Die Bedeutungen von „Gehorsam“, „Gemeinschaft“, „Autorität“ und „Gewalt“ im Film „Das Experiment“: Gewalt - zunächst grundsätzlich verboten, wird jedoch nicht definiert -> von den Wärtern angewandte Gewalt getarnt als „angemessene Reaktion“ auf das Verhalten der Gefangenen -> mit der Dauer des Experiments verändern sich auch die Formen von Gewalt: anfangs seelisch, dann ebenfalls körperlich (bis hin zu Totschlag) und kann bereits als „Folter“ ausgelegt werden
Gehorsam: zwischen den Teilnehmern - Gefangene sehen zunächst Wärter nicht als Autoritätspersonen, sind (besonders durch Tareks Einfluss) sogar „aufmüpfig“ - Gefangene durch die Gewalt der Wärter „eingeschüchtert“ bis „außer Gefecht gesetzt“ gegenüber der Experimentleitung - geben Sicherheit, weil sie theoretisch jede Art von Eskalation verhindern können - mit steigendem Ausweiten der Macht der Wärter zeigt sich, dass die Experimentleitung zunehmend die Kontrolle und ihre Autorität verliert
Gemeinschaft: Gefangene - durch Tarek „angeführt“ starten die Gefangenen zunächst gemeinsam Widerstand gegen die Wärter - Angst vor Gewalt /„Kollektivbestrafung“ spaltet die Gruppe Wärter - „Gruppenzwang“ um Zweifelnde zur Gewaltausübung zu bringen (Autorität Berus’) sämtliche Teilnehmer - zu Beginn sehen sich alle Teilnehmer als Gruppe; Autorität und Gehorsam haben sich noch nicht herausgebildet
Autorität - zu Anfang berufen sich die Wärter auf die Verantwortung der Experimentleitung und rechtfertigen so ihr Handeln, weisen die Verantwortung dafür sogar von sich (vgl. Milgram) - die Gefangenen verlassen sich auf die Experimentleitung, dass sie im Notfall eingreifen ; Experimentleitung verliert die Kontrolle - Autorität Wärter-Gefangene: siehe Gehorsam zwischen den Teilnehmern
Johanna Rakenius und Charlotte Hohnsbehn