Wie stellt man fest, daß/welche Sukzession stattgefunden hat? Zwei Grundformen von Sukzession – Kriterium Ausgangspunkt Zwei Grundformen von Sukzession – Kriterium Verursachung Unterteilung des Sukzessionsverlaufs Sukzessionstheorie von E. P. Odum Praktische Folgerungen Klimax (reaction) <20> Sukzession holistisch gedeutet: Kritikpunkte an holistischer Deutung Individualistische Erklärungen betonen: Sind Sukzessionen Teil der Funktionsweise von Gesellschaften oder sind sie historische Veränderungen? <24> Sukzession als Teil der Funktionsweise wäre (Abstraktion) „Gibt“ es Klimaxgesellschaften“? Abstrahieren von Artbildung: Kurzzeitenwicklung Sukzession“ im Ökologen-Sprachgebrauch: In der Regel nicht gemeint … Gemeint mit „Sukzession“: Gleichgewichts-Modell oder Ungleichgewichts-Modell? <29ff> gegen klassische Theorie> Gegen „Richtung steht fest Klimax“ <32> gegen klass Theorie> Gegen behauptete Sukzessionsmechanismen (Egler, facilitation) gegen klassische Theorie> Mosaikzyklustheorie
Überblick
Gesellschaften 1) Einleitung 6) Muster und Strukturen 7) Funktionsweise
8) Zeitliche Veränderungen 9) Verteilung der Gesellschaften im Raum
Zeitliche Veränderungen
Einleitung Veränderungen hier nur, sofern sie in der Aufeinanderfolge verschiedener Arten bestehen Wiederholung
Prozesse werden zeitliche Veränderungen von Eigenschaften der Gesellschaft genannt (ihre Gesamtheit: Dynamik). Die Prozesse üben Funktionen aus Mit Funktionsweise ist die Art gemeint, wie die Prozesse dann ablaufen, wenn die Gesellschaft im ganzen sich dabei nicht verändert ( Funktion ist Stabilität) Historische Veränderungen sind einmalig /
Scheint klare Unterscheidung: -Prozesse, die zur Funktionsweise gehören -Prozesse, die historische Veränderungen sind „Sukzessionen“ werden von vielen definiert als Prozesse, die zur Funktionsweise gehören
Problem: Viele andere meinen, daß Sukzessionen (eben die Prozesse, die die angeblich zur Funktionsweise gehören) auch nur historische Veränderungen sind unter „Sukzessionen“ müssen historische Veränderung mit behandelt werden Unter „historischen Veränderungen“ dann nur solche, die allgemein nicht „Sukzessionen“ genannt werden
2. Sukzessionen 2.1 Einleitung - Was ist gemeint mit „Sukzession“? - Zwei Hauptfragen - Überblick
Was ist gemeint mit „Sukzession“? Noch einmal: Nicht Prozesse im allgemeinen Sondern: Wechsel der Artenzusammensetzung einer Gesellschaft („holistische“ Formulierung) bzw. zeitliche Aufeinanderfolge verschiedener Arten in einem Raum („individualistische“ Formulierung) Zwei grundverschiedene Sachverhalte / Betrachtungsweisen: (1) Solche Prozesse gehören zur Funktionsweise (2) Solche Prozesse sind historische Veränderungen
„Sukzession“ manchmal für (1) und (2) gebraucht: zeitliche Aufeinanderfolge verschiedener Arten in einem Raum = Sukzession i.w.S. „Sukzession“ manchmal nur für (1) gebraucht: Artwechselprozesse, die bestimmten Gesellschaftszustand wiederherstellen Aber: in beiden Fällen doch nicht alle Prozesse des Artwechsels / der Artaufeinanderfolge gemeint Was wird mit Sukzession normalerweise gemeint?
„Sukzession“ im Ökologen-Sprachgebrauch In der Regel nicht gemeint: -Konkrete Veränderungen der Artenzusammensetzung über sehr lange Zeit Sondern nur in „ökologischer Zeit“ -Veränderungen, die Artbildung einschließen -Veränderungen, die dem Tages-/Jahresrhythmus geschuldet - Veränderungen, die nicht im Verschwinden oder Hinzukommen von Arten bestehen (Individuendichte-Änderungen) - Zyklische Veränderungen
Zwei Hauptfragen 4) sind / wie weit sind Sukzessionen vorhersagbar? 2) was sind die Ursachen von Sukzessionen? Verbindung: Welche Arten von Ursachen führen zu (Nicht-)Prognostizierbarkeit?
Einleitung Sukzessionen
Überblick 4. Wie stellt man fest, daß/welche Sukzession stattgefunden hat 5. Grundformen von Sukzessionen 6. Unterteilung des Sukzessionsverlaufs 7. Zwei klassische Theorien (Extrempositionen) entsprechend zwei Hauptfragen: (4a) Holistische Theorie und (4b) individualistische Theorie 8. Zwischenpositionen 9. Beispiele
1. Wie stellt man fest, daß/welcher Artwechsel stattgefunden hat? -Direkte Beobachtung -Historische Untersuchungen (Pollenanalyse, Großreste im Moor, Schichtungen wie Ortstein ...) - Vergleich von Standorten mit (vermutlich) ursprünglich gleichen Umweltfaktoren, aber verschieden langer Besiedlung Insbesondere Vergleich im Gelände aneinandergrenzender „Zonen“
2. Grundformen von Sukzessionen Drei Begriffspaare: Zwei Grundformen von Sukzession – Kriterium Ausgangspunkt
Primäre und sekundäre Sukzession Primäre: - nach völliger Vernichtung der vorherigen Lebewesen, -nach Neuentstehung besiedlungsfähiger Substrate (Vulkane, Gletscher, Kiesabbau ...) Sekundäre: nach störungsbedingter Veränderung der Artenzusammensetzung (Windbruch, Kahlschlag, Beginn von Beweidung, Ende von
Zwei Grundformen von Sukzession – Kriterium AufbauAbbau Gestaltungssukzession (= formative Sukzession –
– Verbrauchssukzession konsumtive Sukzession)
Im Falle der Gestaltungssukzession entsteht eine (neue) Gesellschaft (entstehen neue Gesellschaften) Im Falle der Verbrauchssukzession löscht sich die Gesellschaft selber aus
Beispiel für Gestaltungssukzession: nach Kahlschlag
Schwerdtfeger Bd. 3, 171)
Wiederbewaldung
Zwei Grundformen von Sukzession – Kriterium Verursachung
Autogene Sukzession – allogene Sukzession Autogene: bewirkt von (biotischen) Kräften im System Allogene: bewirkt von systemexternen Kräften (biotischen und abiotischen) Meist spielt beides ineinander Beispiel Verlandung: Ablagerung von Schlick: allogen Beschleunigung der Schlickablagerung durch
3. Unterteilung des Sukzessionsverlaufs Bestimmte Zustände im Verlauf der Sukzession: Stadien, Phasen Beginn mit Pioniergesellschaft Sukzession hat Endstadium (keine weitere Veränderung) oder nicht „Klimax“ wird unterschiedlich verwendet: - Manchmal i.w.S. für dauerhaftes Stadium jeder Art (einschließlich z. B. durch besondere, ungünstige Umweltbedingungen verursachte „Dauergesellschaften“) -Manchmal i.e.S. nur für durch Gleichgewicht zwischen Arten untereinander sowie Artengemeinschaft und Umwelt (oder Klima und Boden, oder nur Klima)
4. Zwei Extrempositionen entsprechend zwei Hauptfragen (Prognostizierbarkeit und Ursachen) 4.1 Einleitung Warum es überhaupt eine Kontroverse geben kann, wo sich doch die gegensätzlichen Auffassungen auf kategorial Unterschiedliches beziehen: Typ/Klasse oder konkrete Wirklichkeit
Was (Nicht-)Prognostizierbarkeit in dieser Kontroverse
Wie kann es überhaupt eine Kontroverse geben? Jeder Anhänger der Auffassung, daß Sukzessionen Teil der Funktionsweise, wird zugeben: Alle wirklichen Veränderungen sind (genau genommen) unwiederholbar und nicht prognostizierbar Jeder Anhänger der Auffassung, daß Sukzessionen historische Veränderungen, wird / sollte zugeben: Man kann Prognosen machen wie: Immer dann, wenn unter Bedingung B Wald W entfernt: nach Zeit t1 Gebüsch vom Typ G, nach t2 Vorwald vom Typ V, nach t3 Klimax-Wald vom Typ K Prognostizierbarkeit / Nicht-Prognostizierbarkeit beziehen sich auf kategorial Unterschiedliches: konkrete Wirklichkeit und Typ / Klasse Wie kann es dann überhaupt eine Kontroverse geben?
Wegen Forderung der Wiederholbarkeit: von unwiederholbaren Prozessen muß abstrahiert werden insbesondere von Artbildung/-austerben absehen „Sukzession“ (als Teil der Funktionsweise) nur für kurze Zeiten praktisch brauchbarer Begriff „Sukzession“ auch für reale Prozesse gebraucht, sofern kurzzeitig Kontroverse geht darum, ob Kurzzeitprozesse mit hinreichender Genauigkeit vorhersagbar zu bestimmtem Zustand führen (in den Grenzen eines bestimmten Typs /Klasse bleiben) (z. B. nicht nur Wald wird durch Sukzession wiederhergestellt, sondern Melico-Fagetum)
Gemeint mit „Sukzession“: 3) Abstrakt betrachtete (idealisierte) Veränderungen der Artenzusammensetzung einer Gesellschaft / auf einer Fläche Müssen zu bestimmtem Typ von Gesellschaft führen oder über bestimmte Typen von Gesellschaften verlaufen Von allen übrigen Veränderungen wird abgesehen 2) Reale Kurzzeit-Veränderungen der Artenzusammensetzung Nur bei (2) kann gestritten werden, ob / in welchem Grade wiederholbar /vorhersagbar (1) definitionsgemäß möglicherweise wiederholbar /vorhersagbar
Was ist mit (Nicht-)Prognostizierbarkeit genau gemeint? Denn: auch bei historischen Veränderungen ist manches prognostizierbar
Welches der beiden Modelle beschreibt Sukzessionen richtig:
Gleichgewichts-Modell Beispiele: Gummi, logistisches Populationswachstum folie
Abweichung von irgendeinem Zustand oder Neuentstehung - Richtung der Veränderung auf Gleichgewicht zu vorhersagbar - Endzustand vorhersagbar (oder zyklisch) - Verlauf um so besser vorhersagbar, je mehr Zeit vergeht Ungleichgewichts-Modell Beispiele: Rakete im Weltraum; Kugel rollt endlos langen Berghang hinab Abweichung von irgendeinem Zustand oder Neuentstehung
Position „Sukzession gehört zur Funktionsweise von Gesellschaften“ (darum prognostizierbar) Zwei Hauptgesichtspunkte: (8)Vorhersagbarkeit (10)Ursachen der Sukzession
allgemein;: Autoren nennen, ein paar Definitionen?
Verlauf der Sukzession ist prognostizierbar und zwar nach Gleichgewichtsmodell Das heißt: Es gibt viele mögliche Anfangsstadien („Pioniergesellschaften“), aber immer weniger Folgestadien und es gibt ein Endstadium idealerweise für einen großen Bereich von Anfangs- und Folgestadien nur eines Folie Br-Bl
(Sukzession kann Teil von Zyklus sein: dann können alle Stadien gleichermaßen prognostizierbar sein, aber das hier ausgeklammert)
Wenn viele mögliche Anfangsstadien, dann ist Beschaffenheit des Anfangsstadiums einer bestimmten Sukzession kaum prognostizierbar je länger Sukzession andauert, desto besser prognostizierbar Endstadium (im „Normalfall“) sicher prognostizierbar Denn es gibt nur ein Endstadium, mehrere gleichzeitig mögliche Zwischenstadien, viel gleichzeitig mögliche Anfangsstadien
Prognostizierbarkeit bedeutet: Es gibt gesetzmäßige Veränderungen mancher Eigenschaften der sich verändernden Gesellschaft / der Arten Nicht nur der Artenzusammensetzung, sondern z. B. auch -der Artenzahlen -der Struktur der Gesellschaft (z. B. Vernetzungsgrad) -der Funktionsweise der Gesellschaft (z.B. Stabilität, Kreisläufe) -der energetisch-produktionsökologischen Eigenschaften der Gesellschaft -der Biologie der Arten (z. B. Lebenszyklen, „Strategien“, Nischenbreite)
Exkurs: Praktische Folgerungen Ausgehend von unterschiedlichen energetischen Eigenschaften und Stabilitätseigenschaften früher und später Stadien: Einteilung der Ökosysteme entsprechend Hauptfunktionen für Nutzung Zwei Grundfunktionen: Produktion und Protektion Diese seien sukzessionstheoretisch bestimmten ÖkosystemTypen zuzuordnen:
Frühe Stadien: produktive Ökosysteme Nicht weil Produktion in frühen höher, Sondern: Atmung niedrig wenig selbst verbraucht
nutzbarer Überschuß
Späte Stadien: protektive Ökosysteme Stabil (in verschiedenem Sinn), Konstanz zum Teil durch eigene Resistenz erzeugt schützen ihre Teile (und Umgebung) vor Störungen Vorschläge, Ökosysteme der Erde Hauptfunktionen zuzuordnen (differenzierte Landnutzung, 10 % Naturschutz“) folie
Ursachen Pioniergesellschaft: Zufall des Erreichens der Fläche, zufällige Eignung des Standorts Ablösung der Pioniergesellschaft und der folgenden Phasen „facilitation“ Facilitation: die jeweils anwesenden Arten ermöglichen anderen die Ansiedlung Spezieller: „reaction“ – die Ermöglichung geschieht durch Wechselwirkung mit der Umwelt: diese reagiert auf die Arten und diese wiederum auf die Umwelt Facilitation ohne reaction:
Reaction: Organismen siedeln sich an, die an jeweilige Umwelt angepaßt Organismen ändern Umwelt sind an neue Umwelt nicht angepaßt andere Organismen, die an neue Umwelt angepaßt, siedeln sich an und verdrängen vorhergehende Arten schaffen also günstige Umweltbedingungen für andere Arten ungünstige Bedingungen für sich, weil sie an Umweltbedingungen vor Veränderung angepaßt sein mußten und die anderen Arten (als Konkurrenten) negative Umweltfaktoren sind
Wenn sich Organismen ansiedeln, die stärker als potentielle Konkurrenten und Umwelt nicht mehr zugunsten anderer verändern, endet Sukzession
Sukzession als zur Funktionsweise gehörig normalerweise holistisch gedeutet 1. Sukzession hat Funktion für die Gesellschaft: stellt sie (wieder) her Frage: ist Prognostizierbarkeit nach Gleichgewichtsmodell nur auf diese Weise denkbar? 2. Sukzessionsgesetze: spätere Stadien immer stärker integriert Gesellschaft als eine Einheit entwickelt sich Zwei Deutungsmöglichkeiten: -„Die Gesellschaft“ ist nicht bestimmtes Stadium, sondern die ganze Entwicklungsreihe
Sukzession (typischerweise) gedacht in Analogie -zur Entwicklung eines Organismus von Geburt zur Reife -zur Genesung eines Organismus nach Krankheit (Störung) Verlauf vorhersagbar: führt zu schon bekanntem Zustand auf bekannte Weise Wenn nicht, dann ist Reifung/Genesung eben aufgehalten worden
"Mit einem Wort, die Strategie der Sukzession als Kurzzeitprozeß ist grundsätzlich dieselbe wie die Strategie der langfristigen Evolution der Biosphäre, nämlich eine verstärkte Beherrschung der physikalischen Umwelt oder eine Homöostase mit ihr, um einen maximalen Schutz von Störungen durch die Umwelt zu erreichen" (E. P. Odum; Hervorhebung L. T.) Homöostase: charakteristische Eigenschaft von Organismen Strategie … um …zu: Etwas wird getan, um ein Ziel zu erreichen, um einer Norm zu entsprechen Langfristige Evolution der Biosphäre: auch diese Prozesse sind keine historischen Veränderungen, sondern gehören zur Funktionsweise der Biosphäre als Ganzer: sie dienen ihr Bis hier 1. Juli 2009
Wiederholung Zeitliche Veränderungen Historische Veränderungen und Prozesse im Rahmen von Funktionsweise Begriff Sukzession: Wechsel der Artenzusammensetzung einer Gesellschaft (holistisch) zeitliche Aufeinanderfolge verschiedener Arten in einem Raum (individualistisch) Wie stellt man fest, daß/welcher Artwechsel stattgefunden hat? Grundformen von Sukzessionen: Kriterium Ausgangspunkt: Primäre / sekundäre Sukzession Kriterium Aufbau-Abbau: Gestaltungs- / Verbrauchssukzession
Wiederholung: Zwei Extrempositionen entsprechend zwei Hauptfragen: Prognostizierbarkeit, Ursachen Wie kann es überhaupt eine Kontroverse geben? Weil Sukzession nicht nur Abstrakt betrachtete Veränderungen der Artenzusammensetzung, sondern auch reale Kurzzeitprozesse Prognostizierbarkeit: Gleichgewichts-Modell vs. UngleichgewichtsModell Verlauf der Sukzession ist prognostizierbar nach Gleichgewichtsmodell: Klassische Sukzessionstheorie nach Odum Sukzessionsgesetze hinsichtlich Artenzahlen, Struktur der Gesellschaft (z. B. Vernetzungsgrad), Funktionsweise (z.B. Stabilität, Kreisläufe), energetisch-produktionsökologischen Eigenschaften, Biologie der Arten (z. B. Lebenszyklen) Ursachen: faclitation, reaction Arten schaffen günstige Umweltbedingungen für andere Arten, ungünstige Bedingungen für sich Wenn Arten, die Umwelt nicht mehr so verändern, dadaß schlecht für sie und gut für andere, endet Sukzession: Klimax
Organismus-Analogie: Entwicklung führt nur im Normalfall zu schon bekanntem Zustand
„Normal“ hat zwei Bedeutungen: (4)Vorherrschend (5)Der Norm entsprechend Empirisch: viele Fälle, die nicht den Prognosen entsprechen Wenn die meisten Theorie beschreibt nicht Normalfall im Sinne von (1) Wäre sie dann falsch? Zwei Auswege: -Normal im Sinne von (2) - Theorie beschreibt Idealtyp zu heuristischen
Wie geht man im Rahmen der Auffassung „Sukzession gehört zu Funktionsweise“ damit um, daß sehr viel nicht der Theorie entspricht? Insbesondere: Endstadien entsprechen oft nicht den Vorhersagen Beispiel Braun-Blanquet: Bei „Klimax“ muß man von nicht-normalen Bedingungen absehen z. B. hohes Grundwasser und steiles Relief Klimax nicht einfach Abstraktion oder Idealtyp, sondern das, was sich unter „normalen“ Bedingungen wirklich einstellt Unter normalen Bedingungen entwickelt sich Vegetation
Unter nicht normalen Bedingungen wird Entwicklung zu Klimax aufgehalten Dauergesellschaft Sukzession würde weitergehen, wenn nicht normaler Faktor beseitigt Z. B. Auwald oder Steilhang Hier kein Gleichgewicht, sondern Sukzession geht weiter, aber immer wieder unterbrochen (Überschwemmungen, Rutschungen) Z. B. arktisch-alpine Vegetation: Bodenbildung unterbleibt, Sukzession geht nicht weiter, Dauergesellschaft, aber kein Klimax Problem: was gibt das Maß? Ist das nicht für Arktis normal?
Sukzession kann über Klimax hinausgehen Arme Quarzsande Nordwestdeutschlands: Auswaschung extrem stark nicht „klimatisch bedingte“ Klimax-Gesellschaft (QuercoCarpinetum), sondern „edaphisch“ bedingte Paraklimax-Gesellschaft (QuercoBetuletum) = Keine Dauergesellschaft, sondern wirkliche Endgesellschaft Dauergesellschaft: Sukzession würde zu Klimax weitergehen, wenn hemmender Faktor zu wirken aufhört aber Querco-Betuletum hat (theoretisch) Querco-Carpinetum schon hinter sich
Klimaxgesellschaft unveränderlich, weil Gleichgewicht Tatsächlich verändern sich Klimaxgesellschaften oft: Es gibt nicht mehr viele Klimax ist „normale“ Entwicklung also nicht mehr im Sinne von „Durchschnitt“, sondern von „der Norm entsprechend“: Natürlichkeit ist Norm Klimax kann sich verändern – aber nur durch äußere Einflüsse: Regression Z. B. Beweidung Folien
Kritik an klassischer Sukzessionstheorie Behauptungen spekulativ
(Drury & Nisbet 1973)
- Beobachtungen nur von frühe Stadien keine über späte oder Klimax (man weiß von kaum einem vermuteten Klimaxstadium, wie dauerhaft wirklich) -Behauptungen über Sukzession meist aus beobachteten Zonationen abgeleitet Aber: oft gezeigt, daß z. B. See-Verlandung nicht durch sukzessionsbedingte Bodenerhöhung, sondern Grundwasserabsenkung - „Sukzessionsgesetze“ oft widerlegt: Diversität oder Produktivität oft nicht am Ende am höchsten Folie Odum
àAlternative Vorstellungen zur Prognostizierbarkeit/Klimax: Ungleichgewichtsmodell: Je weiter in die Zukunft, desto schlechter prognostizierbar: desto weniger sind die Faktoren bekannt, die wirken werden Auf lange Sicht gar keine Prognose mehr möglich Es gibt keinen Endzustand Sukzession geht aufgrund von immer unbekannteren Faktoren in eine immer unbekanntere Richtung
Kritik an behaupteten Sukzessionsmechanismen: Behauptung „facilitation / reaction“ experimentell prüfbar: Wenn Arten früher Stadien entfernt, müßte Sukzession langsamer werden Tatsächlich: oft beschleunigt Arten bereiten nicht den nachfolgenden den Boden, sondern behindern sie (inhibition hypothesis)
Alternative Vorstellungen zu Ursachen Gesamte Sukzession wird von den gleichen Faktoren bestimmt wie nach der klassischen Theorie nur die Pioniergesellschaft: Die Gesellschaft ist zu jedem Zeitpunkt das, was -zufällig eingewandert ist -von abiotischen Standortverhältnissen zugelassen wird -von den bereits anwesenden Arten zugelassen wird Daraus folgt: Wenn Reservoir für Zuwanderung unbegrenzt (davon kann praktisch ausgegangen werden): immer weiter Veränderung
Kritik an holistischer Deutung Arten kommen nicht als geschlossene Gruppen (Gesellschaften) an und verdrängen andere Gesellschaften, sondern einzeln Welche Arten ankommen, ist historisch-zufällig (Beispiel Wiederbewaldung nach Eiszeit) Arten kommen nicht in bestimmten Kombinationen vor, sondern in kontinuierlich ineinander übergehenden, ständig wechselnden Zusammensetzungen Also gibt es keine Gemeinschaften, in deren Dienst die Sukzession stehen könnte Individualistische Auffassung
5. Zwischenpositionen Offensichtlich: Beobachtungen sprechen teils für die eine, teils für die andere Position Schwachpunkte der Position (1) (Gleichgewichtstheorie): - Monoklimax - Klimax überhaupt (Unveränderlichkeit später Stadien) - Holistische Vorstellung von der Gemeinschaft (als Funktionseinheit) Schwachpunkte der Position (2) (Ungleichgewichtstheorie): - es gibt sehr dauerhafte Phasen - facilitation/reaction kommt wirklich vor Individualistische Auffassung weniger Schwachpunkt, vielmehr: Versuche, Zwischenposition einzunehmen, kommen meist ohne Begriff der Gesellschaft aus
Einige Zwischenpositionen: Auffassungen, die Elemente von (1) und (2) kombinieren -Auffassungen, die Klimaxgedanken nicht aufgeben, aber Monoklimax ablehnen: Polyklimax, climax pattern -Auffassungen, die Vorstellung von Unveränderlichkeit/Gleichgewicht aufgeben, aber sie auf höherer Ebene beibehalten: gap dynamics, Mosaikzyklus -Auffassungen, die individualistisch zeigen, daß es dauerhafte Gleichgewichtszustände geben kann -Auffassungen, die verschiedene Sukzessionsmechanismen und
Gegen Monoklimax, aber Klimaxgedanke wird beibehalten In einem Gebiet gibt es mehrere Klimaxgesellschaften Denn: Nicht nur Großklima, sondern auch einige andere Faktoren sind von der Vegetation unbeeinflußbar: - auf grundwassernahen und grundwasserferne Böden -an Süd- und Nordhang (…) dauerhaft unterschiedliche Schlußgesellschaften Polyklimax (Tansley) Alle Umweltfaktoren haben Einfluß darauf, welche Schlußgesellschaft sich einstellt nicht nur mehrere Klimaxgesellschaften in einem Gebiet, sondern eine beliebige Anzahl (Kontinuum) verschiedener Klimaxgesellschaften Climax pattern (Whittaker)
Kritik an Klimax-Behauptung im allgemeinen:
Mosaikzyklustheorie (ähnlich: gap dynamics)
folie
Es gibt eine Sukzession zu einem dauerhaften Zustand als primäre Sukzession oder als sekundäre nach sehr schwerer Störung (Diasporen der Gesellschaft weitgehend verschwunden) Aber: dauerhafter Zustand nicht statisch, sondern dynamisches, aber sehr regelmäßiges (prognostizierbares) zyklisches Geschehen Oder (räumlich betrachtet): Statik auf regionaler, Dynamik auf lokaler Ebene
Individualistisch gezeigt, daß es dauerhafte Gleichgewichtszustände geben kann Prognose auf Basis von Markoff-Ketten Ausgangspunkt: es gibt feststehende Austauschwahrscheinlichkeiten zwischen Arten Beispiel Wald Nordamerika Annahme: Arten, die unter einem erwachsenen Exemplar einer Art wachsen, werden dieses ersetzen (z. B. im Verhältnis ihrer Häufigkeit) Folie Birke
Buche
Ergebnisse stimmen gut mit realem sehr altem Wald überein Stationärer Zustand unabhängig von
(Horn)
Stationärer Zustand ergibt sich nur unter Voraussetzung: Es steht fest, welche Arten zuwandern können (begrenztes Reservoir) Andere Voraussetzungen
andere Ergebnisse:
-Unbegrenzte Zuwandermöglichkeiten Veränderung offen -Jede anwesende Art bestimmt mehrere mögliche Nachfolger, Unter diesen nicht mehr schon vorgekommene Arten zunehmend unvorhersagbar Folie
(weitere Möglichkeit: Veränderung der Austauschwahrscheinlichkeiten im Laufe der Sukzession)
Auffassungen, die verschiedene Sukzessionsmechanismen und Sukzessionsverläufe im Rahmen einer Theorie zulassen
(1) Sukzessionstypen nach Horn - Störungstyp - obligatorische Sukzessionen - Konkurrenzhierarchietyp
Störungstyp Sukzession unter häufigen, stellenweise auftretenden Störungen Störung
Lücken
Alle Arten treten (häufig) als Keimlinge („gleichberechtigt“) in Konkurrenz Die „an sich“ stärkeren setzen sich durch (kein Inhibitions-Mechanismus) Rasche Sukzession Aufeinanderfolge der Arten entspricht (tendenziell) ihrer Konkurrenzkraft: die stärksten am Ende gesetzmäßige, prognostizierbare Aufeinanderfolge Wenn begrenztes Artenreservoir: Gleichgewichtsmodell Wenn unbegrenztes Reservoir: Ungleichgewichtsmodell
Obligatorische Sukzession Wichtig reaction-Mechanismus -Erzeugung von Humus -Vegetationsbedingte Austrocknung des Standorts (stärkerer Wasserverbrauch der Bäume, Interzeption, Verlandung durch Bodenerhöhung) -Beschattung -Nitratfixierung -etc. Nach Horn sehr selten (wo solche endogenen Ursachen vermutet, exogene nachgewiesen: Verlandung. Und: Baumwachstum auf frischen Moränen)
Konkurrenzhierarchie-Typ Keine Störung Wenn Erstansiedler sich etabliert hat, kann er sich lange halten Sieg der Starken wird lange hinausgezögert Unter Umständen so lange, daß durch Groß-Störung Sukzession auf Null zurückgeworfen Vgl. „Gründerkontrolle“ in patch-dynamics-
Störungstyp: vorhersagbar gemäß Konkurrenzkraft der Arten; Ausgangszusammensetzung wird „gelöscht“ Typ obligatorische Sukzessionen: vorhersagbar, wenn Umweltansprüche der Arten und ihre Fähigkeit, Standort zu ändern, bekannt sind Konkurrenzhierarchietyp: Ablauf von zufälligen Ereignissen bestimmt; Ausgangszusammensetzung wird nicht gelöscht: „historisch“
Störungstyp: zahlreiche zufällige kleine Störungen Vorhersagbarkeit dagegen Konkurrenzhierarchie-Typ: wenige in ihrer Wirkung genau beschreibbare (nicht-zufällige) Großereignisse geben Sukzession zufällige Richtung keine Vorhersagbarkeit
(2) Sukzessionstheorie von Tilman Theorie kommt ohne Begriff der Gesellschaft aus: individualistisch Zentraler Begriff: trade offs In jedem Habitat spezielle Kombination von Umweltzwängen (environmental constraints) Meist nur wenige (zwei) besonders wichtige Z. B. Stickstoffmangel – Wasserknappheit Wenn Organismus fähig, mit bestimmtem Umweltzwang fertig zu werden, muß er dafür Preis zahlen: unfähig, mit anderem fertig zu werden
Sukzession im Prinzip deshalb, - weil keine Art für alle Umweltzwänge gleichermaßen geeignet
unterschiedliche Typen von Sukzession erklären sich aus verschiedenen Kombinationen von HauptUmweltzwängen
Kolonisations-Nahrungskonkurrenz-Typ Nährstoffarmer Standort Störung anwesende Arten vernichtet Arten mit guter Ausbreitungsfähigkeit zuerst da Haben zwangläufig geringere Konkurrenzfähigkeit unter nährstoffarmen Bedingungen („haben alles in Ausbreitungsfähigkeit investiert, nicht in Wurzeln“) Später Arten, die die wenigen Nährstoffe besser nutzen können Verdrängung der Erstankömmlinge Sukzession ist zu Ende, wenn die besten „Nahrungskonkurrenten“ alle versammelt folie
Es gibt Schlußgesellschaft (bei begrenztem Artenreservoir) Es gibt keine facilitation: die Erstankömmlinge ermöglichen/ erleichtern nicht den späteren die Ansiedlung Die Sukzession ist prognostizierbar, wenn Ausbreitungseigenschaften und Konkurrenzkraft bekannt Wenn guter Nahrungskonkurrent zuerst ankommt (dafür kann ggf. Wahrscheinlichkeit angegeben werden) Keine Sukzession: völlige Inhibition
Kolonisations-Lichtkonkurrenz-Typ Fruchtbarer Standort Störung
Pflanzen wachsen gut
Lichtkonkurrenz
gute Lichtkonkurrenten verschwinden
Arten mit guter Ausbreitungsfähigkeit, aber darum zwangsläufig schlechte Lichtkonkurrenten, siedeln sich zuerst an Dann von guten Lichtkonkurrenten verdrängt
Nahrungs-Licht-Typ Anfangs Standort nährstoffarm: anspruchslose Pflanzen, niedrigwüchsig Nährstoffanreicherung durch Pflanzen (Humusbildung, Stickstoffanreicherung durch Leguminosen, Staubablagerung) Mit Nährstoffanreicherung nimmt Biomasse zu Lichtkonkurrenz wird wichtiger: hochwüchsige Pflanzen Gute Lichtkonkurrenten verdrängen Arten, die unter schlechten Nährstoffverhältnissen überlegen Es gibt facilitation (reaction-Mechanismus)
Kolonisations-Herbivorie-Typ Widerstandsfähigkeit gegen Herbivore nicht zugleich mit guter Kolonisationsfähigkeit wahrscheinlich In starker Herbivorie ausgesetzem Habitat: herbvivorieresistentePflanzen Störung
Herbivorieresistente verschwinden
gute Kolonisatoren kommen zuerst verdrängt durch später ankommende Herbivorieresistente Keine facilitation Bis hier 8.7.2009 (nächste beiden Stunden fallen aus)
6. Beispiele Beispiel für vorhersagbare und für nicht-vorhersagbare Sukzession Feuer-Ökosysteme: zyklische Sukzessionen Ursachen
Zyklisch: Sukzession beginnt aus inneren immer wieder von vorn
Ein Mechanismus: Nach Brand nimmt Entflammbarkeit mit Anhäufung toten organischen Materials zu Bei gleich viel totem organischen Material: - Entflammbarkeit hoch bei Trockenheit - Entflammbarkeit niedrig bei Feuchtigkeit
Zustand, in dem Brand nahezu sicher, wird in trockenem Klima immer erreicht Zeit abhängig vom Nachwachsen brennbaren Materials: relativ gut vorhersagbar In feuchtem Klima wird Zustand, in dem Brand möglich, nur bei außergewöhnlicher Witterung erreicht Sukzession nach Brand bis zu nächstem Brand in trockenem Klima vorhersagbar Setzt zu bestimmter Zeit ein und läuft bis zu Anhäufung bestimmter Menge brennbaren Materials Sukzession in feuchtem Klima nicht vorhersagbar Beginnt und endet, wenn zufällig trockenes Wetter mit hinreichend viel brennbaren Materials zusammenfällt
Für möglich gehalten, daß Arten regelmäßige Sukzession aktiv bewirken: Auf Verhalten selektiert, das Brand in Gang setzt Manche Pflanzen können nur in frühen /mittleren Sukzessionsstadien existieren Ohne Brand (Brandbekämpfung!) von anderen Arten erdrückt Diese Pflanzen produzieren viele trockene Äste und ätherische Öle („Chamise“ im kalifornischen Chaparall)
Beispiel für Verhinderungsmechanismus
Sukzession auf aufgelassenen Wiesen Wiesen: keine Gehölze Sukzession beginnt nicht mit „Störung“ (Schnitt), sondern mit dessen Aufhören ( Begriff Störung!) Grasmassen im Winter zu Boden gedrückt, verfilzen lichtundurchlässig, mechanisch undurchlässig Änderung des Bestandesklimas; dies aber nicht Folge von Artenwandel („reaction“), sondern eines speziellen Ereignisses
Gräser und Wiesenkräuter ( i.d.R. ausdauernd) können Filz durchstoßen Gehölze nur als Keimlinge
zu schwach (zudem Lichtmangel)
Änderung der Artenzusammensetzung (Sukzession), denn -Vorteil, Schnitt zu ertragen, fällt weg -Vorteil der Hochwüchsigkeit allein wichtig -Nutzer von zeitlichen Nischen haben keine Chance mehr - Auch für schattenertragende Pflanzen zu dunkel Die je nach Standort hochwüchsigsten Arten setzen sich durch Auf nassen Wiesen (besonders häufig aufgelassen wegen N-Mangel bei stagnierender Nässe, und weil schwer bearbeitbar): Schilf, Seggen (Carex nigra, C. paniculata …), Filipendula ulmaria u.a.
Niedrige und lichtbedürftige Arten verschwinden Artenverarmung (statt Zunahme!) Stabilisierung durch Dominanzeffekt (Inhibition) Jahrzehntelang oft fast keine Veränderung der Artenkombination Gehölze oft erst vom Rand her: - ausläuferbildende Arten (Prunus spinosa, Populus tremula) -Gehölze mit niedergebogenen Ästen (Salix aurita, S. cinerea)
folie
Auf aufgelassenen Weiden Gehölze als Weideunkraut vorhanden (auf Extensivweiden) Ausläuferbildende Gehölze breiten sich aus In diesen keimen Gehölze, die sich generativ vermehren müssen (z. B. Crataegus monogyna, die meisten Waldbäume) Nach wenigen Jahrzehnten geschlossenes Gehölz möglich Falls Weidedruck nicht sehr hoch: Beweidung allein verhindert Sukzession nicht,
Beispiel Flußaue: darf man von Zonation auf Sukzession schließen? Folie Ellenberg S. 355
Führt Sukzession von Annuellenflurüber … zu Hartholzaue? (oder gar zur zonalen Vegetation?) oder entstehen die Stufen gleichzeitig? Nach Hochwasser Fluß tief eingegraben Niveau neuer Kiesbank entspricht Weidenwald Folgt dann Annuellenflur Kriechrasen Weidengebüsch Weidenwald? Oder sofort Weidenwald? Unterscheiden: -kommt solche Sukzession überhaupt vor?
Röhricht
Beginn meist mit Annuellen Aber Vermeintliche Zwischenstadien (Flutrasen, Röhricht ...) fehlen Gehölzarten der Weidenwälder können sofort mit Annuellen keimen Sukzession in Wirklichkeit nur Sequenz des Sichtbarwerdens Grauerlenwald (Stufe der Weichholzaue) bereits nach 30 Jahren auf vorher vegetationsfreiem Boden Wenn nicht durch Hochwasser unterbrochen: Sukzession von Annuellenflur sofort zu Vegetation entsprechender Stufe
Sukzessionsmechanismen in Aue: Niedere Stufen: Keine Bodenerhöhung durch vegetationsbegünstige Schlickablagerung etc. D. h. keine autogene Sukzession Niveau wird allein durch Fluß geschaffen (Eintiefung, Aufschüttung) Höhere Stufen: Fluß schüttet Boden fast nie bis zu Hartholzstufe auf: Fließgeschwindigkeit/Transportfähigkeit zu gering Bodenerhöhung ab Weichholzaue durch Mitwirkung der Pflanzen D. h. auto-allogene Sukzession, „reaction“
Arten der Hartholzaue vertragen weniger Überflutung Diese Bedingung von Arten der Weichholzaue geschaffen, diese dann verdrängt Hier entspricht Sukzession der Zonation Reale Hartholzauen in Mitteleuropa aber überwiegend nicht so entstanden sondern durch Grundwasserabsenkung sofort aus tieferen Stufen (Tiefere Stufen weniger Ablagerungen: Hartholzaue trockener als durch Sukzession entstandene)
Sukzession zur zonalen Vegetation (Klimax, z. B. Buchenwald) findet nicht statt Hartholzaue im Einflußbereich der Überschwemmungen Bodenerhöhung hört auf, wenn keine Überflutung mehr Dabei bleiben Wurzeln um Einflußbereich des Flusses: Grundwasser Klimax in (ehemaliger) Aue nur durch Eintiefung
Reste:
Sind Sukzessionen Teil der Funktionsweise von Gesellschaften oder sind sie historische Veränderungen? Sukzessionen hier verstanden als: alles beobachtbare Aufeinanderfolgen von Arten 2 Extrempositionen: -Alle Sukzessionen sind Teil der Funktionsweise (weil Natur im Gleichgewicht) -alle Sukzessionen sind historische Veränderungen Mögliche Zwischenposition: Sukzessionen definitionsgemäß nur solche Prozesse, die Teil der Funktionsweise Alles andere sind historische Veränderungen Frage: wenn aber streng genommen nur historische Veränderungen – was ist dann der Sinn von „Sukzession“ als Teil der Funktionsweise? <>
Sukzession als Teil der Funktionsweise wäre: Immer dann, wenn unter Bedingung B Wald W entfernt, stellt sich nach Zeit t1 Gebüsch vom Typ G, nach t2 Vorwald vom Typ V, nach t3 Klimax-Wald vom Typ K ein Sukzession ist Abstraktion (von historischer Veränderung), Prozeß kann dann als wiederholbar beschrieben werden Wenn aber streng genommen kein Prozeß wiederholbar? Er muß in den Grenzen eines Typs / einer Klasse bleiben: Gebüsch vom Typ G Historische Veränderung wäre dann nur, wenn Typ nie wieder kommt
„Gibt“ es Klimaxgesellschaften“? Aus „Wiederholbarkeit bedeutet: Sukzession mußin den Grenzen eines Typs / einer Klasse bleiben“ folgt: Kritik wie „Es gibt gar keine Klimaxgesellschaft, denn die Lebensgemeinschaft/Vegetation ändert sich genau genommen doch ständig“ so richtig wie falsch: Alles Reale ändert sich ständig „… climax vegetation is an abstract ideal that is, in fact, seldom reached“ (Krebs 2001, S. 424) Falsch: Wenn man meint, das Ideal sei erreicht, wenn sich gar nichts mehr ändert, dann ist es nie erreicht Aber wenn sagt: ein bestimmter derfinierter Zustand ändert isch nicht mehr, Dann ist es in beliebig vielen Fällen erreicht: „Kliamx ist Wald“ „Klimax ist eine Pflanzengesellschaft“ - Sofern die Zeit nicht zu lang gewählt wird Oder auch nicht: „Klimax ist die xy-Variante eines Labkraut-Heinbuchenwaldes“ Aber auch die kann als erreicht gelten, wenn die Zeit entsprechend kurz gewählt wird.