Joannes Richter
Der Hellweg
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Joannes Richter
Der Hellweg - der Weg zur Nordseeküste -
Lulu Verlag -2009-
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© 2009 by Joannes Richter Veröffentlicht bei Lulu www.lulu.com Alle Rechte vorbehalten ISBN: xxx-xxx-xxx-xxx
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Inhalt 1 Einführung.............................................................................7 2 Holland...................................................................................9 Die Göttin Nehalennia.....................................................9 Etymologie der Namen Helle bzw. Har........................10 Etymologie der Namen Jaan, Diana..............................11 Die Lichtquelle der Nordsee ........................................14 Etymologie der Namen Eve, Eva..................................14 Der Handelsweg............................................................15 Die Hellegaten bei Roermond.......................................15 Das Helltor in Maastricht..............................................15 3 Der deutsche Hellweg..........................................................17 Etymologie des Namens Hellweg.................................17 Die Hellwege.................................................................18 Ungeordnete Hellwegstationen.....................................22 Hinweise zum Hellweg bei Jacob Grimm.....................24 4 Der Hellweg als Überlandstraße..........................................27 Der Viersprung bei Paderborn.......................................28 5 Die Hellstätten und Hellwege Islands .................................31 6 Etymologie für Helle / Hölle ...............................................35 Flurnamen.....................................................................35 Hel und Hölle................................................................36 Theologische Grundlagen.............................................38 7 Die Hellwege in Google-Maps............................................41
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1 Einführung Nirgendwo kann man die frühere Bindung zwischen der Niederlande und Deutschland so klar erkennen als im Hellweg. Dieses Buch dokumentiert die Herkunft der Namen Holland und Hellweg als traditionelle Handelsverbindung, die von der Nordsee über Duisburg1 bis nach Frankfurt an der Oder reicht. Obwohl die Namensvergabe der Handelsstationen am Hellweg offensichtlich aus der Frankenzeit2 stammen, sind die Handelstraditionen und der Strassenverlauf bis heute in den Strassenkarten erhalten geblieben. Wie der Jakobsweg nach Santiago der Compostela kann der Hellweg als Handelsstrasse und gleichzeitig als uralte Pilgerstrasse betrachtet werden. Wie der Jakobsweg öffnet sich die Strecke in west-östlicher Richtung wie ein Fächer. Die Hauptrichtung ist offensichtlich der Weg von Duisburg nach Frankfurt an der Oder. Von Dortmund bildet sich jedoch bereits eine nördliche Teilstrecke in Richtung Minden und Hamburg. Eine zweite Teilstrecke verbindet Minden und Hildesheim-Salzgitter. Offensichtlich war der Hellweg der Weg nach Holland, beziehungsweise der Weg zur Helle, das heißt zur Nordsee. Damit dokumentiert der Hellweg ein prähistorische Handelskette zwischen den Niederlanden und Deutschland.
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Die Stadt Tuiscoburgum wurde offensichtlich dem Schöpfergott Tuisco gewidmet. (→ das Buch Der Himmelsgott von Joannes Richter, 2009) 2 Frankfurt an der Oder verweist auf die Franken, die um 300 nach Christus am Rhein lebten und nach einer Frostnacht den Rhein überquerten um das zerfallende Römerreich zu erobern...
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Später wurde der Landweg wohl von den Hanse-Routen abgelöst. Als Handelsware kommen dann die üblichen Handelsware (Tücher von Südwesten nach Nordosten und Getreide, Holz, Wachs, Bernstein3, usw. von Nordosten nach Südwesten) in Betracht.
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Zur Dokumentation der Bernsteinrouten, siehe: Der Brenner Codex von Joannes Richter, 2009
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2 Holland
I A
m Buch Logica van het gevoel vom Author Arnold Cornelis wird die Meeresstation des Hellwegs genau beschrieben4.
Die Göttin Nehalennia n der Mündung der Schelde, die heute Osterschelde heisst, befindet sich eine Sandplatte mit dem Namen Neeltje Jans. Dieser Name wurde nicht auf den Seekarten eingetragen, aber war den Schiffern durchaus bekannt. Erst am Anfang des 19. JH. wurde Neeltje Jans von einem französischen Kartografen eingetragen. Zur Herkunft des Namens dokumentiert Arnold Cornelis die Kombination NE-HELLE-JAAN-S, was soviel bedeutet wie "In der Nähe der Helle". Der Buchstabe "s" zum Schluss ist der Locativus, der einen Ort andeutet5. An dieser Stelle lag ein Tempel oder ein Tempelkomplex. Auf der Landseite gab es ein Binnenmeer, Helinium, das ebenfalls auf den Namen Helle verweist.
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m 12. JH. entstand an dieser Stelle während einer großen Sturmflut (St. Elisabethsflut) die Westerschelde. In 1647 hatte das Meer bei einer Sturmflut nahe Domburg etwa vierzig Altarteile und Skulpturen freigelegt. Viele davon waren der Göttin Nehalennia6 gewidmet7. 4
In der neunten Ausgabe (2000) auf Seite 389-408) Logica van het gevoel, Arnold Cornelis , Seite 397 6 Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Nehalennia 7 Logica van het gevoel, Arnold Cornelis , Seite 402 5
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ehalennia wurde wie Eva immer mit Äpfeln abgebildet, so dass "Eva" ggf. mit "Eve" = "Wasser" korreliert8. Nehalennia wurde außerdem mit einem Hund abgebildet. Hunde wurden in den Tempeln der Antike oft zum Säubern der Wunden (durch schlecken) gehalten.
Etymologie der Namen Helle bzw. Har
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er Name Helle bedeutet Nordsee, auch Holle bzw. Hölle, wonach ebenfalls "Holland" genannt wurde. Der friesische Name für Nordsee lautet Harle bzw. Har, wonach zum Beispiel Haring (d.h. die Fischart Herring), Middelharnis, Haringvliet, Haarlem, Harlingen, Harwich und Harbour genannt wurden. Dieser Ort der Nordsee wurde wegen der Gefahren wohl auch als Totenreich (die Hölle oder Harle) betrachtet. Das Harlekind (Harlekin, franz. "arlequin") ist "das Kind der Nordsee", ein "Teufelchen", ein "Kind von uns"9. Der h-Klang in Helle wurde wie im französischen oft nicht gesprochen, so wurde aus Helle "Neelle". Ellemeet ist der Grenzort10 zur Helle. Ellewoutsdijk11 ist eine Ortschaft an der Helle. Frau Holle wurde wohl nach "de Hol" ("das Meer") genannt. Holland bedeutet deshalb soviel wie "Zeeland" )12.
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Logica van het gevoel, Arnold Cornelis , Seite 407 Logica van het gevoel, Arnold Cornelis , Seite 397 10 "meet" bedeutet "Grenze". 11 deutsch: Hellewaldsdeich 12 deutsch: "Seeland"; Logica van het gevoel, Arnold Cornelis , Seite 395 9
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Etymologie der Namen Jaan, Diana
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aan ist der name einer Göttin de Lichtes, verwandt mit dem Lateinwort "dies" (deutsch: Tag) und in keltischer Sprache mit dem IJ für Wasser, das wir in vielen Namen zurückfinden (IJzer, IJssel, Isar, Isère, Island, eiland, Parijs, Rijssel, usw.). Jaan wird auch in den Nachbarsprachen gefunden, u.a. in Jeanne, Joan, Diana, usw. Der Anfangsbuchstabe "J" ist in diesen Namen etymologisch gelegentlich mit einem "D" verknüpft, so dass man faktisch auch "Djaan" aussprechen kann13. Diana bildet jedoch ggf. auch die weibliche Hälfte Jana einer androgynen Himmelsgottheit14.
Die zwei- bzw. vierköpfige Gottheit Janus
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ach Aussagen von Macrobius und Cicero bilden Janus15 und Jana zusammen ein Götterpaar, das als Sonne und Mond verehrt wurde. Aus diesem Grund wurden sie als Hauptgötter betrachtet, und es wurden ihnen Opfergaben vor allen anderen Göttern angeboten. Janus und Janua sind Varianten der Götternamen Dianus und Diana. Beide beziehen sich auf den Wortstamm für „dies“, das heißt „Tag“, beziehungsweise „deus“, das heißt „Gott“ (siehe auch „dyeus“).
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n der römischen Mythologie ist Janus (beziehungsweise Ianus) der Gott der Türen, Portale oder vielmehr jeglichen Anfangs und Endes. Seine klarste Spuren hinterlässt er im Monat „Januar“ und im englischen Wort 13
Logica van het gevoel, Arnold Cornelis , Seite 400 (für details siehe das Buch Der Himmelsgott von Joannes Richter, 2009) 15 Information aus: (Englischer) Wikipedia-Eintrag (Janus) 14
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„Janitor“ für den Pförtner. Janus wurde ursprünglich als Gottheit allen Anfang betrachtet. In römischen Gebeten wurde Janus immer an erster Stelle angerufen, und zwar sogar noch vor Jupiter. Obwohl er normalerweise mit zwei Gesichtern in entgegengesetzter Richtung dargestellt wird (Janus Geminus, Zwillings-Janus oder Bi-frons), sind auch Abbildungen als Janus Quadri-frons (der viergesichtige) bekannt.
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ie beiden Gesichter symbolisieren zunächst die Sonne und den Mond. Dabei wurde Janus üblicherweise mit einem Schlüssel abgebildet. Ursprünglich wurde immer eines seiner beiden Gesichter mit Bart und das andere ohne Bart abgebildet, später jedoch beide Gesichter mit Bart abgebildet. Ggf. sind jedoch Sonne und Mond ursprünglich androgyne Symbole, die in der religiösen Tradition als Stellvertreter für Mann und Frau gelten.
Abb. 1: Janus-Skulptur (Vatikanstadt) 12
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ie Römer verglichen Janus mit dem Etrusker -Gott Ani, aber Janus war auch einer der wenigen römischen Göttern ohne älterem Vorbild oder einer entsprechenden mythologischen Vorgeschichte. Einige Wissenschaftler meinen sogar, dass dieser die wichtigste Gottheit im archaischen römischen Pantheon gewesen sei. Diese Einstufung wird begründet mit dem Titel Ianus Pater, der im klassischen Altertum immer noch in Betrieb gewesen ist. Ianus Pater wurde oft zusammen mit der offensichtlich ebenso androgynen Gottheit IU-piter (Jupiter) angerufen. Die Götterpaare Jupiter & Juno, Dianus & Diana, Zeus & Dione sind im Wesen und Ursprung identisch. Juno und Diana wurden als Mond identifiziert. Die Abstammung wird auf den indogermanischen Stamm "Di" mit der Bedeutung "Hell" zurückgeführt. Varro erwähnt, dass Janus mit einem Stock in der einen und einem Schlüssel in der anderen Hand der Himmelsgott war. Janus16 soll in den ältesten Tagen der römischen Geschichte in den Eichenwäldern des Janiculum geherrscht haben, jenes Gebirge am rechten Ufer des Tibers. uch in Griechenland wurden Janus-ähnliche Götterschädel in Anlehnung an HermesAbbildungen gefunden. Diese Gottheiten bilden vielleicht zusammengesetzte Charaktere: Herm-athena (Eine Herme der Athena), Herm-ares, Herma-phroditus, Hermanubis, Herm-Alcibiades und so weiter. Im Falle solcher Zusammensetzungen diskutiert man, ob diese eine Herme mit einem Kopf der Athena darstellt oder mit einem Janusähnlichen Gesichterpaar von Hermes und Athena, beziehungsweise einer zusammengesetzten Figur beider Gottheiten. In der Regel kann man diese doppelgesichtigen Gestalten immer auch als androgyne Symbole betrachten.
A 16
The Golden Bough (1890-1900-1911/1915)-von James George Frazer
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Die Lichtquelle der Nordsee Wo die Wellen der Nordsee auf der Sandplatte brechen, leuchtet das Phophor der Planktonteilchen hell auf. Sobald die Schiffer dieses Licht im Dunklen dieses Leuchten wahrnahmen, hatten sie Nehalennia d.h. Neeltje Jans erreicht. Auch heute noch wird der Name Neeltje Jans für eine dort gebaute Sturmflutverteidigungsanlage verwendet17. Die Bedeutung einer Lichtquelle kann wiedererkannt werden in "dia", "diamant", "jade" (Spanisch: "ijada"). Die heilende Wirking des Lichtes spricht aus den Wörtern "iatros" (Arzt)18.
Etymologie der Namen Eve, Eva
I
n der keltischen Sprache ist der Stamm für das Wort Wasser "eve", das wir zurückverfolgen in Evreux (Stadt an der Eure19). Den Wortstamm "eve" finden wir aber auch in der spanischen „Ebro“ in Galizien. In der Niederlande befindet sich "eve" in Flussnamen mit "ee", sowie in den niederländischen Ortsnamen Edam und Ede. In der Variante "awa", Gothisch "ahwa", Latein "aqua" ist das Wasser auffindbar im Flussnamen "Aa" und in den Ortsnamen "Adorp" und "Breda". Nach einer Klangverschiebung verwandelt der Wortstamm in "ie" in "Krommenie" und "Middelie", bzw. "ij" in "eiland"20, "IJssel", "IJsland", "Island". Lille stammt von l"Isle 21, was wiederum auf Rijssel deutet22. 17
Logica van het gevoel, Arnold Cornelis , Seite 392 Logica van het gevoel, Arnold Cornelis , Seite 401 19 Die Eure ist ein Seitenfluss der Seine 20 Deutsch: Insel 21 Französisch: die Insel 22 Logica van het gevoel, Arnold Cornelis , Seite 394 18
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Der Handelsweg
W
ie auch der Jakobsweg nach Santiago de Compostela wurde die Handelsstrasse nach Nehalennia offensichtlich bereits als keltischer Pilgerweg benutzt23. Die Göttin Nehalennia war sogar bis Kölln bekannt, denn auch dort wurden entsprechende Skulpturteile gefunden. Auch 1970 fischten Fischer in ihren Schleppnetzen nochmals Teile von der Colijnsplatte aus dem Meer, die zum Teil die Namen der großzügigen Kölner Händler tragen und auf die Handelsverbindung nach England verweisen. nsgesamt wurden mehr als 100 Altarteile und Skulpturen gefunden, die alle der Göttin Nehalennia gewidmet wurden24. Die Teile stammen aus der Römerzeit (etwa 200 Jahre nach Christus).
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Die Hellegaten bei Roermond In Roermond (Limburg, die Niederlande) bei der Mündung der Roer in die Maas befinden sich (lt Quelle) ein kleines und ein großes "Hellegat".
Das Helltor in Maastricht Das Helltor (Niederländisch: "Helpoort") in Maastricht ist das älteste Stadttor der Niederlanden und ist Bestandteil der mittelalterlichen Stadtmauer.
23 24
Logica van het gevoel, Arnold Cornelis , Seite 407 Logica van het gevoel, Arnold Cornelis , Seite 402
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3 Der deutsche Hellweg Als Hellweg bezeichnete man im Mittelalter eine große Königs- oder Heeresstraße oder eine wichtige Durchgangsstraße für den Fernhandel, die in der Breite einer Speerlanze von etwa 3 Metern dauerhaft von Bewuchs frei gehalten werden musste25.
Etymologie des Namens Hellweg Nach einer weit verbreiteten, aktuellen Deutung wird der Name Hellweg vom niederdeutschen Wort helwech abgeleitet, was soviel wie lichter, breiter Weg bedeutet. Somit konnten Kaufleute vor unliebsamen Überraschungen sicherer sein und zügig vorankommen. Eine andere Deutung des Namens Hellweg als Salzweg, basierend auf der griechischen bzw. keltischen Bezeichnung hals bzw. hal für Salz, dürfte nur für einen ganz bestimmten Teil des Hellwegs zutreffen. Eine dritte, ältere Namensdeutung ist die eines Totenweges. Die Germanen bestatteten ihre Toten stets an Wegen und besonders an Kreuzungen. Der Hellweg ist nach Grimms Wörterbuch ursprünglich der Weg gewesen, auf dem die Leichen gefahren wurden. Helvegr ist der Weg zur Unterwelt, dem der westfälische Hellweg, Totenweg, entspricht, schrieb Wolfgang Golther, ein Germanist des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts, dessen Arbeitsgebiet die Germanische Mythologie umfasste. In der Silbe Hel spiegele sich, wie damals vermutet wurde, der Name der germanischen Totenund Höllengöttin. Unklar bleibt, welchen realen Bezug diese Namensdeutung zur Straße haben sollte. 25
Wikipedia „Hellweg“: http://de.wikipedia.org/wiki/Hellweg
17
Die Hellwege Hellwege gab und gibt es in ganz Deutschland. Am bekanntesten ist die Bezeichnung „Hellweg“ für den westlichen Teil der mittelalterlichen Rhein-Elbe-Verbindung entlang der nördlichsten deutschen Mittelgebirge. Im Speziellen bezeichnet der Begriff den Abschnitt zwischen Duisburg und Paderborn auf der Straße zwischen Aachen und Goslar. Dieser bekannteste Hellweg in Nordrhein-Westfalen ist die bereits über 5000 Jahre aus vorrömisch-germanischer Zeit stammende Verbindung vom Rhein bei Ruhrort über Duisburg, Essen, Dortmund, Unna, Werl, Soest, Erwitte, Geseke, Salzkotten, Paderborn bis Bad Driburg. Der Straßenabschnitt nahm seinen Anfang an einem Rheinübergang, überquerte nach dem Verlassen Duisburgs durch das Kuhtor das Niederrheinische Tiefland nach Osten, und führte dann, über die historischen Ruhrfurt bei Schloss Broich nach Mülheim, auf die ganzjährig begehbaren Höhen der Wasserscheide von Ruhr und Emscher / Lippe nördlich des Ardeys und des Haarstranges, an dessen Nordflanke er weiter verlief. Die Entfernung der vorgenannten Orte entspricht einer damaligen Tagesreise einer größeren Gruppe mit schweren Wagen und zu Fuß von ungefähr 15 bis 30 km. Ältere und im Laufe ihrer geschichtlichen Entwicklung größere und bedeutendere Städte, wie Duisburg, Dortmund oder Soest, lagen in größerer Distanz zueinander. Dazwischen liegenden Orten, wie Bochum, Unna oder Werl, wurde meist im Hoch- und Spätmittelalter von den jeweiligen Territorialherren Stadtrecht verliehen. In römischer Zeit lag ein Rheinübergang weiter südlich, gegenüber von Krefeld-Gellep, damals Gelduba. Ein weiterer Übergang befand sich beim heutigen Moers, schließlich, nach Rheinverlagerungen, bei Duisburg.
18
Für den rechtsrheinischen Hellweg gilt zwischen Duisburg und Paderborn: • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •
Ruhrort, Duisburg Kuhtor, 47051 Duisburg Schloß Broich, Mülheim Essen Hellweg, Essen Hellweg, Kray Wattenscheider Hellweg, Bochum Hellweg, Bochum Harpener Hellweg, Lütgendortmund Dortmund Lütgendortmunder Hellweg, Lütgendortmund 44388 Dortmund Dorstfelder Hellweg, Dortmund Körner Hellweg, 44143 Dortmund Wambeler Hellweg, Brackel 44143 Dortmund Brackeler Hellweg, Brackel Dortmund Asselner Hellweg, Brackel Dortmund Hellweg, 59423 Unna Hellweg Unna Hellweg, Ampen 59494 Soest Hellweg Sassendorf, 59505 Bad Sassendorf, Soest Am Hellweg, Stirpe Hellweg 59597 Erwitte Hellweg, 59597 Erwitte, Soest Hellweg, 59590 Geseke, Soest Salzkotten Paderborn Hellweg, 33100 Paderborn Am Hellweg, Bad Driburg 19
I
n der Umgebung der Stadt Geseke ist der Verlauf des Hellwegs zwischen Bad Sassendorf und Salzkotten bzw. Paderborn mehrgleisig. Vielleicht hat sich die Strecke aber auch einfach mit der Zeit etwas verlagert. Als optionale Verlängerung des Hellwegs nach Osten gilt jenseits von Bad Driburg: • • • • • • • • •
Hellweg 33034 Brakel Hellweg, 37671 Höxter Hellenthal, Helleberg, Eimen Hallensen ... Helldamm, 39179 Barleben (bei Magdeburg) Helweg, Frohnau 13465 Berlin Hellweg, 15234 Frankfurt (Oder)
und nach Westen ggf. zum Beispiel: • • • • •
Helmond26, die Niederlande die Hellegaten bei Roermond das Helltor in Maastricht Hellevoetsluis (Römisch: Helenium27) das Nehalennia-Heiligtum, Walcheren
26
Der niederländische Ort Helmond liegt genau in der Verlängerung des Hellwegs nach Westen. 27
Es ist unklar,ob der Name Helena mit Helenium korreliert
20
Hellweg vor dem Santforde
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ieser Hellweg war eine Handelsstraße in West-OstRichtung. Er schloss sich in Minden an den westfälischen Hellweg an und vereinigte sich dort mit einer von der Ems kommenden Heerstraße. An der Bückethaler Landwehr zwischen Bantorf und Bad Nenndorf erreichte der Hellweg das Gebiet der heutigen Region Hannover. Von hier aus verlief er über Goltern, Leveste, Gehrden, Ronnenberg und Pattensen zur Leine. Von dort aus führte er weiter über Sarstedt nach Hildesheim.
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s sind verschiedene Burgen und Wehranlagen bekannt, die den Hellweg sicherten. Zu ihnen gehören neben der Heisterburg im Deister eine Burganlage auf dem Burgberg bei Gehrden. Ein Abzweig des Hellwegs führte entlang des Nordrandes des Deisters über Wennigsen und Calenberg nach Hildesheim. Die Stationen des Hellwegs vor dem Santforde lauten: • • • • • • • •
Minden Leveste, Gehrden Ronnenberg Pattensen Sarstedt Hildesheim Zur Heisterburg 30890 Barsinghausen Wennigsen
21
Hellstraße und Hellenweg Eine Google-Maps-Suche nach "Hellstraße" und "Hellenweg" liefert überraschenderweise eine durchgehende Route vom Ruhrgebiet bis nach München. Die Bedeutung dieses Hellenwegs ist noch unklar.
Ungeordnete Hellwegstationen Weitere Hellwegestationen, die nicht eindeutig zugeordnet werden, sind28: • • • • • • • • • • • • • • • • • • 28
Hellweg, 59269 Beckum, Warendorf Hellweg, 33378 Wiedenbrück, Gütersloh Hellweg, 59192 Bergkamen Hellweg, 59514 Welver, Soest Hellweg, 59199 Bönen, Unna Hellweg, Hamm Helmond Aachen Helldamm, 39179 Barleben Hellweg, 15234 Frankfurt (Oder) Hellweg, 31863 Coppenbrügge Hellweg, 37671 Höxter Hellweg 33034 Brakel Zur Hell, 57584 Scheuerfeld, Altenkirchen Die Hell, 55487 Laufersweiler, Auf der Hell, 66606 Sankt Wendel Auf der Hell, 57290 Neunkirchen, Auf der Hell, 54579 Üxheim, Daun,
Siehe auch: http://www.dobrudscha.de/kray-leithe.htm 22
• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •
Nehalennia, Walcheren Hellevoetsluis (bei Rotterdam) Hellendoorn "Hellendoornsche Berg" Hellegat Niel Belgien Hellegat, Wetteren 9230 Wetteren, Hellegat, Nieuwrode 3221 Holsbeek Hel (bei Danzig) Hellweg, 32609 Hüllhorst Hille Hellweg, 32312 Lübbecke Hellweg, 49811 Lingen (Ems) Hellweg, 49594 Alfhausen Hellweg, Neuenkirchen 49326 Melle, Helldamm, 49179 Ostercappeln Unterer Hellweg, 32584 Löhne Oberer Hellweg, 32584 Löhne Hellweg, 32602 Vlotho Hellweg, Hiddenhausen Hellweg, 33758 Schloß Holte Hellweg, 33813 Oerlinghausen Auf dem Hellweg, 33649 Bielefeld Senner Hellweg, Bielefeld, Hellweg, 33332 Gütersloh Hellweg, 44532 Lünen Hellweg, 59269 Beckum Hellweg, 26954 Nordenham
23
Hinweise zum Hellweg bei Jacob Grimm
U
rsprünglich sei Hel, gen. Heljar bzw. Hellia, Hella weder Tod noch ein böser Geist gewesen. Sie nimmt die Seelen der Verstorbenen auf und hält sie unerbittlich fest. Nach der Edda war Hell Lokis und einer Riesin Tochter, Schwester des Wolfes Fenrir. Sie ist halb schwarz und halb menschenfarbig29. Die schwarze Farbe deutet ggf. eine Verwandtschaft mit der indischen Göttin Kali oder mahakali. Halja ist eine der ältesten und geläufigsten Vorstellungen des Heidentums30.
E
s fahren nur die an Krankheit und Schwache Verstorbenen „til Heljar“ d.h. zur Hölle, die im Kampf gefallene Helden fahren ins Walhalla31. Die Hölle wird als Herberge oder Gasthaus (als Valhöll) dargestellt, wo die Sterbenden noch denselben Abend einkehren32. Hel empfängt nur die auf Land, die Göttin Rân die zu Wasser verstorbenen, Freya die in der Schlacht gefallenen Seelen.
O I
berdeutsche Fluren liefern zuweilen die Benennung Totdenweg33.Nach altn. Dichtung fahren oder reiten die Verstorbenen zur Unterwelt: „fara til Heljar“.
n der alten Volkssprache war die Hölle ein finsteres und düsteres Loch. Erst die Christliche Hölle erhält einen Pech und Schwefelpuhl.
29
Seite 259, Deutsche Mythologie, Jacob Grimm Seite 262, Deutsche Mythologie, Jacob Grimm 31 Seite 260, Deutsche Mythologie, Jacob Grimm 32 Seite 668, Deutsche Mythologie, Jacob Grimm 33 zum Beispiel Mones anz. 1838, S. 225, 316 (Grimm, Seite 669) 30
24
Der Hellweg als Abbild der Milchstraße
H
erweg bedeutet auch Milchstraße34. Es wurde in vielen Kulturen die Milchstraße als Totenweg betrachtet, u.a. in Ägypten. Auch der spanische Jakobsweg sei eine Abbildung der Milchstraße, auf dem die Pilgerfahrten nach Finisterra in Galicien zum Himmel führten35.
G
rimm listet eine Übersicht der viele historischen Namen. Die Römer nannten die Milchstraße „Weg der Götter“ oder „Weg zu den Göttern“. Die türkische Bezeichnung „Hadjiler Juli“ bedeutet „Weg der Waller“, denn jeder Pilger nach Mekka und Medina heißt Hadschi oder Hadji36.
Fahrwege bei Jacob Grimm
I
n Westfalen gibt es viele Fahrwege, die den Namen Hellweg führen, was gleichviel mit Heerweg ist, ursprünglich aber Todtenweg, den breiten Weg, auf dem die Leiche gefahren wurde, bezeichnet. Der älteste Beleg stammt aus einer Urkunde bei Ritz vom Jahre 890: „Helvius37 sive strata publica.“
34
Band 2, Deutsche Mythologie, Jacob Grimm, Seite 238 Band 1, Deutsche Mythologie, Jacob Grimm, Seite 296 36 Band 1, Deutsche Mythologie, Jacob Grimm, Seite 296 35
37
Es wäre ggf. auch ein Verweis auf Helvetia denkbar (?) 25
In Niederhessen werden registriert38: • • •
G
Hellweg bei Wettesingen und Oberlistingen Hölleweg bei Calden Höllepfad bei Nothfelden gf. müssen auch Hälweg und Hälwehr berücksichtigt werden39.
Die Hellebeke entspringt aus dem Helleborne 40. Mehrere Orte führen den Namen Helleput.
I
n Südholland an der Rhein- und Maasmündung befindet sich ein Ort Hellevoetsluis. Die Römer haben diesen Ort Helium genannt: inter Helium ac Flevum, ita appelantur ostia, in quae effusus Rhenus ab septentrione in lacus, ab occidente in amnem Mosam se spargit , medio inter haec ore modicum nomine suo custodiens alveum41.
38
Seite 669, Deutsche Mythologie, Jacob Grimm, Fußnote Band 2, Deutsche Mythologie, Jacob Grimm, Seite 238 40 Band 1, Deutsche Mythologie, Jacob Grimm, Seite 670 41 Jacob Grimm, Deutsche Mythologie, Seite 262: Siehe: Plinius. 4,29, auch Tacitus 2,6 39
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4 Der Hellweg als Überlandstraße
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n seinem Buch OWL-Echt Ostwestfalen-Lippe42 dokumentiert Matthias Rickling den Dreisprung des Hellwegs in Paderborn folgendermaßen: „In Paderborn teilte sich der Hellweg in zwei Stränge: den Nordstang - über Horn, Hameln (Weserübergang) und Hildesheim nach Magdeburg (B1), bzw. den Südstrang - über Bad Driberg, Brakel, Höxter, (Weserübergang) nach Leipzig bis Breslau und Krakau.“
G
Abb. 2: Der Viersprung bei Paderborn Auszug aus: Hellweg 1 (Hellwege)
enau genommen bildet der Hellweg bei Paderborn einen Viersprung in einem 3000 km langen Straßenzug, der im Westen von Aachen nach Brügge, und im Osten von Magdeburg, Berlin, Königsberg, Riga nach Novgorod reichte. Deshalb wurde die Autobahn 1939 auch Nummer 1 getauft. 42
ISBN 3-937924-24-8 (veröffentlicht 2005)
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Der Viersprung bei Paderborn
E A
twa alle 15-20km ließ Karl der Große auf dem Handelsweg gesicherte Raststationen einrichten. In Paderborn befand sich wohl eine Schlüsselposition.
Der Nordstrang nach Frankfurt/Oder uf dem Nordstrang finde ich südlich von Wolfenbüttel einen Heerweg und den Helldamm, in 39179 Barleben nahe Magdeburg. Ein Abzweig des Hellwegs führte entlang des Nordrandes des Deisters über Wennigsen und Calenberg nach Hildesheim. Der Weg führt ansonsten von Hildesheim schnurstracks nach Frankfurt an der Oder. Es gibt nachweislich einen Hellweg in 15234 Frankfurt (Oder). Ist es eine Furt (Flussübergang) für den Frankenkönig?
Abb. 3: Aufspaltung des Hellwegs bei Paderborn 28
Der Mittelstrang
D
er Mittelstrang beginnt mit dem Hellweg, in oder östlich von 33100 Paderborn, dann Am Hellweg, Bad Driburg, Hellweg 33034 Brakel, Hellweg, 37671 Höxter und lässt sich weiter verfolgen nach Hellenthal, Hallensen, Helleberg (Eimen), Hilsstraße, 37632 Holzen, Holzminden. Dort verliert sich die Spur, denn sie könnte genauso gut auf die Nordstrecke nach Frankfurt/Oder oder auf die Südstrecke nach Leipzig anschließen.
Der Südstrang
E
ine Alternativroute für den Südstrang weicht genau genommen bereits in Soest von der Straße nach Paderborn ab.
Zur Helle, Georgenhof, ist vielleicht ein Teilort des Hellweges. Danach folgt der Hellweg in Oberlistungen 43, der Höllweg in Calden, der Hellweg in 34292 Ahnatal, der Helweg, in 37081 Göttingen und dann Halle, von wo es gen Südosten weiterführt nach Leipzig bis Breslau und Krakau.
43
Oberlistungen und Calden werden bei Jacob Grimm in der Deutschen Mythologie erwähnt
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5 Die Hellstätten und Hellwege Islands
I
n Island ist ein Gutteil der Germanischen Mythologie gespeichert. In diesem Bericht werden die Hellstätten Islands dokumentiert. Karl Simrock, der die Isländische Edda-Sagen übersetzt und kommentiert hat, sowie Walter Hansen (in seinem Buch "Asgard, Entdeckungsfahrt in die Germanische Götterwelt Islands") haben ggf. in spekulativen Thesen die Verbindung der isländischen Version der germanischen Mythologie und die Landmarken Islands gelegt.
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ine ausgezeichnete Übersicht dieser faszinierenden Thesen befindet sich im Reiseführer: Island von Barbara C. und Jörg-Thomas Titz, erschienen im Reise Know-How-Verlag Peter Rump GmbH44. Es werden insbesondere folgende mythologische Landmarken der germanischen Mythologie diskutiert und geortet (in etwa von Nord nach Süd auf einer schönen Island-Karte zur Orientierung der mythologischen Stätten): Ich habe die relevante Stellen eingetragen in die Islandkarte in Google-Maps : • Die Flammenburg Hverfjall, unweit des Myvatn • Am Fuße der Götterburg das Idafeld, Versammlungsplatz der Götter, in Herđubreiđarlindir 44
in der aktualisierten (4.) Ausgabe 2005, ISBN 3-8317-1403-7.
31
• Asgard, Wohnsitz der Götter auf dem Tafelvulkan Herđubreiđ. • Das Schwarzalfenheim Askja • Der Grenzfluß Utbruni als Lavastrom Ifing • Die Welt der Steinriesen Dyngjufjalladur • Das Grab der Seherin in der Grotte Landmannahellir • Die Fesselung Lokis auf 3 Felsen in Tröllkonuhlaup • Der Totenstrand Nastrand in Hellisheiði • Die Unterwelt Helheim (bzw. Niflhel) im HeklaVulkan, die Hölle für Menschen, die nicht im Zweikampf sterben. Die Helden gehen ins Walhall. • Auf Odins Pferd überspringt Hermodhr das hohe "Helgitter" des Zauns zur Unterwelt tief im Vulkan Hekla • Die schmale Naturbrücke (eingestürzt im Frühjahr 1993) zur Unterwelt der Totengöttin Hel über den reißenden Grenzfluß Gjöll (Norđariofæra) • Der Helweg zur Unterwelt in der langen und tiefen Feuerspalte Eldgja • Der Brunnen Hwergelmir (und Ursprung der Weltesche Yggdrasil) im Vulkan Katla unter dem MyrdalsjökullGletscher • Die Welt der Eisriesen in þorsmörk (Thorswald, d.h. der Wald des Thors) • Die Insel der Feuerriesen, d.h. die Insel Surtsey
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D
arin sind einige Hel-Namen sofort erkennbar. Man kann jedoch auf der Landkarte Islands weitere HelMarken orten, z.B.:
• Der Ort Hella, der erst in 1927 gegründet wurde, aber in dessen Nähe Grotten mit Runeninschriften gefunden wurden. Im Hof Oddi befindet sich die Kirche von Hella. In der Skalendzeit war Oddi ein bedeutendes Bildunszentrum. • Der Fluß Hellisa in der Nähe des Laki-Vulkans • Der Fischerort Hellissandur • Der Fischerort Hellnar • Die Grotte in Landmannahellir • Der (Totenstrand ?) Hellisheiði • Die Höhle und Thingstätte Loftsalahellir im Moorgebiet Myrdalu
I
sländische Entdeckungsreisende (z.B. Leif Eriksson) haben im Mittelalter auch die heute zu Dänemark gehörende Insel Grönland und die westlich davon gelegene Nachbarinsel (die heutige Baffin-Insel in Canada) entdeckt. Sie haben diese Baffin Insel Helleland genannt.
Thingstätten
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s gab zunächst 4 mächtige Sippen mit "Goden" als Anführerpriester und 13 lokale Þingverbände (und eine viele Thingstätten Gerichtsstätten) in Island.
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ls Hauptort wurde AlÞing auf der Þingvellir (d.h. Thingebene) 930 ausgewählt vom Godenhäuptling Grimur Geitskor. Wichtigster Þingtag war ThorsTag (der Donnerstag), an dem sich 5000 Menschen versammelten. Der Vorsitende Lögsögumanđur (Gesetzessprecher) trug bis 1118 an dieser Stelle alljährlich ein Drittel aller Gesetze auf dem Lögberg (Gesetzesfelsen) auswendig vor. Auf dem Lögberg weht heute ständig die isländische Nationalflagge. Thingstätten sind auch aus dem Bereich der Kelten und Germanen bekannt. Die altkeltische Thingversammlungen werden u.a. von Tacitus in der Germania beschrieben.
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estlich des Gesetzesfelsen erstreckt sich die Almannagja (Allmännerschlucht), dessen Namen eine Ähnlichtkeit zu Allmänner und Allemagne aufweist. Þingvellir und speziell die Allmännerschlucht liegen in der aktiven Vulkanzone Islands, wo sich am mittelatlantischen Rücken die nordamerikanisch und eurasische Lithosphärenplatten auseienander bewegen. Thingstätten sind z.B.: • • • •
AlÞing auf der Þingvellir (d.h. Thingebene) Der Hof Lofthair am südlichsten Kap Dyrholaey Die Höhle Loftsalahellir im Moorgebiet Myrdalur Skaftafell-Nationalpark. Zur Zeit der Landnahme im 10. Jahrhundert befand sich im Skaftafell eine Thingstätte. Im nahegelegenen riesigen Sandergebiet lagen früher ausgedehnte fruchtbare Weiden. Nach dem verheerenden Vulkanausbruch und Gletscherlauf (z.B. von 1996) ist es Ödland.
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6 Etymologie für Helle / Hölle Der Sprachforscher Heinrich Tischner45 hat freundlicherweise folgenden Beitrag bezüglich Helle / Hölle für Veröffentlichung in dieser Diskussionsgruppe „Hellwege“ freigegeben: • • • • • •
In "HÖLLE" steckt ein alteuropäisches Wort für 'Tod' finnisch kuolla 'sterben' = ungarisch halál 'Tod' türkisch helâk 'Tod' hebräisch choli 'Krankheit' altirisch colainn 'Leiche' althochdeutsch s-cal-mo 'Tod, Pest', dazu Schelm, ursprünglich 'Henker' (vgl. S-chall = Hall)
HELLWEG: vielleicht zu altnordisch "hella" 'flacher Stein', also 'gepflasterte Straße' als Lehnübersetzung von lateinisch "via strata"
Flurnamen
D F
ie südhessischen Flurnamen auf Hahl-, Hall-, Heil-, Hell-, Hill-, Höhl-, Höll-, Hüll-, Hull- kommen nach dem Südhessischen Flurnamenbuch von "Halde", Nebenform "Hälde" und haben nichts mit dem Wohnort Satans zu tun. ür ein Hügelgrab gab's das althochdeutsche "(h)lêo", gotisch "hlaiws". Dieses Wort ist vielleicht noch erhalten in "Leeheim", ansonsten aber im Mittelalter untergegangen, weil man jetzt christliche Gräber hatte.
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www.heinrich-tischner.de aus Bensheim
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E
s gibt nur wenige Sagen, die sich um die Hügelgräber ranken, z.B. um das angebliche Siegfriedsgrab in Worms. Ich vermute, dass man sich im Mittelalter keine Gedanken um die alten Hügel im Wald gemacht hat. Warum hätte man sie nach der isländischen Totengöttin benennen sollen?
Hel und Hölle
D
er griechische Hades heißt auf gotisch "halja", daraus mit Umlaut althochdeutsch "hell(j)a", mittelhochdeutsch "helle" (richtig wäre heute "Hälle"). Das ö kam erst im 15er-Jahrhundert auf. Gedeutet wird das Wort als Ableitung von "hehlen", was aber umstritten ist. Die altisländische Entsprechung "hel" wurde zum Namen der Totengöttin. Von Island haben wir noch heidnische Texte aus dem Hochmittelalter, von Deutschland liegen nur ganz wenige heidnische Fragmente vor (Zaubersprüche). Von daher ist es abwegig, moderne südhessische Flurnamen mit einer späten isländischen mythologischen Figur zu erklären. "Helgoland" ist eigentlich "Heiligland" (plattdeutsch "dat hêlge Land").
D
er Name "Hellweg" wird von Brockhaus erklärt als "heller Weg. Das geht deshalb nicht, weil "hell" ursprünglich eine Eigenschaft des Schalls und nicht des Lichtes war. Für das Gegenteil von "dunkel" sagte man "licht". Der Hellweg war die Autobahn von damals. Grimms Erklärung, dass man darauf die Toten zum Friedhof gekarrt habe, lässt sich nicht halten.
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D
er Hellweg war eine Fernstraße, kein Weg zum nächsten Friedhof. Der einzige Anknüpfungspunkt ist altnordisch "helvegr" 'Weg ins Totenreich'. Das ließe sich notfalls mit 'Heerweg' verknüpfen. Die Armeen haben es ja immer ganz eilig, "zur Hölle zu fahren". "Holländer" ist missdeutet aus "Holunder". Die "Frau Holle" müsste eigentlich "Holde" heißen, das ld ist wie bei ""Halde" zu ll verschliffen.
W
egen der keltischen "Hellmänner" hatte ich vor einiger Zeit eine heftige Diskussion. Wenn ich mich richtig entsinne, ging es um ein mittelalterliches Signalsystem, wohl die so genannten Lärmfeuer = Alarmfeuer, wo man bei drohender Gefahr durch Feuer und Rauch Alarmsignale geben konnte. Ich weiß nicht, wie oft diese Einrichtung wirklich genutzt wurde, wohl nur alle paar Jahrzehnte. Klar, man musste die Feuerstellen einsatzbereit halten, aber ob dazu wirklich ein ganzes Heer rußgeschwärzter Hellmänner notwendig war, die als Zeichen ihrer Würde einen Dreizack trugen? Ich bezweifle, dass das alle so gewesen ist.
K
elten gibt's in unsrer Gegend seit 2200 Jahren nicht mehr, die waren vor den Germanen geflohen. Sueben haben in römischer Zeit nachweislich im Rhein-Main-Gebiet gelebt. Dann kamen die Römer und haben Gallier und Britannier als Hilfstruppen ins Land geholt, aber das waren keine richtigen Kelten mehr, sondern Galloromanen, die mehr oder weniger gut Latein sprachen. Was die "deutschen" Kelten für Gepflogenheiten hatten, ist nicht überliefert. Trotz intensiven Forschens bin ich noch nicht 37
dahinter gekommen, wie sie sprachen. Manchmal zweifle ich, dass sie einen keltischen Dialekt hatten, wie er aus Gallien und Britannien überliefert ist.
D
er Reichsapfel war kein "Globus", sondern die Himmelskugel als Symbol der ganzen Welt.
Theologische Grundlagen
E
s ist die gemeinsame Überzeugung der vorchristlichen Religionen, dass die Seelen der Toten sich in der Unterwelt (Hades) aufhalten. Nur einige Auserwählte wie Herakles und die römischen Kaiser kamen nach dem Tod zu den Göttern in den Himmel oder ins Elysium, die Gefilde der Seligen. Für handverlesene Bösewichter gab's den Tartarus, wo sie in alle Ewigkeit gequält wurden. So die klassische antike Vorstellung.
A
uch die Juden glaubten, dass die Toten "bei ihren Vätern versammelt" sind in der Scheol = Hades. Lohn und Strafe gab's erst am Ende der Welt beim Jüngsten Gericht. Dazu werden alle Menschen wieder lebendig gemacht. Die Guten dürfen ewig weiterleben, die Bösen wieder umgebracht und in der Gehenna, der Müllkippe von Jerusalem verbrannt.
N
ach christlicher Vorstellung hat jeder Getaufte ein Anrecht auf den Himmel. Um auch die vorchristlichen Gerechten zu erlösen, ist Christus "hinabgestiegen in das Reich des Todes". Dort hat er den Toten gepredigt und diejenigen, die glaubten, mit in den Himmel genommen. 38
D D
er Hades, die "hella" ist also ziemlich leer geräumt. Die Gerechten sind raus, da blieben nur die Ungläubigen und die müssen ganz schön dumm gewesen sein, wenn sie nicht mit in den Himmel wollten. er Teufel hatte ursprünglich seinen Platz im Himmel und eine Aufgabe als himmlischer Staatsanwalt (Satan 'der Ankläger'), nachzulesen bei Hiob. Weil er dauernd an den Gläubigen rumgemeckert hat, ist er rausgeflogen und wurde schließlich für 1000 Jahre in der Unterwelt eingekerkert, nachzulesen in der Offenbarung. Seitdem ist er also der Höllenfürst und Nachfolger des alten Hades. Nur dass er nicht mehr mit allen Toten zu tun hat, sondern nur mit denen, die nicht im Himmel sind. Also bot sich für ihn ein neuer Job als Folterknecht an.
D
ass er darauf aus ist, möglichst viele in der Hölle zu peinigen, hat nichts mit Sadismus zu tun. Sondern er hat sich ja von Gott losgesagt und versucht daher möglichst viele Anhänger zu gewinnen fast wie in der Politik. Er lockt mir Wahlversprechungen und macht Werbegeschenke und hat doch dauerhaft nichts zu bieten.
S
o war also der traditionelle Glaube. Mit Hellmännern oder heidnischen Göttern hat das alles nichts zu tun. Unsere Vorstellungen vom Teufel sind von der Bibel her geprägt. Und von der Religion des Persers Zarathustras, der alle alten Götter abschaffte und durch ein gutes Prinzip (Ohrmuzd = Gott) und ein böses (Ahriman = Teufel) ersetzte. Das war die offizielle Religion im Persischen Reich. Sie kam dem jüdischen Glauben sehr entgegen, der ja auch alle anderen Götter leugnet. 39
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7 Die Hellwege in Google-Maps
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ie Hellwege werden auch heute noch leicht in Google-Maps geortet, in dem man in einem Ort zum Beispiel nach „Hellweg“ sucht. Einige Hellwege wurden in Google-Maps rekonstruiert. Bitte zum Öffnen der Karte einen dieser Links anklicken (in Google Maps können Sie aber auch alle drei Karten gleichzeitig einblenden): • Hellwege 1 • Hellwege 2 (Hellenwege, Hellstrasse, usw.) • Höll-Wege und Har-Wege
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