LAOS 2006
München
Bangkok
Mit Thai Airways fliege ich in 10½ Stunden von München nach Bangkok.
Der Don Muang Airport ist eines der wichtigsten Drehkreuze in Südostasien.
Doch ich verlasse die 9-Millionen-Metropole mit dem Nachtbus.
Pakse
Bangkok
13 Stunden und einen Ersatzbus später bin ich an der Grenze zu Laos.
Pakse ist das Zentrum des südlichsten Teils von Laos.
Bei Zentrum denkt bitte mehr in Dimensionen von, sagen wir, Hallein.
Da ich am Sonntag kein Geld wechseln konnte, mußte ich einen Tag in der Stadt bleiben.
Und hierher wollte ich eigentlich schon am ersten Tag:
Nach Don Det, einer Insel im Mekong, ganz im Süden, an der Grenze zu Kambodscha.
Der Mekong, ungefähr so groß wie die Donau, zwängt sich hier auf seiner 4.350 km langen Reise von Tibet ins Südchinesische Meer über mehrere Wasserfälle.
An Schiffahrt ist da natürlich nicht zu denken.
Darum haben hier die Franzosen in der Kolonialzeit die einzige Eisenbahn von Laos gebaut.
Der letzte Zug auf der 5 km langen Strecke fuhr im 2. Weltkrieg.
Also nicht zu hektisch. Ideal, um ein paar Tage auszuspannen.
Auf die Sache mit den Kokosnüssen muß man natürlich immer aufpassen!
Ob ihr es glaubt oder nicht: Auch der Club Méditerranée hat einmal so angefangen.
Aber eigentlich sind drei Dollar für so eine Hütte zu teuer.
Darum ist jetzt Schluß mit diesen kitschigen Sonnenuntergängen ;-)
Jetzt ist UNESCO Weltkulturerbe angesagt:
Vom 9. bis 13. Jahrhundert war Wat Phu Zentrum einer regionalen Großmacht.
Doch heute ist die Tempelanlage vom Dschungel überwuchert.
Dennoch haben die Einheimischen die Erinnerung immer aufrecht erhalten.
Apropos Wat: Wat bedeutet Kloster und die sind hier trotz Kommunismus mindestens so häufig wie bei uns Kapellen oder Kirchen.
Allein Champasak, Größenordnung von etwa Bergheim, hat drei davon.
Die 20 Jahre alten koreanischen Busse sind für ein Entwicklungsland relativ komfortabel.
Vientiane
Savannakhet
Wat Phu Don Det
In Savannakhet unterbreche ich die lange Fahrt nach Norden in die Hauptstadt.
Savannakhet, etwa so groß wie Salzburg, ist die zweitgrößte Stadt von Laos.
Französisches Kolonialerbe ...
... laotische Tradition
Zur selben Zeit zu Hause: - 2° und Schnee - Kann mich irgendwie überhaupt nicht reizen!
Der Präsidentenpalast in Vientiane - hauptstädtischer wird es nicht.
Die laotische Antwort auf die Champs-Elysées: Thanon Lan Xang
Der Triumphbogen heißt hier Patuxai.
4 km und viele Regierungsgebäude und Banken nördlich steht das Nationalsymbol von Laos:
Pha That Luang, die Mitte des 16. Jahrhunderts erbaute goldene Stupa.
Okay, ich gebe ja zu: Dieser Aufmarsch war nicht für den Besuch aus Österreich sondern für den kambodschanischen Prinzen.
Das Leben eines Ordnungshüters in Vientiane ist ein ziemlicher Stress ;-)
Das eines östereichischen Touristens auch ...
Und auch die laotischen Mönche sterben selten an Herzinfarkt.
WAT MIXAI
WAT ONG TEU MAHAWIHAN
Dachlandschaften
Von jetzt an geht es nach Norden in die Berge.
Mein erster Stop ist die Karstlandschaft von Vang Vieng.
Der kleine Fluß ist Badezimmer und Waschküche zugleich.
Tourismus ist kein ganz unbekanntes Phänomen ...
Ich wohne lieber etwas außerhalb in den Riverside Bungalows.
Man beachte das elegante Fahrrad!
Sonnenuntergang in allen Varianten inklusive.
Lima Site 27: Von solchen Flugfeldern bombardierten die Amerikaner den Ho Chi Minh Pfad.
Das offiziell neutrale Laos wurde so zu einem der am stärksten bombardierten Ländern.
Die Zivilbevölkerung mußte sich in der Zeit von 1964 bis 1973 in Höhlen flüchten.
THAM
PHU KHAM
Nächste Station ist Luang Prabang, die alte Königsstadt am Mekong.
Der Königspalast: 1977 wurde die königliche Familie in ein Umerziehungslager geschickt.
Dort starben alle Familienangehörige binnen 4 Jahren mangels medizinischer Versorgung.
Während der Kolonialzeit war Luang Prabang Lieblingsort aller französischer Beamten, die möglichst weit weg von Paris sein wollten.
Allein die Fahrt den Mekong aufwärts dauerte länger als die Schiffsreise von Paris nach Saigon.
Auch heute ist der Mekong im Norden noch ein wichtiger Transportweg.
Während der Kolonialzeit erhielt die Stadt ihr typisches Gesicht.
1995 wurde Luang Prabang schließlich zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Und die noch nicht ganz so perfekte Seite ...
Die Folge ist Massentourismus – zumindestens für laotische Verhältnisse ;-)
Ein Markt nur für Touristen ...
... und einer nicht nur für Touristen.
Mülltrennung auf laotisch!
66 historische Tempel gibt es in Luang Prabang.
Der im 16. Jahrhundert erbaute Wat Xieng Thong ist das bedeutendste Kloster der Stadt.
Der schwarze liegende Buddha im laotischen Stil ist das wertvollste Stück des Klosters.
Auf einem Hügel in der Mitte der Halbinsel thront der That Chomsi über der Stadt.
Nach vielen Besichtigungen läßt man den Tag am besten am Ufer des Mekong ausklingen.
Muang Ngoi
Luang Prabang
Vang Vieng
Vientiane
Von Luang Prabang geht es weiter nach Muang Ngoi, meiner letzten Station.
Im März und April trübt oft der Rauch von Brandrodungen den Himmel.
Nach 2 – 3 ertragreichen Jahren ist der Boden für 8 – 10 Jahre ausgelaugt.
Nach vierstündiger Bus- und einstündiger Bootsfahrt erreiche ich Muang Ngoi.
Das kleine Dorf ist nur auf dem Wasserweg zu erreichen und garantiert autofrei.
Neben Landwirtschaft und Fischerei zählt Tourismus zu den Haupteinnahmequellen.
Die Bungalows hier sind etwas einfacher, kosten dafür aber auch nur 1 Dollar.
Nach einer halbstündigen Wanderung erreicht man die Tham Kang Höhle.
Immer wieder kreuzen Schmetterlinge meinen Weg.
Manchmal kommt es auch zu unvermuteten Begegnungen:
Nach 3 Tagen heißt es Abschied nehmen und die Rückreise beginnt:
Zuerst geht es mit dem Boot wieder zurück zur nächsten Straße ...
Dann mit dem Sawngthaew in die nächste Stadt ...
15 Stunden dauert die Fahrt mit dem Nachtbus durch die Berge nach Vientiane.
Muang Ngoi
Vientiane Nong Kai
Bangkok
In Nong Kai bekomme ich dann das letzte Bett im Nachtzug nach Bangkok.
Die bunte Konsumwelt von Thailand ist ein ziemlicher Kontrast zu Laos.
WAT POCHAI
Das alte Zollgebäude im französischen Kolonialstil.
Friendship Bridge: Ein letzter Blick auf den Mekong.
Nach einer unruhigen Nacht im Bus in Laos schlafe ich im 2nd Class Sleeper nach Bangkok hervorragend.
Der Jumbo von Thai Airways bringt mich in einem langen Tag wieder zurück nach München.
Das war‘s!