Informationen Zum Studium

  • November 2019
  • PDF

This document was uploaded by user and they confirmed that they have the permission to share it. If you are author or own the copyright of this book, please report to us by using this DMCA report form. Report DMCA


Overview

Download & View Informationen Zum Studium as PDF for free.

More details

  • Words: 7,478
  • Pages: 23
Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Informationen zum Studium des Faches Medien- und Organisationspsychologie - Berufsfeld, Lehrangebot, Rahmenbedingungen -

Das Wichtigste in Kürze Das Fach Medien- und Organisationspsychologie Medien durchdringen nahezu alle Bereiche des Alltags vom Arbeitsplatz bis in den Freizeitbereich. Im Zuge der rasanten Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien der letzten Jahre ist der Bedarf an psychologischen Ansätzen zur Erklärung von Mediennutzung und Medienwirkung enorm gewachsen. Während lange Zeit Fragen der technischen Machbarkeit der Medienentwicklung ihre Richtung gaben, rückt immer mehr die Systemkomponente Mensch ins Zentrum des Interesses. Medienpsychologie beschäftigt sich mit dem menschlichen Erleben und Verhalten im Zusammenhang mit der Nutzung von Medien. Das Spektrum der betrachteten Medien umfasst sowohl Massenmedien als auch Medien der Individualkommunikation, sowohl klassische Medien als auch so genannte neue Medien, es reicht also von Printmedien und Fernsehen über Telefon und Email bis zu Internet und Multimedia. Im Vordergrund des Faches stehen Fragen der Medienwahl, der Wahrnehmung, der Verarbeitung und des Erlebens von Medieninhalten sowie Fragen der Medienwirkung. Gegenstand ist ferner die nutzergerechte Gestaltung von Medien. Gegenstand der Organisationspsychologie ist die Gestaltung der Arbeitswelt: Wie

findet ein Berufsanfänger den passenden Arbeitsplatz? Wie wählen Firmen ihre Mitarbeiter sinnvoll aus? Wodurch entsteht Arbeitsmotivation und –zufriedenheit? Was kann man gegen Stress, Burnout und Mobbing unternehmen? Wie entwickeln sich Konflikte in Unternehmen und wie können sie produktiv gelöst werden? Was macht einen guten Vorgesetzten aus? Welche Probleme stellen sich für Mitarbeiter am Ende ihrer Berufslaufbahn? Die Organisationspsychologie beschäftigt sich mit diesen und ähnlichen Fragen und erforscht die Wechselbeziehungen zwischen Arbeits- und Organisationsbedingungen einerseits und menschlichem Erleben und Verhalten andererseits. Ziel ist es, die Passung zwischen Individuum, Arbeitskontext zu erhöhen. Dies geschieht a) durch die Anpassung der Arbeit an den Menschen, beispielsweise durch persönlichkeitsförderliche Arbeitsgestaltung und Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, b) durch die Anpassung der Organisation an den Menschen, beispielsweise durch Gestaltung von Organisationsstrukturen, abläufen und -kulturen sowie durch Maßnahmen im Bereich Führung, Zusammenarbeit und Kommunikation, c) durch die Anpassung des Menschen an die Arbeit und Organisation, beispielsweise durch Aus- und Weiterbildung, Training und andere Maßnahmen der Personalentwick1

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

lung, Personaldiagnostik und Personalauswahl. Und immer dort, wo es um den Einsatz von Medien in einem Arbeitskontext geht, sind beide Fächer Medienpsychologie und Organisationspsychologie berührt, wie z. B. bei den Themen Mensch-ComputerInteraktion, Usability, Kommunikation in Organisationen, PR, Werbung und Marketing, E-Learning.

Berufsfelder Organisationspsychologen arbeiten z.B. als Selbständige oder in den Personal- und Weiterbildungsabteilungen von Profit- und Nonprofitorganisationen. Der Organisationspsychologe kann auf der Grundlage wissenschaftlicher Theorien Personal auswählen, motivieren und entwickeln, Führungskräfte beraten, Kommunikation verbessern, Konflikte verhindern oder kurieren, pathologisches Verhalten wie Stress, Burnout und Mobbing verhindern, ältere Mitarbeiter auf den Ruhestand und Expatriates auf den Auslandsaufenthalt vorbereiten. Für den Medienpsychologen gibt es noch kein so wohl definiertes Berufsbild. Er kann, ebenfalls vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse, Medienprodukte aller Art nach psychologischen Gesichtspunkten gestalten helfen und medienbezogene Nutzungsmotive und Wirkungen untersuchen. Damit ist er für Produktionsformen und Rundfunkanstalten oder Werbe- und Presseabteilungen ebenso geeignet wie für Medienforschungsinstitute. Medienpsychologische Kenntnisse schaffen eine Kompetenz, welche die Analyse, Gestaltung und Evaluation medialer

Angebote ermöglicht. Auch Schulung, Training und Beratung von „Mediengestaltern“ (Programmierer, Designer oder auch Redakteure und Moderatoren etc.) im Hinblick auf Fragen der Nutzung oder Wirkung der Medienpräsentation liegen im Aufgabenbereich des Medienpsychologen. Interessant ist die Kombination der beiden Fächer Medien- und Organisationspsychologie: Sie vermittelt eine so nur in Saarbrücken zu erwerbende Doppel-Qualifikation, die zu medienpsychologisch relevanten Tätigkeiten in Organisationen (z. B. im Bereich Business-TV) oder zu organisationspsychologisch relevanten Tätigkeiten in Medieninstitutionen (z. B. in der Personalentwicklung) befähigt. Für die Studierenden des Faches Medien- und Organisationspsychologie ergeben sich hier insbesondere Tätigkeitsfelder an der Schnittstelle von Medien- und Organisationspsychologie (z.B. im IT-Consulting, im Bereich der Gestaltung von Computer-SupportedCooperative-Work) oder an der Schnittstelle von Medien- und pädagogischer Psychologie (z.B. Forschung und Entwicklung im Bereich e-learning, Forschung und Schulung zu Fragen der Medienkompetenz).

Studium An der Fachrichtung Psychologie der Universität des Saarlandes können innerhalb des Diplomstudiengangs Psychologie an der Arbeitseinheit Medien- und Organisationspsychologie wissenschaftliche und praxisorientierte Qualifikationen für diese Bereiche erworben werden. Medienpsychologische Lehrveranstaltungen umfassen neben einem Überblick über Theorien und Gegenstandsbereiche der Medienpsychologie (Vorlesung) auch vertiefende Semi2

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

nare zu spezifischen Forschungsfeldern (Lernen mit Medien, Infotainment, Kino etc.) sowie Praxisseminare (Kunden- und Betriebszeitungen, Fernsehen, PR, Medienforschung in der Praxis etc.), die meist von externen Lehrbeauftragten durchgeführt werden. Ganz ähnlich sind die organisationspsychologischen Lehrveranstaltungen aufgebaut: Neben einem Überblick über Theorien und Gegenstandsbereiche der Organisationspsychologie, der in einer Vorlesung vermittelt wird, gibt es vertiefende Seminare zu spezifischen Feldern (Kommunikation in Organisationen, Coaching, …) sowie Praxisseminare, die meist von externen Lehrbeauftragten durchgeführt werden. Insbesondere gibt es auch vertiefende Seminare im Schnittfeld der Organisationsund Medienpsychologie (Kommunikation in Organisationen, PR, …).

Unsere Absolventen arbeiten u.a. in den folgenden Bereichen Training / Beratung (IT-Consulting, Beratung für InternetFirmen, Start-ups / Selbständig ...), Personalleitung, Personalmanagement (PersonalRekrutierung, Personal-Auswahl, PersonalEntwicklung, Forschung im Bereich Personalmanagement), Marketing, PR, Gestaltung von E-Learning-Angeboten, Webdesign, Medienforschung, Marktforschung und bei folgenden Arbeitgebern: Accenture, AC-Nielsen, Arbeitsagenturen, Arbeitskammer, Axa, div. Bildungsträger, Bundeswehr, DaimlerChrysler, Debitel, Deutsche Bahn, Deutsche Flugsicherung, EPlus, Ernst & Young, Festo, Hays Ascena, IDS Scheer, Ikea, Justiz-Vollzugsanstalt, KPMG, Lufthansa, Orbis, Peugeot, Reha GmbH, Universitäten, FHs …

Das Lehrangebot Lehrveranstaltungen in Nachbarfächern (Mediengeschichte und –recht, Medienund Kommunikationsmanagement, Sprachund Informationswissenschaft, Informatik etc.) können mit Blick auf eine möglichst breite Berufsqualifizierung ebenfalls besucht werden. Die Studierenden erwerben Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen, die sie zur Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit im Bereich der Medien- und Organisationspsychologie befähigen. Zu dieser Tätigkeit gehören sowohl wissenschaftliche psychologische Forschung als auch diagnostische, beratende, gestaltende und evaluierende Aufgaben. Dazu gehören zum einen wissenschaftliche Kompetenzen, aber auch persönliche, soziale und praktische Kompetenzen.

Die AE ist bemüht, das Lehrangebot wie die Prüfungsanforderungen verlässlich, praxisrelevant und transparent zu gestalten. Dazu wurde ein festes, zweisemestriges Curriculum entwickelt, das mit Einführungsvorlesungen zu beiden Fächern beginnt. Medienpsychologische Seminare zu Themen wie Medienwahl und –nutzung, Kommunikation mit Medien, Medienwirkungen, Mediengestaltung, Mediensozialisation bzw. organisationspsychologische Seminare zu Themen wie Unternehmenskommunikation, Personal- und Organisationsentwicklung, Arbeiten in Gruppen, Coaching etc. dienen der Vertiefung. In jedem Semester werden zwei Lehraufträge mit (wechselnden) externen Praktikern angeboten, in denen die Studenten ihre wissenschaftliche Ausbildung an praktischen Problemen erproben können. So haben wir 3

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

in den letzten Jahren Lehrbeauftragte vom Saarländischen Rundfunk, von SAT.1, von arte, vom Südwestrundfunk, von 3sat, vom Schweizer Fernsehen und von verschiedenen Werbeagenturen für die Medienpsychologie und von Daimler-Chrysler, der Unternehmensberatung Roland Berger, von Saarberg, ZF Saarbrücken, der Arbeitskammer des Saarlandes, der Deutschen Flugsicherung, von Ford Saarlouis, der Kreditanstalt für Wiederaufbau, den Badenwerken und von verschiedenen Beratungsfirmen für die Organisationspsychologie verpflichten können. Aufgrund einer Kooperationsvereinbarung mit der Universität Trier können Saarbrücker Studierende der Medien- und Organisationspsychologie auch in Trier am Lehrstuhl für Organisationspsychologie (Prof. Dr. C. Antoni) Seminare belegen. Rahmenbedingungen der Lehre: An der Arbeitseinheit gibt es einen Multimediaseminarraum mit allen notwendigen Präsentationstechniken, in dem die Studenten professionelles Präsentieren lernen. Explizite Anforderungskataloge für die Übernahme von Referaten erleichtern den Scheinerwerb, ferner geben sich Studenten und Dozenten regelmäßig Feedback. Ein online-verfügbarer Stichwortkatalog für die mündliche und schriftliche Prüfung strukturiert die Prüfungsvorbereitung. Beide Einführungsvorlesungen gibt es auch als Bücher, viele Lehrmaterialien sind online verfügbar. Intensive Betreuung der Diplomanden, eine enge inhaltliche und organisatorische Verzahnung von Forschung und Lehre, die Einbindung von Studenten in außeruniversitäre Kooperationen mit Medienorganisationen und Firmen sowie regelmäßige Kontakte mit ehemaligen Dip-

lomanden sind zentrale Bestandteile der Lehre. Aufbau des Studiums: Studenten/innen, die eine wissenschaftliche oder praktische Tätigkeit im Bereich "Kommunikation" anstreben, sollten schon im Grundstudium sozial-, emotions- und kognitionspsychologische Veranstaltungen belegen und im Hauptstudium die Grundlagenvertiefungsfächer "Soziale Kognition und Interaktion" sowie "Forschungsmethoden" besuchen. Für das Prüfungsfach "Medien- und Organisationspsychologie" wird empfohlen, im Wintersemester die beiden Überblicksveranstaltungen zu belegen und anschließend – je nach Schwerpunktbildung – Lehrveranstaltungen aus einem der beiden Bereiche Organisations- oder Medienpsychologie zu belegen. Es ist aber auch möglich, Lehrveranstaltungen in beiden Bereichen zu belegen. Ferner empfiehlt es sich, über das von der Prüfungsordnung geforderte Mindestmaß hinaus, weitere Lehrangebote wahrzunehmen und qualifizierte Scheine auch in Nebenfächern zu erwerben. Veranstaltungsarten: Angeboten werden Überblicksveranstaltungen, Seminare, Praktika, Lehraufträge und die Veranstaltung "Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten aus den Bereichen der Medienund Organisationspsychologie". Überblicksveranstaltungen sind die beiden Vorlesungen "Einführung in die Medienpsychologie“ und "Einführung in die Organisationspsychologie". Sie dienen einer allgemeinen Einführung in beide Bereiche. In den Vorlesungen können Teilnahmescheine (Sitzscheine) durch regelmäßige Teilnahme erworben werden. Medienpsychologie wird jedes Semester, Organisati4

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

onspsychologie jeweils im Wintersemester angeboten. Seminare sind Veranstaltungen, in denen einzelne der o.a. Themen auf der Basis von Referaten der Veranstaltungsteilnehmer vertieft werden. Hinsichtlich der Scheinvergabe ist hier in der Regel der qualifizierte Schein, der durch die Übernahme eines Referats erworben wird. Praktika sind Lehrveranstaltungen, in denen spezifische berufsbezogene Fertigkeiten eingeübt werden. Diese Veranstaltungen sind hinsichtlich der Teilnehmerzahl meist begrenzt, Voraussetzung für den Scheinerwerb ist die regelmäßige Teilnahme und die Übernahme einzelner Aufgaben im Praktikum. Lehraufträge sind in der Regel Lehrveranstaltungen von externen Praktikern, in den spezifische Fragen aus der jeweiligen Berufspraxis des Lehrbeauftragten bearbeitet werden. Je nach Frage kann die Veranstaltung als Seminar, als Arbeitsgruppe oder als Praktikum angeboten werden. Für den Scheinerwerb gelten die gleichen Bedingungen wie bei den Praktika. Die Veranstaltung „Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten aus den Bereichen der Organisations- und Medienpsychologie“ zählt als Veranstaltung vom Typ „Forschungsanleitung“ nach § 16 der Prüfungsordnung. Für die Diplomandinnen und Diplomanden der AE Organisationsund Medienpsychologie ist die regelmäßige Teilnahme sowie die einmalige Präsentation ihrer Arbeit obligatorisch. Scheine können durch regelmäßige Teilnahme erworben werden.

Prüfungen. Prüfungen werden z. Zt. von Prof. Dr. Peter Winterhoff-Spurk, Dr. Frank Schwab und Dr. Dagmar Unz abgenommen. In der schriftlichen Prüfung (Klausur) wird ein Thema gestellt, dass entweder aus der Organisationspsychologie oder aus der Medienpsychologie stammt. Für die mündliche Prüfung liegt ein Stichwortkatalog vor. Semester- und Diplomarbeiten. Semesterund Diplomarbeiten werden von allen wissenschaftlichen Mitarbeitern der AE Medien- und Organisationspsychologie nach Maßgabe freier Kapazitäten betreut. Üblicherweise wird in der Semesterarbeit die theoretische oder methodische Vorarbeit der geplanten Diplomarbeit geleistet. Nebenfach- und Gaststudenten: Studenten des Diplomstudiengangs "Historisch orientierte Kulturwissenschaften" sowie des BWL-Vertiefungsfaches "Medien- und Kommunikationsmanagement" sowie Hörer aus anderen Fächern der UdS können nach Maßgabe freier Plätze an allen Lehrveranstaltungen (außer den Praktika) teilnehmen und Scheine erwerben. Psychologiestudenten aus Trier können im Rahmen der Kooperation zwischen der AE Medienund Organisationspsychologie und der Abteilung ABO-Psychologie an der Universität Trier alle Lehrveranstaltungen besuchen, die als Kooperationsveranstaltungen ausgewiesen sind. Sie erhalten Gasthörerscheine, die vom Lehrstuhl ABOPsychologie als Studienleistung im Sinne der Prüfungsordnung anerkannt werden. Medien-Seminarraum: Der MedienSeminarraum (15 Plätze) soll u. a. der Erprobung des Einsatzesneuer Medien in der universitären Lehre dienen. Der Seminar5

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

raum bietet die Möglichkeiten zur Darbietung von Videos (VHS, S-VHS und DVD); außerdem kann die über einen internetfähigen Laptop mit DVD-Laufwerk darstellbare Bild- und Toninformation (etwa SlideShows, Animationen, Websites) über den Videobeamer großflächig (Leinwanddiagonale: 2,40 m) präsentiert werden. Auf diese Weise können die Teilnehmer/innen z.B. die Vorgänge bei der Benutzung des Rechners und seiner Software verfolgen;

weitere Einsatzmöglichkeiten sind die Darbietung von elektronischen Präsentationen, von Lehrprogrammen und von Animationen und Videos. Das Audiosignal wird durch Aktivboxen verstärkt und wiedergegeben. Im Multimedia-Seminarraum wurden unter anderem Lehrveranstaltungen zur Softwaregestaltung, Praktika zu Medienanalyse (etwa Kinofilmdramaturgie) und Arbeitsgruppen zu Präsentationstechniken veranstaltet.

6

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Spezielle Hinweise zu Veranstaltungen, Prüfungen, Semester- und Diplomarbeiten Curriculum Das Curriculum beginnt mit Einführungsvorlesungen zu beiden Fächern. Darauf aufbauend können medienpsychologische Seminare zu Themen wie Medienwahl und –nutzung, Kommunikation mit Medien, Medienwirkungen, Mediengestaltung, Mediensozialisation bzw. organisationspsychologische Seminare zu Themen wie Unternehmenskommunikation, Personalund Organisationsentwicklung, Arbeiten in Gruppen, Coaching etc. vertiefend belegt werden. In jedem Semester werden zwei Lehraufträge mit externen Praktikern angeboten, in denen die Studenten ihre wissenschaftliche Ausbildung an praktischen Problemen erproben können.

Überblicksveranstaltungen: Vorlesung Medienpsychologie Vorlesung Organisationspsychologie

Organisationspsycholog. Seminare zur Vertiefung • Kommunikation: z.B. Unternehmenskommunikation, PR, Moderation • Beratung: z.B. Coaching • Diagnostik: z.B. Personal-, Organisationsdiagnostik • Gruppen: Lehrveranstaltungen der AE Sozialpsychologie

Medienpsychologische Seminare zur Vertiefung

Nachbarwissenschaften

• Medienwahl und Mediennutzung

• BWL • Jura

• Kommunikation mit Medien

• Sprachwissenschaften

• Medienwirkungen

• Informatik

• Mediengestaltung

• Informationswissenschaft

• Mediensozialisation •… • Methoden der Medienpsychologie: z.B. Medienanalyse •…

• PE / OE: v.a. Lehrveranstaltungen des Lehrstuhls ABO Universität Trier

• Lehrauftrag / Praxisseminar

•… • Lehrauftrag / Praxisseminar

7

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Hinweise zur Gestaltung von Referaten Großen Wert wird in den Seminaren auf die Präsentationstechniken der Referenten gelegt. Hierzu erhalten die Referent/inn/en im Anschluss an ihr Referat Feedback. Im Folgenden erhalten Sie einige allgemeine Hinweise zur Gestaltung von Referaten und zur Gestaltung von Feedback: 1. Am Anfang steht die Botschaft: Was haben Sie zu sagen? Was wollen Sie damit erreichen? Thema und Ziel werden oft verwechselt: Haben Sie ein Thema für Ihre Präsentation, ist dies nicht automatisch auch das Ziel. Zielformulierung dient in der Vorbereitung als roter Faden. Das Ziel bestimmt impliziert die Stoffauswahl und die Gewichtung einzelner Themen. Je konkreter die Ziele formuliert sind, desto hilfreicher sind sie. 2. Von der Idee zum Manuskript: Die Kernaussage: Formulieren Sie wenige Kernsätze, die im Mittelpunkt der Vorbereitungen stehen. Überprüfen Sie immer wieder: Ist die Kernaussage wirklich interessant für mein Publikum? Kann ich sie noch stimmiger machen? Das Publikum: SIE-Analyse – Wer sind sie? Situation – Interessen – Einstellungen. Mit wem habe ich es zu tun? Welche Interessen haben meine Zuhörer? Auf welcher Ebene begegne ich ihnen? Von welchem Sachstand kann ich ausgehen? Welche Sprache kann ich sprechen? Ist das Auditorium homogen oder heterogen? Welche Reaktionen erwarte ich? Was ist mein Handlungsziel? Wie sollen die Zuhörer hinausgehen? Wie sollen sie sich fühlen? Was möchte ich, dass Sie an-

schließend tun? (Motivationsgründe s.o.) Materialsammlung und PrioritätenOrdnung: Abhängig vom Thema, Ziel und Zielgruppe, wird der Inhalt der Präsentation in vier Stufen aufgearbeitet: Dies sind (1) Stoff sammeln und wichtiges selektieren, (2) Stoff komprimieren: neue Informationen (nicht unbedingt bereits Bekanntes), die aussagekräftigsten Informationen, Beschränkung auf das Wesentliche (Versuchen Sie Ihre Botschaft in 2 – 3 Sätzen wiederzugeben) (3) Ordnen, (4) Gestaltung des Inhaltes, z.B. Visualisierung. Wichtig: Teilen Sie den Zuhörern Ihre Gliederung mit. Überlegen, wie Sie die Zuhörer aktivieren können, wie können sie einbezogen werden. Stellen Sie Fragen. Geben Sie Beispiele. Zeigen Sie die Relevanz für die Zuhörer auf. Nutzen Sie Moderationsmethoden. Bereiten Sie eine Diskussion vor. (Sandwich-Struktur) Etc. etc. 3. Einige wichtige Punkte zur „Inszenierung“: • Verlieren Sie nicht den (Blick-) Kontakt zu Ihren Zuhörern. • Geben Sie Ihren Zuhörern Zeit, Ihre Gedanken mitzudenken. Sprechen Sie knapp und klar, langsam und verständlich. • Lassen Sie durch Ihre Sprache Bilder bei Ihren Zuhörern entstehen. • Schreiben Sie ein Drehbuch: Mit welchem Satz fangen Sie an? Mit welchen Thesen treten Sie auf, mit welchen Argumenten? Welche Zitate werden Sie zur Unterstützung bringen? Welche Fakten oder Zah8

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie





len nennen? Wie soll der Schluß lauten? Dramaturgie: Pausen, Betonung, Gefühle, rhetorische Fragen, Widersprüche, Humor, Kürze, Aktion Und: Fehler machen sympathisch. Sie müssen nicht perfekt sein.

Zur Nachbereitung oder auch zur Rückmeldung eines Referats können Sie sich folgende Fragen stellen: Zunächst allgemein: Ist die Zielsetzung erreicht worden? Entsprach die inhaltliche Aufbereitung der Präsentation den Bedingungen der Zielgruppe? War der Medieneinsatz in Ordnung? Wie war der Kontakt zu den Teilnehmern? Wurden sie angesprochen, wurden sie motiviert? Und dann spezifischer: Informationsvermittlung: Informationsumfang: War die Information ausreichend oder war sie vielleicht zu umfangreich? Ist der Informationsumfang angemessen? Und für die Mehrzahl der Zuhörer neu? Thematische Portionierung: Behandelt der Präsentator alle wichtigen Punkte? Oder nur bestimmte Aspekte? Schweift der Präsentator vom Thema ab? Verständlichkeit: Waren die Ausführungen verständlich? Gliederung: War die Gliederung logisch, war sie nachvollziehbar? Waren im Aufbau offensichtliche Mängel zu beobachten? Gestaltung:Ist der Beginn motivierend? Erzeugt der Anfang eine Spannung „Darüber möchte ich mehr erfahren“? Bleibt die Spannung erhalten? Langweile ich mich? Warum? Kann ich mir ein Bild vom Sachverhalt, den Zusammenhängen, den Problemen machen? Kann ich die wichtigsten Inhalte wiedergeben? Gab es kritische Si-

tuationen? Wie ist der Abschluss gelungen? Gibt es Verbesserungsmöglichkeiten? Nonverbale Kommunikation: Wie war der Blickkontakt, die Mimik und Gestik, die Körperhaltung und Körpersprache? Formal-Rhetorisches: Wurde frei gesprochen? Wie war Sprechtempo, Vokalisation und Artikulation (deutliches und verständliches Sprechen), Intonation (+ Lautstärke) (belebtes Sprechen), Satzbau, Stil, Grammatik, Sicherheit? Wie soll Feedback aussehen? Ziel von Feedback ist es, dass die Beteiligten sich ihrer Verhaltensweisen bewusst werden, einschätzen lernen, wie ihr Verhalten auf andere wirkt, sehen, was sie bei anderen auslösen. Um hilfreich zu sein, soll Feedback erwünscht und nicht aufgedrängt sein. Hinweise für das Geben von Feedback Relativieren Sie: Die Art der Rückmeldung muss dem Partner die Möglichkeit geben, Feedback anzunehmen. Formulieren Sie bewusst subjektiv. Sprechen Sie von Ihren Beobachtungen, Eindrücken ... und niemals für andere. Beschreibend: Beschreiben Sie, was Sie beobachten und unterlassen Sie Wertungen, Interpretationen und Mutmaßungen darüber, warum sich etwas ereignet hat und wie es gemeint war. Werden moralische Bewertungen vermieden, vermindert sich in der angesprochenen Person der Dran, sich zu verteidigen oder die angebotenen Informationen abzulehnen.

9

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Angemessen: Feedback kann zerstörerisch wirken, wenn nur auf die eigenen Bedürfnisse geschaut wird und dabei jene der anderen Person, der die Rückmeldung zukommt, nicht genügend berücksichtigt werden. Konkret: Feedback muss nachvollziehbar sein, dies ist am leichtesten, wenn das Ereignis möglichst konkret beschrieben wird. Feedback soll sich auf beobachtbare, feststellbare Ereignisse und / oder Verhaltensweisen beziehen. Vermeiden Sie Ausdrücke wie „immer“, „nie“, „überhaupt“. Brauchbar: Das Feedback muss sich auf Verhaltensweisen beziehen, welche die angesprochene Person ändern kann. Es ist wenig sinnvoll, wenn Sie jemand auf Unzulänglichkeiten aufmerksam machen, auf die er keinen wirksamen Einfluss ausüben kann. Korrekt: In einer Gruppe haben sowohl Beobachter als auch Empfänger des Feedbacks die Möglichkeit, die Informationen zu überprüfen, indem die anderen Gruppenmitglieder nach ihren Eindrücken gefragt werden. So können Fehler und Ungenauigkeiten vermeiden werden. Hinweise für das Annehmen von Feedback Lassen Sie Ihren Gesprächspartner unbedingt aussprechen: Sie können nicht wissen, was der andere sagen will, bevor er zu Ende gesprochen hat. Sie können es bestenfalls vermuten. Nehmen Sie sich Zeit zuzuhören. Überprüfen Sie, was Sie gehört haben: Nehmen Sie sich Zeit zuzuhören, ohne im Kopf bereits eine Entgegnung zu formule-

ren. Stellen Sie sicher, dass Sie verstanden haben, was Ihnen die andere Person sagen wollte. Weil es sich dabei um Ihr eigenes Verhalten handelt und Sie betroffen, befangen sein könnten, besteht die Gefahr, dass Sie über das Feedback nachdenken, bevor Sie überprüft haben, ob Sie auch genau das gehört haben, was gemeint gewesen ist. Verteidigen Sie sich nicht / Stellen Sie nichts klar: Ein anderer Mensch kann nie beschreiben, wie Sie sind, sondern immer nur, wie Sie auf ihn wirken. Wie andere Sie in einer bestimmten Situation wahrnehmen oder wahrgenommen haben, ist durch keine Klarstellung oder Verteidigungsrede revidierbar. Das Feedback ist ein Angebot an Sie, aus dem Sie lernen können, wenn Sie wollen. Versuchen Sie zu verstehen, was der andere meint. Danken Sie für Feedback: Seien Sie dankbar für jedes Feedback (auch wenn es nicht den Richtlinien entsprochen hat). Es hilft Ihnen, sich selbst und ihre Wirkung auf andere Menschen kennenzulernen, um so kompetenter und sicherer in Ihrem Auftreten zu werden. Ein Mensch, der Ihnen Feedback gibt, nimmt Sie ernst und bemüht sich, mit Ihnen in ein Engagement einzutreten, das er hätte vermeiden können. Dafür verdient er nicht Abweisung, sondern Dank. Feedback ist immer ein Angebot! Sie können daraus Lehren ziehen, Sie müssen dies aber nicht. Bedenken Sie beim Empfang eines Feedbacks auch stets: „Ich bin nicht auf der Welt, um so zu werden, wie die anderen mich haben wollen.“ Aber ohne ehrliches Feedback können wir auch nicht lernen, besser miteinander umzugehen. 10

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Hinweise zu Prüfungen Die mündliche Prüfung im Fach Medienund Organisationspsychologie findet in Raum E 12/13 (Büro Prof. WinterhoffSpurk), im Raum E 09 (Dr. Dagmar Unz) oder im Raum E08 (Büro Dr. Frank Schwab) statt; sie dauert 25 Minuten. Anwesend sind der Prüfer/die Prüferin, ein Beisitzer/eine Beisitzerin sowie der zu prüfende Student/die Studentin. Die Prüfungen sind öffentlich, soweit die zu prüfenden Studenten dem nicht widersprechen. Die Prüfungskandidaten können mit einem Kurzvortrag von etwa fünf Minuten zu einem Thema ihrer Wahl aus den Bereichen der Medien- oder der Organisationspsychologie beginnen. Danach werden für jeweils 10 Minuten die beiden Fächer Medien- und Organisationspsychologie geprüft. Grundlage der Prüfung und daher unabdingbar für die Prüfungsvorbereitung ist die Teilnahme an den beiden Einführungsvorlesungen. Die Vorlesung Medienpsychologie wird im Allgemeinen in jedem Semester angeboten, die Vorlesung Organisationspsychologie alle zwei Semester. Zu beiden Vorlesungen gibt es ein begleitendes Buch (siehe Literaturliste weiter unten).

abgefragten Themen; Zusatzfragen sind möglich. Für die Benotung der mündlichen Prüfung gelten folgende Kriterien: • „Sehr Gut“: Alle Themenbereiche werden umfassend und richtig dargestellt, über die Details hinaus werden auch allgemeine Zusammenhänge erkannt, kritisch beurteilt und ggf. Bezüge zur Berufspraxis hergestellt. • „Gut“: Alle Themenbereiche werden umfassend und richtig beantwortet; eine Detailfrage kann falsch oder nicht beantwortet werden. • „Befriedigend“: Alle Themenbereiche werden zwar richtig, aber nur knapp und oberflächlich dargestellt bzw. maximal ein Themenbereich oder zwei Detailfragen werden falsch oder nicht beantwortet. • „Ausreichend“: Maximal zwei Themenbereiche oder vier Detailfragen werden falsch oder nicht beantwortet. • „Nicht bestanden“: Drei Themenbereiche oder fünf Detailfragen werden falsch oder nicht beantwortet. Die jeweiligen Prüfungstermine werden vom Sekretariat der Fachrichtung Psychologie festgelegt und können dort erfragt werden.

Für die mündliche Prüfung gelten folgende Modalitäten: Grundlage der mündlichen Prüfung ist der angefügte Themenkatalog. Die Fragen werden jedoch nicht wortgetreu gestellt, sie stehen für die in der Prüfung

11

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Themenkatalog zur mündlichen Prüfung an der AE Medien- undOrganisationspsychologie Stichwortliste zur mündlichen Prüfung im Fach „Medien- und Organisationspsychologie“ (Hinweis: Diese Liste wird ab den Prüfungen zu Anfang des SS 2003 als Prüfungsgrundlage genutzt.) a) Medienpsychologie Beschreiben und kritisieren Sie das Kommunikationsmodell von Shannon und Weaver (1949). Beschreiben und kritisieren Sie neuere Kommunikationsmodelle. Was versteht man unter „Massenkommunikation“? Was sind die Unterschiede zwischen „face-to-face“- und Massenkommunikation? Beschreiben und kritisieren Sie Theorien der computervermittelten Kommunikation. Beschreiben und kritisieren Sie das Modell der Massenkommunikation nach Maletzke (1963). Beschreiben und kritisieren Sie weitere Modelle der Massenkommunikation. Beschreiben Sie die historische Entwicklung der Medienpsychologie. Beschreiben Sie die Anfänge der empirischen Medienforschung. Nennen Sie aktuelle Entwicklungen und Probleme der Medienpsychologie. Beschreiben und kritisieren Sie theoretische Modelle zur TV-Programmauswahl. Nennen Sie empirische Forschungsergebnisse zur TV-Programmauswahl. Erläutern Sie Unterschiede zwischen geplantem und ungeplanten TV-Konsum. Beschreiben Sie die Prozesse der visuellen Wahrnehmung beim Fernsehen. Beschreiben Sie die Mechanismen der Aufmerksamkeitslenkung beim Fernsehen. Erläutern Sie die psychischen Prozesse, die zum Ausschalten des TVGeräts führen. Skizzieren Sie das Modell der aktiven TV-Zuwendung nach Anderson und Pugzles-Lorch (1983). Erläutern und kritisieren Sie den Begriff „Affektfernsehen“. Beschreiben Sie medienpsychologische Untersuchungen zum Zusammenhang von „sensationseeking“ und Mediennutzungsverhalten. Geben Sie einen Überblick zu Untersuchungen über emotionale Medienwirkungen. Beschreiben Sie das Konstrukt „Empathie“ und beziehen Sie es auf den TV-Konsum. Beschreiben und kritisieren Sie Untersuchungen zu den Wirkungen erotischer und pornographischer TV-Sendungen. Beschreiben und kritisieren Sie das Konzept der „parasozialen Beziehungen“. Beschreiben und kritisieren Sie das Konzept des „Stimmungsmanagements“ nach Zillmann (1988). Beschreiben und kritisieren Sie den sog. „excitation-transfer“-Effekt nach Zillmann (1991). Beschreiben und kritisieren Sie die Überlegungen von Winterhoff- Spurk (1999) zur sog. Kultivierung von Emotionen durch das Fernsehen. Beschreiben Sie den Stand der Forschung zur Frage der TVRezeption bei Vorschulkindern. Beschreiben Sie den Stand der Forschung zur Frage der TV-Rezeption bei 7- bis 12jährigen TV-Zuschauern. 12

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Beschreiben und kritisieren Sie die empirische Forschung zur Kindersendung „Sesamstraße“. Beschreiben Sie das allgemeine Forschungsmodell des CTW? Beschreiben und kritisieren Sie das Konzept des „cultivation of mental skills“ nach Salomon (1981). Beschreiben und kritisieren Sie die empirische Forschung zum Zusammenhang von Sprachentwicklung und TV-Konsum. Beschreiben und kritisieren Sie die empirische Forschung zum Zusammenhang von Schulleistungen und TV-Konsum. Beschreiben und kritisieren Sie Untersuchungen zum Gratifikationsansatz in der Nachrichtenforschung. Beschreiben und kritisieren Sie empirische Forschungsergebnisse zur Nachrichtenforschung. Erläutern Sie die Wissenskluft-Hypothese nach Tichenor et al. (1970). Nennen Sie empirische Untersuchungen und theoretische Weiterentwicklungen der Wissenskluft-Hypothese. Erläutern Sie den Agenda-Setting-Ansatz nach McCombs und Shaw (1972).. Nennen Sie theoretische Weiterentwicklungen des Agenda-Setting- Ansatzes. Erläutern Sie den „Cultivation of beliefs“-Ansatz von Gerbner (1969). Nennen Sie empirische Untersuchungen und theoretische Weiterentwicklungen des „cultivation of beliefs“-Ansatzes von Gerbner (1969). Erläutern Sie die Ergebnisse von Inhaltsanalysen zu Gewalt im Fernsehen. Beschreiben und kritisieren Sie theoretische Konzepte zum Zusammenhang von TV-Konsum und realem aggressivem Verhalten von Zuschauern. Beschreiben und kritisieren Sie empirische Studien zum Zusammenhang von TV-Konsum und realem aggressivem Verhalten von Zuschauern. Beschreiben und kritisieren Sie empirische Forschungsergebnisse zum Zusammenhang von TV-Konsum und prosozialem Verhalten. Beschreiben und kritisieren Sie Theorien und Befunde zum Zusammenhang von Medienkonsum und Wahlverhalten. Beschreiben Sie die Theorie der Schweigespirale nach Noelle-Neumann (1979). Beschreiben und kritisieren Sie Theorien und Befunde zum Zusammenhang von Werbung und Kaufverhalten. Beschreiben und kritisieren Sie psychologische Befunde zur Internet- Nutzung. b) Organisationspsychologie: Skizzieren Sie aktuelle ökonomische und soziologische Entwicklungen und deren Einfluß auf das menschliche Verhalten. Definieren und erläutern Sie den Begriff der Organisation. Definieren und erläutern Sie den Begriff der Non-Profit-Organisation (NPO). Definieren und erläutern Sie den Begriff der globalen Organisation. Beschreiben und kritisieren Sie theoretische Konzepte zur Berufsund Organisationswahl. Erläutern Sie den „person-job-fit“-Ansatz. Skizzieren Sie den Einfluss wirtschaftlicher Globalisierungsprozesse auf die Berufs- und Organisationswahl zukünftiger Mitarbeiter 13

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Beschreiben und kritisieren Sie Verfahren zur Personalauswahl. Beschreiben Sie das Assessment Center und verwandte Auswahlverfahren. Skizzieren Sie Prozesse der beruflichen Sozialisation. Erläutern Sie den Begriff „Personalentwicklung“. Erläutern und kritisieren Sie Vor- und Nachteile von Trainingsmethoden und –techniken. Beschreiben Sie allgemeine Merkmale kommunikativen Verhaltens in Organisationen. Nennen Sie allgemeine Merkmale der Kommunikationssituation in Organisationen. Nennen Sie kommunikative Indikatoren von Machtunterschieden. Beschreiben Sie Unterschiede im kommunikativen Verhalten von weiblichen und männlichen Führungskräften. Skizzieren Sie das optimale kommunikative Verhalten von Führungskräften in globalen Organisationen. Skizzieren Sie die historische Entwicklung der organisationspsychologischen Gruppenforschung. Beschreiben Sie strukturelle und prozessuale Merkmale von Gruppen in Organisationen. Erläutern Sie Gruppenprozesse in NPO. Beschreiben und kritisieren Sie das Konzept von Hochleistungsteams. Skizzieren Sie die den Einfluss der wirtschaftlichen Globalisierung auf Gruppen- und Teamarbeit. Definieren Sie den Begriff „sozialer Konflikt“. Beschreiben Sie Konfliktverläufe nach dem Modell von Glasl (1990). Nennen Sie kurative Maßnahmen bei organisationspsychologischen Konflikten. Beschreiben und kritisieren Sie Inhalts-/Ursache-Theorien zur Arbeitsmotivation. Beschreiben und kritisieren Sie Prozesstheorien zur Arbeitsmotivation. Nennen Sie Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit. Erläutern und kritisieren Sie das „job characteristics model of work motivation“ von Hackman und Oldham (1976). Beschreiben und kritisieren Sie die allgemeinen theoretischen Annahmen zum Mobbing. Erläutern Sie das Mobbing-Verlaufsmodell nach Leymann (1993). Beschreiben und kritisieren Sie das Berufsstress-Modell von Furnham (1997). Beschreiben und kritisieren Sie das Modell der Angstauslösung von Lazarus (1966). Beschreiben und kritisieren Sie die allgemeinen theoretischen Überlegungen zum Burnout. Beschreiben und kritisieren Sie den Burnout-Zyklus von Freudenberger und North (1992). Beschreiben und kritisieren Sie die Trait-Theorien der Führung in Organisationen. Erläutern Sie Überlegungen zum Zusammenhang von Narzissmus und Führungsverhalten in Organisationen. Beschreiben und kritisieren Sie verhaltensorientierte Führungskonzepte. Beschreiben und kritisieren Sie situationsbezogene Führungskonzepte. Beschreiben und kritisieren Sie die Theorie der kognitiven Ressourcen nach Fiedler (1986). Beschreiben und kritisieren Sie das „path-goal“-Konzept der Führung nach Evans (1970). Beschreiben und kritisieren Sie die Attributionstheorie der Führung. Beschreiben und kritisieren Sie das Konzept der charismatischen Führungspersönlichkeit in Organisationen. 14

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Erläutern Sie den Unterschied von transaktionaler und transformationaler Führung in Organisationen. Erläutern Sie die Konzepte „entgleiste Führung“ („derailment“) und „Coaching“. Beschreiben und kritisieren Sie Untersuchungen über Dimensionen von Kulturen und erläutern Sie die Auswirkungen für Organisationen.. Beschreiben Sie die psychischen Prozesse bei sog. „expatriates“. Beschreiben Sie den Vorgang des „outplacements“. Referieren Sie empirische Forschungsergebnisse über ältere Mitarbeiter in Organisationen. Beschreiben Sie Probleme und Möglichkeiten des Übergangs von Mitarbeitern in den Ruhestand. Hinweis: Die Fragen werden nicht wortgleich gestellt. Vielmehr handelt es sich um Hinweise auf Themenkomplexe, die in der mündlichen Prüfung behandelt werden. Nicht im Katalog angeführte Themen werden in der Prüfung nicht angesprochen. Ältere Fragenkataloge gelten nicht mehr ab den Prüfungen zu Beginn des Sommersemesters 2003. Grundlagen der Prüfung: Inhalte der beiden Einführungsveranstaltungen (Vorlesungen) „Organisationspsychologie“ und „Medienpsychologie“ sowie die folgende Literatur: Winterhoff-Spurk, P. (2004). Medienpsychologie. Eine Einführung. Stuttgart: Kohlhammer. Mangold, R., Vorderer, P. & Bente, G. (2004). Lehrbuch der Medienpsychologie. Göttingen: Hogrefe. Winterhoff- Spurk, P. (2002). Organisationspsychologie. Eine Einführung. Stuttgart: Kohlhammer. Weinert, A. B. (1998). Organisationspsychologie. Ein Lehrbuch (4. Auflage). Weinheim: Beltz.

15

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Hinweise zu Semester- und Diplomarbeiten Die folgenden Hinweise geben Antworten auf immer wieder gestellte Fragen bezüglich der Herangehensweise, der Gestaltung und des angemessenen Umfangs einer Diplomarbeit. Grundlage ist, dass die Diplomarbeit einem theoretischen und möglichst empirischen Ansatz folgt. Bitte sprechen Sie daher die konkrete Fragestellung und den Inhalt Ihrer Arbeit mit dem Betreuer vorweg ab. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass die Semester- bzw. Diplomarbeit innerhalb der gegebenen Frist durchzuführen und zu schreiben ist. Allgemeine Hinweise zu formalen Kriterien, Anmeldung und Voraussetzungen finden Sie auf den Internet-Seiten des Prüfungsamtes Psychologie. Wie komme ich zu einem Thema? - Durch Erarbeiten eines eigenen Themas nach individuellem Interesse und anschließender Suche nach einem geeigneten Betreuer in der Arbeitseinheit, - über den Themenaushang der Arbeitseinheit am Schwarzen Brett bzw. auf den Internet-Seiten der Arbeitseinheit, - durch Ansprechen der Lehrbeauftragten an der Arbeitseinheit auf mögliche Themenstellungen, - durch Anschreiben von Firmen mit der Anfrage um Diplomarbeitsthemen, - durch die gezielte Suche am Praktikumsplatz. Ein Thema kann grundsätzlich aus einer praktischen Fragestellung abgeleitet sein oder sich aus wissenschaftlichen Überlegungen zu Theorien und Forschungsstand ergeben. Bei der Themenkonkretisierung sollte darauf geachtet werden, dass die Fragestellung auf der Basis einer theoretischen Konzeption bearbeitet werden kann.

Wer betreut Diplomarbeiten? Alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Arbeitseinheit betreuen – nach Maßgabe freier Kapazitäten – sowohl organisationspsychologische als auch medienpsychologische Fragestellungen. Zurzeit sind dies: Prof. Dr. Peter Winterhoff-Spurk, Dr. Frank Schwab, Dr. Dagmar Unz. Für alle von Mitarbeitern der AE betreuten Bearbeiter einer Semester- oder Diplomanden sind der Besuch des Diplomandenkolloquiums und die Präsentation der Arbeit im Kolloquium obligatorisch. Was beinhaltet die Semesterarbeit? Üblicherweise wird in der Semesterarbeit die theoretische oder methodische Vorarbeit der geplanten Diplomarbeit geleistet. Die Semesterarbeit dient auch dazu, den Rahmen und die Realisierbarkeit der Arbeit abzuschätzen. Welche Ansprüche werden an Diplomarbeiten gestellt? Nach der Prüfungsordnung soll die Diplomarbeit zeigen, dass Sie in der Lage sind, innerhalb einer vorgegebenen Frist ein Problem aus der Psychologie selbständig nach wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten. Das Aussageniveau der Diplomarbeit soll dem Leserkreis angepasst sein. Es gilt – wie oft in der Berufswirklichkeit, die Adressaten, die Zielgruppen zu informieren und richtig anzusprechen. Die Zielgruppen einer Diplomarbeit sind Fachleute, in der Regel die beiden Gutachter/Betreuer und oft auch andere Studierende, die sich über ein Thema oder die Art seiner Bearbeitung informieren und ein Urteil bilden möchten. Neben fachlich-inhaltlichen Kriterien geht es darum, ob der Autor in der Lage ist, sich 16

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

auf ein Problem zu konzentrieren, es sachgerecht in angemessener Frist zu bearbeiten und einem sachverständigen Publikum in einem angemessenen Umfang so zu präsentieren, dass Problem, Vorgehen und Ergebnis nachvollziehbar sind. Um eine Vorstellung vom möglichen Aussageniveau einer Diplomarbeit zu erhalten, ist es daher informativ, sich vorab eine Publikation in einer guten wissenschaftlichen Zeitschrift anzusehen. Wie umfangreich soll eine Diplomarbeit sein? Es ist schwer, konkrete Zahlen zum Seitenumfang zu geben. Die angemessene Seitenzahl leitet sich aus verschiedenen Gesichtspunkten ab: Ein interessierter Leser möchte umfassend informiert werden, jedoch nicht mehr lesen müssen als unbedingt notwendig. Daher: Versuchen Sie, relevante von weniger relevanten und von nicht relevanten Inhalten zu trennen, und nur die relevanten Aspekte in Ihre Diplomarbeit aufzunehmen. Bitte bedenken Sie auch Folgendes: Alle wissenschaftlichen Zeitschriften haben Beschränkungen für den Umfang von Artikeln. Für deutschsprachige Zeitschriften wird in der Regel kein Artikel angenommen, der mehr als 25 Schreibmaschinenseiten umfasst. Bei englischsprachigen Artikeln liegt die Seitenzahl meist noch niedriger. Zudem wäre es nicht angemessen, von Diplomarbeiten wesentliche Beiträge zur Wissenschaftsentwicklung zu erwarten. Auch kann in diesem Rahmen nie eine Fragestellung umfassend behandelt werden. Dies ist gegebenenfalls einer Dissertation oder anderen wissenschaftlichen Arbeiten vorbehalten. Natürlich kann die Diplomarbeit eine Vorstudie für eine Doktorarbeit sein. Daraus folgt, dass eine Dip-

lomarbeit in der Regel nur eine relativ eng umschriebene Thematik behandeln kann und sollte. Gibt es Tipps zum Vorgehen? Sinnvoll ist es, nach Literaturstudium, Vorgesprächen und Absprachen mit dem Betreuer und Eingrenzung des Themas ein Exposé (ca. 2 - 3 Seiten) zu verfassen, das folgende Punkte enthält: • Titel bzw. Arbeitstitel • Fragestellung, • Kurzbeschreibung des Themas, • Relevanz des Themas, • Mit welchen theoretischen Ansätzen arbeite ich/will ich arbeiten? • Welche wissenschaftliche Literatur ziehe ich heran? • Welche empirischen Methoden sollen ggf. benutzt werden? • Wie soll das Thema gegliedert werden? • Arbeitsplanung mit möglichst genauem Zeitplan. Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Arbeit im Diplomandenkolloquium vorzustellen, so intensiv wie möglich. Sehen Sie dies als Chance, wertvolle Hinweise zu bekommen und evtl. rechtzeitig auf mögliche Probleme aufmerksam zu werden. Wie soll ich meine Zeit einteilen? Die Zeit für das eigentliche Schreiben der Diplomarbeit lässt sich in groben Zügen kalkulieren. Angenommen, vor der offiziellen Ausgabe des Themas haben schon einige Vorarbeiten (also z.B. die Einarbeitung in die Theorie oder Methodik im Rahmen der Semesterarbeit) stattgefunden, dann kann für die zeitliche Disposition von folgenden Erfahrungswerten ausgegangen werden:

17

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

• Für die Einarbeitung in eine engere Thematik (Theorie, Stand der Forschung, Methodikfragen) sind mindestens sechs Wochen anzusetzen. • Datenerhebung und –auswertung: Dies hängt sehr von den Charakteristika Ihrer Versuchspersonen-Stichprobe und Ihren Methoden ab. Ganz grob können Sie sechs bis acht Wochen kalkulieren. • Für die Entwurfsfassung können erfahrungsgemäß ca. fünf Wochen angesetzt werden. • Für redaktionelle Bearbeitungen des Entwurfs (Endredaktion, Reinschrift, Binden usw.) werden etwa drei Wochen benötigt. • „Gute“ Schreiber schaffen pro Tag zwei bis vier Seiten Text, der in die Endfassung eingeht. Aber man kann nicht jeden Tag schreiben, z. B. weil Überarbeitungen oder weitere Datenanalysen notwendig werden, um beim Abfassen der Arbeit neu auftauchende Fragen beantworten zu können. • Für die Durchführung und Auswertung von empirischen Untersuchungen sollte für Unvorhergesehenes, z. B. Ausfall von Untersuchungspersonen oder gruppen, Probleme aller Art mit der Datenverarbeitung und mit Computern, ein kalkulatorischer Zuschlag von 25% der geplanten Zeit eingerechnet werden. Um den Zeitbedarf für Datenanalysen realistisch abschätzen zu können, lassen sich Ergebnisse einer Voruntersuchung oder simulierte Daten vor Beginn der Bearbeitungsfrist zu Modellrechnungen benutzen. • Die Arbeit muss im Diplomandenkolloquium vorgestellt werden. Besonders hilfreich ist es, wenn dies bereits im Planungsstadium geschieht.

• Im Regelfall sollte monatlich Kontakt mit dem Betreuer gesucht werden. Außer dem Erstgespräch, sollten vor allem vor Beginn der Datenerhebung und bei der Durchführung der Datenanalyse Gespräche mit dem Betreuer stattfinden. • Versuchen Sie, den Entwurf von mindestens zwei kritischen Lesern durchsehen zu lassen, bevor Sie die Arbeit abgeben. Was tun bei Schwierigkeiten? Grundsätzlich gilt, dass der jeweilige Betreuer über den Fortgang der Arbeit, die Verzögerungen gegenüber dem Arbeitsplan und Schwierigkeiten regelmäßig informiert werden sollte. Der regelmäßige Kontakt erlaubt es, frühzeitig auf Schwierigkeiten zu reagieren. Ergeben sich Schwierigkeiten, die nicht gemeinsam mit dem Betreuer ausgeräumt werden können, kann ein Gespräch mit dem Leiter der AE gesucht werden. Was ist beim Schreiben der Diplomarbeit zu beachten? Formale Gestaltung: Verbindlich für die formale Gestaltung der Diplomarbeit sind die auf den Internet-Seiten des Prüfungsamtes gegebenen Hinweise und für sonstige formale Kriterien wie Zitieren im Text (Quellenangabe, wörtliche Zitate) sowie das Literaturverzeichnis die von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) herausgegebenen Richtlinien zur Manuskriptgestaltung, Göttingen: Hogrefe 1987. Hilfreich ist eine Orientierung an einschlägigen Ratgebern wie z.B. Höge (2002). Gliederung: Wissenschaftliche Arbeiten folgen einer traditionellen Gliederung, die sich aus sachlichen Gesichtspunkten ergeben hat, und die eingehalten werden soll. 18

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Es muss gesagt werden, was untersucht werden soll und auf welche Weise die Untersuchung durchgeführt wurde. Es wird berichtet, welche Ergebnisse bei der Untersuchung gefunden wurden, und wie sie erklärt werden können. In der Zusammenfassung sollten die Fragestellung und die wichtigsten Schritte der Untersuchung so dargestellt werden, dass ein eiliger Leser entscheiden kann, ob die Arbeit für ihn interessant ist oder nicht. Die Arbeit gliedert sich in folgende Teile: 1. Einleitung und Fragestellung / Problemstellung 2. Theoretischer und empirischer Hintergrund 3. Methode (Versuchsplanung, Vpn, Instruktion, Geräte, Ablauf etc.) 4. Ergebnisse 5. Interpretation / Diskussion 6. Zusammenfassung Einleitung und Problemstellung: Die Einleitung dient der Skizzierung des ausgewählten inhaltlichen Themengebietes und arbeitet in noch allgemeiner Form auf die Fragestellung der Untersuchung hin. Die Darstellung der Problemlage soll sachlich sein und so erfolgen, als wisse man überhaupt nichts von den Ergebnissen der eigenen Untersuchung. Die Einleitung ist vergleichsweise kurz zu halten. Theoretischer und empirischer Hintergrund: Es lassen sich zwei Arten von Vorgehensweisen oder Typen von Forschungsprogrammen in der empirischen Psychologie unterscheiden. In der einen steht ein Phänomenbereich bzw. eine Forschungsfrage im Vordergrund, im anderen eine bestimmte Theorie. Beiden Vorgehensweisen ist gemeinsam, dass die Untersuchung als empirische Prüfung von psychologischen Hypothesen konzipiert und interpretiert werden können. Dieser Teil

der Diplomarbeit sollte an der aktuellen wissenschaftlichen Debatte anknüpfen (sog. „Stand der Forschung“). Nutzen Sie die Recherchemöglichkeiten, die die UB mit den entsprechenden Datenbanken und dem Sondersammelgebiet Psychologie bietet! Es ist ausreichend, nur die einschlägigen, d.h. die für die empirische Fragestellung unmittelbar relevanten Arbeiten aufzunehmen. Zentrale Begriffe müssen erläutert werden. Sie können ggf. durch einen Verweis auf einschlägige Literaturstellen spezifiziert werden. Lehrbuchwissen und lexikalisches Wissen haben normalerweise in einer Diplomarbeit nichts zu suchen. Das schließt ein, dass normalerweise als Belege nur in wohlüberlegten Ausnahmefällen Lehrbücher zitiert werden können. Dieser Teil der Diplomarbeit lässt sich inhaltlich wiederum gliedern in: •

Darstellung des Phänomens und der darauf bezogenen Forschung • Aufarbeitung der wichtigsten in Frage kommenden Theorien • Präzisierung der Phänomenbeschreibung und –definition unter Bezugnahme auf die Begrifflichkeiten und Aussagen der gewählten Theorie • Identifikation interessierender und zu prüfender Hypothesen • Identifizierung der zu untersuchenden Variablen • Zusammenfassung der Forschungsfragen und der zu ihrer Beantwortung ausgewählten Hypothesen Methode: Dieser Teil enthält die Ausführungen zur Versuchsplanung (d.h. unabhängige und abhängige Variablen, Versuchsplan, Art der Bedingungsvariation, Aufstellung testbarere statistischer Hypothesen und Planung der zugehörigen 19

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Tests), Probanden und Instruktion (Versuchsinstruktion, Hilfsmittel, Geräte). Grundsätzlich muss ein Untersuchungsbericht so abgefasst werden, dass ein fachkundiger Leser alle notwendigen Informationen erhält, um den empirischen Teil replizieren zu können. Die Vorgehensweise sollte vom Forschungsgegenstand und von den Designmöglichkeiten her begründet werden. Gängige Methoden werden nur erwähnt, aber nicht beschrieben. Nur bei methodischen Neuentwicklungen muss detailliert berichtet werden. Im Prinzip gilt das gleiche für die benutzten statistischen Verfahren zur Datenanalyse. Bei gängigen Verfahren erfolgt der Verweis auf einschlägige Literatur, bei relativ unbekannten oder neuen Verfahren sollte die Logik der Analyse beschrieben werden, aber nicht mehr. Für Details kann wiederum auf die einschlägige Literatur verwiesen werden. Die Versuchsdurchführung sollte geschildert werden, dabei ist darauf zu achten, dass der tatsächliche Ablauf der Untersuchung beschrieben wird und etwaige Abweichungen angesprochen werden. Ergebnisse, Befunddarstellung: In diesem Abschnitt wird zunächst auf die Versuchsergebnisse, die Berechnung von Statistiken sowie auf die Hypothesenentscheidung und anschließend auf die Möglichkeiten der Darstellung von Versuchs- und Testergebnissen eingegangen. Prinzipiell müssen alle Daten mitgeteilt werden, die in einer Untersuchung erhoben wurden. Einzelne Ergebnisse, die den Hypothesen nicht entsprechen, müssen erwähnt werden. Sollen Ergebnisse unberücksichtigt bleiben, so muss dies begründet werden. Verbreitete und allseits bekannte statistische Formeln (Mittelwert, Standardabweichung etc.) und Berechnungsdetails werden normalerweise nicht genannt. In der Arbeit sollen dagegen

folgende Ergebnisse dargestellt werden: zusammenfassende Beschreibung der Daten (Mittelwerte, Standardabweichungen) sowie Hypothesenbezogene Kennwerte (Mittelwerte, Median, Ränge, Häufigkeiten, Korrelationskoeffizienten etc.). Die Darstellung der deskriptiven Kennwerte sollte von folgenden Standardinformationen begleitet werden: das Symbol des Kennwerts und dahinter in Klammern die Zahl der Freiheitsgrade, dann der Wert und das Signifikanzniveau. Zusätzlich zum empirischen Wert sollte das vorgewählte Signifikanzniveau angegeben werden. Bei der Darstellung von Versuchsergebnissen sollte man sich nach Möglichkeit aller Möglichkeiten zur Veranschaulichung bedienen (wie tabellarische und graphische Darstellung der Daten). Informationen, die in Tabellenform auftauchen sollten normalerweise nicht zusätzlich als Abbildung auftauchen und umgekehrt. Alle zum Verständnis der Befunddarstellung notwendigen Informationen, insbesondere Tabellen und Grafiken, müssen in den Text eingearbeitet werden. Zusätzliche Tabellen sollten nur dann in den Anhang verbannt werden, wenn sie so umfangreich sind, dass sie das Lesen des Textes behindern. In diesem Fall können Tabellenauszüge mit den wichtigsten Informationen in den Befunddarstellungsteil eingearbeitet werden. Der Grund für die Empfehlung ist: Ein Leser wird wahrscheinlich nicht ständig zwischen Anhang und Textteil hin- und herpendeln wollen, um sich Belege für die Aussagen anzusehen. Tabellen und Abbildungen müssen mit einer Legende versehen sein, die die Tabellen bzw. Abbildungen ohne Rückgriff auf den Text verständlich machen, damit so Dritte in der Lage sind, z. B. die Ausgangsdaten zu analysieren. 20

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Diskussion: In diesem Teil bezieht man die Ergebnisse und die Hypothesenentscheidungen auf die Fragestellung und klärt ab, wie sie beantwortet werden kann. Des Weiteren wird ein Bezug hergestellt zwischen der Hypothesenentscheidung, der ausgewählten Theorie und den vorliegenden Befunden. Dabei festgestellte Abweichungen sind in aller Regel interessant und diskussionswürdig. Die Diskussion soll also die am Ende des Einleitungsteils aufgeworfenen Fragen im Hinblick auf die Ergebnisse erörtern und in Bezug zu einschlägigen Ergebnissen in der Literatur stellen. Am Ende des Diskussionsteils sollte ein Fazit stehen. Da der Verfasser mit dem Durchführen der Untersuchung und dem Schreiben der Arbeit in der Regel über seine eigene Ausgangsposition hinausgewachsen ist, sollte er am Ende nach Möglichkeit Vorschläge für eine Weiterführung seines Projekts machen, auch wenn er sie selbst nicht mehr weiterverfolgt. Das heißt, in der Diskussion können auch solche Ergebnisse angesprochen werden, die man nicht unbedingt detailliert ausgewertet hat, die aber interessant für Folge-Untersuchungen erscheinen. Zusammenfassung: Die Zusammenfassung enthält die wesentlichen theoretischen Annahmen und leitenden Fragestellungen der Untersuchung, Angaben zum methodischen Vorgehen und ggf. zur statistischen Analyse, die Hauptergebnisse (z. B. in Thesenform) und Schlussfolgerungen. Die schlichte Mitteilung, dass Schlussfolgerungen für die Praxis gezogen werden oder dass die Befunde im Lichte einer bestimmten Theorie diskutiert werden, ist trivial. Stattdessen sollten inhaltliche Aussagen gemacht werden. Der Umfang kann bei etwa zwei Seiten liegen. Bei der Abfassung der Diskussion sollten neben der Kürze auf

Vollständigkeit, Verständlichkeit, Genauigkeit und Objektivität geachtet werden. Die Zusammenfassung sollte so abgefasst werden, dass ein Leser am Ende sagt: Diese Arbeit möchte ich mir jetzt noch genauer anschauen. Literaturverzeichnis: Es wird nur Literatur in das Verzeichnis aufgenommen, die im Text zitiert wurde. Was sonst noch gelesen, aber nicht einschlägig verwertet wurde, wird nicht zitiert. Das Literaturverzeichnis wird nach den „Richtlinien zur Manuskriptgestaltung“ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (Hogrefe, 1987) gestaltet. Anhang: Der Anhang enthält Material, das zu umfangreich ist für eine Präsentation im Text oder das den Fluss der Darstellung unterbrechen würde, sofern es im Detail angeführt werden muss. Der Anhang sollte alle für die Durchführung der Untersuchung und die Analyse der Daten notwendigen Unterlagen (Fragebögen, Tests, Instruktionen, Datentransformationen etc.) enthalten. Nach welchen Kriterien wird eine Diplomarbeit bewertet? Die Diplomarbeit sollte einem wissenschaftlichen Anspruch genügen, d.h. Hypothesen müssen unter Rückbezug auf eine Theorie aufgestellt und überprüft werden. Hieraus leitet sich dann das weitere Vorgehen ab. Die Bewertung der Arbeit konzentriert sich im Normalfall in einem ersten Schritt auf einzelne Gesichtspunkte, die zum Schluss in eine Gesamtbewertung einfließen. Einzelne Gesichtspunkte sind z. B.: - theoretischer Hintergrund - eindeutige und klare Formulierung der empirischen Fragestellung und der Hypothesen 21

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

-

-

Einbeziehung der relevanten Literatur Angemessenheit der verwendeten Methoden methodisch einwandfreie Durchführung der Untersuchung angemessene und kompetente Datenanalyse klare Befunddarstellung (inkl. Qualität der Abbildungen und Tabellen) überzeugende Interpretation der Ergebnisse Zusammenfassung Gliederung der Arbeit stringente, gut nachvollziehbare Gedankenführung angemessene, produktive Bearbeitung der Problemstellung sprachlicher Stil, z.B. gute Textverständlichkeit durch „advance organizer“, Zusammenfassungen Selbständigkeit Arbeitsaufwand und –einsatz wissenschaftlichem Arbeiten angemessene Arbeitstechniken formales Äußeres entsprechend den Richtlinien.

Benotung von Diplomarbeiten Zufolge der „Prüfungsordnung für den Diplomstudiengang Psychologie vom 14. Februar 1996“ gelten folgende allgemeine Kriterien für die Benotung von Prüfungsleistungen: „1 = sehr gut = eine hervorragende Leistung; 2 = gut = eine Leistung, die erheblich über den durchschnittlichen Anforderungen liegt; 3 = befriedigend = eine Leistung, die durchschnittlichen Anforderungen entspricht;

4 = ausreichend = eine Leistung, die trotz ihrer Mängel noch den Anforderungen genügt; 5 = nicht ausreichend = eine Leistung, die wegen erheblicher Mängel den Anforderungen nicht mehr genügt.“ Für Diplomarbeiten an der AE Medienund Organisationspsychologie bedeutet dies konkret: • Eine Arbeit wird dann mit „Sehr gut“ benotet, wenn sie nach allen Kriterien für das Abfassen von Diplomarbeiten in allen Teilen (Theorie, Empirie, Diskussion und Interpretation) korrekt bearbeitet wurde und zusätzlich hinsichtlich der Theorie (z. B. theoretische Weiterentwicklungen) oder der Methoden (z. B. Verwendung von überdurchschnittlich aufwendigen Verfahren) oder der Materialien (z. B. aufwendige Erstellung von Stimulusmaterial) oder der Datenerhebung (z.B. Repräsentativität der Stichproben) mit überdurchschnittlichem Aufwand verbunden oder besonders innovativ ist. • Eine Arbeit wird als „Gut“ bewertet, wenn sie in allen o. a. Teilen korrekt durchgeführt wurde. • Eine Arbeit wird mit „Befriedigend“ bewertet, wenn sie in einem der o. a. Teile leichte Mängel aufweist. • Eine Arbeit wird mit „Ausreichend“ bewertet, wenn sie in mehreren der o. a. Teile leichte oder in einem Teil schwere Mängel aufweist. • Eine Arbeit wird mit „Nicht bestanden“ bewertet, wenn Sie in mehreren der o. a. Teile schwere Mängel aufweist. Zur differenzierteren Bewertung können Zwischenwerte (+0,3 bzw -0,3) gebildet werden. 22

Universität des Saarlandes – AE Medien- und Organisationspsychologie

Welche weiterführende Literatur gibt es? American Psychological Association (1994). Publication Manual. (4th, ed.) Washington: APA. Deutsche Gesellschaft für Psychologie (1997). Richtlinien zur Manuskriptgestaltung. Göttingen: Hogrefe.

Höge, H. (2002). Schriftliche Arbeiten im Studium (2. Auflage). Stuttgart: Kohlhammer. Kazdin, A. (1995). Preparing and Evaluating Research Reports. Psychological Assessment, 7, 228-237.

23

Related Documents