Thema 2

  • November 2019
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2) Charakterisieren Sie die Entwicklung der deutschen Sprache! Beschreiben Sie hierbei die Entwicklung der 2. Lautverschiebung bis zur Gegenwart. Die Entwicklung der Gemeinsprache Unter der Gemeinsprache versteht man heute die allgemeingültige deutsche Sprachform zum Unterschied von den örtlich üblichen Sprachformen. Die Gemeinsprache wird im Rundfunk, im Fernsehen, im Theater, in Reden, etc. angewendet. Also überall dort, wo es etwas Öffentliches gibt, oder wo es um das Image gibt (Kommentar vom Halex  ). Die Gemeinsprache ist auch diejenige Sprachform, die der Fremdsprachige lernt. Sie ist immer dann vorzuziehen, wenn sie das vorteilhaftere Kommunikationsmittel ist. Kann vom Gegenstand, vom Partner und der Situation abhängig sein. Die Mundarten sind älter als die Gemeinsprache. Diese hat sich erst aus Mundarten seit dem 14. Jahrhundert, nach der 2. Lautverschiebung, allmählich entwickelt. Die späte Entwicklung im Vergleich zum Französischen und Englischen war durch verschiedene Umstände bedingt: • Unterschiede zwischen den Mundarten, vor allem zwischen denen im Süden (Oberdeutsch) und denen im Norden (Niederdeutsch) waren, bzw. sind sehr groß • Die Stammesfürsten waren mächtig und weitgehend unabhängig • Das deutsche Königtum wollte keine dauerhafte, zentrale Gewalt aufbauen  es gab keinen politischen und kulturellen Mittelpunkt  Das Zusammengehörigkeitsgefühl der deutsch Sprechenden war gering! Die nach außen wirkenden Kräfte waren also sehr stark. So lösten sich einige Mundarten von der Deutschen Sprache ab, z.B. das Holländische. Die langsame Entwicklung der deutschen Sprache wurde durch einen weiteren Umstand verstärkt: Das Lateinische, die Sprache der Gebildeten (vor allem der Geistlichen). Die Kirche hatte die Sprache der Römer in etwas vereinfachter Form über die Jahrhunderte bewahrt. Geistliche stellten die Wissenschaftler und sie arbeiteten in den Kanzleien der Fürsten und Adeligen. Der größte Teil, der niedergeschrieben wurde (Religiöses, Urkunden, Briefe, Verträge), wurde in lateinischer Sprache abgefasst. Abgefasste Schriftstücke in deutscher Sprache waren im Mittelalter eine Ausnahme. D.h. Deutsch war die gesprochene Sprache des Volkes! Ab 1300 schrieb die Kanzlei des bayrischen Herzogs die Briefe und Verträge in deutscher Sprache, vor allem, wenn der Empfänger kein Latein verstand. Als die Habsburger deutsche Könige wurden, entwickelte die Wiener Kanzlei eine überregionale Spracheform, die als „gemeines Deutsch“ anerkannt und nachgeahmt wurde. Im ostmitteldeutschen Raum wurde die Kanzlei des Kurfürsten von Sachsen in Meißen tonangebend, sodass das „Meißnische“ mit dem südlichen „gemeinen Deutsch“ im Wettstreit stand.

Buchdruck 1455: Johann Gutenberg hat in Mainz eine Bibel in lateinischer Sprache mit beweglichen Buchstaben gedruckt. Der Buchdruck brachte einen unglaublichen Wandel in der Entwicklung der geschriebenen Deutschen Sprache. Bis dahin waren die Bücher nur handgeschrieben. Nur Klöster, Adelige und reiche Bürger hatten Bücher. Zur Abschrift eines Buches brauchte ein Geistlicher damals ca. 2 Jahre. Gutenberg hatte zu Beginn im gleichen Zeitraum 180 Bücher hergestellt. Es wurden mehr Bücher hergestellt  Preise sanken  viel mehr Menschen bekamen ein Buch  viel mehr Menschen lernten lesen!! Es wurden nämlich nicht nur Bibeln und Predigten in lateinischer Sprache abgefasst, sondern auch Bücher in deutscher Sprache gedruckt: • Erbauungsschriften • Bibelübersetzungen • In Prosa umgeschriebene mhd. Epen Aber der Großteil der Bücher war in Latein abgedruckt. Im Jahr 1500 waren es etwas 80 in deutscher Sprache, 1524 bereits 1000, aber erst im Jahr 1692 waren mehr deutschsprachige Bücher als lateinische. Christian Thomasius hat 1688 erstmals eine Vorlesung an der Uni in Leipzig in Deutsch abgehalten, was von Zeitgenossen als ungeheuerlich empfunden wurde. Es entstanden die so genannten Druckersprachen, weil die Buchdrucke von den Mundarten an den jeweiligen Orten abhängig waren. Die Druckereien in Augsburg und in anderen süddeutschen Städten mussten ihre führende Rolle 1522 an Wittenberg abgeben. Dort erschien das Neue Testament, von Martin Luther übersetzt. Er stand mit der römischen Kirche auf Kriegsfuß und wollte eine Reform des Glaubens. Deshalb war er darauf bedacht mit seiner Übersetzung den Leuten möglichst verständlich zu sein. Er kannte die großen Unterschiede der Mundarten, weil er im Grenzbereich zwischen mitteldeutschen und niederdeutschen Mundarten aufgewachsen war. Das Oberdeutsche war ihm auch vertraut. Für seine Übersetzung verwendete er die ostmitteldeutsche Sprachform. Seine Übersetzung verbreitete sich schlagartig, weil die Menschen begierig waren, de Glaubenslehre und die neue Bibelübersetzung zu lesen. Es gab zwar schon einige Bibelübersetzungen, aber die reformatisch angeheizte Stimmung und die volkstümliche sprachkräftige Übersetzung Luthers bewirkten eine unerhörte Durchschlagskraft. Weiters war das Wirken von Johann Christoph Gottsched bedeutsam für die Entwicklung der deutschen Gemeinsprache. Das „wahre Hochdeutsche“ ist für ihn die überregionale Sprachform der Gebildeten und der Höfe. Er wollte mithelfen, eine geschrieben und gesprochene nationale Einheitssprache zu schaffen, die ebenso fein sein sollte wie das vorbildliche Französische. Nach dem Muster der Französischen Akademie, die entscheidet, was als gutes Französisch zu gelten hat, plante Gottsched eine Einrichtung zur Regelung der deutschen Sprache.

Im 17. und 18. Jahrhundert hatte die deutsche Gemeinsprache mit einem besonderen Problem zu kämpfen: An den Höfen und in den Kreisen der Gebildeten drang das Französische als Konversationssprache ein. Frankreich war unter König Ludwig XIV nicht nur die Militärmacht Europas, sondern auch der Maßstab für Mode, vornehmen Lebensstil, Wohnkultur und Denken. Der König von Preußen behauptete, dass die spanische, die italienische und die französische Sprache gebildet waren, jedoch die deutsche Sprache war es nicht. Aber schon bei seinen Zeitgenossen, Dichter Klopstock und Lessing, zeigt sich ein stolzes Bewusstsein von der Schönheit der deutschen Sprache. Klopstock sieht die englische und die deutsche Dichtung im Wettstreit, wo der Ausgang offen bleibt. Seit dem 17. Jahrhundert üben Sprachwissenschaftler und Sprachvereine großen Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Gemeinsprache aus. Es entstehen die ersten Wörterbücher und Grammatiken. Schriftsteller und Dichter hielten sich vielfach daran.  das „richtige“ Gemeindeutsch wird durch bestimmte Regelung geschaffen. Man versuchte lateinische und französische Ausdrücke durch deutsche Wörter zu ersetzen. Diese Bestrebungen halten bis heute an, aber es dringen immer mehr Fremdwörter ein, als sie durch deutsche Ausdrücke ersetzt werden können. Die Entwicklung einer überregionalen Schreibsprache war um 1800 weitgehend abgeschlossen. Der im 19. Jahrhundert herrschende Nationalismus wirkte sich auf die Reinerhaltung und Bekämpfung der von Fremdwörtern aus. Gegen Ende dieses Jahrhunderts entdeckte man die Mundart als Dichtersprache, Die erste Mundartwelle ging von der Dorfgeschichte aus und zeigte eine idyllische, kräftig – gesunde Bauernwelt. Die Schriftsteller verfolgten mit ihren Werken soziale und politische Ziele. Im 20. Jahrhundert musste man feststellen, dass es keine verbindliche Literatursprache mehr gebe. Dafür treten andere Medien sprach prägend auf: Zeitung, Hörfunk (Radio), Fernsehen Sie tragen die Gemeinsprache in das entlegenste Dorf, sodass man diese Sprachform überall versteht, sodass sich wenigstens die passive Sprache durchsetzt. Bei der aktiven Sprachverwendung wählen die meisten Menschen die Sprachform in Abhängigkeit vom Gesprächspartner. Bedeutungsänderung: Im Laufe der Zeit können Worte ihre ursprüngliche Bedeutung verändern. Es gibt dabei 4 Änderungsmöglichkeiten: Bedeutung Art der Änderung 1. Bedeutungs - Verengung 2. Bedeutungs - Erweiterung 3. Bedeutungs - Veredelung 4. Bedeutungs - Verschlechterung

Begriff Geweher bereit Marschall Knecht

früher alle Verteidigungswaffen zum Reisen fertig Pferdeaufseher Jungmann

jetzt Schießgewehr zu allem bereit Offizier Dienstmann

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