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in diesem Monat ist es 40 Jahre her, dass die New Yorker StonewallUnruhen den Beginn einer neuen Homosexuellenbewegung markierten. Der CSD feiert gewissermaßen Geburtstag – zumindest dort, wo die Gesellschaft die bunten Demonstrationen von Lesben und Schwulen erträgt. In der lettischen Hauptstadt Riga sahen sich zuletzt 300 HomoAktivisten einer vierfachen Menge an Gegendemonstranten gegenüber. Schwule und Lesben konnten hier nur unter massivem Polizeischutz gleiche Rechte einfordern. Auch Russland hat einmal mehr gezeigt, wie „lupenreine Demokratie“ aussieht. Die Spezialeinheit Omon sorgte in Moskau dafür, dass ein nennenswerter Protest gar nicht erst stattfinden konnte. Das gewichtigste Argument der Staatsmacht: Polizeiknüppel. Am Finaltag des Eurovision Song Contest hatten sich die Organisatoren des „Slavic Pride“ ein weltweites Medienecho erhofft, doch es fiel eher verhalten aus. Wohl auch, weil Schwule den Grand Prix lieber durch ihre Anwesenheit vor Ort adeln, als ein Land zu boykottieren, in dem Menschenrechte wenig gelten – und in dem sie nicht willkommen sind. Da schafft es dann lediglich Guildo Horn in der ARD-Übertragung aus Hamburg, einige Worte der Solidarität auszusprechen. Der ist bekanntlich hetero. Am gleichen Abend fand in Wien der 17. Lifeball statt, Europas größte Charityparty zu Gunsten von HIV und Aids. Die Veranstaltung spült jährlich deutlich über eine Millionen Euro in die Spendenkassen und ist ein riesiges Societyevent, das reihenweise A-Prominenz anzieht. Eine solche Großveranstaltung ist ohne das kraftvolle Engagement von Sponsoren überhaupt nicht denkbar. Doch diese Sponsoren haben Macht – in Wien mittlerweile so viel, dass nicht nur hinter den Kulissen des Lifeball sondern auch in der Presse diskutiert wird, ob die Veranstaltung nicht eigentlich „zu schwul“ sei. Zu freizügig, zu politisch, zu sexy? Wie immer dieses „zu schwul“ interpretiert werden darf: Es ist ein deutlicher Hinweis darauf, was beim Austarieren von politischem Anspruch und kommerziellen Erfordernissen droht. Mit Blick auf Riga oder Moskau mag das als Luxusproblem erscheinen. Doch 40 Jahre nach Stonewall sind gelebte Vielfalt, Akzeptanz und Toleranz selbst für aufgeklärte Gesellschaften auf ganz unterschiedlichen Ebenen noch eine Herausforderung.
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hinnerk 06/09
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