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OP am offenenHerzen
Wie ein Journalistin derMaxvorstadtnnnGuerilla-Buchhiindle r auf zeitwurde Menscherr,die ihn von seiner alten Ar_ heute, zur Halbzeit, noch ,,b0 beitsstellekennen,wissen,dassDorin po_ 9her"fl1{ Tage Biicher" ribrig: Ein auf be*Ofr"fi_ pa dort immer ziemlich aufgefallen ist. chem -Pap-ierausgedrucliderCountdown Norwegerpulli, ausgebeulte-Jeans und 1mSchaufenster ziihlt die verbleibenden bequemeSchuhe trugim Reich der Ftau_ Tage heruntei; am Silvesterabend will enzeitschriften-Redakteurinnen, sonst P_opadas Experiment wieder dichtma_ keiner. Ir die uni-nahe Barer StraBe gd passt Popas Aura des ewigen Studenten 9!"_".-h seinem Internet-Blog, in dem er tdglichnicht nur tiber sein voiibergehen_ dafiir umso besser.Dort nimhch hat der Buchhlindler-Leben Ueiicfrtet freie Journalist Ende September seinen 9". (http: / /harer80.blogspot.com),nennt po_ Buchladen aufgemacht,d6r jeden Tag sei_ pa sein Geschiiftskonzept ,,poD uo_,, nen Namen veriindert. Von ,,f OOfagdeti_ oder auch ,,Guerilla-Sto"e,,, .rach m[ist konzessionslosenLiiden also, die oft nur girlqg. Tage gedffnet sind, auf schickes rvtobllrar verzichten und ausschlie8lich durch Mundpropaganda von sich reden machen.Popa will damit nicht nur seiner ejS-en91 -,,romantisch-vergdnglichen Ader" folgen, s_ondernsetzt au'ch["r""t, dassesseinenKunden genausogeht: ,,Da entsteht -eine Sogwirkung. Man muss Jetztkaufen - bevor eszu spdt ist.,, . eT {nfang von ,,100 Tage Biicher,, stand aber eigenflich nicht die Roman_ tik, sondern die Einsamkeit des Fhei_ schaffenden. Nachdem er den Arabella_ q3Jk - qd die Frauenzeitschriften im popa in seiner :lrnch verlassenhatte, saB wo_hnungrn der Barer StraBe, bastelte an Internet-Projekten und fiihlte sich ab_ geschnitten von der Welt. Umso seliger war er, als in der Nachbarschaft ein n6u_ es Caf6 mit WLAN aufmachte. Von nun an arbeitete Popa im ,,Barer 61,,. Immer in seinem Blickfeld: ein leeres LadenEe_ schiift schrdgriber der Stra8e.Daftir zih_ popasLad,ensind. te--ngan seit einem halben Jahr Miete, er_ ?i? !"Sqygn Dorin oa[d gezanft. Foto: volker Derlath zdhlte man ihm im Caf6, wisse aber
nicht, wie man esnutzen wolle. popa, der _auseiner rumlinischen Exilanten_Fami_ lie von Journalisten und Buchliebhabern slammt, tiberlegte nicht lange. Sein Bru_ der Dinu, der in Ftanklurt ein modernes Antiquariat betreibt, hatte 110 paletten Re_stbestAnde auf Lager. Und Dorin hat_ te keine Angst vorm Scheitern: ,,Drei Mo_ nate bis Jahresendesind eine ii6erschau_ bare Zeit, wenn es schiefliiuft, habe ich ein riberschaubaresproblem.,, Am tryei_ tagabend unterschrieb er einen Unter_ miet--V.ertrag, am Sonntag brachte der Bruder einen Tlansporter ioller Bticher, am_Montag wurde der Laden errjffnei und gleichzeitig eingeriiumt. ,,Op am of_ fenen Herzen", nennt es Dorin popa. Seitdem steht er an sechsTageri irr der Woche bis zu elf Stunden ii, f,aaen rdumt Bticherkisten aus und verkauft nej !'enhgr billig,- was das Lager seinesBru_ oers nergrbt vom spanischenKrimi bis zw didaktisch wertvollen Material_ sammlung,,Seuchenbeklimpfungim mit_ telalterlichen MiiLnster...Wis eriicht ats R_eryrtlen{ da hat, kann popa ^_ bis zum niichste-l I?g .teu bestellen ,,seitdem ich endlich Telefon und DSL habe, muss ich daftir auch nicht mehr mit dem La;_ top auf die StraBe.',WLAN und Rauchei_ ecke diirfen auch jederzeit von den Stammkunden benutzt werden, d"ieresel_ f3!ig_ die neue Ware inspizie.en. p6pa ist Tei I desBarer Kiez, geviorden _mal st_ hen, ob der ihn den Laden zumachen liisst an Silvester. Schon gibt espHne itir eine Eisdiele mit angeschlossenerBuch_ nancrung. NINABERENDONK