Anatomie Krankheitslehre

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Anatomie / Krankheitslehre

Allgemeines 1. Nennen sie bitte die Verdauungsenzyme, ihren Bildungsort und beschreiben sie ihre Wirkung Enzym Amylase Unterzungenlipase Magenlipase Pepsinogen

Bildungsort Speicheldrüsen Mund Magen Magen

Wirkung Kohlenhydratspaltung Fettspaltung, Milchfette Fettspaltung, Milchfette Eiweißspaltung ( durch Salzsäure

Galle

Leber

Umwandlung zu Pepsin) Emulgierung der Fette

Lipase Alpha-Amylase

Pankreas Pankreas

( Mizellenbildung) Fettspaltung Kohlenhydratspaltung

Trypsinogen

Pankreas

( Mehrfachzucker zu Einfachzucker ) Eiweißspaltung (erst durch das alkalische Milieu im Dünndarm

Chymotrypsinogen

Pankreas

Umwandlung zu Trypsin) Eiweißspaltung ( erst durch das alkalische Milieu Umwandlung zu

Carboxypeptidase

Pankreas

Chymotrysin) Eiweißspaltung (erst durch das alkalische Milieu im Dünndarm Umwandlung zu Carboxypeptid)

2. Wo liegt die Leber und welche Aufgabe erfüllt sie im menschlichen Körper Makroskopischer Aufbau  Größte Stoffwechselorgan des Körpers  Rechter Oberbauch unterhalb des Zwerchfells unter/hinter den Rippenbogen  Ca. 1 ½ kg schwer  2 große und 2 kleine Leberlappen  zwischen den kleinen Leberlappen liegt die Leberpforte  das ist die Eintrittsstelle der Leberarterie und der Pfortader und die Austrittsstelle des Gallenganges 1

 Produktion des Gallensaftes : Gallensäure, Cholesterin, Bilirubin  Bildung von Wachstumshormonen, Somatomedine Bildung der Hormone und ihren Vorstufen z.Bsp Somatomedine.Aktivierung von Vitamin D und Schilddrüsenhormonen  Entgiftung: körpereigene Gifte – Ammoniak, zugeführte Gifte – Alkohol, Medikamente  Abbau des roten Blutfarbstoff – Hämoglobin zu Bilirubin – Ausscheidung über die Galle  Stoffwechselfunktionen  Eiweißstoffwechsel – Albumine, Globuline, Blutgerinnungsfaktoren, Transporteiweiße  Fettstoffwechsel – Neutralfette werden als Triglyceride gespeichert  Kohlenhydratstoffwechsel – Insulin schafft Glukose in die Zellen, überschüssige Glukose wird in der Leber als Glycogen gespeichert  Glukagon schafft Glukose aus der Leber – Umbau des Glycogens in Glukose

3. Aus welchen Abschnitten ist der Dickdarm aufgebaut und welche Funktionen erfüllt er Makroskopischer Aufbau  Ca. 1,5 m lang  Liegt rahmenförmig um den Dünndarm Abschnitte  Caecum ( Blinddarm) mit Wurmfortsatz ( Appendix vermiformis)  Colon ascendens – aufsteigende Dickdarm  Colon transversum – querverlaufende Dickdarm  Colon descendens – absteigende Dickdarm  Sigma- Colon sigmoideum – S-förmige Dickdarm Rektum – Enddarm  7-15 cm lang  geht aus dem Dickdarm hervor und endet am After Anus  Verschluss des Afters bestehend aus dem  Inneren und äußeren Schließmuskel  Hämorrhoidale Geflecht 2

Physiologie :  Entzug von Wasser und Elektrolyte  Eindickung des Stuhl  Gärung und Fäulnis durch Kolibakterien  Schleimbeimischung durch Schleimproduktion in den Becherzellen

4. Beschreiben sie bitte die Lage und die Funktionen der einzelnen lymphatischen Organe Thymus :  Lage : im Mediastinum ( Mitte des Thorax(Brustkorb))  „Grundschule“ der T-Lymphocyten, später verfettet er und hat keine Funktion – Thymusfettkörper Mandeln :Tonsillen  gehören zum lymphatischen Rachenring  sie kontrollieren wie „ Türsteher „ den Eingang zum Rachen, fangen dort Fremdkörper und Infektionserreger ab  wir unterscheiden : 1. Tonsilla palatina – Gaumenmandeln 2. Tonsilla pharyngea – Rachenmandeln 3. Tonsilla lingualis – Zungenmandeln  Sie sind mit einer der Hauptstätten für die Produktion von Lymphocyten Milz – Splen, oder Lien  Lage : linker Oberbauch, unter dem Zwerchfell, dorsal ( hinten ), geschützt durch den Rippenbogen Funktion :  Blutmauserung – Aussonderung und Abbau überalterter Blutzellen, Eisenrecycling  immunologische Kontrolle des Blutes, enartete Zellen und Fremdkörper werden identifiziert und Abwehrvorgänge eingeleitet,  Bildung von Lymphocyten.

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 Blutspeicherfunktion – bei Schockgefahr durch Volumenmangel kommt es zur Kontraktion und zum Versuch den Volumenmangel durch die kleiner Blutreserve wieder aufzufüllen und somit den Kreislauf aufrecht zu erhalten.

5. Wo findet man Lymphkonten und was leisten sie im menschlichen Körper  an Kopf und Hals  im Nacken  unter dem Unterkiefer  entlang der Halsgefäße  in der Achselhöhle  in der Leistengegend  im Bauch  am Darm  im Brustraum Aufgaben : Ein Lymphknoten ist eine "Filterstation" für die Lymphe (= Gewebswasser). Jeder Lymphknoten ist für die Aufnahme und Filterung der Lymphe einer Körperregion zuständig. Lymphknoten gehören zum Abwehrsystem ("Immunsystem") eines Organismus. Als Abkürzung für Lymphknoten wird zumeist LK verwendet. Im Englischen heißt ein Lymphknoten Lymph node. Im Lateinischen Nodus lymphaticus

6. Was ist Lymphe und wie entsteht sie Die Lymphe ist eine hellgelbe Flüssigkeit, die hauptsächlich aus Wasser, Lymphplasma und weißen Blutkörperchen besteht und den größten Teil der Zellen des Körpers umspült. Sie entsteht durch Austritt von Blutplasma aus den Blutkapillaren in das Gewebe. Über die zwischen den Zellen liegenden Lymphkapillaren werden Zelltrümmer, Schlackenstoffe, Fettkügelchen, Bakterien und Viren entsorgt.

7. Warum kommt dem lymphatischen System eine so große Bedeutung zu (Aufgaben) Wie ein Netz spannt sich das lymphatische System durch den Körper. An verschiedenen Stellen dieses Netzes befinden sich große und kleine Lymphknoten. Und so funktioniert das System: Durch den Blutdruck werden kleine und flüssige Bestandteile durch die dünnen Wände der feinen Haargefäße (Kapillaren) in das Körpergewebe gepresst. 4

So werden Nährstoffe und Sauerstoff in die Gewebe transportiert. Im Gegenzug nimmt das lymphatische System Abfallstoffe und Kohlendioxid auf. Die größeren und festen Bestandteile bleiben im Blut. Die heraus gepresste Flüssigkeit kehrt größtenteils in den Blutkreislauf zurück. Die Aufgabe der Lymphknoten besteht in der Kontrolle und Reinigung der ihnen über die Lymphkapillaren zugeführten Lymphflüssigkeit . In den Lymphknoten werden Bakterien, Viren, abgestorbene Zellbestandteile, Fremdkörper u. a. komplett in ihre Grundbausteine zerlegt und in das Venensystem zurückgeführt. Die Lymphknoten enthalten weiterhin Abwehrzellen, die sogenannten großen Fresszellen (Phagocyten). Sie vernichten nicht nur Bakterien, sondern regen auch die Produktion von Antikörpern gegen die Krankheitserreger an. Weitere Aufgaben : Milz: Abbau von Blutverunreinigungen Produktion von weißen Blutkörperchen Produktion verschiedener Schutzstoffe Thymus: Entwicklung der weißen Blutkörperchen im Kindesalter Aufbau von Abwehrfunktionen bis zur Pubertät (danach keine Funktion mehr) Mandeln: Abwehr von Infektionen

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Anatomie / Krankheitslehre

Das Herz-Kreislaufsystem 1. Welche Kriterien geben bei der Pulsmessung Auskunft über den Zustand des Herz- Kreislaufsystems Frequenz  tachycard > 100 / min  bradycard < 60/min Rhythmus  Rhythmisch  Arrhythmisch o Unregelmäßig o Mit Pausen o Mit Extraschlägen ( Extrasystolen) Füllungszustand  Schwach  Fadenförmig  Kräftig Der Puls gibt Auskunft über den Herzfrequenz und teilweise über den Rhythmus

2. Welche Pulsveränderungen können sich ergeben In der Frequenz : Tachycard und bradycard Im Rhythmus Arhythmisch  Mit fühlbaren Pausen oder Extrasystolen Im Füllungszustand

3. Was bedeutet TIA . Beschreiben sie bitte das Erscheinungsbild mit Symptomatik TIA bedeutet "transitorische ischämische Attacke" (vorrübergehende Blutmangel/Sauerstoffmangel einhergehende Anfall) Vorboten eines Schlaganfall eine Kurzzeitig auftretende Durchblutungsstörungen die durch Sauerstoffmangel verursacht wird, 6

wird unter dem Begriff TIA definiert. Neurologische Ausfälle Appoplex = Schlaganfall Was ist es ?,Was entwickelt sich daraus? Ursachen? Als TIA werden alle neurologischen Ausfälle bezeichnet, die wenige Minuten, selten länger als 1 bis 2 Stunden dauern. Definitionsgemäß ist eine TIA auf 24 Stunden begrenzt. Innerhalb dieser Zeit bilden sich die Symptome vollständig zurück. Während einer TIA bleibt das Bewusstsein erhalten. TIA´s müssen als Vorzeichen eines Hirninfarktes aufgefasst werden. Die Ursachen müssen unbedingt abgeklärt und behandelt werden. Generelle Symptome der TIA  Gleichgewichtsstörungen mit und ohne Schwindel,  Seh- und Hörstörungen, meist auf einem Auge (Amaurasis fugax)  Störungen der Sprache oder des Sprachverständnisses,  die Unfähigkeit zu lesen, zu rechnen oder zu schreiben,  Taubheitsgefühle in Arm oder Bein und Einknicken der Beine. Ursachen und Symptome TIA ist eine Mikroembolie. Eine TIA tritt in dem Moment auf, wenn ein kleines Blutgerinnsel (Mikroembolie) ein Blutgefäß blockiert. Sie endet, wenn das Gerinnsel plötzlich zerbricht und sich wieder im Blut auflöst. Hauptquellen dieser gefäßverschließenden Gerinnsel sind Plättchenansammlungen in Arterien und an Herzklappen, sowie von Gerinnselbildung im Rahmen unregelmäßiger Herztätigkeit. Weitere Quellen sind gelegentlich niedriger Blutdruck, mechanische Einknickungen von Blutgefäßen während einer Kopfdrehung und Herzrhythmusstörungen. Symptome bei betroffener Schädelbasis. Falls einer der Arterienbäume an der Schädelbasis betroffen ist, beinhalten die Symptome oft Sehstörungen wie Doppeltsehen (Diploplie) und Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, schleppende Sprache, Unfähigkeit zu sprechen und Sprache zu verstehen, Taubheit um den Mund und Schwäche oder Jucken in den Armen oder Beinen. Symptome bei betroffener Kopfschlagader. Ist die Kopfschlagader betroffen, kann dies einen völligen Sehverlust ("Blackout") verursachen. Eine Blutleere, bzw. eine Mangeldurchblutung (Ischämie) einer Großhirnhemisphäre hat Anzeichen wie einseitige Lähmungen, Taubheit, einseitiger Sehverlust oder Sprachverlust. Behandlung Medikamente oder chirurgischer Eingriff. TIA können medikamentös oder chirurgisch behandelt werden. Bei einer Verengung (Stenose) der Kopfschlagader von mehr als 70% ist 7

eine Endarteriektomie, dass heißt eine Ausschälung der Gefäßwandablagerungen, angebracht. Bei einer Verengung von weniger als 70% wird diese Behandlung nicht als sinnvoll angesehen.

Medikamente gegen Klümpchenbildung. Eine Therapie gegen Plättchen/Klümpchenbildung sollte eingeleitet werden. Aspirin konnte in mehreren Studien seine Wirksamkeit gegen TIA und Schlaganfall zeigen. Ticlopidin, ein Thrombozytenaggregationshemmer, konnte in zwei großen Studien eine höhere Wirksamkeit als Aspirin zeigen

4. Welche phrophylaktischen Maßnahmen kann man treffen, um einen Apoplex zu verhindern

Um einen Apoplex zu verhindern, muss man auf jeden Fall die Risikofaktoren verringern Risikofaktoren für einen Schlaganfall allgemein:  Stress  Übergewicht: fördert die Arteriosklerose  Bewegungsmangel: Sport verhindert die Arteriosklerose und kann sie teilweise sogar wieder rückgängig machen.  Rauchen 8

 Alkohol  Fettstoffwechselstörungen  Diabetes mellitus  Hypertonie Ferner kann man medikamentös mit einem Thrombocytenaggregationshemmer, z.B. ASS 100, diesem Ereignis vorbeugen

Verdauungssystem 5. Bitte beschreiben sie die Entstehungsmöglichkeiten eines Ikterus prähepatischen Ikterus: (vor der Leber) Störung liegt vor der Leber.  die Leber in ihrer Funktion als Ausscheidungsorgan überfordert und die Konzentration des Bilirubin im Blut steigt. Z.Bsp. Verstärkter Untergang der Erythrozyten in der Milz führt zu Bilirubinanstieg im Blut. intrahepatischen Ikterus :(in der Leber) Störung liegt in der Leber  schwere Leberschädigung, die Leber ist nur noch in eingeschränktem Maß in der Lage, ihre Arbeit zu verrichten.  Z.Bsp. Im Rahmen einer Hepatitis oder einer Leberzirrhose Neugeborenenikterus  die Leber des Neugeborenen ist für die ersten Lebenstage noch nicht in der Lage (wegen mangelnder Reifung), das anfallende Bilirubin aus der Galle an die Säure zu koppeln. posthepatischen Ikterus oder Verschlussikterus (hinter der Leber) Störung liegt hinter der Leber  die Gallenwege sind verlegt, d. h. sie sind durch Gallensteine oder Tumoren verschlossen. Es kommt zu einem Bilirubinstau.

6. Wann kommt es zu einer hepatischen Enzephalopathie und wie sieht die Symptomatik aus Bei der hepatischen Enzephalopathie handelt es sich um eine leberbedingte Hirnfunktionsstörung:  Die kranke Leber kann den im Stoffwechsel anfallenden Ammoniak nicht mehr effizient aus dem Blut entfernen. 9

 Das toxische Ammoniak gelangt in hoher Konzentration ins Gehirn.  Störungen des Stoffwechsels und der Funktionen des Gehirns sind die Folge

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Erste Hinweise auf eine hepatische Enzephalopathie sind:  Nachlassende Konzentrationsfähigkeit  Einschränkung des logischen Denkens  Reduzierte Aufmerksamkeit  Abnahme der Reaktionsfähigkeit  Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses und der psychomotorischen Fähigkeiten (Feinmotorik)

7. Was ist eine Leberzirrhose und welche besonderen Symptome treten dabei auf Als Zirrhose bezeichnet man eine chronische Erkrankung der Leber, von der das gesamte Organ betroffen ist. Leberzellen werden in zunehmendem Maße zerstört. Die Leber versucht diesen Verlust auszugleichen und bildet als Ersatz neue Leberzellen und vernarbendes Bindegewebe. Diese knötchenartigen Gebilde aus Bindegewebe und Leberzellen können die Aufgaben der gesunden Leber jedoch nicht in vollem Umfang übernehmen. Die Leberfunktionen werden nachhaltig gestört. Wenn dieser Prozess der regellosen Wucherung von Bindegewebe und neuen Leberzellen fortschreitet, verhärtet sich die Leber, wird knotig umgestaltet und schrumpft schließlich. Als Folge dieser Zerstörung der Leberstruktur wird auch die Durchblutung der Leber stark behindert, so dass das Blut aus Pfortader und Leberarterie nicht mehr richtig durch die Leber fließen kann und sich zurückstaut. Infolgedessen bildet sich ein Pfortaderhochdruck aus. Die häufigsten Zirrhoseursachen  Überkonsum von Alkohol über lange Zeit (alkoholische Zirrhose)  Chronische Virus-Hepatitis (B, C, D mit B)  Autoimmune chronische Hepatitis  Angeborene Erkrankungen des Eisen-, Kupfer- und Fettstoffwechsels  Autoimmune chronische Erkrankungen der Gallenwege (z.B. primär biliäre Leberzirrhose)  Schwere langjährige Herzschwäche Symptome  Müdigkeit ist ein Leitsymptom  Gewichtsverlust  Impotenz 11

 Leberhautzeichen o Palmarerythem, das ist eine deutliche Rotfärbung des Kleinfingerballens o Verminderung der Körperbehaarung mit der Entwicklung eines weiblichen Behaarungstyps bei Männern o Spider naevi oder Gefäßspinnen im Hals- und Oberkörperbereich o Weißnägel  Dupuytrensche Kontraktur bzw. bindegewebige Verhärtung und Schrumpfung der Handinnenflächensehne  Ikterus, also eine Gelbfärbung der Augen und der Haut  Juckreiz  Blutungsneigung und die Neigung zu blauen Flecken  Bauchwasser (Aszites)  Blutungen aus Krampfadern der Speiseröhre  hepatische Enzephalopathie.

Atmungssystem 8. Erklären sie das Krankheitsbild der Mucoviscidose Die Mukoviszidose ist eine Erbkrankheit mit einem Erkrankungsrisiko von 1:2500, die vorwiegend die weiße Bevölkerung betrifft. Typisches Merkmal ist die Bildung eines sehr zähen Schleimes in der Lunge, der Bauchspeicheldrüse, der Leber und im Dünndarm, der die Funktion dieser Organe beeinträchtigt. Erstes Symptom ist oft der Darmverschluss des Säuglings. Später stehen die Probleme von Seiten der Lunge im Vordergrund. Häufige Infektionen müssen immer wieder mit Antibiotika behandelt werden und führen zu zunehmender Verschlechterung der Atemfunktion. Die Beeinträchtigung von Leber und Bauchspeicheldrüse kann dagegen sehr gut mit Medikamenten beherrscht werden. Die Diagnose erfolgt mittels Genanalyse, die schon durch Fruchtwasseruntersuchung in der Schwangerschaft möglich ist. Da der Gendefekt nicht heilbar ist, liegt die Therapie in der Behandlung der Symptome. In seltenen Fällen ist eine Lungentransplantation möglich und erfolgversprechend. Heute liegt die mittlere Lebenserwartung bei über 40 Jahren. Mukoviszidose tritt, wie erwähnt, fast nur unter weißen Menschen auf. In Deutschland leben 6 000 - 8 000 an Mukoviszidose Erkrankte, davon sind rund 30% älter als 18 Jahre.

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Symptome Die Erkrankung führt in der Regel zu nachteiligen Veränderungen jeglicher Sekretion an der Lunge, der Bauchspeicheldrüse, der Leber, dem Dünndarm, der Haut sowie den Geschlechtsorganen. Heutzutage sterben ca. 90% der an Mukoviszidose Erkrankten an Komplikationen der Lunge. Lunge Aufgrund des gestörten Chloridaustauschs entsteht in der Lunge ein zähflüssiger Schleim, der die Bronchien und ihre Verästelungen, die Bronchiolen und Alveolen verstopft. Ihre mit Flimmerhärchen ausgestattete Wandung ist normalerweise mit einer dünnen Schleimschicht überzogen, auf der eingeatmete Partikel haften bleiben und wie auf einem Förderband bis zum Rachen geschafft und dann verschluckt oder ausgehustet werden. Den zähen, dicken Schleim der erkrankten Person aber vermögen die Flimmerhärchen nur schlecht oder gar nicht abzutransportieren. Dies kann zu einer Verengung der Luftwege führen und das Atmen behindern. Zugleich entwickeln sich aber Infektionen, da Bakterien ebenfalls nicht entfernt werden und in den Atemwegen verbleiben. Solche immer wiederkehrenden Infektionen schädigen das Lungengewebe, weil zu ihrer Abwehr Zellen des Immunsystems aktiviert werden, die aggressive chemische Substanzen und Enzyme freisetzen und so entzündliche Reaktionen auslösen. Die Zerstörung und Verengung der Bronchien schreitet mit der Zeit so weit fort, bis schließlich die Lunge versagt. Sehr selten kommt in diesen Fällen eine Lungentransplantation in Frage. Prognose In den 50er und frühen 60er Jahren starben die meisten Erkrankten bereits im Säuglings- oder Kindesalter. Durch eine erhebliche Verbesserung der symptomatischen, also nicht kausalen Therapie, soll die mittlere Lebenserwartung heute geborener Patienten bei über 40 Jahren liegen.

9. Beschreiben sie bitte ein Lungenemphysem und die Folgen, die sich für den Patienten daraus ergeben können Definition Das Lungenemphysem ist eine krankhafte Überblähung der Lunge. Man unterscheidet das akute reversible Lungenemphysem beim akuten Asthmaanfall und das chronische Emphysem, das meist als Folge einer chronischen Bronchitis bei Rauchern ab dem 50. Lebensjahr auftritt. Daneben gibt es aber auch berufsbedingte Ursachen. So können Staubbelastungen, eine Reihe von chemischen Substanzen, sowie Druckbelastungen auch zu einem Emphysem führen. 13

Zumindest bei Stäuben und chemischen Substanzen geht der Entstehung eines Emphysems eine chronische Bronchitis voraus. Die chronische Bronchitis wird im Falle von Stäuben durch eine Fremdkörperreaktion hervorgerufen, im Falle von Chemikalien durch den chemischen Reiz selbst. Druckbelastungen der Lunge können durch eine Überdehnung der Alveolen ebenfalls zu einem Emphysem führen. Symptome Leistungsminderung, Atemnot, ein fassförmiger Brustkorb und chronischer Husten. Diagnose ärztliche Untersuchung, Lungenröntgen, Lungenfunktionstestung und Blutgasanalyse Therapie Raucherentwöhnung, bronchienerweiternden Medikamenten, Atemgymnastik, Sauerstoffgabe, Verabreichung von Alpha-1-Proteinase-Inhibitor und Operation. Komplikationen und Verlauf akuten Komplikationen: Spontanpneumothorax. Dabei kommt es zu einem Kollaps der Lunge, wenn randständige Emphysemblasen platzen und Luft in dem Pleuraspalt entlassen. Infekte der Luftwege können ein Lungenemphysem ebenfalls komplizieren, da sie die Leistungsreserve des Atemsystems schnell überfordern. chronischen Komplikationen pulmonalen Hypertonie, d.h. eines Hochdruckes im Lungenkreislauf Überlastung des rechten Herzens, diese besondere Form der Herzinsuffizienz heißt Cor pulmonale. Prognose Die Prognose dieser Erkrankung ist schlecht, weil die Veränderungen der Lungenstruktur auch bei Behandlung nicht rückbildungsfähig ist. Patienten mit angeborenen α1- ProteinaseInhibitor-Mangel entwickeln die Symptome eines Lungenemphysems meist zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Sekundäre Erkrankungen wie das Cor pulmonale komplizieren die Erkrankung und verschlechtern die Prognose daher deutlich. Unter einem Cor pulmonale versteht man eine Rechtsherzvergrößerung auf Grund eines erhöhten Gefäßwiderstandes im Lungenkreislauf.

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