AUFBAU DER ÖKOLOGIE – AUFBAU DER VORLESUNG Objekt Ausgangspunkt: Es gibt einen Organismus
Wissenschaft
ORGANISMUS
Autökologie
Organismus vermehrt sich (Notwendigkeit) interorganismische Beziehungen fortpflanzungsbiologische Beziehungen (Notwendigkeit: Eltern-NachkommenBeziehungen) Ökologische Beziehungen (Möglichkeit: vor allem GeschwisterBeziehungen)
Fortpflanzungsökologie
POPULATION (formaler Begriff) Populationsökologie
biparentale Fortpflanzung (Zufall) Reproduktive Isolation (Notwendigkeit)
POPULATION (reale Fortpflanzungeinheit) biologische ARTEN INTERAKTIONEN VON ARTEN
Ökologie interspez.
Beziehungen (Möglichkeit) interagierende Arten bilden GESELLSCHAFTEN (Notwendigkeit)
(Synökologie 1) Biozönologie/Ökosystem-Forschung (Synökologie 2)
Ökologische Beziehungen: auf Ermöglichung des Lebens des Einzelorganismus gerichtet (oder dieses schädigend) Fortpflanzungsbiologische Beziehungen: auf Ermöglichung der Fortexistenz in Generationenfolge gerichtet Verhaltenbiologische Definition: Ökologische Beziehungen: andere Organismen (egal, ob von gleicher oder anderer Art) werden als andere betrachtet, die nutzen oder schaden können Fortpflanzungsbiologische Beziehungen: andere Organismen werden als Gleiche erkannt (Geschlechtspartner, Nachkommen, Eltern, Geschwister)
<Exkurs über intraorganismische Beziehungen bei Uniparentalen>
Synökologie 1 arbeitet weitgehend mit den gleichen Methoden wie Populationsökologie: Wachstumsgleichungen einer Population lassen sich durch Addition/Subtraktion leicht auf Populationen in interspezifischen Beziehungen erweitern Darum Ökologie interspezifischer Beziehungen oft zu Populationsökologie gerechnet Synökologie 2 erfordert ganz anderen Ansatz: Synökologie 1 i. d. R. nur Beziehungen zwischen 2 Arten („Bisysteme“) Bei Systemen aus mehr Arten kann man einzelne Arten nicht mehr hinsichtlich des Wachstums der Individuenzahlen verfolgen
Unterteilung interspezifischer Beziehungen, z. B.: -Konsumtionsbeziehungen zwischen Arten, die unterschiedlichen trophischen Ebenen angehören („Pflanzenfresser-Pflanze“) -Beziehungen werden bestimmt nach Funktion in Ökosystem (z. B. Abbaubeziehungen) -Beziehungen zwischen sessilen und mobilen Arten – usw. Je nach kennzeichnender Eigenschaft lassen sich andere, und zwar beliebig viele Klassen von ökologischen Beziehungen bilden Darum: Frage nach einem sinnvollen leitenden Prinzip der Klassifikation
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Beispiele keine Beeinflussung (0/0) Neutralismus jede Seite durch die andere (-/-) Konkurrenz negativ beeinflußt eine Seite positiv beeinflußt, (+/0) Kommensalismus eine unbeeinflußt eine Seite positiv beeinflußt, eine negativ (+/-) Prädation i. w. S. eine Seite negativ beeinflußt, Amensalismus
(-/0)
Prädation Räuber tötet Beute (sofort) i. e. S. und zwar viele im Leben Weidegängertum nur Teil der „Beute“ wird konsumiert, im Leben viele Parasitismus Opfer wird nicht getötet, nur 1 Opfer
Individuum einer Art kann gleichzeitig und im Verlaufe seines Lebens mehreren Typen angehören Z. B. - Schmetterling juvenil Parasit, adult Weidegänger -Rind Weidegänger im Verhältnis zu Gras, Konkurrent im Verhältnis zu Reh, Mutualist im Verhältnis zu Arten seiner „Darmflora“ Man kann also nicht einfach sagen: „diese Art ist ein Räuber“ Sondern muß erst fragen: Im Verhältnis zu welcher anderen Art? In welcher Entwicklungsphase? In welcher Situation?
Ähnliche Einteilung ist sehr verbreitet Im allgemeinen aber werden Begriffe wie Prädationsbeziehungen oder Konkurrenz durch diese Kriterien definiert (Prädation z. B. durch +/-) Aber: kann man Beziehung zwischen einem Baum und einer Liane, die diesen als Stütze nutzt und ihn dabei durch Beschattung schädigt, also eine (+/-)-Beziehung, eine Räuber-Beute-Beziehung nennen? „Prädation“ mag im Falle anderer konsumtiver Beziehungen (Exploitationsbeziehungen) (z. B. parasitische Beziehung, Weidegängerbeziehung) noch angehen Es kann aber sein, daß die Exploitation dem BeuteOrganismus mehr nützt als schadet: Austrieb schlafender Knospen also: