Biorhythmik - Das Buch

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  • Words: 57,753
  • Pages: 131
Max Uray

Ja, mir geht es  ! VitalEnergiePlan: Ein „Klick“ in die Welt der Lebensenergie

Die Erschließung der energetischen Natur des Menschen mit den Methoden der psychodynamischen Rhythmik.

Inhaltsverzeichnis Vorwort

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1. Einleitung Die „Suche“ als Urantrieb des Menschen Das Angebot Der Nutzen

5 6 7

2. Allgemeiner Teil Die Lebensenergie Geschichtliche Hintergründe Die Rhythmenarten Kausale oder synchrone Zusammenhänge? Die Sonne als Energielieferant Die Rhythmen in unserem Sonnensystem Wie oben, so unten Das Schwingungsresultat von Sonne und Mond Der Resonanzkörper des Menschen Der Start des Resonanzgeschehens Die Systematik der Selbstregulierung Der Schwingungsablauf Die rhythmischen Phasen Die 4 Sektoren Die Phasenübergänge Rhythmusmodelle

9 11 13 13 14 15 16 19 20 21 22 24 25 26 29 30

3. Die drei Grundpotentiale des Menschen Drei Elemente als Naturprinzipien Das Antriebspotential - aP Das emotionale Potential - eP Das mentale Potential - mP Die psychologische Seite

32 32 33 34 35

4. Die drei einfachen Funktionen Die Entdeckung der 3 Funktionsrhythmen Die Funktionsaspekte Äußere Einflüsse Das innere Lernprogramm Die Stoffwechselfunktion - SF Die Kreislauffunktion - KF Die Kopf-/Nervenfunktion - NF Funktionsbelastungen Störungen und Krankheiten Die Sonderstellung des Atems Die Funktionszyklen Die Wandlungspunkte

38 39 40 41 41 42 42 43 44 45 45 46

5. Die Harmoniefunktion Die Schwingungen des evolutiven Systems Maxima und Minima Die Schleifen Die Qualität der Zeit Psychosomatische Zusammenhänge Synchronität und Harmonisierung Die Lebensabschnitte und Entwicklungsphasen

48 51 51 53 55 55 60

2

6. Besonderheiten und Querverbindungen Die Verteilung der Maxima und Minima Die „Hohlspindel“ Leistungsfähigkeit, Dynamik und Flexibilität Die Parallelen zum I-Ging Musikalische und harmonikale Zusammenhänge Typologische Querverbindungen Zusammenhänge mit astronomischen Zyklen

63 65 67 69 71 72 73e

7. Der zwischenmenschliche Bereich Allgemeine Betrachtungen Rhythmenverwandtschaft und -fremdheit Die Partnerschaftsfunktionen Dominanz und Führung Die partnerschaftlichen Aspekte 0°-Aspekt (Konjunktion) 30°-Aspekt (Semisextil) 60°-Aspekt (Sextil) 90°-Aspekt (Quadrat) 120°-Aspekt (Trigon) 150°-Aspekt (Quinkunx) 180°-Aspekt (Opposition) Die energetische Situation in Teams

74 76 78 79 80 81 82 82 83 84 84 85 86

8. Von der Zeugung bis zur Geburt Das Kind als energetisches Resultat seiner Eltern Bub oder Mädchen? Die Schwangerschaft Die Geburtsprägung

88 91 93 95

9. Ergänzende Zusammenfassung Der Energiekreis Der Aufbau des Energiesystems im Menschen Zusammenfassung

98 98 99

10. Die praktische Anwendung Vorbemerkung Die einzelnen Anwendungsbereiche 1. Gesundheit und Wohlbefinden 2. Freizeit und Urlaub 3. Sport 4. Partnerschaft 5. Kinder 6. Berufsleben 7. Wirtschaft und Öffentlicher Dienst 8. Testanalyse „Verkehrsunfälle“

99 100 100 102 103 103 104 104 104 105

11. Tabellen für die praktische Arbeit Der Energiekreis Die drei Potentiale Die Funktionen Die partnerschaftlichen Aspekte

106 107 110 115

3

12. Anhang Erklärung der in den Graphiken verwendeten Abkürzungen Erklärung einiger Fachausdrücke Fachliteratur zum Thema Weitere Fachliteratur Über den Autor

117 118 119 120 121

13. Bildteil Abbildungen und Grafiken zum Textteil Beispiele aus der Praxis

122 144

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Vorwort Dieses Buch ist das Ergebnis einer langjährigen, interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet der Vitalenergie. Was anfangs nur als systematische und vergleichende Untersuchung der unterschiedlichen Ansätze zum Thema „Lebenskraft“ gedacht war, entwickelte sich allmählich zu einer ausgereiften Methode, mit deren Hilfe die energetischen Veränderungen im Menschen aufgezeigt, berechnet, dargestellt und analysiert werden können. Es entstand ein einfaches, in sich schlüssiges und logisches System, das einen ganzheitlichen Zugang zur inneren Natur des Menschen erlaubt und auf naturwissenschaftlichen Fakten beruht. Es verbindet die Erkenntnisse der verschiedenen Wissenschaften – Physik, Astronomie, Biologie, Psychologie und Theologie – mit den uralten Überlieferungen der Menschheit. Wir befinden uns derzeit an der Schwelle zum Energiezeitalter. Der Umgang des Menschen mit der Energie ist zum bestimmenden Faktor der Gegenwart und der Zukunft geworden. Dies gilt nicht nur für die Erschließung und den Verbrauch von Energien, die uns die Natur zur Verfügung stellt oder die wir mit technologischer Hilfe erzeugen, sondern auch für jene Energie, über die der Mensch in seinem Inneren verfügt, die ihn vital und gesund erhält und die ihm das Leben mit seinen vielfältigen Äußerungen erst ermöglicht. Die Besonderheit dieses Buches liegt darin, dass es die Aufmerksamkeit des Lesers auf seine innere Befindlichkeit lenkt, die von energetischen Faktoren abhängt. Dadurch ergibt sich von selbst eine Bewußtseinserweiterung und -vertiefung sowie ein praxisorientierter Zugang in Richtung innerer Energieorganisation. Die meisten modernen, forschenden und suchenden Menschen geben sich ja mit wissenschaftlichen Theorien allein nicht mehr zufrieden und suchen ganzheitliche Erklärungen. Sie möchten wohl ihre alltäglichen, subjektiven Erfahrungen über die Veränderungen im eigenen Wohlbefinden wissenschaftlich erklärt haben. Die Erklärung muß sich aber mit ihrem inneren Wissen decken. Nur in diesem Fall führt sie zu einem echten AHA!-Erlebnis. Obwohl dieses innere Wissen bei den meisten Menschen verschüttet ist und kaum mehr direkt ins Bewußtsein tritt, so stellt sich doch bei „stimmigen“ Aussagen intuitiv eine Art Zustimmung ein, ein Gefühl von Gewißheit. Dieses Gefühl soll dieses Buch dem Leser vermitteln.

Ein Hinweis zur 1. Auflage auf CD Es empfiehlt sich, das Kapitel 11. sowie den 2. Teil dieses Buches mit den Skizzen und Grafiken (Kapitel 12.) auszudrucken. Sie können die Datei „Skizzen & Grafiken“ auch zusätzlich öffnen und als Fenster neben den Textteil stellen.

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1. Einleitung Die „Suche“ als Urantrieb des Menschen Jeder Mensch strebt im Innersten seines Wesens nach Erfüllung seines Lebens bzw. nach Vollkommenheit. Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelt er spezielle Fähigkeiten, die ihm entsprechen, und er möchte Befriedigung und Sinnhaftigkeit bei allem, was er tut, erfahren. Der Alltag mit seinen vielfachen Anforderungen scheint aber sein Bestreben zu durchkreuzen und das Erreichen seiner Ziele manchmal in weite Ferne zu rücken. Dann können sich Leid, Schwäche und Mangel an Sinnhaftigkeit breit machen und allmählich die Oberhand gewinnen. Das ist der Zeitpunkt, an dem viele Menschen innehalten, sich zu besinnen beginnen und sich auf die Suche nach den essentiellen Werten des Lebens machen. Die Suche wird dem modernen Menschen nicht leicht gemacht, denn es herrscht ein geradezu inflationäres Angebot an Religionen, esoterischen Lehren und Ideologien, die allesamt das Heil des Menschen im Auge haben und dennoch versagen müssen, wenn es ihnen nicht gelingt, ihn mit seiner inneren Natur zu verbinden. Die Problematik besteht darin, dass die Reform des Menschen mit Methoden und Lehrsätzen, die von außen an ihn herangetragen werden, nicht gelingt. Dem modernen Menschen fehlt meist der Zugang zum innersten Kern, hat er doch seine inneren Sinne, seine Sensibilität und sein Urwissen, oft auch sein Gewissen, seit langem verloren. Es hat sich längst herumgesprochen, dass der Mensch der Schmied seines eigenen Schicksals ist und er selbst die Verantwortung dafür trägt, so zu werden, wie er bestenfalls sein kann: vollkommen im Rahmen seiner individuellen Möglichkeiten. Also ist es nur verständlich, dass einem niemand den eigenen Entwicklungsweg abnehmen kann, ja nicht einmal wesentlich weiterhelfen kann. „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“ heißt eine Binsenweisheit, die allerdings noch immer ihre Gültigkeit hat. Wie soll die eigene Entwicklung bzw. die „Rückverbindung zum Urgrund“ – ein anderes Wort für Religion – aber funktionieren, wenn Vorbilder fehlen und esoterische Methoden und Kirchen letztlich versagen? Früher war der Mensch mit der Natur verbunden, es gab Schamanen und Eingeweihte, die dem Menschen zur Seite standen, und durch religiös geprägte Rituale wurde die Verbindung zur „anderen Welt“ hergestellt. Kinder haben heute noch einen natürlichen Zugang zur Natur, nur bei ihren Eltern handelt es sich in den wenigsten Fällen um Eingeweihte oder Seelenkundige. Es ist daher verständlich, dass ein heranwachsender Mensch den Verlockungen der verschiedenen Seelenfänger leicht erliegen kann. Es kann nur sinnvoll sein, wenn der Mensch in sich selbst nach der Erfüllung seines Lebens sucht. Die alte Forderung „Mensch erkenne dich selbst!“ am Tempel von Delphi hat nichts an Aktualität eingebüßt, und die überlieferten Worte Jesu „Strebe zuerst nach der Vollkommenheit Gottes, und alles andere wird dir dazugegeben“ in Verbindung mit dem Hinweis „Dein himmlischer Vater ist inwendig in dir“ deuten die Richtung an, in die der Mensch gehen kann. Die Frage ist nur: was und wie soll man in sich suchen? Was ist es, das im Innersten gefunden werden kann? Sind es Antworten auf brennende Fragen, sind es Einsichten, sind es Gefühle der Harmonie und des Glücks, ist es Sinnhaftigkeit, sind es Wahrheiten, so es welche gibt? Sind es Erkenntnisse, die einem zufallen? Ja, es ist von allem etwas, das sich offenbart, sobald man sich nach innen wendet und in sich hinein „horcht“. Das Ideal, nach dem man strebt, ist hier allerdings nicht zu finden. Was zu allererst bewußt wird, ist das Verfehlen des Ideals, also die Disharmonie, die Schwäche, das Leid, die Sinnlosigkeit. Die innere Wahrnehmung erstreckt sich nämlich über den momentanen, individuellen Zustand. Es ist eine Art Bestandsaufnahme über den Grad der Verwirklichung von Glück, Sinnfülle und Stärke – oder deren Gegenteil. Im aufmerksamen Präsentsein, dem göttlichen Zustand der „Allgegenwart“, offenbart sich im nach-innen-Horchen der Grad an Vollkommenheit oder Unvollkommenheit, an „Allmacht“, „Allgüte“ und „Allweisheit“, den drei göttlichen Eigenschaften. Also wird das Abweichen von diesen Idealen als ein bestimmtes Gefühl und als Stimmung bewußt, sobald man die Aufmerksamkeit nach innen richtet.

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Die Macht des Menschen ist eng verknüpft mit seinem Willen und seinen Handlungen, die Liebe wiederum ist mit den Emotionen verbunden, während die Weisheit die Vollendung der mentalen Komponente darstellt. Was liegt also näher, als sich mit dem eigenen Wollen und Tun, mit den eigenen Gefühlen sowie mit dem eigenen Gedankenleben auseinanderzusetzen? Alle Disharmonien im Leben beruhen letztlich auf einem gestörten Zusammenwirken dieser drei psychischen Komponenten. Wer sich solcherart in steter Selbstbeobachtung übt, wird bald bemerken, dass die inneren Zustände einem permanentem Wandel unterliegen. Einmal ist man unternehmungslustig, man könnte Bäume ausreißen; dann ist man wieder erholungsbedürftig und antriebslos. Nach einer Zeit guter Laune gerät man oft in schlechte Stimmung. Eine Phase sprühender, kreativer Geistigkeit wird von einer Phase abgelöst, in der man sich mit der bloßen Anschauung der Dinge und Geschehnisse begnügt. Einmal fühlt man sich harmonisch, ein andermal wieder unrund – und umgekehrt. Es läßt sich, wenn man eine Art „inneres Tagebuch“ führt, eine Regelmäßigkeit im Wandel der Zustände erkennen. Man könnte sagen, dass in uns ein System wirkt, das den inneren Zustand regelt und lenkt. Wenn man diesem Regelsystem nachspürt, hat man einen perfekten Zugang zur eigenen inneren, energetischen Natur gefunden. Ab diesem Zeitpunkt wird die Selbstbeobachtung zur Selbsterkenntnis und es beginnt die Phase der Selbstregulierung, die mit der Selbstverwirklichung, mit der Vollendung des Menschen, endet. Selbstbeobachtung ist der Schlüssel zur Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung.

Das Angebot Der Versuch, die individuelle Suche des Menschen zu systematisieren und zu schematisieren, um geeignete Rezepte für die Heranwachsenden zur Hand zu haben, hat lange Tradition. Jede Kultur hat ihre eigene Religion, ja eine Vielzahl von religiösen Möglichkeiten, die allesamt die Optimierung des Menschen über den Weg der Verinnerlichung zum Ziel haben. Ihr Nachteil liegt darin, dass die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft mit einem Berg von Äußerlichkeiten verbunden ist, die allesamt nichts mit dem essentiellen Ziel zu tun haben, ja die es sogar zu erreichen verhindern. Wenn wir uns die verschiedenen Möglichkeiten anschauen, die dem suchenden Menschen in Form von fertigen Methoden oder Ideologien angeboten werden, so kann keine von ihnen auch nur ansatzweise die Erfolge, die sich durch die Selbstbeobachtung einstellen, erzielen. Das generelle Streben des Menschen nach Erkenntnis, also nicht nur nach Selbsterkenntnis, führte allerdings bald in eine andere Richtung: nach außen statt nach innen, in Richtung Natur und Umwelt. Die Wissenschaften, die sich nach und nach entwickelten, ließen ein besseres Verständnis der Welt und ihrer Phänomene, und wie diese im Innersten zusammenhängen, entstehen. Ihr Nachteil besteht darin, dass für subjektives Erleben in einer wissenschaftlich vermessenen Welt kein Raum bleibt, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse wohl zu einer Optimierung der Lebensumstände, nicht aber zu einer des Menschen selbst, beitragen. Die fragmentarische Sichtweise der einzelnen Wissenschaften ist nicht dazu angetan, das ganzheitliche Streben des Menschen zu erfüllen. Ihr Suchen ist nie zu Ende; kaum hat sich ein Fenster geöffnet, breiten sich weitere Räume aus, die erforscht werden wollen. Ihre Antworten sind nie restlos wahr, sondern nur Meilensteine auf dem Weg zum Ideal der Wahrheit. Ihr Erfolg beruht auf der Methode, die bisherigen Erkenntnisse in Frage zu stellen, um bessere Antworten zu erhalten. Die Ergebnisse ihrer Experimente führen immer nur zu dem Ziel, das der Wissenschafter erreichen will. Die Wissenschaft ist also hauptsächlich das Ergebnis menschlichen Wollens, weniger des Zufalls. Sie folgt nicht dem Streben nach innerer Harmonie, sondern will Modelle über die Welt und ihre Gesetzmäßigkeiten liefern. Mit der Selbstbeobachtung verbindet sie allerdings das Bestreben, sich nicht mit dem Bisherigen zufrieden zu geben, sondern Schritt für Schritt weiter zu gehen. Ebenso wie die Wissenschaft von den äußeren Phänomenen versucht die Esoterik, die sich den inneren Phänomenen verschreibt, Modelle anzubieten, die den Menschen zu mehr Erkenntnis verhelfen. Zur Selbsterkenntnis führen diese Modelle nicht, wenn sie auch gangbare Wege aufzeigen, wie der Mensch mit inneren Sphären in Kontakt kommen kann. Esoterisches Wissen allein ist nur ein anderes Wissen; es betrifft den Kopf, es berührt nicht das Herz des Menschen.

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Die Natur- und Geisteswissenschaft erweitert, die Forschung vertieft das Wissen der Menschheit, ohne das Bewußtsein zu erhöhen. Die esoterischen Lehren erweitern und vertiefen das Bewußtsein, ebenfalls ohne es zu erhöhen. Die Erhöhung des Bewußtseins ist abhängig von der spirituellen Entwicklung des einzelnen Menschen. Die Lösung liegt wohl in der Verbindung beider Arten von Wissenschaft, der objektiven und der subjektiven, mit den Möglichkeiten spiritueller Entfaltung. Leider gelten viele Versuche ganzheitlicher Wissenschaft nach wie vor als „Grenzwissenschaft“, weil sie für den Spezialisten zu viele wissenschaftliche Disziplinen und Gebiete umfassen. Ziel einer solchen holistischen Wissenschaft muß es sein, die subjektiven Wahrnehmungen innerer Zustände mit objektiven wissenschaftlichen Fakten in Verbindung zu bringen und passende Erklärungen zu finden, die vom Menschen, der nach Selbsterkenntnis ringt, als stimmig anerkannt werden. Diese Forderung wird von der psychodynamischen Rhythmik (PDR), von der dieses Buch handelt, voll und ganz erfüllt. Neben den westlichen Ansätzen zu einer ganzheitlichen Wissenschaft liefern die alten östlichen Traditionen sowie jene der Naturvölker bewährte Methoden zur menschlichen Vollendung. So führen beispielsweise die verschiedenen Yogasysteme zu einer Verbesserung der eigenen Fähigkeiten und des Allgemeinbefindens. Viele Menschen der sogenannten „zivilisierten Welt“ beschäftigen sich mit den überlieferten Techniken und bringen es zu beachtlichen Resultaten. Theorie und Praxis gehören also untrennbar zusammen, wenn es um den Entfaltungsweg des Menschen geht. Durch die praktische Anwendung der psychodynamischen Rhythmenmethoden erfährt der Mensch nicht nur eine Vertiefung und Erweiterung, sondern auch eine Erhöhung seines Bewußtseins.

Der Nutzen Was hat man davon, wenn man über die eigene energetische Situation oder über die anderer Menschen Bescheid weiß? Warum soll man sich damit auseinandersetzen? Wie kann man davon profitieren? Die Antwort ist leicht gefunden: Mit Hilfe der psychodynamischen Methoden öffnet sich eine Dimension des Lebens, in die man normalerweise nicht vordringen kann, die unterschwellig wirkt und den meisten Menschen verborgen bleibt. Wenn man aber Einblick in das innere energetische Geschehen bekommt, kann man sich in einem Bereich „umschauen“, der kosmische Gesetzmäßigkeiten in sich birgt, der also einem äußeren Geschehen unterliegt, das man untersuchen kann. Wenn diese Gesetzmäßigkeiten bekannt sind, kann man vergangene und zukünftige Entwicklungen präzise verfolgen. Man kann quasi die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft eines Geschehens untersuchen und daraus seine Vorteile ziehen. Wenn ein Geschäftsmann weiß, welche Energien ihm an einem bestimmten Tag, an dem ihm eine wichtige Verhandlung bevorsteht, in welcher Qualität zur Verfügung stehen, dass er beispielsweise vital, aktiv, kreativ und emotional ruhig sein wird, dann wird er seine Gesprächstaktik danach ausrichten. Er wird also von diesem Wissen profitieren. Wenn ein Mensch auf Urlaub fahren will und weiß, dass ihm eine erholsame, ruhige und passive Phase bevorsteht, wird er keinen Aktivurlaub planen, sondern sein Urlaubsziel den Umständen anpassen. Er wird vielleicht seinen Urlaub mit einer Kur verbinden, die er immer schon machen wollte, und sich optimal erholen. Wenn ein Arzt herausfinden kann, wann sich der nächste Migräneanfall bei seinem Patienten ereignen wird, wird er dieses Wissen zum Nutzen des Patienten anwenden. Er wird das energetische Muster erkennen, das hinter diesen Anfällen steht und die psychosomatischen Zusammenhänge herauszufinden versuchen. Wenn sich ein Lehrer davon überzeugen konnte, dass seine Schüler zu gewissen Zeiten bessere Schularbeiten schreiben als an anderen Tagen, wird er die Termine dafür richtig ansetzen. Er wird dafür Sorge tragen, dass sie bessere Arbeiten abliefern und erfolgreicher in seinem Fach sind. Wenn ein Trainer weiß, dass einige Ersatzspieler beim nächsten Match bessere energetische Voraussetzungen aufweisen als manche Stammspieler, wird er die Aufstellung seiner Mannschaft danach ausrichten. Er wird

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dadurch vermeiden, dass Spieler gesundheitlichen Schaden davontragen, wenn sie zeitlich bedingten Funktionsbelastungen ausgesetzt sind. Wenn Eltern die Zusammenhänge erkennen, warum ihre Kinder in ihren Anlagen und Interessen so grundverschieden sind, warum es immer wieder zu Schwierigkeiten mit einem von ihnen kommt, warum eines besser lernt als das andere, warum sie emotional so unterschiedlich reagieren, werden sie besser damit umgehen als solche, die von diesen Zusammenhängen nichts wissen. Wenn zwei Lebenspartner den Grund herausfinden, warum sich in ihrer Beziehung immer wieder Spannungen aufbauen, die nur kurze Zeit dauern, werden sie toleranter miteinander umgehen und die Schuld an diesen Spannungen nicht dem jeweils anderen zuschieben. Sie werden zu einem harmonischeren Zusammenleben kommen. Diese paar Beispiele von vielen Möglichkeiten zeigen schon, dass tiefere Einsichten zu besseren und vernünftigeren Entscheidungen führen können. Es können Fehler vermieden werden, die man begehen würde, hätte man nicht von den energetischen Gegebenheiten Kenntnis. Wenn in diesem Buch eine Methode vorgestellt wird, mit deren Hilfe sich die qualitative, subjektiv erfahrbare Seite des Lebens mit Hilfe von Symbolen objektivieren und auf diese Weise verstehen läßt, so sollen auch ihre Grenzen klar aufgezeigt werden: Die psychodynamischen Methoden decken energetische Zustände auf, sie liefern keine objektiv meßbaren Ergebnisse. Sie lassen erkennen, welche Qualitäten die unterschiedlichen Bereiche der Lebenskraft zu bestimmten Zeiten aufweisen. Nicht kann vorausgesagt werden, was der Mensch mit seinen Energien anfangen wird. Es können nur Möglichkeiten aufgezeigt werden, günstige oder ungünstige Voraussetzungen für bestimmte Aktivitäten oder Zustände, es können aber keine bindenden Anleitungen zum Handeln oder Nicht-Handeln gegeben werden. Aussagen in diese Richtung wären suspekt, denn sie würden den Bereich der Wahrsagerei berühren. Wenn beispielsweise komplizierte Akten durchzuarbeiten sind, kann man einen Zeitpunkt wählen, an dem die energetischen Voraussetzungen im Mentalbereich optimal sind. Lesen wird man immer können, doch zu gewissen Zeiten fällt es einem leichter als an anderen Tagen; das wird jeder Leser mehrmals in der Praxis erfahren haben. Man wird dieses Wissen bei der Zeitwahl berücksichtigen und von der Entscheidung profitieren. Ein anderes Beispiel: Das Eintreffen von Migräneanfällen kann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorausgesagt werden. Es gibt energetische Voraussetzungen, die Kopfschmerzen fördern. Doch nicht an jedem der möglichen Zeitpunkte wird ein Migräneanfall auftreten, sondern nur an einigen. Alle Anfälle finden jedoch an prognostizierten Zeitpunkten statt. Die Prognosen bleiben wie bei der Wettervorhersage im Rahmen der Wahrscheinlichkeit. Diese ist je nach inneren und äußeren Begleitumständen (psychische und physische Konstitution sowie Umwelteinflüsse) mehr oder minder groß. Es lassen sich wahrscheinliche, keine sicheren Ereignisse (wie das Eintreffen des nächsten Sonnenuntergangs) prognostizieren. Je öfter sich Prognosen erfüllen, mit desto größerer Sicherheit kann man sich nach ihnen richten, wodurch sich auch Handlungsmotive verschieben. Der Mensch gewinnt also mehr Entscheidungsmacht durch mehr Entscheidungswissen, doch wie er sich entscheiden wird, bleibt ganz allein ihm und seiner Intention überlassen. Seine Entscheidungsfreiheit und Selbstverantwortung wird nicht eingeengt, sondern erweitert. Naturgemäßes Handeln, mitmenschliches Fühlen und wertfreies Denken sind Grundpfeiler menschlicher Entwicklung und lassen sich durch Selbstbeobachtung und -regulierung trainieren. Dabei sind die psychodynamischen Rhythmenmethoden hilfreich, und man wird in allen Bereichen des Lebens eine Verbesserung erfahren.

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2. Allgemeiner Teil Die Lebensenergie Wenn wir von Lebensenergie sprechen, meinen wir die innere Energie, die Vitalkraft, die uns zur Verfügung steht. Im weiteren Sinne ist aber alles, was existiert, sowohl energetischer als auch geistiger Natur. Zwischen den beiden Polen des unendlich Großen und unendlich Kleinen pulsiert die Schöpfung in unzähligen Rhythmen. Im Menschen schwingen die Rhythmen des Mikrokosmos, und zwar in Resonanz zu den Rhythmen des Makrokosmos, auch wenn wir uns dessen nur vage oder überhaupt nicht bewußt sind. Geistige Prinzipien bestimmen uns, Kräfte beeinflussen uns; genau betrachtet bestehen wir ausschließlich aus gebündelter, koordinierter, verdichteter und pulsierender Energie, die Informationen enthält und weiterträgt. Dass unser Wille, unsere Gedanken, aber auch unsere Emotionen und Gefühle ein Energiepotential darstellen, das wir entweder aufbauend oder zerstörend einsetzen können, wissen wir. Wie steht es aber mit unserem Körper? Er setzt sich aus verschiedenen Organen, Geweben, Gerüsten und Systemen zusammen, die nach einem genialen Plan entworfen sind und normalerweise ohne unser Eingreifen optimal funktionieren. Größere und kleinere Reparaturen werden ohne unser Zutun und genau nach Plan vollzogen, und solange wir die Lebensgesetze nicht verletzen, bleiben wir gesund und können uralt werden. Wir wissen auch, dass schädliche Umwelteinflüsse, aber auch Verletzungen, diese geniale Ordnung empfindlich stören können. Wir haben bei ihrer Bewältigung oft ein Problem, wobei unsere Einstellung entscheidet, ob das Problem Leidcharakter annimmt oder nicht. Allmählich haben wir auch verstanden, dass uns destruktive Gedanken und Gefühle, wie auch Emotionen, schwer schädigen, dass sie sogar zum frühzeitigen Tod führen können. Hier wirken also Energien auf unsere geniale Lebensorganisation ein, verändern das Programm und führen zu Fehlschaltungen. Wie können wir uns das vorstellen? – Nun, die Bausteine der Organe, die vielen Zellen, sind einem „OrganProgramm“ untergeordnet, arbeiten aber jede für sich nach einem Spezialprogramm. So ist das Programm der Magenschleimhaut ein anderes als das der Zellen der Magenmuskulatur. Träger dieser Informationsgruppen sind die Gene, die DNS (Desoxyribonukleinsäure) mit ihrer wendeltreppenförmigen Form, der Doppelhelix, die wiederum aus einem Plus- und einem Minusfaden besteht. Der Doppelfaden selbst besteht aus je einer Kette von Phosphorsäureverbindungen und Desoxyribose in regelmäßiger, bausteinartiger Verbindung. Beide Fäden sind in regelmäßigen Abständen wie durch Sprossen einer Strickleiter verbunden, wobei jede Sprosse aus einem Basenpaar besteht. Es gibt vier Basen, wobei sich stets zwei komplementär ergänzen. Je drei dieser vier Basen bieten nun 64 Kombinationsmöglichkeiten. Es war die herausragende Entdeckung Martin Schönbergers, dass er die verblüffende Ähnlichkeit der Systematiken von genetischem Code und dem I-Ging (eine uralte naturphilosophische Lehre aus China, die auf dem Wandel zweier gegensätzlicher Prinzipien, Yang und Yin, beruht und das Wirken und Wandeln der Kräfte in allem Lebendigen und in der „toten“ Natur beschreibt) herausfand. Hier zeigt sich also ein Zusammenhang, der jeden Naturwissenschafter überzeugen muß. Beide Systeme beschreiben die Vielfalt der Welt von zwei verschiedenen Seiten, aber in einer einheitlichen „Weltformel“. Man kann davon ausgehen, dass das Programm, nach dem unsere Lebensvielfalt ausgerichtet ist, energetischer Natur ist, besser gesagt: elektromagnetischer Natur, wobei diese wiederum auf der Spannung zwischen Yang und Yin beruht bzw. auf das Zusammenspiel von Prinzipien zurückzuführen ist, die sich aus Yang und Yin zusammensetzen. Des weiteren läßt sich das periodische System der chemischen Elemente mit Hilfe des I-Ging verdeutlichen, so dass sich immer mehr Indizien eines geistig-energetisch-materiellen Zusammenhanges ergeben. Wie steht es aber mit den Bausteinen der Moleküle, die unsere Zellen bilden? Man ist heute fest davon überzeugt, dass die Atome in Wirklichkeit selbst nur aus elektrischen Ladungen bestehen. Beim Elektron (Masse Null, negative Ladung) war das schon seit geraumer Zeit bekannt. Die weitere Erforschung der Atomkerne führten zur SU3-Theorie (Gell-Mann) und zum Quarkmodell: Bisher unteilbare kleinste Teilchen mit der Masse Null bestehen aus noch kleineren Elementarteilchen mit 0, ± 1/3 oder ± 2/3 Ladung des Elektrons.

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Also auch von der anorganischen Seite her gesehen, besteht die Schöpfung aus Energie, aus Ladungspaaren, die sich als Pole gegenüberstehen, die zur Wiedervereinigung streben und so eine Relation eingehen und eine kreisende Bewegung ausführen, wodurch eine Form entsteht. Die Religionen bezeichnen die konträren Kräfte, die im polaren Geschehen auftreten, als Schöpfungskraft (Primärkraft) und Heimholungskraft (Christuskraft, Kraft der Liebe). Da beide Kräfte gleich stark sind, werden sie durch immerwährendes Schwingen im Gleichgewicht gehalten. Wenn wir den Begriff „Geist“ als Summe aller Möglichkeiten definieren, ergibt sich aus dieser Summe die unendliche Vielfalt der Rhythmen. Gleichzeitig schwingen alle diese unzähligen Rhythmen nach einem einheitlichen Gesetz. Das Wirken dieses Gesetzes kann mathematisch, philosophisch, religiös oder esoterisch gesehen werden, stets verbindet es aber alle Formen von Rhythmen. Dieses Gesetz tritt uns in Form von Synchronität entgegen, in Beziehung von „ähnlich wie ...“ oder „immer wenn, dann ...“. Die synchronen und analogen Bezüge sind es, die unser Bewußtsein ermöglichen und zur Erkenntnis führen. Je näher zwei Pole zu einander stehen, je weniger weit sie also aus der Einheit herausgetreten sind, oder – bildlich gesprochen – je näher sie dem Schöpfungsursprung stehen, um so schneller schwingt der Rhythmus im Mikrokosmos und im Makrokosmos. Wir wissen von den unvorstellbar schnellen Vibrationen des Lichtes, von den rasanten Schwingungen der Elektronen im ständigen Kreisen um den Atomkern, von den Schallwellen bis zum Atem und Puls des Menschen. Wir wissen von Erdbebenwellen, von Ebbe und Flut, wir leben im täglichen Rhythmus von Tag und Nacht, Wachen und Schlafen, Bewegung und Ruhe, Nahrungsaufnahme und Ausscheidung. Wir beobachten den Wechsel der Mondphasen, der Jahreszeiten, der Sonnenfleckenaktivität. Die Astronomen registrieren den Umlauf der Planeten um die Sonne, beschreiben deren Einwirkungen auf das Magnetfeld der Erde und das parallele Geschehen auf den einzelnen Beobachtungsebenen. Schließlich berichtet man uns vom Platonischen Jahr, das durch die Präzession der Erdachse entsteht und im Verlauf seiner fast 26.000 Erdenjahre verschiedene Hochkulturen entstehen und vergehen läßt. Der größte uns vorstellbare Rhythmus schließlich umfaßt das Werden und Vergehen der Galaxien und des gesamten Universums (der „Atem Brahmas“). Wir erkennen (oder erahnen zumindest), dass wir selbst und unser gesamtes Universum ausschließlich auf Grund zweier polarer Prinzipien aus bewegter und daher lebendiger Energie, Lebensenergie, bestehen, die in ihrem rhythmischen Schwingen geordnet, geregelt, harmonisch und planvoll die Welt der Erscheinungen aufbaut. Wenn wir „Leben“ wirklich verstehen wollen, müssen wir die Gesetzmäßigkeiten, nach denen die Rhythmen schwingen und durch die sie entstehen und bestehen, auch uneingeschränkt anerkennen. Da Rhythmen so lange schwingen, solange es eine Schöpfung durch zwei Pole gibt und solange es daher Polarität gibt, gibt es auch Leben, solange es Schöpfung gibt. Leben ist auf keine bestimmte Ebene beschränkt. Alles, aber auch wirklich alles, schwingt ständig und lebt daher, sobald es sich in einer Organisation strukturiert hat. Die Energie, die diese verschiedenen Rhythmen hervorruft, hört nie auf zu wirken, denn würde sie aufhören zu bestehen, würden augenblicklich alle ausgebildeten Pole und Polaritäten in der Einheit verschmelzen und sich auflösen; das Universum würde aufhören zu existieren und ins Nichts verschwinden. Wir können andererseits beobachten, dass verschiedene Rhythmen aufeinander verstärkend oder hemmend einwirken (z.B. Sonne und Mond in Konjunktionslage, also bei Neumond, bei der eine Springflut entstehen kann), dass dadurch neue Schwingungen aufgebaut werden, dass Änderungen der Frequenzen und Amplituden möglich sind. Es ist auch bekannt, dass Energien in einem begrenzten Feld schwanken können; sie verlagern sich woanders hin oder wechseln ihre Dimension. Die Sprünge der Elektronen innerhalb der Atomschalen versinnbildlichen diese Energieumwandlungen. Die Wissenschaft kennt vier Arten von Kräften, die ständig untereinander in Beziehung stehen und die Welt zusammenhalten: die elektromagnetische, die strahlende, die anziehende (Gravitation) und die Kernkraft. Sie entsprechen absolut den vier Kräften, die im I-Ging beschrieben werden. Im Kräftewandel ändert sich lediglich bei geänderter Prinzipienlage eine Form. Wechselt eine Kraft ihre Dimension, wechselt auch die Form ihre Dimension. Nach den alten esoterischen Lehren verkörpert der Mensch sieben Prinzipien, die mit den sieben Strahlen, den sieben Energiezentren (Chakras) und den sieben Sphären korrelieren. Diese sieben Prinzipien können auf fünf (chinesische Elemente), vier (klassische Elemente), drei (Biorhythmen) oder zwei Prinzipien (Yang und Yin) reduziert oder aber auf neun (Enneagramm), zehn (Planeten), zwölf (Tierkreiszeichen) oder 64

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(Hexagramme des I-Ging) „Archetypen“ erweitert werden; sie dienen den verschiedensten esoterischen Systemen als Grundlage. Die Feinheit der jeweiligen Sphäre steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Dimension der jeweiligen Energie. Die Dimension wiederum steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den „Atomschalen“. Die Stärke der polaren Anziehung bestimmt die Durchdringungsfähigkeit bzw. Dichte eines energetischen Feldes bzw. einer Sphäre. Das Bewußtsein des Menschen kann alle Dimensionen durchdringen. Es spielt aber für die Qualität des Lebens eine entscheidende Rolle, ob der Mensch in groben oder feinen Sphären lebt. Das Bewußtsein der einzelnen Lebewesen ist nur scheinbar in ihnen selbst isoliert und innerhalb einer kleineren oder größeren Bandbreite entwickelt; de facto besteht aber ein Bewußtseinsganzes, das alle Möglichkeiten widerspiegelt. Manchmal steigt auch im Einzelnen das Bewußtsein in höhere Sphären auf, ein Phänomen, das wir in der Versenkung oder in Träumen erfahren können. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit von der Außenwelt abziehen und uns dem uns innewohnenden Lebensprinzip zuwenden, durchschreiten wir bewußt die Sphären der Emotionen, Gedanken und Zusammenhänge, um schließlich in der Energie selbst zu ruhen. Nichts anderes geschieht übrigens beim Sterbeprozeß: Die uns innewohnende Energie verläßt die starre Hülle eines verbrauchten, irdischen Körpers, um in einer feineren Sphäre bewußt zu verweilen. Unsere Seele, oder wie wir unser Innerstes auch immer bezeichnen, kann als energiegeladene Organisation gesehen werden, die innerhalb der Summe aller Möglichkeiten (Rhythmen) zu einem immer größer werdenden Anteil vom Ganzen heranreift, um schließlich vollbewußt und vollkommen (ganz) zu werden, also die Fülle, die Summe aller Möglichkeiten, die reine Geistigkeit, zu erreichen. Lebensenergie ist Energiefluß zwischen zwei gegensätzlichen Polen. Lebenskraft entsteht durch rhythmische Bewegung von energetischen Feldern, daher ist Rhythmus Voraussetzung des Lebens. Rhythmen entstehen nicht in der Natur, sondern sie ermöglichen die Natur.

Geschichtliche Hintergründe Seit eh und je war es den Menschen bewußt, dass nicht zu jeder Zeit die äußeren und inneren Energien in gleichem Maße wirken. Vor etwa 5.000 Jahren entwickelte sich in China die Lehre vom Yang, dem aktiven, zeugenden, männlichen, lichten, warmen und trockenen Prinzip, und vom Yin, dem passiven, empfangenden, weiblichen, dunklen, kalten und feuchten Prinzip. Diese beiden Prinzipien schaffen ein System von polaren Kräften, die untereinander in ständigem Austausch und Wechsel stehen, deren Ablauf letztlich vorausbestimmbar ist. Das I-Ging, das Buch der Wandlungen – bis zur Übersetzung durch R. Wilhelm nur wenigen westlichen Eingeweihten zugänglich –, gewinnt zunehmend an Bedeutung; nicht nur wegen seiner verblüffenden Vorhersagemöglichkeit und tiefen Weisheit, sondern vor allem wegen seiner Parallelität zu den Erkenntnissen der Atomteilchenforschung und in Hinblick auf den genetischen Code. Es zeigt in symbolisch verschlüsselter Sprache die verschiedenen Bewußtseinsformen und Archetypen auf, enthält aber auch das periodische System der chemischen Elemente und der vier Aminosäuren, die am Bau der Doppelhelix beteiligt sind. Wesentliches Element dieser uralten Lehre ist die Erkenntnis zweier entgegengesetzter, aber einander bedingender Prinzipien, die aus der ursprünglichen Einheit herausgetreten sind und permanent aufeinander zustreben, wodurch eine zyklische Bewegung entsteht, das Urbild des Lebens. Aus diesen beiden Prinzipien bilden sich sämtliche Archetypen, die sich wiederum auf jeder Ebene in verschiedenen Formen manifestieren. In den philosophischen und religiösen Systemen vergangener Hochkulturen spielte das Rad als Symbol des Wandels alles Lebendigen eine bedeutende Rolle. Dieses wurde meist mit einer senkrechten und waagrechten Achse abgebildet. Auch das Kreuzsymbol weist auf das zyklische Geschehen hin. In Ägypten wurde den Menschen vor mehr als 3.000 Jahren in uns überlieferten Kalendern geraten, wie sie sich an einzelnen Tagen des Jahres verhalten sollen. König Salomon sagte im Buch Salomon 3, 1-8 manches über die Qualität der Zeit aus. Etwa um 500 v. Chr. sprach Heraklit in seiner Lehre vom Wandel allen Seins sein uns überliefertes Wort: „panta rhei“ (alles fließt). Auch Hippokrates machte seine Schüler auf

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rhythmische Vorgänge aufmerksam, wenn er bei seinen Patienten „gute“ und „schlechte Tage“ bemerkte. Im 2. Jh. n. Chr. gab der griechisch-römische Arzt Galen sein Wissen um periodische Verläufe und kritische Phasen von Krankheiten weiter. Man sieht – die Biorhythmik ist so alt, wie es Überlieferungen gibt. Obwohl im Zeitalter des Widders und des Fisches das uralte innere Wissen um die rhythmischen Schwankungen der Kräfte wegen der zunehmenden Hinwendung zum Materiellen immer mehr verschüttet wurde, konnte es von einigen „Eingeweihten“, so vor allem von Paracelsus, durch die Wirren des Mittelalters als geheimes, esoterisches, okkultes Gut weitergetragen werden; es war also nie wirklich vergessen. Es war nur eine Frage der Zeit, dass sich der Mensch im heraufdämmernden Wassermann-Zeitalter das alte Wissen aus innerer Sehnsucht nach Licht und Wahrheit wieder errang. Besonders Künstler verliehen ihrem Gespür um das Schwanken ihrer Kräfte, Stimmungen und mentalen Fähigkeiten immer wieder Ausdruck. Aber erst zu Beginn des 20. Jh. wurde die Wissenschaft auf diese Kräfteschwankungen aufmerksam. Der in Berlin wirkende Sanitätsrat und Biologe Dr. Wilhelm Fließ veröffentlichte nacheinander mehrere, zum Teil recht umfangreiche Werke über seine Forschungsergebnisse. Er beobachtete das Wirken eines 23-tägigen und eines 28-tägigen Langzeitrhythmus, vermutete in ihnen das männliche und weibliche Prinzip und bezeichnete sie als „Substanzrhythmen“. Seine Freundschaft mit Sigmund Freud, der – wie man es oft beim Entstehen neuer Erkenntnisse beobachten kann – zur gleichen Zeit rein „zufällig“ an seiner Arbeit über die beiden Seelenanteile Animus und Anima feilte, verhalf seinen Erkenntnissen allmählich zum Durchbruch. Anerkannt wurde die Arbeit von Fließ allerdings erst nach seinem Tode. Kurz nach Fließ veröffentlichte der Wiener Professor Dr. Hermann Swoboda seine Arbeit über die Perioden des menschlichen Organismus in ihrer psychologischen und biologischen Bedeutung. Allerdings führte die Entdeckung von vorerst nur zwei Rhythmen zu einer nicht ganz richtigen Ansicht über ihre Natur, und noch heute hält man hartnäckig an der damals geäußerten Polarität eines männlichen und weiblichen Rhythmus fest. Spätestens nach der 1928 veröffentlichten Entdeckung eines mentalen, 33-tägigen Rhythmus nach den Beobachtungen des in Innsbruck tätigen Dr. Ing. Friedrich Teltscher hätte man aufwachen und die alte Bezeichnungsweise revidieren müssen. Zusammenhänge mit Unfällen, die Rhythmenverwandtschaft und umfangreiche statistische Arbeiten zeigte der Schweizer Dipl. Ing. Hans Schwing 1939 auf. Hans Früh, ebenfalls ein Schweizer, leistete einen Beitrag, indem er die von seinen Vorgängern ins Spiel gebrachte Theorie der „Sekundärrhythmen“ verfocht. Hans Genuit, ein bekannter Astrologe, beobachtete einen „Erfolgsrhythmus“, der die Resultante der 3 Grundrhythmen, nämlich des „männlichen“, „weiblichen“ und „intellektuellen“ Rhythmus, darstellt. Wiederum einem Schweizer, nämlich A.J. Dietziker, blieb es vorbehalten, die gegenseitige Beeinflussung zweier oder mehrerer Rhythmen aufzuzeigen, wobei jeweils Kopf-, Herz- oder Kreislaufbelastungen beobachtet werden können. Er hat auch die Typenzugehörigkeit, die Zugehörigkeit zu den Erbkreisen und die Prägung des Menschen, z.B. bei den sogenannten „Linksern“, Legasthenikern oder Linkshändern, weitgehend erforscht. Heute noch halten sich einige bedeutende Fluggesellschaften bei der Erstellung ihrer Einsatzpläne nach seinem Konzept, indem sie ihre Piloten an belasteten Tagen nicht fliegen lassen. Den wissenschaftlichen Nachweis über das Vorkommen der Zahlen 23, 28 und 33 in der Natur machten sich Hans R. Früh, der Astronom Heinrich Kündig und der Mathematiker Küenzi zur Aufgabe. (Spätere Überprüfungen ergaben allerdings, dass nicht nur diese Zahlen, sondern auch alle anderen in der Natur vorkommen und dass jede beliebige Zahl nicht nur mit den Zahlen 23, 28 und 33, sondern mit einer Kombination von jeweils zwei beliebigen Zahlen ausgedrückt werden kann.) Parallel zur empirischen Biorhythmik entwickelte sich ein streng wissenschaftlicher Forschungszweig, die Chronobiologie. Ihre Vertreter untersuchen die Einwirkungen der exogenen Rhythmen (Drehung der Erde um sich selbst und um die Sonne, Mondumlauf usw.) auf den Menschen. Sie beschäftigen sich mit den periodischen Schwankungen der Ausschüttungen der verschiedensten Hormone, mit der energetischen Situation der lebenden Zellen, mit den Blutbildungs-, Verdauungs-, Stoffwechsel-, Herz-, Kreislauf-, Schlaf-, Fruchtbarkeits-, Geburts-, Sterblichkeits- und sonstigen Rhythmen. Auch die Schlafforschung gehört hierher. Aus der Chronobiologie entwickelten sich die Chronopharmakologie, die Chronopharmakokinetik sowie die Chronopsychologie.

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Die psychodynamische Rhythmik fußt auf chronobiologischen Erkenntnissen und gelangte gegen Ende des 20. Jahrhunderts durch interdiziplinäre Forschungen über die einfachen und komplizierten Interferenzschwingungen zum Durchbruch. Durch sie wird unter anderem die psychologische Seite der Biorhythmik aufgedeckt und dargestellt. Das Wissen um rhythmische Schwankungen ist so alt wie die Menschheit selbst.

Die Rhythmenarten Welche Rhythmen kennen wir? Prinzipiell kann man eine Unterscheidung zwischen „exogenen“ und „endogenen“ Rhythmen treffen. Exogene Rhythmen sind periodisch schwingende Bewegungen außerhalb unseres Körpers, beispielsweise die Gezeiten, die Jahreszeiten oder die Bewegungen der Gestirne. Sie sind objektiv beobachtbar und Gegenstand der Naturwissenschaft. Endogene Rhythmen sind subjektbezogen und zeigen sich u.a. in der Wiederkehr von Schlafen und Wachen, Zellaufbau und -abbau, Nahrungsaufnahme und Ausscheidung. Sie kommen somit in allen biologischen Prozessen vor. Auch unser Wollen, Fühlen und Denken ist rhythmischen Abläufen unterworfen, worin sich ihre psychologische Seite zeigt. Biorhythmen sind endogene Rhythmen, haben aber dennoch einen Bezug zu exogenen Rhythmen. Als endogene Rhythmen sind sie jedoch nur subjektiv wahrnehmbar und entziehen sich deshalb jeder labormäßigen Untersuchung. Was ist die Ursache des biorhythmischen Geschehens und wie entstehen die Schwingungen? Was Rhythmen sind, wird auf Seite 118 definiert. Da wir die physiologischen Wirkungen der Biorhythmen als Veränderungen in unserem eigenen Befinden spüren, werden diese über das Bewußtsein erfassbar. Das Bewußtsein spielt in diesem Fall eine Art Mittlerrolle. Weniger bekannt ist, dass auch das Bewußtsein Schwankungen unterworfen ist. Die Lebensrhythmen weisen nämlich eine psychologische Komponente auf, die von der psychodynamischen Rhythmik (PDR) beschrieben wird. Darunter versteht man das rhythmische Schwingen der Seelenkräfte des Menschen, des Wollens, Fühlens und Denkens. Die psychodynamische Rhythmik beschreibt die permanente Veränderung der verschiedenen Bereiche der Lebenskraft, unter anderem auch der Biorhythmen, als psychisches Phänomen.

Kausale oder synchrone Zusammenhänge? Die Wissenschaft ist fest davon überzeugt, dass verschiedene exogene Rhythmen auf das irdische Leben einen Einfluß ausüben, auch wenn der Nachweis schuldig geblieben werden muß, welcher Mechanismus die inneren Veränderungen nachweisbar mit den äußeren Erscheinungen „verzahnt“. Bei genauerer Betrachtung bestehen diese „Einflüsse“ nur aus gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen beobachtbaren, ähnlichen und vergleichbaren Abläufen. Man kann sagen, ein Prinzip wirkt gleichzeitig („synchron“) auf mehreren Ebenen, ohne dass diese Ebenen kausal zusammenhängen, wobei sich zwei Geschehnisse ergeben, die als zusammenhängend betrachtet werden. Die strenge Wissenschaft braucht aber kausale Zusammenhänge, deshalb sucht sie die Ursachen der Biorhythmen in den Gestirnsrhythmen. Statt zu sagen, dass exogene und endogene Schwingungen auf Grund prinzipieller Gegebenheiten gleichzeitig auftreten, dass also ein Resonanzgeschehen beobachtet werden kann, verlangt sie den Nachweis, dass die Drehung der Erde oder des Mondes oder der Planeten selbst die Ursache der Biorhythmen ist – oder zumindest von ausschlaggebender Bedeutung. Wenn dieser Nachweis aber nicht erbracht werden kann, tauge die ganze Theorie nichts. In diesem Licht sind alle Fragen nach Beweisen und Kausalzusammenhängen zu sehen. Es gibt keine Kausalität, nur Synchronität, auch hinsichtlich der Gestirnsrhythmen und des Verhaltens von Pflanzen und Tieren. Ein Beispiel: Es ist längst bekannt, dass der Wechsel der Mondphasen Veränderungen im Wasserhaushalt der Natur bewirkt. Kausal ist dieser Zusammenhang aber nicht begründbar. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, einen kausalen Zusammenhang zwischen blühenden Mandelbäumen, die auf den Mond reagieren,

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und einer friedlichen und freundlichen Stimmungslage von Herrn X zu sehen. Tatsächlich ist es aber so, dass in der „Seele“ des Herrn X die gleichen Auslösungen für eine innere Veränderung wirksam werden wie in der „Seele“ der Mandelbäume, in beiden gleichzeitig die gleichen wie in der „Seele“ der Erde, diese wiederum die gleichen wie in der „Seele“ unseres Sonnensystems usw. Der Informationsfluß, der durch Prinzipienwirkung Veränderungen hervorruft, macht sich in allen seelischen Organisationen gleichzeitig, d.h. synchron, bemerkbar, vorausgesetzt, es bestehen Schwingungen analoger Natur. Diese Zusammenhänge, die für einen Teil der Wissenschafter heute selbstverständlich sind (die Molekularbiologie ist hier schon einen Schritt voraus), werden vom anderen Teil noch ignoriert. Es besteht also eine gewisse Schwierigkeit in der Beweisführung durch die Ignoranz eines Teils der Wissenschafter. Einflüsse und Wirkungen beruhen nicht auf Kausalität, sondern auf Synchronität.

Die Sonne als Energielieferant Wer bislang der Meinung war, dass wir unsere Energie durch die Zufuhr von Nahrungsmitteln bekommen, muß umdenken. Was wir täglich zu uns nehmen, reicht nur zu 10% für unseren Energiebedarf aus. Die Verdauung verbraucht einen großen Teil unserer Energie, ebenfalls unser Gehirn. Für körperliche Tätigkeit bleibt nicht mehr viel übrig. Es ist bekannt, dass sich viele Tiere, vor allem Insekten, ihre Energie dadurch holen, dass sie in der Sonne sitzen und ihre Flügel ausbreiten, in denen sich „Empfangsorgane“ für die Sonnenstrahlung befinden. Auch Reptilien holen sich durch regelmäßiges Sonnen ihre Energie. Die Nahrungsaufnahme dient hauptsächlich zur Bereitstellung jener Materialien, die unser Körper zur Aufrechterhaltung seiner Funktionen benötigt. Ungefähr 90% unserer Lebensenergie erhalten wir durch Strahlung, hauptsächlich durch Sonneneinstrahlung. Es ist seit langem bekannt, dass die Lebensenergie, die uns zur Verfügung steht, mit der Sonnenstrahlung zusammenhängt, dass diese Strahlung Schwankungen ausgesetzt ist und von den Bewegungen im Sonnensystem abhängt. In Indien gilt die Energie als Aspekt der Gottheit. Shakti ist das energetische Prinzip, das alles aufbaut, erhält und zerstört. Bereits seit Jahrtausenden wird dort die Lehre von den Chakren (oder Chakras), den feinstofflichen Energiezentren im Menschen, weitergetragen, wonach die Vitalkraft von der Sonne und den unzähligen Sternen geliefert wird. Die Strahlung wird über die Chakren aufgenommen und über Nervengeflechte nach oben, in den Kopf, geleitet und im übrigen Körper verteilt. Auch die westlichen Theosophen vertreten die Ansicht von einer Chakra-Organisation des Menschen, allen voran C.W. Leadbeater und Annie Besant, die im 19. Jh. umfangreiche Schriften über die energetische Natur des Menschen veröffentlichten. Der wissenschaftliche Nachweis über die Theorie, wonach die Sonne als Hauptlieferant der Lebensenergie angesehen werden kann, gelang erst in den letzten Jahren. In einer wissenschaftlichen Sendung über die Sonne wurde im Fernsehen eine Computersimulation über die Bewegung des Mittelpunkts des Sonnensystems gezeigt. Es waren auffallende Parallelen zum rhythmischen Ablauf der Lebenskraft, des sogenannten „Harmonierhythmus“, zu erkennen, der im zweibändigen Grundlagenwerk des Autors über die psychodynamische Rhythmik „Biorhythmik – die neue Dimension (Orac Wien, 1990) beschrieben wurde. Es wurde aufgezeigt, dass die Eigendrehung der Sonne, ihr Pulsieren und die Drehung der Planeten um sie als eigentliche Ursache des rhythmischen Geschehens im Menschen angesehen werden können. Die Astrophysik liefert weitere Erkenntnisse: Die Strahlung selbst beruht auf Kernprozessen in der Sonne, bei denen Energiequanten ungeheuren Ausmaßes frei werden und in den Kosmos ausstrahlen. Diese Energiequanten treffen auf das Energiefeld der Erde und erzeugen Schwingungen, die als uns Licht, Wärme oder als Wetterphänomene bewußt werden. Die Strahlen werden von den Planeten absorbiert und wieder reflektiert, so dass sich eine Art Sekundärstrahlung bildet, die je nach der Beschaffenheit des Energiefelds des jeweiligen Planeten spezifisch moduliert, d.h. abgeändert, auf uns einwirkt. (Die Sekundärstrahlung erklärt übrigens die Wirkung der sogenannten „Planetenprinzipien“ der Astrologie.) Aber auch von den übrigen Sternen unserer Milchstraße oder weiter entfernter Galaxien werden wir laufend mit Strahlungsenergie „bombardiert“. Während die Sonneneinstrahlung vorwiegend am Tag wirksam ist, bleibt die kosmische Strahlungswirkung bei Tag und Nacht voll und ganz bestehen.

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Auch aus biologischer Sicht sind die Zusammenhänge zwischen dem Menschen und dem Kosmos längst bekannt. Als Hauptfaktor für unser Leben und somit auch für unser Zellenleben wird von den Biologen die Sonne angesehen, ihre Strahlungen unterschiedlichster Art, ihr schwankendes Magnet- und Gravitationsfeld bzw. das der Erde bei ihrer jahreszeitlich bedingt unterschiedlichen Entfernung und axialen Stellung zur Sonne. Es ist bekannt, dass auf der der Sonne abgewandten Seite (Nachtseite) der Erde andere Strahlungssituationen und Magnetfeldqualitäten herrschen als auf ihrer der Sonne zugewandten. Diese makrokosmischen Situationen zeigen analoge Zustände und Veränderungen in der magnetischen Aura des Menschen, in welcher sich gleichzeitig polare bzw. energetische Zustände verändern. Da die Hormonausschüttungen ebenfalls polarisiert erfolgen (ja/nein, mehr/weniger, Hemmung/Verstärkung), wird der Zusammenhang von seiten der Biologie nicht bestritten. Also nicht nur die Strahlung der Sonne, sondern auch die Veränderungen der energetischen Situation im Magnetfeld der Erde zeigen sich parallel zu entsprechenden psychischen und physischen Veränderungen beim Menschen. Sonnennähe führt zur Aktivierung, Sonnenferne zur Passivierung (Winterschlaf der Tiere, Rückzug der Pflanzenwelt). Somit entsprechen auch makrokosmische und mikrokosmische Ladungen einander, weil es bei Ladungen keine Unterschiede zwischen „oben“ und „unten“ gibt. Wir beziehen unsere Energie größtenteils von der Sonne und nur zum geringsten Teil aus der Nahrung. Selbst die Nahrung ist „konservierte“ Sonnenenergie.

Die Rhythmen in unserem Sonnensystem Wir erleben täglich und jährlich viele synchrone Einflüsse kosmischer Schwingungen auf unser Leben. Die stärksten Auswirkungen zeigen sich wohl in der Drehung der Erde um ihre Achse und ihrer Drehung um die Sonne. Weniger stark werden wir mit den Wirkungen der Planetenrhythmen in ihrer Bahn um die Sonne und dem Rhythmus der Erdachse im „platonischen Jahr“ bzw. im „Weltenjahr“ konfrontiert. Zu den starken Einflüssen zählt selbstverständlich auch der Mondzyklus. a) Die Drehung der Erde um sich selbst Tag und Nacht wirken sich aus - im Schlafrhythmus - im Ernährungs- und Ausscheidungsrhythmus - im Arbeits- und Berufsrhythmus - im Wachstumsrhythmus (Haare, Bart, Pflanzen) - im Regenerationsrhythmus (Ladung und Entladung der Körperzellen) - im Blutdruckrhythmus - im Drüsensekretionsrhythmus - im Hormonausscheidungsrhythmus - im Bewußtseinsrhythmus (tagbewußt / unbewußt) - im Vitalisierungsrhythmus des Sauerstoffs (Ionisierung) - im Auf- und Abbau von Ozon - in den Schwankungen im Magnetfeld der Erde - in der Sauerstoffproduktion der Pflanzen - in Temperaturschwankungen - in Lichtschwankungen usw. b) -

Die Drehung des Mondes um die Erde (ca. 29,5 Tage) zeigt sich in Ebbe und Flut im Pflanzenwachstum im Wachstum der Finger- und Zehennägel im Einfluß auf das Magnetfeld der Erde in unterschiedlichen Trieb- und Stimmungslagen

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im vegetativen Nervensystem in Einflüssen auf das Wetter usw.

c) Die Drehung der Planeten um die Sonne Ihre Erdnähe bzw. Erdferne bewirkt - Einflüsse auf das Magnetfeld der Erde - Einflüsse auf das Wachstum und die Gesundheit aller Lebewesen (Planetenkräfte wirken durch die feinstofflichen Energiezentren, die Chakras) - Einflüsse auf die Weiterentwicklung der Lebewesen - Schwankungen in der Persönlichkeit von Menschen und Tieren - massenhaftes Auftreten gewisser „Schädlinge“ usw. d) -

Die Drehung der Erde um die Sonne zeigt sich in Schwankungen der Länge von Tag und Nacht durch die Neigung der Erdachse den Jahreszeiten Schwankungen der Gezeitenintensität Temperaturveränderungen Strahlungsschwankungen durch Erdferne und Erdnähe der Sonne (Perihel und Aphel) Veränderungen der Vitalität Lichtstärkeschwankungen Veränderungen im Aufbau der Ionosphäre Fruchtbarkeitszyklen Aktivitätsschwankungen (Winterschlaf, Nestbau bei den Tieren) der jahreszeitlich bedingten Veränderung der Sterblichkeitsrate usw.

e) Die Drehung der Sonne um sich selbst (27,1-Tage-Rhythmus) Die Rotation der Sonne ist ein Rest der ursprünglichen Drehung des Sonnensystems als Spiralnebel. In ihr liegt der Grund für die Drehung aller Planeten in einer Ebene und Richtung um die Sonne. Durch diese Rotation entstehen gewaltige Massenverschiebungen, auf die die sogenannten „Protuberanzen“, das sind riesige Gasexplosionen, zurückzuführen sind, die man auf der Sonnenoberfläche beobachten kann. f) Der Sonnenfleckenrhythmus (zwischen 11 und 12 Jahren) Man beobachtete, dass die Sonne „atmet“, also eine pulsierende, ihr Volumen verändernde Tätigkeit ausführt. In der Aktivphase (Ausdehnungsphase) kommt es verstärkt zu Protuberanzen und zu Störungen im Funkverkehr. Es wurden Zusammenhänge mit Dürre- und Trockenperioden, massenhaftem Auftreten von Schädlingen, vermindertem Wachstum von Pflanzen (sichtbar an den Jahresringen der Bäume) sowie weltbzw. wirtschaftspolitischen Zyklen beobachtet. g) Die Rotation der Erdachse in Form eines Kegelmantels (25.868 Jahre) Dieser Rhythmus wurde wegen seiner langen Dauer kaum erforscht. Im sogenannten „Platonischen Jahr“ entwickeln sich die verschiedenen Kulturen und Religionen. (Dass wir heute vom „Wassermann-Zeitalter“ reden, ist auf diesen Rhythmus zurückzuführen.) Er darf aber nicht mit dem „Weltenjahr“ verwechselt werden, das einer Drehung unseres Sonnensystems um den Mittelpunkt unserer Galaxis entspricht und ca. 24.400 Jahre lang dauert.

Wie oben, so unten Die Wissenschaft weiß heute, bedingt durch die neueren Erkenntnisse der Teilchenforschung, dass jeder Teil des Universums, und sei er noch so klein, mit allen übrigen Teilen in Wechselwirkung steht, in einer wesentlichen und bestimmten Beziehung, die nicht ohne Auswirkungen auf alles andere geändert werden kann. Somit ist klar, dass die riesigen Energien fernster Galaxien das Gesamtsystem des Universums „durchwirken“ und selbstverständlich auch auf uns einströmen, ob wir das spüren oder nicht. Allein die Tatsache, dass wir Licht- und Radiowellen entferntester Sternsysteme empfangen können, und dies mit unseren groben Sinnen oder Apparaturen, weist darauf hin, dass unsere feinstofflichen Energiezentren, die uns ständig mit Strahlungsenergie versorgen und die keinerlei atomaren oder molekularen Strukturen 17

unterworfen sind, viel empfindlicher auf diese Energien reagieren, als wir es sinnlich erfassen können. Menschen mit höherer Sensibilität wissen sich ständig von kosmischen Energien durchflossen. Wenn wir Sterne sehen können, empfangen wir auch ihre Strahlen und somit ihre Energien. Es gibt also vier Bereiche, in denen sowohl exogene also auch endogene Wirkungen von Rhythmen auftreten: der Bereich der Erde (mit ihrem Mond), der Bereich der Sonne (mit ihrem Planetensystem), der Bereich der Galaxis (mit ihren Sonnensystemen), und schließlich der Kosmos (mit seinen unzähligen Galaxien). Je schneller und erdnäher, um so bewußter sind uns die Rhythmen, und um so mehr Menschen nehmen sie wahr. Je langsamer und erdferner, um so mehr bedarf es einer erhöhten Sensibilität, um sie zu spüren, und eines feineren Bewußtseins, um sie zu erkennen. Auch die Psychologen wissen schon lange über die Zusammenhänge und Beziehungen von Außen- und Innenwelt im Menschen Bescheid. Dennoch gibt es akademische Ignoranten, die kraft ihres Geistes ihre Seele leugnen und sich nur der Außenwelt widmen. Wenn es um den Organismus und die innere Organisation des Kosmos geht, dessen Systematik der Mensch ja widerspiegelt, entsteht für sie ein Problem. Der Grund für dieses Unverständnis liegt im Mangel an kosmischem Bewußtsein, denn nur solches kann die Innenwelt des Kosmos erkennen. Man weiß von der Parallelität von Mondphasen und natürlichem Geschehen. Bei Pflanzen, Tieren und Menschen hat man bestimmte Verhaltensänderungen festgestellt, in der Struktur von Kristallen hat man strukturelle Wachstumstendenzen beobachtet. Dennoch lehnen sie den Mondeinfluß als nicht bewiesen ab. Planetenkräfte können von der strengen Naturwissenschaft aber nur über den Umweg synchroner Wirkungen erkannt werden. Auch mit feinsten Instrumenten können Magnet- und Gravitationsfelder von Planeten nicht restlos vermessen werden. Von den Astrologen werden die Planetenkräfte als Prinzipienwirkungen beschrieben, weil sie die Feldtheorie der modernen Physik nicht kennen. Und die Physiker wollen nichts von planetaren Prinzipien wissen, weil sie nur einen Teil der Planetenwirkungen durch mathematische Berechnungen erfassen können. Die Menschen, die sich mit dem Kosmos befassen, also die Astronomen und die Astrologen, haben Probleme in der Auffassung des inneren Kosmos, wenn sie nur die wissenschaftliche Sichtweise vertreten. Um so mehr der nicht dem Kosmos zugewandte Mensch, der nur anerkennt, was er sinnlich wahrnimmt. Seine Sinnesorgane können nur eine winzige Bandbreite aller Frequenzen erfassen, selbst wenn er diese Bandbreite durch Instrumente vergrößert. Die meisten Menschen bemerken bzw. registrieren die sich ständig verändernde energetische Situation bewußt, wenn sie eine bestimmte Reizschwelle übersteigt. Man kann allerdings den Zusammenhang zwischen diesen Veränderungen und den eigenen Aggressionen, Stimmungen, ästhetischen Empfindungen, moralischen Intentionen, sozialen Verhaltensweisen usw., die in das äußere Geschehen einfließen und auf diese Weise das eigene Schicksal beeinflussen, nur schwer erkennen. Den wenigsten Menschen ist bewußt, dass sie selbst als Teil der Natur aus schwingender Energie bestehen, und dass diese Schwingungen von anderen Schwingungen Veränderungen erfahren, wodurch sich Interferenzschwingungen aufbauen, die den seelischen Zustand beeinflussen, hemmen oder verstärken. Kein Mensch denkt daran, dass die persönlichen Reaktionen von der Amplitude (Einflußstärke) und der Frequenz (Affinität) aller Schwingungen, die den eigenen Schwingungen entsprechen, abhängen. Hier gilt es also noch viel zu forschen. Es wird notwendig sein, dass sich Astronomen und Astrologen gemeinsam des Themas „Kosmos“ annehmen, auch wenn sie es von verschiedenen Seiten her betrachten und jeder dem jeweils anderen mißtraut. In den letzten Jahrzehnten lieferte die Chronobiologie bereits viele neue Erkenntnisse, die – wenn man sie in ihrer Gesamtheit betrachtet – die Aussagen der Astrologen zu unterstützen scheinen. Wir können uns als Resonanzboden des Kosmos oder als ein Musikinstrument betrachten, das verschiedene Saiten umfaßt. Wir können zwar den Planeten Uranus kaum sehen; dessen Licht als spezifisch modulierte Spiegelung des Sonnenlichts strahlt trotzdem ständig auf uns ein und beeinflußt unsere eigenen Schwingungen ähnlicher Art. Wir sind nicht nur physisch gesehen absolut abhängig vom Lauf der Erde um die Sonne. Unser Sonnensystem ist im Gleichgewicht, auch wenn es ununterbrochen in Bewegung ist. Alle Planeten und Kometen, selbst alle noch so feinen Nebelbestandteile, alle Monde wirken an diesem Gleichgewichtszustand

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mit. Auch das Gravitationsfeld des Uranus ist am Gesamtgleichgewicht des Sonnensystems beteiligt und somit auch am geregelten Umlauf aller anderen Planeten inklusive unserer Erde, weswegen er auch unser Gleichgewicht permanent beeinflußt. Ebenso verhält es sich mit allen Sternen, ob für uns sichtbar oder unsichtbar. Selbst feinste Strahlen aus entferntesten Quellen wirken sich auf unser Schwingungsgefüge modulierend oder interferierend aus, weil Strahlung in der „leeren“ Unendlichkeit unendlich weit wirkt. Was die Schwierigkeit anbelangt, die Synchronität zwischen biorhythmischen und makrokosmischen Schwingungszeiten (Frequenzen) festzustellen, so sei auf die Tatsache hingewiesen, dass die Zeit als Bewußtseinskoordinate etwas rein Subjektives ist. Sie ist für uns qualitativ besetzt, wobei wir Abhängigkeiten zwischen ihrer Güte und ihrer scheinbaren Dauer aufstellen: Schönes geht schnell vorbei, Unangenehmes scheint ewig zu dauern. So ist auch der Zusammenhang zwischen meßbaren kosmischen Rhythmen und erlebten Zeiträumen nicht unmittelbar, wohl aber synchron-analog gegeben. Natur zeigt sich im Raum, im Oben und Unten, Links und Rechts, Vorne und Hinten; Bewußtsein zeigt sich in der Zeit als Nacheinander oder Gleichzeitig. Schon aus dieser Betrachtungsweise ergibt sich die Schwierigkeit, äußere und innere Rhythmen einer genormten Zeitordnung zu unterwerfen, um die 23, 28 und 33 Tage im Kosmos zu finden. Denn die künstlich geschaffenen Normen berücksichtigen nicht die innerweltliche, also subjektive Seite der Natur. Man sollte nicht nach einer Identität von Zeitabläufen suchen, sondern nach Analogien in bezug auf die in ihnen wirkenden Prinzipien bzw. Qualitäten. Man sollte bedenken, dass die Dichte einer Sphäre die zeitlichen Veränderungen beeinflußt. Man braucht nur die Drehgeschwindigkeit der Sonne mit jener des Pluto vergleichen, der Hunderte Jahre braucht, um die Sonne zu umrunden, während der Merkur dafür nur wenige Wochen benötigt. Auf unterschiedlich dichten Ebenen wirkt sich rhythmisches Geschehen, das aufeinander folgende Auftreten von verschiedenen Qualitäten, auch in unterschiedlichen Zeitabläufen aus. Man muß die Zeitmaßstäbe dem jeweiligen Raum anpassen, wobei sich eben verschiedene Zeiträume ergeben. Andererseits zeigt die Asynchronität von planetaren und biorhythmischen Zuständen aber auch, dass Astrologie und Biorhythmik nicht dasselbe sind, da sie auf anderen Prinzipien beruhen. Von einem bekannten Astrologen stammt folgendes griffige Beispiel über die Relativität der Zeit: In einer Galerie hängen verschiedene Bilder, die einem Bilderzyklus angehören. Der Besucher wandert von Bild zu Bild, betrachtet eines fasziniert und vergißt darüber seine Umgebung, bis er zum nächsten Bild weitergeht. Alle Bilder, die er bisher gesehen hatte, hat er in seinem Unterbewußtsein gespeichert. Von dort holt er sie gedanklich wieder hervor, vergleicht sie, wägt, bewertet oder kritisiert sie. Er kennt jedoch die nächsten Bilder noch nicht, obwohl ein Zusammenhang zwischen ihnen und allen vorherigen besteht, die er gesehen hat. Der Künstler, der Galeriebesitzer, seine Angestellten und die Besucher der vergangenen Tage wissen, wo alle Bilder hängen, was sie bedeuten, nach welchen Gesichtspunkten sie entstanden sind. Und sie hängen alle gleichzeitig an ihrem Platz, unabhängig davon, dass sie von den gegenwärtigen Besuchern nur nacheinander betrachtet werden. – Kann man die Subjektivität von Bewußtsein und Zeit besser verdeutlichen? Ein weiterer analoger Zusammenhang zwischen äußerem Geschehen und innerem Erleben zeigt sich bei Zustandsveränderungen elektromagnetischer Felder auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit, beispielsweise bei Wetterfühligkeit. Man spürt den Übergang von Hochdruck- zu Tiefdrucklagen und umgekehrt. Das Wetter entwickelt sich synchron zu den wechselnden Ladungszuständen des Magnetfelds der Erde, dieses ist wiederum abhängig von der Stellung der übrigen Planeten zur Erde und von dieser zur Sonne. Ändert sich das Erdmagnetfeld oder eine lokale elektrisch-magnetische Situation, ändert sich mit dem Wetter auch gleichzeitig unser eigenes Magnetfeld. Dabei ist von ausschlaggebender Bedeutung, wie stark und stabil unser eigenes Magnetfeld aufgebaut ist. Besonders intensiv spüren gesundheitlich labile Menschen das Herannahen einer Warmfront. Durch Wärme schwingen die Atome schneller, es steigt ihre Aktivität. Bei Bewegung eines elektrischen Leiters durch ein Magnetfeld entsteht neben Elektrizität auch Wärme: die sogenannte „Gauß‘sche Wärme“. Unser Blut mit dem Blutfarbstoff Hämoglobin, der Eisen enthält, entspricht einem Eisenstab, der sich in einem Magnetfeld bewegt und dadurch elektrischen Strom erzeugt. Das Blut bindet ionisierten Sauerstoff (Träger der Vitalität), und in seinem Fließen durch unser eigenes Magnetfeld, das sich um den Pluspol (im Kopf) und den Minuspol (im Bauch) aufbaut, entstehen Wärme und elektrische Energie, die man im EKG oder EEG nachweisen kann. Wir erleben diese Energie als Aktivität, als Leistungsfähigkeit, als Dynamik usw. Auch Hautwiderstandsmessungen zeigen Veränderungen der biologischen und somit auch der biorhythmischen Situation in Zusammenhang mit äußeren Veränderungen an. Geopathische Störzonen,

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Kreuzungspunkte des Erdgitternetzes, Wasser- und Erzadern, die Nähe von Starkstromleitungen oder Mobiltelefonmasten, Mikrowellenherden, EDV-Bildschirmen oder Farbfernsehgeräten üben einen Einfluß auf unser Wohlbefinden aus, indem sie Modulationen (Veränderungen bei Strahlungen) und Interferenzen (Veränderungen von Frequenzen und Amplituden von Schwingungen) hervorrufen. Es gibt also eine Fülle von Wechselwirkungen, die gleichermaßen subjektiv erlebt und objektiv erforscht werden können. Man weiß, dass der Informationsfluß in den Zellen über schwingende elektromagnetische Felder erfolgt. Man kennt die Verbindung psychosomatischer Erkrankungen mit Fehlhaltungen gedanklicher oder emotionaler Art. Dr. Gerd Hamer beschrieb den Zusammenhang zwischen psychisch verursachten Zusammenbrüchen elektromagnetischer Felder im Gehirn und der Entstehung bestimmter Tumore und Krebsarten. Kreislauf- oder Verdauungsstörungen, Veränderungen der Hirnaktivitäten u.ä. haben letztlich immer energetische Ursachen, oder – genauer gesagt – wir können ihre Wirkungen nicht neutralisieren. Maßgeblich für die Art der Störung ist die Frequenz einer Schwingung, für ihre Stärke die Amplitude, für ihr Auftreten die Affinität zu eigenen Schwingungen, also ein individuelles Resonanzverhalten. Wenn hier näher auf die von der strengen Wissenschaft akzeptierten äußeren Einflüsse auf unsere innere Befindlichkeit eingegangen wurde, dann mit der Absicht, aufzuzeigen, wie sehr die Wissenschaft der subjektiven Beobachtung bedarf, die sie gerne als unwissenschaftlich abqualifiziert. Die Einflüsse selbst werden aber ebenso gerne als logisch-kausaler Zusammenhang interpretiert; und das, obwohl die einzelnen Betrachtungsebenen keineswegs kausal zusammenhängen. Andererseits wird ein kausaler Zusammenhang zwischen biorhythmischen Zyklen und kosmischen Rhythmen gerade von denen gefordert, die genau wissen müßten, das es ihn nicht geben kann. Und das alles noch dazu in der irrigen Annahme, dass Planetenprinzipien, die ja von der Wissenschaft ignoriert werden, weil „nur“ die Astrologen mit ihnen handeln, mit biorhythmischen Prinzipien identisch wären. Man versucht also einerseits, die Biorhythmik ins esoterische Eck zu drängen, wohin sie nicht gehört, andererseits verlangt man Kausalzusammenhänge, die es nirgendwo gibt. Man sieht also, wie verworren die ganze Angelegenheit ist. Die psychodynamischen Forschungen haben jedoch einen Ausweg gezeigt, der ins Weltbild der Wissenschaft paßt. Die Ergebnisse der psychodynamischen Rhythmik beruhen bei genauerem Hinsehen auf mindestens ebenso brauchbaren Indizien und Beweisen wie jene aller anderen Wissenschaften. Veränderungen um uns herum rufen Veränderungen in uns hervor, und innere Veränderungen führen zu Veränderungen in der Außenwelt.

Das Schwingungsresultat von Sonne und Mond Die Lebenskraft in uns hängt von der Strahlung aller Energiefelder ab, die auf uns einwirken. Wenn zwei oder mehrere Felder einander durchdringen, entstehen fließende Bewegungen – Schwingungen. Jeder große Himmelskörper, aber auch jedes Lebewesen, ja sogar jedes Atom, baut um sich ein Energiefeld auf, das zu strahlen beginnt, wenn in seinem Inneren atomare Zerfallsprozesse ablaufen. Die stärksten Strahlungsfelder liefern neben der Sonne die Erde und einige der größeren Planeten, während der Mond weniger strahlt als vielmehr ein spürbares Energiefeld aufbaut. Energiefelder bauen sich im Zentrum eines verdichteten Systems bzw. Körpers auf. Dieses Zentrum muß sich nicht mit dem geometrischen Mittelpunkt decken, sondern ist dort, wo sich der Schwerpunkt des Körpers befindet. Der geometrische Mittelpunkt der Sonne ist oft weit vom Schwerpunkt des Sonnensystems entfernt. Letzterer ist kein fixer Punkt, sondern verändert ununterbrochen seine Lage. Beteiligt an diesem Kreisen um den Sonnenmittelpunkt ist zunächst einmal die Eigendrehung der Sonne um ihre eigene Achse. Die Sonne selbst ist keine vollkommene Kugel, sondern ähnelt in ihrer Form eher einem Ei, so wie auch die Erde keine Kugel ist. Dadurch tanzt ihr Schwerpunkt im 27,1-Tages-Rhythmus um ihren geometrischen Mittelpunkt herum. Der zweite wichtige Einfluß kommt von der Drehung der Planeten um die Sonne. Vor allem die Riesenplaneten verlagern den Mittelpunkt des Sonnensystems mit ihrer Anziehungskraft in ihre Richtung.

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Um die (allerdings ziemlich geringe) Gravitationswirkung zu verdeutlichen, sollen hier einige Informationen über die Planetenmassen in unserem Sonnensystem vorgelegt werden, die mathematischen Tabellen entnommen wurden:

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Himmelskörper Merkur Venus Erde Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun Pluto Sonne

Entfernung von der Sonne (in Mio. Km) Maximal Minimal 70 46 109 107 152 147 249 207 816 740 1505 1347 3003 2732 4532 4455 7365 4433

Masse mit Monden (in Erd-Massen) 0,037 0,826 1,012 0,108 318,4 95,2 14,6 17,3 0,1 333.434,0

Am 5. Mai 2000 standen sieben Planeten, darunter auch die Riesenplaneten, wie an einer Perlenschnur aufgereiht, hintereinander. (An diesem Tag hat das Wassermann-Zeitalter nach Ansicht vieler Astronomen tatsächlich begonnen.) Man kann sich vorstellen, welche Auswirkungen ihre Anziehungskraft damals auf den Schwerpunkt des Sonnensystems hatte. Er befand sich weit vom Sonnenmittelpunkt entfernt in Richtung Erde, die sich ebenfalls in dieser Planetenreihe befand. Ein dritter wesentlicher Einfluß entsteht durch die pulsierende Bewegung der Sonne, wenn sich ihre Unwucht durch Ausdehnung oder Zusammenziehung verändert. Alle diese Bewegungen (und noch einige weitere, aber schwächere, z.B. jene der Kometen oder die Drehung des Sonnensystems um das Zentrum der Milchstraße) führen zu einem rhythmischen Schwingen, das den gesamten „Äther“, das Strahlungsfeld, durchzieht und auch auf uns einwirkt. Hauptschwingung bleibt aber – neben dem Tagesrhythmus – die 27,1-tägige Schwingung der Sonnendrehung. Wenn der Mittelpunkt des Strahlungsfeldes des Sonnensystems näher an die Erde heranrückt bzw. wenn sich die Erde in ihrer elliptischen Umlaufbahn der Sonne nähert, wird das Strahlungsangebot größer, das Strahlungsfeld dichter, der Energieeinfluß stärker. Die zweitstärkste Wirkung, der wir ausgesetzt sind, geht von der Drehung des Mondes um die Erde aus. Seine Schwingung im Rhythmus von mehr als 29 Tagen trifft nun mit der Sonnenschwingung zusammen und erzeugt eine Interferenzschwingung, deren Auswirkungen man beispielsweise an den Veränderungen in der Intensität der Gezeiten ablesen kann. Dass den Gezeiten mit ihrem Wasserhochstand und Wissertiefstand auch eine innere Komponente innewohnt, geht schon aus einigen Redewendungen hervor, wenn wir von einem „Hoch“ oder „Tief“ unserer Stimmungen sprechen. Welche Rolle spielt der Mond im biorhythmischen Geschehen? Seine Umlaufzeit von über 29 Tagen deckt sich mit keinem der drei Biorhythmen, obwohl ihm der Rhythmus des Sensoriums von 28 Tagen am nächsten kommt. Die Sonne dreht sich in 27,1 Tagen um ihre eigene Achse. Der Mond braucht ungefähr 29,5 Tage, um die Erde zu umrunden. Beide erzeugen eine gemeinsame Schwingung (Interferenzschwingung) mit einer Frequenz von etwas mehr als 28 Tagen.

Der Resonanzkörper des Menschen Was wir in uns als energetische Veränderung spüren, ist eine Resonanz auf diese Interferenzschwingung. Sie erzeugt den 28-Tage-Rhythmus unseres Sensoriums, das die Gefühle und Stimmungen in sich birgt und hervorbringt. Wenn wir vom Resonanzkörper oder Energiekörper eines Menschen sprechen, so meinen wir sein Energiefeld, das sich um ihn aufbaut. Die Strahlung des Energiefeldes wird als „Aura“ bezeichnet.

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Die Grundschwingung des Resonanzkörpers der Lebewesen auf der Erde ist die Tagesschwingung. Er beginnt durch die exogenen Schwingungen ebenfalls zu schwingen, so wie Ebbe und Flut entstehen, wenn sich die Erde um ihre eigene Achse und der Mond um die Erde dreht. Das Energiefeld des Menschen, seine Aura, nimmt ja Informationen jeglicher Art auf, und diese Informationen entstammen den Schwingungen, deren Form sich aus Amplitude und Frequenz ableiten. Es ist daher völlig einleuchtend, dass die 28-tägige Interferenzschwingung als ein Vielfaches der Tages-Grundschwingung eine Resonanz in den Energiefeldern der Lebewesen erzeugt. Wir lernen im Physikunterricht, dass ein Resonanzkörper zu schwingen beginnt, wenn er von Schallwellen getroffen wird, die in der Nähe jener Frequenz liegen, die seiner Grundschwingung entsprechen, oder wenn Ober- bzw. Untertöne dieser Grundfrequenz anklingen. Wenn also eine Trompete links von einem Gitarrenkasten einen Halbton höher, eine andere Trompete rechts von ihm einen Halbton tiefer als sein eigentlicher Grundton Schallwellen erzeugen, entsteht im Gitarrenkasten ein Resonanzton auf der Frequenz seines Grundtons. Diese Halbtöne sind jedoch viel „weiter“ von seinem Grundton entfernt als die gemeinsame Interferenzschwingung von Sonne und Mond von der 28-tägigen Grundschwingung des Sensoriums der irdischen Lebewesen. Die Resonanzschwingung kann daher als gesichert betrachtet werden. Unser Resonanzkörper kann nur in bestimmten Intervallen, die den Obertönen und Untertönen der 28-tätigen Schwingung entsprechen, sowie in einem Vielfachen der wichtigsten Schwingung, nämlich des Tagesrhythmus, ertönen. Alle bioenergetischen Schwingungen ordnen sich diesem Rhythmus unter. Von Seiten der Psychologie und der Mythologie her ist bekannt, dass sich das Sensorium des Menschen aus zwei Bestandteilen zusammensetzt: Für die sinnliche Wahrnehmung ist physikalisch und mythologisch die Sonne zuständig, während die intuitive Wahrnehmung in den Mythen schon immer Sache des Mondes war. Sonne und Mond steuern also gemeinsam das Sensorium des Menschen. Wie noch erläutert wird, ist das wichtigste der drei kybernetischen Regelelemente das Sensorium. Aus ihm entstehen die anderen Regelelemente. Die Frequenzen des Regulativums von 33 Tagen und des Motorikums von 23 Tagen entsprechen einem Unter- und Oberton (kleine und große Terz) des Grundtons von 28 Tagen. Das Sensorium der Lebewesen wird von der Sonnendrehung und vom Mondumlauf beeinflußt und unterliegt einem 28-tägigen Rhythmus. Der Mond ist für die intuitive, die Sonne für die sinnliche Wahrnehmung ausschlaggebend.

Der Start des Resonanzgeschehens Der Mensch „klinkt“ sich zum Zeitpunkt seiner Entstehung, also bei seiner Zeugung bzw. zum Zeitpunkt der Befruchtung der Eizelle, aus der er stammt, in das solare und lunare Schwingen ein und gerät bei seiner Geburt in Resonanz zu diesem Schwingen. Dieses Geschehen soll an einem Beispiel erläutert werden: Wenn der Mensch gezeugt wird, kann man das damit vergleichen, dass er sich zu einem Schilift begibt, der ihn nach oben ziehen soll. Wenn die Befruchtung stattfindet, ist die Eizelle bereits den endogenen Rhythmen der Mutter und den exogenen der Umgebung ausgesetzt. In unserem Beispiel nimmt der Schifahrer den Liftbügel und läßt sich von ihm hochziehen. Dabei gleitet er über viele Bodenwellen, bis er oben ankommt und aussteigt. Danach beginnt seine eigene Fahrt. Die Bodenwellen sind vorgegeben; er kann ihnen nicht ausweichen, und jeder, der vor ihm oder nach ihm die Spur hochfährt, wird von ihnen durchgebeutelt. Die Geburt des Menschen wiederum kann man mit einem anderen Beispiel verdeutlichen: Stellen Sie sich vor, ein Förderband verbindet die Küche mit dem Restaurant, in dem eine Tanzkapelle spielt. Ein Angestellter stellt gefüllte Gläser verschiedener Größe auf das Förderband, wobei die Gläser nach und nach durch einen Vorhang ins Restaurant transportiert werden. Kaum haben sie den Vorhang durchbrochen, sind sie den Rhythmen und Klängen der Musik ausgesetzt. Die Musik ist zuerst leise, dann wird sie immer lauter, wenn die Gläser an der Tanzkapelle vorbei befördert werden, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Je nach den Tönen und der Lautstärke der Musik beginnen die Gläser mit ihrem Inhalt zu vibrieren, man kann die kleinen Wellen an der Oberfläche der Flüssigkeit sogar tanzen sehen; einige geraten früher, einige später in

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Resonanz, einige mehr, einige weniger, ganz so, wie es ihre Form, ihr Inhalt, die Zeit und der Raum vorgibt, den sie durchqueren. Mit diese Beispielen soll auch aufgezeigt werden, dass es Beweise, in denen Kausalzusammenhänge verlangt werden, so nicht geben kann. Dennoch kann jedermann erkennen, dass ein Resonanzgeschehen – das Fahren mit den Schiern über die Bodenwellen und die Schwingungen der Flüssigkeit in den Gläsern – stattfindet.

Die Systematik der Selbstregulierung Es gibt jedoch noch weitere Hinweise, die die Resonanztheorie untermauern. Es wurde bereits auf die Symbolik von Sonne und Mond als Vertreter des reizabhängigen Sensoriums (Sinnesbewußtsein) und des intuitiven Sensoriums hingewiesen. Wie uns die Kybernetik, die Lehre von den sich selbst regelnden Systemen, erklärt, bedarf ein solches System, das auf Rückkoppelung beruht, das sich selbst am Leben erhält, das sich laufend optimiert und dadurch in sich intelligent ist, allerdings noch des Regulativums (der Steuerung) und des Motorikums. Was an Störungen von außen gemeldet wird, muß verarbeitet werden und zu einer regulierenden Tätigkeit führen, deren Resultat wiederum gemeldet wird usw. Auch wir verfügen in unserem Bewußtsein über diese 3 Regelelemente: Sie entsprechen den 3 Bewußtseinselementen, die von der elementaren Psychologie als „Fühlen“, „Denken“ und „Wollen“ beschrieben werden. Mit Hilfe dieser drei Elemente regeln wir unser eigenes Leben. Sie entsprechen dem Grunde nach den 3 Biorhythmen. Wenn die klassische Biorhythmik bisher Widersprüchen und Kritik ausgesetzt war, weil ihr die wissenschaftlichen Zusammenhänge fehlten, so offenbart sich hier ein System, das so genial und schlüssig ist, dass es nahtlos in das Weltbild der Wissenschaft paßt: Die Biorhythmen stellen die energetische Seite dieses auf Rückkoppelung beruhenden, sich selbst regelnden Systems im Bewußtsein des Menschen dar. Die Zweifler unter den etablierten Wissenschaftern, die die Biorhythmik wegen ihrer grenzwissenschaftlichen Grundzüge bisher abgelehnt haben, müssen zugeben, dass sie das Gefühl haben, dass die „Sache jetzt stimmt“. Es entspricht unserem Wissensstand, dass das Sensorium das wichtigste kybernetische Regelelement ist. Bereits die Atome „spüren“ Veränderungen, denn wenn sie unter Druck geraten oder wenn die Temperatur steigt, beginnen sie intensiver zu schwingen. Eine Reaktion dieser Art ist aber von einer Art „Wahrnehmung“ von Veränderungen abhängig. Veränderungen bewirken Bewußtsein, und Veränderungen beruhen auf Energieflüssen. Energieflüsse in der Zeit (= Leben) und das Bewußtsein über diese Veränderung sind also dem Grunde nach ein und dasselbe. Bewußtsein ist eine essentielle Eigenschaft des Lebens und des Universums. Um auf Veränderungen zu reagieren, müssen die Energieflüsse registriert, verarbeitet und den Veränderungen angepaßt werden. Das bedingt, dass weitere Regelelemente mit dem Sensorium verknüpft sein müssen, dass sie bzw. ihre Frequenzen untereinander in einem bestimmten Zusammenhang stehen müssen, dass sie also „interferenzfähig“ sein müssen. Wären ihre Frequenzen grundverschieden, könnte nichts aufgenommen, kanalisiert und verändert werden. Bei den Biorhythmen wird dieser geforderte Zusammenhang sofort erkennbar, wenn man ihre Frequenzen von 23, 28 und 33 Tagen miteinander in Beziehung setzt. Bereits Johannes Kepler hat die Planetenbahnen mit Tönen in Verbindung gebracht und herausgefunden, dass die hoch oktavierten (mehrfach verdoppelten) Planetenfrequenzen Töne ergeben, die der sogenannten „Obertonreihe“ entsprechen. Die Systematik der Ober- und Untertöne werden in einem Spezialgebiet der Musikwissenschaft, der Harmonik, behandelt. Ein Ton klingt selten ganz rein; zu ihm gesellen sich auch andere Töne, die für den Klang verantwortlich sind. Die hinzu kommenden Töne sind aber nicht x-beliebige, sondern weisen bestimmte Intervalle (Abstände) zum Grundton auf. Am deutlichsten kann man das bei einer Kirchenglocke hören, deren Grundton immer von mehreren Tönen begleitet wird. Die Abstände der verschiedenen Obertöne zum Grundton folgen einem streng geregelten Muster. Dieses Muster hängt mit den Planetenumdrehungen um die Sonne zusammen.

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Wenn man die Frequenzen der Biorhythmen in Töne umwandeln will, muß man diese „oktavieren“. Durch mehrmaliges Verdoppeln ihrer Frequenzen entsteht im hörbaren Bereich (ungefähr bei der 29. Oberoktave) ein Akkord. Der 23-tägige Rhythmus (das Motorikum) weist dann eine Frequenz von 270,16 Hz auf und bildet den Ton cis‘. Der 28-tägige Rhythmus (das Sensorium) schwingt mit 221,92 Hz, das entspricht dem Ton a. Der oktavierte 33-tägige Rhythmus (das Regulativum) ertönt im Ton fis und schwingt mit einer Frequenz von 188,30 Hz. Diese drei Töne bilden einen harmonischen Dreiklang, nämlich fis-Moll, wobei fis bis a eine kleine Terz, a bis cis‘ eine große Terz bilden. Es soll hier nicht weiter erörtert werden, welche Bedeutung fis-Moll mit seiner Möglichkeit, traurige Stimmungen auszudrücken, in der Musikgeschichte hat. Bedeutsam ist aber ein anderer Zusammenhang: Der Rhythmus des Motorikums, das mit dem Handeln und Wollen verbunden ist, entspricht dem Grundton des Erdenjahres in einer höheren Oktave. Bei den Orientalen wird der Bauch als „Erdpol“ des Menschen bezeichnet, während der „Himmelspol“ im Kopf liegt. Der Erdpol ist der Sitz des natürlichen Schwerpunkts des Menschen. Die Aggressionen des Menschen kommen aus dem Bauch, und seine Handlungen sind nur erfolgreich, wenn sie im Bauch gründen, d.h., wenn der Mensch in seinem Gleichgewicht (geerdet) ist und wenn die Kräfte im Schwerpunkt verankert sind. Der Rhythmus des Sensoriums, das mit dem Fühlen und mit den Stimmungen verbunden ist, entspricht dem Venus-Ton auf einer höheren Oktave sowie dem Kammerton a, nach dem Orchester gestimmt wurden. Ist es ein Zufall, dass die Venus von je her symbolisch mit der Gefühlsseite des Menschen verbunden ist? Der Rhythmus des Regulativums, das mit den Verstandeskräften des Menschen zusammenhängt, entspricht einem Unterton, nämlich der Quint des Sonnentones. Die Sonne symbolisiert die geistige Natur des Menschen. Dass der Verstand als „Unterabteilung“ des Geistes einem Unterton des Sonnentones entspricht, ist jedenfalls kein Zufall. Die Töne, in denen die drei Biorhythmen erklingen, weisen also auf einen analogen Zusammenhang mit bestimmten Gestirnen hin: es bestehen symbolische, archetypische Entsprechungen. Noch besser tritt dieser Zusammenhang in Erscheinung, wenn man die Biorhythmen weiter oktaviert. Nach ungefähr 50-maliger Frequenzverdoppelung kommt man in den Bereich der Lichtfrequenzen und der Farben. Wen wundert, dass die Frequenz des Rhythmus, der mit den Antrieben (Motorikum) verbunden ist, nun in einem leuchtenden Rot erstrahlt, während die Gefühlsseite die Farbe Blau und die Verstandesschwingung die Farbe Gelb annimmt? Rot ist die Farbe der Aggressivität, Blau jene der Empfindungen, und Gelb, die Farbe der Sonne, jene des Verstandes. Dass diese Farben den drei Hauptfarben des Sonnenspektrums entsprechen und als Grundfarben für das PAL-Farbfernsehen und für die Drucker gelten, mag das analoge Bild noch weiter abrunden. Jedenfalls zeigen diese Zusammenhänge, dass es ein durchgängiges Prinzip gibt, das sich durch das ganze Universum zieht und auf der Ebene der psychischen Elemente, der kybernetischen Regelelemente, der Gestirne, der Töne und Farben und schließlich der Biorhythmen seine Repräsentanten hervorbringt. Dass es hier auch noch andere Zuordnungen gibt, sei nur am Rande vermerkt. Ständig wirkt das „Äußere“ in Form von Schwingungen auf uns ein und erzeugt eine Resonanz, d.h., wir reagieren auf sie. Wir sprechen von Umweltfaktoren, die in Wirklichkeit Resonanzfaktoren sind. Dabei unterscheiden wir: natürliche Faktoren: Jahreszeiten, geografische Lage, Tag und Nacht, magnetische Felder, Wetter, Wasseradern usw. 2. integrierende Faktoren: Nahrung, Sinneseindrücke 3. zwischenmenschliche Faktoren: Sympathie und Antipathie, Motivation, Gefühlsäußerungen, Gespräche und Vorträge, Bücher und Informationen 4. höhere Faktoren: kosmische und spirituelle Veränderungen (Einflüsse) 1.

Alle diese Faktoren sind polarem Wandel unterworfen, erscheinen manchmal stabil (z.B. der Wohnort) oder schwanken hinsichtlich ihrer Stärke und Qualität. Auch unser Wollen, Denken und Fühlen schwanken

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ständig in ihrer Intensität und Qualität. Die Frequenzen der Planeten und Sterne erscheinen uns konstant; sie ändern sich auch, aber so langsam, dass wir diese Veränderungen kaum registrieren. Wir verfügen über Lebenskraft, weil Resonanzen Schwingungen sind. Schwingungen bedeuten Energie im Fluß und entsprechen daher elektromagnetischen Strömen. Diese Energie steht für das physische und psychische Leben des Menschen zur Verfügung. Ein Teil strömt in den Kopf, vor allem ins Gehirn, um die Bewußtseinskräfte zu erhalten, ein anderer Teil verteilt sich im übrigen Organismus, um die organischen Prozesse zu gewährleisten. Leben ist Energie im Fluss, und die Veränderungen im Fließen erzeugen Bewußtsein. Also sind Bewegung, Energie und Bewußtsein ein und dasselbe, nämlich Leben.

Der Schwingungsablauf Wir sind gewohnt, Schwingungen als Sinuskurven darzustellen. Der Auf- und Abbau einer Schwingung geschieht wie bei einer Welle, die sich auf der Wasseroberfläche ausbreitet. Dabei macht die Welle den Eindruck, als ob sie sich selbst fortbewegt; in Wirklichkeit werden aber nur die jeweils benachbarten Partikel des Wassers von der Wellenbewegung erfaßt – es bewegt sich also nur ihre Ausbreitungstendenz weiter. Die Ausbreitung einer Welle ist eng mit der Zeit verknüpft. Wenn man von einer Klippe herab die Meereswogen beobachtet, vergeht ein bestimmtes Quantum an Zeit, bis sich wieder eine Welle am Strand bricht. Wenn man die Wellen zählt, die innerhalb einer bestimmten Zeitspanne am Strand auflaufen, erhält man die Frequenz der Wellen. Wenn man beispielsweise 3 Wellen pro Minute zählt, dann entspricht diese Frequenz 0,05 Schwingungen pro Sekunde. Die Schwingungen pro Sekunde werden mit der Maßeinheit Hertz (Hz) gemessen. Die 3 Grundrhythmen sind relativ langsame Schwingungen, und ihre Frequenzen pro Sekunde sind daher ziemlich klein; sie bewegen sich im Bereich von einigen Zehnmillionstel (10-7) Hz. Wenn man Schwingungen prinzipiell darstellen und untersuchen möchte, braucht man sich nur eine Drehung im Kreis vorzustellen (Abb. 1). Schwingungen sind im wesentlichen kreisförmig, nur ihre Ausbreitungstendenz läßt sie wellenförmig erscheinen. Wenn wir einen Korken in die Meereswellen werfen und seine Bewegungen beobachten, können wir erkennen, dass er im Kreis tanzt, wenn er nicht vom Wind weiter getrieben wird. Rhythmisches Geschehen entspricht der Veränderung einer Kraft durch Drehung im Kreis. Dabei werden nacheinander alle Phasen und Pole aufgesucht und wieder verlassen. Es entsteht ein energetisches Fließen, das einem ständigen Wandel unterzogen ist. Die Energie selbst wird durch einen Vektor „r“ dargestellt. Seine Größe gibt Aufschluß über die Stärke der Energie, seine Stellung im Kreis entscheidet über seine Qualität. Zyklisches Schwingen zeigt sich in der ganzen Schöpfung. Im Kreismodell lassen sich alle Erscheinungen, die einem Wandel unterliegen, darstellen. Ob wir einen Tag oder ein Jahr, das Atmen oder einen Planungsablauf in der Wirtschaft im Kreis aufzeichnen – stets können gleiche Abläufe bzw. Phasen beobachtet werden. Man kann erkennen, wie sich die Schwingungen aufbauen und abbauen, wie sich Wellenberg und Wellental gegenseitig ablösen. In der zyklischen Schwingung zeigt sich das Gesetz der Veränderung. Schwingungen, die sich wiederholen, also Rhythmen, führen zu einem Entwicklungsgeschehen. Die Uridee des Lebens besteht darin, dass durch Resonanz Energie in zyklische Bewegung gerät, die zu Bewußtsein führt. In der durch die Drehung entstehenden Koordinierung von Energie, Raum und Zeit liegen alle Möglichkeiten des Lebens. Die Evolution ist das Ergebnis rhythmisch ablaufender Zyklen. Die psychodynamische Rhythmik widmet sich sowohl der energetischen Seite der Bewußtseinselemente als auch der energetischen Steuerung der physiologischen Prozesse. Durch die psychodynamische Forschung ergibt sich jedoch eine grundlegend andere Betrachtungsweise als die der herkömmlichen Biorhythmik, was

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die Lebenskraft des Menschen betrifft. Letztere spricht von einem Auf und Ab der Lebenskraft, während wir davon ausgehen können, dass unsere Lebensenergie immer präsent ist, wenngleich nicht zu jeder Zeit in gleicher Qualität und Intensität. Sie schwingt nicht auf und ab, sondern strahlt in uns ein, wandelt sich ständig im polarisierten Feld und führt so zu einem Entwicklungsprozeß. Durch die Wandlung entsteht nur der Eindruck, als ob sie auf und ab schwingen würde. Wir können stets auf unsere Lebensenergie vertrauen, weil wir sie de facto verkörpern und weil ihre Bestandteile, die drei kybernetischen Regelelemente, immer schwingen. Wir können auf sie zurückgreifen und sie unabhängig davon nutzen, ob unsere Batterien (Zellen) gerade geladen werden oder nicht. Denn auch einer gerade im Ladungszustand befindlichen Energie kann man Strom entnehmen. Wir müssen nur Bedacht darauf nehmen, in welcher Qualität uns die Kraft zur Verfügung steht. Nach der Formel aktuelle Energie + Energiereserve = potentielle Energie wird unsere Energiereserve ständig aufgefüllt, soweit wir das zulassen. Das Energieniveau ist von Mensch zu Mensch verschieden, wobei es weniger von der körperlichen Kraft als vielmehr vom Reifegrad abhängt, wie groß es ist. Letzerer zeigt sich in der Vermehrung seelischer und geistiger Kräfte. Die „Batterie“ spiritueller Menschen ist meist voll geladen, weil sie den Energiefluß nicht durch störende Haltungen oder Ängste verhindern.

Die rhythmischen Phasen Die energetische Qualität ist von den Phasen abhängig, die die Rhythmen durchlaufen. Wie bereits erwähnt, können wir am Beispiel des Jahresablaufs den Qualitätenwandel erkennen. Die Phasen und ihre Entsprechungen sind: Frühling Sommer Herbst Winter

Feuer Luft Wasser Erde

Wachstum Reife Verfall Erstarren

Die Jahreszeiten beginnen an den vier Polen eines Kreises, die an den Enden zweier Achsen sitzen. Frühling und Herbst entsprechen einem Gegensatzpaar und bilden die Pole der waagrechten Achse; Sommer und Winter bilden die Pole der senkrechten Achse. Die Jahreszeiten sind dann die vier Sektoren bzw. Quadranten des Kreises. Die waagrechte Achse mit Frühlings- und Herbstpol ist die dynamische Achse, die Zeitachse (Beginn und Wende), während die senkrechte Achse mit Sommer- und Winterpol die statische Achse, die Raumachse (Fülle und Leere) darstellt. Raum und Zeit bilden den Rahmen, in dem sich das Leben abspielt. In jeder Jahreszeit treten ganz spezielle Veränderungen in uns und in der Natur auf: Mit Frühlingsbeginn regt sich das neue Leben, der letzte Schnee schmilzt, die Knospen der Pflanzen treiben, die ersten Blumen beginnen zu blühen, die Vögel kehren aus dem Süden zurück, beginnen zu balzen und ihr Nest zu bauen. In uns schwingt eine besondere Art von Sehnsucht, wir befinden uns in einem Zwischenzustand des Nicht-Winters und Nicht-Sommers; Frühjahrsmüdigkeit überfällt uns. Unser Energiereservoir will wieder aufgefüllt werden. Das Erwachen der Natur geschieht in rasantem Tempo: Innerhalb weniger Tage wird es grün, blühen die Bäume, wird es warm. Um Pfingsten herum erreicht die Qualität des Frühlings ihren Höhepunkt. Ganz anders im Sommer: Allmählich hört das Wachstum der Pflanzen auf; langsam reifen Korn und Obst. Die Länge der Tage bleibt über einen längeren Zeitraum gleich. Wir sind voll aktiv, halten uns viel in der Natur auf, betreiben Sport, fahren auf Urlaub und genießen die Fülle, tanzen und feiern Feste. Dennoch registriert jeder von uns ab Mitte August, dass es mit dem Jahr wieder bergab geht: Wiesen und Getreide färben sich zuerst gelb, dann braun; die Ernte naht, die im Frühjahr vollen Bäche und Flüsse werden zusehends seichter, die Vielfalt an blühenden Blumen auf den Wiesen reduziert sich. Die vitale Zeit, die uns zur Sonnenwende zum Springen und Tanzen animierte, ebbt allmählich ab.

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Im Herbst wiederum werden die Tage rapid kürzer. Wir bemerken, wenn wir mit der Sonne aufstehen, wie schnell sich ihr Aufgang pro Tag verzögert. Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Die Temperatur reduziert sich merklich, der Saft in den Bäumen und Blumen zieht sich zurück, die Natur färbt sich noch einmal wie im Frühjahr um, diesmal aber in den Komplementärfarben der Grünnuancen des Frühlings, in Rot; die Bäume lassen ihre Blätter fallen. Die Lebewesen beginnen, sich für den langen Winter zu rüsten. Die Menschen beenden die Gartenarbeit, ernten das letzte Obst, machen ihre Sommerwohnungen dicht, ziehen sich wärmer an, versorgen sich mit Brennmaterial. Um Allerheiligen herum ist die Qualität des Herbstes am besten erkennbar. Allmählich macht sich eine melancholische Stimmung breit, die als Gegensatz zur Sehnsucht des Frühlings erscheint. Um Weihnachten herum, zur Zeit der langen Nächte, erstarrt die Natur. Sie hat fast alle Aktivität eingestellt. Der Lärm des Sommers ist der Stille gewichen. Kaum ändern sich das Einsetzen der Dämmerung und die Kürze der Tage. Die Pflanzen und viele Tiere schlafen, der Mensch (gemeint ist der naturentfremdete Mensch der Großstadt im Trubel der Weihnachtseinkäufe) besinnt sich, liest mehr, geht mehr ins Theater oder Kino, kurzum, er zieht sich merklich zurück. Die Abwesenheit des Sommers wird stark gespürt, trotzdem hat der Winter für viele seinen Reiz, man sitzt behaglich in der warmen Stube, sammelt sich oder pflegt seine Erinnerungen. Der Winter erreicht im Hochwinter, also Mitte Februar, seine ausgeprägteste Qualität. Eine bessere Beschreibung als jene über die Veränderungen der Jahreszeiten kann man für ein rhythmisches Geschehen kaum geben. Natürlich erlebt jeder Mensch ganz individuell seinen Jahreslauf, wobei der abgestumpfte, primitive Mensch kaum auf äußere und innere Zusammenhänge achtet. Ihm wird wohl der Wechsel wegen seiner Auswirkungen auf ihn bewußt. Das Hin- und Herpendeln zwischen Gegensätzen wird in ihm Bewußtsein wecken, auch wenn dazwischen einige Zeit verstreicht. Ein einfaches Beispiel mag diesen Lernvorgang durch Bewußtwerdung von Gegensätzen noch besser verdeutlichen: Ein Mensch will sich befreien. Er steht auf einem schwebenden Holzbalken, der an einem Seil hängt, das den Balken in der Mitte umschlingt. Er geht zuerst nach rechts: sofort senkt sich der Balken, der Mensch fällt nach unten, klammert sich an das rechte Ende des Balkens und blickt nach oben. Dort sieht er das linke Ende des Balkens. Aha!, denkt er, also war das die falsche Richtung; ich muß wohl nach links gehen. Er zieht sich nach oben, kehrt zur Mitte des Balkens zurück und geht diesmal nach links. Jetzt passiert ihm aber das gleiche wie vorhin, nur spiegelbildlich verkehrt. Nach seinem zweiten Fehlversuch wird ihm bewußt, dass der Weg zur Freiheit nur über die Mitte nach oben, über das Seil, führt. Er hat gelernt, Bewußtsein erlangt; er klettert höher und befreit sich. Dabei hat er Polaritäten erfahren: 1. von links aktiv: rechts erleiden (passiv) 2. von rechts aktiv: links erleiden (passiv) Und somit hat er beide Arten des Lernens kennengelernt: Er hat passiv durch Leid Erfahrung gesammelt, und er hat aktiv den Lösungsweg erkannt. Frühling und Sommer bilden die aktive Phase (Wellenberg), Herbst und Winter die passive (Wellental). Winter und Frühling bilden die Ladungsphase (vom tiefsten Punkt des Wellentals bis zum höchsten Punkt des Wellenbergs), Sommer und Herbst die Entladungsphase. Die Phasen im rhythmischen Geschehen sind Aufbau und Abbau, Aktivität und Passivität.

Die 4 Sektoren Durch die Stellung der beiden Achsen in einem rechten Winkel entstehen 4 Sektoren oder Quadranten, die entsprechend ihrer Phasenzugehörigkeit bestimmte Charakteristika aufweisen: Frühling: Sommer:

aktiv und ladend aktiv und entladend

Zeit der Vorbereitung Zeit der Durchführung

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Herbst: Winter:

passiv und entladend passiv und ladend

Zeit des Beendens Zeit des Ruhens

Wenn die Energie eine Phase durchläuft, entspricht die energetische Wirkung der Phasenqualität. Die Frühlingsstimmung ist eine andere als die Herbststimmung. Die Denkvorgänge in der aktiven und entladenden Zeit haben eine andere Qualität als jene in der passiven und ladenden Zeit. Sensorium, Regulativum und Motorikum wirken in je vier verschiedenen Phasenqualitäten aufeinander ein, wodurch sich eine Vielfalt von Möglichkeiten (insgesamt 64) ergibt, wie der Regelprozeß abläuft. Die 4 Quadranten lassen sich hinsichtlich des dynamischen Geschehens, das in ihnen abläuft, folgendermaßen beschreiben: S Beendigung Beginn der der Füllung: Leerung: vollfüllen ausgießen F

H Beginn der Beendigung Füllung: der Leerung: einfüllen ausleeren

Die 4 Sektoren und das Zentrum des Kreises kann man mit den 5 Elementen in Verbindung bringen. Dabei entspricht der Frühling dem Feuer, der Sommer der Luft, der Herbst dem Wasser, der Winter der Erde und das Zentrum der Quintessenz. Somit finden im rhythmischen Geschehen die Temperamente und Stimmungen des Menschen ihre Erklärung. Die 5 Elemente sind in ihrem Erscheinen ebenfalls Schwankungen unterworfen.

W Die Schwingungen der 5 Elemente, die sogenannten „Tattwa“-Schwingungen, die einen Zyklus von je 24 Minuten aufweisen, sind ein fixer Bestandteil der orientalischen Naturphilosophie. Im rhythmischen Geschehen läßt sich die Suche nach Ausgleich und Harmonie erkennen: Zwischen dem existentiellen Gegensatzpaar Fülle (Sommer) und Leere (Winter) und dem dynamischen Gegensatzpaar Impuls und Wende bzw. Anspringen und Umspringen (Frühling und Herbst) wird ständig hin und her gewechselt. Das Erreichen eines Pols macht die Abwesenheit des anderen bewußt und führt zum Drang, den gegensätzlichen Pol zu erreichen, da das Vereinigungsstreben als Prinzip der Liebe in allem Lebendigen wirksam ist. Da aber die beiden Gegensatzpaare senkrecht zu einander stehen, muß die Harmonisierungsbewegung eine kreisförmige sein und die einzelnen Pole nacheinander ansteuern, wodurch Zeitfluß ins Spiel kommt. Jeder Stellung eines Vektors im Kreis entspricht eine bestimmte, naturgesetzlich erkennbare Qualität der Energie, die von der Entfernung zu den vier Polen abhängt. Der Einfluß eines Poles nimmt im Umlauf zu, während jener des gegenüber liegenden schwächer wird. Gleichzeitig entfernt sich der zuletzt überschrittene Pol immer mehr, der diesem entgegengesetzte rückt immer näher. Passiert ein Vektor beispielsweise den Frühlingspol, wird dessen Einfluß dominant, während der des Herbstpols Null wird. Gleichzeitig wird der Einfluß des Winterpols durch die gleiche Entfernung zum Sommerpol neutralisiert. Diese Neutralisierung bzw. das Umspringen aus der Einflußsphäre des vorigen Poles zu der des nächsten kann man in energetischer Hinsicht spüren. Von einer anderen Warte aus betrachtet, erzeugt Bewegung in einem polaren Kraftfeld Elektrizität, Vitalität, Lebenskraft, und zwar zuerst in Form einer positiven, anschließend in Form einer negativen Phase. Es verhält sich im elektrodynamischen Geschehen gleich wie im psychodynamischen. Die elektrische Energie erzeugt wiederum induktiv Bewegung, die als Emotionen, Handlungskräfte und Erkenntniskräfte aufscheinen. Die Energie kann man spüren (beispielsweise als Vibrieren in den Zellen), aber auch messen. Da Werden und Vergehen / Fülle und Leere zwei unterschiedliche Gegensatzpaare sind, sind beim Passieren der Pole nacheinander auch unterschiedliche Qualitäten zu erkennen. Dies ist der Grund, warum beim Erreichen des Frühlings- bzw. Herbstpoles starke Leistungsstörungen gespürt werden, währen das Umschalten der Tätigkeit am Sommer- bzw. Winterpol nur tendenziell wahrgenommen wird.

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Warum wird in Büchern über Biorhythmik immer wieder von einem „Hoch“ oder „Tief“ geschrieben? Wir leben doch auch im Winter ungehindert weiter, gehen unserer Arbeit nach, denken, fühlen, entwickeln uns. Wir spüren lediglich eine Veränderung in der Qualität der Begleiterscheinungen unseres Lebens, indem wir uns etwa vom äußeren Leben zurückziehen und etwas mehr nach innen gehen. Im Innersten bleiben wir von diesen Veränderungen unberührt. Wir nehmen sie wahr, registrieren sie, stellen uns, soweit es nötig ist, auf sie ein und lernen, mit ihrer Hilfe unser Leben zu meistern. Dann erleben wir ihre Unterschiedlichkeit als Bereicherung, nicht als Beschränkung unseres Lebens. Wir sind ihnen nur so lange ausgeliefert, als wir sie ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Leistungsfähigkeit sehen und monokausal denken. Das Bewußtwerden rhythmischer Veränderungen leitet daher einen ersten Schritt zur Erhöhung unseres Bewußtseins ein. Das soll an einem Beispiel eines physiologischen Prozesses erläutert werden: Die Bedeutung des Nervensystems liegt in seiner Fähigkeit und Aufgabe, die verschiedenen Teile des Organismus in Harmonie zu bringen. Diese Aufgabe löst das Bewußtsein. Dass man sich eines Vorfalls bewußt wird, setzt eine Veränderung, einen Übergang, einen Gegensatz voraus. Der Bewußtseinsinhalt und die Bewußtseinsenergie müssen aus dem Gleichgewicht gebracht, die Aufmerksamkeit geweckt werden. Ein Reiz entzündet sich explosionsartig, setzt einen Impuls und wird die Bedingung für die Funktion des Nervensystems. Der Reiz wirkt durch die Auslösung gebundener Energie, durch Aufhebung des Gleichgewichts in Nervenfasern und Nervenzentren. Das Bewußtsein ist so lange als Umpoler tätig, bis alle Ungleichgewichte aufgehoben sind. Dabei schärft und erhöht jede Veränderung das Bewußtsein. Die Erhöhung mündet letztlich in der Erkenntnis, dass alle Gegensätze auf Dauer in einer Einheit zusammengefaßt werden können, wodurch „Erlösung“ eintritt. Das Wissen um das rhythmische Geschehen bringt im täglichen Leben großen Nutzen, wenn man die zeitlichen Phasen richtig nutzt. In manchen Büchern über Biorhythmik wird die Abbauphase oder die Passivphase als negativ oder problematisch bezeichnet. Warum soll denn die Energieentladung gegenüber der Ladung problematischer sein, die Erholung weniger wert als die Aktivität, das Ausgießen negativ gegenüber dem Eingießen? Diese Bewertung beweist lediglich die Schwarz-Weiß-Sicht mancher Zeitgenossen. Die Entladungsphase zeigt doch nur das Loslassen, Hergeben, Abgeben, Leeren an. (Es ist durchaus verständlich, dass in unserer materialistischen Welt, in der das Nehmen vorherrscht, das Geben keinen großen Stellenwert besitzt.) Wer in der Passivphase negative Voraussetzungen zu sehen glaubt, der möge bedenken, dass sich gerade diese Zeit hervorragend für Ruhe, Entspannung, Erholung und Genesung eignet. Jeder streßgeplagte Mensch kann sich nur einen Urlaub wünschen, in dem alle drei Rhythmen in der Passivphase schwingen. Wenn wir diesem natürlichen Kreislauf folgen, nicht dagegen angehen, nicht versuchen, mit Gewalt Aktivitäten zu erzwingen, schwingen wir im Gleichmaß mit unserer inneren Uhr und Natur. „Gut Ding braucht eben Weile“ oder „Alles zu seiner Zeit“ soll die Devise sein, nicht „Jetzt erst recht!“ oder „Ohne Rücksicht auf Verluste“. Wenn wir die Qualität der Zeit akzeptieren, erfahren wir eine Erweiterung der Qualität und Sinnhaftigkeit unseres Lebens. Wir können selbstverständlich auch in anderen Phasen aktiv sein – wenn auch nur in reduziertem Maße. Wir verfügen über ausreichende Energiereserven; wenn der Mensch aber stets den Tag zu Nacht macht und umgekehrt, wird er diese Reserven bald aufgebraucht haben und gegen seine Natur leben. Ermattung und Krankheit können die Folge sein. Gerade in der als „negativ“ bewerteten Abbauphase wird im Stoffwechselgeschehen infolge Giftausscheidung die Genesung eingeleitet. Beim Verlauf von Krankheiten, z.B. bei einer Grippe, kann man beobachten, dass sie meistens am Frühlingspunkt ausbrechen, dort, wo die Kurve doch maximal aufsteigt. Die Krankheit baut sich bis zum Sommerpol auf, um nach dem Überqueren des Herbstpols abzuklingen und in der Passivphase auszuheilen. Es gibt also kein „Hoch“ oder „Tief“, kein „Positiv“ oder „Negativ“ im Sinne einer Wertung. Es gibt fließenden Wandel in Phasen, wobei jeder Phase eine wichtige Bedeutung zukommt. Wenn wir den Aussagen mancher Biorhythmiker Glauben schenken wollen, wäre die Anzahl sogenannter „guter“ und „schlechter“ Tage sehr ungerecht verteilt:

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Die Negativstatistik Anzahl Tage davon „kritische“ Tage und „negative“ Tage gesamt schlechte Tage bleiben gute Tage

M 23 2 10,5 12,5 10,5

W 28 2 13 15 13

I 33 2 15,5 17,5 15,5

Bemerkungen Schwingungsdauer Frühlings- und Herbstpol Passivphase

M = männlicher Rhythmus, W = weiblicher Rhythmus, I = intellektueller Rhythmus Es ist kein Wunder, dass manche Zeitgenossen schon hier auf Erden die Hölle erleben, wenn das Negative bei ihnen so massiv überwiegt. Es wird hier die uralte, allzu menschliche Tatsache sichtbar, dass wir leichtfertig verurteilen, was wir nicht gut genug kennen. Die schlechten Tage bekommen wir nicht verpaßt, sondern wir bewerten sie als schlechte Tage. Es sind nicht die Ereignisse an sich negativ, sondern nur unsere Einstellung gegenüber den Ereignissen. Es gibt kein „Hoch“ und „Tief“ unserer Energie, sondern 4 Phasen, die nach und nach durchlaufen werden.

Die Phasenübergänge Wenn wir davon ausgehen, dass zyklisches Geschehen nur in einem polaren Spannungsfeld entstehen kann, muß eine Entwicklung bei 0°, am Frühlingspol, dem Pol des Impulses, beginnen, also auf der Zeitachse. Am Frühlings- und Herbstpol erfolgt eine Umpolung. Vor Frühlingsbeginn (bei 0°) endet die passive Phase der Schwingung, im Überschreiten des Frühlingspols schrumpft sie rasant auf Null, um danach ebenso rasant die aktive Phase aufzubauen. Am Frühlings- und Herbstpol ist die Änderung am größten, daher wird der Wechsel in der energetischen Situation an Umpol-Tagen auch mehr oder minder intensiv verspürt. Diese Tage werden von den Biorhythmikern als „periodischer Tag“ (Frühlingspol) bzw. „halbperiodischer“ Tag (Herbstpol) bezeichnet, und beide gemeinsam als „kritische“ Tage. Ganz anders ist die Situation an der Raumachse – am Sommerpol (90°) bzw. am Winterpol (270°). Die Ladungstätigkeit (Füllung) bzw. Entladungstätigkeit (Leerung) ist praktisch abgeschlossen, die Ladung selbst ändert sich über mehrere Tage kaum, der volle oder leere) Ladungszustand wird längere Zeit hindurch beibehalten. Eine Veränderung kann man nicht spüren, wenn die Veränderung der Ladung selbst auf Null schrumpft. Es gibt jedoch eine andere Art des Umpolens: Die Ladungstätigkeit wird bei Annäherung an den Sommerpol rapid schwächer, und es beginnt sofort und in rasantem Tempo die Entladungstätigkeit, die eine immer größer werdende Abgabe von Energie einleitet. Am Winterpol beginnt nach abgeschlossener Entleerung wiederum die Tätigkeit des Füllens. Wir haben also an den vier Polen Zeitpunkte, an denen rasant ablaufende Umpolungen stattfinden: Frühlings- und Herbstpol: Es erfolgt eine sprunghafte Umpolung von + auf – und umgekehrt (ZustandsUmpolung). Den Phasenwechsel selbst spüren wir einige Stunden bis zu einem Tag als „energetische Beeinträchtigung“. Er kann sich u.a. in Leistungsabfall, Stimmungsveränderungen oder Konzentrationsmängeln bemerkbar machen. Sommer- und Winterpol: Es erfolgt eine sprunghafte Umpolung von Laden auf Entladen und umgekehrt (Tätigkeits-Umpolung). Der Phasenwechsel selbst wird während einiger Stunden als „dynamische Beeinträchtigung“ erlebt. Er kann sich in plötzlicher Müdigkeit (Sekundenschlaf) oder Blackouts, im Extremfall in Herzanfällen oder einer plötzlichen Ohnmacht bemerkbar machen. An den Polen der waagrechten Achse lassen sich folgende Beeinträchtigungen feststellen:

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generell: Motorikum: Sensorium: Regulativum:

Am Frühlingspol weniger:

Am Herbstpol weniger:

Initiative Leistungsfähigkeit Beschwingtheit Ausdrucksfähigkeit

Ruhe Entspannung Beschaulichkeit Aufnahmefähigkeit

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass in der Frühlingsphase bereits nach einem Drittel der Zeit die Hälfte der Energie aufgebaut ist, nach der Hälfte der Zeit bereits über 70%, und dass diese starke Ladung über die Hälfte aller Tage zumindest gehalten wird. In der Sommerphase wiederum erfolgt die Energieabgabe zuerst sehr zögerlich, erst nach der Hälfte der Zeit sinkt die Ladung auf 70%, und nach zwei Dritteln der Zeit stehen immer noch 50% der Energie zur Verfügung. Dann allerdings geschieht der Abbau sehr rasch. Wir stehen hier vor einem Wunder, wie weise die Natur ihren Kräftehaushalt im Kreislauf eingerichtet hat.

Rhythmusmodelle Rhythmische Modelle lassen sich in allen Kreisläufen der Natur erkennen. Rhythmisches Geschehen zeigt sich entweder dynamisch (z.B. im Ackerbau)

oder

statisch,

Himmel

voll

wachsen reifen Saat, öffnen

Hergeben Ernte

halbvoll

halbleer

ruhen ernten leer

Erde

als natürlicher Kreislauf

oder als

spiritueller Kreislauf

bewußt

Himmel

aktiv alt Geburt

Tod

Beginn

Wende

neu passiv Erde

unbewußt

oder als Kreislauf der Macht usw. Die Macht der Mächtigen Die Macht der Ohnmächtigen

Die Ohnmacht der Mächtigen Die Ohnmacht der Ohnmächtigen

In der einschlägigen Literatur wird immer wieder auf das Atmen als Beispiel biorhythmischen Geschehens hingewiesen – eine Ansicht, die sich bei näherer Betrachtung als falsch herausstellt. Wenn wir unseren eigenen Atem beobachten, können wir das Geschehen folgendermaßen beschreiben:

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voll verweilen in der Fülle ↓ hergeben voll werden lassen hingeben aufnehmen sich aufgeben sich öffnen ↑ verweilen in der Leere leer Der natürliche, unbewußte, flache Atem läßt sich folgendermaßen beschreiben: 3 Takt aus, 1 Takt ein. Carlfried Graf Dürckheim hinterließ uns sein Modell der aktiven Atemgestaltung, der Atemmeditation mit ihren verschiedenen Phasen, wie es die Skizze zeigt.

Die Atemmeditation

3 Takte aus : 1 Takt ein Krone, Fülle, Himmel, Selbst

1. Das Alte lassen, sich loslassen, sich hergeben, weg von mir 2. Das Neue suchen, sich niederlassen, sich hingeben, hin zu dir 3. Im Neuen aufgehen, sich eins werden lassen, sich aufgeben, ganz in dir

4. Mit dem Neuen wachsen, sich neu kommen lassen, sich neu wiederfinden, neu aus dir

Wurzel, Erde, Leere, Du

Das Einatmen entspricht der Ladung, das Ausatmen der Entladung. Der Atem folgt somit der senkrechten Kreisachse im Pendeln zwischen Sommer- und Winterpol und stellt daher in prinzipieller Hinsicht eine eindimensionale Schwingung dar (Füllen, Leeren). Es können nur zwei Umpolungen beobachtet werden: Im Zustand der Atemfülle geschieht der Wechsel von Ein- zu Ausatmen, im Zustand der Atemleere der Wechsel von Aus- zu Einatmen. Bei den Biorhythmen lassen sich aber auch an den Polen der waagrechten Achse (Frühling und Herbst) Umpolungen beobachten, die beim Atmen gänzlich fehlen. Fazit: Das Atemmodell ist für das biorhythmische Geschehen nicht anwendbar. Auch wenn eine weitere Dimension hinzukommt, sei es eine bewußte Gliederung in mehrere Atemphasen, sei es die meditative Atempraxis, wird es dadurch nicht tauglicher, da aus dem Auf- und Abpendeln keine Kreisbewegung wird. Von der Erde aus gesehen entsprechen selbst die Mondphasen dem Atemmodell. Der Halbmond ist mit dem halben Ein- oder Ausatmen zu vergleichen, doch nur Voll- oder Neumond bilden ein Gegensatzpaar. Man könnte allerdings sagen, dass bei Halbmond der Zeitpunkt erreicht ist, wo entweder die Fülle zur Leere oder die Leere zur Fülle tendiert. Doch dieses Geschehen tritt objektiv nicht in Erscheinung und läßt sich nur über den Umweg eines Denkvorgangs behaupten. Würde man den Atem als biorhythmisches Modell hernehmen, müßte der Beginn einer Schwingung auf den Winterpol des Einheitskreises fallen. Der Lebensimpuls bei der Geburt des Menschen würde nicht aus der Mittellage, aus dem Gleichgewicht heraus, erfolgen, wie es die Ruhelage der waagrechten Achse im Gleichgewichtszustand zwischen Plus- und Minuspol verlangt. Auch eine Gitarrensaite schwingt ja um ihre Mitte, sie wird zuerst aus der Mitte herausgezogen, bevor sie ausgelassen wird und zurückschwingt. Das würde beim Atemmodell bedeuten: Zum Zeitpunkt der Geburt wäre der Zustand des Gleichgewichts die halbvolle Lunge! Auch aus dieser Sicht zeigt sich die Unmöglichkeit der Verwendung des Atemmodells für biorhythmisches Geschehen. Würde man das Atemmodell aber um 90° drehen, so dass der Start, also der Beginn des Einatmens bei Geburt, dem Frühlingspunkt entspräche, so läge die Fülle am Herbstpol; die Einatmung wäre am Sommerpol noch mitten im Gange, eine Kräfteabgabe wäre zu diesem Zeitpunkt noch

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nicht vorgesehen. Sie würde im Winterhalbjahr erfolgen, was jeder Erfahrung widerspricht. So paßt dieses Modell also hinten und vorne nicht.

3. Die drei Grundpotentiale des Menschen Drei Elemente als Naturprinzipien Wenn es um den Aufbau und die Aufrechterhaltung von Systemen geht, werden immer drei Elemente benötigt, während für Funktionen zwei Elemente genügen. Die Dreiheit begegnet uns immer wieder – in der Natur und in den verschiedenen kulturellen und religiösen Systemen. Es wurde in diesem Zusammenhang schon auf die 3 kybernetischen Regelelemente hingewiesen (Sensorium, Regulativum und Motorikum), weiters auf die 3 Elemente unseres Bewußtseins (Fühlen, Denken und Wollen), auf die 3 göttlichen Eigenschaften (Allgüte, Allweisheit und Allmacht) sowie auf die 3 Biorhythmen (körperlicher, seelischer und geistiger Rhythmus). Dem Grunde nach entsprechen einander alle vier Einteilungen. In Indien kennt man 3 Grundkräfte der Natur, die dort als „Gunas“ bezeichnet werden: Sattwa Guna Rajas Guna Tamas Guna

- die lichte Kraft (reine Geistigkeit, Wonne) - die aktive Kraft (Bewegung, Leid) - die träge Kraft (Stofflichkeit)

Die uralte indische Heilmethode Ayurveda verwendet ähnliche Prinzipien: Pitta, Vaju und Kapha (die feurige, luftige und flüssige Form der Lebensenergie). Paracelsus nannte diese 3 Prinzipien „Sulfur“, „Mercurius“ und „Sal“. Weitere indische Dreiheiten sind: Manas - das Sinnesbewußtsein Buddhi - die Vernunft Chitta - das Herz

und: Sat - das ewige Sein Chit - die göttliche Weisheit Ananda - die ewige Freude

In unserem Kulturkreis kennt man ähnliche Eigenschaften: Anziehung, Neutralität und Abstoßung. Sie und die indischen Dreiheiten weisen einen Zusammenhang mit den kybernetischen Regelelementen auf. Tatsache ist, dass für Bewußtseinsprozesse drei Faktoren ausschlaggebend sind: Der Beobachter (das Subjekt), das Beobachtete (das Objekt) und die Beobachtung selbst (die Tätigkeit). In der Zahlenmystik wird dem Bewußtsein die Zahl 3 zugeordnet. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich auch hier die kybernetische Systematik. Wie wirken sich die drei Elemente in uns aus und welche Zuordnungen und Querverbindungen weisen sie zu anderen Systemen auf? – Sie entsprechen nicht nur den kybernetischen Elementen und den Biorhythmen, sondern sind Bestandteile der Lebenskraft bzw. unseres Energiehaushalts, der sich in 3 Potentiale und in 4 Funktionen gliedert. Die Potentiale liefern die Voraussetzung für alle Lebensäußerungen, während die Funktionen die Lebensorganisation aufrecht erhalten.

Das Antriebspotential - aP Das Motorikum äußert sich in Antrieben, Handlungen und Bewegungen. Es handelt sich hier um den Outputbereich. Bei allen Handlungen brauchen wir unseren Willen und körperliche Kraft. Jeder verfügt über ein mehr oder weniger großes Potential, das ihn handlungsfähig macht. Macht oder Ohnmacht entscheiden darüber, ober der Mensch seinen Weg gehen kann oder nicht.

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Das Antriebspotential ist zuständig für die Energie, die Angriffslust, den Unternehmungsgeist, das Selbstvertrauen, den Mut, die körperliche Kraft, die Ausdauer und Widerstandsfähigkeit des Menschen. Aber auch die Leistungsfähigkeit, die gesamte Organtätigkeit und die Sexualität fallen in seinen Zuständigkeitsbereich. Es offenbart sich hier die Animus-Seite, aber auch die energetische Komponente der menschlichen Seele. Mit welchem Schwung, wie schnell und tatkräftig wir an eine Sache herangehen, hängt von der Qualität und Ladung des Antriebspotentials ab. Handlungskräfte wirken neutralisierend, ausgleichend, denn sie führen zu einer Behebung von Ungleichgewichten, die vom Sensitivum gemeldet worden sind. Ihnen entsprechen zentrale Nervenorgane und efferente (auswährtsgehende) Nervenfasern. Die Handlungen selbst können willkürlich oder unwillkürlich, spontan, aggressiv oder triebhaft erfolgen. Es zeigen sich hier zwei Aspekte: Die Triebe entsprechen dem niederen, der freie Wille dem höheren Aspekt des Antriebspotentials. Das Antriebspotential ist Schwankungen unterworfen und zeigt sich als männlicher bzw. körperlicher Biorhythmus. Ein abgeschlossener Zyklus dauert 23 Tage. Davon fallen 11,5 Tage auf die Aktivphase, die restlichen 11,5 Tage auf die Passivphase, wobei jede dieser Phasen in zwei Hälften zerfällt (Ladungs- und Entladungsphase), die je 5,75 Tage dauern. Am Beginn und am Ende jeder dieser Teilphasen erfolgt ein Phasenwechsel, der zu einer energetischen oder dynamischen Beeinträchtigungen im Wohlbefinden führen kann. - Die Frühlingsphase ist die Zeit der Initiative, der Vorbereitung und des Aufbruchs. - In der Sommerphase kann man alle geplanten Vorhaben durchführen. - Die Herbstphase ist zur Beendigung und Kontrolle der Handlungen geeignet. - Die Winterphase dient der Ruhe, Erholung und Sammlung. Wenn wir sportliche Leistungen erbringen wollen oder schwere körperliche Arbeit zu leisten haben, ist die Aktivphase dafür am besten geeignet. Wenn wir aber Ruhe und Erholung brauchen, können wir dies am leichtesten in der Passivphase erreichen. Das Antriebspotential und das emotionalen Potential steuern gemeinsam die Stoffwechsel- und Gliedmaßenfunktionen. Mit dem mentalen Potential gemeinsam erfolgt die Steuerung der Kopf- und Nervenfunktionen. Energetische Beeinträchtigungen an Phasenübergängen äußern sich oft in einer Verminderung der Leistungsfähigkeit und Entspanntheit.

Das emotionale Potential - eP Das Sensorium ist die „seelische“ Komponente des Menschen. Der Input beruht auf Resonanzschwingungen (Reizen), die zu Empfindungen führen, die über die Nerven dem Gehirn und den Sinnesorganen zugeleitet werden. Die Qualität dieser Reize wird gefühlt. Die Gefühlsskala reicht von Unlust bis Lust. Empfindungskräfte wirken sich passiv aus, da wir sie „erleiden“. Ihnen entsprechen der Sympathicus und der Parasympathicus im Nervensystem. Das Sinnesbewußtsein zeigt die Sonnenseite des Sensoriums. Aber auch unsere Stimmungen zeigen auf, ob bestimmte Zustände als angenehm oder unangenehm empfunden werden. Hier und in intuitiven Wahrnehmungen kommt die Mondseite des Sensoriums zum Tragen. Das emotionale Potential äußert sich in bewußten und unbewußten Gemütszuständen. Die Emotionen entsprechen dem niederen Aspekt, die höheren Gefühle wie Liebe und Freundschaft dem höheren Aspekt. Das emotionale Potential ist dafür verantwortlich, ob wir Freude und Lust erleben oder ob der Alltag leidvoll und lustlos verläuft. Es vermittelt daher die Qualitäten des Lebens.

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Das emotionale Potential ist zuständig für die Gemütszustände, die Emotionen und Gefühle, die Stimmungen und Launen, die Motivation und Beschwingtheit, die intuitiven künstlerischen und schöpferischen Fähigkeiten, den Ideenfluß, die Ausstrahlung, die Kontaktfreudigkeit und die Sensitivität des Menschen. Es offenbart sich hier die Animaseite, aber auch die qualitative Komponente der menschlichen Seele. Wie, in welcher Qualität, in welcher Stimmung, mit welcher Laune und mit welchen Gefühlen und Emotionen wir etwas erleben, hängt von der Ladung und der Phasenlage des emotionalen Potential ab. Das emotionale Potential ist Schwankungen unterworfen und zeigt sich als „weiblicher“ („seelischer“) Rhythmus. Ein abgeschlossener Zyklus dauert 28 Tage; jede Teilphase dauert daher genau 7 Tage. Wenn der weibliche Rhythmus einen der vier Pole überquert, wiederholt sich daher der Wochentag, an dem man geboren wurde. - In der Frühlingsphase ist die Stimmung meistens fröhlich und von emotionellen Reaktionen geprägt. Es handelt sich um die sanguinische Phase. - In der Sommerphase agiert man emotionell und kann seine Gefühle und Stimmungen sehr gut äußern; man befindet sich in der Ausstrahlungs- bzw. cholerischen Phase. - Die Herbstphase ist die Zeit, in der man seine Gefühle und Stimmungen gut unter Kontrolle hat. Die Stimmung ist ernster, besonnener und melancholisch gefärbt, man reagiert nicht so leicht auf die Außenwelt wie in der Frühlingsphase: die melancholische Phase. - Die Winterphase ist von gefühlsmäßiger Ruhe und Kühle geprägt. Die Stimmung ist meist phlegmatisch, die Sensibilität jedoch ausgeprägt. In dieser passiven Zeit kommt die Empfindungsseite des Menschen besonders gut zum Vorschein: die phlegmatische Phase. Das emotionale Potential ist sowohl an der Stoffwechselfunktion (gemeinsam mit dem Antriebspotential) als auch an der Kreislauffunktion (gemeinsam mit dem mentalen Potential) beteiligt. Da es sowohl eine Sonnenals auch Mondkomponente aufweist, ist es für den Temperatur- und Wasserhaushalt des Menschen zuständig. Energetische Beeinträchtigungen an Phasenübergängen äußern sich oft in einer plötzlichen Veränderung der momentanen Stimmung.

Das mentale Potential - mP Das Regulativum äußert sich in der Fähigkeit, Veränderungen, die vom Sensitivum erfaßt wurden, zu erkennen und adäquate Entscheidungen zu treffen, damit sie dem Motorikum weitergeleitet werden können. Es handelt sich hier um die Verstandesseite des Menschen, um das Erkennen, Messen, Abwägen, Beurteilen und Entschlußfassen. Die Erkenntnis ist vom aktiven Einsatz von Energie (Aufmerksamkeit und Konzentration), von den Sinnesorganen und den afferenten (einwärtsgehenden) Nervenfasern abhängig. Der Zuständigkeitsbereich des mentalen Potentials umfaßt die Verstandesklarheit, die Geistesgegenwart, das Reaktionsvermögen, die Schlagfertigkeit, die Kombinationsgabe, die Konzentrationsfähigkeit und die Logik. Es ist für die Denkschnelligkeit, die Auffassungsgabe, die Lern- und Wiedergabefähigkeit, das Sprechvermögen, das Erinnerungsvermögen, das Gedächtnis, die Träume, Vorstellungen und Inspirationen des Menschen verantwortlich. Es äußert sich hier die schöpferische und strukturierende Komponente der menschlichen Seele. Wie wir etwas auffassen und verarbeiten, ob wir kreativ oder denkfaul sind, hängt von der Qualität und Ladung unseres mentalen Potentials ab. Das mentale Potential ist ebenfalls Schwankungen unterworfen und zeigt sich als intellektueller bzw. geistiger Biorhythmus mit einer Zyklusdauer von 33 Tagen. Nach 8,25 Tagen beginnt bzw. endet jeweils eine Teilphase, es erfolgt ein Phasenwechsel an einem der vier Pole.

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- Die Frühlingsphase ist die beste Zeit für eine rasche Auffassung und für die aktive geistige Auseinandersetzung. Es handelt sich hier um die Lernphase. - In der Sommerphase fällt uns das Sprechen und Schreiben leicht. Es handelt sich hier um die Ausdrucksphase. - Die Herbstphase ist für logische Überlegungen und für Analysen bestens geeignet. Es handelt sich hier um die Einordnungsphase. - In der Winterphase kann man sich besonders gut erinnern und auch besinnen. Es handelt sich hier um die Wiederholungsphase. Das mentale Potential ist an der Kreislauffunktion (gemeinsam mit dem emotionalen Potential) und an der Kopf-/Nervenfunktion (gemeinsam mit dem Antriebspotential) beteiligt. Energetische Beeinträchtigungen an Phasenübergängen äußern sich oft in Kopfschmerzen, Erinnerungslücken oder Konzentrationsmängel.

Die psychologische Seite Biorhythmisches Bewußtsein ist der Dreh- und Angelpunkt, wo sich zyklisches Geschehen von Innen- und Außenwelt trifft. Die Körperlichkeit, die Außenwelt, drückt sich im Raum aus durch Lage, Ausdehnung und Veränderung derselben. Die Innenwelt, das Bewußtsein, drückt sich in Zeit aus, als Gleichzeitigkeit oder Reihenfolge, als Übergang eines Zustands in sein Gegenteil. So wird räumliche Veränderung zeitlich erfahren. Das biorhythmische Geschehen weist daher eine räumliche und eine zeitliche Komponente auf und zeigt daher eine physiologische und eine psychologische Seite. Den meisten Lesern wird aufgefallen sein, dass das weiter oben beschriebene Regelsystem weit über die Lehre von den Biorhythmen hinausreicht. Hier handelt es sich um Bereiche, die sowohl die physiologische als auch die psychologische Seite des Menschen betreffen. Die herkömmliche Biorhythmik beschreibt die periodischen Schwankungen unserer Kräfte auf der körperlichen, seelischen und geistigen Ebene. Sie folgt also einer Dreiteilung in bestimmten Ebenen, indem sie jeder Ebene einen eigenen Rhythmus zuordnet, während es sich hier aber um ein sich selbst steuerndes Regelsystem handelt, das alle Ebenen und Seiten des menschlichen Daseins umfaßt, weil sich alle Phänomene, die wir erleben, sowohl auf der körperlichen als auch auf der seelischen und der geistigen Ebene bemerkbar machen. Wenn wir etwas fühlen, so wirkt sich das in körperlichen, seelischen und geistigen Prozessen aus. Wenn wir etwas wollen, dann ist die körperliche, seelische und geistige Ebene gleichermaßen davon betroffen. Wenn wir denken, hat das körperliche und seelische Auswirkungen. Es handelt sich hier also um eine Sichtweise, die jene der klassischen Biorhythmik zurechtrückt und übersteigt. Das Dilemma der klassischen Biorhythmenlehre bestand eben darin, dass Fließ nur zwei Rhythmen aufdeckte und beobachtete. Freilich waren es die für ihn als Arzt wichtigen Rhythmen (die er als „männlich“ und „weiblich“ klassifizierte), da beide an der Stoffwechselfunktion mitwirken. Die Zuordnung der sogenannten „Substanzrhythmen“ zum männlichen und weiblichen Prinzip im Menschen kann aber nach Entdeckung des dritten Rhythmus nicht mehr aufrecht erhalten werden. Denn zu den beiden Urprinzipien „Männlich“ (Yang) und „Weiblich“ (Yin) paßt kein weiteres. Hätte Fließ von Anfang an alle drei Rhythmen gekannt, wäre die Entwicklung der Biorhythmik ganz anders verlaufen, da er gemeinsam mit Sigmund Freud bald das Wirken der sogenannten „Triade“, der drei Bewußtseinselemente „Fühlen“, „Denken“ und „Wollen“, erkannt hätte. So aber lief die Entwicklung über viele Umwege und Sackgassen und trieb oft seltsame Blüten. Sicherlich war das Resultat der frühen Forschungen nicht grundsätzlich falsch, doch erst die Einbindung des intellektuellen Rhythmus erlaubt eine ganzheitliche Betrachtung und klärt die energetische Steuerung der Kreislauf- und Kopf-/Nervenfunktion. Und erst das Wissen um die Systematik und Komplexität der Funktionen erlaubt Aussagen über die Harmonie, also über das seelische Gleichgewicht und die körperliche Gesundheit des Menschen, sowie über den Lebensprozeß selbst. Die Biorhythmen sind Bestandteile eines umfassenden energetischen Regelsystems. Die rhythmischen Schwankungen sind nur subjektiv wahrnehmbar, sie entziehen sich daher weitgehend der objektiven Untersuchung; sie sind nicht im Laborversuch reproduzierbar. Ihre Wahrnehmung hängt darüber hinaus vom Bewußtseinsgrad des jeweiligen Beobachters ab. Das subjektive, aktive (Tages-)Bewußtsein nimmt nur quantifizierbare und qualitative Veränderungen gegenüber einem bisherigen Zustand wahr, wenn 37

eine gewisse Reizschwelle bzw. Intensität überschritten wird. Unter dieser Grenze liegende oder sehr langsame Veränderungen werden nur unbewußt erfaßt und gespeichert. Die drei kybernetischen Regelelemente können daher nicht Gegenstand der chronobiologischen Forschung sein. Sie können nicht mit dem Mikroskop, in Labors oder im Tierversuch erfaßt werden, sondern bedürfen eines Bewußtseins, das die Veränderungen im eigenen Befinden erfassen kann. Das bedingt die Fähigkeit zur Innenschau, zur inneren Wahrnehmung. Innere Zustände zeigen sich in subjektiven Erfahrungen und entziehen sich weitgehend der objektiven, wissenschaftlichen Untersuchung. Einige Chronobiologen behaupten, dass Hormone für die Steuerung von gewissen rhythmischen Veränderungen verantwortlich sind. Dies gilt nicht für die kybernetischen Elemente, die überall in der Natur anzutreffen sind, auch dort, wo es keine Hormone gibt. Es würde sich dann nämlich die Frage stellen, wer hinter den Hormonen steht. Sind wir wirklich stofflichen Substanzen ausgeliefert, die uns steuern und die wir auch noch selbst produzieren? Der Mensch wäre dann der Sklave, der sich seine Herren selbst erzeugt und sich ihnen unterwerfen muß, ohne an seinem Schicksal etwas ändern zu können. Wer plant, produziert, steuert und organisiert aber unsere Hormone? Und wie schaut dieser Steuermechanismus im Detail aus, was sind seine Bestandteile, wer überwacht sie, wem gehorchen sie? Und wo sind die steuernden Hormone für die Schwingungen der Atome oder die Rhythmen der Planeten? Allein aus der Unmöglichkeit der Beantwortung dieser Fragen läßt sich erkennen, dass die Ansicht von hormonellen Ursachen nicht aufrecht erhalten werden kann. Im Gegenteil – die hormonelle Steuerung ist eine physiologische Entsprechung der energetischen Steuerung. Die psychodynamische Rhythmik bedarf zur Untermauerung ihrer Thesen keiner Versuchsreihen an Mensch oder Tier. Sie ist in sich logisch, mathematisch exakt, geht mit uraltem Menschheitswissen konform und ist für sensible und kritische Menschen jederzeit nachvollziehbar. Was die Chronobiologen bisher erforschten, bezieht sich lediglich auf die Auswirkungen der Biorhythmen im physiologischen Bereich. Die psychologische Seite blieb bisher total vernachlässigt. Das Leben ist aber nicht faßbar, wenn wir nur seine physiologische Seite in immer kleinere Teile zerlegen und dann herumrätseln, was sie miteinander zu tun haben und wie sie aufeinander einwirken und funktionieren. Nur eine ganzheitliche Sichtweise, nämlich jene vom Zusammenhang von Physis und Psyche als zwei Seiten der Organisation des Lebens, bringt Licht ins Forschen. Die Energie, die dahintersteckt, verbindet beide Seiten miteinander. Sie ist das Bindeglied und zugleich das Gemeinsame aller Lebensformen und Lebensäußerungen. Es ist daher unumgänglich nötig, beide Seiten der energetischen Steuerung gemeinsam zu betrachten. Die herkömmliche Biorhythmik mit ihren drei Rhythmen, die für drei getrennte Ebenen zuständig sind, läßt dies nicht zu. Auch die Schwingungsdauer der drei Rhythmen von 23, 28 und 33 Tagen braucht nicht nachgewiesen zu werden. Sie läßt sich schlicht und einfach subjektiv erfahren, wobei die persönlichen Erfahrungen mit jenen anderer Menschen übereinstimmen. Wenn es um essentielle Fragen des Lebens geht, erweisen sich jene Vertreter der Wissenschaften als inkompetent, die nur die objektive Sichtweise zulassen, nicht aber die subjektive, die sie von vornherein als unwissenschaftlich ablehnen. Wir brauchen nur unser „Gesundheitswesen“ zu betrachten, das in Wirklichkeit ein Krankheits-Unwesen ist, das Viren oder Bakterien als Ursache von Krankheiten bekämpft und dabei völlig ignoriert, dass diese auch ständig in und um die Gesunden anwesend sind, wobei letztere bei den gleichen „Ursachen“ nicht die selbe Wirkung, nämlich das Kranksein, erfahren. Wenn die Experten die essentiellen Fragen des Lebens, und dazu gehören Kranksein und Gesundsein, mit solchen Ansichten beantworten, dürfen sie sich nicht wundern, wenn man ihre Aussagen über das Leben nicht sonderlich ernst nimmt. Rüdiger Dahlke weist in seinen Büchern stets darauf hin, dass man nur an dem Prinzip, an dem man Mangel leidet, erkranken kann. Das Symptom ist nicht die Krankheit, und wenn das Symptom bekämpft wird, bleibt die Ursache der Krankheit davon unberührt, sie äußert sich bald in anderen Symptomen. Auch Bazillen und Viren sind nicht die Ursache einer Krankheit, sondern sie treten vermehrt in einem gestörten Milieu auf, in dem die Krankheit „gedeihen“ und das durch den Mangel entsteht.

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Gesund werden oder bleiben wir nicht dadurch, dass wir wissen, wann welches Hormon warum ausgeschüttet wird oder zu welcher Tageszeit Medikamente am wirksamsten sind, sondern dadurch, dass wir unser Gleichgewicht, d.h. die gleiche Gewichtung im Fühlen, Denken, Handeln und Wollen, finden. Somit dient die psychodynamische Rhythmik dem Bewußtwerden der Gesetze, die die Welt zusammenhalten, der Qualitäten des Wollens, Fühlens und Denkens, die psychologischer Natur sind, und schließlich der Wirkungen auf den Körper und das Tagesgeschehen. Die Beschäftigung mit den rhythmischen Veränderungen bekommt dadurch eine spirituelle, eine geistige, eine seelische und eine physische Dimension. Diese Betrachtungsweise ist weit entfernt von der Meinung eines Naturwissenschafters, dass unser Glück und Unglück vom Kräftepotential in unseren Körperzellen abhängt. Unsere Glücks- und Unglückszustände werden synchron vom Kräftepotential in unseren Körperzellen begleitet. Es handelt sich um ein synchrones, analoges Geschehen, wie bereits hinlänglich dargelegt wurde. Manche Menschen spüren bzw. registrieren rhythmische Schwankungen kaum. Das kann zweierlei Gründe haben: Der eine Grund besteht in einer herabgesetzten Wahrnehmungsfähigkeit bei materialistisch ausgerichteten oder unentwickelten, dumpfen Menschen. Wer außen orientiert ist und nicht nach innen horchen oder schauen kann, sieht sich eingespannt in schicksalhafte, äußere Umstände und Bedingungen. Für solche Menschen werden die „äußeren Umstände“ zur Ursache ständigen kämpfen-Müssens. Sie erkennen nicht, dass sie in sich selbst die Ursachen der schicksalhaften Ereignisse bergen und ständig erneuern, und dass diese zyklischen Gesetzen unterliegen. Es fehlt ihnen der Schlüssel zur Selbsterkenntnis. Um sich selbst zu erkennen, muß man in sich hinein horchen und sich spüren, muß mit und nicht gegen die äußere und innere Natur leben, darf nicht aus dem natürlichen Rhythmus gekommen sein wie viele unserer Zeitgenossen. Der zweite Grund besteht darin, dass reife Menschen oft die Fähigkeit entwickelt haben, einen Ausgleich im Kräftehaushalt durch verschiedene Techniken (Autogenes Training, Meditation oder Yoga) herbeizuführen. Diese Fähigkeit darf aber nicht dazu führen, Raubbau an seinen Kräften zu treiben. Ein bekannter Biorhythmik-Experte predigte seinen Schülern, dass sie gegen die Biorhythmen ankämpfen sollen, um sportliche Höchstleistungen zu erzielen. Er mag mit seiner „kontrabiorhythmischen“ Methode eine Zeitlang Erfolg haben. Die Realität spricht aber ein anderes Urteil, wenn viele ausgebrannte junge Sportler und Athleten auf der Strecke bleiben. Es kann andererseits nicht Sinn der Biorhythmik sein, „Minuslagen“ oder „kritischen Tagen“ mit ihren „Gefahren“ möglichst auszuweichen und nur die „Hochlagen“ zum Vorteil zu nutzen, Geschäftspartnern an bestimmten Tagen überlegen zu sein, Höchstleistungen im Sport oder im Alltag auf Kosten anderer oder der eigenen Gesundheit zu erzielen oder Partnerschaftsproblemen auszuweichen. Probleme werden uns vom „inneren Meister“ gestellt, d.h., wir erzeugen sie selbst, damit wir sehenden Auges in sie hineingeraten, damit wir sie überwinden und meistern, damit wir an ihnen reifen. Es kann auch nicht Sinn einer Erkrankung sein, sie zu verdrängen, sie also nicht zuzulassen; zeigt sie doch an, dass uns „etwas fehlt“. Es gilt, das Prinzip zu „erlösen“, das zu dem Mangel, den wir Krankheit nennen, geführt hat. Der Sinn des Lebens besteht auch nicht darin, es sich so angenehm und erfolgreich wie möglich, vielleicht noch auf Kosten der Gesellschaft, zu gestalten. Nein, er besteht darin, die Ungleichgewichte, die wir seit unserer Zeugung als energetisches Erbe und als Struktur in uns tragen, aufzuarbeiten und dadurch das disharmonische Universum, das seine Spuren zu jener Zeit und an jenem Ort in uns hinterlassen hat, wieder zu harmonisieren. Wir streben allesamt nach Harmonie. Nur wenn wir in Harmonie mit der Natur, mit den Mitmenschen und mit uns selbst durch naturgewolltes Handeln, mitmenschliches Fühlen und wertfreies Denken leben, hören die Spannungszustände auf. Ausgewogenheit (und deren Gegenteil) zeigt sich in Handlungen, Stimmungen, Gestik und Mimik, Gedanken und Worten. Kein Außenstehender kann uns harmonisieren. Die Unwissenheit über diese Tatsache bringt sehr viel Leid über die Menschen. Kein Arzt kann die Ursache eines Gallenleidens mit Tabletten oder durch eine Operation beseitigen, nicht einmal mit tiefer wirkenden, „natürlichen“ Heilmitteln. Er kann bestenfalls ein Übergewicht abbauen, einen Mangel auffüllen, die Wirkungen in eine andere Ebene verschieben helfen. Meistens endet der Heilversuch darin, dass dem armen Patienten die Gallenblase entfernt wird. Die Ursache des Gallenleidens bleibt bestehen. An der Entschleierung dieser Ursachen durch Erkennen des innewohnenden Aggressionsprinzips muß der Mensch jedoch selbst arbeiten.

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Kein Priester ist fähig, seinem Schäflein die eigene Entwicklungsarbeit zu harmonisiertem Denken, Fühlen und Handeln abzunehmen. Es bringt auch nichts, wenn ein Mensch, der bemerkt, dass jemand mit seinem „bösen Nachbarn“ streitet und einen Herzanfall bekommt, die vermeintliche Ursache dadurch zu beseitigen versucht, indem er die beiden Streithähne wieder miteinander versöhnt. Erst wenn dieser Jemand mit sich selbst und seiner inneren Natur in Frieden lebt, dann ist der Frieden auch mit seinem Nachbarn gewährleistet. Das bedingt aber Willensschulung, Beherrschung und Reinheit im Denken, also harte Arbeit an sich selbst. Doch diese muß, will sie erfolgreich sein, die psychodynamischen Rhythmen berücksichtigen, in die tägliche Arbeit einbeziehen und nutzen. Indem der Mensch erkennt, nach welchen Gesetzmäßigkeiten der „innere Schweinehund“ und die Phasen erfolgreichen Ankämpfens gegen ihn ablaufen, erlangt er schließlich Kenntnis von seiner Seele und vermag Herr im eigenen Hause zu werden.

4. Die drei einfachen Funktionen Die Entdeckung der Funktionsrhythmen Für Schwingungen aller Art gelten mathematische und physikalische Gesetze, also auch im Bereich der sogenannten „Interferenzrhythmen“, die sich bei gemeinsamem Schwingen zweier oder mehrerer Rhythmen aufbauen. Die gegenseitigen Beeinflussungen der Biorhythmen müssen logischerweise physiologische und psychologische Auswirkungen zeigen. Bisher haben sich kaum Wissenschafter mit der Konsequenz dieser logischen Schlußfolgerung auseinandergesetzt. Zu den wenigen Ausnahmen zählt der Schweizer Chronobiologe Albert J. Dietziker. Man konnte nämlich immer wieder beobachten, dass energetische Störungen und Belastungen im subjektiven Befinden auftauchen, die den einzelnen Biorhythmen weder zeitlich noch symptomatisch zugeordnet werden können. Wenn jemand an verschiedenen Tagen Kopfspannungen verspürt, und keiner der drei Rhythmen steht am Frühlings- oder Herbstpol, reichen die Aussagen der herkömmlichen Biorhythmenlehre nicht für die Erklärung dieses Phänomens aus. Dietziker wies als erster in seinen Lehrskripten auf den Zusammenhang der drei Rhythmenkombinationen mit entsprechenden Funktionsbereichen hin: ——

Kopffunktion

- Gehirn und Nervensystem

——

Kreislauffunktion

- rhythmische Systeme

——

Stoffwechselfunktion

- Verdauungssystem

- das Antriebspotential (aP) und das emotionale Potential (eP) steuern gemeinsam die Stoffwechselfunktion (SF) - das Antriebspotential (aP) und das mentale Potential (mP) steuern gemeinsam die Kopf/Nervenfunktion (NF) - das emotionale Potential (eP) und das mentale Potential (mP) steuern gemeinsam die Kreislauffunktion (KF) Dietziker verwendete für die Stoffwechselfunktion (SF) den Begriff „Herzfunktion“, weil die Herzmuskelversorgung in den Zuständigkeitsbereich dieser Funktion fällt und bei gewissen Belastungskonstellationen vermehrt Herzinfarkte auftreten. Ein Herzinfarkt hängt sicherlich mit schlechter Herzmuskelversorgung zusammen, doch diese ist wiederum Sache eines Stoffwechselfunktionskreises, der wesentlich mehr Bereiche und Symptome umfaßt als nur die beobachteten Herzbelastungen allein.

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Funktionsabläufe gehen nach einem genau festgelegten Schema vor sich. Dieses unterliegt einmal dem Zweck, zu dem die Funktion dient, wobei sich dieser aus der Charakteristik der beteiligten Rhythmen bzw. Regelelemente ergibt. Weiters besteht eine Polarität innerhalb der Schwankungsbreite der Funktion: Eine Phase größtmöglicher Zusammenarbeit wird von einer Phase geringster gemeinsamer Wirkung abgelöst. Dies geschieht in einem zeitlichen Rahmen, der durch die zyklische Drehung (Spin) der beteiligten Rhythmen vorgegeben ist. Im Durchlaufen des Kreises legt ja jeder der drei Rhythmen einen bestimmten Winkelschritt pro Tag zurück:

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aP - männlicher Rhythmus (M) eP - weiblicher Rhythmus (W) mP - intellektueller Rhythmus (I)

23 Tage 1 Tag = 360° : 23 = 15,652173° 28 Tage1 Tag = 360° : 28 = 12,857142° 33 Tage1 Tag = 360° : 33 = 10,909091°

Dadurch nähern sich , überholen einander und entfernen sich die Rhythmen mit einer bestimmten Geschwindigkeit. Wenn sich zwei Rhythmen im Kreis genau gegenüberstehen, entsteht eine sogenannte „Opposition“. Wenn sie an der selben Stelle im Kreis stehen, wenn sie also übereinander liegen, spricht man von einer „Konjunktion“. Durch die unterschiedlichen Frequenzen der Rhythmen wachsen Oppositionen und Konjunktionen nur allmählich zu ihrem Höchstwert an und bauen sich danach ebenso langsam wieder ab. Stets wechseln sich Konjunktion und Opposition in einem ganz bestimmten Rhythmus ab und bauen sich an ganz bestimmten Stellen im Kreis auf. Die Konjunktion entspricht einer zeitlich begrenzten Überfunktion, während die Opposition eine ebenso zeitlich begrenzte Unterfunktion anzeigt. Bei der Opposition wird der Funktionsvektor (die gemeinsame Kräfteresultante) Null, die Funktion bricht gleichsam zusammen, und es erfolgt ein Phasensprung, den man spüren kann. Dieses Hin- und Herpendeln zwischen den beiden Extremen erzeugt permanente Ungleichgewichte, die durch die Bewegungen selbst wieder ausgeglichen werden. Wir befinden uns ja auch körperlich stets auf der Suche nach dem Gleichgewicht. Synchron zu diesem extremen Geschehen werden Hormone ausgeschüttet, die eine Überfunktion hemmen oder eine Unterfunktion aktivieren. Hier haben wir also den Zusammenhang von biorhythmischen Funktionen und dem Hormonhaushalt gegeben, nach dem die Chronobiologen vor Dietziker gesucht haben. Der eben erwähnte Phasensprung bei einer Oppositionslage ist insofern höchst bemerkenswert, als hier im seelischen Bereich, dem Bereich der Qualitäten, eine plötzliche Umpolung eintritt, ein Abwenden vom Bisherigen und eine Zuwendung zum Gegenteil – eine „Wandlung“. Das Weiterschreiten der Funktion im Kreis, wie es normalerweise abläuft, entspricht hingegen nur einer Änderung. Somit wird die Wandlung zur extremsten Form der Änderung. Die Stärke einer Funktion hängt vom gemeinsamen Vektor ab, den die beiden Einzelvektoren der an ihr beteiligten Elementarrhythmen bilden. Ihre Qualität ergibt sich aus der Stellung des gemeinsamen Vektors in einem der 4 Quadranten. Der Funktionsvektor ist bei einer Konjunktion so groß wie die Summe der Vektoren der beiden beteiligen Grundrhythmen. Wenn wir die Vektoren der Grundrhythmen mit 1,0 ansetzen, baut sich der Funktionsvektor daher bis zu einer maximalen Größe von 2,0 auf. Der Funktionsablauf erfolgt spiralförmig (Abb. 2). Wenn wir den Funktionsvektor (r) bei seiner Drehung beobachten, verläuft seine Bewegung von einer Konjunktion ausgehend (beispielsweise bei 0° beginnend) im Uhrzeigersinn spiralförmig dem Zentrum zu, verschwindet dort und taucht an der gegenüberliegenden Seite wieder auf, um sich der nächsten Konjunktion zu nähern. Diese liegt wieder an einer anderen Stelle. Die Punkte, an denen Konjunktionen oder Oppositionen auftreten, sind nicht x-beliebige, sondern sie stehen im Kreis an ganz bestimmten Stellen. Diese Punkte am Kreis nennt man „Wandlungspunkte“. (In einem nächsten Kapitel wird näher auf die Wandlungspunkte eingegangen.)

Die Funktionsaspekte Der Winkel, den die beiden an der Funktion beteiligten Rhythmenvektoren bilden, wird als „Aspekt“ bezeichnet. Der Aspekt entscheidet nicht nur über die Stärke der Funktion (der Funktionsvektor r entspricht ja der Diagonale des Kräfteparallelogramms, das von den beiden Einzelvektoren gebildet wird), sondern auch über ihre Wirkung. Ist der Winkel klein, ist also der gemeinsame Vektor größer als jener der Einzelvektoren, tritt eine stärkere physiologische Wirkung auf. Ist der Winkel groß, ist also der gemeinsame Vektor kleiner als jener der Einzelvektoren, ist die Wirkung mehr im psychologischen Bereich zu spüren.

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Interessant erscheint in diesem Zusammenhang, dass jeder der Funktionsvektoren nur zu einem Drittel aller Tage kleiner als 1,0 ist; das Hauptgewicht des Funktionsgeschehens liegt also im physiologischen Bereich. Zu den Aspekten wäre noch folgendes zu sagen: Wenn sich zwei Kräfte überlagern, wie es bei einer Konjunktion der Fall ist, summieren sich, wie gesagt, die beiden Einzelkräfte. Wenn sie aber in Opposition zu einander stehen, heben sich die beiden Einzelkräfte gegenseitig auf, wenn sie gleich groß sind. Wenn sie verschieden groß sind, entspricht die resultierende Kraft der Differenz beider Einzelkräfte. Stehen die beiden Kräfte in einem rechten Winkel („Quadrat“) zu einander, so entsteht ein starker Kippeffekt (maximales Drehmoment). Vor allem bei Polstellungen kann sich ein rechter Winkel unangenehm auswirken. Stehen die beiden Kräfte im Einheitskreis im einem Winkel von 120° zu einander, so liegt die Resultante ebenfalls am Kreis. Dadurch herrscht ein Gleichgewicht zwischen physiologischer und psychologischer Wirkung, weswegen der 120°-Winkel („Trigon“) als statisch-harmonischer Aspekt gilt. Eine dynamisch-harmonische Wirkung weist der 60°-Aspekt („Sextil“) auf. Über die Aspektwirkungen ist noch nicht viel bekannt. Die Astrologen verwenden Aspekte, aber in etwas anderem Zusammenhang als die Naturwissenschaft. Man kann beobachten, dass eine Streuung verschiedener Farben entsteht, wenn Licht sich bei bestimmten Winkeln, die Glaskanten bilden, bricht. Die Glas- und Edelsteinschleiferei verwendet diese Effekte, um besonders schöne Streufarben zu erzielen. Weniger bekannt ist, dass Kepler die Gesetze, die Winkel in sich bergen, bereits vor Hunderten von Jahren in seinem Buch „Harmonicis Mundi“ beschrieben hat. Man kann Aspekte auch in Töne „übersetzen“. Max Uray: „Ich trage schon lange die Idee mit mir herum, mit Hilfe von Computerprogrammen jeden Tag meines Lebens in entsprechende Akkorde umzusetzen, die sich aus den Winkeln der drei Biorhythmen zu einander ergeben. Der so gewonnene „Tagesklang“ läßt die energetische Situation im funktionalen Geschehen viel genauer erkennen als das grafische Abbild, weil unser inneres Empfinden weit mehr auf Töne reagiert als auf Formen. Auf dem Klavier habe ich bereits Übung im Erzeugen der Tagesakkorde, doch fehlt mir noch die penible Umsetzung für einen längeren Zeitraum. Bald wird mir der PC meine momentane Stimmung und vergangene oder zukünftige Lebenssituationen vorspielen. Die Funktionsstärke könnte als ‚laut‘ oder ‚leise‘ in die musikalische Umsetzung einfließen. Ich brenne schon darauf, meine eigene Lebensmelodie zu hören.“ Es handelt sich bei Aspekten bzw. Winkeln um Teile eines Kreises, somit um Größenverhältnisse, die sich in Brüchen ausdrücken lassen. 180° ist 1/2 Kreis, 120° 1/3 Kreis, 90° 1/4 Kreis, 60° 1/6 Kreis usw. Diesen sogenannten „Intervalle“ entsprechen Teilungen der Gitarrensaite, wodurch bestimmte Töne entstehen. Die Saitenhalbierung erzeugt die Oktave, die Drittelung die Quint, die Viertelung die Quart usw. Man kann den Winkeln daher entsprechende Töne zuordnen. Dadurch werden Aspekte hörbar. Intervalle bzw. Akkorde erzeugen bestimmte Gefühlszustände, womit die Qualität von Aspekten erklärt werden kann. (Nähere Einzelheiten werden im Kapitel „Musikalische und harmonikale Zusammenhänge, Seite 71, erläutert.) Das eigene Befinden läßt sich in graphischen Bildern, in Tönen und Farben umsetzen.

Äußere Einflüsse Auf die endogenen Wirkungen der Interferenzschwingungen, auf denen das Funktionsgeschehen beruht, üben exogene Interferenzfaktoren eine verstärkende oder hemmende, aktivierende oder sedierende Wirkung aus: - Temperaturveränderungen beeinflussen die Stoffwechselfunktion (SF) - Wetteränderungen (Luftdruck) machen sich im Kreislaufbereich (KF) bemerkbar - Elektrische Ladungsänderungen (Gewitter) wirken im Kopf-/Nervenbereich (NF) - Änderungen im Magnetfeld der Erde beeinflussen die Lebenskraft (VP) - Die Mondphasen beeinflussen alle drei Funktionen gleichermaßen 43

Das innere Lernprogramm Wenn sich im rhythmischen Ablauf immer wieder bestimmte Stellungen einzelner oder mehrerer Rhythmen zu einander wiederholen, dann auch die Oppositionen, Konjunktionen, Spiegelungen, Polübergänge usw. Der Mensch lernt faktisch durch Wiederholung. Er wird mit sich wiederholenden Situationen immer leichter fertig werden, weil er jede neue Situation im Unterbewußtsein speichert. Doch jedesmal, wenn sich eine bestimmte Stellung wiederholt, steht der dritte, an der Funktion unbeteiligte Rhythmus an einer anderen Position im Einheitskreis. Die Wiederholung erfährt dadurch eine andere Qualität, Nuance bzw. „Beleuchtung“ durch das dritte Element. So gibt es beispielsweise für die je fünf Oppositions- und Konjunktionslagen eines Stoffwechselablaufs von 644 Tagen (23 x 28) je 33 verschiedene Erkenntnisqualitäten, für die je zehn des Kopf-/Nervenfunktionsablaufs von 759 (23 x 33) Tagen je 28 verschiedene Gefühlsqualitäten und für die je fünf des Kreislauffunktionsablaufs von 924 Tagen (28 x 33) je 23 verschiedene Willensqualitäten, bevor sich nach 21.252 Tagen (23 x 28 x 33) das Spiel wiederholt. So wird dieses Lernen nie langweilig; immer passiert etwas Neues in uns. Wenn wir dieses täglich Neue annehmen, uns seiner Nuancen bewußt werden, haben wir mehr Reifungschancen als bei unbewußtem Dahinvegetieren oder Dagegenstemmen. Gesundheit wird so erlernbar, Störungen werden prognostizierbar. Der dritte Rhythmus tritt immer dann besonders in den Vordergrund, wenn die beiden anderen Rhythmen einander gegenüberstehen und sich gegenseitig neutralisieren bzw. wenn sich ihre Ladungen bei einer Spiegelung um die waagrechte Achse aufheben. Er wird praktisch zum „Schiedsrichter“ über die beiden anderen. Die Funktion des „Schiedsrichters“ ist besonders bei psychosomatischen Auslösungen und Übertragungen von Bedeutung, wie in einem nächsten Kapitel gezeigt wird.

Die Stoffwechselfunktion - SF Die Stoffwechselfunktion wird vom Motorikum und Sensorium gesteuert und hat mit der „Chemie“ im Organismus zu tun. Ihre Aufgabe besteht in der Produktion, Umwandlung und Verarbeitung von organischen und anorganischen Stoffen. Dabei entsteht Wärme. Dieses Wärmeprinzip findet im ayurvedischen System mit dem Dosha (Prinzip) „Pitta“ und bei Paracelsus mit dem Prinzip „Sulfur“ seine Entsprechungen. Der Bauchbereich gilt als Sitz und Repräsentant der Stoffwechselfunktion. Er ist der Sitz der Verdauung und der endokrinen Drüsen (Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz, Nieren). Die Stoffwechselfunktion ist für die Blutzusammensetzung, das Gefäßsystem, den Zellstoffwechsel und die Muskelversorgung zuständig. Auf der psychologischen Ebene steht sie für die Verarbeitung und Umwandlung (Transformation) der Bewußtseinsinhalte. Ein kompletter Funktionsablauf dauert 644 Tage. Diese Zeitspanne setzt sich aus 23 eP-Zyklen à 28 Tage oder 28 aP-Zyklen à 23 Tage zusammen, wobei alle möglichen Stellungen der beiden Vektoren zu einander einmal vorkommen. Alle 6,3 Tage kommt es zu einer Tagesbelastung (nähere Details zu den Tagesbelastungen werden im Kapitel „Funktionsbelastungen“ beschrieben). Alle 64,4 Tage baut sich eine Langzeitbelastung (Opposition = Unterfunktion, Konjunktion = Überfunktion) auf, die ca. 10,2 Tage lang dauert. Jeden Tag nähern bzw. entfernen sich die beteiligten Rhythmen aP und eP um 2,785°. Der tägliche Winkelschritt des Funktionsvektors beläuft sich auf 14,25°. Während der Aufnahmephase (Winter- und Frühlingssektor) werden Nährstoffe besonders leicht aufgenommen und eingelagert. Man hat generell mehr Appetit, deshalb nimmt man in dieser Phase auch leicht an Gewicht zu. In der Abgabephase (Sommer- und Herbstsektor) trennen sich die Zellen wiederum leicht von den angesammelten Nährstoffen, weswegen man in dieser Zeit auch leicht an Gewicht verliert. Der Mondeinfluß auf die Stoffwechselfunktion ist nicht zu unterschätzen: Der zunehmende Mond verstärkt die Wirkung der aufsteigenden Phasen (Winter und Frühling), während der abnehmende Mond hemmend

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wirkt. Umgekehrt verhält es sich dann bei den abnehmenden Phasen (Sommer und Herbst), in denen der abnehmende Mond eine verstärkende, der zunehmende eine hemmende Wirkung zeigt. Bei Einnahme von Medikamenten sollte man beachten, ob sie etwas mit der Abschwächung oder Verstärkung von Funktionen zu tun haben. In diesem Fall sollten sie konform mit den Abbau- bzw. Aufbauphasen oder mit dem Stärker- oder Schwächerwerden der Funktionen eingenommen werden. Während der Aufbauphase werden Medikamente leicht absorbiert und entfalten ihre Wirkung rascher als während der Abbauphase. Wenn sich die Körperzellen von ihrem „Müll“ trennen, werden Medikamente nicht sehr gut aufgenommen. Der Patient ist dann der begründeten Meinung, dass das Medikament nicht wirkt, und wendet sich an seinen Arzt mit der Bitte, ihm ein wirksameres zu verschreiben. Die höhere Dosis kann aber wiederum in der Aufbauphase zu einer regelrechten Vergiftung mit stärkeren Nebenwirkungen führen. Die Stoffwechselfunktion repräsentiert die „Chemie“ im Organismus.

Die Kreislauffunktion - KF Die Kreislauffunktion wird vom Sensorium und Regulativum gesteuert und hat mit der „Physik“ im Organismus zu tun. Ihr Prinzip ist die rhythmische Bewegung, der Transport von Luft und Blut. Dieses Bewegungsprinzip findet im ayurvedischen System mit dem Dosha „Vata“ und bei Paracelsus mit dem Prinzip „Mercurius“ seine Entsprechungen. Der Flüssigkeitskreislauf verbindet diese Funktion aber auch mit dem „Sal“-Prinzip bei Paracelsus. Der Brustbereich gilt als Sitz und Repräsentant der Kreislauffunktion. In ihm erfolgt das Atmen und der Herzschlag. Im physiologischen Bereich ist die Kreislauffunktion für die Durchblutung, das Lymphsystem, den Blutdruck, den Puls und den Sauerstoffaustausch zuständig. Auf der psychologischen Ebene übernimmt sie den Austausch und die Veränderung der Bewußtseinsinhalte. Ein kompletter Funktionsablauf dauert 924 Tage. Diese Zeitspanne setzt sich aus 33 eP-Zyklen à 28 Tage oder 28 mP-Zyklen à 33 Tage zusammen, wobei alle möglichen Stellungen der beiden Vektoren zu einander einmal vorkommen. Alle 7,6 Tage kommt es zu einer Tagesbelastung. Alle 92,4 Tage baut sich eine Langzeitbelastung (Opposition = Unterfunktion, Konjunktion = Überfunktion) auf, die ca. 12,2 Tage lang dauert. Jeden Tag nähern bzw. entfernen sich die beteiligten Rhythmen eP und mP um 1,948°. Der tägliche Winkelschritt des Funktionsvektors beläuft sich auf 11,88°. Während der Aktivphase können wir einen kräftigeren Kreislauf wahrnehmen, wogegen er in der Passivphase wieder schwächer wird. In der Aufnahmephase haben wir generell mehr Durst, die Flüssigkeit wird vermehrt gespeichert. In der Abgabephase wiederum transpirieren wir leichter, man kann eine vermehrte Harnausscheidung beobachten. Der Mond beeinflußt vor allem jene Funktionsbereiche, die mit dem Flüssigkeitshaushalt im Organismus zu tun haben. So verstärkt der zunehmende Mond die Flüssigkeitsspeicherung während der Aufnahmephase, während der abnehmende hemmend wirkt. In der Abgabephase verhält es sich umgekehrt: Der abnehmende Mond verstärkt die Flüssigkeitsausscheidung, während der zunehmende hemmend wirkt. Die Kreislauffunktion repräsentiert die „Physik“ im Organismus.

Die Kopf-/Nervenfunktion - NF Die Kopf-/Nervenfunktion wird vom Motorikum und Regulativum gesteuert und hat mit der Weiterleitung der ein- und ausgehenden Informationen zu tun. Ihr Prinzip ist die „Elektronik“ bzw. „Informatik“ im Organismus. Sie entspricht einer Verbindung der beiden klassischen Elemente „Feuer“ und „Luft“, die bei Paracelsus ihre Entsprechungen in den beiden Prinzipien „Sulfur“ und „Mercurius“ haben.

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Der Kopfbereich gilt als zentraler Sitz dieser Funktion (Gehirn). Die Nervensysteme erstrecken sich jedoch über den gesamten Organismus. Vor allem im Bereich der Wirbelsäule befinden sich viele Nervenzentren, die mit den Chakras zusammenhängen. Auf der physiologischen Ebene ist die Kopf-/Nervenfunktion auch für die Sinnesorgane, die Atemsteuerung und das Schmerzempfinden zuständig. Auf der psychologischen Ebene geht es um Verfügbarkeit und Weiterleitung von Bewußtseinsinhalten. Ein kompletter Funktionsablauf dauert 759 Tage. Diese Zeitspanne setzt sich aus 33 aP-Zyklen à 23 Tage oder 23 mP-Zyklen à 33 Tage zusammen, wobei alle möglichen Stellungen der beiden Vektoren zu einander einmal vorkommen. Alle 6,8 Tage kommt es zu einer Tagesbelastung. Alle 37,95 Tage baut sich eine Langzeitbelastung (Opposition = Unterfunktion, Konjunktion = Überfunktion) auf, die ca. 5,6 Tage lang dauert. Jeden Tag nähern bzw. entfernen sich die beteiligten Rhythmen aP und mP um 4,743°. Der tägliche Winkelschritt des Funktionsvektors beläuft sich auf 13,28°. Die rhythmischen Phasen wirken sich bei der Kopf-/Nervenfunktion folgendermaßen aus: Im Frühlingssektor steigt die Schmerzempfindlichkeit, vor allem, wenn die Funktion stark ist. Während der Sommerphase kann man verstärkte Nervosität beobachten, im Herbstsektor stellt sich wieder eine nervliche Beruhigung ein. In der Winterphase steigt wiederum die Lichtempfindlichkeit. Auch hier wirkt der zu- oder abnehmende Mond verstärkend oder hemmend. Die Kopf-/Nervenfunktion repräsentiert die „Informatik“ im Organismus.

Funktionsbelastungen Bei Interferenzschwingungen kommt es wegen der unterschiedlichen Frequenzen von Rhythmen immer wieder zu mehr oder weniger lang dauernden und intensiven Belastungen. Dietziker beobachtete, dass jedesmal, wenn zwei bestimmte Rhythmen eine – wie er sie bezeichnete – „diametrale“ (Opposition) oder „tangentiale“ Position (Konjunktion) einnehmen, ganz spezifische Belastungen oder Störungen auftreten (Abb. 3). Auch wenn zwei Rhythmen in einem rechten Winkel zu einander gerade an zwei Polen stehen, treten diese Ereignisse auf. Dabei stellte er fest, dass im letzteren Falle die Belastung nur so lange dauert, bis die Polnähe vorbei ist, also ungefähr 1 bis 2 Tage, während sie bei Opposition und Konjunktion längere Zeit anhält. Diese Langzeitbelastungen bauen sich langsam auf und ebben ebenso langsam wieder ab. Der Grund dafür liegt darin, dass ein Rhythmus schneller schwingt als der andere, dass einer also einen größeren Winkelschritt pro Tag zurücklegt als der andere. Die Belastung beginnt, wenn beide Rhythmen einen Tagesschritt (diametral oder tangential) auseinander liegen, und endet, wenn sie sich mehr als einen Tag voneinander entfernt haben. Dietziker beobachtete weiters, dass kurze, nur einen Tag dauernde Belastungen auch in symmetrischer Stellung zweier Rhythmen um eine Achse auftreten, wenn sie gleiche Winkel bzw. gleichen Abstand zu einer Achse einnehmen, sich in dieser also „spiegeln“. Diese Tagesbelastungen (Abb. 4) entsprechen in ihrer Symptomatik den Langzeitbelastungen, nicht aber in ihrer Intensität. Spiegelungen um die waagrechte Achse werden stärker gespürt als solche um die senkrechte Achse. Die Stärke einer Belastung hängt davon ab, um welchen Pol sich die Funktion spiegelt, aber auch vom Abstand der beteiligten Rhythmen, ausgedrückt durch den von ihnen eingenommenen Winkel bzw. durch den gemeinsamen Vektor, der Funktionsstärke r. Warum treten Funktionsstörungen zu Beginn der Langzeit- oder Tagesbelastungen stärker in Erscheinung als am Ende? Der Grund liegt darin, dass bald Hormonausschüttungen dämpfend bzw. verstärkend eingreifen und der Mensch sich an geänderte Verhältnisse anpaßt und gewöhnt. Wie in einem nächsten Kapitel aufgezeigt wird, spielen auch noch andere Komponenten im Funktionsgeschehen eine Rolle. Wir bekamen nämlich von unserer Mutter jene Funktionsbelastungen, die sie

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1 bis 2 Tage vor unserer Geburt hatte, als eine Art „energetische Mitgift“ mit auf den Weg. Wir sind gleichsam mit einem „Energieabdruck“ der Mutter auf die Welt gekommen, der mögliche Funktionsschwächen aufzeigt. Es ist also kein Zufall, dass manche Menschen Zeit ihres Lebens unter einer Kreislaufschwäche leiden, während andere von Zeit zu Zeit mit Kopfschmerzen zu kämpfen haben, die sich jedoch im vorhinein erkennen lassen. Andere Menschen wiederum bringen die Neigung zu Stoffwechselstörungen mit, beispielsweise zu Diabetes oder zu einer Schwäche des Bindegewebes. Der Mensch spürt vor allem jene Funktionsbelastungen, die er von seiner Mutter „geerbt“ hat. Auf Grund der Geburtsprägung werden viele Belastungen herausgefiltert, die geerbten kommen jedoch zur Wirkung. Jedesmal, wenn eine Kopfbelastung auf jemanden zukommt, beispielsweise eine Spiegelung oder eine Langzeitbelastung, spürt er eine Spannung im Kopf, die sich in Streßsituationen zu Kopfschmerzen steigern kann. Auch Migräneanfälle oder Schübe bei Diabetikern sind auf solche vererbten Funktionsschwächen zurückzuführen. Sogar die Legasthenie, die auffallende Lese- und Schreibschwäche, kann aus den Belastungen der Mutter kurz vor seiner Entbindung „abgelesen“ werden. Wenn man die belasteten Tage im Funktionsgeschehen zusammenzählt, ergibt sich folgendes Verhältnis: Belastete Tage Konjunktionen Oppositionen Spiegelungen Summe der belasteten Tage %-Anteil Gesamttage

SF 51 51 100 202 32,4 644

NF 56 56 108 220 29,0 759

KF 61 61 120 242 26,2 924

Diese Statistik schaut wesentlich freundlicher aus als jene Negativstatistik, die im Kapitel über die vier Sektoren gezeigt wurde. Es tritt uns ja im Zusammenspiel der einzelnen Regelelemente eine faszinierende Steuerung entgegen, eine „Funktionsuhr“, wie sie harmonischer gar nicht angelegt sein könnte. Im Funktionsablauf werden alle möglichen Qualitäten und Quantitäten durchmessen, die beteiligten Rhythmen sind an allen möglichen Plätzen gestanden, wodurch biorhythmische „Erfahrungen“ gesammelt werden konnten, die in den nächsten Ablauf mitgenommen werden und physiologisch eine Art „Organbewußtsein“ oder „Zellengedächtnis“ aufbauen. So sind hier auch alle Regenerationsmöglichkeiten eingebaut, alle Genesungs- und Wiederherstellungsphasen bzw. -mechanismen.

Störungen und Krankheiten Belastungen verdichten sich zu Störungen oder Krankheiten, wenn der Mensch seine Immunität, seine Widerstandskraft, seine Wiederherstellungsmechanismen geschwächt oder verloren hat. Dies geschieht durch Fehlprogrammierungen, deren Ursache im falschen Wollen (gehemmte Triebe, Leidenschaften, Wünsche ...) oder im falschen Fühlen (Aggressionen, Ängste, Unlust, Antipathien, Aversionen ...) oder im falschen Denken (Vorurteile, Dogmengläubigkeit, Unwissenheit, Dünkelhaftigkeit ...) liegen können. Fehlprogrammierungen führen zwangsläufig zu unvernünftigen und problemerzeugenden Handlungen, zu Sünden gegen die eigene Natur, zu Blockaden im Kräftefluß und im Heilungsgeschehen, ganz abgesehen vom Fehlverhalten gegen die Umwelt oder gegen die Mitgeschöpfe. Der Mensch schafft je nach Stärke und Richtung seiner Einstellungen in sich die Bereitschaft zu bestimmten Reaktionen, die er dann als Krankheit erfahren muß oder als Gesundheit erleben darf. Es leuchtet ein, dass die Widerstandskraft einmal erlahmt, wenn man sich stets gegen eine Mauer stemmt, die sich im übrigen durch das Entgegenstemmen keinesfalls beeindrucken oder wegräumen läßt. Thorwald Dethlefsen und Rüdiger Dahlke haben in ihren Büchern „Schicksal als Chance“ und „Krankheit als Weg“ klar die analogen Zusammenhänge zwischen den individuellen Fehlern und dem, was dem Individuum zum Heile fehlt, also die Krankheit, herausgearbeitet. Werden aber die tatsächlichen Ursachen, nämlich die psychischen Fehlhaltungen, im Bewußtsein beseitigt, indem man ständig an sich selbst arbeitet – und nur diese Arbeit bringt dauerhaft Erfolg – schwinden alsbald auch die seelischen und körperlichen Auswirkungen der Krankheit. Der Mensch wird wieder heil, also ganz. Damit ergibt sich von selbst die wahre Bedeutung des Wortes „heilig“

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Es ist bekannt, dass Medikamente nicht das Heil des Menschen bewirken, sondern nur die Begleiterscheinungen einer Krankheit verschieben können. Selbst homöopathische, hochpotenzierte Mittel stellen nur Krücken dar, mit deren Hilfe man Störungen kurzzeitig ausweichen kann. Die Ursachen des Krankseins können sie keinesfalls beseitigen. Homöopathische Mittel entsprechen „vergeistigten“ bzw. „verprinzipialisierten“ Hormonen, indem sie Informationen liefern und fehlende Prinzipien auf einer Ausweichebene ergänzen. Das Schicksal des Krankseins können sie aber niemals überlisten, wenn der Patient nicht an seinem, durch die Krankheit angezeigten, Fehler arbeitet; denn nach kurzer Zeit melden sich die Beschwerden wieder, meist an einer anderen Stelle.

Die Sonderstellung des Atems Die Atmung spiegelt die Einstellung des Menschen zum Leben wider: verkrampft oder gelöst, nehmend oder gebend, festhaltend oder loslassend, flach oder tief, natürlich oder künstlich gelenkt. Der Atem zeigt sich zwei Funktionen zugehörig: Atemsteuerung, -frequenz und -volumen unterstehen der Kopf-/Nervenfunktion, der Sauerstoffaustausch obliegt der Kreislauffunktion. Der Atem ist das Verbindungsglied zwischen Innen und Außen, Oben und Unten. Die Steuerung erfolgt unbewußt, kann aber auch willkürlich beeinflußt werden. Lust und Unlust, Willkürlichkeit oder Unwillkürlichkeit, Organempfindungen und Erkenntnisvorgänge, also alle drei Bewußtseinselemente, sind beim Atmen mehr oder weniger stark beteiligt. Wird der Gefühlsrhythmus (eP) zum „Schiedsrichter“ bei Kopf-/Nervenfunktionsbelastun-gen, wird der Einfluß von Gefühlen dominant: bei Schreck stockt der Atem; beim Anblick von etwas Schönem atmen wir tief ein; bei Abscheu stoßen wir die Luft aus, bei Furcht erfolgen kurze, heftige Atemstöße. Der Willensrhythmus (aP) als „Schiedsrichter“ bewirkt willkürliches Luftanhalten bzw. bewußtes Eingreifen in den Atemrhythmus. Der intellektuelle Rhythmus (mP) als „Schiedsrichter“ führt in stärkerem Maße als sonst zu Veränderungen des Atems: flacher Atem beim Grübeln, tiefer, voller Atem in der Atemmeditation.

Die Funktionszyklen Genau so, wie die einzelnen Rhythmen in ihrem speziellen Takt den Kreis durchlaufen, durchmißt jede Funktion den Kreis der 4 Quadranten in einer ganz bestimmten Zeitspanne. Nur manchmal, in exakten Abständen, erfolgen Phasensprünge in den Oppositionslagen. Wenn der Vektor der Stoffwechselfunktion täglich um rund 14,25° im Kreis weiterwandert, dann braucht er für die 360° einer Kreisumrundung etwas mehr als 25,25 Tage. Die 644 Tage eines abgeschlossenen Schwingungsablaufs entsprechen daher exakt 25,5 Zyklen. Von diesen erfolgen 20 Umdrehungen ohne Phasensprünge, fünf mit Sprüngen. Diese fünf Sprünge verkürzen oder verlängern in jeweils unterschiedlicher Weise die Zeitspanne, in der der Vektor wiederum den Frühlingspol überschreitet, und zwar je nachdem, ob der Sprung vor oder nach 180° erfolgt. Erfolgt der Sprung bei einer Opposition im Frühlingssektor, dann landet der Vektor im Herbstsektor, und die Anzahl an Tagen, die er braucht, bis er wieder am Frühlingspunkt angelangt ist, verkürzt sich. Erfolgt er im Herbstsektor, dann landet er im Frühlingssektor, wodurch sich die Anzahl an Tagen bis zum Frühlingspunkt erhöht. Die 5,5 „sprunghaften“ Umdrehungen werden daher de facto nur zu fünf mehr oder weniger längeren oder kürzeren, wiederholenden oder überspringenden Umdrehungen, so dass zwangsläufig eine halbe Umdrehung übrig bleibt, die doppelt erfolgt. Diese aus allen fünf Sprüngen resultierende und zusammengesetzte halbe Umdrehung verteilt sich in folgenden Kreissektoren: von 18° bis 54°, von 90° bis 126°, von 162° bis 198°, von 234° bis 270°, von 306° bis 342°. Diese Sektoren werden dadurch zu „Doppelfeldern“, weil sie öfter durchlaufen werden. Alle Doppelfelder beginnen und enden jeweils an Wandlungspunkten (Abb. 5). Ein Sinn dieser Wiederholungen kann darin gesehen werden, dass die Doppelfelder im Laufe der Zyklen hinsichtlich der Vektorengröße r „ungerecht behandelt werden“, weil der Vektor in der Nähe einer Opposition auf Null schrumpft, wodurch ein Nachholbedarf eintritt. Dieses Manko wird durch nochmaligen Lauf über das Feld aufgehoben, wodurch wiederum „Gerechtigkeit“ eintritt. So wird beispielsweise bei der

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Stoffwechselfunktion im Verlauf von 644 Tagen jeder Abschnitt des Kreises mehrere Male durchlaufen, aber jedesmal mit einer anderen Vektorengröße r. Dabei kommen bei den Oppositionen eben die fünf speziellen Felder zu kurz, und erst die Wiederholung bringt Symmetrie, so dass schließlich jedes Feld eine durchschnittliche Funktionsstärke von r = 1,333 pro Umlauf zugeteilt erhält. Bei den anderen Funktionen ergeben sich ähnliche Abläufe, so dass wir tabellarisch zusammenfassen können: Kompletter Ablauf in Tagen Täglicher Winkelschritt Dauer in Tagen für eine Umdrehung Volle Zyklen (ohne Phasensprung) Zyklen mit einem Phasensprung Zyklen im kompletten Funktionsablauf

SF 644 14,25° 25,255 20 5 25,5

NF 759 13,28° 27,107 23 10 28,0

KF 924 11,88° 30,295 26 5 30,5

Bei der Kopf-/Nervenfunktion sind Wiederholungen und Mankos auf alle 10 Doppelfelder gleichmäßig verteilt. Die 10 Zyklen mit einem Phasensprung werden daher zu 5 vollen Zyklen. Bei der Kreislauffunktion sind genau jene Felder Doppelfelder, die zwischen denen der Stoffwechselfunktion liegen. Im Unterschied zur Stoffwechselfunktion, bei der eine halbe Drehung „übrigbleibt“, fehlt hier eine halbe Umdrehung. Somit gleicht sich alles wieder aus, und die Doppelfelder der Funktionen ergänzen einander. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass eine 360°-Umdrehung der Stoffwechselfunktion gleich lange dauert wie die siderische Drehung der Sonne, nämlich 25,255 Tage, während ein Zyklus der Kopf/Nervenfunktion gleich lange dauert wie die synodische Sonnendrehung, nämlich 27,107 Tage. (Nähere Details finden Sie im Kapitel „Zusammenhänge mit astronomischen Zyklen“ auf Seite 73.) Hier zeigt sich ein Gleichlauf zwischen biorhythmischen und kosmischen Zyklen, wenn man weiß, wo man ihn suchen muß. Die Sonne als „Herz“ des Sonnensystems entspricht also in analoger Bedeutung der Herzfunktion (Stoffwechselfunktion) und Kopffunktion, je nachdem, wie wir ihre Drehung betrachten: subjektiv oder objektiv, siderisch oder synodisch. Dass die Sonne in der Symbolik der Einweihungslehre sowohl das Selbst mit seinem Sitz im Herzen als auch das Ich mit seinem Sitz im Bewußtsein verkörpert, sei nur am Rande erwähnt. Die Stoffwechselfunktion und die Kopf-/Nervenfunktion schwingen im Rhythmus der subjektiven und der objektiven Drehung unserer Sonne.

Die Wandlungspunkte Wenn wir die Lage der Wandlungspunkte, also der Konjunktionen bzw. der Oppositionen, in der Reihenfolge, in der sie auftreten, miteinander verbinden, entsteht eine geometrische Figur: Bei der Stoffwechselfunktion und der Kreislauffunktion erhalten wir ein Pentagramm (Abb. 7), bei der Kopf/Nervenfunktion einen doppelten 5-Stern, also einen 10-Stern, der sich um die senkrechte Achse spiegelt (Abb. 8). Bei letzterer können wir eine Analogie zu den beiden Gehirnhälften (Hemisphären), die spiegelbildliche Funktionen haben, erkennen. Die Zahl 5 symbolisiert den kämpfenden, sich entwickelnden Menschen. Das Pentagramm (Drudenfuß) finden wir in allen esoterischen und philosophischen Systemen. Bei den Pythagoräern galt es als Zeichen der Gesundheit. Es symbolisiert den Mikrokosmos (Mensch). In der Magie wird es für Anrufungen und Bannungen gebraucht. In der psychodynamischen Rhythmik entspricht das Ausschütten hemmender und fördernder Hormone dem magischen Gebrauch. Die Zahl 10 wiederum wird als die volle, vollkommene Universalzahl bezeichnet, die den ganzen Lebenslauf begreift. Es gibt insgesamt 20 Wandlungspunkte, die im Kreis durch jeweils 18° voneinander getrennt sind. Die psychodynamischen Untersuchungen haben ergeben, dass an diesen Punkten bestimmte energetische Situationen herrschen, wie sie schon im I-Ging bei den 20 Haupthexagrammen beschrieben werden. Auch im alten Maya-Kalender treten uns die Zeitqualitäten mit 20 Möglichkeiten in 5 Farben entgegen. Es gibt 20 49

Aminosäuren, die organische Substanzen aufbauen, aber auch 20 Konsonanten in unserer Buchstabenreihe. (Die Konsonanten scheinen demnach bestimmten Prinzipien unterstellt zu sein.) Diese Parallelität deutet auf den Zusammenhang vieler Systeme hin. Im Funktionsablauf kann man immer und überall Symmetrien entdecken, ja Symmetrie ist eine Eigenschaft der Harmonie und tritt uns im biorhythmischen Geschehen in immer neuen Aspekten entgegen: im Rundlauf der Elemente, im Auf- und Abbau der Funktionen, im Verlauf der Spiegelungen, in der Reihung der Wandlungspunkte. Überall herrscht Ordnung und Ebenmaß, Abwechslung und Gleichmaß. Wenn wir die am Kreis positionierten 20 Wandlungspunkte hinsichtlich ihrer Tätigkeit (Cosinus) und ihres Ladungszustands (Sinus) untersuchen, können wir ganz bestimmte Zusammenhänge erkennen. Die Phasen und Kreis-Quadranten, in denen die Wandlungspunkte positioniert sind, lassen sich mit Hilfe der Vorzeichen von Sinus und Cosinus genau definieren: + cos = ladend - cos = entladend

+ sin = aktiv - sin = passiv

Frühlingssektor Sommersektor Herbstsektor Wintersektor

+ sin und + cos + sin und - cos - sin und - cos - sin und + cos

Lage

sin

0° 18° 36° 54° 72° 90° 108° 126° 144° 162° 180° 198° 216° 234° 252° 270° 288° 306° 324° 342°

0,0000 +0,3090 +0,5878 +0,8090 +0,9511 +1,0000 +0,9511 +0,8090 +0,5878 +0,3090 0,0000 -0,3090 -0,5878 -0,8090 -0,9511 -1,0000 -0,9511 -0,8090 -0,5878 -0,3090

quantitative Wirksamkeit cos (sin x cos)

+1,0000 +0,9511 +0,8090 +0,5878 +0,3090 0,0000 -0,3090 -0,5879 -0,8090 -0,9511 -1,0000 -0,9511 -0,8090 -0,5878 -0,3090 0,0000 +0,3090 +0,5879 +0,8090 +0,9511

0,0000 +0,2939 +0,4755 +0,4755 +0,2939 0,0000 -0,2939 -0,4755 -0,4755 -0,2939 0,0000 -0,2939 -0,4755 -0,4755 -0,2939 0,0000 +0,2939 +0,4755 +0,4755 +0,2939

Qualitatives Verhältnis (sin : cos)

0 +0,0325 +0,7266 +1,3763 +3,0780 +∞ +3,0780 +1,3763 +0,7266 +0,0325 0 -0,0325 -0,7266 -1,3763 -3,0780 -∞ -3,0780 -1,3763 -0,7266 -0,0325

Phase

wachsen

reifen

ernten

ruhen

Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass es lediglich drei Sinus-Cosinus-Paare gibt, die zu drei Wirkgrößen führen. (Hier zeigt sich ein Zusammenhang mit den 3 Basenpaaren bei den „Sprossen“ der „Doppelhelix“.) Es gibt somit drei Klassen von Wandlungen: 0,0000 und 1,0000 = 0,0000 0,3090 und 0,9511 = 0,2939 0,5878 und 0,8090 = 0,4755

kritische Wirkung kardinale / labile Wirkung fixe Wirkung

Es gibt vier Wandlungen mit kritischer Wirkung: zwei Wandlungen des Ladungszustands bei 0° und 180° sowie zwei Wandlungen der Tätigkeit bei 90° und 270°.

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Die je fünf Wandlungspunkte in jedem der vier Quadranten haben folgende Wirkung:

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0,0000 ↓ 0,2939 ↓ 0,4755 ↓ 0,4755 ↓ 0,2939 ↓

kritische Wirkung kardinale Wirkung fixe Wirkung fixe Wirkung bewegliche (labile) Wirkung

Die Parallelität zu der von Seiten der Astrologie getroffenen Einteilung der Tierkreiszeichen hinsichtlich der ihnen zugeordneten Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde in ihrer kardinalen, fixen und labilen Ausprägung ist augenscheinlich. Jeder der 4 Quadranten kann einem Element zugeordnet werden, wobei jeder Quadrant sich in mehrere Abschnitte mit unterschiedlicher Wirkung teilt. Das I-Ging unterscheidet ebenfalls drei Arten von Wandlungen: - Nichtwandlung: - Lineare Wandlung:

feste Größe, Prinzip ewig weiterlaufender Prozeß, der niemals an seinen Ausgangspunkt zurückkehrt (Generation auf Generation) - Zyklische Wandlung (aller Phänomene in der Natur) Die sechs qualitativen Verhältnisse wiederum zeigen eine Zuspitzung der Qualität am Sommer und Winterpol auf, die bis in die Unendlichkeit reicht. Die Wandlungspunkte werden hinsichtlich ihrer Qualität unterschiedlich gespürt: - aktiv oder passiv - stark oder schwach - rational oder irrational (0 und ∞) So gesehen erhält jede Wandlung und Spiegelung ihren Sinn, je nachdem, ob mehr das Maß an Fülle oder die Art der Tätigkeit bzw. deren Verhältnis oder auch Produkt in den Vordergrund tritt. Aufschluß darüber erhält man, wenn man das I-Ging studiert.

5. Die Harmoniefunktion - VP Die Schwingungen des evolutiven Systems Die Kybernetik, die Lehre von den Systemen, vermittelt uns eine wesentliche Erkenntnis, die – auf die psychodynamische Rhythmik angewandt – an den Anfang dieses Kapitels gestellt werden soll: Hinter jedem Rhythmus steckt ein Potential; je zwei Rhythmen steuern eine Funktion; bei drei Rhythmen entsteht ein lebendiges System, das sich selbst reguliert. Wir haben uns bei der Beschreibung der Funktionen nur mit jenen Interferenzen, die aus dem rhythmischen Schwingen zweier Regelelemente entstehen, auseinandergesetzt. Es gibt aber noch eine zusammengesetzte Funktion, an der alle drei Rhythmen beteiligt sind. Bis zum heutigen Tag hat sich aber kaum jemand mit dieser wohl wichtigsten Funktion (Harmoniefunktion, Lebenskraft, Vital-Power) beschäftigt. Hans Genuit beschreibt sie in seinem Werk als „Erfolgskurve“, eine Bezeichnung, die ihrer Bedeutung überhaupt nicht gerecht wird. Auch Dietziker hat sich in seinen Erbkreisuntersuchungen nur mit einigen Rhythmenstellungen auseinandergesetzt, die in ihrem Zusammenwirken spezielle Störungen bewirken. Doch nicht die pathologische oder erbbiologische Seite der VP-Funktion ist das Wesentliche, sondern ihre Bedeutung als Funktion unserer „Mitte“, unseres Gleichgewichts, der Harmonie, Ruhe, Schönheit und Gesundheit. Sie steuert unsere Entwicklung und Reifung und weist Eigenheiten auf, die sich mit den Erkenntnissen der

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Psychologie decken. Ja, mehr noch – der Ablauf des Harmonierhythmus entspricht der kreisenden Bewegung des Mittelpunkts des Sonnensystems, und an seinem Schwingen kann man die Veränderungen der Lebenskraft (Vitalenergie) ablesen. Der Grund, warum dieser Rhythmus bisher kaum erforscht wurde, liegt sicher darin, dass sich Harmonie jeglichen Untersuchungen und Tests entzieht und subjektive Erfahrungen von Harmonie nicht das Interesse von ins Detail vordringen wollenden Forschern wecken. Ein anderer Grund mag darin bestehen, dass die Interferenzschwingungen sehr spät erst Ge-genstand biorhythmischer Forschung wurden und den Forschungen Dietzikers eine breite Öffentlichkeit versagt blieb. Der Harmonierhythmus (VP = Vital Power) setzt sich aus den drei Einzelrhythmen zusammen. Man kann ihn sowohl als zusammengesetzte Funktion als auch als ursprüngliche Lebenskraft betrachten, die sich erst im „Energieleib“ des Menschen in die drei Teilkräfte aufspaltet. Beide Betrachtungsweisen – „von unten“ und „von oben“ – sind möglich. Es wurde ja bereits auf die Tatsache hingewiesen, dass die Resonanz auf die gemeinsame Sonne-Mond-Frequenz von 28 Tagen zur Bildung von „Ober- und Untertönen“ führt. Wir können das Zusammenspiel der drei Grundelemente an Hand eines Beispiels nachvollziehen, auf welche Weise immer komplexere Systeme entstehen. Die Zahlenmystik beschreibt den Aufbau der Schöpfung folgendermaßen: 0 1 2 3 4 5 6 7

- Das ungeoffenbarte Prinzip ruht im dimensionslosen Sein - die schöpferische Energie strahlt aus - Durch die Ausstrahlung entsteht Polarität - die Polarität wird beleuchtet, Raum und Zeit als Grundlage des Bewußtseins entstehen - die bipolare Koordination von Raum und Zeit erfährt eine zyklische Schwingung, Bewegung im RaumZeit-Kontinuum als Basis der Lebensentfaltung entsteht und bildet erste Atome - Zwei Atome gehen eine Verbindung ein, anorganische Moleküle, Mineralien, entstehen - Mehrere Moleküle gehen eine Verbindung ein, organische Moleküle, Organismen, entstehen - Mehrere Organismen gehen eine Beziehung ein, soziales Leben entsteht und somit die Basis für die Entwicklung zur Vollkommenheit

Wenn wir gedanklich auf die chemische Ebene überwechseln, können wir folgende Analogien entdecken: biorhythmische Elemente aP / eP / mP

chemisch reine Elemente C/O/H

biorhythmische Funktionen SF / NF / KF

anorganische Verbindungen CO2, CH4, H2O

zusammenfassende Funktion VP

organische Verbindungen z.B. C6H10O5

Es läßt sich leicht erkennen, dass der Wasserstoff (H) und mP zusammengehören, während der Kohlenstoff (C) und aP korrelieren und der Sauerstoff (O) zu eP gehört. Es besteht demnach eine Analogie zwischen biorhythmischer Frequenz und dem Atomgewicht der drei für unsere Existenz wichtigsten Elemente. Prinzipiell können wir jeder biorhythmisch-energetischen Situation eine bestimmte organische Verbindung zuordnen. Diese Überlegungen wurden an den Anfang dieses Kapitels gestellt, um die Dimensionserweiterung, die bei der Betrachtung des Harmonierhythmus entsteht, gegenüber den drei Bewußtseinselementen und den drei einfachen Funktionen ins rechte Licht zu rücken. Die evolutive Funktion ist in allen Belangen wesentlich komplizierter in ihrem Aufbau, ihrem Ablauf, ihren Dimensionen und in ihrer Gesetzlichkeit, und selbstverständlich auch in ihren Aussagemöglichkeiten. Das Zusammenwirken von Denken, Fühlen und Wollen oder Information, Bewegung und Beweggrund führt ja zu einem Resultat, zu einem Geschehen, das in einer bestimmten inneren Verfassung erlebt wird. Dieses Resultat läßt sich hinsichtlich seiner Art und Stärke, also hinsichtlich Frequenz und Amplitude und deren Veränderungen, beschreiben.

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Je näher die einzelnen Rhythmen zusammenstehen, desto mehr sind sie sich hinsichtlich der Richtung einig, in die sie wirken, und um so stärker fällt auch das Resultat aus: „Alle ziehen an einem Strang.“ Je weiter sie von einander entfernt stehen, je „uneiniger“ sie sich also sind, desto mehr hemmen sie einander, um so schwächer fällt auch das Resultat aus. Die Resultante als der VP-Vektor r liegt dabei immer in der Nähe jenes Rhythmus, der den insgesamt geringsten Abstand zu den jeweils anderen aufweist. Ein großer Vektor weist auf eine nach außen gerichtete Phase hin, die der Mensch als extrovertierten Zustand erlebt, während ein kleiner Vektor eine Verinnerlichung (Introvertiertheit) anzeigt. Der Vektor selbst weist zwei Koordinaten auf, durch die er definierbar ist und Aussagen über die Lebenskraft ermöglicht: r - die dynamische Koordinate ϕ° - die qualitative Koordinate

Kraftgröße Kraftrichtung

Diese beiden Koordinaten ändern sich beim Harmonierhythmus von Tag zu Tag in unterschiedlichem Maße. Bei den einfachen Funktionen läuft ja der Vektor – außer bei den Phasensprüngen – mit einer stets gleichbleibenden Geschwindigkeit weiter und schwankt in seiner Größe auch regelmäßig zwischen 0 und 2,0 hin und her, verändert seine Größe bei Konjunktionen nur langsam, bei Oppositionen rasch. Doch diese Veränderungen laufen stets nach dem selben Muster ab. Bei der Harmoniefunktion treten jedoch erhebliche Schwankungen in der Geschwindigkeit auf, mit der sich die Lage und die Größe des Vektors ändern. Selbstverständlich schwingt auch dieser Rhythmus in Spiralform, allerdings nicht in regelmäßiger wie bei den Funktionen. Der Vektor wächst zu einem bestimmten Wert an, schrumpft dann wieder, wird wiederum größer, aber mehr oder weniger groß als beim letzten Mal. Dann wird er wieder kleiner, ebenfalls mehr oder weniger klein als beim letzten Mal. Diese größten und kleinsten Vektorengrößen sind Umkehrgrößen und werden „Maxima“ und „Minima“ genannt (Abb. 9). Die Geschwindigkeit, mit der sich die Vektorengröße r auf- bzw. abbaut (∆r), ändert sich ständig. Der größte Wert liegt bei ±0,083 Radiuseinheiten pro Tag, manchmal erreicht die Veränderung nur einen Wert von ∆r = ±0,034. ∆r stellt die dynamische Änderungsgröße (Änderungsbeiwert) von r dar. Wenn ∆r Null wird, ist ein Maximum oder Minimum, also ein Umkehrpunkt, erreicht und die Dynamik des Geschehens erhält eine Gegenbewegung. Manchmal wächst ∆r sehr rasch zu seinem größten auf- oder abbauenden Wert an, manchmal erfolgt der Auf- oder Abbau zögerlich, manchmal bleibt er längere Zeit hindurch stabil. Bei allen Oppositionslagen der einfachen Funktionen wird der dritte, an der jeweiligen Opposition nicht beteiligte Rhythmus zum „Schiedsrichter“. „Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte“, sagt der Volksmund. Da sich die oppositionellen Rhythmen gegenseitig aufheben, bleibt nur der „Schiedsrichter“ übrig, das sich mit der VP-Funktion deckt. In diesem Fall entspricht die Lage des Harmonierhythmus stets der des „Schiedsrichters“ mit der Vektorengröße 1,0. Biorhythmisch bedeutet das, dass die Harmoniefunktion auf diesen dritten Rhythmus übergeht. Der „Schiedsrichter“ beherrscht allein das Geschehen. Bei einer „Schiedsrichterlage“ fühlen sich manche Menschen disharmonisch, so mancher „steht daneben“ oder „rastet aus“. In jedem Fall herrscht eine gespannte Situation. Die meiste Zeit, nämlich 75% aller Tage, ist der Vektor des Harmonierhythmus größer als 1,0. Alle Werte über 1,0 bedeuten eine stärkere Orientierung der Kräfte auf die äußere Welt und somit Abzug der Kräfte vom inneren Menschen, seinem Zentrum. Alle Werte unter 1,0 weisen auf innere Wirkung unter Vernachlässigung des äußeren Zusammenspiels hin. Es besteht also ein ständiges Pendeln zwischen Veräußerlichung und Verinnerlichung, eine Art „Dialog“ zwischen bewußtem Handeln und innerer Verarbeitung. Dadurch entwickelt sich eine allmähliche Veränderung im Menschen. Im Laufe der Forschung hat sich bei vergleichenden Untersuchungen herausgestellt, dass gleiche Vektorengrößen von manchen Menschen unterschiedlich erlebt werden. Dieses Phänomen hat sich bald aufgeklärt: Die Erlebnisqualität hängt von der Reifestufe des Menschen ab. Unentwickelte Menschen

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empfinden eine stark veräußerlichte Situation, bei der alle drei Bewußtseinselemente nahe zusammenstehen, also eine Vektorengröße über 2,5, oft als Hochzustand. Sie können bewußter handeln, haben alle ihre Sinne beisammen, sie können bestimmen und agieren. Ein zentrierter Zustand bedeutet für sie ein Abgleiten in ein unbewußteres Getriebenwerden. Entwickelte Menschen hingegen empfinden Situationen mit großem Vektor oft als exzentrisch, als ein „der Welt ausgeliefert sein“, während sie verinnerlichte Situationen als zentrierten Zustand, in dem das „Höhere Selbst“ Regie führt, oder als „Prüfung“ erleben. Der Harmonierhythmus weist einen geschlossenen Ablauf von 21.252 Tagen (= 58,2 Jahren) auf. Während dieser Zeit stehen alle drei Rhythmen in allen möglichen Positionen zueinander (23 x 28 x 33 = 21.252). Diese Zeitspanne nennt man „biorhythmisches Leben“. Unsere Reifung und Entwicklung zeigt sich im Schwingen des Harmonierhythmus.

Maxima und Minima Der Vektor des Harmonierhythmus schwankt zwischen den beiden Extremwerten r = 3,0 und r = 0,037 mit unterschiedlichen Maximalwerten und Minimalwerten dazwischen in unregelmäßiger Folge auf und ab. Bei Geburt ist der Vektor r 3,0 Einheiten groß, nach 49,2 Tagen nur mehr 0,358, nach weiteren 28,8 Tagen wächst der Vektor wieder auf 1,276 an, danach sinkt seine Größe wieder auf einen anderen Minimalwert ab usw. Die Vektorengröße 1,0 entspricht jenem der drei Grundrhythmen im Einheitskreis. Ein Maximum ist ein Grenzwert, bei dem die Größenzunahme endet und die Größenabnahme beginnt; ein Minimum ist demnach ein Grenzwert, bei dem die Größenabnahme endet und die Größenzunahme beginnt. Alle Umkehrgrößen über 1,0 sind Maxima, alle unter 1,0 Minima. Somit ist 1,0 eine Grenze, ab der aufwärts stärkeres Kräftezusammenspiel und ab der abwärts stärkere Kräftehemmung auftritt. Es gibt insgesamt 29 Maxima und 28 Minima mit unterschiedlicher Vektorengröße, die im Laufe eines biorhythmischen Lebens immer wieder auftauchen. Ein Sonderfall ist das Maximum mit der Größe 1,0, das zugleich ein Minimum ist. Die Maxima mit der Größe 3,0 und 1,0 kommen nur je fünfmal vor, alle übrigen Maxima und Minima je 10 mal, und zwar in symmetrischen Abständen über das biorhythmische Leben verteilt. Die durchschnittliche Vektorengröße des Harmonierhythmus über alle Tage beträgt 1,574. Man kann aus dem über einem theoretischen Mittelwert von 1,5 liegenden Durchschnittswert von 1,574 erkennen, dass die Anzahl der Tage, an denen der Harmonierhythmus in der Nähe eines Maximums weilt, größer ist als jene, an denen er sich in der Nähe eines Minimums befindet. Das bedeutet, dass die Natur vorgesorgt hat, dass unsere Lebenskraft trotz aller Schwankungen möglichst groß bleibt. Die Zeit, die von einem Maximum zu einem Minimum und wieder zurück zum nächsten Maximum vergeht, dauert zwischen 71,2 und 79,6 Tagen, durchschnittlich 75,9 Tage. Diese Zeitspanne entspricht einem energetischen Erfahrungsschritt, dem „biorhythmischen Atem“. Das „Einatmen“ bzw. „Ausatmen“ dauert daher durchschnittlich 37,95 Tage. (Die von Dipl.-Ing. Friedrich Teltscher beobachteten Frequenz von 38 Tagen eines „feinsinnigen“ Rhythmus entspricht dieser Zeitdauer. Da der Mensch in zentrumsnahen MinimaLagen verinnerlicht ist, können die feinsinnigen Schwankungen nun erklärt und richtig zugeordnet werden.) Die Höhen und Tiefen unseres Lebens zeigen sich in den extremen Schwankungen der Lebenskraft.

Die Schleifen Haben wir bei den einfachen Funktionen in Oppositionslagen die 180°-Sprünge, so treten beim Harmonierhythmus an deren Stelle in bestimmten Extremlagen, wenn alle drei Elemente wie bei einem „Mercedesstern“ ungefähr 120° auseinanderliegen, in 50% der Fälle sogenannte „Schleifen“ auf, die um so größer ausfallen, je kleiner der Vektor wird. Nicht bei allen stark zentrierten Minima entstehen Schleifen, sondern nur bei dreien:

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Vektorengröße r Schleifenweite ε° Dauer in Tagen davon Rückschritt (Tage)

Typ 1

Typ 2

Typ 3

0,037 102,2° 12,83 3,0

0,147 36,8° 10,83 4,5

0,254 8,0° 6,83 3,5

Bei diesen Schleifen verläuft die Spiralbewegung nicht durch das Zentrum, sondern wendet sich gegen die bisherige Laufrichtung (Rechtsdrehung) nach innen und zurück, nähert sich seinem Minimumwert und wendet sich danach in neuerlichem Anwachsen wieder der Spiralbewegung, diesmal von innen nach außen, zu (Abb. 6). Es kommt dabei, ähnlich wie bei den Oppositionslagen der einfachen Funktionen, zu einer Wiederholung beim Durchlaufen bestimmter Kreissektoren. Man kann hier auch von einem „Rückschritt“ sprechen. Die Verteilung der Schleifen in einem biorhythmischen Leben: Nr.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Alter (Tage) Typ

430,0 1.240,4 1.720,0 2.530,4 3.110,0 3.820,4 4.680,4 5.490,8 5.970,4 6.780,8

1 3 2 2 3 1 1 3 2 2

Nr.

11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

Alter (Tage) Typ

7.260,4 8.070,8 8.930,8 9.741,2 10.220,8 11.031,2 11.510,8 12.321,2 13.181,2 13.991,6

3 1 1 3 2 2 3 1 1 3

Nr.

21 22 23 24 25 26 27 28 29 30

Alter (Tage) Typ

14.471,2 15.281,6 15.761,2 16.571,6 17.431,6 18.242,0 18.721,6 19.532,0 20.011,6 20.822,0

2 2 3 1 1 3 2 2 3 1

Bei den 30 Schleifen während eines biorhythmischen Lebens lassen sich in ihrem zeitlichen Auftreten einige Gesetzmäßigkeiten erkennen: 1.

Zwischen zwei Schleifen vom Typ 3 liegen abwechselnd je zwei Schleifen vom Typ 1 oder vom Typ 2. Niemals folgt also auf eine Schleife vom Typ 1 eine vom Typ 2 oder umgekehrt, sondern zuerst eine vom gleichen Typ und danach eine vom Typ 3. Zwischen dem Auftreten einer Schleife vom Typ 2 und Typ 3 vergehen stets 479,6 Tage; zwischen der Schleife 3 und 1 liegen immer 810,4 Tage, ebenso zwischen zwei Schleifen vom Typ 2. Zwischen zwei Schleifen vom Typ 1 vergehen immer 860,0 Tage.

Das bedeutet, dass das Auftauchen von inneren Krisen und Rückschritten in unserem Leben einer strengen Regelung unterliegt. Hier zeigt sich eine Systematik, die uns zwingt, von Zeit zu Zeit innezuhalten und innere Einkehr zu üben. Wenn wir die Systematik erkennen, können wir uns zeitlich auf diese Krisen einstellen; wir werden dann nicht von ihnen überrascht. 2.

Wenn wir die Lage der Minima-Werte der einzelnen Schleifen, wo sie also genau zu liegen kommen, je nach Typ in drei konzentrischen Kreisen einzeichnen (Abb. 11), läßt sich wiederum eine Symmetrie erkennen: Je ein Schleifenpaar spiegelt sich um einen bestimmten Wandlungspunkt im Einheitskreis. Und zwar liegen die Schleifen vom Typ 1 je 0,7° links und rechts von 5 Wandlungspunkten, die sich symmetrisch im Kreis verteilen, entfernt, die Schleifen vom Typ 2 je 7,7° von 5 anderen Wandlungspunkten, und schließlich jene vom Typ 3 je 14,7° von den selben Wandlungspunkten wie jene vom Typ 1.

Das bedeutet, dass sich Symmetrie beim Auftauchen von Krisen und Rückschritten zeigt, und zwar insofern, als sie ihrer Qualität nach (in ihrer Stellung in den 4 Quadranten) ausgeglichen sind, und dass sie mit dem Wandel und der Entwicklung des Menschen zu tun haben. 3.

Wir haben also 10 Wandlungspunkte vor uns, die je 36° auseinanderliegen und für das Rückschrittsgeschehen in Schleifen relevant sind. In den verbleibenden 10 Wandlungspunkten spiegeln sich die rasanten Minima, wodurch eine Unterscheidung der Wandlungspunkte in solche, die einen

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rasanten inneren Fortschritt, und in solche, die einen inneren Rückschritt mit sich bringen, getroffen werden kann. Fortschritt und Rückschritt wechseln einander meistens ab, wobei jedesmal eine innere Wandlung erfolgt. Manchmal folgen zwei Schleifen aufeinander, manchmal zwei rasante Minima. Die grafische Darstellung des Maxima-Minima-Verlaufs (Abb. 9) während der ersten 2.125,2 Tage des Lebens (1. biorhythmisches Jahr) zeigt die Verteilung der Schleifen und der rasanten Minima sowie die Systematik in der Veränderung des Vektors des Harmonierhythmus. Es lassen sich fünf in sich geschlossene, symmetrische Abschnitte erkennen, die zweimal in ein rasantes Minimum und dreimal in eine Schleife münden. Im nächsten biorhythmischen Jahr gleicht sich das Geschehen wiederum aus, da auf zwei Schleifen drei rasante Minima kommen. Jeder dieser 5 Abschnitte dauert 14 Monate, genauer gesagt: 1 Jahr und ein paar Minuten weniger als 60 Tage. Nur 1,4% aller Tage eines biorhythmischen Lebens, nämlich genau 300, entfallen auf Schleifen, davon sind nur 110 wirklich rückläufige Tage (Abb. 10). Die meisten zeitlichen Anteile entfallen auf eine Vektorengröße

zwischen 1,0 und 1,2. Rund 75% der Zeit ist der Vektor größer als 1,0, und nur bei einem Viertel aller Tage tritt eine verinnerlichte Situation auf, wobei die eine Hälfte mit rascher Entwicklung, die andere Hälfte mit stockender oder rückläufiger Entwicklung verläuft. Jeder Rückschritt ist nur von kurzer Dauer und mündet nach einigen Tagen der Besinnung wieder in ein Weiterschreiten. Die Schleifen stellen eine Art Krise oder Prüfung dar, aber auch eine innere Kehrtwende, da sich der Mensch nach innen wendet, etwas innerlich bearbeitet und sich dann wieder nach außen wendet. Ein Rückschritt, wie er in den Schleifen auftritt, ist natürlich auch als Wandlung anzusehen. Eine spezielle Lage tritt jedoch niemals auf: Der Vektor schrumpft nie auf eine Größe von Null. Die Null ist die Zahl des Nichts, sie symbolisiert das Ungeoffenbarte. Das heißt, die drei Rhythmen stehen niemals in genauen 120°-Winkeln zu einander. Denn dann würden sich sofort alle Funktionen und Bewußtseinselemente im Zentrum auflösen. Das Leben würde sofort verlöschen und ins Nichts zurücksinken. Es taucht zwar von Zeit zu Zeit eine Zentrierung auf, aber niemals eine totale. Hier kann man wieder einmal nur staunend zur Kenntnis nehmen, wie weise die Entwicklung des Lebens geregelt ist. Die 3 Rhythmen bilden niemals genaue 120°-Winkel zu einander, weswegen die Lebenskraft auch nicht auf Null schrumpfen kann.

Die Qualität der Zeit Wenn der Harmonierhythmus durch die einzelnen Sektoren des Kreises wandert, offenbart sich im Menschen immer wieder ein anderer Zeitcharakter. Die Stellung im Kreis bestimmt die Zeitqualität des Lebens. Jeder bestimmten Vektorengröße r ist im Laufe der Entwicklung jedesmal eine andere Qualität ϕ° beigegeben, und jede Stellung im Kreis weist bei ihrer Wiederholung einen anderen Vektor auf. Innerhalb eines biorhythmischen Lebens verfügen so alle möglichen Zeitpunkte über unterschiedliche Kraft und Qualität, Entwicklungstempo und Laufrichtung. Doch alle Möglichkeiten folgen einem Gesetz, das sich in der Form der Hohlspindel ausdrückt, wie sie im Kapitel „Besonderheiten und Querverbindungen (ab Seite 73) beschrieben wird. Die Frequenz des Harmonierhythmus ändert sich immerwährend. Der tägliche Winkelschritt ∆ϕ° (= Entwicklungs-Beiwert) wird im Laufe der Zeit größer oder kleiner. Er zeigt das Maß an, in welchem Tempo die Entwicklung pro Tag vorwärts oder rückwärts geht.

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Rhythmus aP SF NF VP eP KF mP

∆ϕ° 15,7 14,3 13,3 ∅ 13,1 12,9 11,9 10,9

Bei den drei Grundrhythmen und den drei einfachen Funktionen haben wir fixe Winkelschritte pro Tag. Die durchschnittliche Drehgeschwindigkeit des Harmonierhythmus beträgt 13,1° pro Tag. Wenn sie gleich groß wird wie die eines anderen Rhythmus, besteht ein synchrones Schwingen.

Wenn ∆ϕ° von VP unter 10° sinkt und sich 0° nähert, besteht eine Stagnation, weist sie einen negativen Wert auf, ist der Harmonierhythmus rückläufig. Steigt ∆ϕ° über 16°, wird die Entwicklung zusehends rasanter. ∆ϕ ° bleibt für längere Zeit bei seinem Mittelwert von 13,1°, ändert bei Annäherung an ein Maximum oder Minimum immer schneller seine Geschwindigkeit und kehrt langsamer werdend wieder zu seinem Mittelwert zurück, der wiederum längere Zeit beibehalten wird. Zur Erläuterung der Schwankungen der Vektorengröße und der Entwicklungsgeschwindigkeit sollen ein paar Gesetzmäßigkeiten aufgezeigt werden: Jedem der 28 Maxima oder Minima ist ein spezieller ∆ϕ°-Wert zugeordnet. So weist beispielsweise max. r = 1,592 einem ∆ϕ°-Wert von 13,5° auf, min. r = 0,633 einen von 5,9°; bei max. r = 3,0 beträgt der ∆ϕ° Wert eben jene durchschnittlichen 13,1°. Alle übrigen r-Werte, die nicht Maxima- oder Minima-Positionen entsprechen, weisen hingegen einmal einen größeren, dann wieder einen kleineren ∆ϕ°-Wert auf. Je kleiner die Maxima werden, desto schneller verläuft auch die Entwicklung. Weist der Vektor der Lebenskraft bei Opposition einer einfachen Funktion schließlich eine Maximumgröße von r = 1,0 auf, beträgt die Entwicklungsgeschwindigkeit ∆ϕ° immerhin 13,7° pro Tag. Hinsichtlich der Minimumwerte tritt jedoch, wie bereits erwähnt, diese merkwürdige Spal-tung ein: Die eine Hälfte der Minima, nämlich 14, weist eine zunehmend rasantere Entwicklungstendenz auf, die schließlich bei min. r = 0,075 mit ∆ϕ° = 64,3° ihren höchsten Wert erreicht. Die anderen, jeweils benachbarten 14 Minima, weisen hingegen eine zunehmend gehemmte Entwicklungstendenz auf, die schließlich bei min. r = 0,037 mit ∆ϕ° = -75,6° ihren höchsten rückläufigen Wert erreicht. Hier scheiden sich also die Geister: es gibt fördernde und hemmende. Auch die Astrologie und das I-Ging kennen hemmende und fördernde Situationen, Fortschritt und Rückschritt. An 99,5% aller Tage gibt es Fortschritt, nur an 0,5% Rückschritt. Rund die Hälfte aller Tage beträgt der Fortschritt ∆ϕ° zwischen 12,2° und 14,0° Die folgende Aufstellung zeigt die Zeitanteile der unterschiedlichen ∆ϕ°-Werte:

∆ϕ° Zeitanteil in % über 20,0 4,0 15,0 – 20,0 16,1 10,0 – 15,0 72,3 5,0 – 10,0 6,0 0,0 – 5,0 1,1 negative Werte 0,5 Bei einem durchschnittlichen Entwicklungstempo von ∆ϕ° = 13,1° täglich wird der Kreis in 27,4 Tagen durchlaufen, was der siderischen Umlaufzeit des Mondes entspricht (die synodische Umlaufzeit beträgt 29,53 Tage). Auch hier zeigt sich wieder ein Zusammenhang von endogenen und exogenen Rhythmen. Ein kompletter biorhythmischer Atemzug (von Maximum zu Maximum) umfaßt eine Drehung zwischen 843,7° und 1184,9° bei einem Mittelwert von ∅ 995,14°. Das sind zwischen 2,3436 und 3,2914 volle

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Kreisumdrehungen bei einem Mittelwert von ∅ 2,764 Umdrehungen. Während eines biorhythmischen Lebens dreht sich der Harmonierhythmus somit genau 774 mal im Kreis. Die durchschnittliche Umlaufzeit des Harmonierhythmus entspricht der siderischen Umlaufzeit des Mondes

Psychosomatische Zusammenhänge Wenn man sich mit der psychodynamischen Rhythmik eingehender beschäftigt, löst sich auch das Rätsel der psychosomatischen Zusammenhänge. Es ist ja seit langem bekannt, dass sich beispielsweise starke Emotionen sowohl auf die Verdauung als auch auf die inneren Drüsen, z.B. auf die Galle, schlagen und zugleich den Herzschlag beeinflussen können. Auch Schweißausbrüche, Hautrötungen oder ein Blaßwerden der Haut können beobachtet werden, wenn destruktive Gedanken im Kopf herum kreisen. Der Zusammenhang von psychologischen und psychodynamischen Funktionen leuchtet ein, da die psychodynamischen Funktionen ja die energetische Seite der psychologischen Funktionen darstellen. Es hängt nur von der Ladung und Tätigkeit der an den Funktionen beteiligten Rhythmen ab, wie sich psychosomatische Störungen auswirken. Charakteristisch für ein psychosomatisches Geschehen ist, dass eine Übertragung von Informationen von einer Ebene oder Sphäre auf bzw. in eine andere erfolgt. Für eine solche Übertragung sind stets zwei Beteiligte vonnöten: der Auslösende und der Empfangende. Auslösung geschieht im psychischen Bereich, beispielsweise durch Störungen im Wollen und Handeln, Fühlen und Denken. Manchmal kommt die Auslösung auch von einer Funktionsstörung. Wenn jemand beispielsweise Kopfweh hat, kann sein Stimmungsniveau auf Null sinken. Die Übertragung in einen physiologischen Bereich ist von einer Übereinstimmung hinsichtlich der qualitativen Beschaffenheit der beiden Beteiligten abhängig, d.h., auslösender Biorhythmus und empfangende Funktion müssen an der selben Stelle im Kreis stehen, sie müssen sich also qualitativ decken. Die Physiker kennen solche Übertragungen als Austausch von Informationen bei gleichartigen Energiefeldern. Informationen sind in Schwingungen enthalten, und wenn zwei Schwingungen zu gewissen Zeiten synchron laufen, verhalten sie sich wie eine einzige Schwingung: Sie tauschen untereinander ihre Informationen aus. Beim alltäglichen Austausch von Informationen verhält es sich ähnlich: Zwei Menschen treffen sich an einer Stelle, halten den Telefonhörer in der Hand, benutzen ihren PC, um einander unmittelbar Neuigkeiten mitzuteilen. Besonders stark ist die Übertragung, wenn eine Funktion über einen Biorhythmus zu liegen kommt und ihre Stärke r gerade 1,0 ist. In so einem Falle herrscht qualitative und quantitative Übereinstimmung. Die unterschiedlichen Frequenzen der Schwingungen sind dafür verantwortlich, wie lange eine solche Übertragung dauert: einige Stunden, Tage oder Wochen. Wenn im biorhythmischen Geschehen immer wieder andere Überlagerungskombinationen auftauchen, so findet dies seine Entsprechung darin, dass sich beispielsweise emotionale Ausbrüche, Eifersucht oder Haßgefühle einmal als Störung im Stoffwechselgeschehen, ein andermal in Kreislaufschwäche, dann wieder in Kopfweh oder Nervosität bemerkbar machen können. Die psychosomatischen Übertragungen zwingen uns, mehr auf unser Innenleben zu achten. Wer seine Aggressionen, Emotionen und Gedanken im Griff hat, hat Meisterschaft erreicht, die sich in körperlicher und geistiger Gesundheit beweist. Psychosomatische Auslösungen und Übertragungen Grundrhythmen und Funktionsrhythmen.

erfolgen

bei

Überlagerungen

von

Synchronität und Harmonisierung Wir haben bei unseren Betrachtungen über das psychosomatische Geschehen gerade festgestellt, dass eine Übertragung immer dann erfolgt, wenn das auslösende Element und die empfangende Funktion an der selben Stelle im Kreis stehen. Spürbare Auswirkungen auf den harmonischen Zustand gibt es aber auch dann, wenn der Harmonierhythmus synchron mit einem Grundrhythmus oder mit einer der einfachen Funktionen schwingt.

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Dabei können drei Übereinstimmungen unterschieden werden: Übereinstimmung

Lage ϕ°

1. analog 2. synchron 3. total

Geschwindigkeit ∆ϕ Stärke r

x x

x x

x

Wirkung je nach Stellung im Kreis je nach Aspekt stark

1.

Die Übereinstimmung in der Stellung im Kreis zeigt eine Entsprechung hinsichtlich Ladungssituation und Tätigkeit an. Es herrscht Gleichheit hinsichtlich der Qualität der Zeit (analoge Lage). Psychosomatische Auslösung und Übertragung laufen wie auf einer Schiene; man kann sagen, dass ein „Funke überspringt“ oder dass eine Situation „abfärbt“ oder dass sich „Einflüsse geltend machen“ oder „ihre Schatten werfen“. Die Stellung in einer der vier Phasen entscheidet über die Art der Wirkung.

2.

Bei einer Übereinstimmung hinsichtlich der Drehgeschwindigkeit schwingt der Harmonierhythmus gleich schnell wie ein Grundrhythmus oder eine Funktion. In diesem Fall entscheidet der Winkel zwischen ihnen (Aspekt) über die Qualität der gegenseitigen Einwirkung (synchrone Lage). Durch den Gleichlauf entsteht eine Art „Verzahnung“ mit günstiger oder ungünstiger Aspektwirkung.

3.

Bei einer Übereinstimmung hinsichtlich der Vektorengröße ist gegenseitige Einwirkung besonders stark zu spüren, wenn der Harmonierhythmus über einen Grundrhythmus oder eine Funktion zu liegen kommt und die selbe Funktionsstärke aufweist (totale Übereinstimmung). Das energetische Geschehen ist auf jene Bereiche beschränkt, die miteinander schwingen, wobei Informationen aller Art ungehindert von Ebene zu Ebene fließen und überall im Bewußtsein und im Körper ihre harmonische oder disharmonische Wirkung hinterlassen. Die totale Übereinstimmung gibt es immer bei einer „Schiedsrichter“-Stellung.

Liegt keine Übereinstimmung vor, wirken sich spezielle Situationen (Belastungen oder Polübergänge) kaum aus. Es gibt keinen Auslöser und keinen Empfänger für eine psychosomatische Übertragung. Die Aspekte haben folgende Wirkungen auf den harmonischen Zustand (auf nähere Einzelheiten wird im

Kapitel „Partnerschaft“ eingegangen): 0° (Konjunktion) 60° (Sextil) 90° (Quadrat) 120° (Trigon) 2 x 120° (Doppeltrigon) 180° (Opposition)

energiegeladen, Kräftekonzentration (analoge Übereinstimmung) lebhaft, flexibel spannungsgeladen, disharmonisch, frustrierend kann negativen Einflüssen entgegenwirken, sie abschwächen; stützend schwierig (bei einer Schleife) Konflikt gegensätzlicher Kräfte, Spannungen, bewirkt Unbehagen (dritte Kraft wird zum „Schiedsrichter“)

Es könnte hier der Eindruck entstehen, dass sich der Lebensprozeß nach einem starren Schema unter zwanghaftem Ablauf von Ursache und Wirkung abspielt. Dem ist aber keineswegs so, denn man darf analoge oder synchrone Abläufe nicht mit kausalem Zusammenhängen verwechseln. Wenn ein Bahnwärter die Weichen für einen Zug umlegt, wird dieser zwangsläufig der Weichenstellung folgen. Wenn wir aber eine synchrone Lage von Harmonierhythmus und intellektuellem Rhythmus mit einem harmonischen Aspekt (z.B. 60°) vor uns haben, entstehen positive Wirkungen nicht zwangsläufig. Es obliegt uns selbst, ob wir aus der positiven Tendenz auch eine positive Wirkung erzielen. Umgekehrt führen auch Tage mit einem gespannten Aspekt (z.B. 90°) nicht zwangsläufig zu Unglück und Elend. Wenn wir aber an einem solchen Tag die negative Tendenz zu einer positiven Wirkung führen, können wir mit Fug und Recht auf uns stolz sein. Man kann beim PDR-Grafikprogramm übrigens durch bloßes Hinsehen die harmonische Situation eines Tages intuitiv erfassen. Das Bild, das wir sehen, und die Verfassung, die wir subjektiv spüren, erzeugen einen inneren „Dialog“. Im Laufe der Zeit können wir immer intensiver erfahren, wie sehr die Bilder zu uns

60

„sprechen“. Das Computerbild wird gleichsam zum Medium, wobei jeder von uns seinen Umgang mit diesem Medium ganz individuell erlernt. Der therapeutische Wert der psychodynamischen Rhythmik liegt vor allem darin, dass sie aufzeigt, in welchem Bereich Störungen ausgelöst werden können und welche Bereiche nach Harmonisierung verlangen. Wenn man sich sein eigenes rhythmisches Bild anschaut, die Lage der Störung im entsprechenden Sektor herausfindet und die Sektorenwirkung selbstkritisch beurteilt, kommt man den meisten Problemen auf die Schliche. Der Grund der menschlichen Probleme liegt ja vor allem in einer grundsätzlichen Diskrepanz zwischen Soll und Ist. Jede systematische Problemlösung geschieht nach dem selben zyklischen Muster: Man analysiert das vergangene Geschehen, vergleicht den Istzustand mit dem Idealzustand und richtet seine Ziele auf einen zukünftigen Sollzustand aus, plant kurz- oder langfristig, arbeitet an der Erreichung des Ziels und analysiert danach den durch eine ausgleichende Handlung erzielten neuen Abstand vom Idealzustand (Abb. 12). Falsch wäre es, wenn man am Morgen sein „Orakel“ fragt, indem man das Computerprogramm aufruft und nachschaut, was der heutige Tag an energetischen Schwierigkeiten bringen wird. Dazu genügen auch Zeitschriftenhoroskope oder das beliebte Zinngießen zu Silvester. Nein! – Die erfolgreiche Analyse basiert auf einer permanenten Aufzeichnung der Ungleichgewichte in einem energetischen Tagebuch. Mit Hilfe des Computerprogramms kann man die vergangenen Tage Revue passieren lassen und „nach“-schauen, wie sie verlaufen sind, wie die drei Regelelemente auf Leib und Seele gewirkt haben, wie der Stoffwechsel, der Kreislauf, der Atem oder das Herz funktioniert haben, ob man nervös oder gehemmt, verspannt oder verstimmt, harmonisch mit sich selbst, mit den Mitmenschen und mit der Natur war. Danach sollte man allerdings die subjektiven Erfahrungen bestmöglich zu objektiveren bzw. zu beschreiben versuchen. So bekommt man immer rascher Zugang zum inneren, energetischen Prozeß. Das Aufdecken der Notwendigkeiten und Möglichkeiten zur Harmonisierung erfordert eine Planung, der nächste Tag die Durchführung, der übernächste die Kontrolle, ob alles so läuft wie geplant. Doch heute will aufmerksam, wachsam und achtsam alles registriert werden, was geschieht. Soll man nun mit den energetischen Gegebenheiten mitschwingen oder soll man gegen sie angehen? Oder – anders gefragt: Soll die verlorengegangene Harmonie im jeweiligen Kreissektor oder im gegenüberliegenden gesucht werden? Die Antwort bedarf einer etwas genaueren Betrachtung, denn die Ursachen von Disharmonie liegen auf mehreren Ebenen. 1.

Es besteht eine Diskrepanz zwischen der Lebensaufgabe, die wir seit unserer Entstehung erfüllen müssen, und dem jetzigen Zustand. Unsere Lebensaufgabe zeigt das Computerbild des Zeugungstages. An ihrer Erfüllung zu arbeiten dauert das ganze Leben.

2.

Es besteht eine Diskrepanz zwischen unseren Idealvorstellungen und dem Istzustand. Ihre Lösung ist nicht mit Mitteln der psychodynamischen Rhythmik zu erzielen, sondern durch immerwährende Kompromisse, bis die Idealvorstellungen einer kritischeren Realitätssicht gewichen sind.

3. Es bestehen disharmonische Aspekte zwischen einzelnen Bereichen in uns. Die sich jeden Tag ändernde energetischen Situation ist gestört oder gehemmt. Hier ist eine Lösung möglich, weil die Veränderungen prognostizierbar sind. Alle diese Disharmonien gilt es aufzuspüren, zu erkennen und voneinander zu trennen, bevor an eine Änderung des Zustands gedacht werden kann. Das niedere Ich des Menschen, der „innere Schweinehund“, will keine Änderung, es ist träge. Das höhere Selbst des Menschen will aber ein harmonisches Verhältnis aller drei Kräfte. Daher sind die folgenden Fragen zu stellen: 1. Was will bzw. braucht meine innere Natur? – Eine Harmonisierung des Istzustandes! 2. Was will mein höheres Selbst? – Das Erreichen eines harmonischen Sollzustandes!

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Das Ideal als Sollzustand, ein Zustand größtmöglicher Harmonie, wäre aber nur erreichbar, wenn völliger Ausgleich herrscht und der Vektor des Harmonierhythmus Null ist. Diese Situation kommt aber niemals vor. Deshalb muß der Kraft, die zur Disharmonie geführt hat, auf einer höheren Ebene eine gleich große Kraft entgegengesetzt werden, wobei durch eine gegenseitige Neutralisierung beider Kräfte Harmonie entsteht. Der Weg dazu führt in die entgegengesetzte Richtung des Rhythmus, der beispielsweise ein psychosomatisches Geschehen auslöst. Da der Auslöser den harmonischen Zustand beeinflußt, kann man mit einer Energieanstrengung seine Gegenqualität erreichen. Ist beispielsweise der im Wintersektor stehende, intellektuelle Rhythmus mP der Auslöser, hilft auf der aP-Ebene sportliche Betätigung, wenn aP im Sommersektor steht, oder eine cholerische Reaktion, wenn eP im Sommersektor schwingt. Das dagegenAngehen erfordert Energieaufwand. Harmonisierung gelingt durch Erkennen der disharmonische Gegebenheit und gleichzeitigen Energieeinsatz in die Gegenrichtung auf einer anderen Ebene. Wenn es um die Erfüllung der Lebensaufgabe geht, kann man analog sagen: Zuerst muß man den disharmonischen Gegebenheiten ins Gesicht sehen, dann kann man dagegen angehen (Abb. 13). Manche Disharmonie hat ihre Ursache darin, dass für unsere Arbeits- und Berufswelt nur der aktive Mensch zählt. Der Mensch, der sich erholen muß, der sich ausruhen will, um Kräfte zu sammeln, der auch einmal ein gutes Buch lesen will oder ein paar Tage faulenzt, ist nicht produktiv und paßt nicht in dieses ideologische Bild. Aus der Diskrepanz zwischen Soll- und Istzustand entsteht der Konflikt. Die Möglichkeit zur Harmonisierung besteht darin, dass man diesem von unserer Gesellschaft geforderten Postulat kritisch ins Gesicht blickt und seine Ziele entsprechend schärfer formuliert und vehementer durchsetzt. Sie besteht keineswegs darin, dass man einträchtig mit den Wölfen heult und auf Erholung verzichtet oder dass man – wie es manche Biorhythmiker praktizieren – „unproduktive“ Tage, wenn also Rhythmen in der Passivphase schwingen – als „Tief“-Tage oder „schlechte“ Tage abqualifiziert und damit das Vokabular der Leistungsgesellschaft benutzt, womit man die disharmonischen Wirkungen nur verstärkt. Zu prüfen ist stets, ob das, was der Einzelne will, nur für ihn sinnvoll ist, oder ob es auch fürs Ganze förderlich ist. Harmonisierung heißt eben manchmal auch: Annehmen der objektiven Rahmenbedingungen, aber Angehen gegen die subjektiven Auswirkungen auf einer anderen Ebene durch eine Änderung der inneren Einstellung. Ein typisches Beispiel wäre die Akzeptanz von Regen als „Gutwetter“ bei gleichzeitiger Vermeidung des Ausdrucks „Mistwetter“. Eine andere Situation ergibt sich, wenn der Mensch aufgefordert ist, alle seine Kräfte für eine Sache einzusetzen, selbst wenn er sich in einer gehemmten energetischen Situation befindet (Abb. 14). Hier heißt es, das hemmende Element zu neutralisieren, indem man die jeweilige Gegenlage aufsucht und willentlich einnimmt. Dies bedarf aber eines gebündelten Einsatzes von Aufmerksamkeit und Konzentration, und dabei helfen die Energien der beiden anderen Rhythmen. Im dargestellten Beispiel hemmt das Antriebspotential (männlicher Rhythmus „M“) den harmonischen Zustand. Wenn das Wollen etwas eingebremst wird, das sich in der sich stürmisch ladenden Initiativ-Phase befindet, helfen das mentale Potential (intellektueller Rhythmus „I“) und das emotionale Potential (weiblicher Rhythmus „W“) bei der Verstärkung der Gesamtenergie in die gewünschte Richtung. Ein Einsatz der Kräfte in die Gegenrichtung ist dann ratsam, wenn eine disharmonische Extremsituation (ein Maximum oder ein Minimum beim Vektor des Harmonierhythmus) herrscht und die Erfordernisse in die andere Richtung weisen. Man muß also den kurzfristigen Kräfteeinsatz zum Zweck einer raschen Harmonisierung einer Situation von der Forderung, alle schicksalhaften Ereignisse zuerst einmal zu akzeptieren, klar unterscheiden. Erst das Annehmen des Schicksals schafft die Möglichkeit zur Schicksalsbewältigung und Harmonisierung. Wir dürfen nicht vergessen: Der Vektor des Harmonierhythmus zeigt an, wie weit und in welche Richtung wir uns von unserer inneren Mitte entfernt haben, wie und wie groß also die Unwucht ist, mit deren Energie wir in der Welt agieren. Bei Geburt beispielsweise zeigt das Neugeborene einen Zustand größter

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Disharmonie (alle drei Grundrhythmen liegen am Frühlingspunkt): Sein Gesichtsausdruck ist alles andere als harmonisch und entspannt - es schreit. Der Mangel an innerer Harmonie ist eklatant, während alle Kräfte auf das äußere Leben gerichtet sind. Wir können somit zwei Harmonisierungsrichtungen erkennen: 1.

Der dem Harmonierhythmus entgegengesetzte Rhythmus oder Interferenzrhythmus zeigt in Richtung Verinnerlichung und somit in Richtung eines harmonischen Zustands.

2. Der in nächster Nähe des Harmonierhythmus befindliche Rhythmus oder Interferenzrhythmus zeigt den Bereich, der harmonisiert werden soll, in seiner momentanen Qualität an. Harmonie zeigt sich im Gleichlauf, im Gleichklang, im Gleichmaß, in der Mitte, nie im Extrem. Sie zeigt sich in der Verbindung polarer Gegensätze, nicht in extremer Polarität. Man fühlt sich nicht wohl, wenn ein Ladungswechsel vor sich geht, wenn Funktionen sich in Polen spiegeln, wenn Über- oder Unterfunktionen auftreten, wenn im Lebensprozeß Hektik oder Hemmung herrscht. Alle diese Disharmonien zeigen extreme, polare Zustände. Die Harmonie im Äußeren, im Alltag, bleibt dann gewahrt, wenn man seine Kräfte genau so einsetzt, wie sie vorhanden sind (Abb. 15). Dagegen anzugehen führt zu Raubbau an den Kräften und zur Disharmonie. Man wird sich in einer Regenerationsphase nicht voll ausgeben, wenn es sich vermeiden läßt. Der „innere Schweinehund“ zwingt uns ohnehin das ständige Herausfallen aus der Harmonie auf. Wir müssen sie daher täglich neu zu erringen versuchen. Disharmonie führt unweigerlich zur Bewußtwerdung. Unser höheres Selbst strebt zur Harmonisierung und wirkt in uns als ständiger Mahner. Harmonie im Äußeren führt also zu Gesundheit und Schönheit. Harmonie im Inneren führt zu Frieden,

Glück, Freiheit und innerer Kraft. Harmonie im Äußeren ohne gleichzeitige Harmonie im Inneren ist nach kurzer Zeit zu Disharmonie verurteilt. Harmonie im Inneren führt aber immer zu Harmonie im Äußeren. Unser Schicksal wirkt sich negativ aus, wenn wir unseren Willen gegen die eingetretenen Ereignisse einsetzen, wenn wir ihnen mit dem Gefühl der Unlust entgegentreten und sie mit negativen Gedanken bewerten. Nehmen wir aber ein Geschehen so, wie es uns äußerlich entgegentritt, innerlich als Schick-Sal (dieses Wort bedeutet soviel wie „Sende-Heil“), als Geschenk, an, dann wirkt es sich nicht störend, sondern erlösend aus. Wir können im Gleichgewicht bleiben, Innen und Außen bleiben gelöst. Alle Elemente, und somit auch alle Individuen, sind im Innersten, in der Einheit, frei und ohne Spannung zu einander. Im Äußeren aber, in der Welt, gehen sie harmonische oder disharmonische Verbindungen ein. Das kann man beispielsweise in stabilen oder instabilen chemischen Verbindungen beobachten: H2O, NH3, CH4 usw. Nur wenige Elemente kommen in der Natur rein vor, weil sie keine Verbindungen eingehen müssen: Edelgase, Edelerden, Edelmetalle. Wir Menschen sind daher gebunden und unfrei, solange wir veräußerlicht sind. Solange wir uns an etwas binden, unterstellen wir uns dem von uns selbst eingebrachten Gesetz von Ursache und Wirkung, das uns zu mehr Erkenntnis führen soll. Solange wirken auch die Bewußtseinsgesetze von Zeit und Raum und mit ihnen die psychodynamischen Gesetze. Wir müssen sie daher beachten, bis wir geistig frei geworden sind. Sie fördern unsere Harmonie, wenn wir sie annehmen, kennenlernen, erfassen, durchschauen und anwenden. Die hervorragendste Aufgabe der psychodynamischen Rhythmik besteht in der Harmonisierung des Menschen. An den Schluß dieses Kapitels sollen einige grundsätzliche Betrachtungen über die Harmonie gestellt werden. Harmonie oder Disharmonie zeigen sich im gesellschaftlichen Bereich analog zu den biorhythmischen Funktionen: Produktion der Mittel Landwirtschaft, Handwerk, Industrie, Energiewirtschaft SF Planung der Mittel

Budgetpolitik, Gesetzgebung, Parteien, Interessenverbände

NF

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Verteilung der Mittel

Transportwesen, Handel, Bankwesen, Freizeitindustrie, Fremdenverkehr

KF

Gewichtung der Mittel

Kultur, Kunst, Kirche, Familienleben usw.

VP

Die Gesellschaft ist ja ein Organismus, dem ebenfalls 3 Potentiale zur Verfügung stehen, um die gesellschaftliche Funktionen aufzubauen und zu regeln. Die harmonischen Möglichkeiten sind: Formel: Ergebnis: 1. das Gleichmaß 2. die harmonischen Maße 3. das Gleichgewicht 4. das harmonische Verhältnis 5. die Gleichgerichtetheit 6. die Identität 7. der Gleichlauf 8. der Ausgleich 9. der Umfang

A = 1, B = 1 A+B=C A=B A 2 + B2 = C 2 A+B+C=3 A=A A, A, A, A, ... A+B=1 A + B + C + ... = ∞

Friede der goldene Schnitt Ruhe Schönheit Kraft Wahrheit Ewigkeit, Unendlichkeit Liebe, Einheit Vollkommenheit

Wir erkennen in der Harmonie die höchste Qualität von Verhältnissen als etwas Göttliches, das intuitiv gefühlt und als besonderer Zustand erlebt werden kann.

Die Lebensabschnitte und Entwicklungsphasen Im Zeitraum eines biorhythmischen Lebens von 58 Jahren und 67 Tagen gibt es, wie bereits erwähnt, fünf Zeitpunkte, an denen der Vektor der Lebenskraft eine Größe von r = 3,0, und fünf weitere, an denen er einen Maximalwert von lediglich 1,0 erreicht. Im ersten Fall liegen die drei Rhythmen genau übereinander, im zweiten steht einer den beiden anderen Rhythmen genau gegenüber. Diese 10 Maxima liegen exakt auf Wandlungspunkten. An diesen Tagen beginnt eine spiegelbildliche Entwicklung gegenüber der bereits abgelaufenen. Sowohl die Reihenfolge des Auftretens der unterschiedlich großen Maxima- und Minima als auch das Tempo der Entwicklung läuft vom Wandlungspunkt aus symmetrisch weiter. Das heißt, der erste Tag des neuen Abschnitts ist eine Spiegelung des letzten Tages des alten Abschnitts um den Wandlungspunkt, der zweite des neuen Abschnitts eine solche des vorletzten Tages des alten usw. Somit können wir das biorhythmische Leben in 5 große Abschnitte einteilen, wobei jeder Abschnitt gleich lang ist und den selben symmetrischen Ablauf im Auf- und Abbau von Frequenz und Amplitude zeigt. Aber jeder neue Abschnitt startet gegenüber dem vorhergehenden von einer um 72° gegen den Uhrzeigersinn gelegenen Position aus, die sich mit einem der Wandlungspunkte deckt. So folgt die Entwicklung des Menschen also einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass auch in der Astrologie äußere Entwicklungen im Tierkreis rechtsdrehend, aber spirituelle, innere, linksdrehend dargestellt werden. Auch im I-Ging kennt man unterschiedliche Drehrichtungen in bezug auf den „Frühen“ und „Späten Himmel“. Jeder der fünf großen Abschnitte teilt sich wiederum in zwei symmetrische Hälften, wobei man den ersten als Aktion, den zweiten als Reaktion betrachten kann oder als Bearbeiten und Aufarbeiten. Der erste Teilabschnitt beginnt bei einem Maximum von r = 3,0, der zweite bei einem Maximum von r = 1,0. Jeder dieser Teilabschnitte zerfällt wieder in jeweils 5 Abschnitte (siehe Abb. 9). Wir erkennen hier einen Entwicklungsplan, der unser Leben in Lernschritte und Wiederholungsschritte einteilt. Es ist, als ob das Erlebte wiederholt werden muß, damit man es von einer anderen Seite aus betrachtet – als Überprüfung des Gelernten. In der nächsten Runde wird wieder von vorne begonnen, auf Gelerntem und Geprüftem aufgebaut, wobei aber jedesmal durch die Verschiebung um 72° eine andere Betrachtungsweise vorherrscht. So erfolgt das neuerliche Lernen und Einüben unter stets anderen Voraussetzungen: Der Mensch lernt, jede Situation von allen Seiten zu betrachten.

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Während der ersten 21.252 Tage werden alle möglichen biorhythmischen (und energetischen) Erfahrungen gesammelt, die drei Rhythmen sind einmal in allen nur denkbaren Positionen zu einander gestanden. Der Mensch sollte dann (zumindest biologisch gesehen) Weisheit erlangt haben. Es wiederholt sich dann das energetische Geschehen spiegelbildlich (oder auch von Anfang an, je nachdem, wie man es betrachtet). Der Eroberung der Welt folgt der Rückzug aus der Welt und die retrospektive Betrachtung des Lebens. So ist es also auch aus psychodynamischer Sicht völlig einleuchtend, warum sich der Mensch, wenn er älter wird, immer mehr einem Kleinkinds ähnelt und warum sein Kurzzeitgedächtnis vom Langzeitgedächtnis überlagert wird. Entwicklung

Abschnitt Geburt 1

Kind 2 3 Pubertärer 4 5 Junger Erwachsener 5‘ 4‘ Voll Erwachsener 3‘ 2‘ Gereifter Erwachsener 1‘ 1 Älterer 2 3 Senior 4 5 Alter 5‘ 4‘ Greis 3‘ 2‘ Uralter 1‘

Jahre Phase 0,0 Kleinkindphase 5,8 Überwindung von 1 I 11,6 Pubertätsphase 17,5 Überwindung von 3 II 23,3 Vorerwachsenenphase 29,1 Überwindung von 5 III 34,9 Karrierephase 40,7 Überwindung von 4‘ IV 46,5 Sicherungsphase 52,4 Überwindung von 2‘ V 58,2 volle Reife Reflexion von 1‘ 64,0 Reflexion von 2‘ VI 69,8 Reflexion von 3‘ 75,6 Reflexion von 4‘ VII 81,5 Reflexion von 5‘ 87,3 Reflexion von 5 VIII 93,1 Reflexion von 4 98,9 Reflexion von 3 IX 104,7 Reflexion von 2 110,6 Reflexion von 1 X 116,4

10 Äußerungen

Krisen Geburtskrise

spielen

1

lernen

binden

Pubertätskrise (Gefühle)

Ehe Beruf 2

schaffen

Erfolg Karriere

sichern, festigen Wohlstand

Midlife-Crisis (Sinnhaftigkt.)

sich umstellen

3

sich (ab)finden

loslassen

Handelnskrise (Wollen) 4

hergeben

warten Funktionskrise (Existenz)

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Tod Nach 58 Jahren und 67 Tagen beginnt erneut ein biorhythmisches Leben. Zwei biorhythmische Leben umfassen gemeinsam das theoretische Höchstalter des Menschen von etwas mehr als 116 Jahren (wenn nichts dazwischenkommt!). Die erste Hälfte entspricht der Entwicklung in die Welt, ist also als eine Art Aktivphase oder Lernphase zu sehen, die zweite entspricht der Entwicklung aus der Welt heraus, sie wird somit zur Rückzugsphase, Wiederholungsphase und Passivphase des Lebens. Menschen, die danach einen neuerlichen Anlauf genommen haben, landeten wieder in der Aktivphase. Es ist klar, dass alle früher oder später daran scheitern mußten. Die Inder teilen das Leben in vier große Abschnitte ein: Im ersten Viertel seines Lebens soll der Mensch lernen, im zweiten mit dem Gelernten sein Brot verdienen und eine Familie gründen, im dritten soll er sich besinnen und sich von der äußeren Welt zurückziehen, um im vierten schließlich zurückzukehren und als weiser Mensch, als Lehrer für die jungen Menschen, zu dienen. Das entspricht in groben Zügen der biorhythmischen Einteilung des Lebens in verschiedene Entwicklungsphasen. Neben der Geburtskrise lassen sich auch die vier großen Lebenskrisen im Entwicklungskalender zeitlich festmachen; sie treten zu Beginn bzw. am Ende einzelner Abschnitte in Erscheinung. Im Zuge der psychodynamischen Forschungen wurden die Sterbedaten vieler, eines natürlichen Todes gestorbener Menschen analysiert. Dabei hat sich herausgestellt, dass die „Handelnskrise“ oder „Willenskrise“, die nach ungefähr 81,5 Jahren auftritt, eine Schwelle darstellt, bei der viele Menschen nicht mehr weiterleben wollen und – wie die Delphine – einfach aufhören zu atmen oder sanft entschlummern. Bei diesem Alter tritt eine statistische Häufung von natürlichen Todesfällen auf. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass besonders viele Menschen in einer Minima-Lage sterben, dass sie sich also in einer verinnerlichten Situation von der Welt verabschieden. Wenn man das Schwingen des Harmonierhythmus beobachtet, erhält man einen Lebenskraft-Kalender, einen „VitalEnergiePlan“, von dem man die „Zeichen der Zeit“ und ihre Qualität ablesen kann. Man kann sehen, welche Bewußtseinselemente aktiv oder passiv sind, welche Funktion dominiert bzw. in welchem Entwicklungsstadium man sich gerade befindet. Die drei Regelelemente werden zu den drei „göttlichen Helfern“ im Entwicklungsgang des Menschen. Eingespannt in den Tages- und Nachtrhythmus und in den Ablauf der Jahreszeiten einerseits und in das Kreisen der Planeten um die Sonne andererseits wird das eigenständige Schwingen der Lebenskraft zum Programm der Bewußtwerdung und zur Schnittstelle, in der unser Schicksal gemeistert wird, zur Regelinstanz für das Lernen und Wiederholen, zur Steuerung für hemmende oder fördernde Entwicklungen, für äußeres und inneres Leben. Der Mensch, der sich nur mit seinem Körper identifiziert, bedarf der Krisen und Störungen, Krankheiten und Niederlagen, um nach dem „Warum nur?“ zu fragen. Eine gute Antwort bietet ihm die psychodynamische Rhythmik, weil sie die energetischen Zusammenhänge aufzeigt. Die Frage nach dem „Wozu?“, also die Sinnfrage, muß sich jeder selbst beantworten. Wenn man nun sein eigenes Leben oder das anderer Menschen Revue passieren läßt und mit dem Entwicklungskalender vergleicht, erkennt man hier einen genialen Lebensplan, der noch besser als jener der Astrologie oder Anthroposophie zur Entwicklung des Menschen paßt. Die sieben Lebensabschnitte nach der Einteilung der Anthroposophen und Astrologen sind: Anthroposophie

Planet

Astrologie

bis 7 Jahre bis 14 Jahre bis 21 Jahre bis 42 Jahre bis 49 Jahre bis 56 Jahre bis 63 Jahre

Mond Merkur Venus Sonne Mars Jupiter Saturn

1 bis 4 Jahre 5 bis 10 Jahre 11 bis 18 Jahre 19 bis 37 Jahre 38 bis 52 Jahre 53 bis 64 Jahre ab 65 Jahre

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Man sieht, die beiden Einteilungen differieren wesentlich. Allerdings fehlen hier noch die äußeren Planeten des Sonnensystems, nämlich Uranus, Neptun und Pluto. Mit ihnen wären es 10 Planeten, die von der Astrologie als Prinzipienträger verwendet werden. Zum Unterschied von der anthroposophischen und astrologischen Einteilung des Lebens finden sich bei der psychodynamischen eben jene 10 Abschnitte, die man mit den 10 Planeten in Verbindung bringen kann. Auch die Ansicht, dass jeder Lebensabschnitt sieben Jahre lang dauert, muß revidiert werden: Jeder der 10 Abschnitte von je 5,82 Jahren entspricht nämlich ziemlich genau einem Erneuerungszyklus unserer Körperzellen, jeder der fünf großen Abschnitte von 11,64 Jahren ziemlich genau einem Sonnenfleckenzyklus. Man kann erkennen, dass die Anzahl der Erneuerungsmöglichkeiten der Zellen bei 2 biorhythmischen Leben auf maximal 20 beschränkt sind. Durch Erkrankungen und Verletzungen wird das normale Erneuerungstempo aber beschleunigt, wodurch sich der früher eintretende Tod der meisten Menschen erklärt. Ein biorhythmisches Jahr von 5,82 Lebensjahren entspricht einem Zellerneuerungs-Zyklus, zwei biorhythmische Jahre von 11,64 Lebensjahren dauern ungefähr gleich lang wie ein Sonnenfleckenzyklus. Dane Rudhyar, ein bedeutender Astrologe, sieht einen Zusammenhang des Uranus-Umlaufs von 84 Jahren mit dem Menschenleben: 28 Jahre 3 x 28

= ungefähr ein halbes biorhythmisches Leben = 84 Jahre des Uranusumlaufs, der die Selbstumwandlung symbolisiert

0 bis 28 Jahre 28 bis 56 Jahre 56 bis 84 Jahre 116 Jahre

- Biosphäre - Neosphäre - Pneumosphäre - Höchstalter

Erfahrungen sammeln Besinnung, retrospektive Anwendung vollbewußtes Handeln vollbewußtes Sein

Diese Einteilung entspricht im wesentlichen psychodynamischen Gesichtspunkten, womit Uranus, der Planet der Wandlung und Metamorphose, zum bestimmenden Planeten im biorhythmischen Geschehen wird.

6. Besonderheiten und Querverbindungen Die Verteilung der Maxima und Minima Wenn man die Lage aller Maxima und Minima im Kreis einzeichnet, zeigen sich weitere Besonderheiten mit größter Auswirkung auf den Reifeprozeß des Menschen. Denn nicht in jedem biorhythmischen Jahr von 5,82 Jahren sind die Umkehrpunkte gleichmäßig über die vier Kreissektoren (Quadranten) verteilt; ja es bestehen sogar krasse Bevorzugungen und Benachteiligungen einzelner Sektoren (Abb. 16). Die Aufteilung der Maxima und Minima im ersten biorhythmischen Jahr in Prozent sieht dann folgendermaßen aus: Sektor Frühling Sommer Herbst Winter Summe

Eigenschaft aufbauen reifen abbauen warten

Maxima 12 4 11 1 28

Anteil 42,9% 14,3% 39,3% 3,5% 100,0%

Minima 11 4 8 5 28

Anteil 39,9% 14,3% 28,6% 17,8% 100,0%

Gesamt 23 8 19 6 56

Anteil 41,1% 14,3% 33,9% 10,7% 100,0%

Im Frühling und Herbst liegen insgesamt 75% der Maxima und Minima, während im Sommer und Winter nur 25% liegen.

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Im dritten biorhythmischen Jahr schaut die Verteilung annähernd umgekehrt aus, und in den übrigen Abschnitten ist sie insgesamt unregelmäßig.

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Die Maxima-/Minima-Verteilung in den 4 Sektoren:

Sektor Biorhythmisches Jahr Max.

F S H W

Min.

F S H W

Ges.

F S H W

1

2

3

4

5

1-5

6

7

8

9

12 4 11 1 11 4 8 5 23 8 19 6

9 4 8 7 8 5 10 5 17 9 18 12

3 12 1 12 6 9 5 8 9 21 6 20

8 5 10 5 8 7 7 6 16 12 17 11

12 3 11 2 8 6 9 5 20 9 20 7

44 28 41 27 41 31 39 29 85 59 80 56

2 12 3 11 5 9 6 8 7 21 9 19

5 9 5 9 6 7 6 9 11 16 11 18

13 1 12 2 8 5 9 6 21 6 21 8

6 8 5 9 5 10 5 8 11 18 10 17

10 6-10 1-10

2 11 3 12 5 8 4 11 7 19 7 23

28 41 28 43 29 39 30 42 57 80 58 85

72 69 69 70 70 70 69 71 142 139 138 141 560

Es zeigt sich hier ein genialer, bis ins kleinste ausgetüftelter Entwicklungsplan, der die Wandlung der Kräfte während der ersten Jahre, der Kleinkindphase, hauptsächlich dem Aufbau (Frühling) und Abbau (Herbst) zuteilt, während in der Pubertät mehr das Warten (Winter) und Reifen (Sommer) an der Reihe ist. Es zeigt sich auch, dass die Maxima-Verteilung insgesamt wesentlich unregelmäßiger ist, während die der Minima doch etwas geregelter erscheint. Man kann sagen, dass die Tiefen des Lebens regelmäßiger eintreffen als die Höhen. In der ersten Hälfte des biorhythmischen Lebens (bis 29 Jahre) überwiegt der Aufbau und Abbau (Wachstum des Körpers), während die zweite Hälfte mehr dem Reifen und der Sammlung gewidmet ist. Nach Vollendung des biorhythmischen Lebens vollzieht sich die Entwicklung auf einer höheren, erfahreneren, retrospektiven Ebene. Im Schwingen der Lebenskraft offenbart sich ein energetisches Programm, das der Bewußtwerdung des Menschen dient. Noch eine „Ungerechtigkeit“ in der Verteilung über das ganze biorhythmische Leben fällt auf: Die Ladungsphase (Winter und Frühling) ist hinsichtlich der Umkehrpunkte gegenüber der Entladungsphase (Sommer und Herbst) bevorzugt. Insgesamt stehen sich hier gegenüber: Ladungsphase Entladungsphase

Maxima 142 138 280

Minima 141 139 280

Gesamt Anteil 283 50,5% 277 49,5% 560 100,0%

Wir können daraus erkennen, dass alle Wendungen in unserem Leben einen kleinen, aber unmerklichen Zug zur Fülle (entspricht in unserem Fall dem Sommerpunkt) aufweisen, dass also die Wendepunkte im Leben mehr mit Aufbau als mit Abbau zu tun haben. Man kann daraus schließen, dass unser Energieniveau im Laufe unseres Lebens merklich ansteigt. Eine ähnliche Abweichung der Symmetrie hat man in der Kernteilchenforschung vor einigen Jahren bei der „ungerechten“ Verteilung von Materie und Antimaterie festgestellt. Dabei überwiegen die Anteile von Materie geringfügig gegenüber jenen der Antimaterie, was zum bemerkenswerten Ausspruch eines Physikers führte, dass „der Schöpfer schielt“. Diese Asymmetrie hat aber wiederum zur Folge, dass das Yang-Yin-Verhältnis etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist und dadurch nicht von „Ewigkeit“ der Schöpfung, sondern nur von einer unvorstellbar großen Endlichkeit gesprochen werden kann. Gäbe es Gleichgewicht und vollkommene Symmetrie, gäbe es im Universum keine Entwicklung und keine Bewegung. 69

Wer angesichts der überzeugenden Parallelen in den Gesetzmäßigkeiten des Harmonierhythmus mit unserem Lebensprozeß von „netten Spielereien einiger Phantasten“ spricht, wie es ein Kritiker der klassischen Biorhythmik vor einigen Jahren noch formuliert hat, muß diesen einräumen, dass ihre Phantasien, die sie ja gar nicht bis ins letzte Detail entwickeln konnten, so viel Stimmiges erkennen lassen, dass sie von Genies stammen müssen. Um wieviel überzeugender ist es, das eigene Leben zu analysieren und mit den Ergebnissen der psychodynamischen Rhythmik zu vergleichen. Auch wenn sich spirituelle Entwicklungen nicht recht fassen lassen, so erkennt man doch die ausgetüftelte Systematik, die unser Leben bestimmt. Wenn wir sehen, dass Kirschbäume in gleichen Lagen gleichzeitig blühen, dass Bienen zur selben Zeit schwärmen, dass sich Blüten zu ihrer Zeit öffnen, dass Tiere und Vögel ganz genau wissen, wann sie sich paaren oder gegen Süden aufbrechen müssen, dann erkennen wir hinter all diesen Erscheinungen eben einen kosmischen Lebensplan, eine bisher verborgen gebliebene Steuerung, die uns zur rechten Zeit antreibt oder zurückhält, ob bewußt oder unbewußt. Der moderne Mensch mag noch so sehr von seiner Entscheidungsfreiheit überzeugt sein – im Grunde entwickelt sich doch jeder auf gleiche, wenn auch individuelle Weise. Die Gerechtigkeit im Entwicklungsgeschehen liegt darin, dass alles nach einer gewissen Zeit in sein Gegenteil umschlägt. Dadurch verwandeln sich auch Leid und Schwäche wieder in Freude und Kraft, wenn wir es zulassen. Und dazu kommt dieser kleine Zug zur Fülle, das unmerkliche Streben nach oben! Der Hauptkritikpunkt der Wissenschaft gegen die Fließ’sche Biorhythmik war immer, dass Lebensrhythmen nie absolut konstant sind, dass sie also nie im Takt schwingen, dass die Zeitpunkte der höchsten und niedrigsten Werte schwanken und die Schwingungsbreite beträchtlich variieren kann. Prof. Dr. med. Ole Didrik Laerum als Vertreter der Chronobiologie sprach in seinem Buch „Natürlicher Zeitgeber Biorhythmus“ diese Kritik offen aus. Klar, denn Fließ kannte nur seinen „männlichen“ und „weiblichen“ Rhythmus, und auch heute noch sind führenden Chronobiologen die durch Dietziker und die spätere psychodynamische Forschung aufgedeckten Interferenzschwingungen unbekannt. Der Harmonierhythmus weist jedoch alle geforderten Merkmale auf, die die Vertreter der strengen Naturwissenschaft vergeblich bei Fließ und seinen Nachfolgern gesucht haben: Schwankungen von Amplitude und Frequenz, Auf- und Abbau in gesetzmäßiger Unregelmäßigkeit, Fortschritt, Rückschritt, Wandlung, Symmetrie und Asymmetrie in erkennbarem Gesamtzusammenhang eines prozessualen Geschehens. So erweist sich der Harmonierhythmus nicht nur als ein zufällig entdecktes Resultat dreier schwingender Biorhythmen, wie man ursprünglich gedacht hat, sondern die Sonne liefert die Lebenskraft, die sich in drei schwingende Regelelemente teilt. Die Schwingungen der Lebenskraft sind die Ursache unserer Entwicklung. In der Verteilung der Maxima und Minima kann man einen genialen, bis ins kleinste ausgetüftelten Entwicklungsplan erkennen, der die Wandlung des Menschen regelt.

Die „Hohlspindel“ Um die Systematik des Harmonierhythmus im Detail zu erfassen, müssen wir uns einer grafischen Darstellung bedienen (Abb. 17 und 18). Wir tragen in einer senkrechten Skala die Winkelschritte (∆ϕ°), die der Harmonierhythmus an einem Tag zurücklegen kann (zwischen + 65,3° und –75,6°), ein, und in einer waagrechten die möglichen Vektorengrößen r (zwischen 0,037 und 3,0). Wenn wir nun für jeden Tag des biorhythmischen Lebens die entsprechenden Werte an der richtigen Stelle eintragen, erhalten wir ein Funktionsmodell unserer Lebenskraft. Es entsteht ein Körper in Form einer Spindel oder eines Kreisels, der oben und unten offen ist und einen hohlen, nach innen, seinem Zentrum zu, weiter werdenden Kanal aufweist. Die Form erinnert stark an eine Pflanze, die sich mit ihrer Wurzel sowohl in der Tiefe als auch in der Horizontalen (ein Symbol unserer Mitte) verankert hat und mit ihrem Stamm nach oben zum Licht strebt. Die obere Öffnung weist auf die Verbindung zu den „Himmelskräften“, die untere auf jene zu den „Erdkräften“ hin. Auch die Kreuzform wird sichtbar, wobei die senkrechte Achse unserem subjektiven, inneren Zustandsbewußtsein, dem „Wesensbewußtsein“, die waagrechte unserem objektiven, äußeren Gegenstandsbewußtsein, dem „Weltbewußtsein“, entspricht (Abb. 17). Wir können hier den „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ aus dem Alten Testament erkennen: Der Genuß seiner Früchte (das biorhythmische Durchleben) vertreibt die Menschen aus dem Paradies der Einheit 70

in die Polarität. Die „Schlange“ entspricht der auf- und abgleitenden Drehbewegung der Lebenskraft zwischen den Maxima- und Minima-Phasen. Wir tragen nun die drei Bewußtseinselemente und die drei einfachen Funktionen dort, wo sie mit ihrer Frequenz und innerhalb der Grenzen ihrer Vektoren schwingen, ein. Die Schwingungsebenen zeigen den Zusammenhang mit der Chakra-Organisation des Menschen auf. Damit haben wir das Modell unseres Energiekörpers vor uns. In der Abbildung 18 sehen wir das Funktionsmodell als senkrecht aufgeschnittenen, jedoch in seiner Höhe stark zusammengedrückten Körper, der gegenüber der Grafik in Abbildung 17 auf den Kopf gestellt wurde. Der Mensch nähert sich seiner zentralen Wesensachse, indem er sie umkreist, danach wendet er sich wieder der Welt zu. Dabei steigt sein Bewußtsein einmal nach oben in Richtung „Himmelspol“, um sich anschließend wieder dem „Erdpol“ zuzuwenden. Das Ganze dient der Entwicklung der spirituellen Mitte des Menschen, des „Herzens“. Der innere, hohle Kanal wird von den Schwingungen des Harmonierhythmus nicht berührt. Er ist deshalb keineswegs energiefrei, sondern weist auf eine Energie außerhalb des Raum-Zeit-Gefüges hin; es handelt sich hier um Energie höherer Dimension. Das ganze Modell erinnert stark an die indische Theorie von den Schichten der „Kundalini“, der Schlangenkraft, die den Menschen als Lebensenergie durchströmt und im Verlaufe des Reifeprozesses immer tiefere Schichten erfaßt. Die besondere Energie, die im Mittelkanal vorhanden ist, kann auch in der Meditation erfahren werden, wenn sich der Mensch von der Welt abwendet und zentriert, wobei er manchmal in einen energetischen Zustand gerät, der andere Dimensionen als gewöhnlich aufweist. Solche Meditationserlebnisse können sich besonders in extremen Minima-Phasen einstellen. Der spiralförmige Ablauf des Harmonierhythmus wird quasi zum „Abspulen des Lebensfadens“. Wir verwenden hier bildhaft eine Redewendung aus der griechischen Mythologie, die nirgendwo so gut paßt wie gerade für die Hohlspindel des energetischen Modells. Die alten Griechen wußten offenbar über den Energiekörper des Menschen Bescheid. Auch im Märchen begegnet uns immer wieder die Spindel: Eine Prinzessin sticht sich damit und fällt in tiefen Schlaf. Hier werden bildhaft das Berühren der KundaliniKernschichten und die Gefahr, die damit für den unentwickelten Menschen verbunden ist, beschrieben. Vielen Lesern sind auch die Bücher von Elisabeth Kübler-Ross bekannt, die von den Sterbeerlebnissen unzähliger Menschen berichten. Alle „Zurückgekehrten“ berichten übereinstimmend, dass sie beim Übertritt in eine andere Dimension in Drehung gerieten und durch eine Röhre gezogen wurden, durch einen spiralförmigen und immer enger werdenden Tunnel, an dessen Ende sie Licht erwartete, und dass sie auf dem selben Weg zurückgekehrt sind, um schließlich wieder im Raum-Zeit-Gefüge zu landen. Doch auch in der Natur kann man Formen begegnen, die die Hohlspindelform aufweisen. Sowohl Wirbelstürme mit ihrem saugenden Luftwirbel als auch Wasser, das durch einen Abfluß abläuft und dabei einen hohlen, sich drehenden, immer enger werdenden Kanal bildet, dessen Inneres Luft einsaugt, zeigen eine ähnliche, aber schnellere Dynamik. Dem Grunde nach handelt es sich hier um das „energetischdynamische Entwicklungsmodell der Natur“, das in der Naturwissenschaft bereits seit geraumer Zeit bekannt ist. Alle Aufbau-, Reife- und Zerfallsprozesse laufen nach diesem Schema ab. Von Nicola Tesla, dem genialen Physiker, ist bekannt, dass er mit seinen Versuchen mit Trichtern, die eine ähnliche Form wie die obere Hälfte der Hohlspindel aufwiesen, eines der thermischen Gesetze ins Wanken gebracht hat, worauf er von seinen Kollegen angefeindet und verfolgt wurde. Dieses Gesetz besagt, dass bei einem Temperaturgefälle von 1 Grad die selbe Menge Energie frei wird, die man benötigt, um die Temperatur um 1 Grad zu erhöhen. Tesla befestigte seinen Trichter in einem Fenster und dichtete ihn nach außen ab. Durch die warme Zimmertemperatur begann die Luft durch die immer enger werdende Trichterröhre nach außen zu strömen. Nach einigen Versuchen kam er auf die Form der Hohlspindel, und siehe da – die Luft pfiff so vehement durch die äußere Trichteröffnung, dass er damit einen Generator antreiben konnte. Es war also offensichtlich mehr Energie vorhanden, als im Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen hätte sein dürfen. Damals wußte man noch nicht, dass sich bei Formen, die dem

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energetisch-dynamischen Entwicklungsmodell entsprechen, eine Eigendynamik einstellt, die Energie aus anderen Dimensionen freisetzt. Durch den Spin, der dabei entsteht, erklärt sich auch die enorme Zerstörungskraft der Wirbelstürme. Noch ein Zusammenhang wird erkennbar, wenn man die theosophische Literatur durcharbeitet. C.W. Leadbeater beobachtete bei seinen okkulten Forschungen komplizierte, mehrdimensionale Schwingungen, die die Form der Hohlspindel aufweisen: das „Aktivmolekül“ (Abb. 19) und das „Ur-Atom im Ätherraum“ (Abb. 20), wie er sie bezeichnete. „Vergeistigte“ Moleküle, die den Körper eines „Erleuchteten“ aufbauen, schwingen sowohl kreisförmig als auch pulsierend. Die Vitalität bringt das Atom von innen her zum Schwingen. Durch Wärme, Licht und Elektrizität wird es von außen her angeregt. Beim Uratom wird die Atomhülle außen bzw. innen von zwei symmetrischen und gegenläufigen, einander umschlingenden Kräften umlaufen. Die Kräfte entsprechen der Anziehung und Abstoßung, der Schöpfungs- und Heimholungskraft, der Primärkraft und der Kundalini. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass sich noch eine verblüffende Ähnlichkeit des Holspindel-Trichters mit den Formen der verschiedenen Chakras, wie sie im östlichen Kulturkreis beschrieben werden, erkennen läßt. (Dieses Thema übersteigt aber den Rahmen dieses Buches.) Wir erkennen in der pulsierenden Drehung der Lebenskraft ein analoges Abbild des Lebensprozesses, ähnlich, wie es im Aktivmolekül oder – mit seinem Hohlkanal – im Ur-Atom aufscheint. Innerhalb der äußeren und inneren Umwandung des Spindelkörpers, die den äußeren und inneren Grenzen der menschlichen Möglichkeiten entsprechen, bewegt sich in ewigem, auf- und abströmendem, drehenden Fließen der Lebensstrom. Der Spindelkörper selbst symbolisiert das Raum-Zeit-Gefüge. Im hohlen, inneren Kanal werden Energien aus höheren Dimensionen mobilisiert, über die der Mensch verfügen kann.

Leistungsfähigkeit, Dynamik und Flexibilität Mit welcher Energie wir in welcher Geschwindigkeit agieren oder reagieren, hängt von der Beschaffenheit unserer Lebenskraft ab. Zum Unterschied von energetischer Potenz im Ruhezustand (potentielle Energie) bedarf die Lebenskraft aber ihrer Wirkmöglichkeiten in Zeit und Raum. Die Wirksamkeit hängt von zwei Komponenten ab: von ihrer Ladung und Polung (aktiv oder passiv) und von ihrer Tätigkeit (laden oder entladen). Die Ladung und Polung kann man am Abstand der Vektorenspitze zur waagrechten Kreisachse (Sinus) erkennen, die Tätigkeit am Abstand zur senkrechten Kreisachse (Cosinus). Diese beiden Achsen entsprechen ja, wie im Kapitel über die rhythmischen Phasen (Seite 25) erwähnt wurde, Raum und Zeit. Die Wirksamkeit der Lebenskraft ist das Produkt dieser beiden Abstände (sin x cos). Die Wirksamkeit der Lebenskraft ist das Produkt von Ladung und Tätigkeit. Im Zusammenwirken der drei Grundrhythmen im Lebensprozeß entstehen verschieden große Wirkmöglichkeiten der Lebenskraft, die für die Flexibilität, Leistungsfähigkeit und Dynamik des Menschen von ausschlaggebender Bedeutung sind. Im biorhythmischen Geschehen können wir die Wirksamkeit auf drei Ebenen beobachten: 1.

Auf der Ebene der drei Biorhythmen als Phasenwirkung.

Beim Durchqueren eines Kreisquadranten (Frühling, Sommer, Herbst oder Winter) lassen sich 3 Phasen erkennen: Aufbauphase Erhaltungsphase Abbauphase

von 0° bis 30° von 30° bis 60° von 60° bis 90°

kardinale Phasenwirkung fixe Phasenwirkung labile Phasenwirkung

Hier kann man eine Analogie mit den drei Qualitäten der Elemente (Feuer, Wasser, Luft und Erde) bei den Tierkreiszeichen erkennen, wie sie uns die Astrologen beschreiben: Das kardinale Feuerzeichen ist der 72

Widder, das fixe der Löwe und das labile der Schütze. Im Hinduismus sind diese drei Wirkungen als die drei Aspekte Brahmas – Schöpfer, Erhalter und Zerstörer – bekannt. Die Phasenwirkungen zeigen sich auch in der Entfaltung der jahreszeitlichen Charakteristik. Die stärksten Wirkungen der Jahreszeiten kann man Anfang Mai, Anfang August, Anfang November und Anfang Februar beobachten. Im mittleren Zeitabschnitt tritt der Charakter der Jahreszeit am stärksten in Erscheinung, und zwar als Hochfrühling (voller Schub in der Natur, stärkstes Wachstum), Hochsommer (größte Reifung), Hochherbst (stärkster Verfall) und Hochwinter (stärkste Erstarrung). ϕ

Phasenwirkung sin ϕ x cos ϕ

0° 10° 20° 30° 40° 45° 50° 60° 70° 80° 90°

0,0000 0,1710 0,3214 0,4330 0,4924 0,5000 0,4924 0,4330 0,3214 0,1710 0,0000

Phase Aufbau

Erhaltung

Wenn man das Produkt der Sinus- und Cosinus-Werte im Kreis einträgt, erhält man die Form eines vierblättrigen Klees oder der Blüte eines Kreuzblütlers (Abb. 21). Die vier Pole erscheinen als kritische Punkte, da hier entweder die Ladung oder die Tätigkeit wechselt.

Abbau

2. Im Bereich der Funktionen ist die Funktionswirkung das Produkt von Vektorengröße r und täglicher Änderungsgröße von r, ∆r. Aus der Tabelle kann man unschwer erkennen, dass sich Über- und Unterfunktion negativ auswirken. Die größte Wirksamkeit ist bei dem mittleren r-Wert von 1,333 mit einem zugeordneten ∆r-Wert von 0,036 gegeben und beträgt 0,048. Hinsichtlich seines zeitlichen Ablaufs tritt dieser Wert genau zwischen einer Konjunktion und Opposition auf. r 2,00 1,75 1,50 1,33 1,25 1,00 0,75 0,50 0,25 0,00

∆r 0,000 0,024 0,032 0,036 0,038 0,042 0,045 0,047 0,048 0,049

Wirksamkeit r x ∆r 0 0,042 0,0475 0,048 0,0475 0,042 0,03375 0,0235 0,01175 0

Überfunktion Optimale Funktionswirkung

Unterfunktion

3. Im Lebensprozeß kommt es auf drei Fähigkeiten an, die mit der Lebenskraft unmittelbar zusammenhängen: a) die Dynamik als Produkt der Vektorenstärke r und seinem Veränderungsbeiwert ∆r b) die Leistungsfähigkeit als Produkt der Vektorenstärke r und der täglichen Veränderung im Kreis ∆ϕ° c) die Flexibilität (Anpassungsfähigkeit) als Produkt der beiden Variablen ∆r und ∆ϕ°

Die Dynamik ist jene Komponente, von der unsere Stoßkraft, Schnellkraft und Impulskraft abhängen. Man kann sie mit jener Energie gleichsetzen, die wir einsetzen, um große Leistungen in kurzer Zeit zu erbringen. Sie ist bei einer Vektorengröße um r = 2,15 nach einem max. r = 3,0 mit 0,148 am größten. Generell kann man sagen, dass sie in der Nähe der Maxima größer ist als in der Nähe der Minima. Die Leistungsfähigkeit des Menschen ist im Unterschied zur Dynamik jene Energie, die wir einsetzen, um über längere Zeit hindurch Arbeiten erledigen zu können. Sie ist im Bereich der größten Amplitude r = 3,0 73

bzw. der großen Maxima am größten, nimmt unter der Grenze von r = 1,0 deutlich ab und wird im Bereich der stagnierenden Minima annähernd Null. In Schleifen-Lagen wächst sie wieder deutlich an (allerdings mit negativen Werten), während sie bei den rasanten Minima (mit positiven Werten) schwach ist. Die Flexibilität ist die Fähigkeit, die man benötigt, um sich neuen Gegebenheiten möglichst schnell anzupassen. Sie ist im Nahbereich der rasanten Minima sehr groß, schrumpft aber in Maxima-Lagen gegen Null, während sie in den Schleifen ihren höchsten Wert (allerdings mit negativem Vorzeichen) aufweist. Im PDR-Grafikprogramm sowie im VitalEnergiePlan Computerprogramm (VEP) werden diese drei Werte für jeden Tag berechnet und grafisch dargestellt (Abb. 22). Man kann folgende Aussage treffen: •

• • • •

Maxima sind von großer Leistungsfähigkeit und geringer Flexibilität gekennzeichnet. Rasante Minima weisen eine schwache Leistungsfähigkeit bei maximaler Flexibilität auf. Gehemmte Minima sind stets inflexibel bei gleichzeitig schwacher Leistungsfähigkeit. Bei Schleifen ist sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die Flexibilität am größten, allerdings ist der Mensch in solchen Situationen total verinnerlicht (negatives Vorzeichen) und wird deshalb kaum größere Leistungen erbringen wollen. Optimale Dynamik, Leistungsfähigkeit und Flexibilität bieten Zeiten zwischen den Maxima und Minima, vor allem jene mit großer Amplitude, da in Umkehrpunkten die Dynamik auf Null sinkt. Große Leistungsfähigkeit und Null Dynamik erzeugt einen Spannungszustand, da die Energie nicht richtig eingesetzt werden und fließen kann.

Die Parallelen zum I-Ging Max Uray: „Ein Schlüsselerlebnis war die persönliche Begegnung mit Dr. Martin Schönberger. Mir war seit langem bewußt, dass sich die Systematik der psychodynamischen Rhythmik mit jener des mehr als 5.000 Jahre alten I-Ging, des naturphilosophischen Systems im alten China, deckt. Die 64 Hexagramme des I-Ging entsprechen ja dem Grunde nach 64 Möglichkeiten, wie die einzelnen Rhythmen zu einander in den 4 Kreissektoren stehen können. Ich fand bald heraus, dass sich jedes der 64 Hexagramme mühelos in ein Rhythmogramm umwandeln läßt, und dass umgekehrt jede rhythmische Situation als Hexagramm dargestellt werden kann. Die textliche Beschreibung jedes der entsprechenden Hexagramme im „Buch der Wandlungen“ paßt haarscharf zum energetischen Zustand im psychodynamischen Geschehen. Damals fiel mir das Buch von Dr. Martin Schönberger ‚Schlüssel des Lebens – I-Ging und der genetische Code‘ in die Hände. Der Autor faßte seine vergleichenden Studien über die beiden Themen, die scheinbar nichts mit einander zu tun haben, sinngemäß mit den Worten zusammen: ‚Das uralte I-Ging und der erst seit kurzem entdeckte genetische Code sind wie 2 Sprachen ein und der selben Wirklichkeit. In beiden zeigt sich die gleiche Systematik. Es ist, als ob die alten Chinesen bereits vor 5.000 Jahren das Geheimnis des genetischen Codes gelüftet hätten.‘ Kurz entschlossen fuhr ich nach Bayern, um Dr. Schönberger, einen bekannten Chiropraktiker und Therapeuten (dieser kleine Mann renkte Franz Josef Strauß von Zeit zu Zeit die Wirbelsäule ein), der damals schon weit über 80 Jahre alt war, in seinem Haus in Riedering zu besuchen. Ich überreichte ihm meine Bücher, und er vertiefte sich eine Zeitlang in meine Ausführungen über die Parallelen zum I-Ging. Plötzlich sprang er auf und rief mir erregt zu: ‚Jetzt weiß ich – das I-Ging, der genetische Code und die psychodynamische Rhythmik, wie Sie sie darstellen, sind die drei Dialekte ein und der selben Sprache des Lebens!‘“ Ja, es ist einleuchtend, dass die psychodynamische Rhythmik die energetische, das I-Ging die geistige und der genetische Code die organische Natur des Lebens beschreiben. Die Ergebnisse aller drei Sichtweisen müssen sich de facto decken.

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Wenn hier nur einige Parallelitäten mit dem I-Ging aufgezeigt werden, dann in der festen Überzeugung, dass nur ein verschwindender Teil der Leser über die Systematik dieses faszinierenden Systems Bescheid weiß. Es werden nur einige wenige Übereinstimmungen erläutert, die aber sofort erkennen lassen, dass es sich bei der psychodynamischen Rhythmik um die westliche Schwester des östlichen I-Ging handelt. Beide Systeme kommen zum selben Ergebnis, ja ihre Ergebnisse lassen sich beliebig miteinander austauschen. Es wurde bereits auf die Parallelität der 64 Hexagramme des I-Ging mit den 64 Möglichkeiten, wie die jeweils drei der vier „Buchstaben“ des genetischen Codes zusammengesetzt sein können, hingewiesen. Dem stehen 64 Möglichkeiten gegenüber, wie die drei Rhythmen in den vier Kreissektoren (F, S, H, W) stehen können. Wie eng hier der Zusammenhang ist, zeigt die Tabelle. Die 64 Kombinationsmöglichkeiten der Stellung der 3 Rhythmen in den 4 Quadranten

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

aP F S H W F S H W F S H W F S H W

eP F F F F S S S S H H H H W W W W

mP F F F F F F F F F F F F F F F F

17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32

AP F S H W F S H W F S H W F S H W

eP F F F F S S S S H H H H W W W W

mP S S S S S S S S S S S S S S S S

33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48

aP F S H W F S H W F S H W F S H W

eP F F F F S S S S H H H H W W W W

mP H H H H H H H H H H H H H H H H

49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64

aP F S H W F S H W F S H W F S H W

eP F F F F S S S S H H H H W W W W

mP W W W W W W W W W W W W W W W W

Man kann eine biorhythmische Konstellation in Yin-Yang-Verhältnissen darstellen. Die Winkelfunktionen mit einem positiven Vorzeichen entsprechen Yang, jene mit negativem Yin. Dadurch ergeben sich die 4 Kräfte des I-Ging (Abb. 23). Wenn man die Wandlungen der Kräfte an den Polen mit einbezieht, ergeben sich 8 Möglichkeiten, wie sich die Kräfte allmählich wandeln (Abb. 24). Die „fixen“, mittleren Teilbereiche der Quadranten sind von keinem Wandel betroffen. So kann man den Einheitskreis entsprechend der Entwicklung des T’ai-ChiSymbols aus der Wandlung von Yin und Yang in 8 Sektoren einteilen, wobei jeweils 22,5° vor einem Pol der Zustand der Wandlung beginnt und 22,5° nach dem Pol endet. Auf Grund der Kräftecharakteristik, die in den einzelnen Quadranten herrscht, kann man nun die Stellung der Rhythmen im Einheitskreis in ein Hexagramm umschreiben. Dies wird dadurch möglich, dass die Harmoniefunktion ja aus drei Teilkräften besteht, die wiederum durch ihren Sinus und Cosinus beschrieben werden. Ein Hexagramm baut sich aus sechs untereinander liegenden Plätzen (bzw. Strichen) auf, die den drei Grundrhythmen entsprechen: 6. Platz: 5. Platz: 4. Platz: 3. Platz: 2. Platz: 1. Platz:

cos von mP sin von mP cos von eP sin von eP cos von aP sin von aP

Die 3 Rhythmen werden entsprechend ihrer Stellungen im Kreis durch Yin-/Yangstriche ausgedrückt. Die oberen beiden Plätze gehören mP, die beiden mittleren eP und die unteren aP.

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Ein Beispiel:

aP eP mP

Tag

Winkel

2 11 27

31,3° 141,4° 294,5°

Zeichen

Hexagramm Nr. 26 „Des Großen Zähmungskraft“

Noch besser läßt sich die Entsprechung der beiden Systeme aufzeigen, wenn wir die 8 Zeichen (Trigramme) des I-Ging mit den spezifischen Bewußtseinszuständen und den jeweiligen Positionen der drei Biorhythmen in Verbindung bringen (Abb. 25). Bezogen auf unser Beispiel können wir das Trigramm (Dui) bilden, das einen empfindenden Bewußtseinszustand anzeigt. Tatsächlich befindet sich mP im Wintersektor (wahrnehmend) und NF in der Aufnahmephase (empfindlich). Die 20 Wandlungspunkte, vor allem aber die Tage, an denen die biorhythmischen Jahre enden bzw. beginnen, werden vom I-Ging in ihrer energetischen Situation genau beschrieben. Sogar die Bewußtseinsprozesse, wie sie in uns ablaufen, aber auch der Einfluß, den die in uns angelegten drei Potentiale ab unserer Zeugung jeden Tag unseres Lebens in unterschiedlicher Art ausüben, können mit Hilfe von Hexagramm-Übersetzungen sichtbar gemacht werden. Entsprechung der biorhythmischen Jahrestage mit den dazugehörigen Hexagrammen Tag

Biorhythm. Jahr

Winkelstellung

Vektorengröße VP

Hexagramm Nr.

0,0 2.125,2 4.250.4 6.375,6 8.500,8 10.626,0

0 1 2 3 4 5

0° 144° 288° 72° 216° 0°

3,0 1,0 3,0 1,0 3,0 1,0

12.751,2 14.876,4 17.001,6 19.252,0 21.252,0

6 7 8 9 10

144° 288° 72° 216° 360°

3,0 1,0 3,0 1,0 3,064

1 17 64 61 2 18 → 61 63 18 1 2 64

Bezeichnung

Das Schöpferische Die Nachfolge Vor der Vollendung Innere Wahrheit Das Empfangende Die Arbeit am Verdorbenen Innere Wahrheit Nach der Vollendung Die Arbeit am Verdorbenen Das Schöpferische Das Empfangende Vor der Vollendung

So kann man ein Zeugungs- und Geburtshexagramm, aber auch ein Situationshexagramm aufbauen und erhält im Textteil des „Buches der Wandlungen“ sich mit den Aussagen der psychodynamischen Rhythmik deckende Hinweise. Auf weitere, noch detailliertere Entsprechungen kann aus den bereits an Anfang dieses Kapitels genannten Gründen nicht näher eingegangen werden, da sie eine tiefere Auseinandersetzung mit beiden Systemen erfordern. Die psychodynamische Rhythmik ist die westliche Schwester des östlichen I-Ging.

Musikalische und harmonikale Zusammenhänge Die psychodynamische Situation läßt sich nicht nur in I-Ging-Hexagramme, sondern auch in Musik „übersetzen“. In Anlehnung an die bereits erwähnten harmonikalen Gesetzmäßigkeiten bei harmonischen Verhältnissen, wie sie durch Teilung des Kreises und daher bei bestimmten Aspekten vorkommen, kann man folgende Proportionen mit konsonanten Intervallen bzw. darauf aufbauende harmonische Mehrklänge darstellen:

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Proportion 1/1 5/6 4/5 ¾ 2/3 5/8 3/5 1/2

Aspekt Konjunktion Sextil Quintil Quadrat Trigon Trioktil Biquintil Opposition

0° 60° 72° 90° 120° 135° 144° 180°

r 2,000 1,732 1,618 1,414 1,000 0,762 0,618 0,000

Konsonantes Intervall Grundton kleine Terz große Terz Quart Quint kleine Sext große Sext Oktave

Ton C Dis E F G Gis A c

Im Halbkreis gibt es somit 8 konsonante Punkte. An der Stellung der drei Biorhythmen an einem bestimmten Tag kann man an den Größen der Funktionsvektoren r harmonikale Aspekte und somit konsonante bzw. dissonante Klänge erkennen. Jenem Rhythmus, dem die beiden anderen in einem jeweiligen Abstand von weniger als 180° folgen, wird der Grundton C zugeteilt, auf den sich die entsprechenden Intervalle je nach den Winkelabständen aufbauen. Den Grundton erhält also jener Rhythmus, bei dem die Summe der Winkel von ihm zum zweiten und von diesem zum dritten möglichst klein ist. Im ständigen Auf und Ab zwischen den Funktionsextremen Konjunktion und Opposition einerseits und der fließenden Bewegung aller drei Biorhythmen zu einander andererseits bauen sich innerhalb der Grenzen einer Oktave drei unterschiedlich schnell schwingende Tonfolgen auf, die zu bestimmten Zeiten Wohlklänge aufweisen und deren seelische Resonanz wir vernehmen können. Biorhythmische Schwingungen lassen sich musikalisch umsetzen: Die Tagesverfassung des Menschen entspricht dann einem konsonanten oder dissonanten Akkord. Innerhalb eines biorhythmischen Lebens gibt es folgende Anzahl an konsonanten Stellungen: Extreme Aspekte (Konjunktionen und Oppositionen: je 165 bei der Stoffwechselfunktion (SF), je 280 bei der Kopf-/Nervenfunktion (NF) und je 115 bei der Kreislauffunktion (KF). Allen übrigen Aspekte: je 330 bei der Stoffwechselfunktion, je 560 bei der Kopf-/Nerven-funktion und je 230 bei der Kreislauffunktion. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich zu einem harmonischen Aspekt einer Funktion der dritte Biorhythmus ebenfalls harmonisch zugesellt, läßt sich somit berechnen. Im Einheitskreis sind jeweils immer zwei harmonische Aspekte des dritten Rhythmus möglich, je nachdem, ob er sich vor oder nach der Funktion befindet. Gehen wir beispielsweise von der kleinen Terz beim Stoffwechselrhythmus aus, die an 330 Tagen des biorhythmischen Lebens erklingt, so entsteht der harmonische C-Moll-Dreiklang C-Dis-G an 330:33 Tagen, also an 10 Tagen, und der ebenso harmonische A-Moll-Dreiklang A-C-E an ebenfalls 10 Tagen. Einmal baut sich die ergänzende Quint von unten nach oben, das andere Mal von oben nach unten auf, z.B. am 215. und am 1.910. Tag des biorhythmischen Lebens. Somit kann man formulieren: Bestimmte harmonikal proportionierte Dreiklänge bauen sich innerhalb eines biorhythmischen Lebens bei der Stoffwechsel- und der Kreislauffunktion je 10 mal auf, also 1 mal in jedem biorhythmischen Jahr, bei der Kopf-/Nerven-funktion jedoch je 20 mal, also zweimal in jedem biorhythmischen Jahr. Am jeweils symmetrisch gespiegelten Tag (2.125,2 minus n Tage) erklingt der entsprechend gespiegelte harmonische Dreiklang. Beim Wohlklang des Dreiklangs, der auf einem Musikinstrument erzeugt werden kann, stellt sich eine Resonanz in unserer Seele ein, die sich biorhythmisch als gespannter oder entspannter Zustand bemerkbar macht, weil wir die Resonanz als besondere Gestimmtheit in uns spüren.

Typologische Querverbindungen Es lassen sich Zusammenhänge zwischen der Stärke der im Menschen angelegten Grundpotentiale und Formen des Körpers, des Gesichts und des Kopfes erkennen. Die Typen selbst werden in der Typologie,

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einem Teilbereich der Psychologie, beschrieben und stammen im wesentlichen aus „Huter’s Signaturlehre“. Man wird ihnen immer wieder begegnen. Die Gesichtszonen: Untergesicht

aP - Antriebspotential

Vollbringen, Können, körperliche Durchführung

Kinn, Unterlippe, Oberlippe, Oberkiefer

Mittelgesicht

eP – emotionales Potential

Fühlen, seelische Kraft

Nasenspitze, Nase, Wangen, Augen, Ohren

Wissen, Erkennen, geistiges Vollbringen

Brauenzone, Mittelstirn, Scheitelregion

Stirn

mP - mentales Potential

Wenn wir einem Menschen begegnen und sein Gesicht betrachten, erkennen wir intuitiv sein Naturell (Abb. 26). An der Kopfform läßt sich die Zugehörigkeit des Menschen zu einem der 4 klassischen Elemente ablesen (Abb. 27). Der Kinnverlauf eines Menschen läßt erkennen, ob er bestimmend, ausgeglichen oder labil ist (Abb. 28). Die drei Kinnverläufe (Qualitäten) ergeben in Kombination mit den 4 Kopfformen (Elemente) die 12 Tierkreiszeichen (Archetypen), die nach Aussagen der Astrologen und Psychologen den Menschen charakterisieren. Am Körperbau des Menschen erkennt man sein Naturell und seine Potentiale. An der Haltung eines Mensch läßt sich wiederum erkennen, welche Ladung er von seinen Eltern zum Zeitpunkt seiner Entstehung mitbekommen hat. Ist er im Bereich eines oder mehrerer Potentiale passiv veranlagt, weicht er von der senkrechten Achse nach hinten ab. Ist er hingegen aktiv veranlagt, wird er entweder den Kopf, die Brust oder den Bauch nach vorne strecken. Die Harmonisierung gelingt dadurch, dass alles Zuviel abgebaut und alles Zuwenig aufgefüllt wird (Abb. 29).

Zusammenhänge mit astronomischen Zyklen Wenn man die kosmischen Rhythmen in unserem Sonnensystem unter die Lupe nimmt und sie mit den Biorhythmen in Beziehung setzt, erkennt man eine Reihe von interessanten Zusammenhängen. Kein Wunder – handelt es sich doch um ein synchrones Geschehen. 1. Die siderische Umlaufzeit der Sonne beträgt 25,255 Tage. Dies entspricht exakt einer zyklischen Drehung der Stoffwechselfunktion. Unter siderischer Umlaufzeit versteht man jene Zeit, die verstreicht, bis ein Himmelskörper, von seinem Umlaufzentrum aus betrachtet, wieder in die gleiche Richtung zu einem Fixstern zurückkehrt. Wenn sich beispielsweise der Mond, von der Erde aus betrachtet, wieder in der selben Richtung vor dem Orion befindet wie beim letzten Mal, ist eine siderische Zeitspanne gegeben. Die synodische Umlaufzeit ist jene Zeit, die verstreicht, bis ein Planet oder der Mond wieder in der gleichen Stellung zur Sonne steht. So ist die Zeitdauer von Vollmond zu Vollmond also die synodische Umlaufzeit des Mondes. 2. Die Drehung der Sonne um ihre eigene Achse dauert 27,107 Tage. Diese Zeitspanne entspricht exakt einer zyklischen Drehung der Kopf-/Nervenfunktion. Die siderische Umlaufzeit der Planeten: Merkur Venus

0,24 Jahre 0,62 Jahre

= ca. 1/240 des biorhythmischen Lebens = ca. 1/90 des biorhythmischen Lebens 78

Erde Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun Pluto

1,00 Jahre 1,88 Jahre 11,86 Jahre 29,46 Jahre 84,02 Jahre 164,79 Jahre 249,17 Jahre

1 Platonisches Jahr 100 biorhythmische Leben 1 Uranus-Umdrehung 1 biorhythmisches Leben

= ca. 1/60 des biorhythmischen Lebens = ca. 1/30 des biorhythmischen Lebens = ca. 1/5 des biorhythmischen Lebens = ca. 1/2 des biorhythmischen Lebens = ca. 3/2 des biorhythmischen Lebens = ca. 3 biorhythmische Leben = ca. 4 biorhythmische Leben = 100 KF-Abläufe = 444,444 biorhythmische Leben = 23 Pluto-Umdrehungen = 23 x 3 Uranus-Umdrehungen = 100/3 KF-Abläufe = (1 siderischer Mond)3 = die durchschnittliche Umlaufzeit aller Planeten des Sonnensystems.

7. Der zwischenmenschliche Bereich Allgemeine Betrachtungen Wie für alle Lebensbereiche gelten auch für zwischenmenschliche Beziehungen aller Art die Gesetze von Schwingung und Zahl. Die biorhythmischen Forschungen haben sich schon bald und eingehend mit den Phänomenen von Sympathie und Antipathie befaßt. Bevor die elektromagnetische Natur der biorhythmischen Phänomene jedoch hinreichend erforscht war, waren Fehler in der Beurteilung unvermeidlich. So ging die klassische Biorhythmik davon aus, dass für eine starke Bindung zwischen Partnern möglichst kleine Abstände ihrer drei Rhythmen ausschlaggebend sind. Und die Chronobiologen verlegten die Ursache von Sympathie und Antipathie sogar auf die hormonelle Ebene. Sympathie und Antipathie beruhen auf polaren, d.h. magnetischen Gegebenheiten, nicht auf elektrischen Strömen, das in seiner ausgleichenden Bewegung zwischen den Polen jedoch die Voraussetzung für den partnerschaftlichen Alltag mit seinen vielfachen Anforderungen bietet. Die Partnerwahl erfolgt allerdings nach psychodynamischen Gesetzmäßigkeiten. Solange wir uns als Unvollkommene sehen, suchen wir im Partner in erster Linie das Ergänzende. Auf niederem Bewußtseinsniveau mag ein einziges Ergänzendes in der großen Anzahl von Fehlendem den Sieg über alle anderen Ergänzungsmöglichkeiten davontragen – etwas, das uns für einen kurzen Moment ins Auge springt, vielleicht ein freundliches Lächeln oder eine bestimmte Pose eines Menschen, der uns „nett“ erscheint. Bevor wir einen Menschen überhaupt bewußt wahrnehmen, nehmen wir ihn energetisch wahr. Erst dann interessieren wir uns für ihn oder auch nicht, je nachdem, ob wir sein Energiefeld als angenehm oder unangenehm empfinden. Wir können dieses Phänomen beobachten, wenn wir mit dem Rücken zur Tür sitzen, und es betritt eine Person den Raum, die wir nicht sehen können. Wenn wir etwas Angenehmes oder Unangenehmes empfinden, drehen wir uns um und schauen uns die Person an. Andererseits ist uns auch klar, dass wir Hunderten von Menschen auf der Straße begegnen, ohne dass wir sie sonderlich beachten. Nur einige von ihnen wecken unser Interesse – positiv oder negativ. Das Unbewußte in uns reagiert auf alle polaren Verhältnisse sehr genau und beurteilt andere Menschen auf seine Art, ohne dass wir etwas daran ändern können. Wir haben allerdings die Möglichkeit, sie näher kennenzulernen und unsere Einstellung zu ihnen durch mehrere positive Erlebnisse nach und nach zu ändern. Die Wahl des Partners geschieht zumeist unbewußt, und zwar zunächst nach energetischen Notwendigkeiten. Diese können sich ändern, wenn wir einen Reifeprozeß mit dem Partner durchmachen und die anfänglichen

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Beziehungsgründe später wegfallen. Da mag es dann geschehen, dass sich aus mancher kurzlebiger und oberflächlicher Sympathie allmählich tiefste Antipathie entwickelt, wenn negative Erlebnisse überwiegen. Alle Begegnungen – egal, ob sie von Sympathie oder Antipathie getragen sind – unterstehen dem geistigen Gesetz der Polarität und, solange wir die Relation von allem mit allem nicht erkennen, den selbsterstellten Gesetzen von Kausalität und Affinität. Die zeitliche Auslösung aller schicksalhaften Begegnungen unterliegt zyklischen Gesetzen, „wenn die Zeit dazu reif ist,“ wenn eine bestimmte Zeitqualität herrscht. Die Biorhythmiker waren stets der Meinung, dass ein Blick auf die Rhythmen diese Kausalitäten und Affinitäten aufdeckt. Die Zusammenhänge sind aber ambivalent, denn das Gute hat immer seine schlechten Seiten und umgekehrt. Alle eingegangenen Partnerschaften stellen für uns Lern- und Erfüllungsschritte dar, die uns reifen lassen. Die psychodynamischen Untersuchungen können aber aufzeigen, unter welchen energetischen bzw. magnetischen Aspekten eine Partnerschaft steht, ob diese beispielsweise günstig und harmonisch sind. So gesehen geben sie auch Aufschluß über die Partnerschaftsfunktionen, d.h. über die Art des Funktionierens im Bereich des gemeinsamen Wollens und Handelns, Fühlens und Denkens. Der Bereich von Sympathie und Antipathie wird aber davon nicht berührt. In den bisher von der klassischen Biorhythmik verwendeten Rhythmogrammen bzw. Kurven sind solche Details oder Hinweise auch gar nicht zu erkennen. Viele Menschen haben mit uns im einen oder anderen Bereich gleichlaufende Rhythmen, und wir beachten sie überhaupt nicht, sie sind uns gleichgültig. Und diejenigen, die uns interessieren, mit denen wir gerne zusammen sind, haben oftmals wenig Übereinstimmung mit unseren eigenen Rhythmen. Es müßte sich – nach der Theorie von der Anziehung gleichschwingender Menschen – doch ein Menschenfeind mit all jenen Menschen vertragen, die mit ihm gleich schwingen, und er tut es trotzdem nicht, weil er eben ein Menschenfeind ist. Im Persönlichkeitsbereich zeigt sich das gemeinsame Schwingen von aP

als Triebgemeinschaft oder Arbeitsgemeinschaft, beispielsweise im Sport bei einer Fußballmannschaft oder in der Bauwirtschaft bei Montagetrupps ..., und zwar nach der Formel aP1 + aP2 = aP(1+2)i

eP

als Stimmungsgemeinschaft, beispielsweise im Musikchor, im Gartenverein, am Stammtisch, im Gebetskreis ..., und zwar nach der Formel eP1 + eP2 = eP(1+2)i

mP

als Gesinnungs- oder Einstellungsgemeinschaft, beispielsweise im Wirtschaftsleben, in einem Forschungsteam, in den politischen Parteien ..., und zwar nach der Formel mP1 + mP2 = mP(1+2)i

Wenn man eine tiefer gehende Analyse einer Partnerschaft vornehmen will, schaut man sich die energetische Verfassung der beiden Partner nicht nur an einem bestimmten Tag an. Man kann u.a. aus der Stellung der Rhythmenpaare auf Grund der Aspekte, die sie zu einander aufweisen, einige wesentliche Informationen gewinnen. Man wird auch den Verlauf der beiden Harmonierhythmen, aber auch die Stellungen aller anderen Rhythmen und ihre Veränderungen, über einen längeren Zeitraum beobachten; vor allem aber wird man die beiden Zeugungsrhythmogramme miteinander vergleichen, wenn die Geburtsdaten der Eltern bekannt sind. (Das Kapitel 8, „Von der Zeugung zur Geburt“ beinhaltet nähere Details.) Wir können eine Partnerschaft daher auf mehreren Ebenen beurteilen: Auf der prinzipiellen Ebene: Die Aspekte und Größenverhältnisse der Rhythmenpaare bei den beiden Zeugungsrhythmogrammen geben Aufschluß über die energetischen Notwendigkeiten in der Partnerschaft. Auf der Persönlichkeitsebene: Die fixen Aspekte der Rhythmenpaare geben Aufschluß über die energetischen Wirkungen, denen die Partnerschaft von Anfang an unterliegt.

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Auf der Alltagsebene: Die Aspekte aller Rhythmen zu einander geben Aufschluß über bestimmte Ereignisse und ihre Auslösungen während eines bestimmten Zeitraums. Interessant ist, dass in der Partnerschaft auch 14-Monats-Phasen wie beim Harmonierhythmus zu erkennen sind, in denen sich bestimmte Situationen wiederholen. Hier zeigt sich ein „partnerschaftliches Lernprogramm“.

Rhythmenverwandtschaft und -fremdheit Für die Partnerschaft gilt – ähnlich wie bei den Funktionen –, dass sich die Energien von Menschen verstärken oder schwächen, bei Gleichschwingen verdoppeln und bei oppositionellem Schwingen sogar aufheben können. Ein der Welt zugewandter Mensch erzielt mit einem gleichschwingenden Partner eine stärkere Wirkung im Alltag, was sich in der Formel R1 + R2 = 2R und im Satz „gemeinsam sind wir stark“ niederschlägt. Der nach innen gewandte Mensch sucht sich hingegen den ihn prinzipiell ergänzenden, erfüllenden Partner, wobei der Eine die Ladungen aufweist, die dem Anderen fehlen. Dies kann durch die Formel R1 + R2 = 1 oder den Satz „Gegensätze ziehen sich an“ ausgedrückt werden. Bei egoistischen Mensch weist die Formel R1 + R2 = 0 darauf hin, dass sich beide Partner gegenseitig die „letzte Energie rauben“, dass sie sich gegenseitig aufreiben. Somit können wir formulieren: R1 + R2 = 2R Stärkung Schwacher, gleichgerichtete Harmonie, erhöhte Stromstärke R1 + R2 = 1 Ergänzung, ausgleichende Harmonie, erhöhte Spannung R1 + R2 = 0 gegenseitige Vernichtung (R steht hier für die Gesamtenergie des Menschen.) Das bedeutet: Gleiche Polung führt, ähnlich wie bei einer Gleichschaltung zweier Batterien, zu einer Verdoppelung der Stromstärke, jedoch, ähnlich wie bei zwei gleichen Magnetpolen, zu Abstoßungseffekten. Die passende Formulierung lautet: „Gemeinsam sind wir stark“, aber auch: „Für uns beide ist im selben Raum kein Platz“. Ungleiche Polung führt, wie bei einer Hintereinanderschaltung zweier Batterien, zu einer Verdoppelung der Spannung, bei zwei Magnetpolen aber zu Anziehungseffekten. Wir können hier formulieren: „Mit dir ist es spannend“ und „Gegensätze ziehen sich an“. In manchen Biorhythmik-Büchern kann man lesen, dass Rhythmenfremdheit mangelndes Einfühlungsvermögen und Verständnislosigkeit des Einen gegenüber der momentanen Verfassung des Anderen (der dadurch zum „Kontrahenten“ wird) hervorrufe. Dies würde, wenn es wahr wäre, bedeuten, dass diese Untugenden nur bestimmten Menschen gegenüber in Erscheinung treten, und zwar jenen, die konträr schwingen. Diese Untugenden könnten auch niemals durch die entsprechenden Tugenden ersetzt werden. Solche Ansichten sind schlichtweg falsch. Rhythmenverwandtschaft mag bei zwei Personen, die sich kennenlernen, eine Facette von vielen Gemeinsamkeiten sein. Einfühlungsvermögen und Verständnis für den Anderen beruhen aber auf Seelenreife und kommen gerade bei Ergänzungsgemeinschaften zum Tragen. Bei unreifen Menschen zeigen sich Intoleranz und Verständnislosigkeit sowohl bei Rhythmenfremdheit als auch bei Rhythmenverwandtschaft. Für eine Beurteilung einer Partnerschaft schaut man sich an, welche Distanz ihre Rhythmen zu einander aufweisen. Diese Distanz kann man in Tagen oder in Winkelgraden (Aspekt) ausdrücken. Die Übereinstimmung kann man als Verstärkung (Abb. 30) oder als Ergänzung (Abb. 31) betrachten. Sie kann in Werten ausgedrückt werden. Statt in Prozent, könnten die partnerschaftlichen Übereinstimmungen auch in Funktionsgrößen mit der Vektorengröße r oder in ihrem Aspekt beschrieben werden, da beide voneinander abhängen. Prinzipiell wäre die Aspektbeschreibung sogar richtiger als die Prozentbeschreibung, da je zwei Kräfte stets eine Resultante ergeben, die man hinsichtlich ihrer Größe mit r, hinsichtlich ihrer Richtung mit ϕ ° definiert.

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Verstärkung oder Ergänzung zweier Partner in Abhängigkeit von der Rhythmendistanz (in Tagen): Rhythmen- Verstärkung in % bei distanz aP eP mP 100,0 100,0 100,0 0 1 91,3 92,9 93,9 2 82,6 85,7 87,9 3 73,9 78,6 81,8 4 65,2 71,4 75,8 5 56,5 64,3 69,7 6 47,8 57,1 63,6 7 39,1 50,0 57,6 8 30,4 52,9 51,5 9 21,7 35,7 45,5 10 13,0 28,6 39,4 11 4,3 21,4 33,3 12 14,3 27,3 13 7,1 21,2 14 0,0 15,2 15 9,1 16 3,0

Ergänzung in % bei aP eP mP 0,0 0.0 0,0 8,7 17,4 26,1 34,8 43,5 52,2 60,9 69,6 78,3 87,0 95,7

7,1 14,3 21,4 28,6 35,7 42,9 50,0 57,1 64,3 71,4 78,6 85,7 92,9 100,0

6,1 12,1 18,2 24,2 30,3 36,4 42,4 48,5 54,5 60,6 66,7 72,7 78,8 84,8 90,9 97,0

Wie wenig Schwingungsnähe mit Sympathie oder Antipathie oder gar Harmonie zu tun hat, mag an zwei Beispielen gezeigt werden, die aus dem Büchlein von Walter A. Appel „Das ist ihr Tag“ stammen: Übereinstimmung in % Romy Schneider mit Harry Meyen Alain Delon Daniel Biasini Caroline von Monaco mit Philippe Junot Roberto Rosselini Guillermo Vilas Stafano Casiraghi

aP

eP

mP

Resultat

39 30 22

14 0 86

27 64 88

Scheidung Entlobung Scheidung

57 48 13 13

36 93 71 43

9 64 82 76

Scheidung Trennung Trennung Tod

Was hier als Beweis für Disharmonien gewertet wird, dient geradezu zum Gegenbeweis: Die Grundlage dieser Beziehungen war wohl in jedem Fall starke Sympathie, und die Übereinstimmung entsprechender Rhythmen führte keineswegs zu dauerhafter Verbindung. Also ist die biorhythmische Distanz kein Maßstab für eine Beständigkeit oder ein Scheitern einer Beziehung. Wohl aber gibt sie Aufschluß über das Funktionieren einer Partnerschaft in den drei wesentlichen Bereichen. Wie oft lesen wir von Menschen, die nicht voneinander loskommen, obwohl ihre Beziehung keineswegs in allen Bereichen funktioniert; eher „funkt“ es ständig. Wenn jemand selbst die Erfahrung macht, dass es zwischen ihm und seinem Partner schlecht funktioniert, erfährt er nur die negative Wirkung des Gesetzes der Anziehung von Gleichartigem oder Ergänzendem. Eine interessante Facette dieser Betrachtungen liefert übrigens die Bevölkerungsexplosion in der „dritten Welt“: Wie wir im Kapitel über Schwangerschaft und Geburt sehen werden, muß eine Mindestnähe der Rhythmen von Mutter und Vater vorhanden sein, damit überhaupt eine Befruchtung möglich ist. Nun zeigt sich, dass sich die Menschen dort besonders stark vermehren, weil die Trieb- und Stimmungsgemeinschaften in den armen Ländern einen höheren Stellenwert aufweisen als bei uns. Die materielle und seelische Not zwingt sie ja geradezu, ihre Möglichkeiten durch Suche nach gleichschwingenden Partnern zu verdoppeln. Große Fruchtbarkeit ist die unmittelbare Folge.

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In Mitteleuropa hingegen schrumpft die Bevölkerungszahl, während die Anzahl der echten Ergänzungsgemeinschaften wächst. Nun könnte man einwenden, dass in der westlichen Welt die Geburtenrate durch den Einsatz der „Pille“ beeinflußt wurde. Tatsächlich wurde die Pille aber wegen der geänderten Einstellung der Menschen gegen ungehemmte Vermehrung überhaupt erst erfunden. Trotz der Möglichkeit ihres Einsatzes bei sich rasch vermehrenden Völkern wird sie von diesen aber nicht angenommen, da die Menschen dort ihre Kinder zur Existenzsicherung brauchen, womit sich der vorher aufgezeigte Zusammenhang erneut bestätigt. Wir wissen auch aus dem Geschichtsunterricht, dass hochentwickelte Kulturen regelmäßig im wahrsten Sinne des Wortes ausgestorben sind. Nicht, dass sie abgeneigt gewesen wären, miteinander geschlechtlich zu verkehren, sondern, weil bei Ergänzungsgemeinschaften eben weniger Kinder entstehen. Ein anderer Zusammenhang bestätigt diese Tatsachen: Gerade bei älteren, auf hohem geistigen Niveau stehenden Eltern kommen häufig sogenannte „Problemkinder“ auf die Welt, sei es in Bezug auf ihre Eignung in körperlicher, seelischer oder geistiger Hinsicht (Behinderte, Psychopathen oder Debile), sei es in Bezug auf ihre Neigungen. Auch zeigt sich der Wechsel in den Generationen oft kontroversiell: Der Herr Sohn wirft das sauer verdiente Geld des Vaters leichter Hand zum Fenster hinaus; der Sohn eines Akademikers wird „Gammler“; auch die rechts- oder linksradikale Tochter eines gemäßigten Politikers ist keine Seltenheit. Bei den Ergänzungsgemeinschaften kommt es ja zu kleinen gemeinsamen Vektoren. Dafür sind diese Eltern der schwierigen Aufgabe besser gewachsen, reifen selbst daran und schaffen es, ein Kind mit schwachen Anlagen aufzuziehen und zu stärken.

Die Partnerschaftsfunktionen Energien haben die Eigenschaft, dass sie − obwohl sie dem Menschen individuell zur Verfügung stehen − dennoch eine gemeinsame Wirkung aufweisen, die von allen Beteiligten gespürt wird. Energie ist etwas Universelles. Man spricht in diesem Zusammenhang beispielsweise von „Zeitgeist“ (im mentalen Bereich), von „Massenwirkung“ (meist im emotionellen Bereich) oder von „Gruppendynamik“ (im Handlungsbereich). Wie bei den physiologischen Funktionen bilden auch bei Partnern zwei einander entsprechende Rhythmen eine Funktion, die aber wegen der gleichbleibenden Frequenz der Rhythmen in ihrem Ablauf stabil bleibt; die Vektorengröße bleibt also immer gleich. Man kann in diesem Zusammenhang vom Funktionieren einer Partnerschaft in körperlicher, seelischer oder geistiger Hinsicht sprechen. Dabei gibt es – wie bei den Funktionen – zwei Bewertungskriterien, und zwar hinsichtlich der Funktionsstärke r und der Qualität ϕ°. Je kleiner der Winkel ist, in dem die entsprechenden Einzelrhythmen miteinander schwingen, desto kürzer sind die Zeiten unterschiedlicher Ladung und Tätigkeit, also unterschiedlicher Phasenstellung. Bei Rhythmengleichlauf besteht daher durch die dauerhafte Konjunktion Phasengleichlauf. Bei größerer Rhythmendistanz sind die Zeiten unterschiedlicher Ladungssituationen entsprechend länger. Bei gegenläufigen Rhythmen gibt es niemals gleiche Ladung oder Tätigkeit. Im Computerprogramm werden die energetischen Einzelpotentiale einfach zusammengefaßt und in Form gemeinsamer Vektoren mit bestimmter Vektorengröße r dargestellt. Der Vektor selbst entspricht der sogenannten „Familiensubstanz“, die – wie wir im Kapitel 8 sehen werden – für die Anlagen der gemeinsamen Kinder von Bedeutung ist. Er liegt je nach Aspekt, den die beiden Einzelpotentiale der Partner zu einander aufweisen, zwischen 0,0 und 2,0. Bei einem 0°-Aspekt ergibt sich eine Verdoppelung der Energie (r = 2,0); bei einem 120°-Aspekt ist der Halbwert von 1,0 gegeben; bei einem 180°-Aspekt ist die Vektorengröße r Null. Werte über 1,0 weisen auf eine Energieverstärkung, solche unter 1,0 auf eine Energieschwächung hin. Die Stellung (Qualität) der gemeinsamen Potentiale in einem der 4 Sektoren weist darauf hin, welche Energien bzw. welche Dynamik (aktiv oder passiv, ladend oder entladend) den Partnern an diesem Tag in den einzelnen energetischen Bereichen zur Verfügung stehen.

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Ähnlich wie bei den Funktionsrhythmen treten bei Rhythmendistanz der Partner Spiegelungen um die waagrechte oder senkrechte Achse auf. So bedeutet eine Spiegelung um die senkrechte Achse, dass ein Partner in der Ladungsphase, der Andere in der Entladungsphase schwingt, wobei sich beide Tätigkeiten kurzzeitig neutralisieren. Bei einer Spiegelung um die waagrechte Achse sinkt eine gemeinsame partnerschaftliche Energie auf Null. Solche Spiegelungseffekte können sich in kurzzeitigen partnerschaftlichen Beeinträchtigungen oder Störungen äußern.

Dominanz und Führung Besonders interessante Erkenntnisse kann man aus der Stellungen der beiden Harmonierhythmen zu einander gewinnen. Da diese sich hinsichtlich ihrer Drehgeschwindigkeit und Größe ständig ändern, ändern sich auch ihre gegenseitigen Relationen. So kann es vorkommen, dass der Harmonierhythmus eines Partners einen sehr kleinen Vektor aufweist, während jener des anderen Partners groß ist. Die Differenz der beiden Vektorengrößen r zeigt das Maß der Dominanz des Einen über den Anderen auf. Dabei entscheidet der Winkel zwischen den beiden Vektoren, welche Qualität im Dominanzverhalten vorherrscht. Problematisch zeigt sich eine große Dominanz sicherlich bei 90° und 180°. Da kann es sogar vorkommen, dass der Eine den Anderen einfach „an die Wand drückt“ bzw. „kaltstellt“. Allerdings dauern solche Zeiten nicht lange, da ein kleiner Vektor der Lebenskraft entweder sehr schnell oder sehr langsam schwingt, so dass solche Aspekte nur kurze Zeit Bestand haben. (Im nächsten Kapitel werden die Aspekte eingehend beschrieben.) Während die Grundrhythmen der beiden Partner konstante Winkel zu einander aufweisen, ändert sich der Aspekt zwischen den beiden Harmonierhythmen ununterbrochen. Dadurch verändert sich auch laufend die Vektorengröße der gemeinsamen (Lebens-)Energie. So kann es vorkommen, dass die Harmonierhythmen beider Partner zu gewissen Zeiten gleich groß sind und zudem noch exakt in einer Opposition zu einander stehen. In so einem Fall heben sich die beiden Lebenskräfte nicht, wie man vermuten könnte, gegenseitig auf, sondern es beginnt dann meistens ein reger Energieaustausch. (Die Lebenskraft läßt sich bei einem lebenden Menschen nicht zur Gänze „vernichten“; sie ist immer präsent – verinnerlicht oder veräußerlicht.) Energetische Ströme fließen von einem zum anderen. Wer sich in tantrischer Liebe übt, kann die Erfahrung machen, dass das energetische Fließen gerade in solchen energetischen Situationen besonders stark ist. Noch ein Gesichtspunkt ist entscheidend: die energetische Führung. Der Wunsch nach Unterstützung und Lenkung, aber auch gegenseitiges Verständnis und Wohlwollen beruhen u.a. auf energetischen Gegebenheiten. Ein Partner ist dem anderen mit einem oder mehreren Rhythmen im Kreis immer voraus, das heißt, er durchlebt eine bestimmte energetische Situation zeitlich vor seinem Partner Die führende Person hat die energetische Situation, in der sich die geführte Person gerade befindet, bereits vor mehr oder weniger Tagen hinter sich gebracht und gemeistert. Der Führende wird also mehr Verständnis für das Befinden des Geführten aufbringen als umgekehrt. Die energetische Führung läßt sich am besten im PDR-Programm in der Kreisdarstellung erkennen: Wessen Vektor im Uhrzeigersinn vorne liegt, der führt. Während bei den Harmonierhythmen die Führung und die Dominanz, die auf unterschiedlich schnelle und große VP-Vektoren zurückzuführen sind, ständig wechselt, bleibt die Führung bei den drei Grundrhythmen konstant. Die energetische Führung als zeitlicher Vorsprung darf jedoch nicht mit der natürlichen Autorität eines Menschen verwechselt werden, die seinem Reifegrad entspricht, die auf Erfahrung beruht, mit seinen Fähigkeiten zusammenhängt und im Laufe der Jahre wächst. Es ist immer wieder interessant, die energetische Führung im Alltag zu beobachten: Einer hat immer „die Hosen an“ und zieht sie zeitlebens nicht mehr aus. Unreife Menschen bäumen sich oft gegen die (naturbedingte) Führung des anderen auf und versuchen ihm diese dann streitig zu machen. Besonders gut kann man die energetische Führung bei einer Gruppe spielender Kinder beobachten: Unabhängig von ihren sonstigen Fähigkeiten gibt immer einer den Ton an, doch wenn ein Neuer dazukommt, ändert sich die Führung oft blitzartig.

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Max Uray: „Ich kenne einen Professor in Graz, einen blendenden Unterhalter und blitzgescheiten Mann, dessen Frau ausgerechnet im intellektuellen Bereich energetisch führt. Jedesmal, wenn sich ein Ring von Zuhörern um ihn sammelte, eilte sie hinzu und rief: ‚Ach Walter, was redest Du denn wieder für einen Blödsinn daher! Kannst Du nicht endlich einmal still sein?‘ – Sie dokumentierte damit ihre Führung in negativer Weise. Warum er sich als Intellektueller ausgerechnet eine Frau geangelt hat, die im intellektuellen Bereich führt, mag nur damit erklärbar sein, dass sie in körperlicher Hinsicht sicherlich sehr reizvoll war; das wird für ihn Vieles aufgewogen haben.“ Bei Lebenspartnern führt in den überwiegenden Fällen der Mann im männlichen und die Frau im weiblichen Bereich. Wenn es umgekehrt ist, hat sich aller Wahrscheinlichkeit nach ein sanfter Mann eine starke Frau gesucht oder eine starke Frau einen nachgiebigen Mann. Besonders kraß tritt die umgekehrte Führung in der Beziehung eines „Softies“ mit einer „Herrin“ oder „Domina“ in Erscheinung. Im Berufsleben kann man hingegen oft beobachten, dass eine männliche Führungspersönlichkeit (der Chef führt im aP-Bereich) die Intuition seiner Sekretärin zu schätzen weiß (sie führt im eP-Bereich). Je kleiner ein Aspekt ist, desto stärker wirkt sich die Führung aus. In der Partneranalyse des Computerprogramms wird die Stärke der Führung bei den fixen Aspekten in einem eigenen Wert ausgedrückt, der zwischen 0,0 und 1,0 liegt. Das Vorzeichen dieses Wertes gibt wiederum Aufschluß darüber, welche Person führt und welche geführt wird. Bei einer Konjunktion (0°) oder Opposition (180°) gibt es klarerweise keine Führung.

Die partnerschaftlichen Aspekte Die Winkel zwischen zwei Vektoren heißen „Aspekte“, wenn sie bestimmte Werte aufweisen. Nicht jeder Winkel ist ein Aspekt, sondern nur einer, der einem Teil des Kreises entspricht, der durch einfache Brüche ausgedrückt werden kann: 1/1 Kreis 5/6 Kreis 4/5 Kreis 3/4 Kreis 2/3 Kreis 5/8 Kreis 3/5 Kreis 1/2 Kreis

0° 60° 72° 90° 120° 135° 144° 180°

Konjunktion Sextil Quintil Quadrat Trigon Trioktil Biquintil Opposition

Grundton kleine Terz große Terz Quart Quint kleine Sext große Sext Oktave

Die Aspekt-Bezeichnungen stammen aus dem Wortschatz der Astrologie. Bestimmten Winkeln sind im zwischenmenschlichen Bereich bestimmte Wirkungen zugeordnet, die sich aus geometrischen Verhältnissen ergeben. (Eingehende Untersuchungen darüber hat bereits Johannes Kepler in seiner „Weltharmonik“ angestellt.) Die Aspektwirkung entsteht dadurch, dass ein Winkel – wie bereits bei den Funktionsaspekten (Seite 39) erwähnt – einem Tonintervall entspricht, wobei jeder Intervall eine bestimmte Wirkung in uns erzielt. So wirkt eine Quart auf uns anders als eine Quint. Die Quart erzeugt eine Spannung, die nach einer Auflösung in eine Terz oder in eine Quint verlangt. Ähnlich verhält es sich mit einer Septim (7/12 Kreis) oder mit einer Sekund (7/8 Kreis): Beide werden auf Dauer als unangenehm empfunden. Wenn bei zwei Menschen also Rhythmen einen bestimmten Aspekt aufweisen, wird dieser in seiner Wirkung ähnlich empfunden wie das entsprechende Tonintervall. Die Aspektwirkungen können sich unterschiedlich (wertfrei, negativ oder positiv) im Alltag bemerkbar machen. Es hängt vom Reifegrad der jeweiligen Personen ab, welche Qualität zum Tragen kommt. Bei Kenntnis der grundlegenden Aspekte klären sich manche, meistens unbewußt bleibende Faktoren und Mechanismen, die oftmals zu schwierigen Situationen zwischen zwei Menschen führen können. Von den Aspekten hängt es schließlich ab, welche Qualität eine zwischenmenschliche Beziehung aufweist oder welches Betriebsklima in einer Firma herrscht.

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Da die Rhythmenpaare (z.B. die beiden aP-Rhythmen) zweier Menschen stets mit der gleichen Geschwindigkeit (in diesem Fall im 23-Tage-Zyklus) den Kreis umrunden, ändern sich die Winkel zwischen ihnen niemals. Man spricht daher von „fixen Aspekten“, weil es sich um stabile Energiefunktionen handelt. Im Unterschied zu den gleichnamigen Rhythmenpaaren, die fixe Aspekte bilden, verändern die ungleichnamigen Rhythmen durch ihre unterschiedlichen Umlaufgeschwindigkeiten ununterbrochen ihre Lage, so dass sich immer wieder andere Aspektsituationen ergeben (variable Aspekte, Tagesaspekte). Es kommt dadurch im Alltag in unregelmäßigen Abständen zu gespannten oder entspannten Situationen. Man unterscheidet 4 verschiedene Aspekt-Klassen: Extrem-Aspekte Ambivalenz-Aspekte Einwirkungs-Aspekt Harmonie-Aspekte

0°, 180° 30°, 150° 90° 60° (dynamisch), 120° (statisch)

Wenn zwei Rhythmen genau übereinander liegen oder sehr nahe stehen (0°-Aspekt), kann man von einer „energetischen Übertragung“ bzw. von einem Austausch der in ihnen verborgenen Informationen ausgehen – die beiden beeinflussen sich gegenseitig. Die Informationsübertragung von Energiefeld zu Energiefeld ist durch die Molekularbiologie bereits weitgehend erforscht (Rupert Sheldrake spricht in diesem Zusammenhang von „morphogenetischen Feldern“). Bei oppositionellen Lagen wiederum beeinträchtigen sich die gegensätzlichen Ladungen der Rhythmen gegenseitig– sie geraten in Spannung zu einander oder schwächen sich gegenseitig. Die Stärke, mit der ein Aspekt wirkt, hängt von der Genauigkeit ab, mit der er auftritt. Schwächere Wirkungen sind aber noch bei einer Abweichung von über ± 10° zu bemerken. Man kennt diese Toleranz unter dem Begriff „Orbis“. Ausschlaggebend ist hier die Genauigkeit, mit der die Winkeldifferenz zwischen zwei Vektoren berechnet werden kann. Wenn keine Angaben zur Geburtsstunde vorliegen, ist die Wahrscheinlichkeit, einen wirksamen Aspekt vorliegen zu haben, eben mehr oder weniger groß. Die Stärke eines Aspekts wird in einer Zahl ausgedrückt; sie schwankt zwischen 0,0 und 1,0. In der Partnerschaft zeigen sich die Aspektwirkungen manchmal etwas anders als bei den physiologischen Funktionen; im Großen und Ganzen ähnelt die Charakteristik der hier beschriebenen Wirkungen der astrologischen Überlieferung. Die einzelnen Aspekte: 0°-Aspekt (Konjunktion) Wertfrei Übereinstimmung, Verdoppelung

negativ Abstoßung des Gleichartigen; durch gleiche Qualität wenige Entwicklungsmöglichkeiten

positiv Stärkung des Schwachen; der Eine ist der Spiegel des Anderen

Die Energien von Menschen, die eine völlig gleiche Ladung aufweisen (eine sogenannte „Konjunktion“), verdoppeln sich. Dadurch sind Menschen mit einer Konjunktion im Bereich des Handelns und Wollens stets gemeinsam aktiv und könnten Bäume ausreißen, oder sie sind gleichermaßen erholungsbedürftig und antriebsschwach. Sie werden also mit der selben Energie an die Dinge herangehen. Bei eigener Handlungsschwäche ist die Verstärkung der Energie durch andere Menschen von Vorteil. Man muß aber damit rechnen, dass es im Laufe der Zeit zu Aggressionen kommen kann, insbesondere dann, wenn der Andere wegen der gleichen energetischen Ladung zum Spiegel wird, den man ständig vorgehalten bekommt. Wegen der fehlenden Ladungsunterschiede können sich nach einiger Zeit starke Abstoßungsbestrebungen breitmachen, wenn das ewig Gleiche langweilig wird. Wem jedoch das gleichzeitige Auf und Ab, Passiv- und Aktivsein gefällt, wird kaum eine Notwendigkeit zu einer eigenständigen Haltung sehen. Gleich und Gleich gesellt sich gern, führt

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in diesem Fall aber selten zu einem gegenseitigen Abschleifen und dadurch auch kaum zu einer partnerschaftlichen Weiterentwicklung im Antriebsbereich. Im emotionalen Bereich werden Menschen mit einem 0°-Aspekt immer gemeinsam „himmelhoch jauchzen“ oder „zu Tode betrübt sein“. Sie werden also auf ähnliche Art gefühlsmäßig reagieren. Bei Ängsten vor unvorhersehbaren emotionalen Reaktionen des Anderen ist eine Konjunktion natürlich besonders vorteilhaft. Man kann vor Überraschungen sicher sein, muß aber damit rechnen, dass die Verstärkung der eigenen emotionalen Ladung durch den Anderen wegen des Fehlens von Differenzen im Zyklus der Gefühls- und Stimmungsqualitäten im Laufe der Zeit zu einer Abstumpfung oder sogar zu Problemen führen kann. Für viele Menschen ist es schwer auszuhalten, wenn sie stets ähnliche Stimmungen wie die eigenen bei ihrem Gegenüber wahrnehmen. Emotionale Ladungsgleichheit schützt zwar vor Spannungen, doch spannend ist eine solche Gleichheit auf Dauer sicherlich nicht. Im mentalen Bereich werden Menschen mit gleicher Ladung stets gemeinsam geistig auffassungsstark, logisch, kreativ oder nachdenklich sein. Sie werden nicht dasselbe denken, aber die täglichen Geschehnisse geistig in gleicher Art und Weise auffassen und verarbeiten. Gemeinsam reden, gemeinsam schweigen, gemeinsam lernen, gemeinsam denken – das ist für viele Menschen eine wichtige Basis für ein funktionierendes Miteinander. Allerdings fehlt in einer so engen geistigen Beziehung der energetische Gegensatz und dadurch manchmal die notwendige Dynamik, die zu einer intellektuellen Weiterentwicklung in der Partnerschaft führen könnte. 30°-Aspekt (Semisextil) Wertfrei ähnliche Qualität, Bindung, Nähe

Negativ Abhängigkeit, Nachlaufen (Leithammelprinzip), blindes Vertrauen

positiv sich führen lassen und geführt werden

Es treten große Verstärkungswirkungen zwischen den Energien von Menschen, die 30°-Aspekte aufweisen, auf. Die meiste Zeit herrscht gleiche energetische Ladung. Nur selten sind differente Ladungsqualitäten gegeben. Die besondere Nähe im bewußten und unbewußten Wollen und Handeln spielt eine große Rolle im zwischenmenschlichen Bereich. Oft findet man ein ausgeprägtes Vertrauen in die Fähigkeiten des Anderen, manchmal auch blindes Vertrauen. Führen und geführt werden erhalten hier eine besondere Bedeutung. Es kommt sogar manchmal zu einer Abhängigkeit des Geführten vom Führenden, die sich bis zur Hörigkeit steigern kann. Im emotionalen Bereich erleben Menschen mit 30°-Aspekten meist gemeinsam „gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Nur selten sind ihre Stimmungslagen konträr. Starke emotionale Bindungen sind hier häufig zu beobachten. Im mentalen Bereich wirkt sich die energetische Nähe dahingehend aus, dass sich ein Mensch, dessen Stärken nicht unbedingt im intellektuellen Bereich liegen, gerne einem Partner unterordnet, der in einem 30°Aspekt führt. Er kann sich dadurch eigene Entscheidungen ersparen, denn die nimmt ihm der andere ab. Oft sucht sich aber auch ein Mensch, der sich nicht gerne kritischen Auseinandersetzungen stellt, einen Ja-Sager als Gegenüber, den er energetisch führt. Da die meiste Zeit das Gemeinsame überwiegt, ist ein solcher Aspekt oft angenehm für einen geistig weniger regen Menschen, und er wird sich vom Anderen gerne führen lassen. 60°-Aspekt (Sextil) Wertfrei Aspekt der Freundschaft, harmonisch, ausgeglichen, dynamisch; Gleichmaß

negativ unkritische Haltung, nach Anerkennung heischen

positiv Zustimmung, Verständnis, Vertrauen, Glaube

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Die Energien von Menschen, die in einem 60°-Aspekt stehen, verstärken einander weitgehend, weisen ca. 2/3 aller Tage die gleiche Ladung auf, 1/3 aller Tage sogar die gleiche Ladungsqualität.

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Im Bereich des Handelns und Wollens zeigt sich hier oft Harmonie, Dynamik, Gleichmaß und Ausgeglichenheit. Der 60°-Aspekt ist ideal für ein freundschaftliches Vertrauensverhältnis, bei dem vor allem im Arbeitsbereich und bei der Durchführung von Projekten eine weitgehende Übereinstimmung im gemeinsamen Agieren gefragt ist. Bei ungleich starken Partnern findet man allerdings manchmal eine unkritische Haltung des Schwächeren gegenüber dem Stärkeren. Das führt im Laufe der Zeit oft dazu, dass sich der Schwächere die Anerkennung des Stärkeren wünscht. Dieser wird ihm meistens das gewünschte Vertrauen entgegenbringen und gerne auf ihn eingehen, wenn die energetische Führung dies zuläßt. Im emotionalen Bereich kann mit Verständnis des Einen gegenüber der Stimmungslage des Anderen gerechnet werden. Bei ungleich starken Partnern kommt es manchmal vor, dass der Schwächere vom Stärkeren emotional „angesteckt“ wird. Man kann dann die Beobachtung machen, dass der Schwächere in die jeweilige Stimmung des Stärkeren verfällt, vor allem dann, wenn der Stärkere führt. Im mentalen Bereich sind bei einem 60°-Aspekt vor allem Zustimmung, Wertschätzung und Verständnis zu erwarten. Bei Menschen, die in ihrer geistigen Entwicklung nicht auf der selben Stufe stehen, findet man manchmal eine unkritische Haltung des Geführten gegenüber dem Führenden vor. Auch hier tritt bei mental schwächeren Menschen häufig der Wunsch nach Anerkennung der eigenen Meinung durch den Stärkeren in den Vordergrund. 90°-Aspekt (Quadrat) Wertfrei größte Einwirkung des Führenden auf den Geführten; maximales Drehmoment, wirksamer Impuls, Seitenhieb

negativ Positiv unvermuteter Treffer, der Eine Anstoß bekommen und geben, kippt den Anderen, der Eine hebelt Abschleifen den Anderen aus

Der 90°-Aspekt gilt als Winkel mit der größten verändernden Wirkung des Einen auf den Anderen (max. Drehmoment). Die Energien verstärken sich und weisen ungefähr die Hälfte aller Tage die gleiche Ladung auf. Sie werden jedoch kaum die selbe Ladungsqualität haben. Der führende Partner wird den Geführten in jedem der drei Energiebereiche immer wieder aus dem Gleichgewicht bringen („kippen“) können. Im Bereich des Handelns und Wollens leben Beziehungen zwischen Menschen mit 90°-Aspekten von Anstößen und Impulsen. Die Hauptwirkung zeigt sich in einem gegenseitigen „sich-Abschleifen“ und „aneinander-Reiben“. Immer wieder kann es vorkommen, dass man unvermutet einen Hieb von der Seite bekommt, der sofort zu aggressiven Reaktionen führt. Arbeitskollegen entwickeln im Laufe der Zeit wirksame Strategien, um sich der großen Einwirkung oder Einflußnahme durch den Anderen zu entziehen. Dadurch läuft eine kollegiale Beziehung Gefahr, abzustumpfen, mit dem Ergebnis, dass die Menschen allmählich aneinander vorbei leben oder besondere Vorsicht gegenüber dem Anderen walten lassen. Im emotionalen Bereich kann es immer wieder zu unvorhergesehenen Überraschungen und Stimmungsumschwüngen kommen. Partner spielen gerne mit den Gefühlen des Anderen, wodurch echte Gefühlsbeziehungen nur allzu oft den verschiedensten „Spielchen“ weichen. Jeder wird für sich aber bald Strategien entwickeln, um sich vom Anderen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Im mentalen Bereich weiß der führende Partner meistens ganz genau, wie er den Anderen aus der Fassung bringen kann. Verbale Seitenhiebe, aber auch Denkanstöße, sind an der Tagesordnung. Im Arbeitsalltag ergeben sich immer wieder Unterschiede in der geistigen Haltung oder Auseinandersetzung. So kann es vorkommen, dass der Eine in einer bestimmten Phase die Dinge durchleuchtet, während sich der Andere mit der bloßen Anschauung begnügt oder aber eine präzisere Definition verlangt. Wenn es um Veränderungen im Denken und um Einsicht geht, haben es Partner mit einem 90°-Aspekt am leichtesten, wenn sie die nötige geistige Reife mitbringen. Ist dies nicht der Fall, besteht die Gefahr, dass ein mühseliger Krieg mit Worten beginnt, der schließlich mit einem endgültigen Bruch endet. 120°-Aspekt (Trigon)

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wertfrei negativ Aspekt der statischen Stabilität, Neutralität, keine Dynamik, langweilig Sicherheit, Einigung, Bewahrung,

Positiv Friede, Akzeptanz, problemlose Integration

Dieser Aspekt ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Energien der Partner weder verstärken noch schwächen. Rund ein Drittel aller Tage weisen die Energien die gleiche Ladung auf, niemals jedoch die selbe Ladungsqualität. Die unterschiedlichen Zustände erleben die Menschen an manchen Tagen konträr, ohne dass sich daraus Probleme ergeben müssen. Im Bereich des Handelns und Wollens wird die Bereitschaft, Kompromisse zu schließen und Einigung zu erzielen, eine wichtige Rolle spielen. Dieser Aspekt ist im Arbeitsleben und bei der Durchführung gemeinsamer Projekte ideal für ein problemloses, meist neutrales und auf friedlicher Koexistenz beruhendes Verhältnis, das eine gewisse Stabilität und Sicherheit gewährleistet. Man wird den Anderen unterstützen, wenn dieser einmal in einer schwächeren Phase steckt. Menschen, die Abenteuer scheuen, kein Risiko eingehen und dennoch eigenständig bleiben wollen, bevorzugen Partner mit 120°-Aspekt. Sie verzichten damit allerdings auch auf partnerschaftliche Dynamik. Im emotionalen Bereich ist eine gewisse Distanz und Respekt dem Anderen gegenüber zu erwarten. Bei gleich starken Partnern ist der 120°-Aspekt ideal; vor allem im Berufsleben ergeben sich die besten Voraussetzungen für ein gutes Arbeitsklima. Im mentalen Bereich werden Diskussionen meistens zu einem fruchtbaren Ergebnis führen. Man wird die Meinung des Anderen akzeptieren, zumindest aber respektieren, ohne deshalb schon die eigene Meinung aufzugeben. Dieser Aspekt ist etwas für friedliche Individualisten, die den Anderen in seiner mentalen Beschaffenheit so belassen können, wie er ist. Wer den 120°-Aspekt sucht, wird sich aber auch nicht in seiner eigenen intellektuellen Art stören lassen. Die geistige Beziehung gestaltet sich zwar meistens harmonisch, jedoch selten dynamisch. 150°-Aspekt (Quinkunx) wertfrei ein anderes Ziel anpeilen, Neugierde, Interesse am Fremdartigen

negativ Skepsis, Mißtrauen, Frustration, Sehnsucht, Eifersucht

Positiv fasziniert sein

Die Energien von Menschen, die einen 150°-Aspekt aufweisen, erzeugen eine ambivalente Wirkung. Selten herrscht eine Zeit gleicher Ladung, niemals gleiche Ladungsqualität. Diesen Winkel nimmt ein Mensch unwillkürlich ein, der ausgestreckt liegt und durch ein Geräusch gestört wird: Er stützt sich auf seine Ellbogen und sucht die Quelle der Störung, wobei sein Oberkörper mit seinem Unterkörper einen 150°Winkel bildet. Man kann davon ausgehen, dass zwischen Arbeitskollegen im Bereich des Handelns und Wollens von Haus aus wenig Übereinstimmung herrscht, dass sich aber durchaus Interesse, Neugierde oder sogar Faszination gegenüber der andersartigen, fremden Energie einstellen und sogar zum Hauptmotiv der zwischenmenschlichen Beziehung werden kann. Der führende Partner wird für den Geführten leicht zum Objekt der Begierde, das sich aber nicht besitzen läßt und sich den Fesselungsversuchen des Anderen stets entzieht. Im Arbeitsbereich und bei der Durchführung gemeinsamer Projekte wird es immer wieder vorkommen, dass jeder für sich ein anderes Ziel anpeilt, was sich manchmal frustrierend auswirkt. Wenn es dadurch im Laufe der Zeit zu einigen negativen Erfahrungen kommt, kann die anfängliche Faszination nur all zu leicht der Skepsis und dem Mißtrauen gegenüber den Willenskundgebungen und Handlungen des Anderen weichen. Bei diesem Aspekt herrscht immer wieder ausgeprägte Ambivalenz vor: Man wird ein ständiges Auf und Ab bei gemeinsamen Aktivitäten erfahren. Im emotionalen Bereich werden die Stimmungslagen von Menschen, die einen 150°-Aspekt aufweisen, meist konträr sein. Arbeitskollegen werden daher oft auf unterschiedliche Art und Weise gefühlsmäßig reagieren. Dieser Aspekt ist nichts für schwache Gemüter. So kann es vorkommen, dass der Eine mit

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Unverständnis auf die Stimmungslage des Anderen reagiert, was sich nicht gerade positiv auf die zwischenmenschliche Beziehung auswirkt. Negative Erfahrungen führen dann leicht zur Ablehnung des Anderen. Begehren und Haß liegen hier eng beisammen, die Ambivalenz zeigt sich in Haßliebe. Im mentalen Bereich herrscht wenig energetische Übereinstimmung. Der 150°-Aspekt zeigt die Andersartigkeit bei geistigen Aktivitäten, nicht jedoch eine Gegensätzlichkeit zwischen den Menschen auf. Man wird dieses Anderssein interessant finden, vielleicht anfangs sogar von der geistigen Kapazität des Anderen fasziniert sein. Es ist durchaus möglich, dass die energetische Differenz im Denken sogar zu einem wichtigen Motiv für eine fesselnde, aber anstrengende Beziehung im Arbeitsprozeß wird. Im Berufsleben kann es immer wieder vorkommen, dass jeder für sich die Dinge ganz anders sieht und beurteilt, was einerseits bei Entscheidungen von Vorteil ist, andererseits aber, wenn die Machtverhältnisse ungleich sind, zu frustrierenden Ergebnissen führt. Wenn es dadurch zu Meinungsverschiedenheiten kommt, wird das anfängliche Interesse schnell vorbei sein. Dann werden die Ideen des Anderen mißtrauisch begutachtet oder skeptisch belächelt. Der Vorteil liegt allerdings darin, dass sich durch die Ambivalenz im Denken eine weitere Weltsicht einstellen kann. Leicht werden es die Partner jedenfalls nicht miteinander haben und es dem jeweils Anderen auch nicht leicht machen. 180°-Aspekt

- Opposition

Wertfrei Gegensätzlichkeit, Opposition

negativ Kräfte messen, Konkurrenz, Kräfteverlust, Vernichtung, sich gegenseitig aufreiben

Positiv Ergänzung, Ausgleich, Eigenständigkeit

Die Energien von Menschen, die oppositionell sind, heben sich entweder in ihrer Wirkung gegenseitig auf oder neutralisieren sich. Es gibt zu keiner Zeit gleiche Ladung oder Ladungsqualität. Die Menschen werden an die Dinge völlig konträr herangehen, auch wenn sich das jeweils Konträre zeitlich immer wieder ändert. Gegensätze ziehen sich zwar an, sind aber nur schwer lebbar. Da im Bereich des Handelns und Wollens niemals Übereinstimmung herrscht, wird bei gleich starken Partnern Hochspannung entstehen, bei ungleich starken aber wird der Schwächere einen Verlust der eigenen Energien bemerken. Gegensätzliche Energien führen bei reifen Menschen aber auch zur Ergänzung und zum Ausgleich (Symmetrie); und das ist die positive Seite. Im schlechtesten Fall können sich die Menschen gegenseitig aufreiben oder sogar „zerfleischen“. Im Arbeitsbereich und bei der Durchführung gemeinsamer Projekte kann es immer wieder zu einem Kräftemessen oder Machtkampf kommen. Die Opposition führt hier zu einem Konkurrenzverhältnis, denn der Eine schwächt die Energien des Anderen. Für Spannung ist jedenfalls gesorgt. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Eine aktiv für den Anderen einspringen kann, wenn sich dieser in einer passiven Phase befindet. Natürlich erleben die Menschen bei einer Opposition im emotionalen Bereich ihre Stimmungslagen völlig konträr. Sie werden daher auf verschiedene Art und Weise gefühlsmäßig reagieren. Bei gleich starken Partnern ist das kein Malheur, nur bei ungleich Starken. Es gibt ein positives Argument für eine Opposition: Bei reifen Menschen führen gegensätzliche Energien im Gefühls- und Stimmungsbereich zu einer wunderbaren Ergänzung. Der Eine fängt den Anderen auf, wenn sich dieser in einem Stimmungstief befindet. Unreife Menschen können sich allerdings gegenseitig „mächtig auf die Nerven gehen“. Im mentalen Bereich zeigt der 180°-Aspekt die Gegensätzlichkeit bei geistigen Aktivitäten auf. Das wird bei Menschen auf gleichem Niveau kein Problem sein, werden sie dadurch geistig ja aufs äußerste gefordert. Bei großen Niveauunterschieden wird die Meinung des Schwächeren meist auf der Strecke bleiben, während sich der Stärkere in Toleranz üben kann. Durch die Gegensätzlichkeit ist gewährleistet, dass der Eine redet, während der Andere zuhört, dass sich der Eine mit den Dingen inhaltlich auseinandersetzt, während der Andere deren kausale Beziehungen zu anderen Dingen aufdeckt usw. Geistig oppositionelle Energien verlangen Eigenständigkeit und Stärke im Denken, aber auch Verantwortungsbewußtsein und Fairneß gegenüber dem Anderen. Sonst kann es leicht zu verbalen Auseinandersetzungen kommen. Im Berufsleben sind die besten Mitarbeiter nicht diejenigen, die ständig „Ja“ sagen, sondern diejenigen, die eine eigenständige Sichtweise vertreten.

Die energetische Situation in Teams 91

Die energetische Situation in Teams (welcher Art auch immer) kann man mit den selben Methoden beurteilen wie jene in einer Partnerschaft. Ein Team unterscheidet sich ja von zwei Partnern nur in der Anzahl der Personen. Die energetischen Gesetze gelten gleichermaßen im kleinen wie im großen Rahmen. Doch eines unterscheidet das Klima in einem Team häufig von jenem im Partneralltag: Teammitglieder haben einander in den seltensten Fällen freiwillig „gefunden“. Teams werden meistens von vorgesetzten Personen je nach Aufgabe und Eignung zusammengestellt, und kaum jemanden kümmert es, ob die einzelnen Mitglieder energetisch zu einander passen oder nicht. Die Erfahrung zeigt leider nur allzu oft, dass gute Bezahlung allein nicht ausreicht, um Teams auf Dauer zusammenzuhalten. Zur Eignung für den Zweck, zu dem ein Team aufgebaut wird, muß auch noch die Neigung aller Teammitglieder kommen, miteinander zu kooperieren. Man mag einwenden, dass arbeitende Menschen miteinander auskommen müssen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Die „Entweder-Oder“-Politik vieler Unternehmer, wie sie noch vor 50 Jahren gang und gäbe war, kommt heute Gott sei Dank nicht mehr so oft vor. Wie schaut aber der Firmenalltag wirklich aus? Sind Ihnen nicht auch Menschen bekannt, die schon am Morgen, bevor sie zu ihrer Arbeitsstelle fahren, Angst vor dem Arbeitstag haben, die Schweißausbrüche oder Magenkrämpfe bekommen, wenn sie nur das Firmengelände betreten? Die jedesmal, wenn der „ungeliebte“ Kollege telefoniert, negative Gefühle entwickeln, weil seine Stimme sie „nervt“? – Dem Ehepartner kann man ausweichen, indem man später nach Hause kommt oder mit einer Freundin ausgeht. Aber dem Kollegen ist man acht Stunden an fünf Tagen in der Woche wehrlos ausgeliefert; man muß ihn ertragen, ob man will oder nicht, oder in den Krankenstand flüchten oder die Firma wechseln. (Dass man jedoch auch in einer anderen Firma auf Kollegen stoßen wird, mit denen Spannungen entstehen können, sei hier nur am Rande erwähnt.) Die Ignoranz der Tatsache, dass ein „guter Teamgeist“ unbezahlbar ist, kostet die Wirtschaft und den Öffentlichen Dienst jährlich viele Milliarden. Nach den Erfahrungen des AMS (Arbeitsmarktservice) in Wien müssen rund ein Drittel aller frisch besetzten Posten innerhalb eines halben Jahres neu besetzt werden. Die Einschulungszeit ist besonders kostenintensiv, denn der oder die „Neue“ braucht Hilfestellung von anderen Personen und erbringen erst nach und nach ihre volle Leistung; gar nicht zu reden von der oftmals frustrierenden Situation für die Hilfeleistenden, die mit ihrer eigenen Arbeit kaum nachkommen. Was für Schaden allein durch Mobbing, Krankenstand, Arbeitsunwilligkeit und Streß, die auf ein schlechtes Klima in den Teams zurückzuführen sind, entsteht, kann jeder nachvollziehen, der bedenkt, dass die Neubesetzung einer Arbeitsstelle rund ein Jahresgehalt an Kosten verursacht. Fluktuation kommt jede Firma teuer zu stehen. Es wäre für die Personalverantwortlichen einfacher und kostengünstiger, die psychodynamischen Methoden einzuführen und die Teams nach partnerschaftlichen Kriterien zusammenzustellen. Es gibt ja spezielle Computerprogramme aus der VPA-Programmreihe, mit deren Hilfe man die energetischen Situation in Teams in prinzipieller Hinsicht, für einen bestimmten Tag oder einen beliebig langen Zeitraum analysieren kann. Je nach Aufgabe und Anforderung können homogene, einander ergänzende, oder gleichschwingende, einander verstärkende, Teams gebildet werden. Dabei sind alle drei psychodynamischen Energiebereiche einzeln zu bewerten. Homogen ist ein Team dann, wenn die Einzelvektoren der Teammitglieder in möglichst gleichen Abständen im Kreis verteilt sind. In so einem Fall stehen einander meistens je zwei Vektoren im Kreis gegenüber, weswegen homogene Teams einen kleinen gemeinsamen Vektor aufweisen. Bei einander verstärkenden Teams erhält man einen großen gemeinsamen Vektor, der auf große Leistungsschwankungen hinweist. Auf homogene Teams wird man immer dann zurückgreifen, wenn eine möglichst große Gleichmäßigkeit bei der Arbeit erzielt werden muß, wenn die Teammitglieder einander hinsichtlich ihrer Leistung ergänzen sollen. Solche Teams wird man besonders bei heiklen, langwierigen Aufgaben, bei denen es um gleichbleibende Qualität und Quantität geht, wählen. Der Nachteil ergibt sich aus der Tatsache, dass bei einer größeren Anzahl von Teammitgliedern sehr viele Oppositionsaspekte auftreten können, deren Auswirkungen zu beachten sind.

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Gleichschwingende Teams bieten den Vorteil, dass sie für eine gewissen Zeit (z.B. in der Aktivphase) Spitzenleistungen erbringen können, dass ihre Leistung aber starken Schwankungen unterworfen ist, die dem Phasenverlauf im Kreis folgen. Ein Team, das gleich schwingt, wird bei einem zeitlich begrenzten Einsatz, z.B. bei Montagearbeiten für die Dauer der Aktivphase, beste Ergebnisse bringen. Am einfachsten ist die energetische Situation in einem Team zu erkennen, wenn man in jedem Rhythmusbereich die Tagesposition der einzelnen Mitglieder im Kreis einträgt und den gemeinsamen Teamvektor einzeichnet (Abb. 32). Man sieht auf einen Blick, ob es Gruppen im Team gibt, wenn einige Vektoren eng stehen, ob eine starke Unwucht im Team herrscht, wer wen energetisch führt und welche Aspekte zwischen den einzelnen Teammitgliedern auftreten. Dabei wird ersichtlich, dass es in jedem der drei Bereiche zumindest einen „Teamrepräsentanten“ gibt. Man muß sich das so vorstellen, dass sich der Vektor mindestens einer Person in unmittelbarer Nähe des gemeinsamen Vektors befindet, womit diese Person die Energiequalität des gesamten Teams repräsentiert. Wenn man die energetische Situation der drei Repräsentanten kennt, kennt man damit jene des ganzen Teams. Um Informationen über die prinzipielle Situation im Team zu erhalten, muß man jedes einzelne Teammitglied mit allen anderen in energetische Beziehung setzen. Man schaut sich an, welche Aspekte in den drei Rhythmenbereichen auftreten, beachtet die Führungssituation und erkennt, ob und wie sehr jemand das Team verstärkt oder ergänzt. Max Uray: „Im Jahre 1987 trat ein Bekannter an mich heran, der mit der Zusammenstellung mehrerer Arbeitsschichten in einem Österreichischen Automobilwerk beauftragt war und die von mir entwickelten Teamanalyse-Methoden kannte. Ich sollte homogene Teams bilden, in denen möglichst wenig problematische Aspekte vorkommen. Damals hatte ich noch kein Computerprogramm, deshalb war ich monatelang mit händischen Berechnungen von mehreren hundert Personen beschäftigt. Das Ergebnis der Teamzusammenstellung kann sich sehen lassen, denn noch heute zählt diese Firma, deren Namen ich aus mehreren Gründen nicht nennen darf, zu den produktivsten ihrer Branche.“ Die mühevolle Arbeit von damals soll etwas verdeutlicht werden: Um beispielsweise 10 Personen miteinander zu vergleichen, müssen für jeden einzelnen Energiebereich 45 Einzelvergleiche angestellt werden. Handelt es sich um 100 Personen, also um das Zehnfache, steigt die Anzahl der Einzelvergleiche auf 4.950, das ist das Einhundertzehnfache. Bei 1000 Personen (das Hundertfache) sind es dann 499.500 Einzelvergleiche, das Elftausendeinhundertfache). Die Anzahl der Rechenoperationen steigt demnach exponentiell an. Die VPA-Programme schaffen das heute in wenigen Minuten. Das VPA-Programm zeigt sofort die Stärken und Schwächen eines Teams. Zwischenmenschliche Konflikte entstehen oft nur wegen energetischer Unverträglichkeiten (problematische Aspekte). Diese sollte man aber vernünftigerweise nicht dadurch zu beseitigen versuchen, dass man Teammitglieder eliminiert, sondern dass man räumliche oder zeitliche Veränderungen durchführt, beispielsweise eine räumliche Trennung der Arbeitsplätze oder einen zeitverschobenen Arbeitseinsatz usw., dass also die Betroffenen Gelegenheit bekommen, sich aus dem Weg zu gehen. Am besten wirkt noch immer ein klärendes Gespräch mit den einzelnen Mitarbeitern, bei dem man auf die energetische Situation im Team hinweist. Durch Bewußtmachen entschärft man mit Sicherheit jede problematische Situation. Die Teammitglieder sind für die Arbeit, die sie erbringen sollen, ja bestens geeignet – sonst wären sie nicht ausgesucht und eingestellt worden. Und sie waren auch von Anfang an gewillt, ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen zu erledigen. Deshalb sind auch Alle bei einer Teamanalyse konstruktiv einzubinden. Bei einer Teamanalyse in einer Firma der Versicherungsbranche galt es, Spannungen unter den Angestellten zu untersuchen und aufzudecken. Bei der Präsentation der energetischen Situation hellte sich plötzlich das Gesicht eines Mitarbeiters auf und er rief: „Wenn das mit der energetischen Führung meines Kollegen so ist, dann ist mir klar, warum er sich immer als mein Chef aufzuspielen versucht. Jetzt verstehe ich erst, warum die Zusammenarbeit zwischen uns oft so schwierig ist.“ Alle ihre Rhythmen standen zudem in 90°-Aspekten zueinander. – Einer von ihnen wechselte in einen anderen Raum, wo er arbeiten konnte, ohne seinen Kollegen ständig zu sehen, und ab diesem Zeitpunkt herrschte Frieden unter ihnen.

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Das VPA-Programm liefert Vorschläge, wie Unterteams zusammengesetzt werden können. Oft bringt der Austausch nur eines einzigen Teammitgliedes sofort das gewünschte Ergebnis, da sich die meisten Teamwerte verschieben. Es ist ja bekannt, dass sich in einer Runde etwas grundlegend verändert, wenn eine neue Person auftaucht oder eine die Runde verläßt. Die Gespräche verlaufen anders, die Stimmung wechselt, die Situation wird von allen Beteiligten als geändert empfunden. Der besondere Vorteil beim Einsatz von Teamprogrammen liegt auf der Hand: Weil man die energetische Situation im Team kennt, kann ein sogenanntes „Energy-Management“ aufgebaut und alle Vorhaben in einem Betrieb der jeweiligen Situation angepasst werden. Man wird auf die energetische Verfassung einzelner Teammitglieder eingehen, wenn es um heikle Aufgaben geht. Für Projekte, die vom ganzen Team durchgeführt werden sollen, wird man die besten Zeitpunkte oder Zeiträume suchen. Mit den Mitarbeitern wird man gemeinsam zu einer vernünftigen und „maßgeschneiderten“ Urlaubsplanung kommen, wenn man beispielsweise alle Wochen mit großem Erholungswert und geringer Leistungsfähigkeit ermittelt. Die Berücksichtigung energetischer Gesichtspunkte erweitert die betrieblichen Möglichkeiten und nützt allen Beteiligten. Energy-Management führt in jedem Fall zu einer Steigerung der betrieblichen Effizienz, weil man die Energien richtig nutzen und Fehler in der Zeitplanung vermeiden kann. Jede Arbeit wird leichter fallen, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt getan wird, und die Mitarbeiter werden Leistungen ohne größere Anstrengungen erbringen. Der falsche Zeitpunkt führt aber zu Frustration, zu Fehlern und zu unnötigen Mühen. Ein weiteres positives Resultat von Energy-Management mit Einbindung der Mitarbeiter ist eine erhebliche Verbesserung des Betriebsklimas. In einem Team gelten die selben psychodynamischen Gesetze wie in einer Partnerschaft: Führung, Dominanz, Verstärkung, Ergänzung, Aspektierung.

8. Von der Zeugung bis zur Geburt Das Kind als energetisches Resultat seiner Eltern Ist es nicht erstaunlich, wie verschieden die Menschen sind, wie unterschiedlich sie aussehen, wie sehr sich ihre Fähigkeiten voneinander unterscheiden? Die Vielfalt trotz aller Einheitlichkeit läßt uns an ein Wunder denken, dennoch steckt Methode dahinter, wie aus psychodynamischer Sicht dargestellt werden kann. Dabei sollen folgende Fragen geklärt werden: Warum unterscheiden sich Geschwister oft so voneinander, obwohl sie von den selben Eltern stammen? Warum ähnelt beispielsweise ein Kind in der Körperform dem Vater, im Gefühlsbereich der Mutter, im Auftreten der Großmutter? Warum kommen Kinder auf die Welt, die in mancher Hinsicht bereits „fertig“ sind und Fähigkeiten mitbringen, während sie in anderen Bereichen noch sehr viel zu entwickeln haben? Warum gibt es Kinder, die sich ständig den Kopf anhauen oder die Finger verbrennen müssen, während andere schon von klein auf vernünftig und gewissenhaft, ja oftmals weise sind, so dass Erwachsene sich an ihnen ein Beispiel nehmen könnten? Warum ist ihre körperliche Konstitution so unterschiedlich – neigen manche doch von Geburt an zu Krankheiten oder sind gar geschädigt, während ihre Eltern und ihre Umwelt intakt sind? Es ist anzunehmen, dass sich hinter der Vielfalt an menschlichen Erscheinungen ein Gesetz erkennen läßt, wo doch alles natürlicher Regelung unterliegt. Denn: Alles im Kosmos ist Schwingung (Form) und Zahl (Prinzip, Information) und deshalb geregelt, also auch das Geschehen, das zur Geburt eines neuen Menschen führt.

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Den Anfang soll eine wesentliche Erkenntnis machen: Alles, was „sterblich“ ist, was also stofflich bzw. energetisch dicht ist, unterliegt zyklischen Veränderungen. Also gibt es Anfang und Ende für alles, was sich verändert. Was sich nicht verändert, ist entweder geistiges Prinzip, oder es existiert nicht wirklich, ist nicht real, sondern nur potentiell, möglich. Mit dieser Behauptung sollen alle Vorstellungen von einer persönlichen Reinkarnation in Frage gestellt werden. Auf Grund logischer und sachlicher Überlegungen ist es auszuschließen, dass ein bestimmter Mensch so, wie er gewesen ist, also mit allen Tugenden und Untugenden, wiederkommen kann oder muß, um seine Fehler aus vergangenen Leben auszubügeln. Das Ego ist vergänglich, denn es baut sich aus energetischen Strukturen auf, die zyklischen Veränderungen unterliegen. Das Ego des sich selbst erkennenden Mensch ist ja die Summe dessen, womit er sich identifiziert und das sich ebenfalls wandelt und Anfang und Ende hat. Was bestehen bleibt, ist das Lebensprinzip selbst, also die Lebensenergie, die beim Tod des Menschen ihre Dimension wechselt. Und das ist nicht das Ego des Menschen, sondern etwas, das alles, was ist, durchfließt und das sich nicht in Du und Ich teilen läßt. Der Mensch entsteht, weil seine Eltern bei ihrer Vereinigung Energien zum Fließen bringen, die eine Eigendynamik entwickeln. Wenn zwei Pole zu einander in Beziehung treten, beginnt ein dynamischer Prozeß, bei dem Energieteilchen (Elektronen) in Bewegung geraten und ausgetauscht werden oder einander – wie im Atom - umkreisen. Die beiden Pole sind Vater und Mutter und – im Kleinen – Same und Ei. Der Vater bringt seine eigene Energie im Samen ein, die Mutter ihre im Ei. Das Resultat beider Energien ist ihr zukünftiges Kind. Man kann folgende Formeln aufstellen: aP des Vaters + aP der Mutter = aP ihres Kindes eP des Vaters + eP der Mutter = eP ihres Kindes mP des Vaters + mP der Mutter = mP ihres Kindes Dabei ist zu beachten, dass Zeugung und Befruchtung zeitlich auseinanderliegen, dass also mehrere Stunden bis zwei Tage bis zur Befruchtung des Eies verstreichen können. Bei der Befruchtung selbst spielt noch der energetische Zustand, der in der Umgebung der Eltern zu diesem Zeitpunkt herrscht, eine wesentliche Rolle. Gemeint sind nicht nur die Bekannten oder Verwandten, die Umwelt, die Wohnung oder die Stadt, sondern der Zustand des gesamten Universums, der das Milieu widerspiegelt, in dem der neue Mensch entsteht. Dieses Milieu wird zur Ausgangssituation und zur Rahmenbedingung für das neue Leben, denn es hinterläßt wie bei einer Matrize Spuren auf Grund seines Informationsgehalts in allem Geformten und Strukturierten. So, wie Wasser, das auf der Meeresoberfläche verdunstet und nach seiner Abkühlung zu einem neuen Tropfen wird, alle Informationen sämtlicher Tropfen, die jemals ins Meer geflossen sind, beinhaltet, so sind auch in jedem Menschen alle Informationen vorhanden, die im Universum zur Zeit seines Entstehens existiert haben. Ein Abbild dieser Informationen liefert der genetische Code. Da sich der Informationsstand des Universums nur allmählich verändert, ändert sich auch der genetische Code des Menschen nur allmählich. Es sind aber prinzipiell alle Möglichkeiten, auch die Disharmonien des Universums, im Menschen angelegt. Wie bereits erwähnt, wird die Realisierung seiner Möglichkeiten sowie die Harmonisierung seiner Disharmonien zur Lebensaufgabe des Menschen. In der Erfüllung dieser Aufgabe trägt er seinen Anteil an der Harmonisierung des Universums bei. Die Energien von Vater und Mutter vereinigen sich bei der Zeugung und Befruchtung zu jenen ihres Kindes. Wenn die aktuellen oder – bei einer künstlichen Befruchtung – „konservierten“ Energien der Eltern sich zu jenen ihres künftigen Kindes vereinigen, entscheiden demnach die Abstände und Stellungen der drei Rhythmenpaare aP, eP und mP über seine Anlagen bzw. Potentiale. Die gemeinsamen Vektoren der gleichnamigen Einzelkräfte bilden die sogenannte „Familiensubstanz“. Daraus folgt, dass alle Kinder des selben Elternpaares die selbe Familiensubstanz aufweisen, dass aber die Qualitäten ihrer Anlagen unterschiedlich sind, da sie an verschiedenen Tagen gezeugt bzw. empfangen wurden.

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Wenn man den Tag der Zeugung kennt und annimmt, dass die Befruchtung am selben Tag erfolgt ist, kann man die energetische Situation beider Elternteile darstellen und die resultierenden Vektoren ermitteln. Die Lage der Vektoren in den vier Phasen entscheidet darüber, ob das Antriebspotential, das emotionale oder mentale Potential des Kindes aktiv oder passiv, nehmend oder gebend, gehemmt oder neutralisiert (bei Polstellungen) ist. Die Zeugung an einem anderen Tag führt zu anderen Potentialqualitäten, woraus sich die Verschiedenartigkeit von Geschwistern erklärt. Die Größe der Vektoren hängt davon ab, ob die Eltern eine Verstärkungs- oder Ergänzungsgemeinschaft bilden. Ein großer Vektor weist auf ein starkes Potential hin, ein kleiner auf eines, das erst entwickelt werden muß. Einem Menschen mit großen Vektoren „wurde alles in die Wiege gelegt“. Wenn jemand aber schwache oder minimale Anlagen mitbekommen hat, bedeutet das für ihn, dass er an der Stärkung seiner Potentiale Zeit seines Lebens wird arbeiten müssen. Er wird sich für alles interessieren, das ihm in dieser Hinsicht weiter hilft; er wird sich einen Partner suchen, der ihn verstärkt; er wird einen Beruf wählen, in dem er sich entfalten kann. Viele Menschen entwickeln großen Eifer und Einsatz, wenn sie aus ihrer „Not“ eine „Tugend“ machen müssen, nachdem sie kleine Potentiale mitbekommen haben. Hingegen kann man immer wieder beobachten, dass Menschen mit großen Anlagen oft wenig unternehmen, um diese zu nutzen oder gar zu vergrößern. In der Bibel gibt es hierzu das Gleichnis von den drei Knechten, die von ihrem Herrn eine verschieden große Anzahl von Talenten (römisches Geld) erhalten, bevor er auf Reisen geht. Der Eine wuchert danach mit seinen Talenten, der Andere arbeitet mit ihnen, der dritte vergräbt seinen Teil. Als der Herr zurückkommt, werden die beiden ersten von ihm gelobt, der dritte gescholten. Wenn der Herr auf Reisen geht und seine Knechte Talente bekommen, ist das als Sinnbild für die Manifestierung der universellen Energie in Form von speziellen Potentialen in der Eizelle zu betrachten. Im Zusammenhang dazu ist zu bemerken, dass sich bereits nach der ersten Zellteilung der befruchteten Eizelle die drei sogenannten „embryonalen Zapfen“ bilden, die für die Entwicklung der drei Bewußtseinselemente, Wollen, Fühlen und Denken, zuständig sind. Ab diesem Zeitpunkt bildet sich bereits ein eigenes Energiefeld. Aus der Darstellung der angelegten Potentiale im Kreis kann man die Grundkonzeption eines Menschen herauslesen. Man kann nun die Grundmuster von zwei Menschen miteinander vergleichen. Man wird aber auch bemerken, dass an bestimmten Tagen die Vektoren eine ähnliche Stellung wie bei der Befruchtung aufweisen. In so einem Fall ist das für den Betreffenden sein „spezieller Tag“, denn da kann er sich, seine Schwächen und Aufgaben, besonders intensiv erkennen. Es ist durchaus verständlich, dass Eltern, die in allen drei Bereichen in Opposition zu einander stehen, keine Kinder bekommen können. Bei Oppositionen gibt es keine gemeinsamen Vektoren und daher auch keine Potentiale für ein Kind. Abgesehen davon trifft man nirgendwo auf Paare, die in allen Bereichen oppositionell sind – das hält kein Mensch auf Dauer aus. Eine solche energieraubende Partnerschaft würde schon sehr viel an Reife voraussetzen, und die stellt sich meist erst in vorgerücktem Alter ein, in dem Nachwuchs kein Thema mehr ist. Das Alter der Eltern spielt allerdings eine ausschlaggebende Rolle, wenn es um die Fähigkeiten ihres zukünftigen Kindes geht. Reife Eltern bringen die fähigsten Kinder zur Welt, aber auch die anfälligsten, weil ihr Erbmaterial schon gewisse Schwächen aufweisen kann. Die psychodynamischen Untersuchungen haben ergeben, dass sich in der Geschwisterfolge ein Muster erkennen läßt, das vom Alter der Eltern bei der Zeugung abhängt: Das erstgeborene Kind ist oft ein „aP-Typ“, bei dem das motorische oder physische Moment überwiegt, das Zweite ist ein „eP-Typ“ mit deutlichen Stärken im emotionalen Bereich, während das Dritte einen „mP-Typ“ repräsentiert, dessen Stärken im intellektuellen Bereich liegen. Um es in griffigen Bildern am Beispiel von vier Söhnen zu verdeutlichen (bei Töchtern verhält es sich natürlich ebenso): Der Erste ist der Bauer, der den Hof erbt, der Zweite ist der Liebhaber, der den Frauen den Kopf verdreht, und der Dritte ist der Gelehrte, der Karriere macht. Gibt es einen Vierten, wird dieser meist zum Spirituellen (früher wurde der Vierte meistens Priester oder Mönch).

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Es gibt Paare, die sich sehnlichst ein Kind wünschen, die auch alle Fruchtbarkeitstests erfolgreich bestehen und dennoch kinderlos bleiben. Dafür gibt es zweierlei Gründe: einen psychologischen und einen energetischen Grund. Ein psychologischer Grund kann sein, dass die Frau unbewußt den gewählten Partner nicht als optimalen Spender beeindruckender Erbfaktoren betrachtet, weswegen sie sich psychisch gegen eine Befruchtung durch ihn „wehrt“. Meistens handelt es sich um ein verstecktes Partnerschaftsproblem, das darin besteht, dass die Frau aus unbewußter Angst vor einem „richtigen Kerl“ einen sanften, liebevollen Partner gewählt hat, der ihr treu zur Seite steht und mehr Freund als Liebhaber ist. Für ihren Nachwuchs träumt sie aber – ohne dass ihr das bewußt ist - von einem solchen „Kerl“. Der Wunsch nach einem Kind entsteht in diesem Fall als Ablenkung vom eigentlichen Problem. Doch selbst mit der Geburt eines Kindes wäre dieses nicht verschwunden. Auch bei Männern kann die Produktion und Beweglichkeit der Samenzellen durch psychische Probleme vorübergehend eingeschränkt sein. Der energetische Grund wurde bereits genannt. Für die Entstehung eines Kindes sollte die Mehrzahl der Rhythmen in der Aktivphase schwingen. Bei oppositionellen Partnern ist das wegen des Fehlens gemeinsamer Energien jedoch ausgeschlossen bzw. – wenn man eine Zeitdifferenz zwischen Zeugung und Geburt von ein bis zwei Tagen einkalkuliert – fast nie möglich. Die beiden Partner, die ein Kind zeugen, sind das energetische Resultat ihrer Eltern, und diese wiederum jenes ihrer Eltern usw. Wenn man nun für jeden einzelnen Rhythmenbereich die Vektoren der Eltern und Großeltern am Zeugungstag im Kreis einzeichnet, entsteht je ein eigener „Aspektstammbaum“. Dabei wird man bemerken, dass die Rhythmen der Großeltern in den meisten Fällen näher zu den Vektoren des Kindes stehen als jene der Eltern (Abb. 33). Es klärt sich nun das Phänomen, warum viele Kinder vom einen oder anderen Großelternteil wesentliche Eigenschaften „vererbt“ bekommen haben. Es verhält sich ähnlich wie bei einer psychosomatischen Übertragung, wenn gleichschwingende Rhythmen ihre Informationen austauschen. Aus der Stellung der Harmonierhythmen der Eltern zu einander im Kreis sowie aus ihrem Größenverhältnis kann man „herauslesen“, wie das Zeugungsgeschehen verlaufen wird bzw. verlaufen ist. Sehr häufig lassen sich eine Opposition oder eine Konjunktion bzw. gleich große oder stark unterschiedlich große Vektoren der Harmonierhythmen erkennen. So erhält man Aufschluß darüber, ob das gemeinsame Kind ein Kind der Liebe (Konjunktion) oder der Leidenschaft (Opposition) war, ob der Mann oder die Frau dominierte (den größeren Vektor aufwies) und wer wen in welcher Art zum Zeugungsakt animierte (Stellung der Rhythmen in den einzelnen Sektoren). Aus der energetischen Nähe zu den Großeltern erklärt sich, warum ihr Enkelkind manche Eigenschaften von ihnen „geerbt“ hat.

Bub oder Mädchen? Dietziker hat Gesetzmäßigkeiten für die Festlegung des Geschlechts (die „Geschlechtstendenzen“, wie er sie nannte) herausgefunden. Er zog das Rhythmogramm der Mutter ein bis zwei Tage vor der Geburt für seine Beobachtungen heran und kam zu folgenden Schlußfolgerungen: 1. In 90% der Fälle kann man bei einem Buben aus dem Rhythmogramm der Mutter erkennen, dass ihr männlicher Rhythmus (aP) höher im Kreis steht als ihr weiblicher (eP), während bei einem Mädchen ihr weibliche Rhythmus höher steht als ihr männlicher. 2. Wenn der in der Entladungsphase schwingende weibliche Rhythmus der Mutter belastet ist (durch eine Opposition, Konjunktion, Spiegelung oder Polstellung) und sich gleichzeitig ihr männlicher Rhythmus in der Ladungsphase befindet, wird es ein Bub. Wenn hingegen ihr männlicher Rhythmus in der Entladungsphase belastet ist, wird es ein Mädchen. Nun weiß man selten im vorhinein, wann genau die Geburt stattfinden wird und ob das Entbindungsgeschehen einen oder zwei Tage dauern wird. Wenn das Kind aber einmal auf der Welt ist, bringt es nicht allzu viel, wenn man durch einen Blick auf das Rhythmogramm der Mutter im nachhinein 97

wissen will, warum es ein Bub oder ein Mädchen geworden ist. Viel interessanter ist es, die Voraussetzungen zu kennen, die für die Entstehung eines männlichen oder weiblichen Nachwuchses verantwortlich sind. Durch langjährige Befragungen, Beobachtungen und Vergleiche konnten schließlich folgende Zusammenhänge aufgedeckt werden: 1. Die Mehrzahl der Rhythmen von Vater und Mutter, vor allem die beiden Substanz-rhythmen aP und eP, sollten zum Zeitpunkt der Zeugung aktiv sein. (Wenn sie nicht aktiv sind, haben die Eltern weniger Lust auf eine geschlechtliche Vereinigung.) 2. Wenn der weibliche Rhythmus der Mutter in der Aufnahmephase schwingt, kann die Frau ihr weibliches Potential bei der Geschlechtsfestlegung einbringen (Anima-Kom-ponente). 3.

Wenn der männliche Rhythmus des Vaters in der Abgabephase schwingt, kann der Mann sein männliches Potential bei der Geschlechtsfestlegung einbringen (Animus-Komponente).

4.

Je höher die geschlechtsbestimmenden Rhythmen im Kreis stehen, desto stärker tritt die geschlechtliche Ausprägung des Kindes in Erscheinung.

5.

Wenn beide Elternteile ihr Potential einbringen können, entscheidet der im Kreis höher positionierte Rhythmus über das Geschlecht des Kindes. In diesem Fall entsteht ein Mensch mit mehr oder minder stark ausgeprägter gegengeschlechtlicher Anlage. Diese äußert sich vor allem im Körperbau, in der Behaarung, in der Stimme, nicht aber zwangsläufig in gleichgeschlechtlicher sexueller Neigung.

6.

Wenn beide Elternteile ihr Potential einbringen können und beide Rhythmen gleich hoch im Kreis stehen, ist die Anlage zum Zwittertum wahrscheinlich.

Nun, diese Regeln haben sich überall dort bestätigt, wo das exakte Datum der Befruchtung eruierbar war. Leider ist das nicht immer der Fall; viele Frauen bauen auch um das Entstehen ihres Kindes einen regelrechten Mythos auf, der einer näheren Beleuchtung nicht standhält. Max Uray: „Vor kurzem wurde mir erzählt, dass das Kind einer Frau an einem bestimmten Tag entstanden sein soll, an dem keine der 6 Regeln angewendet werden konnte. Das Kind soll angeblich etwas später als termingerecht auf die Welt gekommen sein. Meine Nachforschungen ergaben, dass das Kind bei Geburt lediglich etwas mehr als zwei Kilogramm wog. Ich wies darauf hin, dass an dem von der Frau genannten Termin ein Kind in Liebe entstanden sein mußte. Ihren Angaben zufolge war das aber überhaupt nicht der Fall, denn sie liebte den Mann gar nicht, und beide waren an diesem Abend alkoholisiert. Auf Grund dieser Recherchen konnte der Termin der Zeugung und der zu späten Geburt nicht stimmen; das Kind mußte meinen Berechnungen zufolge 6 Wochen später gezeugt worden sein – ein Termin, den die Mutter aus irgend welchen Gründen verdrängt hatte. Zu diesem späteren Zeitpunkt standen die Rhythmen der Eltern auch an Stellen, die für den Nachwuchs günstig waren.“ Ein anderes Beispiel: Eine Frau schenkte männlichen Zwillingen das Leben, die sie seit einiger Zeit – ihr selbst unverständlich – unterschiedlich behandelt. Einer der beiden bringt sie regelmäßig aus dem Gleichgewicht. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass die Kinder nicht zur selben Zeit gezeugt worden sind, sondern das eine um ca. 4 Wochen früher als das andere. Das Zeugungsrhythmogramm des „Problemkindes“ zeigte eine starke gegengeschlechtliche Veranlagung, und da die Frau selbst eine solche von ihren Eltern mitbekommen hatte, wurde ihr das Problem plötzlich klar: Da ihr Sohn ihr unbewußt die eigene Veranlagung spiegelte, reagierte sie jedesmal so heftig. Seit sie über diesen Zusammenhang Bescheid weiß, reagiert sie normal und behandelt beide Buben gleich. Die energetische Situation der Eltern zum Zeitpunkt der Befruchtung der Eizelle entscheidet über das Geschlecht des zukünftigen Kindes. Aus Sicht der psychodynamischen Rhythmik ist es möglich, ein Wunschkind zu planen. Die Eltern können bei Kenntnis ihrer energetischen Situation klar entscheiden, in welcher Qualität die Familiensubstanz zum

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Tragen kommen wird, ob sie ein Kind zeugen, das Anlagen zum Spitzensportler oder Wissenschafter, sozial Engagierten oder Manager in sich tragen wird, ob es zum Gebenden oder zum Nehmenden werden wird. Wenn sich zwei Menschen zu einem Kind entschließen, können sie ihre „Familiensubstanz“ ermitteln und dann den optimalen Zeugungstermin planen. Nur – das ideale Kind wird man nie bekommen, wenn man zu sehr „plant“. Es soll eher ein Auftrag für die folgenden Generationen sein, etwas bewußter an die (Er-)Zeugung von Kindern heranzugehen. Hier ergeben sich viele Chancen durch die sorgfältige Wahl des richtigen Zeitpunkts. Man kann beispielsweise eine Lernschwäche vermeiden, wenn man die Zeugung um ein paar Tage verschiebt, oder man kann zuwarten, bis die gemeinsame Lebenskraft wieder stark und aktiv ist usw. Wie das Beispiel mit den Zwillingen gezeigt hat, kann den Eltern durch die Darstellung der Zeugungssituation vieles im nachhinein bewußt werden, wodurch sie mehr Verständnis für ihr Kind gewinnen und Schwierigkeiten in der Erziehung vermeiden können.

Die Schwangerschaft Gleich nach der Befruchtung beginnt am Frühlingspol das Eigenschwingen des künftigen Kindes nach kosmischen Vorgaben. Wie erwähnt, bilden sich nach der ersten Teilung der Eizelle die drei „embryonalen Zapfen“, die von Anfang an dem zyklischen Schwingen von Sonne und Mond ausgesetzt sind. Nicht die Geburt, sondern die Befruchtung ist der Start des biorhythmischen Ablaufs. Allerdings beginnt erst bei der Geburt das individuelle Resonanzgeschehen, wenn der Mensch aus der Einheit mit der Mutter entbunden wird. Viele Biorhythmiker sind der Meinung, dass die Rhythmen erst bei Geburt zu schwingen beginnen. Das kann aber aus mehreren Gründen nicht stimmen: 1. Gäbe es von der Befruchtung an kein eigenes energetisches Geschehen, gäbe es auch keine Teilung der Eizelle. Die Teilung ist ein Stadium eines zeitlichen Ablaufs, und dieser hat, wie alle Abläufe, einen rhythmischen Charakter. 2.

Während der Schwangerschaft bekundet der Embryo ein Eigenleben, das ohne Eigenschwingungen nicht möglich wäre: Der eigene Herzrhythmus, Strampelbewegungen, Reaktionen auf äußere Reize wie Schreckbewegungen usw., laufen nicht synchron mit der Mutter. Ungefähr in der Mitte der Schwangerschaft nimmt die Mutter die ersten motorischen Bewegungen des Embryos wahr, der ab diesem Zeitpunkt zum Fötus wird. Dieser Zeitpunkt wird bei den Erstgebärenden „Primapara“ genannt, bei Frauen, die schon mehrere Kinder zur Welt gebracht haben, „Multipara“.

3.

Bei Geburt erfolgt die Loslösung aus der Einheit mit der Mutter, eine Art Metamorphose, die – gleich dem Tode – einer Wende, einem Sprung in eine andere Dimension, entspricht. Die Geburt zeigt also kein neues Anspringen der Rhythmen, wohl aber beginnt eine neue Phase des rhythmischen Geschehens, wenn sich die Resonanz aus der Null-Lage beim Frühlingspol aufbaut. Die Phase des Innenlebens tritt in den Hintergrund, die Phase des Außenlebens beginnt.

Die Rhythmen der Mutter wirken von Anfang an in einer ganz speziellen Art und Weise auf jene des Embryos ein, wobei die Aspekte zwischen den gleichnamigen Rhythmen von Mutter und Embryo für die Qualität und den Verlauf der Schwangerschaft von ausschlaggebender Bedeutung sind. Es bauen sich Interferenzrhythmen auf, die – wie bei den einfachen Funktionen – hemmend oder verstärkend wirken können. Da bei doppelten Oppositionen zwischen den aP- und eP-Rhythmen der Eltern keine Kinder entstehen, die Vektoren des Kindes aber in jedem Fall zwischen jenen der Eltern schwingen, muß ein Aspekt von weniger als 90° zwischen den Rhythmen der Mutter und des Kindes gegeben sein. Somit verstärken die Rhythmen der Mutter immer diejenigen des Kindes. Weil sich die Mutterrhythmen in den seltensten Fällen exakt mit denen des Kindes decken (das wäre nur dann der Fall, wenn sie auch genau jenen des Vaters entsprechen), kann es in bestimmten Abständen immer wieder zu gespannten Situationen hinsichtlich Ladung und Tätigkeit der Rhythmen von Mutter und Embryo kommen. Es kann beispielsweise ein Ladungszustand eines Rhythmus der Mutter einem Entladungszustand bei einem Rhythmus des Embryos entgegenstehen und umgekehrt. Es kann sich auch eine kurze Aktiv-Passiv-Spiegelung aufbauen. Wenn nun 99

mehrere hemmende Faktoren zusammentreffen, kann ein Abstoßungseffekt eintreten und die Schwangerschaft enden. Um dem auszuweichen, wäre Ruhe an den belasteten Tagen empfehlenswert. Eine Schwangerschaft dauert durchschnittlich 266 Tage (Abb. 34). Während dieser Zeit kann es immer wieder zu einer kritischen Situation kommen, wenn der sensorische Rhythmus des Embryo, eP, in die Passivphase wechselt und den Herbstpol passiert. Das ist beispielsweise am 14., 42., 70., 98. und 126. Tag nach der Befruchtung der Fall. An diesen Tagen besteht die Gefahr eines Abortus, die sich allerdings bei fortschreitender Schwangerschaftsdauer reduziert. Am 140. Tag ist der Termin für die ersten Bewegungen des Embryos bei „Multipara“, während er bei „Primapara“ auf den 154. Tag, ebenfalls ein HerbstpolÜbergang, fällt. Gegen Ende der Schwangerschaft gibt es an solchen Tagen die Gefahr einer Frühgeburt; auch die Geburt selbst folgt dem „Fahrplan“ des weiblichen Rhythmus. Die Grafik verdeutlicht dieses Geschehen. Warum der eP-Rhythmus zum bestimmenden Rhythmus wird, ist leicht erklärt: Während der Schwangerschaft ist der Fötus weitgehend von der Außenwelt isoliert und erfährt im wesentlichen nur gefühlsmäßigen „Input“. Der eP-Rhythmus wird auch im Stoffwechselgeschehen, das von Anfang an selbständig funktioniert, und im Kreislaufgeschehen gebraucht, nicht so sehr für die Sinnesorgane. Krisen in der Schwangerschaft können auftreten, wenn der sensorische Rhythmus des Embryo den Herbstpol passiert. Kurz vor der Geburt baut sich eine starke energetische Spannung auf. Je stärker das emotionale Potential des künftigen Menschen angelegt ist, desto stärker ist der Spannungsaufbau und desto exakter erfolgt das Termingeschehen. Es herrscht dann eine energetische Situation, die zum Zeugungsgeschehen in folgender Beziehung steht, und zwar sowohl bei der Mutter als auch beim Kind: Der männliche (aP) und der weibliche Rhythmus (eP) liegen in entgegengesetzter Lage zur Zeugungssituation, der intellektuelle (mP) hingegen in gleicher Lage. Ins „Biorhythmische“ übersetzt heißt das: Beim Kind gibt es eine Stoffwechsel-Überfunktion, eine Kreislauf-Unterfunktion und eine Kopf/Nerven-Unterfunktion. Das Kind „meldet“ diese Spannungen der Mutter; die oppositionellen Funktionen bewirken eine Ausschüttung von Hormonen, es kommt zu Abstoßungserscheinungen zwischen Mutter und Kind, die Wehen setzen ein, die Geburt beginnt. Dazu kommt ein Umpolungsgeschehen, das magnetische Ursachen hat: Der Fötus bildet bis zu seiner Geburt eine magnetische Einheit mit seiner Mutter. Er liegt normalerweise mit dem Kopf nach unten und mit den Füßen nach oben in der Gebärmutter. Einer positiven Ladung der Mutter im Kopfbereich entspricht daher eine ebensolche des Embryos im Fußbereich. Bei der Geburt selbst erfolgt dann die Umpolung beim Kind. Die bei der Befruchtung angelegte Grundkonzeption des künftigen Menschen steht kurz vor der Geburt noch dazu grundsätzlich in einem Spannungszustand zur eigenen energetischen Situation und jener der Mutter. Dieser Spannungszustand in mehrfacher Hinsicht führt nun unter Aufbietung aller in den Spannungen aufgestauten Kräfte zu einer Abstoßung zwischen Mutter und Kind, die sich u.a. in Muskelkontraktionen bei der Mutter zeigen. Und jetzt geschieht folgendes: 1.

Losgelöst aus dem Magnetfeld der Mutter baut sich im Kind ein eigenes Magnetfeld auf, das der Ladungssituation bei Geburt entspricht. Der Mensch wird umgepolt, die untere Körperhälfte bekommt den Minuspol, der Kopf erhält den Pluspol. Symbolisch betrachtet entspricht die Geburt ja dem Schöpfungsvorgang: Die Einheit wird verlassen, Polarität baut sich auf.

2.

Die Spannung im Kopf-/Nervenbereich löst sich beim ersten Atemzug; die Opposition mit ihrem Vektor Null entspricht der Leere, die zur Fülle drängt. Mit dem ersten Schrei wird der Sauerstoff in den Lungen zusammengepreßt und geht in die roten Blutkörperchen über – der „Eisenstab“ bewegt sich im Magnetfeld und es entstehen elektrische Ströme.

3.

Die Spannung (Unterfunktion) im Kreislaufbereich zeigt sich darin, dass der Kreislauf erst nach der Abnabelung selbständig funktioniert, während er vorher von der Mutter geregelt wurde. Im Laufe der nächsten Tage wird der Kreislauf immer stabiler, er entwickelt sich allmählich in Richtung Überfunktion (Konjunktion). 100

4.

Herz und Stoffwechsel sind (und waren es auch schon während der Schwangerschaft) voll funktionsfähig, der Abbauprozeß beginnt (der Säugling verliert während der ersten Tage nach der Geburt an Gewicht).

5. Als selbständiger Resonanzkörper wird das Neugeborene nun von den solaren/lunaren Impulsen in Schwingung versetzt – es baut sich das biorhythmische, sekundäre Schwingen am Frühlingspunkt auf; die Rhythmen der Mutter, die das energetische Geschehen bisher beeinflußt haben, sowie die eigenen pränatalen Rhythmen, werden von den Resonanzrhythmen abgelöst. Was ändert sich bei Frühgeburten oder Spätgeburten? Prinzipiell müssen wir die Tatsache berücksichtigen, dass ein Kind nicht immer tatsächlich früher oder später auf die Welt kommt, weil es der Arzt konstatiert. Die Dauer der Schwangerschaft von 266 Tagen bleibt – wie bei den Tieren – im allgemeinen konstant. Der Arzt richtet sich bei seinen Berechnungen nach der letzten Menstruation. Nun ist aber bekannt, dass die fruchtbare Zeit einer Frau zwischen dem 11. und 19. Tag nach Beginn der Monatsblutung liegt, wodurch sich eine Unsicherheit in der Berechnung von bis zu 8 Tagen ergibt. Zudem können, wie zahlreiche Beispiele zeigen, Frauen ihren Zyklus regelrecht „überlisten“ und zu den unmöglichsten Zeitpunkten schwanger werden, wenn sie sich in besonderen psychischen Situationen befinden. Man berichtet von Frauen, die den einzigen Tag, an dem ihr Mann während des Krieges Fronturlaub hatte, für die Empfängnis ihres Kindes „nutzten“, obwohl dieser Tag nicht in ihre fruchtbare Zeit fiel. Während der Schwangerschaft treten bei Herannahen des natürlichen Geburtstermins immer wieder bestimmte Spannungszustände zwischen Mutter und Kind und zwischen den einzelnen Rhythmen des Kindes auf, die rhythmischen Gesetzmäßigkeiten unterliegen. Bei zusätzlichen Spannungen, denen die Mutter im Alltag ausgesetzt ist, kann das Kind „beschließen“, früher auf die Welt zu kommen. Während der Schwangerschaft treten oft Situationen ein, die es dem Kind – wenn es beispielsweise von der Mutter abgelehnt wird – „ratsam erscheinen lassen“, seine Chancen zu wahren und die nächste Gelegenheit zur Geburt zu nutzen. Es kann aber umgekehrt der Fall sein, dass ein Kind keinen Grund sieht, die wohlige Einheit mit der Mutter aufzugeben, und deshalb noch eine Weile zuwartet. Auch Angst kann die Ursache des zögerlichen Verhaltens sein. (Selbstverständlich geschieht das alles auf einer unbewußten, energetischen Ebene und nicht willkürlich, wie hier der Eindruck entstehen könnte.) Nun stimmen aber die für eine problemlose Geburt notwendigen Extrem-Aspekte bei den Funktionen in so einem Fall nicht: Es gibt weder eine Konjunktion im Stoffwechselbereich noch Oppositionen bei der Kreislauf- und Kopf-/Nervenfunktion. Doch sind an Tagen, an denen Früh- oder Spätgeburten – statistisch gesehen – häufiger vorkommen, Spiegelungen zu erkennen, die aber insgesamt schwächer ausfallen als bei einer normalen Geburt. Die Geburt verläuft dann meistens kompliziert, die Funktionen laufen schwerer an und sind vielfach schwächer als normal. Noch krasser verhält es sich bei künstlich eingeleiteten Geburten, weil dem Kind jegliche „Mitbestimmung“ genommen wird. Durch willkürliches Eingreifen in ein ansonsten natürliches Geschehen ist die normale Entwicklung des Kindes gefährdet. Oft kommt es in so einem Fall zu Konflikten in der Mutter-KindBeziehung, die im formalen Vorwurf des Kindes an die Mutter „Ich habe dich nicht gebeten, mich zur Welt zu bringen“ zum Ausdruck kommt. Was ist, wenn ein Kind verkehrt in der Gebärmutter liegt, also mit den Füßen nach unten und mit dem Kopf nach oben? Es zeigt sich, dass solcherart verkehrt gepolte Kinder auch durchwegs schwierige Geburten durchmachen (die Umpolung läuft nicht richtig). Sie haben im Leben auch vielfach größere Schwierigkeiten als normal gepolte Kinder. (Der Begriff „Pol“ steht hier nicht für sexuelle Neigungen, sondern für „Himmel“ und „Erde“.) Die Geburt des Menschen verläuft nach energetischen Gesetzmäßigkeiten.

Die Geburtsprägung

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Um Aussagen über die Anlagen eines Menschen zu machen, muß der Zeitpunkt der Befruchtung bekannt sein. Dieser ist, wie bereits erwähnt, nicht so ohne weiteres ermittelbar, wenn keine Aufzeichnungen vorliegen. Es müssen die Geburtsdaten von Mutter und Vater bekannt sein, sonst kann man die Familiensubstanz nicht bestimmen. Man kann sich häufig mit Fragen nach dem Geburtsgewicht oder der Zeugungssituation helfen, wird dabei aber Gefahr laufen, die Intimsphäre von Menschen zu verletzen. Wenn man den Angaben der Mutter über die Pünktlichkeit der Geburt folgt, ist mit Ungenauigkeiten zu rechnen. Es spielt eine große Rolle, ob die Zeugung 8 Tage früher oder später stattgefunden hat, weil sich die Lage der Vektoren in so einem Fall entscheidend ändert. Manchmal ist das Geburtsdatum des Vaters unbekannt, wodurch ein weiterer Unsicherheitsfaktor hinzukommt, da man nur die energetische Nähe zur Mutter als Basis für eine Beurteilung zur Verfügung hat. In diesem Fall kann man sich helfen, indem man die Rhythmen der Mutter bei Geburt des Kindes hernimmt und ihre Situation bei der Empfängnis daraus ableitet. Der männliche (aP) und der weibliche Rhythmus (eP) werden in etwa in entgegengesetzter Position gestanden haben, der intellektuelle Rhythmus (mP) ungefähr an der selben Stelle. Da das Kind energetisch nicht weit von der Mutter entfernt ist, ergibt sich daraus eine bestimmte Bandbreite von möglichen Stellungen, die man für eine Beurteilung heranziehen kann. Dietziker hat den umgekehrten, einfacheren Weg gewählt, wenn er Informationen über die Anlagen eines Menschen gewinnen wollte. Er zog die Geburtsauslösung (einen bis zwei Tage vor der Geburt) zur Beurteilung heran. Seine Vorgangsweise ist sicherlich nicht falsch, denn es besteht ja, wie wir gesehen haben, ein energetisch-zeitlicher Zusammenhang zwischen Empfängnis und Geburt: Die energetische Situation bei der Geburtsauslösung ist ein teilweise verzerrtes Spiegelbild jener bei der Empfängnis. Die Geburtsauslösung bestimmt außerdem die „Geburtsprägung“ des Kindes, die bereits im Kapitel über die Funktionsbelastungen erwähnt wurde. Es besteht somit ein Zusammenhang zwischen den Belastungen der Mutter am Tag der Empfängnis und jenen bei der Geburtsauslösung. Diese Belastungen übertragen sich auf das Kind und können zu entsprechenden Funktionsschwächen führen, die sich ein Leben lang auswirken. Man kann diese Schwächen als die „Achillesferse“ des Menschen bezeichnen, als seine persönliche Bürde, die er mit sich herumschleppen muß. Die übrigen Belastungen, die biorhythmisch möglich wären, werden mehr oder weniger „herausgefiltert“, d.h., sie treten kaum in Erscheinung. Die Anlagen zu Funktionsschwächen eines Menschen zeigen sich im Rhythmogramm der Mutter kurz vor der Geburt. Dietziker unterscheidet drei Typen, die ganz spezifische Belastungen aufweisen und drei unterschiedlichen Erbkreisen angehören: 1.

Der stoffwechselbelastete Typ gehört dem „schizophormen Erbkreis“ an, bei dem paranoide-katatone Formen auftreten können. Dieser Typ entsteht bei einer Belastung der Stoffwechselfunktion der Mutter etwa einen Tag vor der Geburt. Ausschlaggebend ist, ob der männliche (aP) und der weibliche Rhythmus (eP) einen 0°-, einen 90°- oder einen 180°-Aspekt aufweisen. Besonders oft findet man unter diesen Menschen einerseits Erfolgstypen, Kraftsportler, Manager, Politiker, andererseits aber kränkliche, schwächliche Typen mit häufiger Suchtneigung. Doppelgeschlechtlichkeit (Androgynismus) resultiert aus neutraler Positionierung von aP und eP im Kreis. Ihre Erscheinungsformen reichen von Zwittertum bis zur Vollmenschlichkeit, der Gleichgewichtung von Anima und Animus.

2.

Der kopfbelastete Typ gehört dem „paroxysmalen Erbkreis“ an, bei dem epileptoide-hysteroide Formen auftreten können. Dieser Typ entsteht bei einer Belastung der Kopf-/Nervenfunktion der Mutter etwa einen Tag vor der Geburt. „Linkser“ sind Menschen mit verstärkt gegengeschlechtlicher Prägung, d.h., beim Mann ist der männliche Rhythmus neutralisiert (belastet) und der weibliche aktiv (nicht belastet), bei der Frau ist der weibliche Rhythmus neutralisiert (belastet) und der männliche aktiv bzw. der aktive (nicht belastete) „Schiedsrichter“. Bei Linksern ist die rechte Gehirnhälfte dominierend, die u.a. für kreative Belange, für das zeitliche und qualitative Erfassen der Umwelt zuständig ist, während die linke Gehirnhälfte u.a. für die aktive Bewältigung und das gegenständliche Erfassen der Umwelt zuständig ist. (In den beiden Hemisphären finden sich also die beiden Achsen des Einheitskreises wieder: die waagrechte Zeitachse und die senkrechte Raumachse.) Linkser sind sachlicher, weniger emotionell,

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wesentlich suchtgefährdeter als Menschen, bei denen die linke GeGehirnhälfte dominiert, aber in den meisten Fällen intelligenter. Die Hemisphären wirken „überkreuz“ auf die Körperseiten, d.h., die rechte Gehirnhälfte steuert überwiegend die linke Körperhälfte. Daher zeigt Linkshändigkeit auch Rechtsdominanz auf. 3.

Der kreislaufbelastete Typ gehört dem „zirkulären Erbkreis“ an, bei dem manisch-depressive Formen auftreten können. Dieser Typ entsteht bei einer Belastung der Kreislauffunktion der Mutter etwa einen Tag vor der Geburt. Linksern mit Kopfbelastung entsprechen kreislaufbelastete Linkserinnen. Bei ihnen ist der eigengeschlechtliche Rhythmus belastet. Die Einteilung der Rhythmen in „eigengeschlechtlich“ und „gegengeschlechtlich“ entspricht wohl besser den Begriffen „Anima“ (steht für Gefühl, Seele) und „Animus“ (steht für Tatkraft, Antrieb) und stammt aus dem Gedankengut der Verfechter eines „männlichen“ und „weiblichen“ Biorhythmus.

Als spezielle Linksform tritt uns die Legasthenie entgegen. Sie äußert sich in ausgeprägter Lese- und Rechtschreibschwäche bei normaler bis überdurchschnittlicher Intelligenz, manchmal auch in schwächerer Gedächtnisleistung bzw. Wiedergabefähigkeit und Sehschwäche. Neben der gegengeschlechtlichen Prägung der normalen Linkser ist auch noch der intellektuelle Rhythmus (mP) belastet. Die Belastung erstreckt sich also über alle drei Rhythmen. Die Prägungsregeln (nach Dietziker): Typ Normal Linkser Linkser

Mutter eP belastet aP belastet eP belastet aP belastet + mP belastet

Kind männlich Weiblich Weiblich männlich

Prägung stark männlich, schwach weiblich stark weiblich, schwach männlich starke männliche Prägung starke weibliche Prägung wie Linkser

Bemerkungen linke Gehirnhälfte dominiert, Rechtshänder rechte Gehirnhälfte dominiert, Linkshänder Legastheniker

Legasthenie tritt häufiger auf, als allgemein bekannt ist. Wenn wir die Möglichkeiten dreifach belasteter Rhythmenstellungen berechnen, ergibt sich, dass rund 25% aller Menschen mit der Neigung zur Legasthenie auf die Welt kommen. Diese Neigung wird selten zur Störung, wenn die Eltern die Legasthenie nicht erkennen oder nicht als Störungen bewerten. Bei Kindern, die wegen ihrer Schwächen nicht verurteilt werden, kehren sich Schwächen bald in Stärken um, weil sie lernen müssen, mit drei belasteten Potentialen zu leben. Deshalb findet man unter Genies und Nobelpreisträgern einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Legasthenikern. Es gibt viele Menschen, die von ihrer Mutter mehrere Belastungen mitbekommen haben. Es wäre unsinnig, der Mutter den Vorwurf zu machen, dass sie ihr Kind „mit schwerem Marschgepäck auf die Reise geschickt“ hat. Tatsache ist, dass ein Kind auf Grund seiner Belastungen eine riesige Chance erhält, trotz aller Schwierigkeiten heranzuwachsen und zu reifen und dadurch Fähigkeiten zu erlangen, die ihm sonst nicht so ohne weiteres zufallen würden. Ein Sportler, der nicht bereit ist, große Schwierigkeiten zu überwinden, wird kaum Spitzenleistungen erzielen können. Der Mensch muß sogar dankbar sein, wenn er täglich physisch wie auch psychisch gefordert wird. Es ist klar, dass die oben getroffenen Zuordnungen nur die reinen Typen beschreiben, dass uns aber im Leben viel häufiger Mischtypen begegnen. Die Bandbreite ist wesentlich größer; die Psychologie kennt mehrere Typenreihen, ebenso die Astrologie, die Medizin usw. Die Vielfalt an Möglichkeiten soll einmal aus biorhythmischer Sicht verdeutlicht werden: Geht man davon aus, dass Frauen ungefähr 30 Jahre, Männer durchschnittlich 50 Jahre befruchtungs- bzw. zeugungsfähig sind, ergibt das eine Kombinationsmöglichkeit von etwa 200 Millionen (50 x 365,25) x (30 x 365,25) biorhythmischen Typen, die theoretisch gezeugt werden können. Es wird allerdings selten vorkommen, dass ein 65-jähriger Mann mit einer 15-jährigen Frau ein Kind zeugt, weswegen die tatsächliche Anzahl der Typen doch etwas geringer sein wird.

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Die Chance, dass zwei auf den Tag genau gleich alte Mütter am selben Tag befruchtet werden oder entbinden, ist anhand der Österreichische Geburtenstatistik mit 1:12.784 minimal. Wenn man diese Zahl nochmals mit den über 18.000 Möglichkeiten des Rhythmenstandes des Vaters bei der Zeugung dividiert, ist die Aussicht, einmal einem echten biorhythmischen Doppelgänger zu begegnen, gleich Null, außer, man ist ein eineiiger Zwilling. Auch die Astrologen behaupten, dass kaum ein Mensch dem Anderen im Radixhoroskop gleichen kann; er kann ihm höchstens ähneln. Selbst wenn unter 10 Milliarden Menschen bei 200 Millionen verschiedenen Zeugungsmöglichkeiten eines einzigen Tages theoretisch 50 Menschen auf der Erde herumlaufen, deren biorhythmische Grundkonzeption identisch ist, muß man davon ausgehen, dass deren Eltern selbst wiederum jeweils andere Grundkonzeptionen mitbrachten und die Aspektstammbäume der 50 Menschen voneinander abweichen. Noch dazu hat jeder von ihnen seinen individuellen Teil seines Lebensplans verwirklicht, hat jeder individuelle Umwelteinflüsse erfahren und wurde jeder für sich individuell moduliert. Damit erledigt sich die Frage, ob alle Menschen, die am selben Tag geboren werden, auch dasselbe erleben, von selbst.

9. Ergänzende Zusammenfassung Der Energiekreis aktiv laden

Sommerpol

Fühlingsqualität beginnen, wachsen planen, initiativ werden sanguinisch, beschwingt erfassen, lernen

Aktiv Entladen Sommerqualität blühen, reifen handeln cholerisch, emotionell sich auseinandersetzen

Frühlingspol Herbstpol betrachten, wahrnehmen phlegmatisch, emotionslos ausruhen sich sammeln, ruhen Winterqualität passiv laden

einordnen melancholisch, besinnlich beenden vergehen Herbstqualität passiv entladen

Winterpol

Der Aufbau des Energiesystems im Menschen

VP

Solare Rhythmen

Lebenskraft Vital Power aP

eP

mP

Sonne, Mond

Resonanzebene

Energiefeld des Menschen

Regelelemente

Motorikum, Sensorium, Regulativum

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SF

KF

Funktionen

Stoffwechsel, Kopf-/Nerven, Kreislauf

NF

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Zusammenfassung Die psychodynamische Rhythmik steht in der Mitte einer Reihe von Basis- und Grenzwissenschaften, die sich mit dem Phänomen „Leben“ befassen. Stand die Naturwissenschaft der orthodoxen Biorhythmik bislang skeptisch gegenüber, so sollten die Erkenntnisse der chronobiologischen und psychodynamischen Forschung der letzten Jahre dazu beigetragen haben, ihre Kritik verstummen zu lassen. Die Wissenschaft von heute baut auf den Fehlern und Irrtümern von gestern auf. Das Stimmige entwickelt sich aus dem Unstimmigen. Die esoterischen Grundsätze 1. die Vielfalt beschreibt die Einheit, die Einheit umschließt die Vielfalt 2. alles steht mit allem in Verbindung und Beziehung (Analogien) 3. alles entwickelt sich in Zyklen (Evolution) gelten auch für die modernen Wissenschaften. Die psychodynamische Rhythmik zeigt die Gesetze der Bewußtseinsevolution auf, ein Gebiet, das bisher hauptsächlich den Geisteswissenschaften und der Esoterik vorbehalten war. Die Auswirkungen der Bewußtseins-entwicklung im täglichen Leben sind aber für die Naturwissenschaft von großem Interesse. Die psychodynamische Rhythmik bietet ihr hier einen neuen Zugang, indem sie die bioenergetische Seite des Lebensprozesses erschließt und sichtbar macht. Das System von den drei schwingenden Regelelementen, die der Lebenskraft entspringen und die Funktionen steuern, ist in sich perfekt. In welche alte (westliche oder östliche) Betrachtungsweise oder Methodik wir auch hineinleuchten – überall zeigen sich Parallelen, Analogien und Zusammenhänge: mit Tönen, Farben und Planetenschwingungen, mit den Zahlenprinzipien, mit der Chakra-Organisation, mit elektrodynamischen Phänomenen, mit chemischen Verbindungen, mit biochemischen Prozessen usw. Die psychodynamische Rhythmik spannt einen weiten Bogen von der ursprünglichen Auffassung von zwei polaren Substanzrhythmen (männlich und weiblich) über die Dreiteilung des Menschen (Körper, Seele, Geist) bis hin zur differenzierteren Auffassung über die physiologische und psychologische Seite des Lebens unter Einbeziehung der drei Funktionen, um schließlich zur Erkenntnis des Eingebundenseins in ein übergeordnetes kosmisches Geschehen zu gelangen. Sie erfüllt somit die Forderung nach wissenschaftlicher Ganzheitlichkeit.

10. Die praktische Anwendung Vorbemerkung Da es sich bei allen energetischen Phänomenen im Menschen um Auswirkungen der Lebensschwingungen handelt, sind auch die Anwendungsmöglichkeiten der psychodynamischen Rhythmik und der auf ihren Methoden beruhenden Computerprogramme (PDR, VPA, VEP) praktisch unbeschränkt. Sie umfassen alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens: Gesundheit, Wohlbefinden, Freizeit, Urlaub, Sport, Partnerschaft, Kinder, Berufsleben, Wirtschaft, öffentlicher Dienst. Es ist für jeden Menschen nützlich und hilfreich, wenn er über die laufenden Veränderungen seiner energetischen Natur Bescheid weiß. Selbstverständlich möchte jeder sein Leben optimal gestalten und daher die Qualität der Zeit bestmöglich nutzen; das wäre in der heutigen Zeit mit ihren großen Anforderungen sogar für die meisten Menschen eine absolute Notwendigkeit. Ein besonderer Vorteil ist, dass man bei der Nutzung eines der oben genannten Programme immer mehr in sich hinein zu horchen beginnt und bald selbst den energetischen Wandel wahrnimmt. Die Beschäftigung mit der psychodynamischen Rhythmik veranlaßt uns zur Selbstbeobachtung und wird zur Quelle der Selbsterkenntnis. 106

Wer über die psychosomatischen Auslösungen und Übertragungen Bescheid weiß, wird viel sorgsamer auf sein Seelenleben achten. Wer die nach innen oder nach außen gekehrten (introvertierten oder extrovertierten) Phasen für sein Privat- und Berufsleben optimal nutzt, wird an Harmonie gewinnen. Er wird erkennen, dass das Auftauchen von manischen oder depressiven Phasen etwas Natürliches ist, und sich manchen Gang zum Arzt ersparen. Er wird bemerken, dass jede schwierige Zeit nach wenigen Tagen von einer guten Zeit abgelöst wird, und nicht mit seinem Schicksal hadern. Er wird den ständigen Wechsel von leistungsfähigen, flexiblen oder dynamischen Zeiten ins Gegenteil erfahren und erkennen, dass alles von der Natur sehr weise geregelt ist, um Tun und Lassen in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen. Wer auf seine energetische Natur achtet, wird mit seinen Kräften haushalten und daher selten energetische Probleme bekommen. Dazu ist es ratsam, ein „energetisches Tagebuch“ zu führen und alle körperlichen, seelischen und geistigen Besonderheiten aufzuschreiben. Auf diese Weise bekommt man ein untrügliches Gespür für das innere rhythmische Geschehen. In der Partnerschaft ist es vorteilhaft, wenn man über die energetischen Voraussetzungen, die sich in den fixen Aspekten zeigen, von Anfang an Bescheid weiß. Nicht umsonst heißt es in einem Sprichwort: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet!“ Die variablen Aspekte zwischen den unterschiedlichen Energiebereichen bestimmen den Alltag. Wenn man die Qualität der Zeit für das Zusammenleben erkennen und nutzen kann, wird jede Partnerschaft davon profitieren. Man wird begreifen, dass Probleme im zwischenmenschlichen Bereich energetische Ursachen haben. Das Resultat dieser Erkenntnis ist ein besseres Verständnis für den Mitmenschen. Mit Hilfe der neuen Computerprogramme kann die energetische Natur des Menschen und die energetische Situation zwischen den Menschen aufgedeckt, dargestellt und analysiert werden. Die Programme sind für alle Arten von Analysen ausgelegt: für eine einzelne Person, für zwei Partner, für ein Team; für einen Tag oder für einen Zeitraum bis zu einem Monat.

Die einzelnen Anwendungsbereiche In der folgenden Übersicht werden die einzelnen Bereiche, in denen man mit Hilfe der psychodynamischen Methoden und der auf ihnen beruhenden Computerprogrammen wertvolle Informationen gewinnen kann, näher erläutert. Der Bildteil enthält dazu eine Reihe praktischer Beispiele. 1. Gesundheit und Wohlbefinden a) Die beste Zeit für Kuren und Fasten Eine Aufbaukur wird man dann starten, wenn die Stoffwechselfunktion in der Ladungsphase schwingt. Die Wirkung wird um so stärker ausfallen, je größer der Funktionsvektor ist. Eine Entschlackungskur bzw. Fastenkur beginnt man am besten, wenn der Vektor der Stoffwechselfunktion am Sommerpol steht. Auch hier liefert ein großer Vektor besonders günstige Ergebnisse. Eine Trinkkur ist besonders dann erfolgreich, wenn die Kreislauffunktion in der Ladungsphase schwingt, während man in der Entladungsphase viel Flüssigkeit verliert (in der Sommerphase besonders durch Transpiration, in der Herbstphase über die normale Ausscheidung). b) Geeignete Operationstermine Bei Operationen ist zu beachten, dass keine Funktionsbelastungen (Konjunktion, Opposition, Spiegelung) vorliegen. Dabei ist auf den Zusammenhang von Funktionen und Körperbereichen zu achten: Kopfbereich und Kopf-/Nerven-Funktion, Brustraum und Kreislauffunktion, Bauchraum samt Gliedmaßen und Stoffwechselfunktion. Wenn die Kopf-/Nervenfunktion stark ist und in der Ladungsphase schwingt, ist die Schmerzempfindlichkeit größer als an anderen Tagen. Stärkere Blutungen können in der Entladungsphase der Stoffwechselfunktion auftreten. c) Vernünftiger Gebrauch von Medikamenten

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Während der Ladungsphase der Stoffwechselfunktion werden Medikamente besonders gut aufgenommen; sie können ihre Wirkung relativ leicht entfalten. In der Entladungsphase ist es genau umgekehrt. Daher wäre eine phasenangepaßte Einnahme von Medikamenten zu empfehlen: geringere Dosis in der Ladungsphase, etwas höhere Dosis in der Entladungsphase. Wenn die Phasen nicht beachtet werden, kann es entweder zu Minderwirkungen oder zu stärkeren Nebenwirkungen kommen. d) Krankheit und Rekonvaleszenz Für entzündliche, fieberhafte Krankheiten ist der aP-Rhythmus zu beachten. Die akute Phase beginnt meistens am Frühlingspol, baut sich bis zum Sommerpol auf, um bis zum Herbstpol abzuklingen. Danach beginnt die Erholungsphase. Dabei wird man bemerken, dass sowohl Entzündungen als auch Fieberschübe vor allem in der Nähe des Sommerpols auftauchen. Die Rekonvaleszenz ist in der Passivphase besonders erfolgreich, wobei im Herbstsektor eine Entgiftung und im Wintersektor eine Beruhigung zu beobachten ist. e) Analysen für Therapeuten Für Therapeuten gelten drei Grundsätze, von denen der Erfolg ihrer Therapie abhängt: 1. Die energetische Nähe zum Patienten (Klienten): Je enger die Aspekte sind, in desto stärkerem Maße kann der Therapeut auf seinen Patienten einwirken. Wenn hingegen eine Ergänzung gesucht wird, sind weite Aspekte vorteilhafter. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein „Zuviel“ abgebaut werden soll. 2. Die Tagesverfassung des Patienten: An belasteten Tagen zeigen sich die aus der energetischen Situation der Mutter bei der Geburtsauslösung ermittelten Funktionsstörungen besonders stark. 3.

Die Tagesverfassung des Therapeuten: Nicht an allen Tagen ist der Therapeut imstande, Energien auf seinen Patienten zu übertragen. Er wird also die Behandlungstermine so wählen, dass er – je nach Notwendigkeit und Energiequalität der Funktionen – Energien ableiten oder verstärken kann.

f) Psychosomatische Auslösungen und Übertragungen Eine psychosomatische Übertragung kann nur bei total-synchronem Schwingen von mindestens einem Biorhythmus und mindestens einer Funktion erfolgen. Meistens kommt die Auslösung von einem der drei Bewußtseinselemente und überträgt sich dann auf eine der drei Funktionen. Wenn zudem noch der Harmonierhythmus an der Übertragung beteiligt ist, können sich die Auswirkungen auf den gesamten Menschen erstrecken. g) Belastungen der drei Funktionsbereiche Stoffwechsel, Kreislauf und Kopf/Nerven Phasen von Funktionsbelastungen sind etwas ganz Natürliches und kommen in regelmäßigen Abständen vor. Sie dauern entweder nur einen Tag oder 6 bis maximal 12 Tage. Sie treten besonders in Oppositions- oder Konjunktionslagen, aber auch bei Spiegelungen auf, und zwar hauptsächlich in den von der Mutter bei der Geburtsauslösung belasteten Bereichen. h) Der Einfluß der Mondphasen Die Mondphasen üben eine verstärkende oder schwächende Wirkung auf die Funktionen aus. Verstärkungen gibt es immer dann, wenn die Mondphasen den Funktionsphasen entsprechen. Das heißt, der zunehmende Mond verstärkt eine Funktionswirkung in der Ladungsphase, vor allem dann, wenn die Funktionsstärke r zunimmt. Der abnehmende Mond verstärkt hingegen die entwässernde bzw. entschlackende oder entgiftende Wirkung der entladenden Kreislauf- und Stoffwechselfunktion. Der Vollmond verstärkt daher die Funktionsbelastung bei einer Spiegelung um den Sommerpol, der Neumond eine solche bei einer Spiegelung um den Winterpol. i)

Haushalten mit den Kräften

Da die verschiedenen Computerprogramme die energetische Situation der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufzeigen, ist es einfach, bei allen Vorhaben mit einem zeitlichen Spielraum den besten Zeitpunkt zu 108

wählen, an dem diese Vorhaben am leichtesten und effizientesten ausgeführt werden können. Dies erfolgt in Übereinstimmung mit dem „ökonomischen Prinzip“, wonach ein optimales Ergebnis mit dem geringsten Aufwand an Zeit und Energie erzielt werden soll. j)

Wechselnde Stimmungslagen

Es sind weniger die äußeren Ursachen als vielmehr die inneren, die zu einem Stimmungsumschwung führen. Ein Blick auf die Lage des emotionalen Rhythmus im Energiekreis genügt, um sich Klarheit zu verschaffen und mit schwankenden Stimmungen besser umzugehen. k) Manische oder depressive, verinnerlichte oder veräußerlichte Phasen Immer wieder können im Alltag überaktive und gedämpfte Phasen beobachtet werden, deren Ursachen energetischer Natur sind. Mondphasen und Wetterveränderungen können hier verstärkend oder dämpfend wirken. Ist der Vektor der Lebenskraft sehr groß, wird der persönliche Zustand als manisch empfunden; ist er sehr klein, kann er depressiv wirken. In der Aktivphase wird der Zustand akut, in der Passivphase latent. Hand in Hand mit manischen oder depressiven Zuständen zeigen Zeiten mit kleinem Vektor Verinnerlichung, solche mit großem Vektor Veräußerlichung an. In welcher Qualität der jeweilige Zustand erlebt wird, entscheidet der Sektor, in dem sich der Vektor befindet. l)

Hemmungen, Krisen und Stagnation

Immer wieder kommt es vor, dass der Vektor der Lebenskraft sehr klein wird und eine geringe bis rückläufige Drehgeschwindigkeit aufweist. Das Tempo, in dem sich die gesamtenergetische Situation verändert, entscheidet darüber, ob ein Zustand als gehemmt, stagnierend oder krisenhaft erlebt wird. Geringe Veränderungen machen sich als Hemmung oder Stagnation bemerkbar, rückläufige Phasen als Krisen. In erster Linie entscheidet aber der persönliche Entwicklungsstand über die Qualität solcher Phasen. m) Harmonische, ruhige und ausgeglichene Zustände Wenn eine zentrierte Situation auftritt, wenn also der Vektor des Harmonierhythmus sehr klein ist, kann sich bei einer gereiften Persönlichkeit ein besonders harmonischer Zustand einstellen, der allerdings von einer geringen Leistungsfähigkeit begleitet wird. n) Schwankungen in der Leistungsfähigkeit, Dynamik und Flexibilität Wenn der Vektor des Harmonierhythmus einen Maximum- oder Minimumwert erreicht, können kurzzeitige Energieschwankungen auftreten. Es ist interessant und hilfreich, das tägliche Auf und Ab der Lebenskraftfunktionen zu beobachten und persönliche Vorhaben darauf abzustimmen. 2. Freizeit und Urlaub a) Aktive und meditative Zeiten b) Regenerationsmöglichkeiten vom Berufsstreß c) Urlaubsplanung: Abstimmung mit der Leistungsfähigkeit Wird es ein Aktiv- oder ein Erholungsurlaub? Für den arbeitenden Menschen ist die Erholung während der Urlaubszeit besonders wichtig. Die Wahl der richtigen Urlaubsart am richtigen Urlaubsort sollte ein fixer Bestandteil der Urlaubsplanung sein. Mit Hilfe des Computerprogramms VEP professional ist es dem Hotelier möglich, den Gast bereits beim Buchen oder bei dessen Ankunft energetisch zu beraten, damit dieser das Beste aus seinem Urlaub macht und die richtigen Aktivitäten setzt. Wie sich eine falsche Urlaubsplanung auswirken kann, soll an einem persönlichen Beispiel erläutert werden:

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Max Uray: Für 1981 hatte ich meinen Sommerurlaub in Maria Alm am Steinernen Meer geplant. Ich wollte diesmal eine Reihe von Bergen besteigen, doch eine dreitägige Regenperiode machte mir einen Strich durch die Rechnung. Die Tage darauf kam aber auch keine rechte Lust in mir auf, mich nach dem langen Berufsstreß des vergangenen Jahres körperlich zu verausgaben. Also kaufte ich mir ein paar Bücher und verbrachte die meiste Zeit meines Urlaubs mit Lesen. Hätte ich damals meine energetische Situation beachtet, wäre ich nicht in die Berge, sondern irgendwohin ans Meer gefahren. Ich hätte gewußt, dass die leistungsschwache Zeit, die mir bevorstand, nicht zu einem Aktivurlaub taugt. 3. Sport a) b) c) d) e) f)

Trainingsaufbau: Ruhephasen, leichtes oder intensives Training Zeiten höchster Leistungsentfaltung Turnierplanung Die richtige Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr Beachtung von physiologischen Störfaktoren (Funktionsbelastungen) Das beste Team für jeden Tag

Im Sport wirkt sich die Beachtung der energetischen Entwicklung in Hinblick auf Trainings- und Ruhephasen und auf das Erbringen von Höchstleistungen an Wettkampftagen besonders positiv aus. Man wird sich nicht immer die Wettkämpfe, an denen man teilnehmen will, aussuchen können. Dennoch wird man die energetischen Besonderheiten, die an den Wettkampftagen herrschen werden, im vorhinein erkennen und sich dementsprechend darauf einstellen. Max Uray: „Ich habe einige Zeit Boris Becker beobachtet. Da mir sowohl seine Daten als auch die seiner Eltern bekannt waren, wußte ich über seine eklatante Kopfbelastung von Geburt an Bescheid. An manchen Tagen war mir schon im vorhinein klar, dass er Schwierigkeiten mit seinem Gegner bekommen werde, weil eine Kopfbelastung an der Reihe war. Regelmäßig verlief das Spiel am Rande einer Niederlage, regelmäßig schimpfte Boris mit seinem bekannten ‚Mist!‘ auf sich ein, regelmäßig erklärte er im Interview, dass er einein ‚Blackout‘ gehabt habe.“ Im Teamsport kommt es häufig vor, dass Spieler, die besonders leistungsfähig und dynamisch wären, auf der Ersatzbank sitzen, während einige Stammspieler „nicht so gut drauf sind“ und demgemäß auch schwächere Leistungen erbringen. Wer mag es aber dem Trainer verübeln, dass er lieber auf „Nummer Sicher“ geht? Für den Spitzensport sind die psychodynamischen Methoden besonders wichtig. Nicht nur der Generalsekretär der Bundessportorganisation Österreichs, Dr. Walter Pillwein, und der Leiter der Steiermärkischen Landes-Sportabteilung, Amtsrat Peter Bergmann, haben die um ein Vielfaches größeren Möglichkeiten der psychodynamischen Methoden gegenüber der klassischen Biorhythmik erkannt. Auch der Direktor der Bundesanstalt für Leibeserziehung in Graz, Dr. Dieter Moshuber, der für die Sportausbildung zuständig ist, arbeitet intensiv mit einem VPA-Programm. 4. Partnerschaft a) b) c) d) e) f) g)

Anziehung und Abstoßung, Sympathie und Antipathie Verstärkung oder Ergänzung Veränderungen im Dominanzverhalten: Hammer oder Amboß Die energetische Führung Die fixen und variablen Partnerschafts-Aspekte Prognosen für die Planung gemeinsamer Aktivitäten Zeiten der energetischen Übereinstimmung

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In der Partnerschaft ist die Anwendung der psychodynamischen Rhythmenmethoden von besonderem Vorteil. Man erhält Aufschluß über die grundlegenden Voraussetzungen – fixe Aspekte, energetische Führung, Verstärkung oder Ergänzung – und über die sich täglich ändernden Rahmenbedingungen im partnerschaftlichen Alltag: variable Aspekte, Phasen des energetischen Gleichschwingens oder der Spannung, Veränderungen der Dominanzsituation, Wiederholungen und Lernschritte usw. Wenn sich zwei Menschen zu einer Partnerschaft entschließen, helfen ihnen die Analysemöglichkeiten der Programme bei der Einlösung der Forderung „Drum prüfe, wer sich ewig bindet“. 5. Kinder a) Einflußnahme auf die Potentiale des zukünftigen Kindes durch Planung des richtigen Zeugungstermins b) Bestimmung des Geschlechts schon vor der Zeugung c) Ermittlung der Potentiale, Stärken, Schwächen und Lebensaufgaben aus der Zeugungssituation d) Ein Kind der Liebe, der Lust oder der Gewalt? e) Die „vererbten“ Schwächen von Geburt an f) Typenzugehörigkeit g) Neigung zur Legasthenie h) Ermittlung des Animus-Anima-Verhältnisses aus der Geburtsprägung Für Analysen, die Kinder betreffen, braucht man Fingerspitzengefühl und ein wertfreies Urteilsvermögen. Vor allem, wenn es um Kinder geht, die nicht zur eigenen Familie gehören, ist Einfühlungsvermögen gefordert, denn nur allzu leicht kann man die Intimsphäre anderer Menschen verletzen. Selbst wenn es relativ leicht wäre, ein Computerprogramm zu schreiben, das die Analysen über Kinder mit objektiven Formulierungen unterstützt, sollte man sich so einen Schritt genau überlegen, um der Scharlatanerie nicht Tür und Tor zu öffnen. Deshalb ist es sinnvoll, wenn jeder Anwender zuerst in seinem eigenen Kreis Analysen durchführt, bis er sich die nötige Sicherheit in der Interpretation erarbeitet hat. 6. Berufsleben a) b) c) d)

Ermittlung der Teamwerte und -kennziffern (neuer) Mitarbeiter Optimierte Aufstellung von Unterteams Steigerung der Motivation, Leistungsbereitschaft und Effizienz Energy-Management für heikle Projekte e) Planung der besten Termine für wichtige Besprechungen, für Mitarbeiterschulungen, für Urlaube ... Wenn mehrere Menschen längere Zeit miteinander verbringen, ist es besonders wichtig, dass der Energieund Informationsfluß unter ihnen funktioniert. Das gilt sowohl für den Arbeitsplatz als auch für Patienten in Krankenhäusern, für Kinder in Heimen, für Altersheime, Gefängnisinsassen oder Expeditionsteilnehmer. Der Eine oder Andere wird sich vielleicht noch an ein Interview mit Reinhold Messner erinnern, der bei der Überquerung des Südpols einige Schwierigkeiten mit seinem Kameraden Arped Fuchs hatte. Die Analyse ihrer Daten ergab, dass ihre Energien zu konträr waren, um eine längere harmonische Partnerschaft zu gewährleisten. Zwischen Reinhold Messner und Peter Habeler, die den Mount Everest ohne Sauerstoff bestiegen, gab es weniger Probleme. 7. Wirtschaft und Öffentlicher Dienst a) Auswahl des am besten in ein bestehendes Team passenden Stellenbewerbers b) Auswahl der Mitarbeiter mit den besten energetischen Voraussetzungen für schwierige Aufgaben c) Bereitstellung wichtiger Informationen bei größeren Umstellungen im Personalbereich d) Betriebsklima-Untersuchungen und -Verbesserungen e) Bildung homogener oder verstärkender Teams f) Optimierung bestehender Teams durch „Arbeitsplatz-Rochaden“ g) Vermeidung von Leistungsschwankungen im Arbeitsprozeß

111

h) Einführung des „Energy-Managements“: Kennziffern über die aktuelle und zukünftige Situation von Mitarbeitern und Teams Max Uray: „Vor einigen Jahren wollte ein Unternehmensberater aus Salzgitter in Norddeutschland meine Analysemethoden für Teams testen und bat seinen Freund, einen Großunternehmer aus der Baustoffrecycling-Branche, mir die Daten aller Personen aus einem nicht näher definierten Bereich seiner Firma zu liefern. Mir wurden weder Name noch Position dieser Personen genannt. Bei meinem nächsten Besuch präsentierte ich die Ergebnisse. Der Unternehmer war höchst erstaunt, was ich alles, ohne die Personen zu kennen, über die – wie sich nachträglich herausstellte – oberste Etage seiner Firma (ihn eingeschlossen) herausgefunden hatte, welche Gruppierungen sich gebildet hatten, welche Teamqualitäten herrschten, wer den Ton angab und welche Unrundheiten es gab.“ 8. Testanalyse „Verkehrsunfälle“ Im Jahre 1999 wurde dem Kuratorium für Verkehrssicherheit in Wien das Angebot unterbreitet, die Aussagemöglichkeiten der psychodynamischen Methoden bei Verkehrsunfällen zu testen. Dr. Werner Klemenjak, Verkehrspsychologe und leitender Angestellter, überreichte eine Liste mit den Geburtsdaten von 45 Personen. Bei jeder Person war eine Kalenderwoche angegeben. In einem Doppel-Blindversuch sollte herausgefunden werden, wer von diesen 45 Personen überhaupt einen Verkehrsunfall hatte, und wenn, wann genau dieser passierte. Die Chancen, bei einer Person einen Treffer zu landen, standen 1:2. Die Chancen, den richtigen Wochentag zu erwischen, standen 1:7. Bei 45 Personen standen die Chancen also 1:(2x7x45) = 1:630. Die Trefferquote, die bei diesem Test erzielt wurde, war rund 50%, was bei den geringen Trefferchancen einen äußerst hohen Wert darstellte.

11. Tabellen für die praktische Arbeit Die folgenden Tabellen - Der Energiekreis - Die drei Potentiale - Die Funktionen - Die partnerschaftlichen Aspekte liefern bei der praktischen Arbeit mit den Computerprogrammen Hinweise, die eine Deutung oder Auslegung der Grafiken oder Tabellenwerte wesentlich erleichtern. Um sie stets bei der Hand zu haben, sollten sie ausgedruckt werden.

112

Der Energiekreis Aktivphase Sommerpol



Frühlingsqualität: wachsen, blühen planen, initiativ werden sanguinisch, beschwingt erfassen

Sommerqualität: reifen handeln cholerisch, emotional sich auseinandersetzen

Frühlingspol

Herbstpol

wahrnehmen emotionslos, phlegmatisch ausruhen Winterqualität: ruhen

einordnen melancholisch, besinnlich beenden Herbstqualität: beenden, ernten

← Winterpol

Passivphase Die Energiebereiche: aP - Antriebs-Potential (Handeln und Wollen) eP - Emotionales Potential (Gefühle, Stimmungen) mP - Mentales Potential (Denken, Konzentration) VP - Lebenskraft: Kräftebalance, Harmonie (Zentrierung)

113

Das Antriebspotential mich treibt“ Handlungskräfte, Willenskräfte, Triebe Element „Feuer“ Potenz

„Was

aP

Motorikum 23 Tage Zyklus

114

Grade Symbol Bezeichnung 0° W F Frühlingspol Wechsel von der Passiv- in die Aktivphase 0°-90° F Frühlingssektor Ladungsphase, Aktivphase 90° F S Sommerpol Wechsel von der Ladungs- in die Entladungsphase 90°-180° S Sommersektor Entladungsphase, Aktivphase 180°

S

180°270° 270°

270°360°

H H

H

W

W

Herbstpol Wechsel von der Aktiv- in die Passivphase Herbstsektor Entladungsphase, Passivphase Winterpol Wechsel von der Entladungs- in die Ladungsphase Wintersektor Ladungsphase, Passivphase

Der zunehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor Der abnehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor

Das emotionale Potential mich bewegt“ Stimmungen, Launen, Gefühle Element „Wasser“ Qualitäten

Qualität energetische Beeinträchtigung größte Ladungstätigkeit initiativ werden, losstarten, beginnen Unternehmungslust, impulsive Phase dynamische Beeinträchtigung höchste Aktivität, maximal geladen

W

und

F

S

und

H

Dauer 1 Tag 5,75 Tage 1 Tag

Leistungen erbringen, tun, handeln, durchführen Willensstärke, aggressive Phase energetische Beeinträchtigung größte Entladungstätigkeit die Arbeit zu Ende bringen, loslassen, aufhören Beherrschung, kontrollierte Phase dynamische Beeinträchtigung stärkste Passivität, maximal entladen

5,75 Tage

rasten, entspannen Gelassenheit, Erholungsphase

5,75 Tage

1 Tag 5,75 Tage 1 Tag

Der Vollmond verstärkt die Energie am Sommerpol (ca. 90°) Der Neumond verstärkt die Energie am Winterpol (ca. 270°)

„Was

eP 115

Sensorium 28 Tage Zyklus

Grade Symbol Bezeichnung 0° W F Frühlingspol Wechsel von der Passiv- in die Aktivphase 0°-90° F Frühlingssektor Ladungsphase, Aktivphase 90° F S Sommerpol Wechsel von der Ladungs- in die Entladungsphase 90°-180° S Sommersektor Entladungsphase, Aktivphase 180° S H Herbstpol Wechsel von der Aktiv- in die Passivphase 180°H Herbstsektor 270° Entladungsphase, Passivphase 270° H W Winterpol Wechsel von der Entladungs- in die Ladungsphase 270°W Wintersektor 360° Ladungsphase, Passivphase Der zunehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor Der abnehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor

W

und

F

S

und

H

Qualität energetische Beeinträchtigung größte Ladungstätigkeit emotionale Reaktionen, lebhaft sanguinische Phase dynamische Beeinträchtigung höchste Aktivität, maximal geladen

Dauer 1 Tag

emotionale Ausstrahlung, erregbar cholerische Phase energetische Beeinträchtigung größte Entladungstätigkeit emotionale Kontrolle, besonnen melancholische Phase dynamische Beeinträchtigung stärkste Passivität, maximal entladen

7 Tage

emotionale Ruhe, leidenschaftslos phlegmatische Phase

7 Tage

7 Tage 1 Tag

1 Tag 7 Tage 1 Tag

Der Vollmond verstärkt die Energie am Sommerpol (ca. 90°) Der Neumond verstärkt die Energie am Winterpol (ca. 270°)

116

Das mentale Potential erkennen läßt“

„Was mich

Geisteskräfte, Verstandesfunktionen Element „Luft“ Quantitäten

mP

Regulativum 33 Tage Zyklus

Grade Symbol Bezeichnung 0° W F Frühlingspol Wechsel von der Passiv- in die Aktivphase 0°-90° F Frühlingssektor Ladungsphase, Aktivphase 90° F S Sommerpol Wechsel von der Ladungs- in die Entladungsphase 90°-180° S Sommersektor Entladungsphase, Aktivphase 180° S H Herbstpol Wechsel von der Aktiv- in die Passivphase 180°H Herbstsektor 270° Entladungsphase, Passivphase 270° H W Winterpol Wechsel von der Entladungs- in die Ladungsphase 270°W Wintersektor 360° Ladungsphase, Passivphase

Qualität energetische Beeinträchtigung größte Ladungstätigkeit auffassen, sich mit etwas auseinandersetzen kreative Lernphase dynamische Beeinträchtigung höchste Aktivität, maximal geladen

Dauer 1 Tag 8,25 Tage 1 Tag

sich ausdrücken, sprechen, schreiben kreative Phase energetische Beeinträchtigung größte Entladungstätigkeit analysieren, logisch überlegen Einordnungsphase dynamische Beeinträchtigung stärkste Passivität, maximal entladen

8,25 Tage

sich erinnern, sich besinnen Wiederholungsphase

8,25 Tage

1 Tag 8,25 Tage 1 Tag

117

Der zunehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor Der abnehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor

W

und

F

S

und

H

Die Stoffwechselfunktion Organismus“

Der Vollmond verstärkt die Energie am Sommerpol (ca. 90°) Der Neumond verstärkt die Energie am Winterpol (ca. 270°)

„die Chemie im

Produktion, Umwandlung, Wärme physiologischer Bereich: Bauch; Verdauung, endokrine Drüsen, Blutzusammensetzung, Gefäßsystem, Zellstoffwechsel, Muskelversorgung

SF

psychologischer Bereich: Verarbeitung und Umwandlung (Transformation) der Bewußtseinsinhalte 644 Tages-Periode mit 33 Zyklen

118

Grade Symbol Bezeichnung 0° W F Frühlingspol Wechsel von der Passiv- in die Aktivphase 0°-90° F Frühlingssektor Ladungsphase, Aktivphase 90° F S Sommerpol Wechsel von der Ladungs- in die Entladungsphase 90°-180° S Sommersektor Entladungsphase, Aktivphase 180° S H Herbstpol Wechsel von der Aktiv- in die Passivphase 180°H Herbstsektor 270° Entladungsphase, Passivphase 270° H W Winterpol Wechsel von der Entladungs- in die Ladungsphase 270°W Wintersektor 360° Ladungsphase, Passivphase Der zunehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor Der abnehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor

Qualität energetische Beeinträchtigung größte Ladungstätigkeit leichte Einlagerung von Nährstoffen Speicherungsphase Dynamische Beeinträchtigung höchste Aktivität, maximal geladen

W

und

F

S

und

H

Dauer 1 Tag 6 Tage 9 Stunden 1 Tag

leichte Verwertung von Nährstoffen Verarbeitungsphase energetische Beeinträchtigung größte Entladungstätigkeit leichte Entsorgung von Abfallstoffen Entschlackungsphase dynamische Beeinträchtigung stärkste Passivität, maximal entladen

6 Tage 9 Stunden 1 Tag

leichte Aufnahme von Nährstoffen Appetitphase

6 Tage 9 Stunden

6 Tage 9 Stunden 1 Tag

Der Vollmond verstärkt die Energie am Sommerpol (ca. 90°) Der Neumond verstärkt die Energie am Winterpol (ca. 270°)

Die Kreislauffunktion Organismus“

„die Physik im

Bewegung, rhythmischer Ablauf, Transport physiologischer Bereich: Brust; Durchblutung, Lymphsystem, Blutdruck, Puls, Atemfunktion, Sauerstoffaustausch

KF

psychologischer Bereich: Austausch und Weiterleitung der Bewußtseinsinhalte

119

924 Tages-Periode mit 23 Zyklen

Grade Symbol Bezeichnung 0° W F Frühlingspol Wechsel von der Passiv- in die Aktivphase 0°-90° F Frühlingssektor Ladungsphase, Aktivphase 90° F S Sommerpol Wechsel von der Ladungs- in die Entladungsphase 90°-180° S Sommersektor Entladungsphase, Aktivphase 180° S H Herbstpol Wechsel von der Aktiv- in die Passivphase 180°H Herbstsektor 270° Entladungsphase, Passivphase 270° H W Winterpol Wechsel von der Entladungs- in die Ladungsphase 270°W Wintersektor 360° Ladungsphase, Passivphase Der zunehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor Der abnehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor

Qualität energetische Beeinträchtigung größte Ladungstätigkeit Kreislauf wird kräftiger stärkerer Atem, Flüssigkeitsspeicherung dynamische Beeinträchtigung höchste Aktivität, maximal geladen

W

und

F

S

und

H

Dauer 1 Tag 7 Tage 15 Stunden 1 Tag

größeres Atemvolumen, kräftigerer Puls verstärkte Transpiration energetische Beeinträchtigung größte Entladungstätigkeit Kreislauf schwächt sich ab, flacherer Atem stärkere Harnausscheidung dynamische Beeinträchtigung stärkste Passivität, maximal entladen

7 Tage 15 Stunden 1 Tag

niederer Blutdruck, flacher Atem vermehrter Flüssigkeitsbedarf

7 Tage 15 Stunden

7 Tage 15 Stunden 1 Tag

Der Vollmond verstärkt die Energie am Sommerpol (ca. 90°) Der Neumond verstärkt die Energie am Winterpol (ca. 270°)

120

Die Kopf-/Nervenfunktion Organismus“

„die Elektronik im

Informationsfluß physiologischer Bereich: Kopf; Sinnesorgane, Nervensysteme, Atemsteuerung, Schmerzempfindlichkeit psychologischer Bereich: Einsatz der Bewußtseinsinhalte

NF

759 Tages-Periode mit 28 Zyklen

Grade Symbol Bezeichnung 0° W F Frühlingspol Wechsel von der Passiv- in die Aktivphase 0°-90° F Frühlingssektor Ladungsphase, Aktivphase 90° F S Sommerpol Wechsel von der Ladungs- in die Entladungsphase 90°-180° S Sommersektor Entladungsphase, Aktivphase 180° S H Herbstpol Wechsel von der Aktiv- in die Passivphase 180°H Herbstsektor 270° Entladungsphase, Passivphase 270° H W Winterpol Wechsel von der Entladungs- in die Ladungsphase 270°W Wintersektor 360° Ladungsphase, Passivphase

Qualität energetische Beeinträchtigung größte Ladungstätigkeit erhöhte Sensibilität Schmerzempfindlichkeit dynamische Beeinträchtigung höchste Aktivität, maximal geladen verstärkte Reizbarkeit Nervosität energetische Beeinträchtigung größte Entladungstätigkeit nervliche Beruhigung dynamische Beeinträchtigung stärkste Passivität, maximal entladen leichte Sensibilität Lichtempfindlichkeit

Dauer 1 Tag 6 Tage 19 Stunden 1 Tag

6 Tage 19 Stunden 1 Tag 6 Tage 19 Stunden 1 Tag

6 Tage 19 Stunden

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Der zunehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor Der abnehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor

Lebenskraft, evolutive Funktion

W

und

F

S

und

H

Vital

Zusammenwirken, Organisation, Verteilung der Energien, Entwicklung Gesamtleistung, Kräftebalance, Ausgeglichenheit, Harmonie, Wohlbefinden, inneres Gleichgewicht

Der Vollmond verstärkt die Energie am Sommerpol (ca. 90°) Der Neumond verstärkt die Energie am Winterpol (ca. 270°)

Power

VP

1 Periode = 21.252 Tage (58 Jahre und 68 Tage) = 5 Sonnenflecken-Zyklen = 10 Zellerneuerungs-Zyklen

122

Grade Symbol Bezeichnung 0° W F Frühlingspol Wechsel von der Passiv- in die Aktivphase 0°-90° F Frühlingssektor Ladungsphase, Aktivphase 90° F S Sommerpol Wechsel von der Ladungs- in die Entladungsphase 90°-180° S Sommersektor Entladungsphase, Aktivphase 180° S H Herbstpol Wechsel von der Aktiv- in die Passivphase 180°H Herbstsektor 270° Entladungsphase, Passivphase 270° H W Winterpol Wechsel von der Entladungs- in die Ladungsphase 270°W Wintersektor 360° Ladungsphase, Passivphase Der zunehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor Der abnehmende Mond verstärkt die Energie im Sektor

Qualität energetische Beeinträchtigung größte Ladungstätigkeit in Schwung kommen dynamische Beeinträchtigung höchste Aktivität, maximal geladen voll aktiv energetische Beeinträchtigung größte Entladungstätigkeit schwächer werden dynamische Beeinträchtigung stärkste Passivität, maximal entladen erholungsbedürftig

W

und

F

S

und

H

Dauer 1 Tag variabel 1 Tag

variabel 1 Tag variabel 1 Tag

variabel

Der Vollmond verstärkt die Energie am Sommerpol (ca. 90°) Der Neumond verstärkt die Energie am Winterpol (ca. 270°)

123

Funktionswerte

r r 0 < 0,2 – 0,8 – 1,4 – >

SF / KF / NF Funktionsbelastung (Unterfunktion) Wechsel im Hormonhaushalt, Phasensprung Unterfunktion schwache Funktion normale Funktion kräftige Funktion Überfunktion, Verstärkung von Symptomen

0,2 0,8 1,4 1,9 1,9

r 0,0 < 0,25

0,25 – 0,8

0,8 – 1,8 1,8 – 2,5

Entw. VP kommt niemals vor < 0° Rückschritt (krisenhaft) geringe Flexibilität > 20° rasantes Entwicklungstempo, extreme Anforderung an die Flexibilität < 10° gehemmte Phase, Stagnation, „auf der Stelle treten“ > 15° rasche Weiterentwicklung, hohe Anforderung an die Flexibilität 10° – 15° 12° 14°

> 2,5

ca. 13°

Leistungsfähigkeit Flexibilität Dynamik

große Leistungsfähigkeit, geringe Flexibilität

Maximalwert Durchschnittswert Maximalwert Durchschnittswert Maximalwert Durchschnittswert

41,4 20,7 2,2 0,5 0,15 0,06

sehr schwache Funktion, Zentrierung, starke Verinnerlichung, geringe Leistungsfähigkeit

schwache Funktion, introvertierte Phase

normale Funktion starke Lebenskraft mit nach außen gerichteter Wirkung, extrovertierte Phase sehr starkes Kräftezusammenspiel mit Tendenz zu manischen (in der Aktivphase ) oder depressiven (in der Passivphase) Auswirkungen Dauerleistungen Anpassungsfähigkeit an Veränderungen Schnellkraft, Stoßkraft, Beschleunigungskraft

124

Asp.

Partnerschaftliche Aspekte

Aspekt

wertfrei

negativ

positiv

Übereinstimmung, Verdoppelung, Verstärkung

Abstoßung des Gleichartigen, durch gleiche Qualität kaum Entwicklungsmöglichkeiten

Stärkung des Schwachen, der eine ist der Spiegel des anderen

30° naher AmbivalenzAspekt

ähnliche Qualität, Bindung, Nähe

Abhängigkeit, Nachlaufen (Leithammel), blindes Vertrauen

sich führen lassen und geführt werden

60° Dynamischharmonischer Aspekt

Aspekt der Freundschaft, harmonisch, ausgeglichen, dynamisch, Gleichmaß

unkritische Haltung, nach Anerkennung Zustimmung, Verständnis, Vertrauen, heischen Glaube

90° Wirkaspekt „Quadrat“

größte Einwirkung des Führenden auf den Geführten, maximales Drehmoment, wirksamer Impuls, Seitenhieb

unvermuteter Treffer, der eine kippt den anderen, den anderen aushebeln

Anstoß bekommen und geben, Abschleifen

120° statisch-harmonischer Aspekt

Aspekt der statischen Stabilität, Neutralität, Sicherheit, Einigung, Bewahrung, Toleranz

keine Dynamik, langweilig

Friede, Akzeptanz, problemlose Integration

150° weiter AmbivalenzAspekt

ein anderes Ziel anpeilen, Neugierde, Interesse am Fremdartigen

Skepsis, Mißtrauen, Frustration, Sehnsucht, Eifersucht

fasziniert sein

180° „Opposition“, Extremaspekt

Gegensätzlichkeit, Ergänzung, Ausgleich, Opposition

Kräfteverlust, Vernichtung, sich gegenseitig aufreiben

Kräfte messen, Konkurrenz, Eigenständigkeit

0° „Konjunktion“, Extremaspekt

Asp.

Die Aspekt-Möglichkeiten (fix und variabel)

Bereich

Aussage

0°-Aspekt

90°-Aspekt

180°-Aspekt

aP

aP

Wie wir beide die Dinge angehen

aP

eP

Wie ich handle und wie du fühlst

aP

mP

Wie ich handle und wie du denkst

erzeugt eine starke Hebelwirkung beim anderen

aP

VP

Wie ich handle und in welchem harmonischen Zustand du dich befindest

stimmt energetisch überein und wirkt verstärkend

eP

eP

Wie wir beide fühlen

eP

mP

Wie ich fühle und wie du denkst

eP

VP

Wie ich fühle und in welchem harmonischen Zustand du dich befindest

mP

mP

Wie wir beide denken

ist von der Energie her gegensätzlich und kann deshalb zu Spannungen führen, kann aber auch befruchtend und ergänzend wirken

mP

VP

Wie ich denke und in welchem harmonischen Zustand du dich befindest

VP

VP

Wie wir uns beide insgesamt fühlen

In dieser Auflistung sind nur die stark wirksamen Aspekte enthalten.

126

12. Anhang Erklärung der in den Grafiken verwendeten Abkürzungen Einige Grafiken wurden dem Grundlagenwerk „Biorhythmik – die neue Dimension“ ent-nommen. In den Grafiken werden Abkürzungen verwendet, die dem Sprachgebrauch der klassischen Biorhythmik entsprechen; diese sollen hier näher erläutert werden: M W I MW WI MI MWI F S H W r ∆r ϕ° ∆ϕ° > V < Λ

Männlicher Rhythmus: Antriebspotential (aP) Weiblicher Rhythmus: emotionales Potential (eP) Intellektueller Rhythmus: mentales Potential (mP) Stoffwechselfunktion (SF) Kreislauffunktion (KF) Kopf-/Nervenfunktion (NF) Harmonierhythmus, Lebenskraft (VP) Frühlingspol (0°, 360°) Sommerpol (90°) Herbstpol (180°) Winterpol (270°) Vektorengröße Änderungsbeiwert des Vektors (Größenveränderung des Vektors an einem Tag) Lage des Vektors im Kreis Tägliche Veränderung der Lage des Vektors im Kreis Spiegelung zweier Rhythmen um den Frühlingspol Spiegelung zweier Rhythmen um den Sommerpol Spiegelung zweier Rhythmen um den Herbstpol Spiegelung zweier Rhythmen um den Winterpol Konjunktion (0°-Aspekt) Opposition (180°Aspekt) Quadrat (90°-Aspekt)

127

Erklärung einiger Fachausdrücke Die Chronobiologie verwendet einige wissenschaftliche Definitionen, die hier näher erläutert werden sollen. Rhythmus:

Unter diesem Begriff verstanden die alten Griechen eine gleichmäßig in Perioden schwingende Bewegung. Man erkennt einen Rhythmus an seiner geregelt fließenden, harmonischen Bewegung. Rhythmus zeigt sich in allem Lebendigen wie auch in der sogenannten „unbelebten“ Natur, im Makrokosmos wie auch im Mikrokosmos. Rhythmus entsteht durch die Anziehungskraft zweier entgegengesetzter Pole; in ihm löst sich Spannung mit Entspannung ab. Im rhythmischen Geschehen sind durchaus räumliche und zeitliche Abweichungen möglich. Man kann daher von einer Wiederkehr von Ähnlichem in ähnlichen Abständen sprechen. Da jedes Lebewesen bei rhythmischem Geschehen eine Entwicklung erfährt (Lernen durch Wiederholung), kann es bei der Wiederkehr einer bestimmten Situation immer nur eine Ähnlichkeit feststellen, da Entwicklungen bereits Änderungen im Bewußtsein mit sich gebracht haben.

Takt:

Zum Unterschied vom Rhythmus versteht man unter Takt, daß Gleiches in gleichbleibenden Abständen wiederkehrt. Takt verläuft präzise nach starren, mathematischen Gesetzen. Takt ist also etwas Theoretisches und Künstliches, während Rhythmus etwas Natürliches ist, obwohl Biorhythmus Züge von Takt aufweist.

Zyklus:

Ein Zyklus ist eine Schwingungseinheit, die Summe der Phasen eines Kreisumlaufs.

Phase:

Eine Phase ist ein abgegrenzter Teil einer Schwingung. In der Biorhythmik unterscheidet man zwischen der Aufbauphase (Ladungsphase), Abbauphase (Entladungsphase), Aktivphase und Passivphase.

Periode:

Unter einer Periode versteht man einen geschlossenen (Lebens-)Abschnitt von bestimmter Dauer.

Epoche:

Eine Epoche beinhaltet die Wirkung der Zyklen auf den Menschen. Sie hat immer einen bestimmten Inhalt: Es gibt kulturelle, erdgeschichtliche oder philosophische Epochen.

Vektor:

Ein Vektor ist die bildliche Darstellung einer Kraft, die in eine Richtung weist und eine gewisse Stärke r hat.

Amplitude:

Die Amplitude ist der Schwingungsausschlag zwischen dem höchsten und tiefsten Punkt einer Schwingung. Sie entspricht dem Schwingungsradius einer zyklischen Bewegung und bildet gleichsam die Raumkomponente einer Schwingung.

Frequenz:

Die Frequenz ist die Schwingungszahl pro Zeiteinheit, also beispielsweise 25 Schwingungen pro Woche. Dadurch wird die Frequenz zur Zeitkomponente einer Schwingung. Schwingungen pro Sekunde werden in Hertz (Hz) ausgedrückt.

Interferenz:

Unter Interferenz versteht man die gegenseitige Beeinflussung mehrerer Rhythmen, wodurch eine neue, zusammengesetzte Schwingung entsteht. Dabei kann man Aufschaukelungs- und Dämpfungsphänomene beobachten.

Biorhythmen: Im weitesten Sinn sind Biorhythmen alle in Perioden schwingenden Bewegungen, nicht nur des von uns klassifizierten Lebendigen, sondern sie sind Ausdruck und Wesen des Lebens selbst (bios = Leben). Im engeren Sinne versteht man unter Biorhythmus das Auf und Ab unserer Lebenskraft mit ihren Teilkräften. In der Wahrnehmung biorhythmischer Veränderungen trifft im Bewußtsein des Menschen seine Innenwelt auf die Außenwelt. Im steten Wandel von Fülle und Leere, Beginn und Wende zeigen sich die unterschiedlichen Qualitäten von Zeit und Raum. Im Biorhythmus erkennt der Mensch seine Lebensmelodie.

128

Fachliteratur zum Thema: Alle 7 Jahre Rhythmische Entwicklungszyklen im Leben der Frau

Friedrich, Sabine ISBN 3822504068

Bio-Topping Immer obenauf mit den Rhythmen der Natur

Pflugbeil, Karl J. ISBN 3776620404 ISBN 3405142512

Biologische Rhythmen und kardiovaskuläre Erkrankungen

Lemmer, Witte ISBN 3895994979

Biorhythmik Das Auf und Ab unserer Lebenskraft

Gross, Hugo Max ISBN 3762600414

Biorhythmik – die neue Dimension Vom Wandel und von der Bewegung der Seelenkräfte

Max Uray vergriffen

Biorhythmik. Licht in der Kniekehle Aktuelle Forschungsergebnisse

Litscher, Gerhard ISBN 3934252990

Chronobiologie Zeitstruktur des Lebens

Meier-Koll, Alfred ISBN 3406390102

Chronobiologie und Chronomedizin Biologische Rhythmen, medizinische Konsequenzen

Hildebrandt, Günther ISBN 3777313025

Das ist Ihr Tag Alles über Biorhythmus

Appel, Walter A. ISBN 3442109434

Der Abschied von der inneren Uhr Ein Beitrag zur Chronobiologie

Klein, Günter ISBN 3932079213

Der inneren Uhr folgen Mit der Organuhr zu einem gesunden Tagesrhythmus

Silva, Kim da ISBN 3442141990

Die neue, erweiterte Biorhythmik Seminar-Handbuch

Max Uray Biosophia-Verlag

Erfolgsgeheimnis Biorhythmus Die Zeit arbeitet für Sie

Appel, Walter A. ISBN 3310004627

Geheimes Wissen Das Natürliche des Übernatürlichen

Lyall Watson ISBN 3596265614

Im Biorhythmus zum Erfolg Naturgemäß leben und mehr leisten

Marsden, Ina ISBN 3332006355

Im Rhythmus der Jahreszeiten Gesund leben im Einklang mit der Natur

Werner, Benno ISBN 3499602792

Leben im Einklang mit der inneren Uhr Mehr Glück, Gesundheit und Leistungsfähigkeit

Scheppach, Joseph ISBN 3442162262

Mein Biorhythmus

Leibold, Gerhard ISBN 3581 664941

129

Mondkalender mit Biorhythmus

J. Paungger / T. Poppe ISBN 3931818071

Natürlicher Zeitgeber Biorhythmus

Laerum, Prof. Dr. Ole D. ISBN 3777306835

Neue Erkenntnisse zum Biorhythmus Individuelle Rhythmogramme

Bott, Helga ISBN 3806842760

Praxis der Biorhythmik Erklärt an 120 bebilderten Beispielen

Genuit, Hans Turm Verlag, Bissingen

Sex um Acht und was Sie sonst über Ihre innere Uhr wissen dürfen Besser Leben mit den Erkenntnissen der Chronobiologie

Scheppach, Joseph ISBN 3466343488

Triumph der Lebensrhythmen

Früh, Hans

Fernkurs für Chronobiologie

Dietziker, A. J.

Weitere Fachliteratur C. W. Leadbeater R. Pelletier Nicolaus Klein / Rüdiger Dahlke Ralph Tegtmeier Jnanavatar Swami Sri Yukteswar Giri Rudolf Mlaker R. Wilhelm Diana Ffarington Hook Martin Schönberger Karlfried Graf v. Dürckheim Höffding Marguerite de Surany Thorwald Dethlefsen Elisabeth Kübler-Ross Raymond Moody Hans Cousto Hans Kayser Johannes Kepler

Die Chakras Das Buch der Aspekte Das senkrechte Weltbild Die heilende Kraft der Elemente Die heilige Wissenschaft Geistiges Pendeln I-Ging – Das Buch der Wandlungen I-Ging für Fortgeschrittene Verborgener Schlüssel zum Leben Der Ruf nach dem Meister Hara – Die Erdmitte des Menschen Psychologie (die elementare) I-Ging und Kabbala Schicksal als Chance Über den Tod und das Leben Leben nach dem Tode Die Oktave Orphikon – Eine harmonikale Symbolik Weltharmonik

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Über den Autor

Max Uray, Autor und Verleger, wurde 1943 in Graz geboren. Er studierte dort einige Jahre an der Technischen Hochschule und an der Universität und war unter anderem in der Tourismusbranche und bis 1985 im Wirtschaftsmanagement tätig. Schon in jungen Jahren setzte er sich eingehend mit den wesentlichen Grundfragen der Atomphysik und der Kosmologie, mit Tiefenökologie und Bewußtseinsforschung, mit philosophischen Theorien (Phänomenologie, Existentialismus, Konstruktivismus, ...), mit Biokybernetik, mit westlichen und östlichen Religionen (Buddhismus, Tantrismus, Hinduismus, Schamanismus) sowie mit esoterischen (I-Ging, Kabbala) und grenzwissenschaftlichen Systemen (Astrologie, Biorhythmik) und mit praktischer Mystik auseinander. Seit 1986 arbeitet er kontinuierlich an der Erforschung der Lebensrhythmen, wobei ihm die chronobiologische Literatur wertvolle Anhaltspunkte bot. Bald widmet er sich seiner schriftstellerischen Arbeit und verfaßte 1990 ein umfassendes, zweibändiges Grundlagenwerk über die physiologischen, psychologischen und esoterischen Aspekte der Biorhythmik, „Biorhythmik – die neue Dimension“, in dem er seine neuen Forschungsergebnisse veröffentlichte. 1994 gründete er den Biosophia-Verlag und hielt in den Folgejahren unzählige Vorträge und Seminare im Inund Ausland, bei denen er seine klaren Gedanken über Bewußtseinsfragen und psychodynamische Schwingungen einem größeren Leser- und Hörerkreis darlegte. Von 1995 bis 1998 brachte er seine 10bändige Buchreihe „Vom Chaos zum Kosmos“ im Eigenverlag heraus. Mit ihr beweist sich sein tiefes, spirituelles Wissen, das ihn in die Reihe der großen Biosophen dieses Jahrhundert stellt. 1997 begann Max Uray mit der Umsetzung der psychodynamischen Methoden in Computer-Programme (PDR, VPA, VEP).

Erstauflage 2002 © Copyright: by Biosophia-Verlag Max Uray, A-2344 Ma. Enzersdorf, Wienerbruckstr. 122/42

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