Blender

  • Uploaded by: Ynodaies Chanarg
  • 0
  • 0
  • November 2019
  • PDF

This document was uploaded by user and they confirmed that they have the permission to share it. If you are author or own the copyright of this book, please report to us by using this DMCA report form. Report DMCA


Overview

Download & View Blender as PDF for free.

More details

  • Words: 16,376
  • Pages: 41
.blendeR Verbleibt, an der Stelle des Herzens, ein Hunger.

Mario Kupries

.blendeR

© 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Für ani.

Seite 4 von 77

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

...

...

...

...

...

Zur begrabenden Beglückung.

Gefühlsvitae via Perlenkranz.

Keo & Ynodaies in kathartischer Romantik.

Personensemantiken.

Ynodaies redet sich in den Monolog.

Wie hineinsehen in den Auswurf?

Endstation. Zu: 19:00 Uhr

An: 18:50 Uhr Neu: Gleis X+Y

Ab: 17:50 Uhr Ansage hören!

Durchfahrt. Zu: 15:50 Uhr

Fahrplanmäßige Verspätung um ca. 24 min.

Ab: 10:00 Uhr

An: 07:00 Uhr

Fahrplan

...

Eingeflossenes.

Trauerweide Nr. 76 (hinten rechts)

verum impendere vitae

...

Abschied.

Seite 5 von 77

...

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Prolog

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Von der Kunst, daß einem Inspiration bleibt wie vom Widerspruch.

...verliert sich an meiner Ohnmacht die personale Liebe.

Seite 6 von 77

Perlenkranz.

Alle Überschriften gleichen als Themen schon fast intoleranten Verspielungen. Auf die Vordeutung sich einzulassen, kommt es nicht an. Für dieses Spiel – zu wenig geerdet zu sein; Stationen die existenzielle Spannung, Bedingtheit und Widersprüchlichkeit menschlichen Lebens deutend.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Bislang war Ynodaies nur die selbstverliebte Liebe anderer zu protegieren; wenn deren alte, eingerostete Liebe nachgiebig geworden war. Tarnung. Ein Versteck im Krampf. Es wäre nun schön einen Menschen für ihn zu haben, der sich nicht vor dem versteckt, was er selbst nicht auszuleben imstande ist. Sozial verkrüppelt, nannte sie es. Sie: Keo. – Diese Feststellung sei keine Peinlichkeit, befand sie. Sie war angekommen. Nun steigert ein Unglück das andere. Ynodaies, prinzipiell mehrdeutig, tendiert überhaupt nicht. Es sei denn, ein Gedanke an Verwirrtheit sei geschickt. In Keo hallten diese vermutbare Stimmungen launig. Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Ganze Menschen existieren nicht, solange das Gegenstück nicht in ihnen selbst ruht. So war Keo als Irmgaard in Ynodaies geerdet. Halbierte verteidigen die Wahrheit. Das ist Rekursion.

Seite 7 von 77

Keo: Die Wahrheit trägt so manchen Schleier. Du tendierst, bist nicht im Ganzen und willst Konsistenz mir feilbieten? Du variierst im selbigen! Im Nichts wackelt es sich gut. –Ynodaies war es ausfüllen gewohnt. Das, was er von Keo wahrnimmt, wird nicht dem entsprechen, was er zu leisten sich abverlangte. Es wird von eben diesem variieren und dennoch zu gefallen gelingen. Er wird dies zu akzeptieren gelernt haben. Sein ständiges Tendieren wird ihn paßfähig gehobelt haben. Der Wahrheitsfindung zum Schlüssel geworden - entlang der Zeitgeistanbiederung und Massenkokettierung. Nein: Um Keo in sich verankert zu wissen, gehört es sich um Tiefgang zu bemühen. Größe zeigen. Diese Größe zu gewähren, wird nur Ynodaies durch Vervielfachung seines Nichts erlangen. Denn dieses Nichts ist keine Demut, Keo: Peinlichkeit!, es ist vielmehr die zum Dividuum machende, sich von den anderen unterscheidbare Erkenntnis. Dieses Antisein hat Bestand, da kämpferisch erkämpft, geformt und nicht gefeilt, Nove, Nove! Es reicht allein die Verteidigbarkeit des Ganzen, dessen Konsistenz, und die Courage dazu! © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Seite 8 von 77

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

... Windfang. Dem Ende des Tunnels ein Licht erscheint. Aus dem Gezerre an seiner Person erwachte in Ynodaies ein Durcheinander an Fehlen, Interpretieren und Missbegünstigungen. Nichts in seinem Kosmos ist komplettiert durch ein Gegenstück. Und es soll Keo sein, die da kämpfen wird, um es zu werden. Wir alle viel zu Strukturen neigen Wer legt hier die Rahmenbedingungen fest? Wie in ein Nest hineingeboren Wer bestimmt den StellenWERT der emotionalen, intellektuellen oder konstitutionellen Zugehörigkeiten? Für uns ist aus dem Wert das Recht zur Pflicht abgeleitet Wer bestimmt die Spielaufstellung für das lebbare Melancholisieren? Wir alle wünschen uns nicht, lebbar missbegünstigt zu sein Wer entbindet uns der Last, alles und jeden immer verstehen zu müssen? Geschleust verquicken sich die Ströme der Missdeutung, Ungültigkeit und des Unpaßfähigseins in ignoranter Sorge, abstellender Inakzeptanz und platt genieteter Andersheit. Alle Ströme einend und im Präformierten zu fehlen: Ynodaies ist konfrontiert mit antwortlosen Fragen. Gegenwart der eigenen Größe: Um sich selbst nicht klein zu kriegen, unterstellt man dem Anderen flugs, womit man an sich selber angefangen hat, herunter drücken zu müssen. Ausgiebig gepuhlt wird dazu in der geistigen Inflexibilität, schroffen Exklusivität und unausgeprägter Umsicht sowie im blanken Konversatismus, politischen Autismus und geringen Mitleidsgefühl. Er lebte mit dieser Welt allein und lebt in ihr, um sich als Neues im Leben zu begegnen. Er ist damit allein für die Anderen da: Andere erfreuen sich ihres Lebens mit ihm. Dieses Wirtsplagiatentum höhlte Ynodaies aus: Innen gab es keine Liebe mehr für Keo zu finden – sie füllte ihn mit ihrer Person aus. Frauen. ...Herrlich, wie leer sich der lebbare Gedanke des Entsorgtseins fühlt! Und damit den Suizidgedanken mit dem Atem der Hoffnung und dem Gefühl einer unendlichen Größe des Typs Freiheit verbinden. Diesem Gefühl zu entsprechen, ist keine Feigheit, sondern schierste Egozentrik, provozierende Unablenkbarkeit von sich selbst. Am Leben entlang... (App. H). © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Seite 9 von 77

Wir leben, damit uns eine Vergangenheit bleibt.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

I

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Die lebenslange Wi(e)derentstehung des Bestehenden

1. Rücklauf als Fortschritt. Bleibt, an der Stelle des Herzens, ein Hunger, Keo? Wenn man in die Sonne schaut, sieht man in die Vergangenheit: 8 Sekunden Denn am Ende des Weges wartet nur noch das Erlebte. Heute ist nicht morgen. Es war gestern als er schwebte... ...Ich hoffe, daß Sie Ihre Identität nicht verpasst haben! Es ist ganz schön, so sein zu dürfen, wie ich bin. Jedoch scheiden sich die Geister an meinem Schatten. Ynodaies entschwebt hier in seine Welt. Die Farbe des Regens ändert sich nicht. Dessen danach sehr wohl. Umgehen muss man es und manchmal den gewohnten Weg ändern. Nicht selten beginnt es dabei wieder zu regnen. Und wieder ist es verändert und man selbst ist zu einem Bestandteil dessen geworden.

Wir wollen die Lehren aus dem Ertragen zu Tugenden erheben. Dem Naiven keinen Raum eingestehen. Jedoch der Traurigkeit des Loslassens nie Vergessen zugestehen. Denn nur das verbindet noch. Die zarten Tugenden schützend den Weg entlang bewahren. Sonderbar ist das für den Unerfahrenen. Ich fordere die Schonfrist für Schneemänner als Hobby-Menschen! Und Lendenschurz für lepröse Kakerlaken! Sozialverpflichtung für das Eigentum kommt noch hinzu.

Seite 10 von 77

Doch sich selbst umlaufend oder gar die eigene Richtung ändernd - nach einem Regen - und wenn es dann erneut beginnt zu regnen und das Ändern zur Methode erwächst - entfernt es den Einen von dem Gewohnten. Und mit der Entfernung naht der Vorteil, die Vergangenheit aus großzügiger Distanz abstrahiert zu erahnen. Erahnend bestaunend. © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Ja, im Zweifel lässt sie sich nicht übersichtlich kartographisieren – der Seele eingebranntes Eisen nach. Narben als Route aus der Vergangenheit.

Wieder falsches Bahngleis gewählt? Kolossal wie das Fenster in den Scheiben es mit der Realität Eises Kälte beschlägt. Wimmern der Psyche Schmerzen wegen. Wird der Schaffner sie bemerken – die geißelnden Tränen?

Verbittert zu sein, ist keine Schande! Sind Sie sich auch ganz sicher, daß Sie mein Leben wollen, daß Sie das meine meinen, daß Sie es auch ganz fest wollen? Meine(n). Denn dann müssen Sie mit mehr Freuden als Verpflichtungen auskommen! Und man wird davon besessen, wenn man sie besitzt!

Aufrecht ist wider der Natur. Natürlich ebenso. Gefangen in Wirrungen.

Gehalten lasziv. Ist das mein Leben oder nur ein Gleis den Werdegang weisend? Wieder einmal zum ersten Mal: Die Wirklichkeit als Erfindung.

Seite 11 von 77

Zeit ist hier Bewegung und die Augen leuchten sie aus. Mentale Diaspora klemmt sich bedrückend ins Gemüt. Fordernd: Ist das alles? Hier gibt es keinen Zeitgeist für Zurückgebliebene: Mobile entwickeln bereits ihr Eigenleben. Sophistische Taschenspielerei. Vergleichen zu wollen. Dazu reisen, um Ehrfurcht zu erfahren. Auch Demut?

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

2. Liebe ist zu erwidern nicht gegeben worden. Weggegangen, um ziellos anzukommen. Der Wurzel zugewandt - dann der fallenden Blätter Rückkehr folgend.

Gesandt samt prallem Schlüsselbund. Nur noch die Schlösser finden! Fortwährend bis schlussendlich selektiv fokussiert: Habe ich ein Ziel oder bin ich eins? Folgt das Denken der Grammatik, die noch nicht entschlüsselt ist? Dem Handeln verquert. Hat es sich verhalten sehen, seiner Prädikatoren Bares nach. Bar gespielt? Gefangen und doch verloren. Verloren sein, dem Ziel so nah. Schließend den Anfang folgen. Virtuos wiederholend. Auf einem Gleis? Wie lange hält er es so aus? Hat es sich verhalten sehen. War lasziv gehalten. Gehalten und dennoch ist's gefallen. Oder war es er, Ynodaies, selbst? Manche haben Drahthaare auf dem Kopf / Manche haben plappernde Stimmengeneratoren im Kopf / Manche haben einen Durchzug im Kopf, der auf Gleis 3 einfährt. Nicht anhaltend - ein Gefühl von Haltlosigkeit. Dem folgt er nun. Herrlich, wie lange dies anhält. Mehr ist nicht drin. Die Schwerkraft ist eine grausame Herrin ...

Seite 12 von 77

Jeanne D'Arc! Bleib im Brunnen, kleines Wunder. Bis der Sonne Strahlen Du Dich geborgen gibst.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Die Sehnsucht erreicht, an Melancholie ertunken. Er fühlte es, ehe er es verstehen konnte. Sein Lebensmotto - bewusst wurd's ihm erst sehr spät war es, herauszufinden, wie man einen weiteren Teil der Kultur zur Strecke bringen kann. Das schneidet sich mit der ohnmächtigen Erfahrung, eben doch nicht alles seiner Zeit entsprechend anzugehen. Eben alles doch im Ansturm zu erleben. Nur wenige werden ihm noch folgen. Denn die Besinnung auf das Vergangene ist falsch.

Seite 13 von 77

Er entwickelt sich mit der Zeit, ihrem Lauf, dem Geschehen. Dem linear ist es nicht. Und auf dem Vergangenen thront man nicht. Auf dem Vergangenen sich begeben, um die Zukunft zu erklimmen - nicht derer in Andacht zu gedenken. Dem Neuen entgegen blinzelnd.

Sie. Es war einmal eine junge Dame, / die war so begabt, / so wertvoll für ihr ‘samtes Land, / daß der zarten Pflanze anzunehmen / eigens schon als Tugend stand. Begräbig war ihr Erdenreich / ans Sonnenlicht sie herangereift / aus endlos Dörre ganz allein / dem Neuen sich empor gestreift. Sieh Dich vor! / Strikt denken, denn das Handeln leitet! / Auf allen Wegen Dich Dein / Seelen-Heil begleitet! Den Blättern folgend gen der Rückkehr zugewandt, / sollst Du gesinnen eines Lebens Nutzen Tatbestand. Dies sei mein Wunsch nur Dir allein, / der Du mögest finden Heil im eigenen Sein. Dafür nur es des Lebens Opfer lohnt. / Sich gegen stemmend die Pforte aufzustoßen. Allein der Horden Sog sich wissend.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

4. Liebe ist der Grad des Ungeheuerlichen.

Ynodaies lebt in Keo. Und Keo ist in Ynodaies entschwunden.

3. Im Karussell unterwegs. Eines Lebens Tatbestand wahrlich Gebot! Hineingesehen und doch hinausgeschaut. Anzukommen, um Fortzugehen.

Verwirrend dieses Pendel / Variierend die Symbole? Pole nicht gegeben. Angekommen mit allen Lastern und Parasiten. Seine Equipage: Parasitäre Verhaltensform als verkorkste Persönlichkeit.

© 2008 by Mario Kupries

Seite 15 von 77

Angekommen, um Fortzugehen. Wieder einmal weg, ohne da gewesen zu sein. Was ist mir auf den Weg gegeben? Leben gleich einem Winden im musealen Gehänge des Präsenz, das für ihn immer nur Futur werden sein kann.

Wenn jemand den Pfad gefunden hat, hat er bereits das verlassen, was ihn darauf gebracht. Wenn jemand gegangen ist, scheint dieser vertraut seinen Weg entlang zu trotteln, den er gefolgt. Doch selbst des Gegangenen Zeugen schwant es schnell.

Leben als museale Hängung: Dhahran, Al Khobar, Manama, Dubai, Abu Dhabi, Doha, Salalah, Dearborn, Anchorage, Fairbanks, Indianapolis. 10 Beispiele für Lebensstationen der letzten Eiszeit seines Nichtlebens. Danach. Ja, danach waren seine Ansichten, Gedanken und Äußerungen so konträr wie er selbst abseitig wurde. Stets ist er im Voraus beflissen gewesen. Das kam an. Das nahm man ihm ab. Darauf kam es an.

Danach, also jetzt, hatte er aber dieses nicht mehr zu bieten? Sich neu zu erfinden - die neue Zeit zu leben: Dem Jetzt wieder das Voraus schenken, dem Voraus den Weg ebnen.

Seite 14 von 77

Das Leben begehen wie eine museale Hängung - Wirren als ubiquitäres Phänomen. Schenk mir Deinen Kompass, der Dich geleitet auf all den Reisen, Dich geführt in die ziellose Präsenz, um des Fortzugehens Fahrkarte zu reklamieren.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

An die Kante des Lebens getreten und das museale Leben schwingend wie ein Lasso in die Freiheit geschlagen. Wenn das Leben so liebenswürdig lebenswert ist: Warum dann nicht leben, wenn man es kann? Lange Zeit. Langatmig. Langwierig. Langweilig. Pochend wie ein Schmerz bis zur Unerträglichkeit.

Wunderbar, daß die Erde einer Murmel gleicht. Leichtfüßig zu umgarnen, meint Keo. Jeder kann aus seiner Sicht einen Lichtstrahl feuern. Und nicht immer müssen gleich alle davon beeindruckt sein. Einfach herrlich, dieses Himmelsgetöse. Ynodaies schwebt. Was kommt als nächstes? Langsam gehen ihm die Ideen aus. Augenverdrehen – wie lange es dauert, bis ein Gedanke bewusst wird. Freiheit heißt zu erfahren, etwas bewegen zu können. Mein Leben ist für viele nicht mehr fassbar. Mein Leben interessiert noch immer. Und noch immer rufen sie mich an. Ich bin gefallen von tief unten. Angereist. Gebeten des Ahnens Willen wegen.

Seite 16 von 77

Europäische Depression. Keiner weiß mehr so genau, was Frieden, was Krieg ist. Er ist nicht so geworden wie diese Anderen es wollten. Ständiger Aufhörer. Einsamkeit ist der Preis. Bescheide Dich um des Frohsinns Zuwachs. Ständig.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

5. Zur Ernsthaftigkeit der Chance.

Ein Held seiner Zeit. Toller Roman gemessen an der Grenzwertigkeit seines Nachwortes.

Im Tag ernüchtern. Warmer Frost. Die Vergangenheit begehen mit heutigem Tageslicht. Freiheit ist keine Beliebigkeit!

Gnädige Lüge! So zwinge ich mich zum Finale. Hilfsbereit mir selbst.

Zuvor möchte ich aber mindestens nur noch rasch die Welt retten. So, daß das Leben der Liebe lang währt. Auch, wenn auf tollen 500 Nächten 2000 Tage des Schreckens folgen werden. Denn ich möchte mindestens nicht vernünftig werden müssen.

Seite 17 von 77

Ich blicke durch die Fenster meines Geistes und finde Neues, das zum Alten abgelegt wird. Nur die Feinheiten aber! So werde ich reicher als und undeutlicher für andere Verblichene.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Ich bin lästig. Das Alltägliche erleben möchte ich nicht.

Ich bin nicht einig mit mir. Als Nomade ist Ynodaies in die Welt verliebt. Wir, die Gereisten, werden gesehen von Gebliebenen, den im Antiquariat ihrer selbst Verwaisten. Vom Schicksal die gerechte Strafe zuerteilt bekommen. In den schweren Zeiten im Spiegel die Identität erblickt. Alle meine Erfahrungen sind ungültig. Es ist wohl an der Zeit, sich gegen alle Erfahrungen zu entscheiden, um brav im Duktus zu bleiben!

6. Die Chance zur Ernsthaftigkeit. Man muß sich nicht bewegen, damit sich Wege kreuzen. Mein Gepäck ist mein Zuhause.

Seite 18 von 77

Nächster Bahnhof. Es erlebt zu haben, an das man glaubte! Das ist das größte Geschenk! Selbst wenn ich Dir, Keo, nun mein Leben schenke dieses Geschenk wird immer bleiben das meine.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Einfahrt auf Gleis 3. Gekettet an die Freiheit, sich loszureißen außerstande. Dringeblieben!

Am Gleis 2 fährt ein die Vereinnahmung. Umsteigen lohnt also nicht.

Ich fühle die Zeit eher als das ich sie verstehe. Das empfinde ich als lebensrettend.

Ich bin schon lange kalt. Mann kann mich nicht mehr besitzen. Doppelte Stille der Seele. Ich renne ins Unglück, damit es andere nicht mehr machen müssen.

Ordentlich gekantet. Zerbrechen, was gebrochen werden kann. Laß uns schwimmen Seit' an Seit', bis einer von uns in den Wellen verbleibt.

Seite 19 von 77

An Gott glauben, nach dem einem der Griff des Teufels rettete. Die Trauer der Zeit getragen, abgelegt in eine zarte Hand.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Und Du? Du ruhst Dich aus, schöpfst Kraft und Privilegien, die aus meinen Chimären Dich ergeben!, holzte Ynodaies genervt zurück.

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Wer hat den Teufel als unerwünschtes Kind geboren? Oder steht "Teufel" nur für eine inhaltsleere Abbreviatur?

Dein bin ich ohne mich!, kommentierte Keo verloren. Bedürfnisse aufspüren und ausfüllen. Süchtig nach betrogen werden; im Lasziven die Stärken erleben. Tauschen möchte der Süchtige seine Stärken nicht mit den Schwächen eines Nicht-Abhängigen.

© 2008 by Mario Kupries

Seite 21 von 77

Ich bin mir schon lange selbst entfremdet: Spazierengehen im Liegen und danach Eis grillen. Nur die Liebe sei angeblich öfter verraten - welch ein kollossaler Irrtum! Nur die Not wurde mehr produziert.

Verurteilt zum Leben. Dank sei den Spendern geschuldet! Denn ich mag nur kalte Seelen. In diese zu verlieben mag man sich zwar nicht, denn schließlich ist deren Leben gewiss. Freude über das Gefundene!

"Hätte ich doch nur gelebt, als ich noch lebte!". Endzeitstimmung: Obwohl ich noch lebe, bin ich schon tot. Denn Freiheitstaumel kann auch ins Gemetzel führen. Dafür habe ich Euch Amerika mitgebracht...

7. Ausgezähltes Leben.

Die Kindheit prägt das Handeln. Was uns in unserer Kindheit angetan wurde, was uns fehlte, bewerten wir mit den Standards und Ansichten von heute. Dass das Vergangene mit uns aber zu den heutigen Möglichkeiten tobte, uns diese seelischen Verirrungen erlaubt, wird von den Betrachtern vergessen. Als ob man das Vergangene mit den Augen des Jetzigen bescheinen könne und im Interpretieren des sich ergebenen Vagen eine Rechtfertigung für das zukünftige Fehlen sich erlaube. Als hätte ein vermeintlicher Gott die Gebrauchsanweisung für all das Weltliche per Fax geschickt.

Entschuldigen Sie, Herr, was?, Ynodaies, aber ich legte mir gerade den Luxus zu, die Liebe abzuschaffen!, plärrte Frau Dr. Wyszt ungehalten dazwischen.

Kraft und Poesie gehören eben nicht einzig der Liebe. Denn selbst der, der den falschen Weg wählt, kennt den richtigen.

Schön so! Und am Ende wird es fließen ... Nove, Nove!, wird er sagen. Warum lebt man nicht in dieser Welt? Nicht um sie zu verändern, sondern um sie zu entdecken?, presste sie aus sich heraus. ‚Oder’ ist das Bindewort, Imrgaard!, erwiderte Keo für Ynodaies.

Seite 20 von 77

Irmgaard war nicht so, befand Keo. Diese fand im Echauffieren über Ynodaies sich selbst. Brachte er doch ihr Regularium querbeet durcheinander. Warum wohl einem die Sache mehr wert sein kann als das eigene Ich?, dachte sie. Du bist so gänzlich anders!, stöhnte Irmgaard in Richtung Ynodaies.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Das Lied ist längst gesungen. Der Sinn bereits verklungen. Die Stimmen schon verstummen in Licht geißelnder Bäume.

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Mit dem Rücken zur Realität stehen und mit dem Kopf justament durch jene Wand wollen, gegen die man mit dem Rücken steht. Wer glaubt, sich von emotionalen Avataren verspielen lassen zu können, ohne dabei selbst ins Spiel zu kommen, verkennt die Lage! –Pure Realitätsallergie halt! Noch die fernste Zukunft kolonialisieren: Kosmos in Schieflage Raubbau an der eigenen Identität. So versinke ich im Treibsand meiner Gedanken. Versinke in der Finsternis, die das Sonnenlicht schluckt.

Seite 22 von 77

Wenn Sie mir etwas schenken wollen, so schenken Sie mir doch bitte den Tod! ...Sie müssen diesen auch nicht einpacken! Asche auf dem Meeresgrund. Schließlich ist das nicht zuviel verlangt - zu wenig ist es, um wirklich klein zu sein. Und wer früher stirbt, lebt länger ewig. Und auch kann man nicht wirklich leben, ohne jemals tot gewesen zu sein man weiß das Leben sonst nie schätzen zu lernen.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Kolossal, wenn man die Vergangenheit in seiner Zukunft wieder findet. ...um dann zum Lachen in den (Schutz-)Keller zu gehen.

Und so sitzt Ynodaies nun hier. Alles Gewesene hinter sich gelassen. Die Realität ist schon längst nicht mehr im Gewesenen präsent.

Denn was einmal gewesen ist, wird noch lange nicht das gewesen sein, was es einmal gewesen war. Es wird nicht dem entsprechen, was es zu entsprechen hatte, als es noch das gewesen war, was es gewesen zu sein hatte. Und schlechte Zeiten sind zudem schnell verdrängt...

Aber es wird einmal gewesen sein. Ganz sicher!

Der Geruch des Todes. Abgetrifftet ins Abseits. Wie wäre es denn, wenn Gott eigentlich eine Frau ist? --Eine debile Schmiererei...?

Ich bin in mir selbst gefallen. Hinein in eine Welt, in der man nicht mehr staunen kann.

Seite 23 von 77

Ynodaies! Wer kann soetwas in den Raum stellen - nur in dem der Unzulänglichkeiten als Anschlag! Dazu ist der Vergleich notwendig. Dem dazu rückt die Erfahrung auf. Schade Dir, Ynodaies, daß Du soweits gegangen wurdest! Komm zu mir – Keo.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Um das Leben zu ertragen: Konnektionsmatrix

Die Gier nach dem Abtasten des Machbaren gründet den Fortschritt einer Gesellschaft. Abseitigkeit entlang seines Abweges. Ynodaies.

II 1. Ein beschilderter Erlebnispersonenpark. Kackbratze: Dies ist der Schatten auf deinem Weg, den du gegangen. Und so schrieb er ungeklärter Ereignisse im Voraus. An die Geliebte, schrieb er. Ungeklärt, fand sie, was dies ergab.

Unschuld. Nein; dies ist nur gestohlen... from Pete Wilson. Es gibt M Meennsscchheenn,, ddiiee ddeenn U wiigg!! Unntteerrsscchhiieedd eerrggeebbeenn.. D Diiee ZZeeiitt vveerrzzeerrrrtt -- aauuff eew M Weegg;; K Krrääffttee,, üübbeerr ddiiee m maann Miissssvveerrssttaannddeennsseeiinn,, nneeiinn --w weerrddeenn,, eebbnneett ddeenn W nniicchhtt vveerrffüüggtt.. A Alllleeiinn V Veerrsscchhlluunnggeenn sseeiinn..

Seite 24 von 77

Hätte man mich doch nur tot belassen. Können? Ich war doch schon aannggeekkoom mm meenn.. BBeerreeiitt((ss)).. ..... nnuurr ddiieessm maall:: A ALLLLEESS,, oohhnnee m miicchh?? © 2008 by Mario Kupries

In Keos Kopf dröhnt die Vorahnung. Der Abschied aus dem Körper.

EEss iisstt nniicchhtt sscchhöönn zzuu eerrlleebbeenn m müüsssseenn,, rreedduuzziieerrtt zzuu w weerrddeenn.. V Viieell SSppaaßß m miitt ddiieesseerr PPrrääm miissssee!! W Waass m miicchh hhiieerrhhiinn bbeegglleeiitteett,, iisstt ddeem m ZZw weeiiffeell ddeenn M Maanntteell zzuu sstteehhlleenn.. Größe gewinnst nur Du durch Vervielfältigen. Ich bin Dein Gegenstück. Deine Hälfte. D Duu w wiillllsstt SScchhuulldd sseeiinn --w woorraann?? D Daaßß iicchh D Diirr nniicchhtt ddiiee SScchhuulldd eeiinnrrääuum mee,, ddeerr D Duu D Diicchh eerrggeebbeenn ffüühhllsstt?? IIcchh m maagg SScchhuullddiiggee nniicchhtt.. A Allssoo w wiillll iicchh ddiieessee aauucchh nniicchhtt m miisssseenn.. Prüfen. Anders sein zu wollen. Nein - halt: zu dürfen! Die Last zu tragen, ddeerr ZZeeiitt eettw waass vvoorraauuss zzuu sseeiinn.. IIm m A Abbsseeiittss.. D Deem m LLeebbeenn ddeenn SScchhllaaff bbeeffoohhlleenn.. U Unnggeekklläärrtt,, ffaanndd ssiiee.. JJeettzztt iisstt eerr ggeennoom mm meenn.. M Maann((nn)) m muussss nnuurr rriicchhttiigg zzuuppaacckkeenn kköönnnneenn.. EEiinnm maall;; ddiieess rreeiicchhtt aauuss.. ..... Haltebedürftigkeit. Ich habe Gott um den Tod betrogen. Furchtlos. Denn Angst zu haben, sscchhiicckktt ssiicchh nnuurr aalllleeiinn vvoorr ddeem m LLeebbeenn aann.. tthhiiss iiss,, w whhaatt II ccoouulldd hhaavvee bbeeeenn… … Ynodaies. In diesem Wirrwarr war Ynodaies der Ampelwart. Der Zeitgeist provoziert Ynodaies, dessen Zugehörigkeit er ihm jedoch verweigert. Seine Strahlen drängen in ihn ein und dürfen nicht unbeantwortet bleiben. Nicht alles, dessen Sinn er nicht einsieht, hat deswegen schon einen.

Alemannische Konjunktivkultur, Ynodaies!

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

2. Grellgermannisch Ynodaies seinen Kosmos begeht.

Ynodaies setzt sich zu seiner ungeborenen Tochter, die da meint, daß einer immer schreibt – wenn dieser nicht gerade reden tut. Ihm fällt ein, was ihm fehlte.

+++Tempo+++ Also dem TV-Angebot gefrönt. Gestern verblüffte Martina Gedeck in einem noch verblüffend grässlicheren Fernsehfilm und Sonja Kirchberger poussierte vollbusig in einem nicht gelungenen ‚V. M.’ - Nachfolger. Während eines späten Frühstücks zuvor erklärte Ynodaies eine polnische Prostituierte, wie man beim Masturbieren auf einsetzende Regelblutungen reagiert. Und etwas später folgte auf dem gleichen Kanal einer, der eher sich selbst befriedigen würde, als mit seiner Gesprächspartnerin anzubändeln. Umgeschalten daher! Auf dem Musikkanal grölt es „Ei, viel hart Chor! Skuhtah!“. Dazu begleitend stöhnt der Interpret ‚Ätsch Peh’, als hätte er zuvor ebenfalls gern ferngesehen. Wer weiß, nur wohin!? Neuem immer aufgeschlossen unterstützt Ynodaies konsequent die Firma Florena, die mit ‚Ohne Alkohol’ –Reinigungstüchern ihm und den Seinen Gutes nur will. Anscheinend geht die Führungsetage davon aus, daß bei steigender Arbeitslosigkeit die Abhängigen nicht nur Rasierwasser ansetzen, sondern gar derartige Tücher zu vertilgen suchen. Ynodaies sinkt ungültig.

In seiner Straße lärmen fünf Einsatzwagen der Polizei. In jedem werden mehrere türkisch-stämmige Schüler vernommen. Seine mitfühlenden Zeitgenossen umgarnen die Einsatzwagen. Auszug: „Eh, Altah! Eure Gesetze gülten nich füah uns, faschtehste, eh! Wir sind Moslems!“. Erwidert wird mit Deeskalation. Ynodaies versucht ein Ticket für das Internet zu kaufen. Eine ‚Ich-bin-Siegerin-von-Weltkrieg-zwei-und-bestimme-daherhier-und-Wörter-wie-Butterbrot-oder-Wunderkind-benutze-ich-eh-nicht’ – Russin verweist auf den Flyer. Ja, abreisen ohne anzukommen möchte Ynodaies auch! An ihm sportet eine Irre vorbei. Er irrt sich nicht. Im Laden um die Ecke ordert Ynodaies Weusmehl. Doch er ist hier ganz falsch. Er benötigt ein Buch zur Transliteration der deutschen Sprache: ‚Schnegge’ und ‚Miggeneh’ sind ihm gänzlich unbekannt. Er schlägt noch weitere Rationalisierungen vor.

Doch vorher muss er noch bei BRITT anrufen und die Frage beantworten, ob man sich die Zähne mit Schuhcreme oder Zahnpasta putzt. Algebra hat die ‚Ich-treibe-auchregelmäßig-Sport-aber-mit-dem-Fettverbrennen-funktioniert-das-beim-mir-nicht-so’ – Moderatorin wohl offenkundig nicht studiert, da die Antwort ansonsten ‚mit beiden’ lauten müsste. Findet Ynodaies. Er weiß nicht mehr, ob er den Fernsehauftritt des Bundestagspräsidenten vom Vortag grässlicher finden sollte: Der wirkt immer so gewollt sesamstraßig, dieses Mülltonnenmonster. Dessen Biometrikwerte möchte er nicht gehabt haben wollen.

Seite 27 von 77

Im Offenen Kanal Berlin liest ein ‚Der-Islam-ist–eine-friedliebende-Religion’ – Iraker aus dem Qran vor. Ynodaies erinnert sich an einen ögübtischen Froint, der seinem 8 Jahre alt gewordenen Sohn erzählen sollte, daß Ynodaies als Ungläubiger zu ermorden sei. Später, freilich. Das war 2001 in Dhahran. Dhahran? Damals folgte Ynodaies noch seinem Freiheitsdrang, der ihn weg, der ihn in die Abseitigkeit, nach Hause, führen sollte: Du solltest nicht im Dortseits bleiben und Dich dort finden, sondern irgendwo anders hingehen, wo sie es weniger gut verstehen zu meistern als du! © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

+++Tempo, Tempo+++ Jetzt möchte er doch noch BRITT anrufen. Als neues Thema vorschlagen: ,Toll, ich habe gerade meinem Kuschelmoslem von nebenan einen Davidstern auf die Stirn tätowiert!’. Auf einem anderen Kanal nervt wieder einmal der ‚Ich-habe-harte-DM-gehabt-also-bestimme-ich-hier-an-der-türkischen-Rivera’-SPD[G|K]lotz. Er bedauert nur indirekt, daß es keine politische Elite mehr gibt. Ynodaies staunt. Überallvasallen.

Seite 28 von 77

Ynodaies flieht. Freilaufende Hunde, Hundekot neben Erbrochenem auf Bürgersteigen, rasende Radfahrer auf Bürgersteigen, torkelnde Irritierte mit offenen Bierflaschen, Angetrunkene zertreten Fahrräder, linke Asoziale werfen Flaschen auf fahrende Autos, bettelnde Jugendliche stehen überall. Arbeitslose verringern das Müllaufkommen durch die Suche nach Verwertbarem. Ereiferung ruft hervor, daß Geschäfte an Feiertagen abends geöffnet haben sollen: Das sei schlecht für das Familien-Zusammen-Leben. Und nur so lässt sich auch die drastisch gesunkene Geburtenrate erklären! Und dennoch blockieren überall ‚Ich-habe-ein-Kind-zur-Welt-gebracht-mach-mir-das-erst-einmalnach’–Kinderwagenentführerinnen die Wege. Sie hatten Anteilnahme am abgesetzten Studiengang Erektionswissenschaften für Unafrika. Aufgefordert entschuldigt er sich dafür, überhaupt den Gehweg betreten zu haben. Dieser ist hier nämlich ausschließlich für Hunde, Hundekot, Irre, Bettler, Autofahrer und den Lebensschmerz zur Schau stellenden Müttern geschaffen worden. Nur vor all denen gilt überall der Hinweis ‚Gehwegschäden’. Er fragt sich, seit wann die Zahl „11“ wie „ölv“ ausgesprochen wird. Also eingestiegen. Öffentlicher Nahverkehr. Illegale Russen durchziehen die SBahnwagen und nerven Ynodaies mit ihrem Gedudel. Andere versperren akustisch die Zugänge und trällern munter ungebeten weiter. Jugendliche speien die Scheiben voll und erkennen im hinuntertriefenden Rotz erste künstlerische Befähigungen. ‚Ehemals’ Abhängige bitten um den Kauf von Betroffenenzeitschriften und verspotten die Fahrgäste beim Erreichen des ‚nächsten Haltebahnhofs’ mit ihrem herzlichen Dank. Er steigt aus. Lärm. 13-jährige Türken mit gegeelten oder gefärbten Haaren pöbeln andere Passanten an. Auszug: „Hau ab! Du stinkst, Du Sau!“. Ach, würde man doch bloß den Islamunterricht nutzen und ihnen Fallaci-Artikel vor(!)-lesen. Weiter geht es mit der Straßenbahn. Regierungsviertel. Einstieg. Es steigt ein ein Mitdreißigjähriger. Akkurat getragener Mantel, säuberlich gewichste Schuhe, angeberisch geführte Aktentasche. 2 Schlösser an jeder Seite. Er ist selbstbewusst hinten eingestiegen. „So, der Fahjast, der da ebn hintn injestiejn iss unt nich den Fahschein forjeszeicht hat, so, der dahf dit jetszt nachholn!“. Artig folgt der Aufgeforderte seinem Geheimhaltungskoffer gen Fahrer. Eine polnische Touristin geifert Ynodaies an und fordert, daß dieser unverzüglich Informationen zu einem ihm nicht bekannten christlichen Gotteshaus preisgebe. Peng! Ein Familienvater hat eine Tüte aufgeblasen und dann zerschlagen. Eine Mitfahrerin schüttelt den Kopf. Begleitend lallt es aus ihm „Wer hat Dich denn hiah übahaupt ’rinjelassen?“. Ynodaies rettet sich ins Frannz. Am Nebentisch sitzen Redakteure. Sie erörtern einen Artikel zur anstehenden Irakwahl. Die Rädelsführerin fordert lautstark mehr Transparenz, spezifiziert die prozentuale Aufteilung des neuen Parlaments, will eine demokratische Achse ‚Irak – Palästina – Israel’ gezogen sehen. ‚Ethnisch’ und ‚religiös’ poltern durcheinander, werden impulsiv ausgewechselt wie ‚Iraker’ mit ‚Arabern’. „Freiheit. Freiheit. Freiheit.“, soll der Artikel lauten. Trivialjournalismus von der Stange. Linker Gesinnungskitsch. Herr Pseudotiefgang – der Pfleger mit dem langen Haar - hat Dienst. © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

+++Tempo, Tempo, Tempo+++ Ynodaies ist am Ende, bittet um die Rechnung und will das Restaurant nur noch verlassen. Beim Herausgehen legt er einen Zettel auf deren Tisch. „Freiheit: Herrlich, wie ungehindert dumm man sein darf.“, stand darauf gekritzelt. Gut, daß er nie erreichbar ist.

Endlich wieder auf der Straße. Endlich wird nun auch er angehupt. Langes, lang gezogenes Hupen. Wild gestikulierend brüllt einer aus seinem Auto. „Verpiss Dich! Rot!“. Urinieren möchte er jetzt auf dessen Auto. An der nächsten Ecke versucht ihn ein Abbieger zu rammen, anzufahren. Dazu fährt er fast auf den Bürgersteig. Er vergaß darüber aber nicht das Gestikulieren. „Rot!“ leuchtete auch hier das Ampellicht nicht für Ynodaies. Vietnamesen stehen an fast jeder Ecke Schmiere, um so ungehindert den organisierten Geschäften nachgehen zu können. Eines betritt er. An der Kasse vor ihm steht eine ‚Ichbin-links-also-bin-ich-gerecht-das-heisst-ich-finde-es-wichtig-daß-man-die-USAkritisieren-darf’ – Blondine mit blauen Augen und schmalen Lippen. „Iss da etwa Fant druff?“, faucht sie und wirkt hektisch, nervös. Ynodaies bietet ihr daher an, umgehend die Flasche Wasser auszutrinken, damit sie ihr Pfandgeld schnell zurückerhalten wird. Er möchte eine Dame einladen und während des gesamten Abends mit einer anderen telefonieren. In den Kiezkneipen starren nutzlose Bussarde auf das, was ihnen die ‚Bardame’ für nicht einmal EUR 1000 Gehalt pro Monat präsentieren darf. Ja, das Wort ‚Contenance’ kann man nicht lispeln. Er möchte nicht bei tv-berlin arbeiten. Wie spricht man ‚rbb’ aus?

Unversehrt ist Ynodaies zurück in seine Unterkunft gelangt. In Zukunft geht er besser auf der Fahrbahn, kauft hilfsbereit in der Nacht ein und betritt Restaurants nur noch, nachdem alle anderen gegangen sind. Also auch die ‚Bardame’. Überreste des GULag Archipel in Petrosawodsk verfolgt, Recherchen zu Deportationslagern in Saudi-Arabien gemacht, Interviews mit durch das V.A.E.-Immigrationsministerium systematisch vergewaltigten Asiatinnen geführt, Suizidfälle in Fort Yukon untersucht, dem Abtransport einer Pappkartonstadt aus Los Angeles nachgegangen, etc.: Was aber hier abläuft, ist für ihn nicht nur das stupide Abweichen von jeglicher sozialer Norm. Es ist das Passive, der Common Sense, gefunden im abgestürzten Selbstanspruch. Keiner sagt etwas, keiner tut etwas, alle leben im und mit dem Mist. Wer soziale Standards einfordert, ist hier ein Außenseiter. Einer, der also lästig ist. Also einer, der woanders besser zu leben weiß. Es ist nicht die Tex Avery – Show, sondern eine dominante Horde Wildgewordener, Asozialer, Spinner. Eine Ansammlung von Knallchargen, denen alles nur solange recht ist, solange es gegen das Recht und den Sinn ist. Deren Karma im Plusquamperfekt besteht: Alles genommen zu haben, um noch mehr genommen gewollt zu haben gehabt. Gegen alles zu sein, ist am Besten. Das nur eint. Und 2 Schlösser an jeder Seite sind besser als keine. Also, das Bier ’runtergestürzt, raus mit der Scheiße und die anderen voll getönt. Nicht vergessen, die Flaschen auch zu schmeißen. Zielgerichtet, versteht sich. Für Ynodaies.

Seite 29 von 77

Verdreckt, verlottert, verlogen repräsentiert sich sein Kosmos. Gründlich. ‚Sabotage’ ist das Codewort für den Eintritt. Zu beneiden ist er nicht. Man kann von hier nämlich nicht entkommen. Angekommen, ohne abgereist zu sein: Das Trennende als normal beklagend.

© 2008 by Mario Kupries

Nichts leert sich schneller als Lehrbuchromantik. Gähnen über dem Feuilleton.

3. Dem Ynodaies eine Keo entspringt. Keo musste schon bei Zeiten dem verordneten Kirchenritus Folge leisten. Den Instruktionen der Mutter nachkommend fand ihr Seelenheil und dessen Perspektive im Glauben an etwas Virtuellem statt. Brav, jedoch etwas gequält, quäkte sie so im Kollektiv, dem Reinickendorfer Kirchenchor. Die Entnabelung vom klammernden Elternhaus ging nur über straffe Konsequenzen und hinterließ in ihr Narben. Sie warf ihr weniges Hab & Gut in den Seemannssack, um auf dem väterlichen Segelboot Unterschlupf zu finden. Natürlich nur unter der Woche konnte sie dort ausharren – solange der Alte anschaffen war. Am Wochenende tourte sie auf Flucht durch Restberlin. Dieses Entnabelungsprogramm absolvierte Keo als Spätzünderin. Vielleicht war es gerade diese Extrazeit, das Mehr an Tempus, das ihr tiefe Menschlichkeit angedeihen ließ. Vielleicht war es auch der Untersog zweier begrabener Geschwister. Friedhofverwaltungsstimmung. Endzeit in Echtzeitgedanken. Prall mit Empfindungen, Erfahrungen und nach Entfesselung schreienden Bedürfnissen stieß Keo auf Ynodaies. Dabei ordnete sie ihn sogleich und recht zielgerichtet dem Asozialen, dem sozial Verkrüppelten in ihrer Taxonomie zu. Geringe Finsternisbeschönigung ging also vor sich. Denn soziale Distanz lebte dieser. Obendrein wandelte er mäßig gekleidet – es fehlten ihm allein die Strümpfe -, einen ins Leere führenden Blick setzte er auf: Pah!, dieses Wrack! Noch so einer! Noch so einer ganz anders. Das, was Keo nachahmte, wurde zu einer generalisierenden Meßlatte, zum Zuordnungsalgorithmus einer lebhaftigen Taxonomie. Eines Tages berichtete Keo dem für sie verhuschten Ynodaies über das anstehende Verfassen eines Beschwerdetextes. Ruhig hatte er zugehört, um ihr an anderer Stelle, während des verzweifelten Schreibens, prägnante und inhaltsgeladene Satzkonstrukte als Erfolgsschlüssel unterzujubeln. Nicht alle vermochte sie zu integrieren, denn die Paßfähigkeit beider Gedankenwelten erwies sich schon hier als inkompatibel. Amüsant befand Ynodaies das echauffierende Kommentieren über den für Keo verblüffenden Zugangsunterschied. Mit herunterhängenden Mundwinkeln beklagte sie sich ausgiebig bei Ynodaies, der ja schuldvoll nicht ihrer positiven Taxonomieverästelung zugehörig sein wollte, darüber. Akkurate Platzzuteilung, Ankerplatz: Tunnelblick. Und aus eben dieser Taxonomiefinsternis winkte ihr Ynodaies mit einem Coupon zur Einengungsberaubung. Diesen angenommen, sollte sich Keo auf eine für sie schier verwirrende Pilgerfahrt begeben. Damit ihre Bedürfnisse die sonst bestimmenden Erfahrungs- und Kontrollmechanismen vernichtend ins Feld führen sollten. In Keo hallt seiner strafenden Widerspenstigkeit ein Echo. Keo & Ynodaies: Durch ihre Verschiedenheit machen sie das Anschauen leicht.

Für seinen Kosmos hat.... ...Keo keine Adjektive.

4. Angewandte Bausteintechnologie. Ein Baum. Der Kosmos entpuppt sich als Dorf. In diesem Dorf gibt es nichts Unwichtiges. In diesen, seinen Kosmos, konstruiert Keo ihren Ynodaies hinein (App. G).

(M)

(L)

(K)

(J)

(I)

(H)

(G)

(F)

(E)

(D)

(C)

(B)

(A)

(Teil)

Tabuzüchtung im Dienst der Selbstverwirklichung ist das Charakteristikum Deiner Stimmungslage.

Die Bewältigung Deiner Vergangenheit wird zur Vergewaltigung meiner Gegenwart.

Jugend ist eine Lebensqualität, kann also nicht verloren gehen.

Meine Meinung – die Ahnung aus dem OFF des Abseits – ist dein Amen am Ende des Weges. Trauerweide, hinten rechts.

Werd’ Du endlich erwachsen, damit Du nicht an meinem Daseinsentwurf vorbeilebst.

Deine Freiheit ist mein Reichtum.

Grenzwertigkeit als Gier – die Basis für Gesellschaftsfortschritt. Aber auch geduldet, falls gelebt?

Mein Wille ist Dein Geschehen.

Festgezurrt: Du lebst in mir, bist mein Gegenstück.

Das bekannte, überdrüssige Fordern sich zu eigen machen.

Fall: Wenn Permanenz gen Penetranz konvergiert.

Für vorgedachte Strukturen präformieren. Nicht paßfähig zu sein, bedeutet Ungültigkeit.

Die Unerträglichkeit des Anderseinlassens. Erschöpfung entlang des Wegesrandes.

Beziehungssemantik.

... man muss nicht jedem falsch aufgestellten Wegweiser folgen.

(N)

Es zählt nur die Spezialisierung auf das Mein – provozierende Unablenkbarkeit.

Angekommen und befreit davon, nicht in allem einen Sinn zu sehen...

.blendeR

5. Entblößung als springendes Quell.

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Keo stellte sich auf Enttäuschungsbereitschaft ein. Desillusionierung als gewaltige Zunahme an Einsicht. Größe gewinnen durch Verkleinerung. Wem alles genommen, der ist der Stärkste in der Katastrophe – schlimmer kann es nicht mehr kommen. Erziehungsprogramm (App. C).

Man kann nicht genug zerstört werden.

Keo verfolgt einen interpretativen Ansatz vom Kosmos. Den Schleim abgestreift:

Ausgangspunkt = BoreOut ƒ Von der Karriere allein sind Persönlichkeit und Realität nicht mehr ausgefüllt. ƒ Die Selbstverwirklichung kann man nicht von Job oder Karriere abhängig machen. Den Zeitgeist muß man nicht bedienen. ƒ

Aufprall dreier diversitärer Welten:

Der Ratio entnommene Gefühlswelt: ƒ Dominanzverweigerung der Gefühlswelt ƒ Hallraum für entgegenkommende Klänge ƒ Gewissenszirkulation ƒ Beziehungswertigkeit

Gegenwartbedürftigkeitsverlangen: ƒ Abfahren, um angekommen zu sein ƒ Dem Neugeborenenstatus sich entledigen ƒ Konstruktion der Gegenwart basierend auf der Vergangenheit ƒ Hinausschreiten ins Alleinsein, um diesem zu entfliehen ƒ Selbstbegegnung ƒ Entwicklungsfähigkeit

Ausgewiesen ist Ynodaies:

Seite 33 von 77

Diagrammatie: ƒ Flucht – Kippen – Instabilität - beginnende Entschlossenheit – Daseinssteigerung - ‡-Potential || immer_bezogen_auf || Ereigniswelt

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

© 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Seite 34 von 77

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Seite 35 von 77

Der Wille zerbricht an der Schwäche des Körpers. An der Last des Wissbaren.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

III

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Des Herzens Hunger ist der Seele Fraß

1. Die Assoziation des Trugs.

Seite 36 von 77

Irgendwie wirkte sie, Frau Faropur, zu der er eigentlich Nove, Nove sagen wollte, heute größer als sonst. Wirkte peilend. Ihr Gesicht passte nicht mehr zu ihrer gewöhnlich unerklärlich kombinierten Kleidung. Sie anfassen, das wollte er. Ihr sagen, daß er auch nur für sie allein das Vergangene nicht als gewesen, sondern als Gegenwart begreifen möchte, daß er, so er sie nur atmen könnte, diese pechschwarzen, abfallenden Haare, ihr nur in dieses bleiche Gesicht hauchen könnte, das Abfallen rechtzeitig, also punktgenau bei 75%, hätte spüren müssen. Immer wieder musste er daran denken, daß er sie nur nicht enttäuschen werde. ...Irgendwann immer, nur jetzt nicht!

Sie stellte die Tafel auf und blätterte die entsprechende Skizze hervor. Mit grün markierte sie die Stelle im Diagramm, die zielsicher den einläutenden Abfall prognostizieren sollte. Und? Wie haben Sie sich denn verhalten?, wollte sie wissen, währenddessen sie fortwährend den Abfallpunkt einkreiselte. Ich habe mich auf das Gegenüber eingelassen, habe mich auf seine Fragen und Taktiken konzentriert. Wie besprochen!, erwiderte er ihren Kreisen folgend. Aha! Und?, bohrte sie weiter, als sei dies zu ihrer Lieblingsfrage geworden. Als hätte sie diese benutzt, um die Fragen nach Wer? denn Was? gesagt und Warum? hätte, Woher? er das Ausgesprochene eigentlich wissen wollte, ersetzen lassen.

Ist erst einmal etwas seiner Hülle beraubt, wird es sich zu dem wandeln, von dem wir heute wissen, nicht geahnt zu haben, daß es existierte. Je mehr wir davon ausgehen, kehrt es sich ins Gegenteil. Schallend schritt sie vor ihm her. Frau Faropurs Hosen schlapperten um die Clocks. Auf ihr hellgrünes Oberteil fiel das pechschwarze Haar, das ihr bleiches Gesicht mit den kleinen ovalen Lippen und sanften Augen unpassend erschienen ließ. In der Tür zu ihrem Arbeitszimmer gab er ihr den Vortritt. Sie haben sich mit dem Thema ja nun beschäftigt, sagte sie. Es war an ihm zu wissen, daß er sie nicht enttäuschen durfte. Durfte ihr nicht sagen, daß er eigentlich viel lieber das Haar geatmet, sie berührt und Nove, Nove gesagt hätte. Das alles durfte Ynodaies nicht, ganz besonders nicht Frau Faropur enttäuschen. Es wäre ihrem Gedächtnis Unverzeihlichkeit wert gewesen. Er spürte das.

Beim Zwischenlanden in Chicago war ich versucht gewesen, Sie anzurufen. Reden, hörte er sich hervorbringen. Haben Sie aber nicht, erwiderte sie sich bestätigt. Der Druck stieg, stieg an, bis zum Zerbersten sei dieser gestiegen, erklärte er sich. Es wäre kein Abfallen, kein Nachlassen in Sicht gewesen. Das stetige Aufgefordertsein habe ihn, Ynodaies, dann ermüdet und ernüchtert, setzte er fort. Das war so abgemacht, klang sie scharf. Und: Gebrochen oder gewachsen?, stellte sie sich ihm in den Blick. Beides, war seine Antwort. Ohne einander, lachte sie daraufhin laut aus.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

2. Entgleisung.

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Ynodaies verharrte im Raum der Visionen und Möglichkeiten. Aus den Lautsprechern hallt es die Gleisverhaltensansagen.

"Vorsicht am Gleis 1! Es erhält Einfahrt die Kurzlebigkeit. Bitte nicht einsteigen! Dieser Zug endet hier. Am Gleis 2 erhält Durchfahrt der Verlust. Bitte Vorsicht am Bahngleis 2! Am Gleis 3 hält ein der Entzug mit Zwischenhalt in (1) Erschöpfung - Leere, (2) Hilflosigkeit - Unverständnis sowie (3) Nachtreten Demütigung mit Ziel Selbstaufgabe. Bitte einsteigen, um ziellos zu verirren!

Aufgrund von Konstruktionsarbeiten verspätet sich am Gleis 4 die Hoffnung auf unbestimmte Zeit."

Wenn einmal etwas in Gang gesetzt ist, ist man nicht mehr der, der man war, als es geschah. Ynodaies ist dann abgefahren, um nicht anzukommen. Entlang an den vielen Anderen, die angekommen sind, ohne jemals abgefahren zu sein; Bahngleis 5 blieb wegen Aussichtslosigkeit stillgelegt.

"Sehr geehrte Fahrgäste!", verhallt es im Verlassenen. "Bitte beachten Sie auch die aktuellen Fahrplanänderungen, die sich durch die Rangierarbeiten ergeben!"

Gefahren ist er nun im Zug der Gedankenfetzen. Eingedeutscht gewesen worden sein? Die Wagons die Wirre enthaltend flieht es in ihm: Monotheistische Abgehobenheit + Wahn ist das Unvermögen, seine Perspektive ändern zu wechseln. + Kann man Gott erkennen? + Konsistenzvorstellung von Gott + Es ist gut, Freude im Leben zu haben anstelle einer metaphysischen Vogelgrippe. + innere Sorglosigkeit + Bedeutet Gott Liebe? + Hoffnungslosigkeit ist, wenn alles mit einer Null multipliziert wird. + frohmachende Gnade + Worte wie Vögel fangen + Das Misslingen charakterisiert den Menschen, nicht das Gelingen das Genügen. + Das Ziel ist der Horizont und den werden wir erreichen. + deduzierter Schluss + Dosierung + Totalregulierung + Gesundheitsterror + demokratische Tugenden + Bürgererziehung + bildungsferne Schichten + Liebe ist eine große Kraft, die uns den Tod und all die Sorgen und Leiden vergessen lässt. + Ich habe immer das Leben mehr gefürchtet als den Tod. + Das Wissen um meinen Tod ängstigt mich nicht. + Rassengleichheit und soziale Gerechtigkeit sind durch staatliche Programme nicht herzustellen.

Seite 37 von 77

Abgestellt in ihr. Nur nicht aushäusig herumtreiben. Sie würde es sofort bemerken. © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

3. Nun reden wirrer alles Personal. Wenn einmal etwas gewesen ist, ist man nicht mehr der, der man war, als es passierte. Der Lohn des Zuversichtslosigkeitsdurchhaltens ermisst sich am erduldeten Verlust; mach dich also nicht so groß – so groß bist du gar nicht! Im vergegenwärtigten Augenblick hat sich der fliehende Alltag gehuldigt. Angekommen, um zu fehlen. Lustvolle Rechtfertigung des Erniedrigens. Die Schwerstern H&M sind die Königinnen der Station; Schwester M wird es zu dem werden, als sie führte. Denken ohne Worte, dafür aber in Bewegungen. Ein Gewitter also. Alles wird in ihm brennen, dachte Ynodaies. „... Sie sind lustlos, wirken so auf mich ... ich stelle einen Stimmungswechsel bei Ihnen fest ... Saubix nixige! ... das ist ein Gesinnungswechsel, Sie gehen da unmotiviert heran ... Maulhure! ... draußen müssten Sie dafür richtig viel Geld bezahlen ... das sind alles richtig teure Medikamente für Sie ... – Beleidigen Sie mich nicht! - ... Hurenzwetschge! ... Und wirtschaften müssen wir auch: wenn Sie die heute nicht nehmen, dann nehmen Sie diese eben morgen! ... Geselchte Braut! ... Sie haben keine Motivation, um dies durchzuziehen ... Quadratseckel! ... Sie haben schon einen Sonderstatus hier, wir sind Ihnen schon sehr weit entgegengekommen ... Falsche Schlange! ... ich kann so mit Ihnen nicht arbeiten ... Sie kommunizieren nicht ... Sauzwetschge! ... – Ich breche das Gespräch jetzt mit Ihnen ab!“

Erstaunlich, ob andere immer genau das zu wissen meinen, was anderer Sache ist. Es nicht auszusprechen, adelt. Zur TV-Parade geschminkte Heilsarmee.

© 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Wenn etwas vorbei ist, ist man nicht mehr der, dem es passierte. Als es passierte, wusste er noch nicht, was wir jetzt zu wissen meinen. Woher sollte man auch wissen, was das, was passierte, dem Gedächtnis wert sein wird. Nove, Nove, nichts ist es Dir wert? Spannen auf der Station. Wo es viele Könige und Königinnen anschickt, wird es Kampf geben. Denn man bleibt verwundert über eben das, was nun gewesen ist – dem ist man allerdings näher als anderen; die Gründe zum Finden bedürfen nicht einmal mehr der Motive ihres Suchens. Personalbedeutungseitelkeit. Im Objekt solcher Heimsuchungen kann der Verdacht entstehen, das Vergangene dränge sich ihm nur auf, daß er unter der Unwiederbringlichkeit fehlender Logik leide. Ansehen wollte er sie, die unwirkliche Frau Faropur. Leider ist dem allen nicht so. Leistungsblütenstrauß. Kolossal, diese Verhältnisverwechselung.

Der Abspann der Neuzeit, dachte Ynodaies. Man(n) ist liebbar (vs. lebbar?), Mann muss sich ausleben. Was man ohnehin bereits sieht, muss man nicht auch noch beschreiben. Vergangenheit, es diese sein zu lassen. Jung das Leben gelebt zu haben. Immer Sturm im Wind, Blasphemie. Abstrus sowie atemberaubend.

Seite 38 von 77

.blendeR

4. Impedance Mismatch.

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Wenn er so dachte, war er ihr nicht mehr so nah. Dann konnte er ihr entfliehen und konnte es doch nicht. Ynodaies sah in Frau Faropurs wasserblaue Augen, auf die geröteten Bäckchen und folgte dem pechschwarzen Haar, das ihr Gesicht abrundete. Nove, Nove, dachte er und sagte nichts. Nichts?, gluckste sie auf. Da waren Sie ja richtig fleißig?! Und ich dachte schon ...

Daß Nichts ihr sehr viel bedeuten könnte, hatte er gehofft, war ihm sogar sehr recht. Nur traute er sich jetzt nicht, sie anzusehen. Nove, Nove, dachte er stattdessen nun. Aber zu ihr sehen, in diese wasserblauen Augen, von ihr zu atmen, den pechschwarzen Haaren, von ihr zu sinnen, den kleinen, ovalen roten Lippen, das traute er sich jetzt nicht. Nur nicht enttäuschen. Nove, Nove, dachte er.

Nun lesen Sie doch mal vor, bat sie ihn die Schultern an die Tafel gelehnt. „…

Die Analyse des Suchtverlangens Es werden zunächst Szenarien entkoppelt vom Arbeitsplatzalltag hinsichtlich des befriedigten Suchtverlangens analysiert. Die auftretenden Merkmale werden in ihren nichtfunktionalen Eigenschaften beschrieben und klassifiziert.

Der Gegenstandsbereich der Erhebungen schließt schöpferisch - kreative Ambitionen und Intentionen während der Szenarien ein. In der Beschreibung der Situationen werden die ausgewählten Merkmale interpretiert und bezogen auf das Befriedigen des Suchtverlangens ausgewertet.

x

Konversationen über Außerberufliches Entspannung in der Bar, im Club, Restaurant während des Reisens (Flug, Transfer) arbeitend (Appartement, Hotel, Flieger, Bahn) Feier- oder Festlichkeiten …

Auswahl der Situationen Es werden typische Situationen, in denen ein verstärktes Suchtverlangen zutage tritt, ausgewählt und beschrieben. Zu diesen werden u.a. gezählt:

x x x x x

Seite 39 von 77

Der Zugang der Analyse Während antiquierte Vorgehensweisen auf den Ersatz einer Leere und deren Befriedigung sowie Kompensation durch Rauschmittel seitens des Abhängigen fokussieren, werden hier Mangel, Ausbleiben und Schwächen des Umfeldes hervorgehoben. © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Erkenntnis der Analyse In der Ableitung der Analyse weisen die Schlussfolgerungen eine erhebliche Diskrepanz zwischen sozialen, gesellschaftlichen und politischen Lebens- und Sichtweisen bezogen auf das Umfeld (hier: Kommunikationsparteien)auf. Die Schwachstellen des eigenen Verhaltens als Reflexion auf das Umfeld, die geringe Semantik der Beziehungen, das Fehlen komplexer Verhaltensweisen, etc. führen zur Aufdeckung der Beweggründe zur Abseitigkeit. Der Schluss, daß Alkoholkonsum in Kombination mit zurückgezogenem Leben den Impedance Mismatch (hier: Bruch, Diskrepanz, Verschiedenheit) mit dem Umfeld ausgleicht, weist auf eine fehlende Verantwortung und einen inkompatiblen Selbstanspruch verglichen mit dem Umfeld hin. Er hebt die Beziehungen zu Resistenz und Reaktanz (hier: Ausfüllen) hervor.

x x x x x x x x x x

Identität, Identitätsanspruch Selbstanspruch kontrolliertes Auftreten situatives Wahrnehmen, offenes Interpretationsvermögen Fehlen in der Interpretation (aufgrund der Reflexion der eigenen Wissensbasis) Kulanz, Gelassenheit, Lässigkeit Scope (hier: Ratio), Flexibilität Charme Moderation …

Beschreibung nichtfunktionaler Merkmale Analyse nichtfunktionaler Merkmale die Szenarien klassifizierend:

…“

Interpretation der Merkmale Die aufgeführten, allgemeingültigen Merkmale werden für die ausgewiesenen Szenarien interpretiert. Dies beschreibt deutlich die Gründe, Motive, Zeitraum und –dauer, etc. von Reaktanz und Resistenz (Wann?, Warum?, Wie lange?). Die Interpretation legt in der Zuordnung situativer Handlungsweisen ein resistiertes bzw. reaktiertes Verhalten offen.

Seite 40 von 77

Und?, wollte sie wissen. Nove, Nove, dachte er aber hier. War es jetzt nicht an der Zeit, um auf die Uhr zu schauen? Bloß keinen Wahnsinn jetzt. Sonst verliert man das Gleichgewichtsgefühl. © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

5. Formale Dysfunktionalität im S(ch)ein.

Ynodaies holte aus, um Frau Faropur nicht zu enttäuschen. Das war so abgemacht wie sie ihn dazu ermunternd anschaute. Heute wirkte sie anders, nahm ihn wahr, wollte mit ihm ziehen. Vor ihr taumelnd erklärte er sich sein Unverständnis: “Das Wesen entspräche doch bitte schön seinem semi-formal Deskriptierten. Soll also das funktional und nicht-funktional Beschriebene in seiner Ausführung als Einheit dem Wesen gleichen, in diesem resultieren. Die Requisite baut sich folglich auf entsprechend ihrer Logik, die sich auf die Aggregation beider Deskriptiva stützt. Fehlt die Logik in ihrer Semantik, kann das Beschriebene vermutlich kaum in der Ausführung seinem Wesen entsprechen. Weil ‘oder’ ‘und’ einschließt, erschließt sich ‘und / oder’ als unlogisch. Als unästhetisch. Liegt diese Logik der ambitionierten Diagnose zugrunde, wie dysfunktional erscheinen uns dann Form und Inhalt?”

Memorial Card

Er schrieb es anschließend für sie auf. Als Brief (App. A). Da der Briefton bis zur Unmittelbarkeit getrieben war, konnte er diesen nun nur noch an sich selbst abschicken. La lingua pura! Es blieb ihr: Eine Erinnerungskarte.

Trügerische Chimäre:

>> Bleib weg von mir, der du dir nicht helfen kann. <<

Sehne dich nicht danach, enttäuscht zu werden!

Koyanisquatsi: Mein bedingungsloses Entschlossensein dazu. Erforderliches Empfindungsvermögen:

Genieße das Verstehen – es erleben zu können, schafft dir die ersehnte Sicherheit und Balance.

Seite 41 von 77

Frau Dr. Wyszts Anordnungen sollen durch Mitteilungen über eine Spirale hinausgezögert werden. Wenn man zu schnell Zeuge wird, wie Nove, Nove diese Spirale mit ihm und Jennah in Verbindung bringt, stellen sich gleich diensttuende Vokabulare ein, und alles ist klar. Es muss daher der Versuch unternommen werden, die sich medizinisch aufdrängenden Sprachquarkkonstrukte so lange wie möglich draußen zu lassen. Lieber sei alles nebulös. Oder auch gar nicht sichtbar. Verworren bleibt, was in der Zeit passiert, die nachher Epoche heißt. Bloß keine Überleitungen in Fiktionen. Das zu verhindern, ist das Ziel von Frau Dr. Wyszt. Tranige Don Quijotterie im Alltag.

© 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung. .blendeR

An der dunkelsten Stelle des Gedächtnisses kratzen:

Leere

Abseitigkeit: Aufgabe des Selbsts Visionen: Liebesaffären des Lebens

Seite 42 von 77 © 2008 by Mario Kupries

Spirale; die Unverwertbarkeit der Verführung ist deren wichtigste Eigenschaft - Selbstgenügsamkeit des Negativen. Wirre

Ausbruch: Nichts lohnt sich so wie das Mutigsein!

Die geliebte Behauptung des Gegenteils ist versandet als blutige Trägheit. Denn das alte Leben neigte im Gespräch mit sich selbst zum trügerischen Trost.

>> Oh, draconian devil! Nur jetzt nicht. Vielleicht später einmal?! Danke! << Süchtig: In der Gegenwart der Wahrheit an dieser zu zweifeln, ist mir unmöglich geworden.

Jetzt bist du mit der Epoche im Einvernehmen. Widerspruch zwischen dem Innen und Außen:

>> Wollen, ja! Tun, nein? - Eine Art offene Wunde. << Demut

Ich werde praktisch nicht am Leben gewesen sein! Mit dem hoffnungslosen Verschwinden einverstanden sein? Denn es wird nichts übrigbleiben. Meine Visionen erfüllen sich nicht im Jenseits - ihre Geburt verweilt hier.

I’m taking a while out for being conditioned. Ooops! I am sorry (App. D)!

.blendeR

6. Stetig wird zu sinken es verlangt.

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Das Verlangen ist nicht stetig. Es baut sich ab. Nur Frau Faropur entpuppt sich vor seinen Augen als eindringlich permanent. Oder nahm er sie unangemessen penetrant wahr? Beide macht eine gleich klingende Intensität aus. Er ist ganz aufgeregt vor Freude über diese freudige Aufgeregtheit.

Wie ist es mit einem Schlag gegen sie? Solange er den friedliebenden Ynodaies spielte, ahnte die Sucht nicht ein einziges Mal von der Existenz seiner Leere. Sie erfuhr nicht einmal, was sie mit ihm all die Jahre gemacht hatte. Durch dieses Leereansammeln muss doch eine Energie entstehen. Nach dem Stauseeprinzip. Ein Untersog vielleicht, eine Potenz wenigstens. Die er verwandeln könnte. Oder vernichtet dieses Leereansammeln andauernd die Energie wie das Bremsen? Oder wendet sich alle Energie gegen ihn selbst? Er wollte selber Schritte machen. Vorsicht mit Vorstellungen, Ynodaies!, hörte er sie ihn forsch zurückbeordern. Er nehme dazu nicht Stellung, sagte er sich. Daß er darin etwas für sich Typisches sehe, müsse ihm erlaubt sein. Überwache gefälligst deine Erwartungen ein bisschen strenger, Idiot. Immer diese Erwartungen! Oder waren es die der anderen, auf ihn lästig projeziert? Nur nicht enttäuschen, diese Frau Faropur.

Am Schlimmsten ist offenbar gönnerhaftes Auftreten, wenn es um Moral geht. Ein wenig länger noch solle er verweilen, dieser Suchttrieb. Ihm Auftrieb geben dahin, wo es nichts mehr zu erwarten gäbe. Wenigstens das sei ihm sicher. Dhahran, Manama, Abu Dhabi, Dubai, Fujeira, Fairbanks, Anchorage, Portland, Indianapolis, Salalah, Muscat, Mirbat, Kalkanli, Aarhus, Berlin, Goa und... fort. Sie redete. Ununterbrochen. Nein, sie schwebte mit ihren Worten über dem Aufschub, ließ ihn immer kürzer werden. Plötzlich der Aufschlag (App. B). Das Schlimmste nun war der Durst. Er fühlte sich ausgetrocknet. Es war etwas aufgebraucht worden, was sich nicht mehr regenerieren konnte. Die Fähigkeit, Bewegung zu verarbeiten.

Seite 43 von 77

Endlich tobten die Stimmen in ihm leiser. Er solle umsteigen in eine höhere Geschwindigkeit, knallte das Souverän: Dein alltägliches Leben bestimmt allein der Trieb des Verlangens. Dieses Wirken zu erleben, füllt dich aus. Wer dir diese Botschaft verkündet, rüttelt am Kaleidoskop deines Willens. Er verlangt das Leben um deinen Tod zu betrügen. Jedoch wirst du schon tot gewesen sein, als du noch lebtest. So ist das. Nove, Nove, dachte er. © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

.blendeR

8. Pathologie des Freiseins.

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

7. Annita oder Jennah: Die empfängliche Sucht als Lebenslinie?

Die Kraft der Tütensuppe war ihr Ding nicht. Bitter wie ein Fallbeil, verschlossen wie das Verpflegungspaket im Flieger und zugleich sanft wie das Morgenritual auf Station 608. Irmgaard war Ynodaies vertraut, ja, sie ähnelte ihm fast, als sie das meinte.

© 2008 by Mario Kupries

Seite 45 von 77

Das kann ich vertreten. Da habe ich Erfahrung drin. Sie können sich da auf mein Gefühl verlassen, gleißte Frau Wyszt, die immer etwas schräg den Stationsgang hinab stiefelte, um diesen danach wieder schnaufend hinauf zu trampeln. Dem Gang den Atem beraubend. Pferde mag sie. Frau Faropur nickte zustimmend. Nichts ist hier so bedeutungslos, als das es nicht doch einen Kommentar abverlangte. Der Mund ist das mutigste Organ. Auch bei den Toten. Entfuhr es aus Keo: Annita oder Jennah? Nove, Nove, dachte er. Tote sterben nicht. Erinnerungen verblassen nicht. Aber, man kann sich neue schaffen. Irmgaard?

In Wirklichkeit ad absurdum bauten sich Frau Wyszt und Frau Faropur abwechselnd im Gang auf. Schadensbegrenzung. Die, die nunmehr frei sind, haben nicht die Kraft Freiheit zu transportieren. Die, die frei sind, waren es nicht, als sie sich an der Freiheit versuchten. Menschliches Fehlen – wie so oft gehabt.

Ein Beau bist du gewesen. Im Sturm der Vergangenheit. Absturz?!, sagte sie fast ruhig in den Stationshörer, als sie zum Stehen kam.

ALLES - aber ohne mich!

Ich weiß, daß ich dich nicht erreiche. Nicht erreichen kann. Aber es sei dir bewusst, daß ich es sehr genau empfinde... und wie! Lies das, was über meiner Stirn geschrieben –und werd dir dessen klar:

Verwandte müsse man verbieten. Man(n) muss nicht lieben, nuschelte Irmgaard, als sie den Gang entlang trottete. Diesmal schwebte sie nicht wie Frau Faropur.

Annita oder Jennah? Also beide. Los, dem aufstrebenden Sinken folgend. War ich nicht ohnehin schon zum Umsteigen aufgefordert worden, Nove, Nove? Die Entscheidung muss sich nicht in der liebenden Bezeugung erweisen, legte er fest. Dieses Gutachten auf reviews.com allein machte Ynodaies auch so schon zu schaffen. Seit Wochen bereits quengelten die Kollegen. Endlich, Dr. Wyszt. Dienst nach und an der Vorschrift. Lebbares Leben. Aus einem Alltag, der jetzt Epoche heißt, geht Ynodaies nahtlos über in etwas, das sich Fiktion nennen wird. An dessen starren Gerüst hängend probt er den Angriff. Nur nicht enttäuschen. Erinnerungssauerstoffknappheit stellt sich bei ihm ein. Sie erweitert sich durch weiß. Im Gleichklang mit Frau Faropur schließt sich Frau Dr. Wyszt nun doch mit ein. Ein Panorama entsteht und mit diesem baut sich etwas Zusammengeflicktes aus Medizin, Naturwissenschaften und Geisteseruierung vor ihm auf. Die Antwort ist versperrt. Ynodaies kompensiert darauf. Es regt seine Phantasie an. Lebensfremde Lehrbuchromantik antiquiert sich. Herrlich, dieses Ergötzen an der Selbstbegegnung, allein durch Willensleistung beeindrucken zu müssen! Ach, Herr Ynodaies, ist das nicht gar töricht? Was wurde denn nun in der Insular als Archiv der Erfahrungen erstöbert?, verlangte Frau Dr. Wyszt als seelische Selbstkasteiung zur Auskunft. Der Hülle beraubt war Ynodaies. Nur nicht enttäuschen, blitzte es in ihm auf. Irgendeiner musste es doch komisch finden, dieses kindliche Basteln an seiner Psyche. Nove, Nove. Da Frau Dr. Wyszt streng frankophon war, fuhr sie in Englisch fort. Fetzen erreichten ihn. From the realm of rational ... + ... an estranged zeitgeist ... + ... identified as a born-again ancient Mass ... + ... faith-based rehab ... + ... lavishly eradicated visions ... + ... principal personal divide ... + ... porously proven abstinence ... + ... very overt way ... + ... admire me now. Die Verwaltung des Nichts. Vielleicht ist Ärzteenglisch auch schöner als Informatikerdeutsch. Würmerjagende Amseln. Die Beute ist es wert. Nur jetzt nicht, Nove, Nove.

Seite 44 von 77

Inkonsistenz ist der Inbegriff der Dummheit. Wer nicht klar denken kann, der kann auch nicht klar kommunizieren. – Wie war das mit der Analysepenetranz? © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

10. Den Gesunden die Krankheit.

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

9. Kackbratze.

.blendeR

Irmgaard war das Schutzschild KEO.

© 2008 by Mario Kupries

Seite 47 von 77

Trennung der Seele. Nur Halbierte bevölkern seinen Kosmos. Das Gegenstück gehört immer dazu. Diesen Eindruck vermitteln Ynodaies vom Dortseits Annita und Jennah. Sein Gegenteil liege in Keo. Trennung gleicht nicht Teilung.

Ynodaies steht allein im Abseits. Ich werde dir ewig gewogen bleiben. Wir sind uns fremd in der Vergangenheit, auf der die Zukunft basiert, Nove! Keo? An dir bin ich menschlich gewachsen: That's the way my love is. Den Preis dafür bezahlen zu müssen, ist nur gerecht. Es ist fürwahr eine Last zu tragen, der Zeit voraus zu sein. Aber keine Entschuldigung.

Loslassen zu können. Es war richtig, grob im Gebaren die Grenzen zu setzen. Weil du mich liebtest, bist du gegangen. Wer Grenzen setzt, braucht mit Dankbarkeit nicht zu rechnen. Annita oder Jennah? Keo war in Irmgaard nicht wieder zu erkennen.

Das Leben steht für einen Unterschied ein. Mit Mut und aus eigener Überzeugung. Menschen sind nicht beliebig ersetzbar, austauschbar. Du bist zu Recht enttäuscht, Nove, Nove: Ich habe in dieser Vergangenheit viele Kämpfe durchstehen müssen. Und nicht nur diesen Einen habe ich verloren, gab es nicht zu gewinnen. So streift sich an mir der Zweifel den Mantel ab; die Karten hoch haltend, um darin anschließend zu verblassen. -Die Kraft der Unkenntnis. Nebel.

Das Leben bedarf nur im Abspann einer Lehrbuchromantik, geschmiert von Auferstandenen. Darin den Anderen durch die eigene Vergangenheit zu justieren, ist Ausdruck von Verkennen. Die Realität tut sich dies jedoch nur allzu oft gern an.

Das Leben hieß dich willkommen mit der üblichen Gebrauchsanweisung. Was die Menschen im Leben voneinander unterscheidet, ist die Entscheidung bei der Auswahl selbst.

Analyse war ihr Ding nicht, sagte Irmgaard und wandte sich der schniefenden Frau Wyszt zu. Das Wesen entspräche doch bitte seinem semi-formal Deskriptierten. Frankophon, bitte schön!

Personensemantik, als es das galt. Oder: Harmonische Rebellion, nannte sie es. Unter dem Niveau des Menschseins zurückgesunken. So galoppierte er auf dem Drahtseil zwischen Freitod und Sucht. Für ihn galt es also auch die Genialität zu erkennen und folglich die Bedeutung des Seins zu begreifen: Die Strukturen gehören allein der Welt. Wir haben sie nur gefunden. So versteht man Religion. Den Taxonomiezuordnungsalgorithmus angewandt auf virtuelle Gespinste in gespenstischen Verbindungen. Ineinander klammern.

Seite 46 von 77

„You’re sleepy now. Your silhouette is so stationary. You’re released. And you want to be free. But the moon dust will cover you: This chaos is killing me! Bye, bye love!“

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

.blendeR

11. Angekommen

© 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Seite 49 von 77

Station 608 konnte keine positive Wirkung erzielen, weil sie strukturell sowie personell nicht den Rahmen setzte, in dem man Wertschätzung erfuhr. Den Wert der Wertschätzung zu kennen und zu erfahren wollen, ja genau diese Wertschätzungerfüllungssehnsucht, Keo, ist es, was uns so derartig verbindet. Dann ist es nicht mehr egal: Ob Nove, Jennah oder Annita. Dann bist es nur Du allein, Keo! Irmgaard.

Die Seele ist ein virtuelles Organ.

Alkoholiker ist der, der den Suchtdruck - physisch und psychisch - verspürt und diesem nachzugeben bereit ist. Als "trockener" Alkoholiker bist Du durchaus ein gesunder Mensch!, erklärte Keo ihm. Plappern, alte Fratze! "Ich muss nicht!" oder "Ich darf nicht!", ist Opfergejammer. "Ich will nicht!", ist eine lebensbejahende Selbstbestimmung!

Solange man lebt, verpflichtet man sich.

Sich selbst zumindest genauso intensiv zu lieben wie den Nächsten. Seine Selbstachtung zielt auf die Erfüllung von Visionen. An die limitierten Grenzen des Machbaren zu stoßen, die Scheu um den Erfolg zu betrügen - mit Courage sowie Diplomatie unterscheidet Ynodaies von anderen. – Denn das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man es zieht. Alles, zu seiner Zeit also! Entscheidungen. Ohnehin bildet das "Sich Unterscheiden" etwas Prägendes im Entscheiden. Dabei stellt die Ignoranz der Umwelt sich als Demütigung in den Weg. Wie war das mit der wechselseitigen Liebe und Achtung?, richtete sich Ynodaies an Keo. Diese Messlatte erweist sich als zu gering, als daß Du darunter durchzukrauchen vermagst!, erwiderte es sich.

Das Neue ist ein liebendes Ich.

Das Einzige, was es noch nicht gab, ist man selbst. Jedoch ist man – dies sei gleich vorweg gestellt – niemals sich zweimal gleich. Man selbst, der da ein Recht auf Unglück hat, meinte Keo. Sie gluckste, als sie schallend den Gang entlang klapperte. In seine Richtung. Überrascht drehte er sich zu ihr um, ging ihr sodann entgegen. Was denken? –Vergangene Stunden: weine nicht, freue Dich, daß sie kommen und gewesen!, murmelte er.

am eigenen Sein.

[ i | a ]m Gefallen

Bin ich krank?, frage Ynodaies in den hohlen Raum hinein. Damit meinte er: Bin ich schmiegsam, gebeugt und gezähmt? Er lässt es mit sich geschehen. Jeglichen Selbstanspruch entsagend. Was man, und man meint ‚die’, hätte nicht alles tun können, um dem nicht zu sein. Das macht Dich ausverschämt.

, natürlich!

Seite 48 von 77

Den Gesunden die Krankheit – als Chance vertan ein Leben lang gelebt zu wollen.

All die anderen, die dem dann doch lieber entsprechen, infizieren, machen krank. Man wird schon so geboren und erzogen. Schade um das konträre Leben dazu!

Und am Ende am Ende wird es fließen

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Wenn das eigene Ich nicht mehr steuert, übernimmt das Unterbewusstsein. Beim exzessiven Alkoholkonsum handelte es sich um das Austarieren von etwas extern Fehlgesteuertem. Die Spirale ins Unglück war eine bejahende Abschiedsentscheidung, eine Folge des sich Fangenlassens. Ynodaies. Sucht ist hier also eine Folge des Zwangs, von Entscheidungen außerhalb des eigenen Entscheidungs- und Willensfreiraums. Einem Süchtigen fehlenden Willen und Stärke vorzuwerfen, ist eine Befriedigung der eigenen Schadensfreude. In denen, die vorwerfen, findet sich nicht selten die eigentliche Ursache, Keo, meinst Du nicht auch?! Elternmord ... Keo schaute wiederholt auf ausgewählte Bilder und Abrisse ihrer Briefe (App. E). Sie stimmten sie missmutig obgleich des euphorisch neu Erlebten in ihrem Sein. Virtuell. Sie summte etwas. War es vergleichbar mit Ars longa, Vita brevis? Etwas wie: Let me know my end, and what is the measure of my days; let me know how fleeting my life is…

...and now, O Lord, what do I wait for? My hope is in you.

Seite 50 von 77

Vielleicht ist Depression Selbstschutz, Keo! Im Traum für Tagträumer (App. F). © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

12. Deutschenstunde mit und für Unmündige.

Die Welt ist so kompliziert, weil viele sich diese kleiner, schlicht: einfacher, vorstellen, machen und behandeln. Verpuffende Energie.

Warum lebt man nicht in dieser Welt, um sie zu verändern, sondern um sie zu entdecken?, presste sie aus sich heraus. ‚Oder’ ist ein Bindewort, Irmgaard!, erwiderte Keo anstelle von Ynodaies. Irmgaard war nicht so, befand Keo. Diese fand sich im Echauffieren über Ynodaies selbst. Brachte er doch ihr Regularium querbeet durcheinander. Warum wohl einem die Sache mehr wert sein kann als das eigene Ich?, dachte sie. Du bist so gänzlich anders!, stöhnte Irmgaard in Richtung Ynodaies. Und Du? Du ruhst Dich aus, schöpfst Kraft und Privilegien, die aus meinen Chimären Dich ergeben., holzte Ynodaies genervt zurück. Dein bin ich ohne mich!, kommentierte Keo verloren.

Die Kindheit prägt das eigene Handeln. Was uns in unserer Kindheit angetan wurde, was uns fehlte, bewerten wir mit den Standards und Ansichten von heute. Daß das Vergangene mit uns aber zu den heutigen Möglichkeiten tobte, uns diese seelischen Verirrungen erlaubt, wird von den Betrachtern vergessen. Als ob man das Vergangene mit den Augen des Jetzigen bescheinen könne und im Interpretieren des sich ergebenen Vagen eine Rechtfertigung für das zukünftige Fehlen (sich) erlaube! Als hätte ein vermeintlicher Gott die Gebrauchsanweisung für das Weltliche per Fax geschickt!

Herr Rhögxekant war eigens eingeladen worden. Ein überdrehter Ex-Junkey, der, immer noch in sich verliebt, die Selbstherrlichkeit austobt. Vor anderen, versteht sich. Dabei hält ihn nicht einmal die Selbstreflektion zurück, so er denn eine sein Eigentum nennen würde. Er tobt immer eine maßlose Grenzenlosigkeit aus. Dieser Ritus, im Einklang mit den Anwesenden, ergab als Szenarium die glücklichste Deutschenstunde. Herrlich, wenn man und wie man sich im uferlosen Nichts des Führers wieder erkennt und bezirzt sich fühlt! Es kommt der besten Deutschenstunde nach, wenn man sich von einer zerzausten Realitätswarnehmung und -gestaltung beeindruckt gibt und in der Inspiration daraus, sich selber findet: Im PseudoDasein. Als seien sie einbestellt worden ihren eigenen Schein zu bezirzen. Nur Frau Yinügh pflichtete Ynodaies bei.

Seite 51 von 77

Er galt währenddessen als emotional unzuverlässig. So interviewte Irmgaard lieber die Keo im Wirkeffekt, was wiederum ein Abbild von Ynodaies ergab. Bedürfnisse ausspüren und ausfüllen. Süchtig nach betrogen werden; im Lasziven die Stärken erleben. Tauschen möchte der Süchtige seine Stärken mit den Schwächen eines Nicht-Abhängigen. © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

13. Ein keoynodaiesches Interview. What is the biggest misfortune for you? The lost of happiness. Where would you like to live? In NYC, San Diego, Vancouver or Vienna. Probably not in Andorra. What is the fulfilled, fleshly fortune for you? Unfortunately, a full fleshly fortune does not really exist! But, there are some things reaching out closely to it – like a spring morning in a sleepy garden. What kinds of mistakes you are willing to forgive easily? Mistakes caused by credulity. Your most favorite hero in literature? Meßmer. Your most favorite heroes in history? Karl Martell, Bonapart, Friedrich der Große, Fürst Bismarck. Your most favorite heroes in reality? Active members of Amnesty Int’l. What would you like to be in this presence? An actor or writer. Your most favorite painters? French impressionists, Michelangelo, Edward Hopper, Georgia O’Keefe. Your most favorite musicians? Franz Schubert, Eric Satie, Brian Eno. What do you value on women at most? Education, charming behavior, goaloriented visions and, of course, humor.

© 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Your most valued character properties? Eagerness, reliability, efficiency, cleverness and being relaxed with a shot of a lemon. Your most favorite activities? Traveling, having brunch or dinner together with friends. Who or what would you have preferred to be? I do like to be, who and what I am. What do you value most at your friends? Openness, trust, care taking, paying attention, forgiveness. And: No health terror! Your biggest mistakes? Stubbornness mixed with credulity. And I do not anticipate waiting! Your dream of happiness? My life partner, meaning my mate, considering it her home living together with me. Your favorite color? Silver-blue. Your favorite flowers? Orchids, Fleur de Lis. Your most favorite writers? Martin Walser, Ulrike Draesner. Your heroes in reality? Nelson Mandela, U.N. soldiers, investigative journalists, emergency doctors. Your most favorite names? Vivienne, Fabien, Cecillie, Genevieve, Shetake. Seite 52 von 77

.blendeR

What do you dislike at most? Abuse of power, arabesques, untrustworthiness. Your current psychological mood? Fully concentrated, optimistic. But, boreout. Your biggest political threats and fears? The loss of the middle class, abnormal demographic development in Europe, the Pakistanization of the Western moral. Which persons in history do you condemn at most? All tyrants and their promoters, followers. What reforms do you value at most? Magna Charta 1215 A. C., the brave economic reform orchestrated by Ludwig Erhard after 1948. Where wouldn’t you prefer to life? Neither in Arabia, nor in Scandinavia. Both of these folks are useless, curious or self-beloved. They have never arrived in the presence / reality! The most controversial misunderstanding? Depression vs. melancholy. An example for being tricky? So x phi x e. What natural ability would you like to be gifted with? I feel myself pretty well equipped. Your most favorite performer? David Bowie.

© 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

How would you like to die? No comments about the ‘How?’. But: From God’s hand I’ve received my life, Under God’s hand I am customizing my life, Into God’s hand I will return my life.

Your viewpoint on the current int’l political conflicts? We are in WWIII. Unfortunately, these full-time fluffy Europeans do not realize that.

Your most favorite politicians in late history? President George Bush, Sr., President Nicolas Sarkozy.

Your most favorite songs? Dreamer. Heroes. Thursday’s Child.

Politicians in late history you condemn at most? Putin, Chavez, Castro, the Iranian twat of a “President”.

Your attitudes? x Organize enough comfortable space for the other one. x The smarter backs off, but does never give up. x Do never demand something you are not willing or eager to accomplish yourself.

Your last comment? Be relaxed enough to accept issues you won’t be able to change, but be brave enough to change issues you can change and be smart enough to perceive the difference.

Well, let’s take this as an orientation for an inclusive and stylistic continuity…

Thanks, Keo! Thanks for him!

Seite 53 von 77

Seite 54 von 77 © 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung. .blendeR

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

IV Unwunderlich herrlich – Liebe als gemeine Investition 1. Elementarteilchen.

Ynodaies ist vervielfältigt: Sein Gegenstück ruht in Keo. Geschickt manövriert: In Größe durch Verkleinern blenden.

Seite 55 von 77

Mitleidlosigkeit, Ynodaies!

Eine größere Katastrophe ist nicht zu erwarten. Keo erscheint ihm stark. Ynodaies kleidet sich in Abseitigkeit und wird durch Exzentrizität anschaubar.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

2. Abschied vom kalten Feuer.

Seite 56 von 77

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Der eine, letzte Wunsch sei mir gestattet: Laßt mir wenigstens im Tod die Ruhe! Nur diese eine Freiheit, nicht mehr erreichbar für den Terror zu sein, gab mir den Freiraum mutiger zu sein verglichen mit den Anderen. So ist vieles von mir Gesagtes schwer verdaulich, wird geahndet mit ich-bin-ein-kleinesdummes-Kind - Verhalten, juristischen Attacken, psychischer sowie physischer Vergeltung. Nehmt zumindest das Gesagte ernst! Vielleicht taugt auch der Gedanke etwas, daß der Unterschied im Leben in der Entscheidung bei der (Aus-)Wahl selbst besteht, flankiert von Erfahrung, Courage, Diplomatie und Stehvermögen. Dies selbst ist einem nicht mittels Gebrauchsanweisung bei der Geburt gegeben. Aber das Bewusstsein, daß durch tapfere Entscheidung der Unterschied erkennbar wird: durch Durchhaltevermögen. Zu Letzterem hatte ich keine Kraft mehr es einzusetzen, um es zu erreichen. Es kam einer Selbstaufgabe gleich. Für die Anderen, die es, das lebbare Leben, eh nicht verstehen, weil sie nie danach trachten konnten. Für jene also, die durch mein Agieren sich im Sommer wähnen. Für mich ist die Entscheidung gefallen. Und diese hat nichts mit Sucht zu tun... Ich habe keine Zukunft mehr. Über meinen Abschied kann ich nicht reden: zwischen uns steht zuviel Ablehnung. Ich bin gefallen, um nicht mehr aufzustehen. Lasst mir wenigstens das Eine: meine Würde. Die Ruhe kommt danach.

Ynodaies in Liebe an Keo.

Die Entscheidung bei der (Aus-)Wahl zwischen lebenslangem Leiden und Freitod war eine der ganz wenigen egoistischen in meinem gar nicht so armseligen Leben. Ich bin gegangen mit einem Lächeln. Ich bin frei und der Mondstaub wird mich bedecken. Mehr benötige ich nicht. ...und ich bin endlich frei. Nun gibt es mehr von der Vergangenheit, wenig vom Diesseits und nichts für das Jenseits. Größe durch verkleinertes Vielfaches; der Wagen ist geladen. Liebe brach sich in ihn ein.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Die Welt aufzäumen. In ihrem Gedanken wurde er nicht zu man im Gespräch. Keine personifizierte Verallgemeinerung verkauft. So manchem muss man die Liebe als Zumutung ermuntern. Kein Gehen und Kommen mehr. Es passte, rundete sich ab. 



Seite 57 von 77

So ein Perlenkranz! Die Monate als göttliche Vorhersagung der Eignung. Welch eine Verbrauchsenergie im sich Zugewandtsein! Keine provozierende Selbstzentrierung.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

3. Intralude

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Seite 58 von 77

...Es ist schön, in Dir einen liebbaren Menschen gefunden zu haben.

Die Frage nach der Religion, ja genau eben: diese Frage, entspringt dem System der falsch gestellten Fragen. Rekursion.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

4. Mich vereint: Grant Distance.

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Ynodaies sieht sein Gegenstück in ihr und sucht Zuflucht im Halben. An Deiner Hand ist mir kein Weg zu weit, Keo. Man schickte sich an, ihn hingehunzt abgegeben zu haben. 608; es flackert. War er nun meßbar? Hatte er nun dem Zeitgeist zu dienen? Folgt das Trotzdemschöne!

In der Distanz. Ynodaies’ Selbstachtung bestand einzig im Ausfüllen von Visionen. An die Grenzen des Machbaren stoßen und mit Courage beim Anvisieren einen weiteren Teil der Gesellschaft zur Strecke bringen. Ignoranz und Gleichgültigkeit waren ihm größte Demütigungen. Die Sorge um Ungültigkeit einer Andersheit umtrieb ihn nicht mehr seit Keo. Angst vor Unpaßfähigkeit und konstitutioneller Fehlinterpretation strömten gen ihr. Für Keo ist Autonomie der größte Wohlstand. Für Ynodaies war es unpräformiert dem Zwang zu entfliehen, dem Gesetzten zu entfliehen.

Mein Kosmos geriet ins Unhandliche, weil die anderen ihn einfacher kommunizierten. Doch die Ausweglosigkeit ist keine unansprechbare Göttin. Wir handelten Tag & Nacht mir ihr.

Daß aus dem Seelenleiden unter Umständen eine große Liebe entspringen kann, lernte Ynodaies von Keo, an der er menschlich reifte und sie dabei zermalmte. Seeligkeitssüchtigkeit, verdreht gerade gerückt, zur Ernsthaftigkeit des Gegenwartsbedürfnisses. Keine Trivialromantik. Im Leiden Keos, fand Ynodaeis sein Glück. Die Zerstörung dieses Glücks war die Besinnung ihres Lebens. Sich selbst zumindest genauso zu lieben wie Keo. Er musste sich wichtig werden, damit die Gesellschaft kein Wort mehr über ihn verlieren musste. So hatte die Zukunft hier ein Ende gefunden, hatte sie einen Sinn ergeben. Ynodaies war entwegt und gab Keo auf. Du versprühst Liebe mit dem Duft des Widerkehrens „Du implizierst dieses mir gegenüber. Was Dir gegeben sein soll. Genau jenes, was Du nicht hast, worin Du die böse Ohnmacht spürst.“ Keo ließ der Duft kalt, als hätte sie es einmal mehr als tausende Male gehört, „Wir sind ja schließlich am Betrug unserer Zeit beteiligt. Anderen Vorwürfe zu machen, um sie Dir selber zu ersparen, restituiert sich in Dir fest. Selbst jetzt noch. Wo Du tot vor mir stehst!“. Von der Einsamkeit einlullen lassen...

Wenn die Exzentrizität als Grundstimmung des Lebens die Farbe Schwarz zum Tageslicht macht. Dann hat die Zukunft der Daseinssteigerung entsagt. Ynodaies Licht ist erloschen.

Seite 59 von 77

Dem Tunnel am Ende ward Licht. Keo trat befreit hinaus an den Baum des Weges. Alle antwortlosen Fragen unbeantwortet zu lassen, war die Konsequenz, in der das endliche Leben einen Sinn formulierte. Es warte Ynodaies als Antwort. © 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

6. Das Ausbruchartige.

.blendeR

5. Gegenwartsbedürftigkeit.

Seite 61 von 77

Wer schreibt, der bleibt in der Gegenwart. Aber: Die Bewältigung Deiner Vergangenheit wird zur Vergewaltigung meiner Gegenwart. Die Vergangenheit begehen mit heutigem Tageslicht. Freiheit ist keine Beliebigkeit! Sich daran zu versuchen. –Werther?

© 2008 by Mario Kupries

Es kämpft in ihm. Der Kampf begeht sich selbst um Ratio und Impression. An der entscheidenden Stelle ...

Seite 60 von 77

...pocht der Schmerz schnell und die verweigernde Gefühlswelt übermannt die Vernunft. Was sich bis hierhin schleppte, scheppert jetzt hinaus in den Äta der Freiheit: Die Spezialisierung auf sich selbst, diese provozierende Unablenkbarkeit von sich selbst, weicht nun der Liebe zu Keo. Zwei Halbierte ergeben wieder ein Halbiertes. Abstraktion ist das. © 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Keo antwortet in den Raum hinein...

im Mai

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Keo, an die Eltern des Ynodaies Liebe „Eltern “ : Was ist nur geschehen in eurer Welt, dass Ynodaies hat so werden lassen, wie er wurde? --Kinder liebt man, beschützt man, unterstützt man, stützt man, behandelt sie als Geschenke, in Hingabe und überaus grenzenlos in Fürsorge. Man wertet sie nie ab, stößt sie nie von sich und versündigt sich nicht durch grenzenloses Fehlverhalten an ihnen. Sie sind eigenständige Individuen, mit eigenem Willen und Charakter, den es zu stützen gilt und zu unterstützen, damit er sich weiterentwickeln und sich festigen kann. Und nun zu mir, ich bin eben diese Keo. Ich habe Ynodaies in einer „anderen Welt “ kennen gelernt und erlebt: Als zart besaiteten Mann - mit Gefühl und Intelligenz. Ein Mann, der seine Gefühle sehr kontrolliert einsetzt, und ich habe mich gefragt – warum? Habe mich gefragt: Warum hatte er den , diesen einen „falschen Freund “ , der sein Leben bestimmte? Wart ihr, verzeiht das persönliche Du, nicht genug für ihn da? Hattet ihr keine Zeit für dieses Kind, das euch – seine Eltern so nötig gebraucht hat, und sich einen „Ersatz “ beschaffte? Es liegt nun bei mir, eure - verzeiht mir diese klare Ansage - Fehlverhalten und die Versäumnisse zu bearbeiten, denn ---ICH LIEBE YNODAIES !!!! Und ….. was viel schwieriger ist,…-----….ICH MÖCHTE MIT IHM ALT WERDEN !!!! Letzteres stellt mich vor ein Problem, das euch offenbar nie ganz klar wurde: Ein bestimmtes Verhalten den eigenen Kindern gegenüber zieht ein ganz bestimmtes Verhalten der Kinder der ganzen Welt gegenüber nach sich! Ynodaies ist selbst- und weltzerstörerisch. Ersteres ist gefährlich und macht auch, wenn es ausbricht, meine Zukunft mit kaputt...

Seite 62 von 77

Was habt ihr getan, dass es so weit kommen konnte und ….. “ bis August ist nicht mehr lang “ !? In Liebe für Ynodaies Keo

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Was man in den Anderen hineininterpretiert, kommt von selbst, denkt Ynodaies. Bei sich. Ochh: Oxygenbefreiungsunlust macht sich in ihm breit. Ein Selbstmord kann seiner Umwelt keine Einvernehmlichkeit abverlangen.

Durch sein Zerfliessen durchdringt Keo die Liebe. Je mehr sie lieben darf, umso will er lebensbejahend leiden. Er ist ja auch geplagt von Verwirrungen, Risikobereitschaft und Fluchtexzessen. Sie bilden in ihm das ... . –Dies ist kein Tagebuch..

Er wollte sie sehen, traute sich aber nicht. Erfahren - im Enttäuschen der Anderen schickte er sich an, sich selbst zu täuschen. Kein Fetzen von Keo. An Keo:

Liebe Keo, wenn mir die Vorstellung kommt, daß ein Leben zusammen mit Dir den Zwang mit sich bringt, daß Deine zu leben, kontert in mir der Fluchtgedanke. Ahnen zu müssen, daß ich nur dann frei sein kann, wann, wo und wie Du das biedere Leben bestimmen wirst. Eher gebe ich die Hoffnung an mein Leben auf! So ist es denn beschlossen. –Y.

PS: Es wird fliessen und Du wirst lieben im Leben – Dich. --Y

Wenn Welten ungeahnten Inhalts auf einander krachen.

Ynodaeis war der vor Lebensgier aundauernd Stolpernde. Keo war karnivor, was dies betrifft. Als Bezugschamäleon veränderte sich Ynodaies ständig. So kam er nur in Keos Leben vor. Für sie war er darin konstant. Konstant war auch ihre Liebe zu ihm. Denn Keo ist durch nichts von Ynodaies abspenstig zu machen. Ihm jedoch erschien ihre Liebe nicht das Höchstheiligste zu sein: Sie war disponibel. Keo hat Ynodaies in sich aufgenommen. Sie ist darin unübertrefflich. Nur Ynodaies ist es, der sich zum Glück nicht lebendig genug fühlt.

Denn wenn das Leben so einzigartig ist, dann ist es dies auch das Intimste, in dem man sich begegnet. Sekündlich mein. Dann binich nicht die Liebe nur der Anderen zuständig.

Von Vernichtung noch also keine Spur. Vielmehr von Vereinnahmung. Zu Keo: Ich bin Dich ncht wert – ich habe Dich nicht verdienen wollen. Deine Liebe ist nicht die meine. Jeder sieht in dem anderen ein Stück sich selbst: Aber immer nur zur Hälfte, Keo! –Aber sie kann ihn nur lieben. Sein endgültiges Fehlen wird zur Vollendung in ihr... Rasante Serpentinenzeit gipfelt im Umschlagen.

Seite 63 von 77

Bedroht von Gefühlen, zerrissen von Erwartungen, desorientiert im Nebulösen kraulend, kraftlos Halt suchend im Vergangenheitssog, unterkühlt gelassen in dem ihn entgegen schlagenden Liebeskitsch – da: hallt diese Elegie (Appendix I). Letzmalig. Wie viele Geburtstage hat ein Mensch, der sich dem Herausfordern stellend in der Ratio ein jedesmal neu die Ausweglosigkeit definiert? Keo’s Liebe wandelt dies in einen springenden Brunnen.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

7. Ein bindender Perlenkranz.

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Entlang des Weges, den sie gemeinsam gegangen, hatte Keo Steine gepflanzt. In Erinnerungen schwelgend wurden diese von Nove, Nove und Irmgaard eingesammelt und zu einem lehrenden Perlenkranz gebunden. So ist es, wenn sich selbst kein Leben einstellen will...

M

f



~

Wegesstück

Helligkeit

Geben

Jugend

Gesundheit

Arbeit

Freiheit

Traum

Zweifel

Geselligkeit

Vertrauen

Heimat

Ewigkeit

Dunkelheit

Nehmen

Alter

Krankheit

Ruhe

Gebundensein

Alltag

Zuversicht

Einsamkeit

Angst

Fremde

Fasten

Räume

Zeiten

Pilgern

Umkehr

Musik

Hingabe

Meditation

Kraftquell

Einkehr

Aktion

Teilhabe

Perlenkranz - Perle

Zeit

Meilensteinepaar

Sollte ich jemals zum Leben fähig gewesen sein, so Ynodaies zu Keo, wird es nicht das Deine gewesen sein. Des Anderen Lebenschimäre zu folgen, entspräche nicht meiner lebbaren Vision von Vitalität: Lebst Du schon, oder leidest Du noch? Keo?!





In der Welt der Aufgegebenen unterliegt das Gelebte anderen Gesetzmäßigkeiten. Jeder Tag war kostbar, jeder Schritt schien wertvoll. Somit erlangte das scheinbar Unbedeutende seine Bedeutung zurück: Denn sie sind der Einladung gefolgt, dem Leben seinen Sinn zu geben.

Seite 64 von 77

Irmgaard starrte auf den erschließenden Perlenkranz und zitierte zu Nove, Nove hin „Vorzustellen ist ein Menschendasein mit unendlichen Aufstiegsmöglichkeiten. Der Weg dahin führt einzig und allein über Erkenntnis, über geistiges Wachstum. All day long.“ – Nur nicht enttäuschen... Das wird Ynodaies gewesen sein, als er der war, von dem wir dachten, daß er nicht so gewesen sein durfte.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Epilog Leben und Vergehen sind enge Nachbarn.

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Irmgaard wird im fernen September 2039 berichten, Keo habe vor ihrem Tod digitalisierte Zettel, Briefe und Textbücher auf einem Goldenen Chip speichern lassen. Damit nach ihrem Ableben dieses für sie unschätzbare Andenken mit in ihr Grab am Wannsee eingelassen wird. Zusammengesetzt ergaben diese digitalen Bausteine (App. G) einen Ynodaies als schwerblütiges Dividuum. Dem Finder wird bei der Interpretation manipulativ nicht geholfen.

Als sie ging, durchschoß ein kalter Wind den Raum der Undimensionen...

Ohne Leiden gibt es die Liebe nicht. Manchmal sind sie angeschickt sich gegenseitig zu erdrücken, dialektisch. Neues kann man nicht mit den Augen des Verlebten ansehen und bewerten: es würde die Dimension des Entstehenden präformieren. Auf die Aussage “Es trennt die Vergangenheit.”, können gelassen die Schultern gezuckt werden?

Seite 65 von 77

…es gibt kein richtiges Leben im falschen. …der Tod ist die einzige Wahrheit, die alles bestimmt, was vorher einmal gewesen ist.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Appendix

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

A. “Ein fliehendes Pferd” (Ausschnitt), Martin Walser. “... ich sehe ein Missverständnis wachsen. Vielleicht ist es schon zu spät. Das wäre verhängnisvoll. Ich muss euch warnen. Sobald jemand freundlich zu mir ist, spüre ich, daß ich nicht mehr so freundlich sein kann, wie ich einmal war. Ich glaube, jetzt scheine ich freundlicher als ich bin. Manchmal tut es mir noch leid, daß ich nicht so freundlich bin wie ich scheine. Wenn jemand zu mir freundlich ist, geniere ich mich wie ein Fleischfresser unter Vegetariern. Was alles passiert ist, sage ich nicht. Das hieße ja, um Verständnis zu werben. Etwas verschweigen kommt mir schön vor. Mein Ideal ist es, ruhig zusehen zu können, wenn man falsch verstanden wird. Dem Missverständnis zustimmen, das möchte ich lernen. So genannte Feinde so genannten Freunden vorziehen, das möchte ich lernen. (...) Und wisse: Ich bin nicht interessiert, etwas über mich zu erfahren, geschweige denn, etwas über mich zu sagen. Deshalb sollten wir uns nicht noch einmal sehen. Ja, ich fliehe. Weiß ich. Wer sich mir in den Weg stellt, wird ... Ich will mich nicht aussprechen. Mein Herzenswunsch ist zu verheimlichen. Diesen Wunsch habe ich mit der Mehrzahl aller heute lebenden Menschen gemeinsam. Wir verkehren miteinander wie Panzerschiffe. Nach nicht ganz verständlichen Regeln. Der Sinn dieser Regeln liegt in ihrer Unvernünftigkeit. Je mehr ein anderer über mich wüsste, desto mächtiger wäre er über mich, also ...“

Seite 66 von 77

Wie schön, daß, wer nichts mehr will, sich selbst genügt. Wie leicht alles wird, sobald man allein ist. Nicht nur innen. Jeder Schritt.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

B. “Ashes to Ashes”, David Bowie. Do you remember a guy thats been In such an early song Ive heard a rumour from ground control Oh no, dont say its true They got a message from the action man I’m happy, hope youre happy too Ive loved all Ive needed love Sordid details following The shrieking of nothing is killing Just pictures of jap girls in synthesis and i Aint got no money and I aint got no hair But Im hoping to kick but the planet its glowing Ashes to ashes, funk to funky We know major toms a junkie Strung out in heavens high Hitting an all-time low Time and again I tell myself Ill stay clean tonight But the little green wheels are following me Oh no, not again Im stuck with a valuable friend Im happy, hope youre happy too One flash of light but no smoking pistol I never done good things I never done bad things I never did anything out of the blue, woh-o-oh Want an axe to break the ice Wanna come down right now Ashes to ashes, funk to funky We know major toms a junkie Strung out in heavens high Hitting an all-time low My mother said to get things done Youd better not mess with major tom © 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

My mother said to get things done Youd better not mess with major tom My mother said to get things done Youd better not mess with major tom My mother said to get things done Youd better not mess with major tom

Seite 67 von 77

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

C. “Jakob von Gunten” (Ausschnitt), Robert Walser.

Seite 68 von 77

“... dann bist du frei, wenn sie dich nackt auf die Straße werfen, dann hast du keine Verpflichtung mehr, dann bist du das Freieste, wenn du das Verachtetste bist, wenn du das bist, von dem keiner mehr etwas erwartet, das ist die vollkommenste und vielleicht die alleinige Form von Freiheit, denn es erlischt jede Verbindlichkeit gegenüber der ganzen Menschheit, wo Enttäuschung ist, stirbt auch Verbindlichkeit ...“

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

D. “I'm So Sorry”, The Smiths. Why do you come here ? And why do you hang around ? I'm so sorry I'm so sorry

Seite 69 von 77

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Why do you come here When you know it makes things hard for me ? When you know, oh Why do you come ? Why do you telephone ? (Hmm...) And why send me silly notes ? I'm so sorry I'm so sorry

Why do you come here When you know it makes things hard for me ? When you know, oh Why do you come ? You had to sneak into my room 'just' to read my diary "It was just to see, just to see" (All the things you knew I'd written about you...) Oh, so many illustrations Oh, but I'm so very sickened Oh, I am so sickened now Oh, it was a good lay, good lay It was a good lay, good lay It was a good lay, good lay Oh It was a good lay, good lay It was a good lay, good lay Oh, it was a good lay, good lay Oh Oh, it was a good lay It was a good lay Oh, a good lay Oh, it was a good lay Good lay, good lay Oh It was a good lay It was a good lay

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

.blendeR

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Die Seele benötigt Aufgaben, die sie be- und entlasten. Sie benötigt das zum Bestehen und Fühlen. Auszeiten nehmen kannst Du im Fluss des Daseins. Das heißt nicht: Selbstaufgabe und Zwänge, das heißt die Freude an der Organisation des Lebens und dessen Umstellungen.

E. [email protected]. Liebe Keo:-

Ich weiß, dass Du verabredet bist. Darum versuche ich Dich ein letztes Mal auf diesem Wege zu erreichen: Es geht nicht mehr um ein g e m e i n s a m e s Leben, sondern vielmehr um meine Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren, zu beerdigen, wenn man es verhindern kann.

Nautilous, Nautilous, -Keo. © 2008 by Mario Kupries

Seite 71 von 77

Du Brauchst auch keinen Ersatz - ich bin vielleicht kein Psychologe, aber ich weiß, daß Du einfach nur lernen musst, mit dieser Versuchung nicht zu kentern!

Ich könnte noch vieles aufzählen aber es würde nichts ändern, an der Tatsache, das Du DIR selber den größeren Gefallen tust, wenn DU diesen BLÖDSINN lässt, D E N N DU bist und bleibst auch ohne Sucht ein zart besaiteter Mann, dem das alles sehr fremd vorkommt und – der damit alleine da steht, weil es fremd für ihn ist.

Du lebtest Dein gesamtes Leben mit diesem teuflischen Freund zusammen, er ist Dir treu, und IHN kennst Du, weißt, wie es sich anfühlt, und wie Du funktionierst. --Ich hingegen habe Dich kennen gelernt, als einen Mann, der sich zwar nicht so ganz wohl in seiner Haut fühlte, jedoch bereit war die Herausforderung anzunehmen. Ein Mann, der sehr feinfühlig denkt und sehr anschmiegsam ist und dem das alles etwas fremd vorkam. Ein Mann, der dennoch teuflisch klar denken kann und überaus gut strukturiert ist. Ein Mann, der, in völlig legitimer Weise, auch seine Ruhe benötigt, um Kräfte zu tanken (das macht Dich überhaupt erst symphatisch). Jemand, der es auch genießen kann, nicht immer nur alleine zu sein, denn – das liegt überhaupt NICHT in unserer Natur, auch wenn DU das abstreiten willst. A B E R - DU kennst es offenbar nicht anders.

DU bist ein sehr wertvoller Mensch, der in seiner Genialität schwer zu übertreffen ist, jedoch siehst Du das anders, das ist sehr schade. Ich habe jedoch einen Menschen in Dir gesehen, der etwas hilflos in seiner Gefühlswelt navigiert. Der in seinem neuen Leben fruchtlos versucht hat Fuß zu fassen...

Denke, was Verlust bedeutet! Bedenke Deinen Selbstmord auf Raten (via Schlaganfall, Gehirnschlag, etc.): solche Schmerzen, die kaum auszuhalten sind. Für die „anderen“.

Ynodaies, auch auf die Gefahr hin, Dir jetzt auf die Nerven zu gehen: DU siehst eben alles ganz anders – musst Du ja auch, denn DU brauchst eine Entschuldigung für DICH, und DEIN HANDELN.

Mache es Dir nicht so schwer mit dem Entscheiden - es gibt in Deinem Fall nicht all zu viele Möglichkeiten. Das Regeln des bestehenden Rests vom alten Leben kommt einer Auszeit gleich und DU benötigst Aufgaben in Deinem neuen Leben. Viele Aufgaben, in deren Ausleben sich die angestaute Energie positiv auf Dich auswirkt.

Es wäre mir fast lieber, wenn Du noch einmal mit Chr. redest / Chr. mit Dir redet - versuchen auszuloten, ob es wirklich kein zurück mehr für euch beide geben kann! Denn Du läßt Dich auf etwas bekannt Ungeahntes ein. Es wird die erste Zeit seelisch und materiell eher spärlich verlaufen. Äußerst spärlich, um genau zu sein. Auch weiß ich nicht, wie mir gerade geschieht: Habe ich soeben mit viel Kraft ein unliebsam gewordenes Korsett abgestreift, fällt es mir schwer, abrupt das Neue als Chance begreifen zu können. Die Zeit, die wir beide leider nicht haben, ist für mich daher mit vielen Implikationen verbunden. Und die Implikationen einer Liebe decken sich nicht mit dem des Verliebtseins. Willst Du das dann auch wirklich: Liebesasketisch leben zu müssen und mich schubsen wollen? –Das alles ist kein Zögern, sondern reine Aufrichtigkeit: Aufrichtigkeit der Folgen für Dich wegen, Keo! Ich dachte an eine Auszeit - im Anschluss an das Hier & Jetzt, in der mich finanzielle und zielorientierte Pläne nicht gleich wieder zwingen. Das wird wohl ein Wunsch geblieben sein, der sich nicht erfüllen ließ. Ich weiß nicht, Ob? und Wenn?, dann: Wie? ich mich entscheiden soll... Ich bin wahrscheinlich bereits wieder angekommen, ohne je abgefahren zu sein. Solange man lebt, verpflichtet man sich. Die Seele ist halt nur ein virtuelles Organ – (be)greifen lässt es sich nicht. –Y.

Lieber Zögerling,

Seite 70 von 77

ich glaube, daß Du schon unterwegs bist - ja, sogar schon recht lange. Aufschub ist keine Lösung. Ich denke, es ist an der Zeit das Ankommen zu planen, und damit Rückfällen mit Taten zu begegnen. Solange Du Dich versteckst, kommst Du zu keiner Lösung, die Dich in irgendwelcher Weise weiterbringt.

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

F. “Dreamer”, Ozzy Osborne.

© 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Gazing through the window at the world outside Wondering will mother earth survive Hoping that mankind will stop abusing her, sometime After all there's only just the two of us And here we are still fighting for our lives Watching all of history repeat itself, time after time I'm just a dreamer, I dream my life away I'm just a dreamer, who dreams of better days I watch the sun go down like everyone of us I'm hoping that the dawn will bring a sign A better place for those who will come after us this time I'm just a dreamer, I dream my life away, oh yeah I'm just a dreamer, who dreams of better days Your higher power may be God or Jesus Christ It doesn't really matter much to me Without each other's help there ain't no hope for us I'm living in a dream, a fantasy Oh yeah, yeah, yeah If only we could all just find serenity It would be nice if we could live as one When will all this anger, hate and bigotry be gone? I'm just a dreamer, I dream my life away, today I'm just a dreamer, who dreams of better days, OK I'm just a dreamer, who's searching for the way, today I'm just a dreamer, dreaming my life away Oh yeah, yeah, yeah

Seite 72 von 77

.blendeR

G. Ein liebender Baum. Teile. (A) (B)

(C) (D) (E)

(F)

(G)

(H)

(I) (J)

(K) (L)

(M)

(N)

© 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Seite 73 von 77

Seite 74 von 77 © 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung. .blendeR

H. Rise of Suicides. (NYT, March 3, 2008)

.blendeR

Seite 75 von 77

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

I. “The Last Thing You Should Do”, David Bowie. What have you been doing to yourself It's the last thing you should do Nobody laughs any more It's the worst thing you can do Save the last dance for me Catch the last bus with me Give the last kiss to me It's the safest thing to do Yeah! Yeah!

© 2008 by Mario Kupries

.blendeR

Kurzfassung

© 2008 by Mario Kupries

Seite 76 von 77

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Er ist ein Kind. Zum lebenslangen Sterben in die Welt gezeugt: Ynodaies. In die Welt gesetzt von heuchlerischen Egozentrikern mit einem Maximum an Ballast. Für diese Beiden gilt es in Ynodaies zum geschichtlichen Gewordensein zu werden. Mit der Verweigerung zur Totalherrschaft der Gegenwart sei er gekommen, um Abbitte leisten zu müssen. Er tut dem nichts. Als Ausgrenzung des Nonkonformen wird damit er für andere ungültig werden. Er hatte die schönsten traurigen Augen. An ihm wurde man zum Ich. Als Selbstbewusster. Damit streift Ynodaies das Sammelkorsett ab, und Keo reifte heran. Nahte sich ihm. In der lebensbejahenden Rekursion der Welt verstieß er sie jedoch - wie verabredet mit sich selbst. Diese Keo findet in dem ganzen Wirrwarr ihre Liebe. Dieser Liebesausbruch bedeutet für Ynodaies jedoch kein Fortkommen mehr. Sie ahnt: Man kann in der Verkleinerung Größe zeigen.

Ein Text, der Wirrungen, unpräzises Miteinander, unveränderliche Streifzüge und maßlose Überziehungen eigener Kräfte zur Schau stellt. Ein emotionaler Parforceritt.

.blendeR

Ynodaies.

© 2008 by Mario Kupries

Verschleißt, in Ersatz einer Ohnmacht, die Hoffnung.

Wie eine Abhänigkeitsromantik das Zärtlichkeitserlebnis präformiert.

Seite 77 von 77

RATIO – Pass

Ein Leben, das mit dem Tod endet, kann nicht gelingen.



E M E R G E N C Y Mario Kupries Contact: TWW e.V. Station #6 Fon: XXXX XXX XX XX





Phone Book:

Du bleibst unkommandierbar.

(1)

Ani:

(2)

DrS:

01520 – XXXXXXX

(3)

TWW: 030 – XX XX XX XX

Nicht meßbar. ORL Book:

Nichts hindert Dich an Deiner Vision des Lebens.





(1)

Mixed:

buzzle.com

(2)

News:

giel.de/focus

(3)

More:

spectrum.ieee.org



Du bleibst

unkommandierbar. The holder of this Ratio Passport is mentally disabled to make or follow

Nicht meßbar.

reasonable

decisions.

His health and life are threatened by Nichts hindert Dich an Deiner Vision des Lebens.

a

not

empowered

ratio.

Thank you for your help!



Hervorbringungsaugenblick.

Grundrecht auf Exzentrizität als Brunnen Deines Lebens und damit ununterbrochene Daseinssteigerung.

Places to meet:

(1)

XXXXstr. XX X (Z’dorf)

(2)

Studentenwerk (Z’dorf)

(3)

TXL

(4)

Hbf (Mitte)

(5)

TWW (Z’dorf)

Potsdam ˜ Dharhan ˜ Manama ˜ Abu Dhabi ˜ Fujeira ˜ Dubai ˜ Amsterdam ˜ Fairbanks ˜ Anchorage ˜ Fort Youkon ˜ Madrid ˜ Indianapolis ˜ Berlin ˜ Salalah ˜ Musact ˜ Kalkanli ˜ Istanbul ˜ Copenhavn ˜ Aarhus ˜ St Augustin ˜ Kosice ˜ Berlin ˜ Fairbanks ˜ NYC

Dem Zeitgeist entkommen.





© Mario Kupries, 2008, Berlin.

Von der Karriere allein sind Persönlichkeit und Realität nicht mehr ausgefüllt. Die Selbstverwirklichung kann man nicht von Job oder Karriere abhängig machen. Den Zeitgeist muß man nicht bedienen.

Ausgangspunkt = BoreOut ƒ ƒ ƒ Aufprall dreier diversitärer Welten:

Dominanzverweigerung der Gefühlswelt Hallraum für entgegenkommende Klänge Gewissenszirkulation Beziehungswertigkeit

Der Ratio entnommene Gefühlswelt: ƒ ƒ ƒ ƒ

Abfahren, um angekommen zu sein Dem Neugeborenenstatus sich entledigen Konstruktion der Gegenwart basierend auf der Vergangenheit Hinausschreiten ins Alleinsein, um diesem zu entfliehen Selbstbegegnung Entwicklungsfähigkeit

Gegenwartbedürftigkeitsverlangen: ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Flucht – Kippen – Instabilität - beginnende Entschlossenheit – Daseinssteigerung - ‡-Potential || immer_bezogen_auf || E reigniswelt

Diagrammatie: ƒ

Ynodaie s Charag

Digitally signed by Ynodaies Charag DN: cn=Ynodaies Charag, o, ou, email=info@ynodaies. net, c=US Date: 2008.09.29 19:49:05 +02'00'

Related Documents

Blender
November 2019 36
Blender
April 2020 19
Blender
June 2020 17
Blender
November 2019 24
Blender
April 2020 19

More Documents from "Ahmad Musaffa"

Blender
November 2019 24
Psweng Understanding It!
November 2019 6