Kampf um Gilde Neue Presse 30.01.2009
Brauer lassen Arbeit liegen Rund 400 Beschäftigte des Brauereikonzerns Inbev aus Hannover und Bremen haben heute die Produktion zum Teil stillstehen lassen. Sie seien zu einer Betriebsversammlung vor dem Inbev-Verwaltungsgebäude in Bremen zusammengekommen, um ihrem Unmut über geplante Entlassungen, darunter auch bei Gilde, Luft zu machen, sagte Dieter Nickel von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Nach Gewerkschaftsangaben sollen ab Ende April 90 Beschäftigte der Gilde Brauerei in Hannover und ab Spätsommer 65 Mitarbeiter am Hauptsitz Bremen entlassen werden. Nach Angaben des Inbev-Konzerns soll in Hannover künftig nur noch die Biermarke Gilde produziert werden. Die Produktion war nach Gewerkschaftsangaben bereits am Donnerstag in Hannover wegen einer ganztägigen Betriebsversammlung zum Erliegen gekommen. Am Freitagmorgen sei die Versammlung in Bremen mit den dortigen Kollegen fortgesetzt worden, sagte Nickel. Ein Großteil der Produktion liege deshalb lahm. „Die Kollegen haben die Schnauze voll“, sagte Nickel. Betriebsräte und Gewerkschaft forderten, die Entlassungspläne für mindestens ein Jahr auf Eis zu legen. Das Moratorium solle dazu genutzt werden, „in Ruhe ein Zukunftskonzept“ zu erarbeiten, sagte der Gewerkschafter. „Solange kein Moratorium besteht, wird es von unserer Seite keine Gespräche über Sozialpläne geben“, betonte Nickel. Der Konzern verdiene „jede Menge Geld“. Die geplanten Entlassungen seien lediglich die Folge davon, dass der Konzern sich mit dem Ankauf der amerikanischen Brauerei Anheuser-Busch verspekuliert habe.