“ und „schwache“ Marken Starke Marken schaffen ein klares „inneres Bild“ Dieses innere Bild überträgt sich auch auf gezeigte Werbung

Funktionelle Bildgebung (FMRI) – Vorgehen bei der Untersuchung (LMU München) RESEARCH



Die visuellen Stimuli werden über einen Videobeamer auf eine Leinwand projiziert (1). Diese kann der auf dem Rücken liegende Proband über ein an der Messspule angebrachten Spiegel betrachten. (2) In seinen Händen erkennt man die Antworttasten, über die z. B. die Reaktionszeit, wie auch die jeweilige Antwort erfasst werden kann.

Außerhalb des Untersuchungsraums sind die Präsentations- und Aufzeichnungsrechner (3) aufgebaut. •

Die Dauer der fMRT beträgt 20 - 30 Minuten. Nach Abschluß der MRT füllen die Probanden einen Fragebogen zum Untersuchungsgegenstand aus.

Brain Sciences

1

2

3

Kernaussage: Starke Marken belohnen den Leser und leisten „Framing“ (LMU München, Uni, Münster) RESEARCH

Brain Sciences

„Kanalqualitäten“ Markenstärke – Kanal- und Verbundeffekte RESEARCH

Brain Sciences

 „work in progress“

Wie lernt man nachhaltig? cross-medial  cross-sensual RESEARCH

Brain Sciences

Untersuchung LMU München Methode RESEARCH

Brain Sciences



Hypothese: – Unterscheide zwischen Medienkanälen liegen in der unterschiedlichen erwartungshaltung und emotionalen Verarbeitung



30 Probanden – Männer : Frauen = 15 : 15 – Durchschnittsalter: 42 Jahre – Differenziert nach Lesebiografie (z. B. Häufigkeit der Heftnutzung)

Studien-Protokoll RESEARCH

Brain Sciences



Probanden-Rekrutierung – Fragebogen bzgl. Einschlußkriterien • Alter, Geschlecht, Leseverhalten



Scan – Simultan gezeigte Kurzfragen • Erfassung der Antwort mit vierstufiger Skala und der Reaktionszeit



Fragebogen direkt nach Scan – Markenevaluation, Bewertung des Gezeigten, allgemeine Einstellung zu Werbung, u.v.m. – Auswertung fMRT-Daten, Response-Daten, Fragebögen

Stimuli: Beispiele - crossmedial RESEARCH

Brain Sciences

Befragung: Einstellungen Antwortskala 1= stimme voll zu 2= stimme zu 3= stimme eher nicht zu 4= stimme nicht zu

Vorlage: Anzeigenmotive

Vorlage: Heftcover statements: Liefert Gesprächstoff

+ TV

Bietet mehr als andere Ist sympathisch

Vorlage: Internetseiten

Ergebnis Screening: Vergleich der Medienkanäle RESEARCH

Print

•Anstrengungslos •Als positiver erlebt •Höhere Nachaltigkeit •Geringeres Aufmerksamkeitsniveau

Brain Sciences

TV

Online

•Hohe mentale Beanspruchung •Visuelle Areale beansprucht •Stresserleben •Keine Aktivierung „marken•Daher „Downregulierung“, relevanter“ Areale d. h. Komplexitätsreduktion •Hohe Abhängigkeit von •Weniger nachhaltig Art und Qualität des Auftritts

Werbewirkung – Erfolg mit Anzeigen RESEARCH

Brain Sciences

 Was haben wir gelernt: • Auch Print, nicht nur TV, wirkt emotional • Print-Marken aktivieren Teile des medialen präfrontalen Kortex, der für die Verarbeitung von Emotionen verantwortlich ist. • Emotionale Encodierung bietet zentrale Vorteile für die Markenkommunikation.

Experiment FOCUS Magazin Verlag: Erfolgsfaktoren bei Anzeigenwerbung RESEARCH



Stichprobe: N=40 – Je 20 FOCUS und Spiegel-Leser



In einem MRT wurden die Hirnaktivitäten der Probanden gemessen, während ihnen die 30 selektierten Anzeigen auf einem Bildschirm zugespielt wurden.



Die Probanden mussten per Knopfdruck entscheiden, ob ihnen die jeweilige Anzeige gefällt oder nicht gefällt.



Nach der Messung : gestützte Abfrage, an welche Anzeigen man sich erinnert.

Brain Sciences

Die 10 attraktivsten Anzeigen RESEARCH

Brain Sciences

RESEARCH

Das passiert im Gehirn wenn Anzeigen gefallen Brain Sciences

anteriores Cingulum

posteriores Cingulum Nucleus accumbens

R

Höhere visuelle Areale Methode: Einstichprobent-Test

R

Die 10 am wenigsten attraktiven Anzeigen RESEARCH

Brain Sciences

Das passiert im Gehirn, wenn Anzeigen nicht gefallen RESEARCH

Brain Sciences

Platz für aversive Reaktionen - Wenn man z.B. unfair behandelt wird - Etwas tun soll, was man nicht will - „Das stinkt mir.“

Insel

Handmotorik

Fast nichts!

RESEARCH

Was passiert im Gehirn, wenn Anzeigen einen „neutralen“ Eindruck hinterlassen?

Brain Sciences

…also, wenn der Proband diese Anzeigen sieht RESEARCH

Brain Sciences

Wie reagiert unser Gehirn auf Anzeigenwerbung? RESEARCH

Attraktive Anzeigen…

Brain Sciences

Nicht-attraktive Anzeigen…

Neutrale Anzeigen…

…lösen signifikante Hirntätigkeit aus

…lösen schwächere Hirntätigkeit aus

…lösen so gut wie nichts aus

…belohnen und motivieren

…lösen aversive Emotionen aus

----

…haben die höchste visuelle Aufmerksamkeit

…habe eine geringere visuelle Aufmerksamkeit

----

…bekommen schnelle und intensive Zuwendung

…bekommen langsamere und weniger intensive Zuwendung

…bekommen gar nichts

…werden am besten erinnert

…werden schlechter erinnert

…werden am schlechtesten erinnert

Frauen reagieren schwächer auf die gezeigten Anzeigen RESEARCH

Brain Sciences

Männer

Frauen

Sprechen die gezeigten Motive möglicherweise Männer per se besser an?

Anwendungen in der Medienforschung: Einsatz und Nutzen (erstes Resumee) RESEARCH

Brain Sciences

• Verfahren der funktionellen Bildgebung (fmrt) sehr aufwendig, zeitintensiv und teuer • Zugleich gibt es am Markt „gelernte“ Instrumente, z. B. für das Inserentenmarketing Markt-Media-Studien, Anzeigen-Copytests • Daher die Frage: gelingt es, vor dem Hintergrund physiologischer Erkenntnisse, geeignete Erfolgsindikatoren für den Werbe- bzw. Markenerfolg zu „destillieren“ • Sekundäranalyse vorliegender eigener Untersuchungsdaten (Zeitschrift TV Spielfilm; kumulierte Daten des Online-Copytests) • Verfahren: Reaktionszeitmessung

Blickverlaufsmessung Invertierte „Heatmap“ RESEARCH

Brain Sciences

Lesebeispiel: Die invertierte „Heatmap“ stellt die Areale der Motive, die nach einer, zwei bzw. drei Sekunden visuell „erarbeitet“ wurden dar, „wie mit Radiergummi weggerubbelt“. In beiden Beispielen links ist z.B. zu erkennen, dass der Absender/das Markenlogo bereits nach einer bzw. zwei Sekunden vom Betrachter ‚erarbeitet‘ wurde. 1 Sek

2 Sek

3 Sek

Quelle: Media Analyzer - TV Spielfilm plus Ad Attraction, Ausgabe 25/06 und 10/06; http://www.adattraction.de/

Erkenntnisgewinn: implizit + explizit RESEARCH

Vorgehen/Zielrichtung

FMRI, Reaktionszeiten

Fragebogen

Brain Sciences

implizit

explizit

 

Explizit + Implizit (I): Parameter des Anzeigenerfolgs RESEARCH

Brain Sciences

Anmutungsindikatoren  Gefallen der Anzeige Je deutlicher das Signifikanzniveau  desto höher die Itembedeutung Multiple Regression: Varianzaufklärung 43%

Quelle: AdAttraction

Explizit + Implizit (II): Parameter des Anzeigenerfolgs RESEARCH

Brain Sciences

Je kürzer die Reaktionszeit  desto bedeutsamer das Item??

Quelle: AdAttraction

Sind Frauen die „höflicheren“ Befragten?! Basis: jeweils Index Frauen gegenüber Männern (Index 100: Frauen = Männer) auf Ø 7 Anzeigen RESEARCH

Brain Sciences

explizit (erfragt) implizit (gemessen) 80

90

100

110

120

130

140

137 Sympathisch

94 110 98 107

Ansprechend

98 106

Glaubwürdig

89 110 98 102

Informativ Neuartig

89 105

Relevant

85 109 100

Auffällig

Stark

Zählt jetzt nur noch das „Emotionale“? RESEARCH

Brain Sciences

e1

Gefällt mir

,50

e2

Ist sympathisch

,78

e3

Ist ein Hingucker

,74

,71 ,88 Anzeige ,86

„Emotion“

,88 e4

Vermittelt eine angenehme ,78 Atmosphäre

,04 ,82

D1 1,02 ,91

,88

Zeigt interessantes/ relevantes Produkt ,81

e6

Macht auf neues Produkt / neue Informationen ,74 aufmerksam

Regt an, mehr über die Marke zu erfahren

,90

,90 ,86 Produkt

Hohe Wechselwirkung!!

„Information“ ,87

e7

Zeigt modernes / innovatives Produkt ,75

GFI = 0,946 AGFI = 0,898 Anzeigenmotiv: Nahrungs- und Genussmittel; Methode: Strukturgleichungsmodell mit AMOS

e8

,78

Impact ,89

e5

Macht Appetit

e9

Überblick RESEARCH

Brain Sciences

• Anwendungsfelder im Medienbereich - Redaktion und Produktion - Marketing • Aktuelle Projekte - „starke Marke“ und „Kanalqualitäten“ - Markentransfer auf Anzeigenwirkung - Anzeigentest mittels Reaktionszeitmessung • Wohin „geht die Reise“ („work in progress“) - Brain Brand Research: Quality of Media - Skalenentwicklung über physiologische Parameter - Optimierung von Online-Auftritten

Brain Brand Research: das „große Ganze“ - Programm „Quality of Media“ RESEARCH

Brain Sciences

Untersuchungen, z. B. mit bildgebenden Verfahren

Kommunikationsberatung mittels Neuroforschung

Grundlagen: Brain Sciences

Instrumentenentwicklung Forschungsprodukte z. B. zur Werbemittelbeurteilung (z.B. Neuro scales)

„Quality of Media“ Nutzen Lösungen Datenbasierte Beratung für den Inserentenmarkt/ Markenartikler

Modelle und Methoden: Befragung, Neuro-Typologien Integration adaptierbarer Skalen, z. B. für Zwecke der Mediaplanung in Markt-Media-Studien von Hubert Burda Media (TdW, CN)

Umsetzung/Anwendung: Strategische Kommunikationsplanung; Werbewirkungsuntersuchungen

Skalenevaluation über physiol. Parameter RESEARCH

Brain Sciences

1.

Sind Hirnscanner und Befragung unabhängig voneinander – jedes für sich – aussagekräftig?

2.

Oder kann ein Urteil nur unter Heranziehen von Beidem gefällt werden (keine Unabhängigkeit)

© Dr. Harald Kugel, Universit t M nster

 Annahme: 1. ist gültig – eine Skalenevaluation daher durch fmrt möglich

Markenforschung (II) RESEARCH

Brain Sciences

• „Mental maps“: Positionierung von Zeitschriftenmarken im Markenraum Zeitschrift 1 • „Reward cues“: Individuelle Belohnungsaspekte der Medienmarken

Zeitschrift 2

Zeitschrift 3

Es bleibt (dennoch) viel zu tun …. RESEARCH

Brain Sciences

„Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ein Ozean“ Issac Newton

„In essence, nature is simple“ Hideku Yukawa (Nobelpreis in Physik)

Hinweis RESEARCH

Brain Sciences

• „FOCUS Jahrbuch 2007“ mit Schwerpunkt „Neuromarketing“ www.medialine.de

RESEARCH

Herzlichen Dank!

Kontakt

RESEARCH

Michael Pusler Hubert Burda Media Tel.: 089/9250-2612 [email protected] http://www.scienceblogs.de/panorama/

Brain Sciences

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