Die Revolution von 1848/49 © Martin Koberg
18.10.08
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Begriffsklärung
zusammenfassende Bezeichnung für eine Reihe revolutionärer Aufstände in Europa in den Jahren 1848/49 aufgrund der Konzentration in deutschen Gebieten auch „Deutsche Revolution“ oder „Märzrevolution“ genannt 2
Gliederung
Ausgangslage Revolutionsherde im Deutschen Bund Die Frankfurter Nationalversammlung Der Verfassungskampf Ausblick
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Ausgangslage
Vorbild Frankreich
aber bürgerliche Revolution im Deutschen Bund erstrebt Demokratie
und freiheitlichbürgerliche Grundrechte und nationale Einheit
deutscher Partikularismus „Lied der Deutschen“ von A. H. Hoffmann von Fallersleben
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Das Lied der Deutschen
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Das Lied der Deutschen Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang Sollen in der Welt behalten Ihren alten, schönen Klang, Uns zu edler Tat begeistern Unser ganzes Leben lang Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang! 6
Das Lied der Deutschen Einigkeit und Recht und Freiheit Für das deutsche Vaterland! Danach laßt uns alle streben Brüderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und Recht und Freiheit Sind des Glückes Unterpfand: Blüh im Glanze dieses Glückes, Blühe, deutsches Vaterland! 7
Ausgangslage (Forts.) Wiener Kongress (1815) Bild 1
Ziele Wiederherstellung vorrevolutionärer Zustände = Restauration Demagogenverfolgung
Bürgertum: Resignation
Biedermeier Bild 2 Motivation: national-liberal / demokratischrepublikanisch 8
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Presse-/ Religionsfreiheit Versammlungs recht Justizreform (gg. Willkür) Volksbewaffnu ng Aufhebung der Standesrechte nationale Volksversammlu ng
Revolutionsherd e im Deutschen Bund S-W-Deutschland
Offenburger Programm der radikalen badischen Opposition vom 12. September 1847
„Gegenprogramm“
der Liberalen vom 10. Oktober 1847 (gleiche Ziele, aber Kooperation mit Regierenden) = Heppenheimer Protokoll 11
Ereignisketten
1845 große europäische Wirtschaftskrise Hungersnöte Unzufriedenheit Februarrevolution in Frankreich Sturz Metternichs am 13. März 1848
Wien (13. März) Erhebungen in Berlin (18. März) 12 Kandern in Baden (20. April)
Deutscher Bund (1815) Berl in
Kand ern
W ien
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Erste Folgen der Erhebungen
Friedrich Wilhelm IV. verneigt sich vor den revolutionären Massen
verspricht Pressefreiheit, Nationalstaat unter Hegemonie Preußens mit gesamtdeutscher Verfassung
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Folgen der Erhebungen (Forts.) „Märzforderungen“:
Grundrechte Wahlrecht Geschworenengerichte Verfassungen Bürgerheer gesamtdeutsche Regierung
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Weitere Folgen/Vorparla ment
Rücktritt Ludwigs I. von Bayern Einsetzen von sog. „Märzministern“ in den Ländern Vorparlament (31. März)
Sonderstempel 1998
Auflösung (4. April) nach Scheitern der Forderung Radikaler nach permanenter Revolutionsregierung (Exekutivausschuss) gescheiterte Aprilrevolution Heckers und Struves (27. April: Niederschlagung durch hessische und badische Regierungstruppen)
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Die Frankfurter Nationalversam mlung
Heinrich v. Gagern setzt Wahlen zur Nationalversammlung durch 18. Mai in der Paulskirche, Bild 3 gewählt in freier gesamtdeutscher Wahl, allerdings nur besitzendes Bürgertum Honoratiorenparlament, da keine Parteien im heutigen Sinne kaum Arbeiter und Angestellte
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Die Frankfurter Nationalversam mlung (Forts.)
Ziele: Erarbeitung einer Verfassung Bildung eines deutschen Nationalstaats
Probleme:
Staatsform:
Republik konstitutionelle Monarchie
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Die Frankfurter Nationalversammlu ng (Forts.)
nationale Einheit: großdeutsch (Einschluss Ö.) kleindeutsch (Ausschluss Ö.)
kleindeutsche Lösung mit preußischem Erbkaisertum 20
3. April 1849: Scheitern ... „Reif, aus Dreck und Letten gebacken, mit dem Ludergeruch der Revolution behaftet“ Friedrich Wilhelm IV. lehnt die Kaiserkrone ab!
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Wiedererstarken des preußischen Königs! Eroberung Wiens durch Hintergund: österreichische Truppen am 1. Nov. 1848 Einnahme Berlins durch preußische Truppen am 10. November 1848
Auflösung
der preußischen Nationalversammlung seit 5. Dez. und Verfassungsoktroyierung 22
Allgemeines Erstarken der Reaktion weitere Regierungen lehnen
Reichsverfassung ab Abberufung der Abgeordneten aus Frankfurt
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Verfassungskampf (1849) Nur demokratische Linke verbleibt im Parlament
Aufruf zur Fortsetzung der Revolution
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Verfassungskampf (Forts.) Mai 1849: erneute Erhebungen in W-Preußen, Pfalz, Baden
Hauptforderung: Anerkennung der Verfassung sozialpolitische Forderungen: kostenloser Unterricht stattliche Altersversorgung progressive Einkommenssteuer Ablösung aller Feudallasten
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Endgültiges Scheitern
"Rumpfparlament" hatte sich im Mai 1849 vor preußischen Truppen nach Stuttgart zurückgezogen Juni: von württembergischem Militär aufgelöst Juli: endgültige Niederlage der Aufständischen vor preußischen Truppen 26
Ausblick
erstmalige Beteiligung der Bevölkerung an der Staatsgewalt in D (Nationalversammlung)
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Ausblick (Forts.)
Verfassung des Paulskirchenparlaments wirkt auf Weimar und BRD
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Ausblick (Forts.)
Grundlage für heutiges Parteiensystem
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Ausblick (Forts.)
Ideal: Bürger in Uniform Bürgerheer als demokratische Kontrollinstanz des Militärs
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Ausblick (Forts.)
deutsche Arbeiterbewegung
Proletarier aller Länder, vereinigt euch!
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Ausblick (Forts.)
Mündigkeit und Selbstständigkei t!!!
deutsche Frauenbewegung Louise OttoPeters ab 1865 Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins 32
Ausblick (Forts.)
negative Folgen durch Inhaftierung/ Hinrichtung/ Emigration (v. a. USA) von Liberalen und Demokraten
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Quellen
Schule und Lernen (Hg.): Schülerduden Geschichte. Dudenverlag: Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich. 4., neu bearb. Aufl. 2003. www.zum.de (= Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e. V.) www.dhm.de (= Website des Deutschen Historischen Museums München) www.deutschlandlied.de (= private Homepage ohne Impressum [!]) 34
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