Selma Meerbaum

  • October 2019
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  • Words: 343
  • Pages: 2
Selma Meerbaum-Eisinger (* 15. August 1924 in Czernowitz (Bukowina), † 16. Dezember 1942 im Arbeitslager Michailowka (Ukraine)) war eine deutschsprachige jüdische Schriftstellerin.

 eigene Gedichte ab 1939 sowie Übersetzungen aus dem Franz., Rumänischen und Jiddischen  1940 Einmarsch deutscher Truppen in das von Rumänien an die Sowjetunion abgetretene Czernowitz im Juli 1941 wurde die Familie Eisinger gezwungen, im Ghetto der Stadt zu leben. 1942 wurde die Familie in das Arbeitslager Michailowka in Transnistria (Ukraine) deportiert, wo Selma MeerbaumEisinger achtzehnjährig an Flecktyphus starb.  Das Werk umfasst 57 Gedichte, die von ihr zu einem mit Bleistift handschriftlich verfassten Album unter dem Titel Blütenlese zusammengefasst worden waren 

„Ihre Gedichte sind mit ihrer zeitlosen Ästhetik weit mehr als nur ein Zeugnis der drohenden Vernichtung des osteuropäischen Judentums und seines blühenden kulturellen Lebens. Die Poesie Selma Meerbaum-Eisingers drückt Sehnsucht, Hoffnung und Lebenswillen aus, was ihrem Werk eine immerwährende Gültigkeit und zeitübergreifende Aktualität verleiht. In reiner, klarer, eindringlicher Sprache erzählen die Gedichte von den Gefühlen und Träumen eines jungen Mädchens an der Schwelle des Erwachsenwerdens und über das zarte Glück der ersten Liebe. Die Ehrfurcht vor der Schönheit und lebendigen Kraft der Natur sind genauso Thema wie die Allgegenwärtigkeit von Tod und Trauer.“

 1968 entdeckt wurden ihre Gedichte 2005 auch vertont Xavier Naidoo, Sarah

Connor oder Reinhard Mey

Lied Interpretiert von Hartmut Engler

Nimm hin mein Lied – Es ist nicht froh, Der Regen weint und weint. Und wer ihn sieht Weiß sowieso, Wie es das Glück gemeint. Es ist vorbei Die helle Zeit, Die Lachen uns gelehrt. Sie ging entzwei, Zwiespalt gedeiht – Wenn auch die Welt sich wehrt. Kehrt sie zurück? Ich weiß es nicht. Vielleicht weiß es der Wind. Er kennt das Glück, Wenn’s nicht zerbricht, So sagt er’s uns geschwind. Doch sieh, der Wind Verbirgt sich doch – Er ist ja gar nicht da. Ganz wie ein Kind, So glaubt er noch: Nur er weiß, was geschah. Nimm hin mein Lied. Vielleicht bringt es das Lachen einst zurück. Und wer es liest, Der sagt: Ich seh’s, und meint damit das Glück. 30.6.1941

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