Factsheet Mai 2009
GALIPLAN Aktien Global AMI N/A 2 5 5 Total Return Consitent Preservation Expense Return
Anlageziel und Strategie
Aktueller Fondskurs
Der GALIPLAN Aktien Global AMI ist ein Fonds für internationale Aktien, der rein systematisch und unabhängig von emotionalen Entscheidungen verwaltet wird. Mehr als 200 Erfolgsstrategien wurden ab dem Jahr 1900 recherchiert und in eine mathematische Formelsprache umgewandelt. Somit bündelt der Fonds das Wissen der erfolgreichsten Aktieninvestoren weltweit.
Fondspreis per
Das System erkennt wechselnde Marktzyklen und passt die Strategie automatisch an. Eine zusätzliche flexible Absicherung schützt das Portfolio in Abwärtsphasen vor übermäßigen Verlusten ohne die Gewinnchancen bei starken Aufwärtstrends zu begrenzen. Ziel der Strategie ist, das Marktrisiko deutlich zu begrenzen.
Chance-Risiko-Profil
Das mathematische Modell wurde von Dr. Steffen Hauptmann in den vergangenen zwölf Jahren entwickelt und ab 2000 erfolgreich im Portfoliomanagement eingesetzt. Dabei hat es sich bewährt und konnte bei deutlich geringerem Risiko die großen Aktienindizes klar schlagen. Ertrag Performance pro Jahr
1 Jahr -18,70 %
3 Jahre -5,15 %
5 Jahre 0,18 %
seit Aug.01 10,25 %
Performance kumuliert
-18,70 %
-14,68 %
0,89 %
113,08 %
Risiko und Effizienz
1 Jahr 11,61 % -1,61 33,33 % -22,71 %
3 Jahre 9,97 % -0,52 50,00 % -26,10 %
5 Jahre 10,45 % 0,02 55,00 % -26,10 %
seit Aug.01 13,39 % 0,77 63,44 % -26,10 %
1 Jahr -30,20 % 16,48 %
3 Jahre -33,42 % 28,15 %
5 Jahre -19,75 % 25,72 %
seit Aug.01 -38,78 % 248,03 %
Volatilität Modified Sharpe Ratio Positive Monate Größter Gesamtverlust Benchmark-Vergleich Perf. MSCI-Aktien Welt EUR kumuliert Rel. Outperf. ggü. MSCI-Aktien Welt EUR
Return: Hoch • Risk: Niedrig
31.05.2009
Rücknahmepreis
85,23 €
Fondskategorie
quantitative Aktienstrategie mit flexibler Absicherung
Fondsdaten ISIN
DE000A0F5HG0
WKN
A0F5HG
Typ
Aktienfonds International
Domizil
Deutschland
Vertriebszulassung
Deutschland
Kapitalanlagegesellschaft
AmpegaGerling Investment GmbH
Depotbank u. Zahlstelle
UBS Deutschland AG
Portfoliomanagement
GALIPLAN Financial Services GmbH
Auflagedatum
28. Dezember 2005
Geschäftsjahresende
30. September
Ertragsverwendung
thesaurierend
Kauf / Verkauf
börsentäglich
Ausgabeaufschlag
5%
Managementgebühr
1,4 % p.a.
Depotbankgebühr
0,1 % p.a.
Performancegebühr
Wertentwicklung
15% mit Verlustvortrag (High-Water-Mark)
Kursveröffentlichung Aktueller Monat
Aktuelles Jahr
GALIPLAN Aktien Global AMI
5,20 %
-1,68 %
-18,70 %
MSCI-Aktien Welt EUR
1,69 %
3,52 %
-30,20 %
Handelsblatt, FAZ, Die Welt ZDF: Teletext Seite 700 www.ampegagerling.de
12 Monate
Branchen
logarithmisch
• • • • • • • • •
Grundstoffe Konsumgüter Finanzdienstleister Pharma & Gesundheit Investitionsgüter Handel & Dienstleistung Technologie Versorger Mischkonzerne
• • •
Aktien Index-Futures Kasse
22,5 % 11,1 % 12,7 % 12,5 % 7,5 % 12,5 % 16,7 % 4,4 % 0,0 %
Investitionsquoten
•
GALIPLAN Aktien Global AMI
•
MSCI-Aktien Welt EUR
-60
-40
-20
0
20
40
60
80
95,0 % -55,0 % 5,0 %
100
Wichtiger Hinweis Die hier dargestellten Ergebnisse und Kennzahlen bis Dezember 2005 zeigen die real erzielten Ergebnisse des im GALIPLAN Aktien Global AMI eingesetzten Handelssystems. Es sind keine theoretischen Back-Tests, sondern Echtgeldergebnisse, die bei der Verwaltung von Aktiendepots erzielt wurden. Die für den Fonds gesetzlich zulässigen Anlagegrenzen und Gebühren wurden in der Darstellung der Wertentwicklung berücksichtigt. Anlageziele und Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für eine zukünftige Gewinnentwicklung. Alleinverbindliche Grundlage des Kaufs ist das derzeit gültige Verkaufsprospekt sowie entsprechende Geschäftsberichte. Alle Angaben sind vorbehaltlich etwaiger Druckfehler.
GALIPLAN Financial Services GmbH
Hauptsitz Aachen • Vaalser Str. 26 • 52064 Aachen • Deutschland • Tel: +49 (0) 241-40100-0 • Fax: +49 (0) 241-40100-20 •
[email protected] Büro Hamburg • Arndtstrasse 23 • 22085 Hamburg • Tel: +49 (0) 40-2076986-0 • Fax: +49 (0) 40-2076986-29 •
[email protected]
Juni 2009
Manager-Report für den GALIPLAN Aktien Global AMI
GALIPLAN Aktien Global AMI: Bestes Monatsergebnis seit Auflage
Die Rallye – Hoffnung, Liquidität, Inflation
Der permanente Bid - Manipulation?
Die mittelfristige Perspektive – Vorsicht ist angebracht Nun, der freie Fall den wir noch Ende letzten Jahres gesehen haben ist in der Tat abgebremst worden. Von einer Umkehr zu Wachstum ist allerdings nicht wirklich viel zu sehen. Viele Firmen die im Zuge der rapide einbrechenden Nachfrage in den letzten zwei Quartalen ihre Produktion stark eingeschränkt und Lagerbestände ausverkauft haben, müssen jetzt die Lager wieder auffüllen. Gleichzeitig gibt es Wachstumsschübe in den Bereichen, in die die massiven staatlichen Hilfsprogramme hineinfliessen (z.B. Banken). Eine darüber hinausgehende Nachfragebelebung ist nirgendwo auszumachen. Aus meiner Sicht steckt mehr Hoffnung als Realität hinter den „Green Shoots“.
Die Unterperformance, die wir im März und April gesehen haben, hat sich nicht fortgesetzt. Der Fonds war auch im Mai zu rund 70% abgesichert, konnte aber überdurchschnittlich von der Aufwärtsbewegung des Marktes partizipieren. Auf Monatsbasis legte der GALIPLAN Aktien Global AMI um 5,20% zu, während der MSCI-Welt (EUR) ein leichtes Plus von 1,69% verzeichnete. Geholfen hat uns, dass wir von den Verlusten des Dollars nur zum Teil betroffen waren, da wir eine 40%ige Absicherung gegen Dollarverluste hatten. Zum Monatsende haben wir die Absicherung auf 50% erhöht. Die andauernde Rallye hat das Market-Timing gegen Ende des Monats veranlasst, unsere Absicherungen im Aktienbereich von 70% auf 60% zurückzunehmen. Eine weitere Reduzierung auf 50% steht unmittelbar bevor. Weitere Indikatoren, die ich im letzten Newsletter ausführlich erläutert habe (Volumen, Sentiment, Beteiligung institutioneller Investoren usw.) zeigen immer noch keine Verbesserung zum Positiven. Solange sich das nicht ändert, werden die Absicherungen nicht weiter reduziert. Im Gegenteil wird wahrscheinlich eine Korrektur des Marktes unter die Ende Mai erreichten Stände relativ schnell wieder zu einer Erhöhung unserer Absicherungen führen.
Wahrscheinlich wird die Rallye auch von der Liquiditätsschwemme angetrieben, die momentan insbesondere von der US-Regierung in die Anleihemärkte gepumpt wird. Mittlerweile handelt es sich dabei um mehrere tausend Milliarden Dollar, eine unvorstellbar große Zahl. Der weitaus größte Teil davon ersetzt anderweitig wegbrechende Liquidität, aber zunehmend scheint ein Teil des Geldes seinen Weg in die Rohstoffund Aktienmärkte zu finden.
„Green Shoots“ sind das Thema der Massenmedien in den USA. In die Welt gesetzt wurde der Begriff vom US-Notenbank-Chef Ben Bernanke am 16. Mai in einem CBS-Interview. Seitdem ist jeder auf der Suche nach den grünen Pflänzchen der Hoffnung für die Wirtschaft und letztlich auch für die Börse.
Die US-Notenbank druckt Geld und kauft damit Anleihen vom Markt. Die Marktteilnehmer die verkaufen, müssen ihr Geld anderweitig anlegen. Da die Anleihezinsen niedrig sind, sind sie fast gezwungen auf Rohstoff- und Aktienmärkte auszuweichen. So ist z.B. der Ölpreis in den letzten 3 Monaten um rund 70% gestiegen, obwohl die Öllagerbestände auf historischen Höchstständen sind und jeder nicht genutzte Tanker weltweit als zusätzliche Lagerkapazität angemietet wurde. Aus Angebot und Nachfrage ist der aktuelle Anstieg des Ölpreises nicht wirklich zu erklären.
Jede Kennzahl die ein wenig besser ist als es die größten Pessimisten erwartet hätten und jeder Rückgang der sich im Tempo abschwächt, wird als Hoffnungsschimmer auf die endgültige Trendwende angesehen.
Ist das ein Vorbote einer kommenden großen Inflation, die viele als Folge der Liquiditätsschwemme befürchten? Das ist schwer zu sagen. Der monumentale Kreditabbau (Deleveraging) der weltweit läuft und bis zur
Die Rallye – Hoffnung, Liquidität, Inflation
1
Zum Ersten kann man beobachten, dass wann immer der US-Markt über Nacht fällt (die Futures werden 24 h gehandelt) und am nächsten Tag deutlich im Minus zu öffnen droht, kurz vor Börseneröffnung ein konstanter Bid (ein Aufkäufer) in den Futures-Markt kommt und diesen bis zur Eröffnung ein Stück anhebt. Gerade im vorbörslichen Handel ist das mit relativ geringen Volumina möglich. Das passiert so regelmäßig, dass schon viele Leute darauf aufmerksam geworden sind.
Rückkehr auf die langfristigen Durchschnittswerte von Verschuldung noch einige Jahre weiterlaufen dürfte ist definitiv deflationär. Er entzieht dem Finanzkreislauf riesige Geldmengen. Die Frage ist, welcher Faktor wird mittelfristig überwiegen, das durch die Notenbanken und Regierungen eingebrachte Geld oder das durch das Deleveraging verschwindende Geld? In vergangenen Deleveraging-Krisen (Bsp. 1929) war der deflationäre Faktor immer der bestimmende. Allerdings ist auch nie zuvor soviel Geld als Krisenbekämpfung in so kurzer Zeit ausgeschüttet worden wie dieses Mal. Das Steigen von Rohstoffen, Gold, Aktien und zuletzt auch der Zinsen von langlaufenden Staatsanleihen scheint momentan eher auf ein inflationäres Szenario hinzudeuten. Die Erfahrung zeigt, dass Inflation sobald sie aus dem Sack gelassen wird nur schwer wieder einzufangen ist. Eher sind Szenarien wie in den 70-iger Jahren vorstellbar, wo wir über Jahre hinweg steigende Inflationsraten von in der Spitze bis zu 15% gesehen haben.
Zum Zweiten scheint immer dann, wenn der Markt an entscheidenden Punkten umzukippen droht plötzlich ein großer Bid im Markt aufzutauchen. Zuletzt haben wir das am 29. Mai und am 3. Juni jeweils kurz vor Börsenschluss gesehen. Am 29. Mai beispielsweise drohte der Markt zum wiederholten Male an der 200Tage-Linie abzuprallen und nach unten zu drehen. Für technische Analysten wäre dieses Scheitern ein klares Verkaufssignal gewesen. Da der Markt ohnehin sehr lange ohne jede Korrektur gelaufen war, wäre eine größere Abwärtsbewegung durchaus normal gewesen. Aber dann kam nur wenige Minuten vor Börsenschluss eine unlimitierte Order über 5.000 S&P500-Futures in den Markt und katapultierte diesen innerhalb von Sekunden 1,5% nach oben und über die 200-Tage-Linie. Der Wert dieser Order lag bei fast 250 Millionen USDollar!
Zwar sind Sachwerte, und dazu zählen auch Aktien, nicht das schlechteste Investment in inflationären Zeiten, da sie langfristig ihren Wert halten. Trotzdem spiele ich mit dem Gedanken, die Fondsportfolios evtl. auch gegen steigende Inflation abzusichern. Wenn nicht jetzt, dann werden wir voraussichtlich in 3-4 Jahren deutlich steigende Inflation sehen.
Es ist schwer vorstellbar, dass ein institutioneller Anleger seine Orders derart kursbeeinflussend in den Markt stellt. Normalerweise würde man solch eine Order gleichmäßig über den Tag verteilt und damit kursschonend in den Markt bringen. An anderen Tagen sind ähnliche Dinge passiert. Da frage ich mich schon, wer hier welche Motivationen hat und woher das Geld kommt. Nur sehr sehr wenige institutionelle Investoren haben die Mittel, mit solchen großen Orders „zu spielen“. Wenn es keine Manipulationen sind, dann sind es zumindest außergewöhnlich verrückte Zeiten.
Der permanente Bid - Manipulation? In letzter Zeit lese ich häufiger Kommentare in der Art wie „Der Markt steigt gegen alle technischen Indikationen.“ oder seit einigen Wochen beinahe jeden Tag von irgendeinem Analysten, dass „eine technische Korrektur von 10-15% gesund und unausweichlich ist“. Aber nichts passiert. Korrekturen gehen über 2-3% nicht hinaus und trotz negativer Indikatoren en masse steigt der Markt ständig weiter. Das ist in der Tat ziemlich ungewöhnlich, zumindest wenn man es mit „normalem“ Marktverhalten vergleicht.
Vielleicht sehe ich ja wirklich Gespenster und der Markt wird unfreiwillig von den institutionellen Investoren angetrieben, die die bisherige Aufwärtsbewegung völlig verschlafen haben. Soweit ich das mitbekomme gibt es da sehr viele! Die stehen an der Seitenlinie und warten auf eine Korrektur um sich in den Markt einkaufen zu können. Sie wollen nicht in diesen überkauften Markt einsteigen. Aber es kommt und kommt keine Korrektur. Vielleicht verliert dann doch der eine oder andere die Nerven und geht „all in“?
Kein Wunder, dass es zunehmend Gerüchte gibt, der Markt werde manipuliert. Normalerweise gebe ich auf solche Verschwörungstheorien wenig. Sie lenken meist nur davon ab, die wirklichen Zusammenhänge zu erkennen. Allerdings habe ich selbst in den letzten Wochen einige Phänomene hautnah beobachtet, die den Gedanken einer gezielten Manipulation nicht ganz so unglaubwürdig erscheinen lassen. 2
Dieser Mix aus den kurzfristig wirkenden „weniger negativen“ Nachrichten, die auf Grund der wirkenden Stimuli noch bis in den Herbst anhalten können, verbunden mit unterinvestierten institutionellen Investoren ist ein brisanter. Er könnte dazu führen, dass sich der Markt weiter von seinen Fundamentaldaten abkoppelt und wir das Aufblasen einer neuen Aktien- und Rohstoffblase erleben. Ich habe schon einen Namen dazu gelesen: BGB – Bernanke-Geithner-Bubble. Alles schön und gut, wenn diese Blasen nicht die Eigenschaft hätten, plötzlich und unerwartet zu platzen.
Immobilienbooms war der Gesamtwert aller Wohnimmobilien in den USA bei 21,9 Billionen US-Dollar. Mittlerweile sind die Preise um 31% gefallen. Daraus ergibt sich aktuell ein geschätzter Immobilienwert von 15 Billionen US-Dollar. Im Gegenteil dazu stehen die gesamten Kreditschulden der Immobilieneigentümer fast unverändert bei 10,6 Billionen US-Dollar. Das heißt, das Verhältnis von Schulden zu Eigentum war Ende 2006 bei 48%, steht jetzt bei 70% und wird bei einer Rückkehr der Preise zu ihrem Mittelwert noch über 80% ansteigen.
Die mittelfristige Perspektive – Vorsicht ist angebracht
Berücksichtigt man weiterhin, dass rund ein Drittel aller Hauseigentümer in den USA schuldenfrei sind, dann sieht man sofort, dass für die restlichen zwei Drittel die Schulden schon jetzt den Immobilienwert übersteigen und mit weiter fallenden Preisen auf 120 bis 125% ansteigen werden! Das ist schockierend, bedeutet es doch, dass die ärmsten zwei Drittel (!) aller Hauseigentümer in den USA bereits pleite sind, da ihre Schulden ihr Eigentum übersteigen. Viele von denen werden geneigt sein, den Offenbarungseid zu leisten und die Immobilie an die Bank zurückzugeben. Dieser Trend wird durch die nach wie vor Monat für Monat ansteigenden Pleitezahlen exakt widergespiegelt.
Noch Ende letzten Jahres war ich der Überzeugung, dass wir das Ende der Rezession bald erreichen würden und damit de-facto auch den tiefsten Punkt im Aktienmarkt. Trotzdem es scheinbar genauso abläuft, bin ich mittlerweile weniger davon überzeugt als damals. Zwei Gründe gibt es dafür. Zum einen denke ich, dass die Reaktion der Politik auf die Krise absolut falsch war und ist und längerfristig zu weitaus größeren Problemen führen kann als wir sie bisher haben. Zum anderen öffne ich mich immer mehr dem Gedanken, dass es möglich ist, dass diese Rezession ganz anders ablaufen wird als alle Rezessionen der letzten 50 Jahre.
Was da an weiteren faulen Krediten auf die Banken zukommt, ist selbst in den schlimmsten StresstestSzenarien nicht annähernd erfasst. Dort geht man davon aus, dass spätestens nächstes Jahr die Immobilienpreise wieder steigen werden. Historisch betrachtet wäre das die erste Blase wo das passiert und angesichts der Immobilienschwemme am Markt und der Finanzsorgen der Haushalte ist das für mich völlig unvorstellbar.
Aus meiner Sicht hat die Politik, insbesondere die der Obama-Regierung unter Federführung von Bernanke und Geithner, aus ökonomischer Sicht zwei große Fehler gemacht. Erstens glauben die Herren tatsächlich die Immobilien-/Schuldenblase managen, ja evtl. sogar erhalten zu können. Zweitens haben sie die vielen Milliarden der Steuerzahler in den völlig falschen Bereich investiert und damit vor allem bewirkt, dass diejenigen die mit dem größten Risiko spekuliert haben, ungestraft davon kommen.
Wir könnten also durchaus eine weitere Runde in der Bankenkrise sehen, nicht nur in den USA sondern auch in Europa und speziell in Deutschland bei den Landesbanken (wie es dazu kommen konnte ist ein Thema für sich und aus meiner Sicht einer der größten noch unaufgearbeiteten Skandale der deutschen Politik). Und wieder wird der Staat gezwungen sein weitere tausende Milliarden in die Banken zu pumpen. Wird das noch möglich sein? Wahrscheinlich nicht! Schon mit den jetzigen Ausgaben erreichen die Staatsschulden historische Höchststände. Gelddrucken und in Folge dessen hohe Inflation sind aus meiner Sicht die wahrscheinlichste Antwort der Politik.
Es gab in der Vergangenheit unzählige Asset- und Finanzblasen. Und ausnahmslos alle hatten die Eigenschaft, dass die jeweiligen Preise mindestens bis auf den langfristigen Mittelwert zurückgefallen sind, oft sogar weit darunter. Es gab keine einzige Ausnahme von dieser Regel. Wendet man das auf die Immobilienpreise und Schuldenstände in den USA an, dann sieht man, dass der Deleveraging-Prozess noch weit von seinem finalen Ende entfernt ist, ja möglicherweise noch 2-3 Jahre laufen kann. Im Dezember 2006, kurz nach dem Höhepunkt des 3
Die kreative Umwälzung (die positive Chance jeder Krise) und der eigentlich anzustrebende Produktivitätszuwachs werden nicht kommen und die hohen Staatsschulden werden auf Jahre hinaus die Wirtschaft lähmen (durch hohe Steuern und Zinsen oder durch hohe Inflation) und zu unterdurchschnittlichem Wachstum führen.
Der große Ökonom Keynes hat aus der Analyse der Weltwirtschaftskrise 1929/30 den Vorschlag abgeleitet, dass in einer Deleveraging-Krise der Staat mit Investitionen einspringen muss, auch wenn das höhere Schulden bedeutet. Langfristig wird sich das auszahlen. Allerdings hat Keynes auch ganz klar gesagt, dass die Schulden nur dann eine „Dividende“ abwerfen werden, wenn sie in Infrastruktur, in Forschung oder in langfristig wichtige Großprojekte gesteckt werden. Dann nämlich führen diese Investitionen zu Produktivitätssteigerungen welche die Voraussetzung für Wachstum und damit für eine Schuldentilgung in der Zukunft sind.
Ich denke dass es wichtig ist, all diese Überlegungen (die ich hier nur sehr oberflächlich darstellen konnte) gezielt auch in die Ausgestaltung der Strategien für den Fonds einfließen zu lassen. Nur so wird es möglich sein, in diesen herausfordernden Zeiten zu bestehen. Das ist mein Ziel.
Der große Fehler der heutigen Regierungen ist, dass die vielen investierten Gelder nur zu geringen Bruchteilen in solche langfristig vernünftigen Projekte investiert werden. Der größte Teil wird verschleudert zur Stützung von Banken (deren mächtige Lobby es geschafft hat, das Mantra des „too big to fail“ in jedermanns Gehirn zu brennen). Der Rest wird in „alte“ Industrien gesteckt die ohnehin von Überproduktionskrisen geplagt werden, wie z.B. die Automobilbranche.
Ihr Fondsmanager Steffen Hauptmann
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