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Muckis Muckis im im Regen Regen Mark Jenkins inszeniert mit „Watermark“ feuchte Träume
Wer sich bei Mark Jenkins als Model bewerben möchte, muss nicht nur einen idealen Body-Mass-Index aufweisen, sondern auch einen Körperfettanteil unter zehn Prozent. Etwas anderes kommt dem Fotokünstler aus San Francisco augenscheinlich nicht vor die Kamera. Für seinen ersten Fotoband hat Mark Jenkins (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen StreetartKünstler) dennoch ausreichend gut gebaute und vor allem körpergestählte Herren gefunden, um sie in dezenter Duotone-Optik mehr oder weniger nackt und zumeist feucht fotografieren zu können. Neben der Wasseroptik haben es dem 48-Jährigen
vor allem die Muskelstrukturen angetan; ihn deshalb gleich mit Robert Mapplethorpe zu vergleichen , wie es der Verlag tut, ist dann aber doch etwas wagemutig. Denn wo Altmeister Mapplethorpe die männlichen Körperlandschaften als klassizistische, beinahe abstrakt erscheinende Torsi inszenierte, lässt Jenkins seine Models zumeist sehr heutig, mit dem klischeehaft lasziven Pin-up-Model-Blick, in die Linse schauen. AXEL SCHOCK Mark Jenkins: „Watermark“, 96 Seiten, Bruno Gmünder, 24,95 Euro www.studiojenkins.com
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