CERVISIA ET CIRCENSES Drei Jahre GP-Hobbyteam oder Freizeitfußballgeschichte in 90 Minuten
Fußball ist unser Leben im 90-Minuten-Format. Auf dem Platz wie im Leben, entscheidet der unwandelbare Charakter des Einzelnen über seinen Lebenslauf und seine Position. Der Torhüter ist der geborene Spielverderber, der nur verhindern und erhalten will, der Libero ist der selbstständige „freie“ Mann, der alles im Blick hat, die Verteidiger sind die bodenständigen Menschen, die da bleiben wo man sie hinstellt und nur selten jenseits der Mittellinie gesichtet werden. Die Mittelfeldspieler haben das Auf und Ab des Lebens verinnerlicht und sind deshalb rastlos unterwegs, während für die zielstrebigen Stürmer in erster Linie nur der schnelle Erfolg zählt. Fußball ist die Verbindung von Harmonie und Konfrontation, das Spiegelbild des modernen Lebens. Die Gesellschaft ist rund.
gegenüber fast zwanzig Gegentreffer tummelten. Ein Wert, über den sich vielleicht Tasmania 1900 Berlin in den mittleren 60er Jahren gefreut hätte, aber für die Ansprüche eines CommunityHobbyteams reichte dies bei weitem nicht. Folglich wurde geändert, was immer geändert wird, wenn's im Fußball nicht läuft. Der Platz, der Schiedsrichter und das Wetter.
ERSTE HALBZEIT
„Offener Schlagabtausch... dieses hohe Tempo können sie unmöglich über 90 Minuten gehen... mit der Kraft lässt auch die Konzentration nach... Antifußball“
Abbildung 1: Eight-Ball
„Den Gegner nicht unterschätzen... Druck machen... frühes Tor... zeigen, wer Herr im Haus ist... den Schneid abkaufen... eigenes Spiel durchziehen... Ball und Gegner laufen lassen... entweder wir gewinnen, oder es klebt Blut am Pfosten... raus mit euch!“
Es folgten noch mehrere taktische Wechsel innerhalb der Mannschaft, welche auch kurzzeitig für den ersten zaghaften Aufschwung sorgten. Anschlusstreffer um Anschlusstreffer wurde erzielt und man war zeitweilig in greifbarer Nähe eines ausgeglichenen Zwischenstandes. Dennoch blieb es weiterhin schwierig, den eingespielten Gegnern Paroli zu bieten. Taktische Fehler und personelle Ausfälle spielten hierbei eine entscheidende Rolle. Man nahm die erneuten Rückschläge aber so hin wie sie kamen und zog die richtigen Schlüsse aus den begangenen Fehlern. Wer 1:0 führt, der stets verliert. Gutes Vorzeichen.
„Raus mit uns! Und jetzt? Wie war das? Gegner stellen, eigenes Spiel durchziehen, oder andersherum? Ups... Gegentor...“ So, oder so ähnlich lassen sich die Anfangsminuten des GP-Hobbyteams aus Sicht eines Spielers, wohl am platzsparendsten beschreiben. Der Start auf den saarländischen Ascheplätzen im Jahre 2006, war denkbar schlecht. Rückschläge, über die heute noch viel geschwiegen wird. Gerade mal zwei selbst geschossene Tore standen auf der Haben-Seite, während sich 1
PAUSENTEE
ZWEITE HALBZEIT
Und hier die Pausenunterhaltung, nicht das jemand einschläft. 11 Fragen GP-HobbyteamKunde:
„In der Kabine wird es laut geworden sein... kann nur besser werden... kleines Fußballwunder muss geschehen“
1) Wo fand das allererste Spiel statt? 2) Gegen welches Team gelang der erste Auswärtssieg? 3) In welchem Spiel hatte man den höchsten Zuschauerzuspruch? 4) Wer schoss beim legendären 16:16 sein erstes Tor? 5) Bei welchem Spiel trug man zum ersten Mal die eigenen Trikots? 6) Wer lief nach dem Turnier in St. Arnual (auf dem Parkplatz vor der Halle) nur in Unterhosen rum? 7) Wer bereitete in einem Spiel 17(!) Tore vor? 8) Wieviele Gegentore kassierte Ersatztorwart quack beim Matzenberger Turnier? 9) Erster Spieltag Hobbyliga: Wer war der Gegner? 10) Wer musste bereits zwei Mal ins Krankenhaus? 11) Wer ist unangefochtener Torschützenkönig?
Abbildung 3: Rudelbildung
Mit dem Wiederanpfiff kam dann auch tatsächlich die Wende. Man fing sich spielerisch derart, dass man das vorläufige Gesamtergebnis ins Positive verrücken konnte. Sogar die Auswärtsschwäche überwand man und konnte somit ab diesem Zeitpunkt auch auf des Gegners Platz überzeugen. Eine Entwicklung, auf die wohl niemand gewettet hätte, aber eben auch eine Entwicklung an die viele im Stillen geglaubt und sie mit ihrem Einsatz möglich gemacht haben. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb, kam eine Aufbruchstimmung auf, die den Weg in die richtige Richtung ebnete. Bei einer simplen Google-Suche mit dem Wort „hobbyteam“ war man fortan auf Platz 8 zu finden. Bei insgesamt 29.700 Treffern.
Wer alle elf Fragen als Erste(r) richtig beantworten kann, erhält bei der nächsten Möglichkeit ein Weizenbier umsonst. Ausschlaggebend für Platz 1, ist natürlich die Zeit der Antwort im Forum. Der Rechtsweg ist selbstverständlich ausgeschlossen, ansonsten sind alle Hilfsmittel erlaubt.
Abbildung 4: Feierei
Abbildung 2: Pat78 und NoBuddy zu Besuch
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„Der Knoten ist geplatzt... psychologisch natürlich unheimlich wichtig... den berühmten Tick schneller... den Sack zumachen“
Die Bilder stammen alle aus den Galerien unseres Gruppen-Forums.
Mittlerweile zeigt die Anzeigetafel die 60. Spielminute an und es steht 348:223 für das GP-Hobbyteam. Die Mannschaft wurde in der Zwischenzeit mit einheitlichen Trikots versorgt und stellt nun auch optisch eine Einheit dar. Es liegt nun in ihrer eigenen Hand das große Spiel, das schon verloren schien, erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Noch 30 Minuten in denen alles passieren kann.
Eine Google-Suche mit „hobbyteam“ kann man hier einsehen. (kann man aber auch selbst machen)
Mehr Details zu Tasmania 1900 Berlin findet man hier.
Die statistischen Werte stammen aus meinen eigenen Aufzeichnungen (Stand: 16.03.2009) und den Spielberichten, die ebenfalls (zumindest zum Teil) noch im Gruppen-Forum, vorhanden sind. Und für die Nostalgiker, habe ich hier noch den Thread, mit dem das ganze Unheil anfing. ≤≥≤≥≤≥≤≥≤≥≤≥≤≥
Dank: „Danke“ muss man wohl in jedem Rückblick mindestens einmal sagen, von daher spamme ich einfach mal noch den restlichen freien Raum damit zu. Dank geht also raus an: – – – – Abbildung 5: Pressetermin @ SLS
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„Schön scheitern ist zwar schöner, als das Spiel sicher nach Hause zu schaukeln, aber der Unterschied liegt eben zwischen Tor und Latte. Jedes Spiel fängt bei Null an und dauert bis der Schiedsrichter abpfeift.“
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Noch ist alles drin! Berdi (gegen den modernen Torjubel)
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Thirty und quack, für's durchlesen meiner -zig verschiedenen Versionen dieses Machwerks Karlsberg Ur-Pils, für die durchgehende Begleitung in den letzten drei Jahren die Thekenbesatzungen der saarländischen Soccerarenen die Gegner, ohne die wohl niemals Spiele zustande kämen die Fans, die gelegentlich (oder auch immer) am Start sind und natürlich noch zum guten Schluss, an all die Verrückten, die sich seit drei Jahren (oder eben kürzer^^), hier einbringen und das Team damit bereichern. Wenn man echt mal bedenkt, dass sich hier anfangs wildfremde Menschen entschlossen haben, ein Community-Hobbyteam auf die Beine zu stellen, muss man nach mittlerweile drei Jahren wohl sagen: Experiment geglückt! Mit allen Höhen und Tiefen, die untrennbar dazugehören. Ich denke jedenfalls, das wir ein richtiger guter Haufen sind, so unterschiedlich die einzelnen Charaktere auch sein mögen. Wäre toll, wenn man vielleicht auch außerhalb des Platzes mal wieder was starten könnte. Wenn ich bedenke, was auf/nach der ersten Weihnachtsfeier (Anno Domini: MMVI) und auf den Partys in Garage und KuFa immer los war... Party on! ≤≥≤≥≤≥≤≥≤≥≤≥≤≥
Alle Zitate (kursiv und in Anführungszeichen), stammen aus dem Fußballalltag und sind deshalb kaum einer einzelnen Person zuzuordnen. Von daher belasse ich es einfach mal dabei, nur darauf hinzuweisen, dass es eben Zitate sind, die ich ggf. nur leicht verändert habe.
Happy Birthday GP-Hobbyteam, auf die nächsten drei Jahre! ≤≥≤≥≤≥≤≥≤≥≤≥≤≥
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