Gerd-r Puin 'ii Bedeutung Der Koranfragmente Aus Sanaa' Magazin Forschung1 1999

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II. Über die Bedeutung der ältesten KoranII. About the Importance of the Oldest Koran fragmente aus Sanaa (Jemen) für die Orthographie- Fragments from Sanaa (Yemen) for the Koran’s History of Orthography geschichte des Korans∗ ) von Gerd-R. Puin

by Gerd-R. Puin

In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa steht eine der ältesten Moscheen der Welt – noch zu Lebzeiten des Propheten Mohammed (ca. 570 – 632 AD) soll sie aus den Steinen und Säulen eines vielstöckigen Palastes errichtet worden sein. In ihrer heutigen Gestalt besteht sie seit etwa 1100 Jahren. Als Anfang der siebziger Jahre die Westmauer wegen Baufälligkeit abgetragen und neu errichtet werden musste, fand sich in dem Raum zwischen dem äußeren Dach und der von unten sichtbaren Kassettendecke eine große Menge von Pergament- und Papierfragmenten des Korans. Die Antikenverwaltung stellte den Fund sicher und bemühte sich um ausländische Hilfe für eine fachgerechte Restaurierung und wissenschaftliche Bestimmung des Materials. Ein Projekt wurde es durch die Tatkraft von Professor Dr. A. Noth (Hamburg), finanziert in Millionenhöhe durch die Kulturabteilung des deutschen Auswärtigen Amts, restauratorisch betreut von der UB Göttingen, sowie vor Ort zunächst (1981-1985) geleitet durch mich als Islamwissenschaftler, dann (1985-1986) von meinem Saarbrücker Kollegen Dr. H.-C. Graf v. Bothmer als Experten für Islamische Buchmalerei.

In the Yemeni capital Sanaa is located one of the oldest mosques of the world – still during lifetimes of the Prophet Mohammed (approx. 570 – 632 AD) it is said to have been established from the stones and columns of a palace with many floors. In its current shape it exists for approximately 1100 years. When at the beginning of the seventies the west wall had to be cleared away and again established because of its state of decay, a large quantity of parchment and paper fragments of the Korans was in the area between the outside roof and the coffered ceiling visible from down. The antiquity administration guaranteed the finding and strove for foreign assistance for a professional restoration and a scientific determination of the material. It became a project by the energy of professor Dr. A. Noth (Hamburg), financed by millions of the cultural department of the German foreign office, restorational work was cared for by the University Library of Goettingen. led at the site first (1981-1985) by me as an Islam scientist, then (19851986) by my Saarbruecken colleague Dr. H.-C. Count v. Bothmer as an expert for Islamic book painting.

Nachdem vergangenes Jahr Graf v. Bothmer die im Rahmen des deutschen Projekts restaurierten Koranfragmente mikroverfilmen konnte, hat nun die systematische Sichtung und wissenschaftliche Erschließung begonnen. Erste Eindrücke sind der Fachöffentlichkeit12 bereits vorgestellt worden; hier soll nun, exemplarisch, Einblick gegeben werden in die Arbeit, wie mit Hilfe der ältesten Textüberlieferungen die Textgestalt und -geschichte des sogenannten Kairoer Korans erforscht werden kann. Dieser 1952 in zweiter Auflage an der Azhar-Universität vorbereitete Druck ist wegen seiner Zuverlässigkeit in der islamischen Welt verbreitet und ebenso in der westlichen Orientalistik als Referenztext anerkannt.

After last year Count v. Bothmer could micro-film the restored Koran fragments in the context of the German project, the systematic sifting and opening up has begun now. First impressions were already presented to the scholarly public12; here now an exemplary view is to be given to the work, how with the help of the oldest textual tradition the shape and history of text of the socalled Cairo Koran can be investigated. This in its second edition in 1952at the Azhar university prepared printing because of its reliability is widespread in the Islamic world common and likewise recognized in the western Oriental scholarship as reference text.

Die Orthographie des Korans

The Orthography of the Koran

     Der „

“, d. h. die „Lesung“, das „Lektionar“, ist das heilige Buch der Muslime. Nicht der geschriebene Koran ist nach dem Glauben das eigentlich Göttliche, sondern der gesprochene, besser, der rezitierte Text. Die schriftliche Fassung dieses Textes ist Menschenwerk, und es ist die arabische Schrift des siebten Jahrhunderts n. Chr., der diese Aufgabe zufiel. Wie sie aussah, wissen wir aus Papyrusfunden in Ägypten, vor allem aber aus Pergamentfragmenten des Korans, wie sie an vielen Orten aufbewahrt werden. Der jüngste „Fund“ aus Sanaa ist aber wahrscheinlich der reichste an allerfrühesten Koranhandschriften. Die hier vorgestellten Schriftbeispiele stammen alle von dort und werden hier erstmals veröffentlicht. ∗)

The " ", i.e. the "reading", the "lectionary", is the holy book of the Muslims. Not the written Koran actually is, according to the faith, the Divine proper, but the spoken, better: the recited text. The written version of this text is human work, and it is the Arabic script of the 7th century A.D., which was assigned this task. How it looked like, we know from papyrus findings in Egypt, above all however from parchment fragments of the Korans, as they are kept at many places. The youngest "finding" from Sanaa however is probably the richest of the most earliest Koran manuscripts. The examples presented are all from there and are for the first time published here.

http://www.uni-saarland.de/verwalt/ kwt/f-magazin/1-99/Neue_Wege.pdf

Gerd-R Puin 'II Bedeutung der Koranfragmente aus Sanaa' magazin forschung 1_1999

Dr.Heger

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Die arabische Schrift ist eine Tochter der aramäischen – noch immer umstritten ist, ob der ost- oder der westaramäischen.13 Im Gegensatz zur aramäischen, aber auch zur hebräischen, sind in der frühen arabischen Schrift eine Anzahl von ursprünglich unterschiedlichen Buchstaben in eine Form zusammengefallen. Infolgedessen sind nur sieben von 28 Buchstaben eindeutig, alle anderen sind mehrdeutig: ein einfaches Häkchen steht beispielsweise für , , , – und , steht für , ¨ oder , kann auch sein, kann auch , kann sowie auch bedeuten! In den ältesten Koranfragmenten machen die mehrdeutigen Buchstaben mehr als die Hälfte des Textes aus, nur gelegentlich sind „diakritische“ (unter scheidende) Punkte gesetzt, durch die Eindeutigkeit bei den Konsonanten hergestellt werden soll. Bei diesem Vorgang geht sehr häufig mit der grammatischen auch eine erste inhaltliche Festlegung Hand in Hand. Zur Uneindeutigkeit der meisten Konsonanten kommt die auch von anderen semitischen Schriftsystemen geteilte Eigenheit, die Vokale zu vernachlässigen; ins Deutsche übertragen liest sich das etwa so: dr mystr schlt dn lrlng wgn synr schmzgn pftn – Der Meister schilt den Lehrling wegen seiner schmutzigen Pfoten. Die Vokale zwischen den Konsonanten – in diesem Beispiel – sind also nur aus dem Kontext zu erschließen! Man kann sich leicht vorstellen, dass eine dermaßen defektive Schrift eine denkbar ungünstige Voraussetzung ist für die Aufzeichnung eines so anspruchsvollen Textes wie den des Korans! Der heute als verbindlich geltende Kairoer Druck mit seinem reichhaltigen Inventar an diakritischen Punkten, Verdopplungs-, Dehnungs-, Korrektur- und Rezitationszeichen vermittelt einen Eindruck davon, welch ein Aufwand nötig ist, um den von all diesen Zeichen entblößten ursprünglichen Text zu dem „zu Lesenden“ zu machen, das er heute ist: 

















!

























"



















#

The Arab script is a daughter of the Aramaic one – it is still disputed, whether of the Eastern or the Western Aramaic.13 In contrast to Aramaic, but also to Hebrew, a number of originally different letters collapsed into one form in the early Arab writing. Consequently only 7 of 28 letters are distinct, all others are ambiguous: a simple hooklet, for example, stands for , , , – and , stands for , ¨ or , can also be , also , can be as well as ! In the oldest Koran fragments the ambiguous letters constitute more than half of the text, only occasionally "diacritical" (differentiating) points are set, by which the unambiguity of the consonants is to be rendered. During this procedure very frequently also a first definition as to the content goes hand in hand with the grammatical definition. $

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Further to the ambiguity of most consonants comes also the peculiarity – shared by other Semitic writing systems – of neglecting the vowels. Transferred into German one would read in about such a manner: Dr mystr schlt dn lrlng wgn synr schmzgn pftn – Der Meister schilt den Lehrling wegen seiner schmutzigen Pfoten [The master scolds the apprentice because of his dirty paws]. The vowels between the consonants – in this example – are only to be deduced from the context! One can imagine easily that such a defective writing is a most unfavourable condition for the recording of a demanding text as that of the Koran! The Cairo printed edition, today considered as authoritative, with its rich inventory of diacritical points, doubling, stretch, correction and recitation signs gives an impression of what an effort is necessary, to make the original text, deprived of all these signs, to the "to be read", which it is today.

Die Muslime teilen im allgemeinen die „westliche“ Skepsis nicht, ob sich ein Text von der ursprünglichen Gestalt und vom Umfang des Korans über die Zeiten hinweg unverändert erhalten haben könne. Sie sind vielmehr davon überzeugt, dass gerade die defektive schriftliche Form der ersten beiden Jahrhunderte des Islams eine parallele starke mündliche Lesetradition von Anfang an erforderlich gemacht habe und dadurch der Text vor jeder Veränderung geschützt worden sei.

The Muslims generally don’t share the "western" skepticism whether a text of the original shape and volume of the Koran can have been kept unchanged over the times. They are rather convinced of the fact that exactly the defective written form during the first two centuries of Islam necessitated a strong parallel tradition of oral reading from the start and thus the text was protected against any change.

An den Handschriften ist zu beobachten, wie die ursprünglich „nackten“ Schriftzüge allmählich immer mehr „angereichert“ wurden; alte Manuskripte wurden auch „modernisiert“, indem man sie nachträglich vo kalisierte oder (vermeintliche) Abschreibfehler korrigierte. In dem Maße, indem es zu immer subtileren Festlegungen des zu lesenden Textes kam, war der Streit um die Zulässigkeit auch anderer Lesungen unvermeidlich und führte schließlich zur Lehre von den Sieben (oder mehr) „Lesart en“ des Korans. Mehr als zehntausend solcher Varianten sind in einem modernen Verzeichnis14 angeführt! Die meisten Abweichungen beschränken sich auf die Aussprache, nicht auf den Sinn; sogar die meisten der überlieferten Varianten vom heute allgemein akzeptierten Schriftzug des Ko‘utm der n Koranfragmente rans (rasm deutung ) sind inhaltlich ohne Bedeutung. Gerd-R Puin ' II Be aus Sanaa' magazin forschung 1_1999 Das heißt aber keineswegs, dass sich der Text des Korans aus Mangel an Spuren gänzlich einer Erforschung seiner Evolution entzieht.

At the manuscripts it is to be observed how those originally "naked" characters gradually became ever more "enriched"; old manuscripts were also "modernized" by later vowelling them or correcting (alleged) copyists’ errors. At the rate of coming to ever subtler definitions of the text to be read, the controversy over the validity of also deviating readings was inevitable and finally led to the theory of the seven (or more) "Readings" of the Koran. More than ten thousand such variants are collected in a modern listing14)! Most deviations are limited to pronunciation, not to the sense; even most of the transmitted variants of the today generally accepted script of the Koran (rasm ‘utm n ) are as to the sense without meaning. That however by any means does mean that the text of the Koran due to the lack of traces would evade a study Dr.Heger 2/6 of its evolution completely.

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Sinn; sogar die meisten der überlieferten Varianten vom heute allgemein akzeptierten Schriftzug des Korans (rasm ‘utm n ) sind inhaltlich ohne Bedeutung. Das heißt aber keineswegs, dass sich der Text des Korans aus Mangel an Spuren gänzlich einer Erforschung seiner Evolution entzieht.

(rasm ‘utm n ) are as to the sense without meaning. That however by any means does mean that the text of the Koran due to the lack of traces would evade a study of its evolution completely.

Die Abweichungen von der Norm

The deviations from the standard

Wie schon erwähnt, sind orthographische Abweichungen seit langem bekannt; man hat sie bestimmten, auch geographisch definierten Überlieferer-Schulen zugeschrieben. Während die Muslime diese Varianten anerkennen, weil sie in der Lesarten-Literatur überliefert sind, finden die in den Handschriften tatsächlich vorkommenden Abweichungen kein Interesse; sie werden als reine Schreibfehler gewertet. Das gilt weitgehend auch für die westliche Koranforschung. – Hier nun liegt eine Bedeutung der ältesten Handschriften von Sanaa: Weder die tradierten Listen von Schreibvarianten, noch die der Verszählungen, noch die der Surenanordnungen können auch nur annähernd die Vielfalt beschreiben, die in den Handschriften selbst anzutreffen ist! Was wir bisher hauptsächlich aus der eintausend Jahre alten einheimischen Literatur über den Koran kannten, erscheint folglich als ein bereits damals idealisiertes Bild, nicht als ein Versuch, die existierenden Varianten zu beschreiben, sondern eher, die Grenzen der zulässigen Abweichungen abzustecken.

As already mentioned, orthographic deviations are well-known for a long time; one has attributed them to certain, also geographically defined schools of tradition. While the Muslims acknowledge these variants, because they are delivered in the “Readings” literature, the deviations actually occurring in the manuscripts do not find interest; they are rated as pure scribal errors. That applies to a large extent also to the Western Koran scholarship. – Here now lies one moment of the importance of the oldest manuscripts of Sanaa: Neither the transmitted lists of writing variants, nor those of the verse countings, nor those of the arrangement of the surahs can at least approximately describe the variety, which is to be found in the manuscripts themselves! What we have known so far mainly from the one thousand years old native literature on the Koran, therefore appears as an already at that time idealized picture, not as an attempt to describe the existing variants, but rather to mark the borders of the allowable variations.

Die Sanaa-Korane zeigen jedoch, dass es noch viele Abweichungen mehr gab, die keine „Anerkenn ung“ in der Varianten-Literatur gefunden haben, die aber, wenn sie sich wiederholen, nicht mehr als lapsus calami diskreditiert werden dürfen, sondern wertvolle Hinweise auf das frühe Koran-Arabische geben können! Das Vorgehen soll hier kurz beschrieben werden:

The Sanaa Korans however show that there were still many deviations more, which did not find "acknowledgment" in the variants’ literature, but, if they occur repeatedly, must not be discredited as lapsus calami anymore. They can give us valuable hints with regard to the early Koran Arabic! The procedure may be described here briefly:

Im Rahmen (a) von Abb.

    5  ist  z.   B.          (Q 34:53) zu lesen

, wobei aber nur die in der Umschrift fett gedruckten Buchstaben eindeutig sind. Das letzte Wort     ist für sich zu vieldeutig, als dass man es ohne den Kontext deuten könnte; die richtige Interpretation    ! " ist in der folgenden Tabelle eingerahmt, die vielen anderen theoretisch möglichen Deutungen der Schrift sind unter der „richtigen“ Inter pretation angeführt:

In the frame (a) of fig. 5 for instance is # $ % & ' ( ) ' ) (Q 34:53) to be read *,+ -,*,. / 0 - + -21 . 3 4 5 , where however only the letters printed fat in the transcription are unambiguous. The last word 6 7 8 9 for itself is too ambiguous, than that one could interpret it without the context; the correct interpretation 1 . 3 4 5 is framed in the following table, the many other theoretically possible interpretations of the script are listed below the "correct" interpretation:

1 @ F J

<

.

=

A G

3 B

+ C H

=

: > D I

? E

K

;

K

Das sind noch nicht einmal alle Lesemöglichkeiten (z.B. wäre noch K G L G JG J M denkbar), vor allem weil auch die beiden Worte vorher, je nach Kontext, anders gelesen werden könnten: P H F , P H F F H , P C F F H bzw Q RTS U U S V S .

Gerd-R Puin ' II Be deutung der Koranfragmente aus Sanaa' magazin forschung 1_1999

F J

H

D

I

C

G

L

N

B

G

C H

J

N

F

O

M

D I

E K

Those are not even all reading possibilities (for instance W X Y X Z [ would still be conceivable), above all because also the two preceding words could be read, depending upon context, in various ways: \T] ^ _`\T] ^ ^ \2a ^ ^ ] or \,] b b ] ^ ] .

Dr.Heger

]_

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4 Sehen wir den Seitenausschnitt (Abbildung 5) noch   einmal an, zunächst das Wort im Rahmen (b):            , anstelle von           ! (mit kurzem /i/ in der vorletzten Silbe) im „normalen“, klassischen Arabisch. Der lange Vokal /i:/ begegnet in den Handvon Sanaa noch öfter vor " # $ %'& ( # ) % und *schriften + , , als sei er ein regelmäßiger Bindevokal vor dem normalen Suffix, ganz wie im Aramäischen übrigens. Mit diesem Wissen können wir den unstrittigen (gedruckten) Text des Korans auf ähnliche Anomalien absuchen und werden fündig, z. B. in Q 3:13 und 3:165 -'. / 0 1 2 3 . - und -'. / 0 1 2 3 4 , wo das zusätzliche 5 687 vor dem Possesivsuffix als Dual aufgefasst wird. Während man also eigentlich „gleich viel wie sie“ verstehen müsste, macht die Interpretation als Dual aus der Stelle „zweimal gleich viel wie sie“!

Lets consider the side cut out (picture 5) once more, first the word in the frame (b): 9 : ; < ; =?> @ A B C 7 D E F 6G H I B J , in place of A B C 7 D E F 6G B I B J (with short /i/ in the next to last syllable) in the "normal", Classical Arabic. The long vowel /i: / occurs in the manuscripts of Sanaa still more frequently before C I K J'L C I B J and C M K J , as if it were quite a regular binding vowel before the normal suffix, as by the way in Aramaic. With this knowledge we can search the uncontroversial (printed) text of the Koran for similar anomalies and find for instance in Q 3:13 and 3:165 JNB O P D F I B J and J'B O P D F I 6 , where the additional 5 687 before the possessive suffix is understood as dual. Whereas one would have to understand actually "as many as they/it", the interpretation as dual makes "twice as many as they/it"!

Im Rahmen (c) steht das Wort 7 K P B F in ungewöhnlicher Orthographie als Q R S , normalerweise ist die pleneSchreibung T UWVYX Z [ \ ] ^ _ zu erwarten, um einer Verwechslung mit dem häufigeren ` a b c d e f vorzubeugen. Dies Phänomen konnte an anderer Stelle noch nicht beobachtet werden – handelt es sich also um einen echten Schreibfehler? Möglich, doch wenn sich wiederholt, dass an sich kurze Vokale entgegen der „klassischen“ plene -Schreibung unausgedrückt bleiben, lohnt sich erneut eine kritische Suche nach ähnlichen Anomalien im unstrittigen (gedruckten) Text des Korans, wie im vorigen Absatz angedeutet.

In the frame (c) the word ` g b a h is written in an unusual orthography as d e f , normally the plene writing ` gWi b a h d e j f is to be expected, in order to prevent it to be mistaken for the more frequent ` a b c d e f . This phenomenon could not be observed in other places yet – so is it a genuine scribal error? Possibly, but if it occurs repeatedly that actually short vowels against the "classical" plene writing are not shown, a critical search for similar anomalies in the uncontroversial (printed) text of the Korans again is worthwhile, as suggested in the previous paragraph.

Nehmen wir ein letztes Beispiel, das zu Erkenntnissen führt, die eine über einzelne Stellen im Koran weit hinaus reichende Bedeutung hat: Die im Rahmen stehende Passage lautet b kl` a b k m nl` a b b kom gWiWnl` a b n h m aYb p q?r s t u / es gibt keinen Gott außer Ihm. Bei ihm wird es (schließlich alles) enden. Es fällt auf, dass das Wort v w x y z r nicht wie zu erwarten als { | } (also mit defektiv geschriebenem /a:/) erscheint, sondern als { ~ | } – mit einem Häkchen „zuviel“! Das Phänomen – Wiedergabe eines langen /a:/ mit Hilfe eines Buchstabens, der üblicherweise für das lange /i:/ oder den Halbvokal /j/ steht! – ist nicht nur an dieser Stelle, für dieses Wort und in diesem Koranfragment nachweisbar, sondern kommt mehrfach in archaischen Koranfragmenten vor, deren Orthographie sich auch in anderen Details sowohl von der des Kairoer Druckes, als auch von den aus der Lesarten-Literatur bekannten Abweichungen unterscheiden. Durch solche und ähnliche Beobachtungen wird immer klarer, dass mit den Fragmenten, die solche Archaismen enthalten, eine orthographische Schicht erreicht ist, die den arabischen Korangelehrten vor tausend und mehr Jahren schon nicht mehr (oder nur noch ganz punktuell und als „abwegig“ beurteilt) bekannt war.

Let’s take a last example, which leads to realizations, which have importance far beyond individual places in the Koran: The passage standing in the frame reads  € ‚ ‚ ‚ ‚  € ƒ „   €oƒ …W†W„  „ ‡ ƒ  ˆ ‰'„ Š ‹ Œ /there is no God except Him. With Him it (eventually  ‚ everything) will end. It is noticeable that the word  € ƒ „ does not appear, as to be expected, as { | } (i.e. with defectively written /a:/), but as { ~ | } – with a hooklet "too much"! The phenomenon – rendition of a long /a:/ by a letter which usually stands for the long /i:/ or the half vowel /y/! – is not to be evidenced only here, for this word and in this Koranfragment, but occurs several times in archaic Koran fragments, the orthography of which differs also in other details both from that of the Cairo printing and from deviations as known from the Readings literature. By such and similar observations it becomes ever clearer that with the fragments which contain such archaisms an orthographic layer is reached which hasn’t been known to the Arab Koran scholars anymore, already thousand and more years ago, (or only quite selectively and then judged as "absurd").

Wie sind die neuen Erkenntnisse zu bewerten?

How Are the New Insights to be Evaluated?

Diese Forschung verändert nicht den Koran, noch das, was die Muslime über ihn glauben. Sie ist aber geeignet, zum Beispiel, auf Grund unanfechtbarer frühester Textzeugnisse aus muslimischer Feder, die auch in der Orientalistik hingenommene Annahme von der unveränderlichen mündlichen Tradierung des Korans zu erschüttern. Wenn wir etwa die oben gewonnene Erkenntnis, /a:/ durchausden arabischen BuchstaGerd-R Puin ' IIdass Be deutung derauch Koranfragmente Sanaa' magazin forschung 1_1999 ben /j/ wiedergegeben werden kann, dann lösen sich einige bislang ungeklärte Rätsel: Warum etwa heißt der (hebräische) Satan bei den Arabern

This research does not change the Koran, still what the Muslims believe over it. It is however suitable, for example, to shake due to indisputable earliest text certifications from Muslim feather/spring, also into the Orientalistik accepted acceptance of the constant verbal Tradierung of the Korans. If we for instance the realization gained above that /a:/ can also be rendered by the Arab letterDr.Heger/y/, then some so far unsettled 4/6 riddles are solved: Why (Hebrew) is the Satan called with the Arabs ? Why in Arabic is spoken of , and not of Abraham as with the

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änderlichen mündlichen Tradierung des Korans zu erschüttern. Wenn wir etwa die oben gewonnene Erkenntnis, dass /a:/ auch durch den arabischen Buchstaben  /j/ wiedergegeben werden kann, dann lösen sich einige bislang ungeklärte Rätsel: Warum etwa heißt der (hebräische) Satan bei den Arabern   

 wird auf Arabisch gesprochen von        ?   Warum      , und nicht von Abraham wie bei den Juden und Christen? Warum wird die Thora im Koran    ! " # $ ? Die Antwort ergibt geschrieben wie  sich nun aus der oben formulierten orthographischen Möglichkeit, das  als langes /a:/ zu deuten, mithin arabisch zu lesen % & ' & ( /Š) * + n, -. / 0 1 2 354 6 798;: <= > ?;@ Aus den ACB D E F D B G B HJI K L M NPO N Q9RS T M U M V5WX Y Z9[ \ ] Y ^ Z ] _ _ in einer bestimmten Phase der orthographischen Entwicklung des Arabischen nicht mehr verstanden wurde, dass das im arabischen Schriftzug stehende ` ab nichts anderes als ein /a:/ ausdrücken sollte. Diese ursprüngliche Aussprache c d e f g h i j k9lm n o p o qsr t u u vxw y z r9{ | { dem Schriftbild in seiner neuen Interpretation anzupassen, nach der das } ~ nur für /i:/ oder /aj/ steht! Ein vielleicht nicht unwillkommener Effekt dieser Hyperkorrektur mag darin gelegen haben, dass sich die muslimische Tradition nun von der jüdisch-christlichen absetzen konnte in der Gewissheit, dass die ältesten eigenen Schriftzeugnisse die vermeintlich authentischere Aussprache €  ‚ ƒ „ … † ‡ ˆP‰ Š ‹ Œ  Ž ‘ ’ “ ” ’ •  ’ – —

Tradierung of the Korans. If we for instance the realization gained above that /a:/ can also be rendered by the Arab letter ˜ ™š /y/, then some so far unsettled riddles are solved: Why (Hebrew) is the Satan called with the Arabs › œ ž Ÿ   ¡ ¢ £ ¤ ¥ ? Why in Arabic is spoken of ¦ ž § ¨ © ª ¨ š « ¬ ­ ™ ® ¯ ° , and not of Abraham as with the Jews and Christians? Why is the Thora in the Koran written like ± ¡²³ ´ ¢ ¡ µ ¶ · ¸ ¹ º ? The answer results now from the orthographic possibility formulated above, to interpret the ˜ ™š as long /a:/, to read therefore Arabic » ¤Ô Õ £Ö ¤Õ ¥× /Š¼ ½ ¼ n¾ ¿À ’ ¼ Á ¼ ‘ – •9Ã;Ä Å’ ¼ Æ;Ç È É Ê Ë5Ì Æ ÍÎÍ Ï Ð ËPÑ Ò Í Ó Ð Ø ÙPÚÛ É Ü Æ Ü Ý‘Þ ß à á ß â;ã ä á å æçß è å ß Þ éPåã á æ ß å Þ éëê è ase of the orthographic development of Arabic it hasn' t been understood amymore that the ì íÎî in the Arab script should render nothing different than /a:/. This original pronunciation ï ð ñ ð ò å é ó9ôõ æ ö è ö ݑè å ó9ß ÷xõ á adapted now to the face of the letters in its new interpretation, according to which that the ì íî stands only for /i:/ or /ay/! A perhaps not unwelcome effect of this hypercorrection may have lain in the fact that the Muslim tradition now could contrast with the JewishChristian one in the confidence that the oldest own writen evidences require the allegedly more authentic pronunciation ø ù ú ñ ð ò and î û ü ý í þ ÿ .

Je nachdem, als wie dicht sich die Beobachtungen von spezifischen Abweichungen der Sanaa-Fragmente vom (Kairoer) Referenztext erweisen werden, wird dies den Blick zurück auf ähnliche Erscheinungen im Referenztext selbst lenken. Der gesamte Koran ist bei weitem umfangreicher als jedes der ältesten Vergleichs-Fragmente, doch weil diese einer älteren orthographischen Schicht angehören, erlauben sie die Identifizierung von ähnlich alten Schreibungen im Kairoer Koran, die, von Orthographie-Reformen unberührt, stehengebliebenen sind. Nicht unwahrscheinlich ist die Erwartung, dass dann auch wirklich dunkle koranische Passagen erhellt werden, die sich bisher allen (wissenschaftlich vertretbaren) Deutungen entzogen haben. Womöglich kommen dann auch theologische Aussagen zum Vorschein, die im Zuge der innerislamischen philologischen Diskussion über die sprachlichen Probleme des Korans verschüttet wurden.

Depending on how densely the observations of specific deviations of the Sanaa fragments from the (Cairo) reference text will prove, this will direct the view back on similar features in the reference text. The entire Koran is by far more extensive than any of the oldest fragments for comparison, but because these belong to an older orthographic layer, they permit the identification of similarly old writing styles in the Cairo Koran, which, unaffected by orthographic reforms, have remained. The expectation is not improbable that then also really dark Koranic passages will be illuminated which so far evaded all (scientifically justifiable) interpretations. Possibly also theological statements then will show up, which were buried in the course of the internal Islamic philological discussion over the linguistic problems of the Korans.

Kommen wir, ganz hypothetisch, auf ein Beispiel zurück, das weiter oben ausgeführt wurde: In der Passage ð ð ù ð çù ù ú ù ist der arabische Schriftzug der beiden hier fett gedruckten Worte derselbe. Würde man beide Schriftzüge gleich interpretieren – beide als ð Gott lesen –, wäre die Übersetzung desselben Satzes: „Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Gott des Schicksals.“ Welch schöner koranischer Sinn, welch schöner biblischer Sinn gegenüber der traditionellen Deutung „Bei ihm wird es (schließlich alles) enden!“ Gäbe es nur diesen Vers, diese singuläre Verbin dung zwischen ð ù / ù ú und ù ù , dann müsste die Wahl klar zugunsten von Gott des Schicksals ausfallen. Nun ist aber in vielen parallelen Formulierungen des Korans die Verbindung zwischen dem „Schicksal“ und der Präposition , so gut gesichert, dass die Interpretation „Gottforschung des Schick Gerd-R Puin ' II Be deutung der Koranfragmente aus Sanaa' magazin 1_1999 sals“ als ein voreiliger Schluss gelten, die traditionelle Deutung des Schriftzuges also beibehalten werden muss. – Wenn aber innerkoranische Parallelen für eine

Let’s return, completely hy pothetically, to an example, which was pursued further above: In the passage ð ð ù ð çù ù ú ù is the Arab script of the two words here fat printed the same. If one interpreted both scripts equally – i.e. both read as ð God –, the translation of the same sentence would be: "there is no God except Him, the God of the fate." What a beautiful Koranic sense, what a beautiful Biblical sense in relation to the traditional interpretation "With Him it (finally everything) will end!" If there were only this verse, this singular connection between ð ù / ù ú and ù ù , the choice would clearly have to be in favour of "God of the fate". Now the connection, however, between the "fate" and the preposition , is so well secured in many parallel formulations of the Koran that the interpretation "God of the fate" must be5/6 Dr.Heger considered as a premature conclusion and the traditional interpretation of the script thus preserved. – If however inner-koranic parallels for a formulation are

                        

   

 



               

  

   

  

 

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lierungen des Korans die Verbindung zwischen dem „Schicksal“ und der Präposition , so gut gesichert, dass die Interpretation „Gott des Schick sals“ als ein voreiliger Schluss gelten, die traditionelle Deutung des Schriftzuges also beibehalten werden muss. – Wenn aber innerkoranische Parallelen für eine Formulierung fehlen, wenn der Sinn dunkel ist, wenn die traditionellen Exegeten für eine Stelle drei, zehn oder zwanzig Interpretationen anbieten – kurz: wenn die Philologie unserer Zeit gefordert ist, dann ist es legitim, bei der Interpretation des Korantextes zurückzugehen bis auf das Schriftgerüst der frühesten Überlieferung: Die Korane von Sanaa!

"fate" and the preposition , is so well secured in many parallel formulations of the Koran that the interpretation "God of the fate" must be considered as a premature conclusion and the traditional interpretation of the script thus preserved. – If however inner-koranic parallels for a formulation are missing, if the sense is dark, if the traditional exegets offers three, ten or twenty interpretations for a place– briefly: if the philology of our time is demanded, then it is legitimate, with the interpretation of the Koranic text to go back up to the writing skeleton of the earliest tradition: The Korans of Sanaa!

Abb. 4: Anfang der 40. Sure im „Kairoer Koran“.

Picture 4: Beginning of surah 40 in the "Cairo Koran".

Abb. 5: Cod. Sanaa 01-28.1: Ende der 34., Anfang der 35. Sure. In der Zeile unterhalb der Rahmen a und b steht ein kurzes Ornamentfeld vor dem Anfang der 35. Sure. – Frühes 2. / erste Hälfte 8. Jh.

Picture 5: Codex Sanaa 01-28.1: End of surah 34, beginning of surah 35. In the line below the frames a and b there is a short ornament field before the beginning of surah 35. – Early 2nd / first half of the 8th Century.

Abb. 6: Cod. Sanaa 01-29.1: Ende der 39., Anfang der 40. Sure (vgl. Abb. 4). Am Ende der obersten Zeile folgt dem Surenende ein bescheidenes graphisches Element als Surentrenner. – Ende 1./ frühes 8. Jh.

Picture 6: Codex Sanaa 01-29.1: End of surah 39, beginning of surah 40 (compare Picture 4). At the end of the uppermost line a modest element follows the end of the surah as a separator of surahs. – End of 1. / early 8th century.

Dr. GERD-R. PUIN, geb. 1940 in Königsberg/Ostpreußen, Abitur 1959 in Fürth/Bayern, Wehrdienst; 19621969 Studium der Islamwissenschaft, Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftspolitik in Bonn, davon 1964/65 sieben Monate in Riyad/Saudi-Arabien. Nach der Promotion eineinhalb Jahre am Deutschen Orient-Institut in Hamburg (Regionalreferat Arab. Halbinsel sowie Palästinenser), seit 1972 Assistent am Institut für Orientalistik in Saarbrücken und mittlerweile Akadem. Oberrat. Von 1981-1985 beurlaubt als örtlicher Leiter des Kulturhilfeprojekts des Auswärtigen Amts „Re staurierung und Katalogisierung Arabischer Handschriften“ bei der Jemenitischen Antikenbehörde in ¸an‘Á’.

Dr. GERD-R. PUIN, born 1940 in Königsberg/East Prussia, Abitur 1959 in Fuerth/Bavaria, military service, 1962-1969 study of the Islam Science, economic geography and economic policy in Bonn, 1964/65 seven months of it in Riyad/Saudi Arabia. After his PhD one and a half year at Deutsches OrientInstitut (German Orient Institut) in Hamburg (regional referee for the Arabian Peninsula as well as for the Palestinians), since 1972 assistant at the Institut für Orientalistik (Institute for Oriental Studies) in Saarbruecken and meanwhile Akademischer Oberrat. 1981-1985 on leave as local leader of the culture assistance project of the German foreign office "restoration and listing of Arab manuscripts" at the Yemeni antiquity authority in ¸an‘Á’.

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Gerd-R. Puin: Methods of Research on Qur’anic Manuscripts – A Few Ideas. In: [Catalogue of the exhibition of Yemeni Koran fragments]. al-Kuwayt: , 19 March - 19 May 1985, p. 9-17. ders. Leiden: Brill 1996, p. 107-111. ders. / id.: Orthographic Peculiarities Observed in the Most Archaic Fragments of Yemeni Korans: The "Alif omenon. Vortrag auf dem / Speech at the Symposium “Qur’anic Studies on the Eve of the 21st Century", Leiden, June 1998. 13 Beatrice Gruendler: The development of the Arabic Scripts: from the Nabatean Era to the First Islamic Century According to Dated Texts. Atlanta: Scholars Press 1993 (Harvard Semitic Studies, 43), und dazu Rez. von / and with regard to it the review by F. Scagliarini in ORIENTALIA. Rom 63 (1994) 294-297.

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Gerd-R Puin ' II Be deutung der Koranfragmente aus Sanaa' magazin forschung 1_1999

Dr.Heger

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