24-25 Szene Community

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SZENE ❚ FRANKFURT ❚ COMMUNITY

Ausgebrummt Doch keine Bear- and Leatherdays 2009 Bis Anfang Dezember sah alles noch ganz gut aus: die Bear- and Leatherdays, die zuletzt 2007 stattfanden, sollten Anfang April 2009 ihr Revival erleben. Dann kam das Aus: "die Location, in der die Party 2009 stattfinden sollte, ging Anfang Dezember Konkurs" heißt es in der im Januar herausgegebenen offiziellen Pressemitteilung des Vereins. Die Probleme begannen im Jahr 2007 mit den bau- und brandschutzrechtlichen Auflagen für die ursprüngliche Beardays-

Location, dem Musiklokal im Südbahnhof: mehr als 400 Gäste waren demnach nicht zugelassen - davon betroffen waren Partys wie der Club78, Xtremeties und eben auch die Bear- and Leatherdays. "Wir hatten in der Regel weit über 800 Besucher" meint Manfred zum gab-Magazin. "Wenn wir weiterhin im Südbahnhof veranstalten, müssten weit über die Hälfte der Besucher draußen bleiben. Das ist sicher keine sinnvolle Regelung, zumal die Besucher unserer

Andreas Peppe war 2007 der letzte Mr Bär Rhein-Main; wie schon 2008 können auch 2009 die Bear- and Leatherdays nicht stattfinden

Party aus dem gesamten Bundesgebiet und halb Europa kommen." Die Suche nach einer geeigneten Location für 800 Gäste gestaltete sich schwieriger als erwartet: "Wir waren sogar bereit, auf die übliche Bühnenshow und Live-Musik zu verzichten und wollten sogar in zwei Locations gleichzeitig feiern" meint Manfred. Ein für Samstagabends genügend großer, bezahlbarer und technisch gut ausgerüsteter Ort wurde nach der Pleite der Alternativlocation für 2009 indes

nicht gefunden. "Sollte der Südbahnhof bis 2010 umgebaut sein - und die Hoffnung ist inzwischen groß - werden wir auch gerne wieder im Südbahnhof veranstalten. Auch werden wir für 2010 nach alternativen Locations suchen. Natürlich denken wir auch über neue Konzepte nach" meint Manfred. Als Tipp empfiehlt der Verein die "Bear Lounge" im Luckys jeden ersten Samstag im Monat - die Party wird tatkräftig von den RheinMain-Bären unterstützt. (bjö)

Treppauf, treppab Eiskristalle in der Sauna? Keine Angst: hier ist nicht die Heizung ausgefallen, aber betritt man nach kurzem Klingeln den Eingangsbereich des Saunawerk, steht man erst mal in einer schnuckeligen Winterlandschaft. Wechselnde Deko ist ein bisschen das Steckenpferd von Betreiber Michael Stumpf, der im August 2004 die kurz zuvor neu eröffnete Sauna als Betreiber übernahm. "Ich kam damals gerade von einem längeren Auslandsaufenthalt zurück und hatte eigentlich gar nicht vor, den Betrieb übernehmen und länger in Deutschland zu bleiben" erzählt er. Offensichtlich hat er sich aber richtig entschieden, denn in diesem Jahr feiert das Saunawerk den fünften Geburtstag. Spannend ist der Rundgang treppauf und treppab durch die labyrinthartigen Gänge auf drei Ebenen mit den verschiedenen Saunen, Räumen, Nischen und Etagen - zusammen rund 750qm, die im Laufe der Jahre immer wieder leicht verändert wurden. Selbst ein Unfall wie der Brand der 100-Grad-Sauna konnte genutzt werden, um der Dampfsauna einen neuen, größeren Platz zu verschaffen. Dazu kommen ein Tepidarium, eine Trockensauna, ein Hamam, ein ausgedehnter Ruhebereich mit Großbildleinwand und 14 Kabinen, Solarium, eine Open-Air-Terrasse (dort wird im Sommer sogar gegrillt), die Bar und als besonderes Special ein 11 Meter langes Schwimmbecken samt Whirlpool. "Ab Februar werden wir zusätzlich eine Schaum-Area eröffnen, die wir auch als zweite Dampfsauna

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FEBRUAR 2009

Fotos: Saunawerk

Saunawerk wird 5

nutzen können" erzählt Michael. Der Schaumraum lässt sich gut beim 5-jährigen Jubiläum einweihen, das im Februar mit einer Party, Buffet, Verlosungen und weiteren Specials gefeiert wird. (bjö) Saunawerk, Eschersheimer Landstr. 88, Frankfurt. Täglich ab 12 Uhr, Mo - Do bis 3, Fr, Sa + So durchgehend geöffnet. Eintritt 15 EUR, wechselnde Ermäßigungen wie Partner- oder Singletag, 5er-Karten etc. Große Geburtstagsfeier am Sa, 7.2. mit vielen Specials.

Pionier der Altenpflege für Lesben und Schwule Walter Curcovic-Paul gestorben

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7D8@:C=:>B:G9:EDI! ;G6C@;JGI6BB6>C Der Frankfurter Pionier der Altenpflege für Lesben und Schwule, Walter Curcovic-Paul, ist Anfang Januar an einem Herzinfarkt gestorben. Er war verpartnert mit seinem Freund Ante. Curcovic-Paul arbeitete in der Altenpflege und war von 1990 bis 2003 Leiter des Alten- und Pflegeheims der Heilandsgemeinde in Bornheim. Sein eigener ambulanter Pflegedienst "LWP" musste Mitte 2007 Konkurs anmelden, Anfang 2008 schied er im Streit mit den neuen Besitzern aus dem Unternehmen aus. Seine Maxime war "Pflegedienst gegen die Stoppuhr" - in dieser Beziehung war er ein beinahe unerbittlicher Kämpfer für eine menschlichere Pflegepraxis versorgungsbedürftiger älterer Patienten, was sich angesichts der angespannten finanziellen Lage des Gesundheitswesens als schwierige Aufgabe mit beinah unüberwindbaren Problemen erwies. Dennoch setzte er unter anderem als Mitglied der Gruppe "Die Würde des Menschen ist unantastbar" gegen den Widerstand der Pflegekassen ein Soforthilfeprogramm durch, mit dem - einzigartig in der Bundesrepublik die Stadt Frankfurt Demenzprojekte besonders fördert. Auch als Schwuler war Walter Curcovic-Paul engagiert, zum Beispiel im Vorstand des Frankfurter LSKH. Populär in der Frankfurter Community war er hauptsächlich durch sein Projekt "Altenpflegayheim", das sich 1999 bundesweit erstmals mit der Frage nach angemessener Pflege von Lesben, Schwulen und Transgender im Alter auseinander setzte. Als erste Generation von Homosexuellen, die selbst Wegbereiter der Schwulenbewegung waren und nicht ihr Leben lang versteckt leben, lag es nun wiederum erneut an ihnen, die Emanzipationsarbeit für Lesben und Schwule im Alter - und damit den eigenen Lebensabend - zu erarbeiten. "Wir gestalten unser Alter selbst" war demnach auch das Motto des Projekts "Altenpflegayheim", das professionell mit einer Bedarfanalyse und gefördert von lokalen Politikern startete. Neben inhaltlichen Unstimmigkeiten (noch im September 2008 schrieb Curcovic-Paul "Es besteht eine große Kluft zwischen den lesbisch-schwulen Generationen. Es zeigte sich auch, dass die meisten Initiatoren des Vereins eine zu idealisierte Vorstellung zu diesem Projekt in die Diskussion warfen. Ob eine Pflegeeinrichtung für Homosexuelle und Transgender in Frankfurt gewünscht und befürwortet wird, ist immer noch fraglich.") und besonders die schwierige Suche nach einem geeigneten Gebäude oder Grundstück ließen das Projekt letztendlich im Herbst 2008 scheitern - der Verein löste sich zunächst auf. "Für die Aktiven hat sich die Sache einfach zu lange hingezogen. Am Ende hatten wir immer weniger Mitglieder," erzählt Curcovic-Paul im Oktober 2008 dem gab-Magazin. Auch wenn das "Altenpflegayheim" nicht vollendet werden konnte: ohne seine Vorarbeit wären viele bundesweite Projekte, wie zuletzt der Wohnbereich hauptsächlich für Homosexuelle in Pflegeheim der Reha-West in Rödelheim, der bis Ende 2009 fertig gestellt wird, nicht möglich gewesen. Ein einflussreicher, innovativer, kämpferischer und deswegen nicht immer einfacher Ideengeber war Walter Curcovic-Paul. Im Alter von 51 Jahren wurde er am 19. Januar 2009 in Frankfurt beerdigt. (bjö)

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