Newsletter Melbourne 2007 04

  • November 2019
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News aus

Melbourne April 2007

Ausflug zur Great Ocean Road Melbournian des Monats F1, Volleyball & Radsport Abenteur Alltag

Editorial

N

ich heute in Ruhe von daheim aus diesen Newsletter verfassen, da aber so ein herrlicher Tag ist, hat mich Daniel (siehe Melbournian des Monats) rausgekarrt. Wir waren zuerst in St. Kilda am Strand essen, dann waren wir der Meinung es ist einfach zu schön fürs Büro. Deshalb haben wir unsere Notebooks geschnappt und schlürfen nun entspannt unsere Kaffees. Die Kaffeekultur hier steht der österreichischen nichts nach, was vermutlich an den vielen italienischen Immigranten liegt. Die Straße in der ich wohne, rühmt sich damit die erste Espresso Maschine in Australien in Betrieb genommen zu haben. Zurück zu mir bzw. zu euch: ich habe versucht ein paar Eindrücke aus meinem Leben, meinen Ausflügen, sowie aus dem Alltag für euch zu beschreiben. Heute berichte ich vor allem über meinen Ausflug zur Great Ocean Road, sowie über mein soziales und sportliches Leben abseits der Uni. Die Uni selbst werde ich euch das nächste Mal etwas genauer vorstellen. Ich hoffe es findet sich die eine oder andere Geschichte für euch.

ach 1,5 Monaten in Melbourne ist es mal Zeit für eine kurze Zusammenfassung der aufregendsten Ereignisse. Ich hatte kurz nach meiner Ankunft einen schnellen informellen Newsletter ausgeschickt. Leider hatte ich damals nicht alle Email Adressen, dennoch hab ich mich sehr über die zahlreichen Antworten gefreut. Auch wenn ich nun am Somit bleibt mir nur euch liebe Grüanderen Ende der Welt bin, habe ich so ein Gefühl mit euch verbunden zu ße und frohe Ostern zu wünschen sein. Deshalb bitte brav weiter mailen, skypen und mich hoffentlich bald mal hier besuchen. Ich sitze gerade in einem äußerst PS: Laufend updates gibt es natürlich gemütlichen Cafe an der Brunswick unter http://www.subpersonic.net und Street (das Künstler- und Ausgehvier- die Fotos unter http://www.flickr.com/ tel in meiner Nähe). Eigentlich wollte photos/bernd_ploderer/ 

Ausflug zur

Great Ocean Road und den 12 Apostles

A

m Gran Prix Sonntag habe ich einen Bustrip zur Great Ocean Road gemacht. Es war an der Zeit die (riesige) Stadt zu verlasen und den wilden Ozean und die pittoresken Küstenabschnitte zu erkunden. Außerdem möchte ich mit den traumhaften Bildern Werbung machen, dass ihr mich hier in Melbourne vielleicht mal besucht. Die Great Ocean Road selbst ist das Resultat australischer Pioniere, die mit eigener Muskelkraft und ein paar Schaufeln vor einigen Jahren eine Strasse durch die Felsen an der Küste östlich von Melbourne gehauen haben. Die Straße selbst ist beeindruckend und auf dem Weg befinden sich einige tolle Stopps:

1 Torquay und Bells Beach Torquay ist die (vermutlich selbsternannte) Surf-Hauptstadt Australiens. (Mit Surfen ist in Australien fast ausschließlich Wellenreiten gemeint.) Firmen wie Quicksilver oder Ripcurl sind hier beheimatet. Da während des Aufkommens des Surfens in den 1960ern der Import von Boards aus Hawaii zu lange dauerte, dachten sich ein paar Jungs, da machen wir uns die Boards doch selber und verkaufen die entlang der Strände Australiens - So entstand Quicksilver. Ein paar Jahre darauf (vermutlich Anfang der 70er) haben dieselben Personen einen österlichen Surfbewerb am nahen Bells Beach gestartet. Das Event hat sich ordentlich gemausert, das Datum ist immer 

Bild Vorderseite: Die 12 Apostles inkl. dem eingestürzten Apostel im Vordergrund Bilder von oben nach unten: Ich unter den Wurzeln eines „Riesenbaums“ im Otway Rainforest; schlafender Koala; London Bridge

3 Koala Stop in ?? Wie bei so vielen Dingen ist mir auch dieser Name leider entfallen, da ich ihn nicht sofort aufgeschrieben habe. Der Ort ist ziemlich unscheinbar und die Koalas sind auch nicht beworben, damit sie etwas Ruhe genießen können. Auf jeden Fall finden sich dort die speziellen Sorten von Eukalyptus Bäumen die von Koalas bewohnt werden. Wir sind einfach eine Straße den Berg runter spaziert (nicht rauf, weil solche Touristentouren natürlich auf Komfort bedacht sind) und die Koalas waren auf den Bäumen über uns. Ich kann nur sagen, sehr süß!

4 Twelve Apostles Die Twelve Apostles waren das Highlight des Ausflugs. Es handelt sich dabei um mittlerweile nur mehr 11 Felsen aus Sandstein vor der Küste, der 12. ist vor ca. 10 Jahren in sich zusammengebrochen. Auch der Name ist noch nicht sehr viel älter, vor einigen Jahren meinte die lokale Tourismus-Organisation, dass die Attraktion mit einem markanten Namen bekannt gemacht werden sollte. So wurde aus „the sow and the pigs„ die „12 Apostles“. Auch um die Anzahl braucht man sich keine Sorgen zu machen, das Meer formt permanent neue Formationen aus den Sandsteinfelsen. Ich bin mir daher gar nicht sicher ob es noch das gleiche. Mittlerweile ist das jetzt 11 oder doch mehr sind. Surf Event zu Ostern ein Fixbestandteil der World Tour und Stars wie Kelly 5 London Bridge Slater (manchen vielleicht noch beDie London Bridge war bis zum kannt aus Baywatch) und natürlich Jahre 1990 eine wirkliche Brücke zum auch die australische Elite matchen Festland. Danach ereilte ihr dasselbe sich hier. Wenn das Wetter mitspielt Schicksal wie später dem 12. Apostel, werde ich mir den Event am Sonntag sie stürzte zusammen. Nun wäre Boanschauen. gen die bessere Bezeichnung, aber der Name London Bridge hat sich eben so 2 Otway Rainforest eingebürgert. Auch wenn man es nicht vermuten Conclusio: Beeindruckend! Die Reiwürde gibt es auch bei uns im Süden Regenwälder. Die sind zwar nur ge- se lässt sich zwar an einem Tag mamäßigt und nicht wirklich tropisch, chen, 2 oder 3 Tage wären aber noch dennoch war es herrlich das intensive besser um die gemütlichen KüstenorGrün und die wuchernden Farne und te und die tollen Panoramen in Ruhe riesigen Bäume (zwischen 60 und 90 genießen zu können. Aber da zähle ich auf euch, dass ich diese Reise mit euch Meter hoch) zu erleben. noch mal gemeinsam machen kann. 

Melbournian des Monats:

Daniel Risch

D

ie Idee dieser Seite ist euch einen Einblick in meinen Freundes- und Kollegenkreis zu geben. Der Titel ist von der Kleinen Zeitung inspiriert und so mancher Leser ist ja bereits auch dort zu Ehren gekommen.

Steckbrief Name: Daniel Risch Alter: Noch nicht 30 :) Kommt aus: Liechtenstein, und wird leider auch bald wieder dorthin zu- Institut vorgestellt worden. Daniel hat rückkehren, da er nur für 6 Monate in mich darauf hin angemailt und 20 MiMelbourne an der Uni ist. nuten später stand ich bei ihm im Büro Verhältnis / Beziehung: (ich muss mir und fragte „Wohin schau ma auf an Kafhier noch ein besseres Wort einfallen fee?“. Nachdem er mich nicht gleich lassen) Freund, Studienkollege, rausgeworfen hat, hat sich das des Öfteren wiederholt und wir verbringen Kumpel, ... momentan recht viel Zeit zusammen Er schreibt seine Dissertation eigent(er sitzt mir auch jetzt gegenüber und lich in Basel und verbringt hier 6 Modarf den Text dann durchlesen, bevor nate an meinem Institut um in Ruhe er verteilt wird). daran arbeiten zu können und Forschung in australischen Unternehmen Besonderheiten: Allein die Tatsache, zu machen (dafür bekommt er zumin- dass er aus Liechtenstein ist, ist für mich schon was Besonderes und ich dest offiziell sein Stipendium :) bekomme endlich Einblick in ein Land, Da wir beide hier in Melbourne mehr das im Schulunterricht sowie auch in oder weniger Newcomer sind, sitzen den Medien kaum Präsenz findet. wir quasi im gleichen Boot. Ich habe den Vorteil, dass er sich hier schon Darüber hinaus ist Daniel musikaetwas besser auskennt und mich et- lisch äußerst talentiert (ich nehme was in die Orte und Gepflogenheiten das aufgrund seiner Schilderungen einführt. So habe ich z.B. an einem zumindest an) und aktiv: Er spielt in meiner ersten Abende naiv in der Bar zwei Bands, spielt auf Festivals und ein „Victoria Bitter“ (ein lokales Bier) größeren Konzerten und vertreibt erbestellt, worauf die Kellnerin etwas folgreich CDs mit Mundartmusik (die irritiert reagiert hat und gleich gefragt ich nicht verstehe :). Am bemerkenshat woher ich bin (das passiert mir lei- wertesten finde ich dabei die optische der noch öfter). Daniel hat mich dann Aufmachung seiner anderen Band: Er aufgeklärt, dass es auf gut „Austra- trägt sowohl klassische Lederhose als auch Evis-Style Anzüge - Fotos davon lisch“ nur „VB“ heißt. gibts nur auf Anfrage :) Kennen gelernt: Die neuen Studenten sind per kurzer Biografie per Mail im 

Sport Formel 1

Radsport

ch bin ja nicht gerade ein Motorsport Fan, aber wenn man den Grand Prix in der Stadt hat ist das schon aufregend. Und der Grand Prix findet wortwörtlich in der Stadt statt: der Parcours führt rund um einen See in der Stadt und die Straße ist ansonsten frei befahrbar (und wir sind gerade über die Start-Zielgerade gedonnert, na ja eher geschlichen). Außerdem gab es eine beeindruckende Ferrari Parade in der Stadt in die ich per Zufall geraten bin: Eine Kolonne von über 60 Ferraris abgeschlossen durch einen Formel 1 Boliden ist zur Werbung durch die abgesperrten Straßen der Stadt gezogen. Ich war hingerissen. Der Grand Prix war dann leider aber doch etwas zu teuer für mich.

port ist vielleicht etwas übertrieben, aber ich habe mir hier gleich ein Fahrrad zugelegt. Das Rad kommt fast ohne Straßenausrüstung aus, da die Wetterbedingungen seitdem ich hier bin fast immer perfekt sind. Auf jeden Fall bin ich jetzt mobil und düse durch die Stadt und vorwiegend zum Strand in St. Kilda – allerdings immer mit Helm, der ist hier sinnvollerweise Pflicht.

I

S

Volleyball

I

ch hätte natürlich nie den Weg nach Melbourne angetreten, wenn ich hier nicht Volleyball spielen könnte. In meiner 2. Woche an der Uni bin ich zum Training der Uni-Mannschaft gegangen. Zu meiner großen Überraschung habe ich gleich beim besten Team, dem Honours Team, mittrainieren dürfen. Beim 2. Training bin ich leider degradiert worden. Weil erstens der Trainer und zweitens auch mehr Spieler da waren, musste ich zum First Team (quasi dem 2. Team). Seitdem pendle ich zwischen den beiden Teams hin und her, je nachdem wie viele Leute da sind. Ich mache mir aber keine Sorgen - sobald ich meine Form wieder habe, bin ich sich im Honours Team. Ein Problem dabei ist aber wirklich die Sprache (wie ich gerade merke ebenso hier beim Schreiben). Nirgendwo sonst tu ich mir so schwer die anderen Leute zu verstehen. Die Akustik in Hallen ist zwar schlecht, schwieriger ist aber noch der Dialekt bzw. die Umgangssprache. Eigentlich sollte beim Volleyball alles automatisiert ablaufen, aber auf Englisch zu denken und zu spielen ist bisweilen echt eine Herausforderung. Zusätzlich sind die Codes für die Angriffe wieder ganz anders als in Feldbach oder in Salzburg. Auch die Übungen sind neu und oft komme ich mir vor wie der erste Mensch. Allerdings es wird besser, die Kollegen sind nett (und geduldig) und ich glaub ich werde bald wieder meine Stärken als Mittelblocker unter Beweis stellen können. 

Abenteuer Alltag: Friseurbesuch

I

ch bin in der glücklichen Lage, dass meine Haare (noch?) super schnell wachsen, allerdings bedingt dies auch von Zeit zu Zeit den Besuch des Friseurs. Das ist besonders spannend, wenn man sich schon auf Deutsch schwer tut seine Wünsche zu äußern, eine gewisse Skepsis gegenüber Friseuren an den Tag legt, und jedes mal das Gefühl hat nach dem Besuch sich entweder verstecken oder nachschneiden zu müssen. Unter diesen Vorzeichen und ausgestattet mit ein paar Ausdrücken aus dem Wör- vorher nacher Vergleich terbuch (z.B. „messy“, „fringes“) breche ich dann mutig - sagt ja nicht es hat sich nichts geändert :) zum Friseur im nahen Einkaufszentrum auf. Dort werde ich (wie überall hier) sehr freundlich begrüßt und komme auch gleich dran. So weit alles gut, allerdings als mich dann der sehr freundliche Friseur fragt, wie ich gerne meine Haare hätte, beginnt mein halb vorbereitetes – halb improvisiertes Statement. Es stellt sich leider sehr schnell heraus, dass der Friseur mein etwas gebrochenes Englisch nicht so wirklich versteht und leider auch umgekehrt. Da wird mir klar, das wird mal wieder spannend. Wir versuchen es kurz im Dialog zu klären, wo ich verzweifelt versuche meine Sonderwünsche einzubringen (und meine Haare zu retten). Schlussendlich einigen uns auf folgendes: „short“ und „messy“. Das heißt Augen zu und durch mit dem Resultat, dass mit Haargel und kleinen Korrekturen zu Hause sich viel machen lässt und man wieder außer Haus gehen kann :)



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