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25.08.2009
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A Walk In The Park Der Sommer ist vorbei. Doch in den Seeterrassen geht noch was: Pink Park Ach, der September: bringt uns das Äquinoktium – Tag und Nacht sind genau gleich lang, der Herbst beginnt. Am 22. September um exakt 23.18 Uhr ist es soweit. Aber das muss niemand stören, denn vier Tage später treibt es die Gemeinde noch mal raus, um den Sommer zu verlängern: Pink Park im Café Seeterrassen (Planten un Blomen). Ein Festival des Feierns ist geplant, das unterschiedliche Szenen vereinen soll. Schwule und Lesben, Partyelsen und Lederjungs, Junge und Alte. Der Pink Park öffnet am 26. September bereits um 18 Uhr. Die Besucher erwartet ein regensicherer Außenbereich mit Loungemöbeln, Zelten, Schirmen, Bars, Grill und Tanzfläche. Gegen 21 Uhr starten die Lesbisch Schwulen Filmtage ein internationales Kurzfilmprogramm. Die „Paten gegen Aids“ bauen eine Wellness-Lounge mit Massagen auf, Startschuss ist mit Torwandschießen und Kickern am Start, außerdem warten eine Darkarea, Feuerspucker, Wasserspiele, Burlesque-Dancing und vieles mehr. Und natürlich sieben DJs auf drei Tanzflächen! Mit dabei sind unter anderem De La Torre (Foto) und Deejayna.
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E-Circus Am 12. September schlägt der Electric Circus ab 23 Uhr wieder sein Zelt auf. Unter der Zirkuskuppel am Hühnerposten tummeln sich auch diesmal schillernde Nachtgestalten mit Neuen Kostümen: schaukelnde Clowns und Feuerspucker, ein SeifenblasenKünstler sowie eine Seifenblasenmaschine, die über die gesamte Tanzfläche bläst. Die Internationally Trained Bunnies, DJ Pascha & The Bearded Lady Roberta Jones werden die Partygäste zum Schwitzen bringen.
Pyro und Party Artistik beim White Circus im Edelfettwerk Manege frei: Es darf getanzt werden! Im Edelfettwerk schlägt der White Circus auf. Die White Party mit dem eindeutigen Dresscode präsentiert am 12. September ab 22 Uhr im Edelfettwerk nicht nur ein fettes DJ-Lineup, sondern auch artistischen Budenzauber: Tuchakrobatik unter dem Trapez in sechs Metern Höhe! Eine Indoor-Pyroshow und ein Schaustyling der Friseure von Unisex runden das Programm ab, außerdem können die Gäste am Casting der Agentur Modelwerk teilnehmen. Musikalisch fährt Oliver Thiesen ebenfalls fette Geschütze auf: DJs wie Per QX, Mike Melange, Djana und Mika Westbrook lassen es in der Manege krachen, D-Mac wummert mit RnBSounds. VJ SAS21 lässt Bilderwelten auf die Gäste herabregnen und wird sie als Projektionsfläche in die Gesamtperformance einbeziehen.
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25.08.2009
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Ice Age 77
Foto: Martin Stiewe
Mis Shapes
Mis-Shapes wartet im September gleich mit zwei Gast-DJs auf: Im Molotow (4.9.) wird Supercarsten ausrasten, im Uebel & Gefährlich (18.9.) ist Descolation Disco King von „London Calling“ zu Gast. Dort wird es am 25. September zusätzlich den Intro-Intim-Abend geben, u.a. mit WhoMadeWho, Amanda Blank, Egotronik und einem DJ-Set der brasilianischen Electro-Sex-Punker CSS. Im Anschluss legen Martha Hari & Johannes D. Täufer zum „Mis-Shapes Intim“ auf. Mit einem Festivalbändchen kommt man umsonst rein, die Party startet gegen 2 Uhr. Ein Festivalbändchen lohnt wegen Bands wie Dear Reader, Au Revoir Simone, Emiliana Torrini oder Friska Viljor.
Ein Partycamp in der Antarktis? Klimakatastrophe auf dem Dancefloor? Keineswegs: „Noch aufgeladen von den Stränden Ibizas und den heißen Nächten im Urlaub wollen wir erneut ein CAMP77 der Extra-Klasse zelebrieren“, verspricht Alex Mory. Das sollte im stylishen Indochine Waterfront an der Elbe kein Problem sein – zum Abkühlen gibt‘s dort sogar eine Icebar! Die Crystal Hall mit riesigen Kronleuchtern komplettiert das Bild. Auf die Ohren gibt‘s im Camp Cross-Over-Electro mit DJane Ellen Pitches und Kilian aka Stampede sowie Partner Davide. Den Nightbeach bespielt DJ Mystique, in der Golden Buddha Lounge tobt sich Arno von Dannen mit RnB aus.
durch die Szene mit Lukas Nimschek Dies ist eine Läster-Kolumne. So habe ich mir das zumindest immer vorgestellt; Ein Thema, meine polarisierende Meinung, Zicken bis die Schwarte kracht. Das Leben kann so schön sein. Wer wäre nicht gern das deutsche Pendant zu Carry Bradshaw aus „Sex And The City“? Leider sind die Amerikaner viel talentierter, als wir öden Westeuropäer. Ich kann mich daher maximal Harry Brautschau nennen und nachträglich über den Hamburger CSD herziehen. Na gut! Aber eines vorab: Ich habe mich dort hemmungslos auf einem Umzugswagen betrunken und bestens amüsiert. Jetzt ist es raus! Eigentlich darf ich gar nicht lästern. Würde CSD für „Champangner-Sekt-Dance“ stehen, wäre auch
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alles in bester Ordnung und die Parade hätte einen offiziellen Sinn: Saufen, Feiern, Vögeln. Vielleicht ist das auch inzwischen so? Jedenfalls war von Politik und Protest nichts zu spüren. Im Schatten einer Pommesbude gab es zwar diese winzige Bühne, auf der krampfhaft versucht wurde, den politischen Schein zu wahren. Aber das war nur traurig und ganz leise. Jungschwuppen kann man so nicht begeistern: Das braucht ein bisschen mehr Obama und ein bisschen weniger von Beust. Mal unter uns: Welche Regierung würde denn tatsächlich einen „Flotten 3er fürs Grundgesetz“ verabschieden, ohne sich restlos lächerlich zu machen? Was würde wohl passieren, wenn man, um auf den CSD zu dür-
fen, politisch engagiert sein müsste? Antwort: Nichts! Heuballen würden über den menschenleeren Jungfernstieg wehen, einsame JuSos in dunklen Ecken weinen. Die Szeneschwuppen – die würden zu Hause bleiben und sich nachts in ihre abgeschottete Bars zurückziehen. Die fehlende politische Botschaft hat also auch etwas Gutes. Nur bitte, gebt dem CSD nächstes Jahr einen anderen Namen! Ich plädiere für: BWH – Billig und Willig in Hamburg. Oder: TOA - Tucken ohne Abitur. Lukas Nimscheck (20) kam von Berlin nach Hamburg und durchstreift das schwule Leben der Stadt
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25.08.2009
13:42 Uhr
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szene
Places to be ✓ Horny. Neuen Schlüpper gekauft? Dann nix wie hin zur Underwearparty am 2. September um 20 Uhr in der Sexplosion. ✓ Traumschiff. Ohne Chefhostess Beatrice von Ledebur, aber mit den DJs Didine, Julie Wood, Monsieur Schneider und Cpt. Claus geht‘s polysexuell mit Hugs‘n Kisses durch den Hafen. Start am 4. September um 19.30 Uhr an den Landungsbrücken.
Micky-Maus Kann Photoshop lügen? Die einen sagen so, die anderen so. Aber was sind schon Äußerlichkeiten! Der Mann ist schließlich DJ und nicht Kanzlerkandidat. Als solcher rockt Micky-Maus Friedmann am 12. September mal wieder das 136 Grad. Dort kann er dann mal wieder zeigen, dass es einfach geiler ist, gut aussehend die Menschen ins Ekstase zu versetzen statt als Klops. Darin stehen ihm seine Kollegen übrigens in nichts nach. Die weiteren Gäste hinterm 136-Grad Pult im September: Philippe Lemot, Jan Fischer und Tom Shark. Sabber!
Wieder mehr Leder Positive Bilanz des Hamburger Ledertreffens von Spike e.V. Ein sehr gut besuchtes Catonium und ein ausverkauftes Schiff, so lässt sich in Kurzform das 36. Hamburger Ledertreffen beschreiben. Spike e.V. hat mit großem Einsatz zwei fast perfekte Veranstaltungen abgeliefert. Mit professionellem Shuttle-Service ins Catonium, sehr gut eingespieltem Einlassteam ohne Wartezeiten und Einbeziehung der neuen Outdoor-Bereiche der Fetisch-Location verzeichnete das Catonium etwa 50 Prozent mehr Besucher als im Vorjahr. Auffällig der sehr hohe Lederanteil bei ansonsten wenig anderen Fetischen. Höhepunkt war am Samstag die Party auf der MS Stubnitz, die die Erwartungen an Seeschifffahrtsromantik voll erfüllen konnte. Symbolisch
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geradezu die Lage an der Überseebrücke gegenüber der Cap San Diego, die niemand wirklich vermisste. Bei perfektem Wetter konnten Frühkommer das Auslaufen der Queen Mary 2 verfolgen während späte Gäste morgens um vier die AIDAcara begrüßten – ein Zauber, der das Hamburger Ledertreffen einzigartig macht. Im Gegensatz hierzu hielt sich der Zulauf in der Szenegastronomie in Grenzen. Wesentlich dürfte aber sein, dass Spike mit Catonium und Stubnitz klar gemacht hat, dass es sich wieder lohnt, nach Hamburg zu kommen. Diese Botschaft nahmen die auswärtigen Gäste mit nach Hause – und davon profitieren letztlich alle. PETER GOEBEL
✓ Front-Revival. Für alle, die noch in den 80ern leben. Im Shake erinnern am 4. September DJ Michael Braune und DJ Martens an alte Zeiten. ✓ Olivia Jones Bar. Die CSD-Parade hat Frau Jones verpennt – weil sie im eigenen Laden versackt ist. Das geht bei „Schlager, Hits und guter Laune“ wochenends ab 20 Uhr ganz leicht. ✓ Gay Factory. Schwule und Lesben in die Fabrik! Das fordert nicht die SPD, sondern DJane Frau Hoppe am 12. September ab 22 Uhr.