Rms_literaturstudie Pages 17-68

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2.5 Ride Now 2.5.1 Modellannahmen Der Ökonom Kirshner (3) untersuchte anhand eines Simulationsmodells die Anreize, die vom Ridesharing ausgehen. Als Grundlage verwendete er die Situation der Bay Brigde in San Francisco. Kirshner (3) geht davon aus, dass verschiedene Bedingungen erfüllt sein müssen, damit Carpooling zustande kommt. Erstens seien dies markante Zeiteinsparungen und hohe Einsparungen bei den Parkkosten (3:2). Zweitens müsse eine ‚kritische Masse’ von Fahrern und Passagieren vorhanden sein, um die Carpools innert einer angemessenen Frist bilden zu können (3:2). Drittens müssen Fahrer und Passagier wissen, dass sie dasselbe Fahrziel haben (3:2). Kirshner (3) kam mit seinen Modellrechnungen zum Schluss, dass ein erfolgreiches Ridematching-System dort die grössten Chancen hat, wo es auf einem existierenden Casual Carpool-System aufbaut, da an diesen Orten genügend grosse Anreize für Ridematching bestünden (3:15). Nachdem Kirshner sich auf theoretischer Ebene in Form eines Simulationsmodells mit Carpooling befasst hatte (vgl. 3; wurde als nicht nützlich zurückgewiesen), startete er eigene konkrete Projekte zum Carpooling. Zwischen 2004 und 2006 testete er sein System für Dynamisches Ridematching dreimal im Pilotversuch (Projekt-Proposal: 2, InformationsBroschüre: 30). Obwohl Kirshner davon ausgegangen war, dass ein erfolgreiches Ridematching-System dort die grössten Chancen hat, wo es auf einem existierenden Casual Carpool-System aufbaut, da an diesen Orten genügend grosse Anreize für Ridematching bestünden (3:15), erwies sich keiner seiner Versuche als erfolgreich (29). Krishner identifizierte drei Vorsaussetzungen für ein erfolgreiches Carpooling-Projekt, von denen er jedoch sagt: “This world does not seem to offer a reasonable chance for these factors to coincide.” (29). Die Voraussetzungen sind: -

institutioneller Sponsor, der sich zur Unterstützung verpflichtet

-

ausreichende Anreize

-

ausreichendes Marketing

15

2.5.2 Systembeschreibung Das System funktionierte via Internet oder über ein automatisiertes Telefonsystem. Die Nutzer loggten sich am Morgen oder am Abend davor ein und gaben an, ob sie eine Fahrt anboten, eine Mitfahrt wünschten und wann sie starten wollten. 25 Minuten vor Verlassen des Hauses wurde ihnen dann ein E-Mail gesandt, ein Anruf gegeben oder eine SMS geschrieben. Die Nutzer mussten dann telefonisch miteinander in Kontakt treten. Für die Rückfahrt am Abend war dem System bereits bekannt, ob sie als Fahrer oder Mitfahrer unterwegs waren. Das System konnte via Mobiltelefon über die Startzeit orientiert werden. Alle fünf Minuten nahm das System ein Matching vor, so dass jemand nicht mehr als 10 Minuten warten sollte. Über die Matches wurde via SMS oder automatisierter Sprachnachricht informiert oder die Nutzer konnten selbst anrufen, um die Matches zu überprüfen. Das System leitete den Anruf an den Fahrer weiter, so dass ein Treffpunkt ausgemacht werden konnte (29). Durch die Zugänglichkeit via Telefon entstanden zusätzliche Kosten. Diese könnten aber mit fortschreitender Voice Over Internet Protocol (VOIP)-Technologie minimiert werden. Das System sah vor, dass die passendsten Partner automatisch zugeteilt wurden und die Nutzer nicht aus einer Liste auswählen konnten. Das einzig funktionierende dynamische Ridematching-System funktioniert allerdings mittels einer Liste, aus der ausgewählt werden kann (vgl. www.nuride.com). Um das Commitment der Teilnehmenden zu erhöhen und zu verhindern, dass sie zu den Verabredungen nicht auftauchten, war ausserdem nur eine Anfrage aufs Mal möglich und die Vorlaufzeit war beschränkt, d.h. Anfragen konnten nur für den jeweils nächsten Tag (und für Montag am Freitagabend) gemacht werden. 2.5.4 Interstate-80-Project Das Projekt wurde in einer Zone implementiert, wo es bereits Gelegenheits-Carpools gab. Das neue System trat damit in Konkurrenz zum bestehenden. Die bisherigen Carpooler waren gegenüber dem neuen, kompetitiven, möglicherweise kostenpflichtigen Services misstrauisch. Die Anreize dafür, den neuen Service zu benützen, waren nicht ausreichend und so kam das notwendige Nutzervolumen nicht zustande. Von anfänglich 45 Interessierten Nutzern tätigten am ersten Morgen 19 eine Anfrage, wovon 12 gematcht wurden. Im Verlauf der Versuchswoche nahm dann die Teilnehmerzahl rapide ab (s.u.). Tabelle. Resultate des Interstate-80-Programms 16

Anfragen

Matches Allein gefahren

Nicht gefahren

Anzahl Carpools

Montag Morgen

19

12

1

6

5

Montag Nachmittag

14

8

0

6

3

Dienstag Morgen

6

3

0

3

1

Dienstag Nachmittag

7

5

0

2

1

Mittwoch Morgen

6

2

0

4

1

Mittwoch Nachmittag

7

4

0

3

1

Quelle: 29

Das Projekt war nicht erfolgreich. Das Problem bestand darin, die ‚Kritische Masse’ zu erreichen. Das System funktionierte schlechter, als Kirshner aufgrund einer Modellsimulation (3) angenommen hatte, da die Nutzer nicht bereit waren, Zwischenstopps einzulegen (und die Autobahn zu verlassen), um Personen aussteigen zu lassen oder die gewünschten Treffpunkte nicht akzeptierten (29). 2.5.5 BART Dublin-Pleasanton Project (ab November 2005) Nach zwei Monaten Projektdauer kamen 9 Matches zustande, wobei sich bei einem die Personen verpassten. Aufgrund der wenigen Teilnehmer (2 bis 5 Anfragen pro Tag, die sich zu stark über den Tag verteilten), wurde das Projekt am 29.3. 2006 mit erneuten MarketingAnstrengungen ge-relauncht. Dies erhöhte die Zahl der Anfragen auf bis zu 15 an einem Tag (siehe Tabelle, nächste Seite). Aufgrund der Modellannahmen von Kirshner (3) wären jedoch 20-30 Anfrage notwendig, damit für 95% der Personen ein Carpool zustande käme. Am 19.Mai 2006 wurde das Projekt wurde abgebrochen. Die Anreize, das Carpooling zu benutzen, waren nicht ausreichend. Reguläre Parkplätze waren keine Mangelware, wenn es aber doch so weit kam, gab es nicht genügend SpezialParkplätze für die Carpooler. Die ausserdem als Anreiz verfügbaren Tickets für BART hingegen wurden allem Anschein nach wenig genutzt. Die Unterstützung durch die BART (lokales Transportunternehmen), die notwendig gewesen wäre, solche Probleme zu beheben, war zu wenig stark und zu wenig flexibel.

17

Tabelle. Dublin-Pleasanton Resultate – 29. März 2006, nach dem Re-launch

DurchCar schnittl. Unmatched pools Besetzung ren

Keine Fahrt

D

R

Tot

ren

Keine Fahrt

Taxi Fahrt

Anz. Taxis

1

1

4

6

0

5

1

0

1.0

4

0

4

0

4

0

0

0

0

1.0

Mar 28

1

0

5

6

0

6

0

0

1.0

5

1

6

0

5

1

0

0

0

1.0

Mar 29

4

2

4

10

2

6

2

1

1.1

6

1

7

0

6

1

0

0

0

1.0

Mar 30

5

5

5

15

8

5

2

4

1.4

7

3

10

0

7

2

1

1

0

1.0

Mar 31

4

1

3

8

4

3

1

2

1.4

8

3

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0

8

1

2

2

0

1.0

Apr 03

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2

3

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6

6

1

3

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10

3

13

0

10

2

1

1

0

1.0

Apr 04

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3

4

14

6

8

0

3

1.3

8

4

12

2

7

3

0

0

1

1.1

Apr 05

5

0

1

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0

6

0

0

1.0

8

1

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8

1

0

0

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Apr 06

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3

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0

0

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0

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1.2

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2

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5

2

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0

0

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Apr 10

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2

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5

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4

1

0

0

0

1.0

Apr 11

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2

1

10

2

7

1

1

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1

7

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6

1

0

0

0

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Apr 12

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0

5

2

0

1.0

4

2

6

0

4

2

0

0

0

1.0

Apr 13

6

1

5

12

6

6

0

3

1.3

7

3

10

2

6

1

1

1

1

1.1

Apr 14

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2

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2

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4

0

4

0

4

0

0

0

0

1.0

Apr 17

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2

2

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8

0

2

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2

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Apr 18

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3

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2

1.2

7

0

7

0

7

0

0

0

0

1.0

Apr 19

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3

5

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10

5

0

5

1.5

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1

7

0

6

0

1

1

0

1.0

Apr 20

6

1

2

9

4

5

0

2

1.3

5

2

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2

4

1

0

0

1

1.2

Apr 21

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0

0

8

0

8

0

0

1.0

3

2

5

0

3

2

0

0

0

1.0

Apr 24

6

1

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8

0

7

1

0

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6

2

8

0

6

2

0

0

0

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Apr 25

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0

0

6

0

6

0

0

1.0

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2

6

4

2

0

0

0

2

1.5

Apr 26

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0

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1

0

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4

1

5

0

4

1

0

0

0

1.0

Apr 27

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1.1

7

2

9

0

7

2

0

0

0

1.0

Apr 28

5

1

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4

3

0

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5

2

7

0

5

2

0

0

0

1.0

Mai 01

5

1

2

8

2

6

0

1

1.1

5

0

5

0

5

0

0

0

0

1.0

Mai 02

5

0

3

8

2

6

0

1

1.1

7

0

7

0

7

0

0

0

0

1.0

Allein gefah-

Tot

Mar 27

Allein gefah-

DR

Unmatched

R

Anfragen

DurchCar schnittl. pools Besetzung

D

Anfragen

Nachmittag Matched

Matches

Morgen

Quelle: 29. D = Anfrage als Fahrer; R = Anfrage als Mitfahrer; DR = Anfrage als Fahrer oder Mitfahrer

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2.5.6 West Oakland BART Projekt (Frühjahr 2006) Das Telefon-System wurde verbessert, um den Teilnehmenden die Kontaktaufnahme zu erleichtern. Durch VOIP konnten die Nutzer miteinander verbunden werden, ohne ihre eigene Telefonnummer angeben zu müssen. Trotz finanzieller Anreize wurden zu wenig Teilnehmende, die sich im Voraus registrierten, gefunden. Zunächst schienen die Personen das Programm nicht zu verstehen. Als mittels einer Befragung 60 interessierte Personen gewonnen werden konnte, scheiterte der weitere Verlauf daran, dass sich diese Personen nicht auf der Web-Site registrierten. Nach einem Monat hatten sich lediglich 12 Nutzer registriert. Vermutlich war Ride Now als Organisation nicht ausreichend vertrauenswürdig erschienen.

2.6 Fazit Einige dynamische Ridematching-Systeme wurden bereits getestet (Sacramento, Los Angeles, Bellevue, Seattle). Die bisherigen Versuche mit Ridesharing-Systemen wurden jedoch verschiedentlich als ‚nicht erfolgreich’ eingestuft (3:3; 2:4), da die Nutzerzahlen eher tief blieben. Als Gründe des Scheiterns werden aufgeführt: kein aggressives Marketing, kurze Lebensdauer der Versuche, die nicht genügend Zeit für ein effektives Marketing und für das Ausprobieren des Systems durch die Pendler erlaubte, sowie in den nicht erfolgreichen Pilotversuchen nicht existierende oder nicht klar ersichtliche Zeit- oder Kosteneinsparungen (2:4). Der Erfolg der Systeme schien jedoch nicht von deren technologischen Möglichkeiten abzuhängen (3:4).

3. Übertragbarkeit der Erfahrungen aus den USA Die Erfahrungen aus den USA sind nur beschränkt auf die Schweiz übertragbar. In den USA bestehen gänzlich andere Vorsaussetzungen (5): -

grössere Distanzen Arbeitsweg

-

stärkere Verkehrsüberlastung

-

weniger stark ausgebauter ÖV

-

gesetzliche Verpflichtung der Arbeitgeber (5, 12)

19

Für die meisten Beschäftigten gibt es neben dem Auto keine Alternative für den Arbeitsweg (12:36). Etwa drei- bis viermal so viele Berufstätige fahren in Fahrgemeinschaften wie mit dem ÖPNV zur Arbeit (12 und 28). Der Marktanteil des öffentlichen Verkehrs liegt landesweit bei nur gerade 5% (28). Neben der gesetzlichen Verpflichtung von Arbeitgebern, Carpools zu unterstützen, die in einigen Staaten besteht (5, 12), existiert in den USA eine besondere Erleichterung für die Etablierung von Carpools. Bereits seit den 1970er Jahren bestehen sog. High Occupancy Vehicle (HOV)-Fahrspuren, die eine Autobesetzung von 2+ oder 3+ fördern, auch CarpoolLanes genannt. Diese HOV-Fahrspuren dürfen nur von Fahrzeugen benutzt werden, die den geforderten Fahrzeugsbesetzungsgrad erreichen. Im Umfeld der HOV-Fahrspuren bilden sich sog. Slug-Lines, wo sich Mitfahrwillige sammeln, um von Fahrern aufgenommen zu werden. Ausserdem existieren auch sog. ‚HOT lanes’ (High Occupancy / Toll Lanes), die für ausreichend besetzte Fahrzeuge unlimitiert und gebührenfrei zugänglich sind, während unterbesetzte Autos nur gegen Gebühr und entsprechend dem aktuellen Verkehrs-aufkommen gerade soweit zugelassen werden, wie der Verkehrsfluss in der Fahrspur nicht beeinträchtigt wird (2:2).

20

C. Ridesharing in Europa

1. Spontane Mitnahmesysteme 1.1 Mitfahrsystem ‚DER GELBE PUNKT’ In den Gemeinden Lauperswil (BE) und Rüderswil (BE) existiert seit einigen Jahren ein Mitfahrsystem mit gelben Punkten, die an verschiedenen Stellen auf dem Trottoir markiert sind. Wer sich darauf stellt, sucht eine Mitfahr-

Quelle: 20

gelegenheit in die jeweils andere Gemeinde bzw. zu zwei dazwischen liegenden Haltepunkten. Das alternative Mitfahrsystem soll dazu beitragen, die Situation in den vom öffentlichen Verkehr schlecht oder nicht erschlossenen Gemeinden zu verbessern (22). Recherchen des büros für utopien im Jahr 1999 ergaben, dass das System ca. 10 Mal pro Tag benutzt wurde und seinen Zweck erfüllte (21:11). Aktuellen Angaben der Gemeindeschreiberin von Rüderswil zufolge wird das System lediglich ca. einmal pro Woche genutzt.4

1.2 CARLOS In der Region Burgdorf (BE) wurde in einem dreijährigen Pilotprojekt das Mitnahmesystem CARLOS in einem Pilotprojekt getestet. Das Projekt wurde hinsichtlich seines Erfolgs, ökonomischer und ökologischer Auswirkungen sowie der Benutzung untersucht. Eine Bilanz der wissenschaftlichen Evaluation ergab, dass Mitnahmesysteme Potential haben und sich bewähren können (11). Pro Tag wurden durchschnittlich 5.3 Benutzer registriert (11:2). Volkswirtschaftlich gelohnt hätte sich das Projekt ab 90 Benutzern pro Tag.

4

Angaben der Gemeindeschreiberin von Rüderswil, Frau R. Hänni, am 28.2.07. Der Grund für die seltene Nutzung könnte nach persönlicher Einschätzung von Frau Hänni in der Unberechenbarkeit der Wartezeiten bestehen. 21

Als Gründe für die tiefe Nutzung wurden folgende Punkte eruiert: -

Kritische Beurteilung: Zunächst standen die Personen dem Projekt auf einer allgemeinen Beurteilungsebene relativ positiv gegenüber. Einzelne Kriterien wie die Flexibilität des Systems und die Berechenbarkeit der Wartezeiten wurden allerdings kritisch beurteilt. Aufgrund dieser kritischen Beurteilungen wurde das System CARLOS in der Startphase wenig benutzt. (11:10) Die Personen machten ausserdem die Absicht, CARLOS zu nutzen, von den Meinungen von Freunden und Bekannten abhängig, da sie das System nicht kannten. Das Marketing konnte diese Bedenken nicht zerstreuen, und durch die geringe Nutzung von CARLOS konnte die anfängliche Skepsis auch nicht aufgrund eigener positiver Erfahrungen oder Erfahrungsberichten anderer Personen revidiert werden (11). Damit entstand eine Art negativer Meinungsspirale.

-

Schwaches Marketing: Das Marketing erwies sich als wichtiger Faktor für die Wahrnehmung von CARLOS. Aber auch die Marketingintensität hing mit der Umsetzung der Nutzungsabsicht in tatsächliche Nutzung zusammen. Das Marketing wurde im Nachhinein als zu wenig ausreichend beurteilt: „Nur ein MarketingInstrument– die Präsenz in den Medien – wurde von mehr als zwei Dritteln aller Personen mindestens einmal bemerkt. Vier von zehn Marketinginstrumenten wurden von 10% oder weniger Personen überhaupt wahrgenommen.“ (11:12)

-

Fehlender Bedarf: Neben dem öffentlichen Verkehr standen den Bewohnerinnen und Bewohnern der Region Autos, Mopeds oder Velos zur Verfügung. CARLOS wurde deshalb nicht als Möglichkeit, die eigene Mobilität zu verbessern, wahrgenommen. Die Mobilitätsgewohnheiten werden jedoch nicht ohne Notwendigkeit in Richtung CARLOS-Nutzung verändert (11:12). Überdurchschnittlich häufig jedoch wurde CARLOS in den Taktlücken des öffentlichen Verkehrs während der Nacht benutzt. Jede sechste Nutzung (800 Fahrten) fand nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr statt (11:5).

-

Unberechenbarkeit der Wartezeiten: „Die Unberechenbarkeit der Wartezeiten stellte sich als spezielle Nutzungs-Barriere heraus. Personen, welche CARLOS benutzt haben, erkannten jedoch gerade in dieser Fahrplanlosigkeit und der damit ver22

bundenen flexibleren Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel einen Reiz. Gleichzeitig machten sie auch die Erfahrung, dass die Wartezeiten – durchschnittlich 6.3 Minuten – kurz sind. Auch nachts betrug die Wartezeit im Schnitt nur 9 Minuten.“ (11:2). Dieser Aspekt erwies sich allerdings als der am wenigsten entscheidende. (11:12) Fazit Die Bilanz spricht CARLOS ein Potenzial zu, weist aber ausdrücklich auf die „Eigendynamik einer positiven Benutzungsspirale“, die ausgelöst werden müsse. Der natürlichen Skepsis einem neuartigen Mobilitätsprodukt in der Anfangsphase sei mit einem starken Marketing zu begegnen. (11).

1.3 Nimm mit – Steig zu Auch in Deutschland existierte in den Landkreisen Cloppenburg und Berleburg ab 1985 ein Mitnahmesystem. Sowohl Mitnehmer als auch Mitfahrer mussten mit einem Ausweis mit Foto ausgestattet sein. Zugestiegen wurde an vordefinierten Haltestellen. Die Beteiligung der Mitfahrer an den Fahrkosten betrug 10 Pf. pro km. Das Projekt war nur bedingt erfolgreich: Die Ausweise zu 10DM verkauften sich schlecht (80 Stk. in 1 Jahr), vorhandene Ausweise wurden nur ungern wie vorgesehen an Windschutzscheibe befestigt, da sich die Lenker verpflichtet fühlten, jemanden mitzunehmen. Es sind keine negativen Zwischenfälle bekannt, nur in seltenen Fällen wurde die Entschädigung verlangt oder angenommen. Daraus zog das büro für utopien den Schluss, dass es den Mitnehmenden nicht ums Geld geht (21:9) und dass eine Ausweispflicht das System in Frage stellt, da der Kreis der Mitnahmewilligen zu stark eingeschränkt werde (21:13).

1.4 Polen Ebenfalls ein System mit Ausweisen bzw. Kontrollabschnitten existierte in Polen seit 1958. Die Kontrollabschnitte konnten vom Mitnehmer für die Teilnahme an einer Lotterie verwendet werden und ermöglichten die nachträgliche Identifikation des Mitfahrers (21: 10).

23

1987 wurde eine Nutzerzahl von 30'000 festgestellt, wobei neben dem offiziellen System das Fahren per Anhalter ohnehin sehr verbreitet war (21:11). Der aktuelle Stand des Systems ist nicht bekannt.

1.5 Exkurs: USA Auch in den USA existierte im San Geronimo Valley / Kalifornien mit ‚Go Geronimo’ ab 1996 ein ganz ähnliches spontanes Mitnahmesystem mit vordefinierten Haltestellen (www.gogeronimo.org). Alle registrierten Teilnehmer mussten eine Sicherheitsprüfung des örtlichen Sheriff Departements über sich ergehen lassen und einen Ausweis auf sich tragen (s.u.). Im August 1999 waren 400 Personen registriert, davon 125 MitfahrerInnen und 275 FahrerInnen. Im Jahr 2004 wurde das System durch einen lokalen Shuttlebus ersetzt.

Quelle: 47

Hervorzuheben am Programm ‚Go Geronimo’ sind die klaren Handlungsanweisungen, die auf der offiziellen Homepage abrufbar sind, und die betonen, dass keine Verpflichtungen oder Anrechte für eine Mitfahrt bestehen und auch vorschlagen, wie man am besten eine Fahrt ablehnt oder welche Regeln eine Familie für ihre Kinder aufstellen könnte (47).

1.6 Fazit Spontane Mitnahmesysteme wurden lokal, durch geographische Gegebenheiten definierten Regionen (z.B. Täler: vgl. Rüderswil-Lauperswil, San Geronimo Valley) entwickelt oder entstanden spontan auf Verkehrswegen mit einer allgemeinen Fahrtrichtung und entsprechenden Anreizen für Carpooling (z.B. Pendlerströme bei der Bay Brigde in San Francisco und dem Shirley Highway in Washington). Negative Zwischenfälle sind für die genannten europäischen Systeme keine bekannt bekannt (vgl. 21:13).

24

Im Projekt ‚Go Geronimo’ in den USA wurde die Ausweispflicht für die Teilnehmer anscheinend nicht negativ bewertet, während das büro für utopien für ‚Nimm mit – Steig zu’ festhielt, dass der Teilnehmerkreis durch eine Ausweispflicht stark eingeschränkt würde, da sich die Fahrer dadurch zur Mitnahme verpflichtet fühlten (21:13).5

2. Traditionelles Ridematching via Internet In vielen Ländern Europas existieren heute Ridematching-Plattformen. Durch die Verbreitung des Internets werden heute allein in Deutschland jedes Jahr hunderttausende Carpools via Web vermittelt (41:994). Im Folgenden werden zunächst spezielle Vermittlungs-Dienste vorgestellt, die lokal oder über eine Firma funktionieren. Anschliessend werden einige europaweite Online-Vermittlungsdienste aufgelistet, die z.T. Besonderheiten aufweisen. Es können jedoch nicht alle existierenden Dienste ermittelt und vorgestellt werden, sondern nur eine Auswahl von Vermittlungsplattformen, die bei der Internet-Recherche ins Auge fielen und die anscheinend gegenwärtig genutzt werden.

2.1 Grossbritannien Am Flughafen von Heathrow existiert seit 1995 ein Mitarbeiter-Fahrgemeinschaftssystem (Employee Carpooling Scheme). Ursprünglich für 3’500 Mitarbeiter eingerichtet, gilt es für die gesamte Flughafenbelegschaft, die 53’000 Personen umfasst. Ein Computer vermittelt die Mitarbeiter nach ihrem Wohnort (Postleitzahl) und aufgrund persönlicher Präferenzen. Ebenfalls bieten private Arbeitgeber in Nottingham und die Kreisverwaltung von Nottinghamshire Unterstützung von Fahrgemeinschaften an. Die bestehenden Fahrgemeinschaftsvermittlungssysteme richten sich also jeweils an Teilnehmer aus derselben Firma. Dadurch soll sich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Personen miteinander mitfahren (13). Für England bietet ausserdem die Homepage http://www.carshare.com eine Zusammenstellung regionaler Ridematching-Dienste. 5

Allerdings mussten die Teilnehmer des ‚Go Geronimo’-Programms die Ausweise erst vorwiesen, wenn sie angehalten hatten, während die Teilnehmer des ‚Nimm mit- Steig zu’ –Projekts die Ausweise an der Windschutzscheibe zu befestigen hatten. Ausserdem wurden die Go Geronimo-Teilnehmer ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sie auch dann, wenn ein registrierter Teilnehmer anhielt, nicht zur Mitfahrt verpflichtet seien und umgekehrt auch seitens der Fahrer keine Mitnahmepflicht bestehe. 25

2.2 Deutschland Daimler-Chrysler entwickelte für seine Mitarbeiter (Mercedes-Benz Technologie Centers (MTC) in Sindelfingen) den Dienst M21 FahrPLUS. Im Vordergrund standen dabei die Bedürfnisse von Teilnehmern in Gleitzeitmodellen. Der Dienst sollte einen hohen Komfort und einen einfachen Zugang, sowie eine schnelle Bestätigung der Fahrten und eine ständige Erreichbarkeit der Zentrale bieten. Ausserdem war die Heimfahrt garantiert und der Dienst kostengünstig. „In der Mobilitätszentrale stand zwischen 8:00 und 18:00 ein Operator zur Verfügung, der neben der Annahme von Buchungen auch Fragen und Anregungen entgegen nahm. Über den Intranetzugang standen die Funktionen Anmeldung, Buchung, Stornierung sowie Änderung von Einzel- und Daueraufträgen zur Verfügung.“ (5) Im Jahr 2001 waren 320 der insgesamt 6'000 Mitarbeiter als Nutzer eingetragen. Eine Begleitumfrage zeigte auf, dass Umwege sehr differenziert akzeptiert wurden. Auch dann, wenn der Umweg nur 5% der Fahrzeit in Anspruch nahm, wurde er als unzumutbar empfunden, wenn er der eigentlichen Fahrtrichtung entgegengesetzt verlief. Ausserdem wurden ab einer Fahrzeit von 30min auch kurze Umwege, für die die Autobahn verlassen werden musste, nicht akzeptiert (5). M21 FahrPLUS benutzte eine GIS (Geographic Information System)-basierte Software (41:995). Allerdings traten diverse technische Probleme auf und die Anwendbarkeit des Systems war unbefriedigend, so dass der Betrieb des Systems 2004 eingestellt wurde (41:995). Auch für Deutschland existieren Fahrten-Vermittlungsdienste, die auf lokaler Ebene funktioniert. Dazu zählen die MiFaZ (http://www.mifaz.de) oder der über eine besondere Aufmachung verfügende Dienst Cyberlift (http://www.cyberlift.de).

2.2 Schweiz Der Dienst allmobile.com (ehem. Teleways AG) bot in der Schweiz sowie in anderen Ländern Europas Ende der 1990er Jahre den Dienst click, call + pool an. Die Teilnehmer hatten eine Mitgliedschaft von 25.- pro Jahr zu entrichten und konnten dafür eine telefonische Betreuung in Anspruch nehmen. Via Internet war die Teilnahme gratis. Vorgesehen war eine Bezahlung von 10-20 Rp. pro km an den Fahrer. Der Dienst war für planbare Fahrten

26

und nicht für Kurzstrecken konzipiert. Neben Privatpersonen betreute allmobile.com auch Firmen. (5, 21). Für 1998 gab allmobile.com an, dass 20'000 User Sessions bei click, call + pool verzeichnet worden seien (5). Unbekannt ist aber, ob es sich dabei um konkrete Abfragen bzw. Eingaben handelte. Der Dienst habe auch bei der Expo 2000 Fahrgemeinschaften vermittelt. Details dazu sind nicht bekannt (5). click, call + pool wurde unter anderem im Rahmen des Projekts 'Engpass Baregg – Gemeinsam gegen den Stau' im Jahr 1999 als flankierende Massnahme eingesetzt (54). Dabei handelt es sich um die Implementierung des Carpoolings in der Verwaltung des Kantons Aargau. Die Anzahl der registrierten Benutzer erhöhte sich im Vergleich mit dem Ausgangszeitpunkt vor der Projektdurchführung dank der automatischen Aufschaltung von 1100 Personen durch die Projektdurchführenden um ca. das Vierfache (von 545 auf 2113). Die Anzahl Inserate erreichte im Spitzenmonat das 2.7fache der Ausgangsmenge von 121 Inseraten (54:40). In der Panelbefragung gab jedoch von 167 Befragten nur eine (!) Person an, im Rahmen des Baregg-Projekts eine Mitfahrgemeinschaft gebildet zu haben (55, Tabellen Panel Stichprobe, Tab. 29f). Im Projektbericht wird festgehalten: "Allerdings kommt der Anbieter [von click, call & pool; Anm. d. Red.] auch zu einigen kritischen Beurteilungen. Neben dem Hinweis auf einen ständigen Kommunikationsbedarf wird festgehalten: 'die grossen Arbeitgeber zögern bislang, den Dienst ihren MitarbeiterInnen anzubieten.' " (54; Zitat innerhalb des Zitats: 53). Heute existiert zwar nach wie vor die Homepage der allmobile.com, einzelne Links sind jedoch veraltet und der Carpool-Dienst (www.carpooling.com) ist nicht mehr abrufbar.

2.3 Dänemark In Dänemark gab es Versuche grosser Firmen, Carpools zu unterstützen, die allerdings wenig erfolgreich waren. Der Sprecher des ersten dänischen Carpool-Projekts erklärt sich dies so: „Fahrgemeinschaften sind schwer in Dänemark zu vermitteln. Die Dänen sind zu individualistisch.“’ (13:32)

27

2.4 Europaweite Dienste Viele Dienste bieten die Vermittlung von Fahrten sowohl über kürzere, als auch über grosse Distanzen hinweg an. So z.B. die 1998 gegründete Mitfahrzentrale (http://www.mitfahrzentrale.de), die sich als ‚grösste Online-Mitfahrzentrale Europas’ bezeichnet und angibt, täglich rund 10'000 Fahrten zu vermitteln. Auch der Internetvermittlungsdienst www.liftshare.com, bei dem mittlerweile 150'000 Personen registriert sind, zeichnet sich durch eine grosse Nutzerzahl aus. Aktuell resultieren 32% der gemachten Reisen in einem Kontakt (http://www.liftshare.org/stats.asp, am 1.3.07). Ebenfalls Fahrten für unzählige Länder Europas, inkl. Regionen wie die Ukraine und Russland, vermittelt der Dienst http://cn.autostopp.net/. Die meisten Gesuche / Angebote gelten jedoch innerhalb eines Landes und sind kaum grenzüberschreitend. Teilweise finden sich mehrere Einträge pro Land, oft aber auch nur eine Fahrt (inkl. Rückfahrt) für die kommenden Monate. Zu den kleineren Diensten muss vermutlich http://www.car-pool.co.uk gezählt werden, der Fahrten in England und in weitere Länder anbietet. Am 29.03.07 wurden 4592 registrierte Angebote und Gesuche angezeigt. Besondere Leistungen Die Homepage Mitfahrgelegenheit (http://www.mitfahrgelegenheit.de) ist mit den Seiten diverser Partner verlinkt, von wo aus direkt eine Suche gestartet werden kann (z.B. mit dem Spiegel Online, mit weiteren Online-Magazinen und Studi-Portalen). Der Dienst Fahrt-für-Cents (http://www.fahrtfuercents.org) legt ausdrücklichen Wert auf die Sicherheit der User. So werden die IP-Nummern der Computer der Nutzerinnen und Nutzer gespeichert. Ausserdem existiert ein Bewertungssystem, das dem System bei E-bay ähnlich ist. Ein Administrator stellt zudem nach dem Einreichen von zwei Personalausweisen ein Glaubwürdigkeitszertifikat für die User aus. Persönliche Daten können ausgeblendet werden, so dass sie nicht für alle sichtbar sind. Der Dienst Hitchhikers (http://www.hitchhikers.de) bietet seinerseits ausführliche Nutzerprofile mit Angaben zum Geschlecht, Rauchstatus und der Mitnahme von Tieren. Ausserdem kann der Fahrer angeben, wie viel Gepäck er bereit ist zu transportieren (z.B. Handgepäck). Neue Mitglieder werden auf der Startseite zufällig mit Foto abgebildet, vermutlich, um den Dienst zu personalisieren. 28

Eine Besonderheit bietet Raummobil.de (http://www.raummobil.de), der nicht zur Fahrten für Private, sondern auch Transportmöglichkeiten für Dinge sowohl für private als auch für gewerbliche Nutzer vermittelt. Der Dienst funktioniert vor allem innerhalb Deutschlands, einzelne Einträge überschreiten allerdings auch die Grenze zu den Nachbarländern. Das Ziel der Anbieter besteht darin, den in Zukunft auch eine Echtzeitvermittlung via mobiler Kommunikationsgeräte anzubieten. Eine Fahrtenvermittlung ‚für Fussballfans’ findet sich unter http://www.zumfussball.de/title.php. Die Vermittlung soll (Mit-)Fahrten zu Fussballspielen vermitteln, scheint aber auch ganz allgemein für alltägliche Fahrten genutzt zu werden.

2.6 Fazit Ridematching via Internet -

ziemlich verbreitet

-

für eher lange Strecken oder regelmässige Fahrten

-

Unterschiedlicher Grad der Zugänglichkeit (geschlossene Nutzergruppen vs. Einsicht nach Login vs. freie Einsicht)

-

Unterschiedliche Auswahl-Kriterien einbezogen, z.B.: •

Abfahrtsort



Nur bei der Abfrage von Gesuchen: Weitere Streckenpunkte (bis zu 2)



Zielort



Datum bzw. Zeitraum mit Anfangs- und Enddatum



Häufigkeit (Wöchentlich unter Angabe der Wochentage, Täglich, Einmalig)



Tageszeit (vormittags/nachmittags)



Mit oder ohne Möglichkeit einer Rückfahrt



Anzahl freier Sitzplätze



Raucher



Geschlecht

-

Nutzungsgrad / Anzahl angebotener Fahrten sehr unterschiedlich

-

Keine genauen Angaben über tatsächliche Nutzungshäufigkeit / tatsächliche Matches

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3. Dynamisches Ridematching In diesem Abschnitt wird ein System aus Deutschland vorgestellt, das ebenfalls via Internet funktioniert, zusätzlich Ansätze zu dynamischeren Vermittlungsformen via Mobiltelefon enthält und auf eine flexiblere Vermittlung von Carpools ausgerichtet ist. Das Projekt ‚CARPOOLING’ wurde relativ ausführlich dokumentiert und evaluiert.

3.1 CARPOOLING 3.1.1 Systembeschreibung An der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg wurde ein Online-FahrgemeinschaftenVermittlungsdienst entwickelt, der fortlaufend evaluiert und weiterentwickelt wurde. Das System wurde im Oktober 2003 eingeführt, abgeschlossen wurde das Projekt im Oktober 2004. Begleitend wurde zunächst eine Voruntersuchung (Befragung), nach Projektbeginn zudem zwei weitere Befragungen sowie eine Abschlussbefragung durchgeführt. Der Dienst umfasste eine web-basierte Fahrgemeinschaften-Vermittlung, deren Nutzung einen Internetzugang und ein eigenes E-Mail-Konto erforderte. Der Zugriff auf die Daten war nur möglich, wenn ein eigenes Nutzerkonto eröffnet worden war. Ausserdem konnten im System Bewertungen zu anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern abgegeben werden. Die Studierenden und Mitarbeitenden der Uni wurden zunächst per E-Mail und mit Standaktionen auf das Angebot aufmerksam gemacht. Die Abbildung zeigt die Anzahl Anmeldungen in der ersten Projektphase.

30

Quelle: 12:27

3.1.2 Befragung im Februar 2004 (nach vier Monaten Betrieb) Es wurden 84 Personen befragt, davon 79 StudentInnen. Die Personen wurden zufällig persönlich angesprochen. Die Befragten sahen in Carpools folgende Vorteile (12:37): -

Ökonomische Aspekte: Kostenersparnis, Mobilität ohne eigenes Auto, bessere Chance auf einen Parkplatz, Zeitersparnis

-

Ökologische Aspekte: Umweltschutz

-

Soziale Aspekte: Unterhaltung während der Fahrt, Möglichkeit, neue Leute kennen zu lernen, nicht alleine fahren zu müssen, nicht selber fahren zu müssen

Als Nutzungsbarrieren hingegen wurden folgende Aspekte genannt (12:37): -

Abhängigkeit: Unflexibilität, man muss pünktlich sein, Abhängigkeit vom Fahrer

-

Planungsaufwand: Koordinationsaufwand, Schwierigkeit, passende Fahrgemeinschaft zu finden, hoher Zeitaufwand

-

Risiko bei unbekannten (Mit-)Fahrern: Unsympathische (Mit-)Fahrer, man kann ausgenutzt werden, manche Leute waschen sich nicht

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Ausserdem wurden die Einstellungen zu Fahrgemeinschaften erhoben, wobei eine Auswahl von Statements beurteilt werden musste. Kostenersparnis wurde als eindeutiger Vorteil gesehen (Statement E), gleichzeitig ist der Wunsch gross, die Verabredung auch einzuhalten (Statement F). Ausserdem finden auch knapp über die Hälfte der Befragten, dass Fahrgemeinschaften Spass machen (Statement B). Es gibt aber auch Personen, die Fahren in Gesellschaft nicht grundsätzlich positiv bewertet haben. Es kommt also auch darauf an, mit wem man fährt. Die Resultate sind in den folgenden zwei Abbildungen ersichtlich.

Quelle: 12:38

Vermittlungsrate Ausserdem ergab die Befragung, dass obwohl die Bekanntheit des Systems nach vier Monaten Betriebsdauer relativ hoch war, nur ein viel geringerer Teil der Befragten die Homepage angeschaut und nur wenige sich ein Nutzerkonto eingerichtet hatten. Diejenigen, die sich ein Konto eingerichtet hatte, hatten aber alle ein Gesuch oder Angebot eingeben (78 32

Personen), wobei nur bei einem Teilnehmer das Gesuch oder Angebot vermittelt worden war (12:46). Zusammenfassend hält der Bericht fest, dass sich in dieser Befragung ökologische, ökonomische und soziale Aspekte von Fahrgemeinschaften abzeichneten, während als Nachteile die hohe Abhängigkeit und der Planungsaufwand sowie die Unbekanntheit potentieller Fahrer bzw. Mitfahrer wahrgenommen wurden (12:41). Als Gegenmassnahme werden eine stärkere Personalisierung durch die Einführung persönlicher Nutzerseiten mit Fotos, Angaben zu Hobbys etc. vorgeschlagen. Zudem sollte durch die verminderte Anonymität die Zuverlässigkeit der Nutzer erhöht werden. Eine Steigerung der Flexibilität könnte durch die Vermittlung durch Mobiltelefone erreicht werden (12:41). Der Bericht hält aber auch fest, dass der Anteil aktiver Nutzer des Services gering ist (s.o.) und dass eine „Steigerung der Nutzerzahlen [...] notwendig [ist], um die Vermittlungschancen zu erhöhen.“ (12:41). Bei dem vorliegenden System bestanden die Möglichkeiten zur Erhöhung der Teilnehmerzahl im Einbezug weiterer Nutzergruppe neben der Universität Oldenburg, sowie der Hinweis auf weitere Mobilitätsbereiche neben dem Pendelverkehr, unterstützt beispielsweise durch die Einführung eines Veranstaltungskalenders, dessen Daten direkt zur Gesuchstellung übernommen werden könnten (12:41).

3.1.3 Werbeaktionen Nach dieser ersten Evaluation des Dienstes wurden von März bis Juli 2004 weitere Werbeaktionen durchgeführt. Die Aktionen umfassten direktes Anschreiben per E-Mail sowie das flächendeckende Verteilen von Informationsbroschüren. In der Folge stieg die Zahl der Neuanmeldungen wiederum an (s.u.).

33

Quelle: 12:42

3.1.4 Zweite Befragung Im Sommersemester 2004 wurde eine erneute Befragung durchgeführt. 136 Personen beteiligten sich an der Befragung, die als standardisierte E-Mail-Erhebung konzipiert war. Wiederum wurde die Einstellung zu Fahrgemeinschaften erhoben. Statements A (Kosten sparen als Vorteil von Fahrgemeinschaften) und B (Wunsch nach Zuverlässigkeit) wurden überwiegend positiv beurteilt, zudem wurden Statement D und G zwar stark positiv beurteilt, viele Personen gaben jedoch auch die Mittelkategorie ‚teils teils’ an. Bei den übrigen Statements sind vor allem die mittleren Kategorien stark besetzt.

34

Quelle: 12:46

Aus den Daten wurde die Empfehlungen abgeleitet, dass ein weiteres Potential für die Nutzung von Fahrgemeinschaften kann für Aktivitäten vorhanden ist, für die eine größere Distanz zurückgelegt werden muss, und für die tendenziell mehr Zeit eingeplant wird. (12:47). Vermittlungsrate In der jetzt befragten Stichprobe hatte etwa zwei Drittel derjenigen, die sich ein Konto eingerichtet hatten, auch ein Angebot oder Gesuch eingegeben. Von 37 Personen, die ein Gesuch oder ein Angebot eingegeben hatten, gaben 8 an, es sei auch vermittelt worden (12:48f). Zwischen den Personen, die ein Konto eingerichtet hatten, und denjenigen, die es nicht getan hatten, bestanden signifikante Mittelwertsdifferenzen bezüglich der Merkmale Kontaktfreude (mit höheren Mittelwerten bei den Registrierten) und Unabhängigkeitsbedürfnis (mit tieferen Mittelwerten bei den Registrierten als bei den Nicht-Registrierten). Die hohe Zahl der nicht vermittelten Fahrten äusserte sich in einer gewissen Frustration der Teilnehmenden. Trotz Einbezug der Fachhochschulen war die Zahl der aktiven Nutzer noch immer nicht befriedigend (12:49). Die Möglichkeit von Carpooling per Mobiltelefon wurde ebenfalls untersucht. Die Befragten standen dieser Möglichkeit jedoch nicht eindeutig positiv gegenüber (s.u.). Dies könnte darin begründet sein, dass nicht alle Befragten über Telefone mit notwendiger Java35

Funktionalität verfügten oder in den befürchten Zusatzkosten. Ausserdem wird von den Autoren angenommen, dass der Einsatz des Mobiltelefons für das Internet noch wenig gebräuchlich ist (12:49f).

Quelle: 12:49

Als mögliche Funktionen per Mobiltelefon wurden folgende Bereiche extrahiert:

Quelle 12:50

3.1.5 Verbesserungsmassnahmen Aufgrund der Erkenntnisse wurden folgende Verbesserungen vorgenommen: -

Einführung eines Steckbriefs, das eine Beschreibung des Teilnehmers sowie des Fahrzeugs enthält. Foto, Geschlecht, Altersklasse, Interessen. Bewertungssystem (Anzahl positiver Bewertungen). 36

-

Einführung eines Veranstaltungskalenders

-

Zugang per PDA (digitale Assistenten)

-

Zugang per Smartphone: Erstellen von Angeboten und Gesuchen (zunächst offline, bei Bedarf übermitteln), überblick über eigene Gesuche und Angebote sowie Vermittlungsstatus, teilweise die Möglichkeit, bestehende Angebote und Gesuche zu verändern.

Bei den letzten beiden Erweiterungen handelte es sich um studentische Arbeiten mit prototypischem Charakter, die noch nicht zur Produktreife gelangt sind und sich im Beta-Test befinden. Die folgenden Abbildungen zeigen den Zugang zur Homepage per Mobiltelefon.

Quelle 12:56

3.1.6 Abschlussbefragung November 2004 Es wurde eine standardisierte E-Mail-Befragung durchgeführt, es beteiligten sich 384 Personen. Die Befragung zeigte, dass Fahrgemeinschaften nicht so präsent zu sein scheinen (vgl. Abb., Statements A-C). Sie sollten bekannt gemacht und als Alternative präsentiert werden (12:64).

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Quelle 12:64

Vermittlungsrate Von 106 Personen, die angaben, ein Gesuch oder Angebot reingestellt zu haben, gaben 24 an, dieses sei auch vermittelt worden (12:65). Die Tendenz bleibt also bestehen: nur bei einem Drittel der aktiven Nutzer konnte der Fahrtwunsch auch vermittelt werden! Eine Faktorenanalyse extrahierte neun Einstellungsfaktoren, wovon besonders die Faktoren Kontaktfreude und Pragmatische Beziehung zum Auto für die aktive Teilnahme am Dienst förderlich waren:

Quelle 12:67

Vertrauen erwies sich als wichtige Voraussetzung für das Zustandekommen von Carpools. Das Vertrauen konnte durch die Geschlossenheit des Vermittlungssystems vermittelt werden. Der Steckbrief erlaubt es ausserdem, Informationen vor dem Fahrtantritt zu erhalten.

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3.1.7 Fazit Nutzung Zum Projektabschluss waren ca. 400 NutzerInnen registriert, die etwa „ebenso viele Angebote und Nachfragen eingestellt haben.“ (12:69). Die Nutzung des Systems wurde als eher gering eingeschätzt (12:59). Die folgende Abbildung zeigt die Vermittlungen pro Monat während der gesamten Projektdauer.

Quelle: 12:58

Einstellung Insgesamt sahen die befragten Personen durchaus (ökonomische, ökologische und soziale)Vorteile von Fahrgemeinschaften. Als Nutzungsbarrieren wurden vor allem die „wahrgenommene Einschränkung persönlicher Unabhängigkeit und Flexibilität durch die erforderliche Koordination von Fahrten sowie in der Fixierung auf Mobilitätsgewohnheiten“ (12:69) erkannt. Eine flexiblere Vermittlung könnte also die Attraktivität eines solchen Dienstes durchaus erhöhen. Eine weitere wichtige Erkenntnis bestand darin, dass die Bekanntheit des Systems nicht automatisch ein hoher Nutzungsgrad nach sich zieht. Die Autoren schlagen deshalb flankierende Massnahmen vor, welche „die wirtschaftlichen und ökologischen Kosten des Individualverkehrs transparenter werden lassen und massivere Anstöße zur Reflexion der eigenen Mobilitätsgewohnheiten liefern.“, wie z.B. Parkraumbewirtschaftung (12:69).

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Der Bericht verweist aber auch auf die relativ kurze Versuchsdauer von nur einem Jahr. Mobilitätsgewohnheiten würden sich erst über einen längeren Zeitraum hinweg verändern. Die eher tiefe Nutzung des Systems könnte aber auch durch die eher heterogenen Fahrgewohnheiten von Studentinnen und Studenten bedingt sein (unterschiedliche Stundenpläne), was bedeuten würde, dass bei öffentlichen oder privaten Betrieben mit weniger divergierenden Arbeitszeiten die kritische Masse der Teilnehmerzahl zur Sicherstellung einer befriedigenden Vermittlungsrate schneller erreicht würde).

3. ‘Echtes’ real-time oder one-time Ridesharing

Ansätze zu ‚echtem’ real-time Ridesharing, die noch flexibleres Ridesharing, z.B. via mobilen Kommunikations- und Navigationsgeräten ermöglichen sollen, werden verschiedentlich angestrebt, fanden jedoch noch keine Unterstützung zur tatsächlichen Umsetzung (z.B. in den USA, vgl. 25, 27). Ein Ansatz aus Österreich wird im Folgenden ausführlicher dargestellt.

3.1 Virtuelle Mitfahrzentrale Eine von einer Forschungsgruppe, bestehend aus Mitarbeitern des Instituts für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik an der TU Wien, der Angewandten Psychologie und Forschung GmbH sowie dem Bregenzer Verkehrsplaner Christian Steger-Vonmetz entwickelte virtuelle Mitfahrzentrale (VISAVIS) wurde im Frühjahr 2006 in Betrieb (Pilotbetrieb) genommen (33). Der Vermittlungsdienst für Fahrgemeinschaften soll mit einem Navigationssystem sowie mit Informationen zum öffentlichen Verkehr kombiniert werden. 3.1.1 Systembeschreibung Das Forschungsprojekt 'Virtuelle Mitfahrzentrale' untersucht die Möglichkeiten einer vollautomatischen Fahrgemeinschafts-Vermittlung. Die Idee: Die Fahrtroute wird von Autofahrern ohnehin immer öfter in Navigationssysteme eingegeben. So könnten eine Mitfahrgelegenheit Suchende sofort zum Beispiel per SMS über ein Angebot informiert werden. (35) Multimodales Informationssystem: 40

Das System soll die Suche nach geeigneten Mitfahrmöglichkeiten stark vereinfachen, indem es die Routenplanung und das optimale Matching von Mitfahrgelegenheiten auch für Teilstrecken sowie die Angabe möglicher Treffpunkte für die Fahrt gleich selber übernimmt. Ausserdem soll der Dienst gleichzeitig ein multimodales Informationssystem darstellen: Als Alternative zum Carpool sollen die Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln vorgeschlagen und die Fahrpläne dazu ausgegeben werden. (34) Kombination mit Navigationssystem: „Das System nutzt die Tatsache, dass in wenigen Jahren satellitengestützte Navigationssysteme bei PKWs stark verbreitet sein werden. Die Informationen aus dem Navigationssystem werden zur Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten in Echtzeit genutzt. Buchung, Versicherung, Abrechnung etc. werden ins System integriert, sodass eine enorm effiziente Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten möglich sein wird.“ (37:28) „ Wenn der Autofahrer sein Ziel in das Navigationssystem eingibt, wird er informiert, ob jemand entlang der berechneten Route eine Mitfahrgelegenheit sucht. So kann der Autofahrer auf Wunsch gleich mit dem potenziellen Mitfahrer Kontakt aufnehmen. Im Projekt soll der Offboard-Navigationsserver der PTV zum Einsatz kommen. Denn im Gegensatz zu einem Onboard-Navigationssystem werden keine Karten von CD gelesen, sondern die Anfrage an einen zentralen Computer geschickt. Dieser ermittelt die Route unter Berücksichtigung aktueller Verkehrsinformationen und historischer Daten und sendet sie an das Endgerät im Fahrzeug zurück.“ (34) Allerdings wird dazu ein offboard-Navigationssystem der Firma PTV verwendet. Für die Funktionstüchtigkeit ist somit ein Kommunikationsmodul zwischen einem Fahrzeug und dem PTV-Server notwendig, welches nicht standardmässig in den Navigationsgeräten eingebaut ist (vgl. Abb. nächste Seite). Echtzeit-Vermittlung: Der Vermittlungsdienst soll nicht nur über das Internet und die Navigationsgeräte, sondern auch auf mobilen Endgeräten via WAP-Funktion verfügbar gemacht werden (34).

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3.1.2 Befragung Eine Umfrage zu Bedürfnissen und Erwartungen potentieller Carpooler ergab, dass 40% der Befragten bereit wären, jemanden mitzunehmen bzw. mit jemandem mitzufahren (36:2). Die Befragten haben sich jedoch „...noch sehr wenig mit Mitfahrzentralen beschäftigt und haben keinen großen Bedarf an Mitfahrgelegenheiten.“ (36:2). Weiter ergab die Befragung, dass Aspekte der Sicherheit sehr wichtig sind. Sicherheitsbedenken sollten zumindest gemäss den Projektverantwortlichen durch eine vorherige Registrierung mit Namen weitgehend wegfallen (35).

Quelle: 39:7

42

Quelle 39:8

Ausserdem sind die Befragten der Meinung, dass sich die Mitfahrer an den Benzinkosten beteiligen sollen, wobei sie einen Vorschlag zur Entschädigungshöhe durch die Mitfahrzentrale erwarten (vgl. 36:2). Interessanterweise zeigte sich, dass 80% der Befragten spätestens am Vorabend die gemeinsame Fahrt vereinbart haben und sich auf diese einstellen wollen. „Die spontane Vermittlung darf also nur eine Ergänzung zu den bereits bewährten Mitfahrvermittlungen sein.“ (36:2). Als weitere wichtige Aspekte wurden zudem die Einfachheit, Bequemlichkeit und Zuverlässigkeit des Produktes genannt (36:2). Insgesamt erhielt Carpooling von der Bevölkerung gute Imagewerte und war gut akzeptiert (36:2). 3.1.3 Aktueller Stand und Einschätzung der weiteren Entwicklung Der Projektleiter Steger-Vonmetz gab an, dass er nicht an die Entstehung eines eigenständigen neuen Produkts glaube, sondern vielmehr mit einer schrittweisen Verwirklichung durch bestehende Mitfahrzentralen oder die Anbieter von Routenplanern rechne (35). Vermutlich würden am Anfang nur grössere Strecken über das System gebucht, "aber wenn die Leute

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merken, dass es funktioniert, ist das System sicher eine gute Ergänzung zum öffentlichen Verkehr" (35). Im Pilotbetrieb sollte die Praxistauglichkeit des Systems überprüft werden. Die ersten Erfahrungen ergaben, dass die technische Lösung nur ein kleiner Teil der Problemstellung ist, während für den Erfolg noch viele zusätzliche Faktoren verantwortlich sind. Ausserdem zeigte sich, dass Einfachheit und Geschwindigkeit (Usability) der Anwendung viel wichtiger sind als alles andere (39). Gemäss der Einschätzung des Projektleiters Steger-Vonmetz ist die technische Verknüpfung von Navigationssystem und Vermittlung von Fahrgemeinschaften (FG) grundsätzlich möglich, „aber in der Praxis sind wir jedoch für diese spontane Art der FG-Vermittlung noch lange nicht reif dafür“ (51). Deshalb soll nun zunächst via Internet (http://www.compano.at) eine FG-Vermittlung für Pendler (also weniger dynamisch und spontan) aufgebaut werden, die von Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark unterstützt wird, jedoch auf ganz Österreich ausgeweitet werden soll (51). „Als Ergänzung wünschen sich einige Gemeinden Mitfahrhaltestellen für spontane Fahrten bzw. als Treffpunkt. Die sind jedoch nicht so ausgeklügelt wie bei CARLOS sondern reine Haltestellenzeichen mit Information.“ (51). Im Moment wird ein Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit ausgearbeitet. „Es scheint aber recht schwierig zu sein, das System bekannt zu machen und die Leute zum Mitmachen zu motivieren.“ (51). Eine erste Zwischenbilanz soll im Herbst 2007 gezogen werden, „...in der Erwartung, dass compano.at bis dahin noch nicht wirklich 'läuft'.“ (51)

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D. Zusammenfassung und Beurteilung

1. Zusammenfassung Die Übersicht zeigte, dass vielerorts Carpooling betrieben wird. Teils geschieht dies unorganisiert und zufällig (z.B. San Francisco Bay), teil institutionalisiert (Websites mit mehr oder weniger ausgeklügelten Funktionen, die vom einfachen, online gestellten Schwarzen Brett bis zu relativ komplexen, dynamischen Systemen reichen). Einige neuere Ansätze sehen besonders in der fortgeschrittenen technologischen Entwicklung von Kommunikations- und Navigationssystemen ein weiteres Potential, um organisiertes Ridesharing noch attraktiver zu gestalten. Mit den neuen Technologien soll noch mehr Flexibilität und besseres Matching (weniger Umwege) möglich werden. Carpooling wird vor allem als Mittel betrachtet, um den Verkehr in Spitzenzeiten (Pendlerverkehr) zu reduzieren. Traditionelle Rideshare-Vermittlungsdienste beruhen somit auch auf dem Prinzip der regelmässigen (Pendler-)Fahrten – oder aber auf längeren, einmaligen Fahrten, die im Voraus planbar sind. Unterschiedliche Arbeitszeiten und die flexible Lebensgestaltung vieler Personen mindern jedoch die Möglichkeiten und/oder Bereitschaft, sich regelmässigen Carpools anzuschliessen. Flexiblere Systeme kommen dieser Lebensgestaltung entgegen und sind für die Nutzer attraktiver. In der jüngeren Vergangenheit lassen sich neben dem Carpooling von Bekannten und Familienmitgliedern verschiedene Formen von Ridematching beobachten: Casual Carpooling, traditionelles Ridematching via Internet und dynamisches Ridematching.

1. Casual Carpooling Als erstes soll hier das Phänomen des Casual Carpools angesprochen werden. Ad-hoc Carpools unter Fremden bilden sich spontan dort, wo die Voraussetzungen dafür günstig sind: Viele Personen haben den gleichen Ausgangs- und Zielort zur selben Zeit. In den USA existieren mehrere Regionen, in denen sich Menschen spontan Carpools anschliessen, in erster Linie, um einen schmalen Verkehrskorridor zu überwinden und dabei 45

dank der sog. ‚Carpool-Lanes’ auch noch Zeit einzusparen (Beispiele: San Francisco Bay Bridge). Eine Erweiterung dieser Form von Carpooling stellen die sog. ‚spontanen Mitnahmesysteme’ dar, die ebenfalls auf dem Prinzip beruhen, dass ein Matching 'auf der Strasse', also ohne vorherige Absprachen (via Internet oder Telefon), zustande kommt. Spontane Mitnahmesysteme werden, im Gegensatz zu 'echten' Casual Carpools, die sich tatsächlich spontan bilden, an einem bestimmten Ort oder für eine Region eingerichtet und bieten Unterstützung in Form markierter Haltepunkte oder der Registrierung der Teilnehmenden an.

2. Traditionelles Ridematching via Internet Seit dem Aufkommen des Internets existieren auch unzählige Vermittlungsdienste im Internet. Diese Vermittlungsdienste funktionieren meist mit längerer Vorlaufzeit oder beruhen auf regelmässigen Fahrten. Im Gegensatz zum Casual Carpooling ermöglicht diese Art der Vermittlung gewisse Sicherheitsmassnahmen über die Registrierung der NutzerInnen. Einfache Systeme erfordern die Eingabe persönlicher Angaben ins System, weiter entwickelte Dienste bieten zusätzliche Features wie eine Art 'Vertrauenswürdigkeits-Zertifikat'. Ausserdem können bei diesen Plattformen meist Präferenzen betreffend Geschlecht, Rauchstatus oder ähnliches angegeben werden. Die Nutzungs- bzw. Matchingraten dieser Plattformen sind schwer einzuschätzen. Zwar sind auf einzelnen Homepages Statistiken über die aktuelle Anzahl der Anfragen oder der angebotenen Fahrten aufgelistet. Diese Zahlen sind allerdings kaum zu interpretieren, da das Einzugsgebiet des jeweiligen Dienstes und die Anzahl potentieller Nutzer nicht feststellbar sind. Die einzige Homepage, die Angaben zur tatsächlichen Matching-Rate macht, gibt eine Rate von ca. 31-34 % an, was als eher moderat bis tief einzuschätzen ist (Krishner geht von einer notwendigen Rate von 95% Matches aus, damit ein System wirklich langfristig tragfähig ist, vgl. 3).

3. Dynamic Ridematching Eine Weiterentwicklung dieser Systeme besteht in deren zunehmender Flexibilität. Seit der beginnenden Verbreitung des Internets Ende der 1990er Jahre wurden immer wieder Versuche mit dynamischen Ridematching-Systemen vorgenommen. Diese Systeme sollten es

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ermöglichen, die Zeit von der Anfrage im System bis zur tatsächlichen Fahrt möglichst der Echt-Zeit anzunähern. Die durchgeführten Pilotversuche verliefen allerdings wenig ermutigend. Mögliche Gründe dafür könnten in der versuchsbedingt jeweils eher kurzen Lebensdauer der Systeme liegen: Die potentiellen Nutzer betrachteten die Dienste als zu provisorisch und folglich (langfristig) als nicht genügend verlässlich. Damit einher ging möglicherweise die Tatsache, dass zu wenig Zeit für ein effektives Marketing und für das Ausprobieren des Systems durch die Pendler blieb. Weiter wurde erwähnt, dass in den nicht erfolgreichen Pilotversuchen Zeit- und Kosteneinsparungen nicht existierten oder nicht klar ersichtlich waren. Möglich auch, dass die Zielgruppe noch zu wenig mit der Technologie des Internets vertraut war (vgl. beispielsweise 2).

2. Zusammenstellung ausschlaggebender Faktoren Im Folgenden werden die wichtigsten Erkenntnisse aufgrund der gemachten Erfahrungen bereichsweise zusammengefasst und mit anschliessenden Überlegungen ergänzt. Die besprochenen Bereiche bzw. Faktoren, die für den Erfolg eines dynamischen ‚EchtZeit’-Ridematching-Systems relevant sein dürften, sind: a) System-Eigenschaften (Rahmenbedingungen und technisches System): 1. Anreize 2. Marketing 3. Projektdauer 4. Usability 5. Sicherheit 6. Kritische Masse b) NutzerInnen-Eigenschaften 7. Bedarf 8. Vertrautheit mit der Technologie

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2.1 Anreize: Zeit, Geld Zu den Kosten für Carpooler zählt die durch Umwege entstehende zusätzliche Fahrzeit sowie der Verlust und Privatsphäre (46). Gemäss einer Studie zählen der Verlust der Privatsphäre und die mangelnde Flexibilität zu den Hauptgründen, weshalb alleine Fahrende sich nicht einem Carpool anschlossen, und zudem gelte folgendes: „The saving of the out-ofpocket costs is not enough to entice them to switch, and this implies that the monetary value of privacy and time is relatively high“ (46:15). Auf der anderen Seite zählen Zeit- und Kosteneinsparungen zu den Vorteilen von Carpooling. “People do not get in cars with people they don’t know for nothing; they do it when time and money savings make it worthwhile.“ (29). In den USA kommen diese Anreize insbesondere durch die Carpool-oder HOV-Lanes zustande, die von ausreichend besetzten Fahrzeugen gratis benützt werden dürfen und ein schnelleres Vorwärtskommen erlauben. Auch die Befragung der Uni Oldenburg ergab, dass als Vorzüge von Carpooling vor allem Kostenvorteile wahrgenommen wurden (12), die durch das Teilen der Fahrkosten zustande kommen. Anschlussüberlegungen Je höher die Benzinpreise, desto grösser sind auch die Kosteneinsparungen. Diese sind ausserdem umso grösser, je länger die gefahrene Strecke ist. Als weitere Möglichkeit, zur Erhöhung der Anreize für Ridesharing schlägt der Bericht der Uni Oldenburg z.B. Parkraumbewirtschaftung vor (12). Dies könnte z.B. durch die Zusammenarbeit mit privaten oder öffentlichen Betrieben angestrebt werden, die denjenigen Mitarbeitern bevorzugt oder vergünstigt Parkplätze anbieten bzw. garantieren, die sich an Carpooling beteiligen. Weitere Anreize wie Strassenbenützungsgebühren (Road oder Congestion Pricing) wären ebenfalls hierzulande denkbare Anreize, während die Einrichtung von HOV-Fahrspuren unwahrscheinlich ist.

2.2 Marketing In einer Befragung der Uni Oldenburg zeigte sich, dass Carpooling als Mobilitätsalternative kaum im Bewusstsein der Personen verankert ist. 48

Die gemachten Erfahrungen deuten darauf hin, dass ein intensives und zielgerichtetes Marketing notwendig ist, um die Bekanntheit und die Akzeptanz eines Ridematching-Systems zu fördern. Das Projekt CARPOOL erreichte seine Zielpersonen durch den Versand von E-Mails an die StudentInnen und Mitarbeitenden der Universität Oldenburg und durch Standaktionen, an denen den Interessierten das System genau erklärt und dessen Anwendung vorgeführt wurde. Nach diesen ‚Aktionstagen’ zeigte sich jeweils ein deutlicher Anstieg der registrierten NutzerInnen. Auch die Erfahrungen im Ride Now-Teilprojekt ‚West Oakland BART Projekt’ zeigte die Notwendigkeit von Marketing in Form einer persönlichen Ansprache möglicher Zielpersonen. Eine wichtige Erkenntnis war dort, dass die Personen das System zunächst gar nicht verstanden hatten. Anschlussüberlegungen Das Marketing muss zunächst einmal darauf abzielen, die Bekanntheit von Carpooling zu steigern. Von Vorteil ist sicher, wenn die Zielpersonen möglichst direkt (z.B. auf der Strasse) bzw. gezielt (z.B. via E-Mail an eine bestimmte Zielgruppe, z.B. die Angehörigen eines Betriebes / einer Universität) angesprochen werden. Die Marketingbemühungen müssen über eine lange Zeitspanne hinweg wiederholt stattfinden. Ein effektives Marketing muss neben der einfachen Förderung der Bekanntheit aber auf zwei Aspekte ein besonderes Augenmerk legen. So zeigten die Erfahrungen mit CARLOS, dass einer Spirale der negativen Meinungsbildung entgegengewirkt werden muss, und dies bereits in einem sehr frühen Projektstadium. In dieser Hinsicht muss das Marketing einen normativen Aspekt beinhalten. Zusätzlich ist es jedoch auch wichtig, dass gleichzeitig mit der Bekanntmachung des Systems dessen Funktionsweise ausreichend verständlich gemacht wird. Dieser Aspekt könnte als Wissens- oder how to-Aspekt bezeichnet werden.

2.3 Projektdauer In der Evaluation zum Bellevue Smart Traveler (1) wurde die Vermutung geäussert, dass das Projekt als zu provisorisch oder zu experimentell erschienen war, was vermutlich mit zur geringe Nutzung des Dienstes geführt habe.

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Anschlussüberlegungen Eine lange Projektdauer könnte dazu beitragen, dass das System als verlässliche und ernstzunehmende Mobilitätsalternative wahrgenommen wird, und dass ausserdem genügend Gelegenheiten bestehen, den Dienst auch auszuprobieren.

2.4 Usability Die Vorstudien zum Bellevue Smart Traveler ergaben eine unterschiedliche Zufriedenheit mit verschiedenen Technologien bei Nutzern tieferer vs. höherer Einkommen. Dies führte die Autoren zur Erkenntnis, dass „..system designer should not make assumptions about potential users’ knowledge of technology and must make deliberate efforts to keep the system simple to use.“ (52:Xii). Auch die ersten Erfahrungen beim Projekt ‚Virtuelle Mitfahrzentrale’ ergaben, dass die Einfachheit und Geschwindigkeit der Anwendung zentrale Faktoren seien (39).

2.5 Sicherheit Eine weitere Barriere beim Carpool ist die Sicherheitsfrage. Mangelndes Vertrauen in die Fremde Person stellt einen weiteren wichtigen Hinderungsgrund für Carpooling dar. Verschiedene Systeme bieten Sicherheiten wie Identifikation via Kreditkarte, Identifikation persönliche Angaben durch den Vermittlungsdienst und Vergabe von ‚VertrauensZertifikaten’ durch einen Administrator (50) oder durch andere Nutzer (49), Auswahl der Nutzer aus geschlossenen Gruppen (Arbeitnehmer der selben Firma / Universität), persönliches Interview (48), Überprüfung der Personen durch den Sheriff (47), fixe Haltestellen (11), Mitführen von Ausweisen (47) etc. an. Um das Vertrauen zwischen den Teilnehmern zu erhöhen, schlagen andere Autoren ausserdem die Bildung von Carpool-Clubs vor (43:493). Diese Clubs sollen dazu beitragen, Vertrauen zwischen den Teilnehmenden herzustellen. Durch die Vorauswahl und Registrierung von Teilnehmenden soll ein höheres Level an Verantwortlichkeit erreicht werden und ausserdem die Möglichkeit von Treffen geschaffen werden. Das Konzept geht über eine ‚gefilterte Datenbank’ hinaus. Die sowohl fixe, als auch variable Teilnehmer umfassenden Pools sollen sich auch physisch treffen können (43:494).

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Anschlussüberlegungen Das Sicherheitsempfinden verschiedener Personen ist sehr individuell. Für manche Personen, anscheinend insbesondere für Frauen (43:496), könnte das Geschlecht des jeweiligen Carpool-Partners eine Rolle spielen. Frauen fühlen sich möglicherweise in Begleitung eines Unbekannten weniger sicher als Männer. Die oben genannten Sicherheitsmassnahmen, die einerseits über Identifizierung, andererseits über Zertifizierung funktionieren, können eine Möglichkeit darstellen, das Sicherheitsempfinden zu erhöhen. Allerdings ist unklar, als wie vertrauensbildend diese Massnahmen von den Nutzern tatsächlich wahrgenommen werden. Dieser Punkt wird sorgfältiger Abklärung bedürfen, da er auch mit Aspekten des Datenschutzes eng verknüpft ist. Informationen über andere Personen (Profile) können zwar das Vertrauen erhöhen, andererseits vermittelt auch die Anonymität einen gewissen Schutz.6 Neben Systemeigenschaften könnten auch konkrete Handlungsanweisungen das Sicherheitsgefühl der Teilnehmenden erhöhen (vgl. Go Geronimo, 47), indem sie Modelle dafür geben, wie man angemessen reagieren könnte, wenn man eine Fahrt doch nicht akzeptieren möchte und die Möglichkeit einer Zurückweisung auch erst legitimieren.

2.6 Kritische Masse Ein Problem bei den meisten bisherigen Pilotprojekten bestand in der geringen Nutzerzahl. Die Vermittlungsrate liegt bei den bekannten Systemen bei ca. einem Drittel (z.B. liftshare.com, CARPOOL der Uni Oldenburg). Dies war auch bei CARPOOL (12) der Fall, und zwar trotz intensiven Marketings und relativ hoher Bekanntheit des Dienstes sowie trotz der Tatsache, dass es sich bei den Angesprochenen um eine geschlossene Nutzergruppe (Studierende und MitarbeiterInnen der Universität), also um relativ bekannte Personen, handelte. Kirshner (3) postulierte jedoch eine Vermittlungsrate von 95% die notwendig sei, um ein lebensfähiges Carpooling-System zu erhalten. Diese Rate konnte in den bisherigen Versuchen bei weitem nicht erreicht werden.

6

Beispielsweise kann es für die Bildung eines Carpools erleichternd wirken, den Heimort oder die Telefon-

nummer des potentiellen Carpool-Partners zu kennen. Andererseits kann der Schutz dieser Angaben beruhigend wirken. 51

Es leuchtet ein, dass ein genügend grosser Teilnehmerkreis am Vermittlungsdienst teilnehmen muss, um eine nützliche Matchingrate zu erreichen. Eine hohe Matchingrate wirkt sich insofern positiv aus, als dass die Personen, die gute Erfahrung mit dem System machen, dieses möglicherweise wiederholt nutzen werden. Umgekehrt können mehrere erfolglose Mitfahrt-Gesuche (oder auch –Angebote!) zu einer Frustration oder Resignation und in der Folge zu einer Nicht-Nutzung des Dienstes (z.B. CARPOOL) oder zu einer negativen Einschätzung der Verlässlichkeit des Systems (z.B. CARLOS) führen. Anschlussüberlegungen Eine bereits im frühen Projektstadium genügend grosse Teilnehmerzahl könnte durch massives Marketing, breite öffentliche bzw. vor allem politische Unterstützung sowie durch die Zusammenarbeit mit starken und engagierten Partnern (z.B. private und öffentliche Betriebe, Unternehmen des öffentlichen Verkehrs etc.) zustande kommen. Unter anderem hängt das Zustandekommen der Kritischen Masse von der Homogenität der Mobilitätsbedürfnisse ab (vgl. 12:59f). Diesem Kriterium würden Pendler (mit homogenen Arbeitszeiten und -orten) am ehesten entsprechen. Ausserdem können auch die anderen bereits genannten Faktoren dazu beitragen, möglichst viele TeilnehmerInnen zu mobilisieren.

2.7 Bedarf Grundsätzlich kann erstmal davon ausgegangen werden, dass das Mobilitätsbedürfnis der meisten Personen in der Schweiz aktuell abgedeckt ist. Um Verhaltensänderungen zu erwirken und ein neues Ridesharing-System zu etablieren, müssen diejenigen Personen angesprochen werden, die am wahrscheinlichsten ‚kippen’. Es stellt sich die Frage, wer zu diesem Personenkreis zählt, z.B. eher ArbeitnehmerInnen in städtischen Gebieten, die zunehmend höheren Gebühren (Parkraum, Roadpricing) ausgesetzt sein werden oder Personen aus ländlichen Regionen mit ungenügender ÖV-Abdeckung? In Österreich hat man sich vorerst dafür entschieden, bei den regelmässigen Fahrten der Pendler anzusetzen (51), um die ‚Virtuelle Mitfahrzentrale’ zu etablieren und die Bevölkerung danach schrittweise an spontanere Vermittlungsarten zu gewöhnen. Ein weiterer Ansatzpunkt stellt beispielsweise die Nutzung des Systems zu Randzeiten des öffentlichen Verkehrs (also ca. 20h-6h) dar, wie die Erfahrungen mit dem Seattle Smart Traveler (1) oder CARLOS (11) zeigten. 52

2.8 Vertrautheit mit der Technologie Ein weiterer bedeutsamer Aspekt seitens der potentiellen NutzerInnen stellt die Vertrautheit mit der verwendeten Technologie dar. So wurde der beschränkte Erfolg des Seattle Smart Travelers u.a. darauf zurückgeführt, dass das Projekt vor dem eigentlichen Internetboom durchgeführt wurde und die entsprechende Technologie (auch unter Angehörigen der Universität) demnach noch wenig verbreitet und vertraut war (1). Auch die Befragung im Zusammenhang mit CARPOOLING (Universität Oldenburg) zeigte, dass die Befragten der Möglichkeit, den (ebenfalls internetbasierten) Dienst via Handy zu nutzen, nicht eindeutig positiv gegenüber standen. Die Autoren begründeten dies damit, dass nicht alle Befragten über Telefone mit notwendiger Java-Funktionalität verfügten oder in den befürchten Zusatzkosten. Ausserdem wurde von den Autoren angenommen, dass der Einsatz des Mobiltelefons für das Internet noch wenig gebräuchlich ist (12:49f).

3. Beurteilung Aus den zusammengetragenen Berichten soll nun ein erstes Schlussfazit gezogen werden. Es stellt sich die Frage, ob angesichts der gemachten Erfahrungen davon ausgegangen werden kann, dass ein innovatives dynamisches Ridematching-System via Mobiltelefone in der Schweiz funktioniert und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen dies der Fall wäre. Bezüglich der Nutzung zeigte sich, dass bisherige Carpool-Systeme zwar verbreitet sind, zeigten aber nur mässigen Erfolg (z.B. 43). Ein dynamisches Ridematching via Mobiltelefone und computerbasierter Vermittlung würde einen wichtigen Nachteil des traditionellen Carpoolings, nämlich dessen Unflexibilität, aufheben. So können mit den neuen Systemen die Startorte und –zeitpunkte flexibel gewählt werden. Ausserdem wäre im Gegensatz zu früheren Systemen eine wirkliche Echtzeitvermittlung. Allerdings ist nicht klar, inwieweit die eher schwache Nutzung bisheriger Systeme tatsächlich auf die wahrgenommene Unflexibilität zurückzuführen ist. Die in den wissenschaftlich begleiteten Projekten auftretenden tiefen Nutzungszahlen könnten einen Hinweis darauf darstellen, dass die Idee des Ridematching mittels moderner In53

formationstechnologien nicht bzw. nicht besser als herkömmliches Carpooling funktioniert – nämlich lediglich bei einem (unbedeutend) kleinen Personenkreis. Die Berichte über bisher gemachte Erfahrungen lassen jedoch auch eine Interpretationsweise zu, nämlich: Verhaltensänderungen brauchen Zeit! – und Gelegenheiten. Damit eine Verhaltensänderung zustande kommen kann, sind neben den genannten Massnahmen wie dem Schaffen von Anreizen und intensivem Marketing wohl insbesondere der Zeitfaktor und die dadurch geschaffenen Gelegenheiten, um das System auszuprobieren, von Bedeutung. Eine lange Projektlaufzeit verstärkt vermutlich die Wahrnehmung von Ridesharing als ernstzunehmende Alternative zu bisherigen Mobilitätsgewohnheit. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, da die meisten Personen aktuell ihre Mobilitätssituation ‚gelöst’ haben und somit bei den wenigsten ein akuter Bedarf für eine Erweiterung des Repertoires bestehen dürfte. Von nicht zu unterschätzender Bedeutung dürfte allerdings besonders die Startphase des Projekts sein. Wie die Bilanz von CARLOS zeigte, besteht die Gefahr, einer negativen Meinungsspirale. Vor allem bei Personen, die CARLOS nicht selber nutzten, setzten sich negative Urteile über das System fest, während Nutzer positive Erfahrungen damit machten. Auch die Teilprojekte von Ride Now wiesen täglich sinkende Nutzerzahlen auf. Dies legt den Schluss nahe, dass sich die Teilnehmenden nach einem ersten oder wiederholten Misserfolg (= kein Matching kommt zustande) schnell zurückziehen und keine erneuten Versuche wagen. Die Befragung beim Projekt CARPOOLING der Universität Oldenburg ergab, dass sich bei den Teilnehmenden durch die tiefen Vermittlungsraten eine gewisse Frustration zeigte. Ausschlaggebend dürfte demnach ein von Beginn weg genügend grosser Teilnehmerkreis (= Kritische Masse) sein, der eine hohe Matchingrate (d.h. praktisch jede Anfrage wird vermittelt) garantiert. Um diese Bedingungen zu erfüllen, könnten folgende Rahmenvoraussetzungen hilfreich sein: -

Zusammenarbeit mit Partnern wie privaten / öffentlichen Betrieben, um die Teilnehmerzahl zu erhöhen, möglicherweise verbunden mit Anreizen wie Parkraumbewirtschaftung.

54

-

Deutliches politisches Bekenntnis zum Ridesharing-System, um dieses als ernsthafte Mobilitätsalternative ins Gespräch und Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen.

-

Ausreichende Finanzielle Mittel, um eine lange Projektlaufdauer zu sichern.

55

56

E. Anhang

E1. Glossar Carpooling / Carpool: Zwei oder mehr Personen fahren gemeinsam in einem privaten Auto zur Arbeit oder einem anderen Zielort. Oft werden dabei die Fahrtkosten geteilt. Carpooler: Personen, die sich an einem Carpool beteiligen Carpool matching assistance: Telefonisch oder online betriebene Dienste zur Vermittlung von Carpools Carsharing (Autoteilen, Gemeinschaftsauto): organisierte gemeinschaftliche Nutzung eines oder mehrerer Autos (aus: Wikipedia) Casual Carpooling: Fahrgemeinschaften, die ohne formale Absprache auf täglicher Basis auf der Strasse gebildet werden dynamisches / dynamic Ridematching: Vermittlung von Carpools via Telefon oder Internet, die eine möglichst kurze Zeit zwischen Anfrage und tatsächlicher Fahrt ermöglichen soll. Angestrebt wird eine Echt-Zeit-Vermittlung. Gelegenheits-Carpooling: siehe Casual Carpooling High Occupancy Toll Lane (HOT-Lane): Fahrspuren, die für ausreichend besetzte Fahrzeuge unlimitiert und gebührenfrei zugänglich sind, während unterbesetzte Autos nur gegen Gebühr und bei geringem Verkehrsaufkommen zugelassen sind. High Occupancy Vehicle –Lane / -Fahrspur (HOV-Lane). Fahrspuren, die gemäss den jeweiligen Vorgaben ausreichend besetzten Fahrzeugen vorbehalten sind. Instant Carpooling: siehe Casual Carpooling Intelligent Route Matching: Nach der Eingabe von Start- und Zielort werden auf einer Landkarte Routenvorschläge eingezeichnet Vorschläge für mögliche Carpool-Partner entlang dieser Route unterbreitet. Kritische Masse: Menge der Personen, die mindestens notwendig ist, um ein RidematchingSystem überlebensfähig zu machen. Wird die kritische Masse nicht erreicht, kommen zu wenige Matches zustande und die Teilnehmenden verlieren aufgrund des geringen Erfolgs ihr Interesse am Dienst. Landkartenunterstütztes Suchen: mögliche Carpool-Partner sind auf einer Landkarte eingetragen und können entsprechend der eigenen Reisepläne angeklickt werden. Eine andere Form der Auswahl ist die Auswahl aus einer Liste mit Start- und Zielort. Match(es): Einander entsprechende Anfragen und Gesuche; Übereinstimmung(en) Matching: Vermittlung einer angebotenen Fahrt mit einem Gesuch einer mitfahrwilligen Person Matchingrate: Anteil der Angebote und Gesuche, die vermittelt werden konnten Ridematching: siehe Matching Ridematching ‚auf der Strasse’: Vermittlung von Carpools erfolgt direkt auf der Strasse, z.B. an vereinbarten Haltepunkten wie den Slug-lines (s.o.) 57

Ridematching via Internet: Vermittlung von Carpools erfolgt über eine Website, also online. Das Matching kann traditionell oder dynamisch erfolgen. Ridesharing: Synonym für Carpooling. Steht im amerikanischen Englisch für ‚Fahrgemeinschaft’ Rideshare-Agenturen: siehe Carpool matching assistance Rideshare-Programme: Programme zur Förderung des Ridesharings, z.B. in einem Betrieb. Aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen in den USA meist in den durch Arbeitgeber angestossen und betrieben Ridesharing- / Ridematching-Systeme: Im weitesten Sinn ein System, das die Vermittlung von Carpools verfolgt / ermöglicht Slug-line: Schlangen im Umfeld von HOV- oder HOT-Lanes, in denen sich Mitfahrwillige sammeln Spontanes Mitnahmesystem: System, dass auf der Idee der spontanen Mitnahme von Personen am Strassenrand beruht (herkömmliches Trampen oder Hitchhiking). Die Mitnahme geschieht jedoch nicht ‚wild’, sondern an dafür vorgesehenen und entsprechend markierten Haltepunkten. Teilweise sind die Teilnehmer auch registriert und tragen Aufweise auf sich. traditionelles / traditional ridematching: Vermittlung von längerfristig festen Fahrgemeinschaften one-time / on a real-time basis: Matching geschieht auf Echt-Zeit Basis. Das heisst, Zeitpunkt der Anfrage, Matching und das tatsächliche Ridesharing sollen möglichst ohne Verzögerung aufeinanderfolgen. Parking lot: Parkplatz Part-time Carpooling: Für Personen verwendet, die sich an weniger als fünf Tagen pro Woche an einer Fahrgemeinschaft beteiligen real time Ridesharing: siehe one-time Ridesharing Usability: Anwendbarkeit eines Systems für die Nutzerinnen und Nutzer Vanpooling / Vanpool: Gruppe (bis ca. 15 Personen), die einen Van (mind. 8 Sitze) gemeinsam für die Fahrt nutzt. Unterschiedet sich von (Shuttle-)Bussen durch die private und nicht-gewinnorientierte Organisation.

58

E2. Projektliste

Projekt bzw. Rideshare-Dienst Sacramento real-time ridematching demonstration

Zeitpunkt 1994 1995

Form dynamic

Matching online

1994

dynamic

online

ausführlich im Text

Bellevue Smart Traveler USA

Juli 1992 April 1994

dynamic

online

ausführlich im Text

Seattle Smart Traveler

USA

März 1996 dynamic - Juni 1997

online

ausführlich im Text

Ride Now: Interstate80-Projekt

USA

dynamic

online und Telefonabfrage

ausführlich im Text

Ride Now: BART Dublin-Pleasanton Projekt

USA

Nov. 2005- dynamic Mai 2006

online und Telefonabfrage

ausführlich im Text

http://ridenow.org

Ride Now: West Oakland BART Projekt

USA

dynamic

online und Telefonabfrage

ausführlich im Text

http://ridenow.org

Central Iowa Ride Share

USA

traditional

online und telefonisch erreichbarer Operator

emotorpool.com

AUS, NZ, USA

traditional

online

carpoolnz.org

NZ

traditional

online

ridester.com

USA

traditional

online

Los Angeles Smart Traveler

Region USA

USA

2004

Frühjahr 2006

Besonderes ausführlich im Text

Homepage

http://ridenow.org

http://www.dmmta.com/rideshare/) Informationen zu ÖV-Verbindungen sowie Car- / Vanpool-Möglichkeiten und Carsharing, Infos zu Kosteneinsparungen beim Carpooling Karte mit aktuellen Reiseanhttp://www.emotorpool.com geboten auf 1 Blick NutzerInnen sind nicht anohttp://www.carpoolnz.org nym, Tel.-Nr. oder E-Mail wird angegeben Nutzerprofile mit Angaben wie http://www.ridester.com Geschlecht, Alter, Rauchstatus, Musikvorliebe, Sauberkeit des Autos, Autotyp, Preis für die Fahrt

Projekt bzw. Rideshare-Dienst erideshare.com

Region USA

carpoolworld.com

Form traditional

Matching online

Besonderes Statisik über Anzahl aktueller Angebote

Homepage http://www.erideshare.com

weltweit

traditional

online

Eintrag der Fahrten auf Landkarte

http://www.carpoolworld.com

carpoolconnect.com

USA, Europa

traditional

online

http://carpoolconnect.com

carpoolzone.ca

CA

traditional

online

carpool.ca

CA

traditional

online

Eintrag der Fahrten auf Landkarte, Abruf der Inserate nur nach Login Intelligent Route Matching via Karte, ausführliche Demonstration Verhaltensregeln, zusätzliche Informationen und Aktionen

carpooltool.com

CA

traditional

online

http://www.carpooltool.com

SmartTrips.com

USA

traditional

online

Bieten auch VermittlungsSeiten an, die nur für Angehörige einer best. Firma zugänglich sind; Demonstration mittels Screenshots Login notwendig

KindRideShare.net

USA

traditional

online

http://kindrideshare.net

traditional

online

Nutzerprofile (Geschlecht, Raucher, Tiere), Geburtstage werden angezeigt chronologische Auflistung

Craigslist, z.B. Anchorage

Zeitpunkt

online seit 2000

http://www.carpoolzone.ca

http://www.carpool.ca

http://www.smarttrips.org

http://www.anchorage.craigslist.org/rid

CapitolRideshare

USA

traditional

online

Login notwendig, v.a. Pendler

http://www.capitolrideshare.com

Ride On

USA

traditional

online

Moblitätsgarantie für Heimfahrt von 8-19h

http://www.ride-on.org

Carpool

USA (A&M Univers. Texas)

traditional

online

Bewerber werden persönlich interviewt

http://carpool.tamu.edu/stats

60

Projekt bzw. Rideshare-Dienst Der Gelbe Punkt

Region CH

CARLOS

CH

Nimm mit -Steig zu

D

1985 - ?

casual

Polen

PL

1958 - ?

casual

Go Geronimo

USA

1996 2004

casual

Zeitpunkt mind. Seit 1999

Form casual

Matching auf der Strasse

Besonderes Verbindung zwischen zwei Gemeinden

casual

auf se auf se auf se auf se

der Stras-

Haltestellen

der Stras-

Ausweise

der Stras-

Ausweise / Kontrollabschnitte

der Stras-

Ausweise

Bay Bridge San Francis- USA co

casual

auf der Strasse

erfolgt ohne Organisation, Anreize: HOV-Lanes

Shirley Highway Washington

USA

casual

auf der Strasse

erfolgt ohne Organisation, Anreize: HOV-Lanes

Empolyee Carpooling Scheme

Flughafen Heathrow GB

traditional

online

Carshare

GB

traditional

online

M21 FahrPLUS

DaimlerChrysler D

? - 2004

traditional

online und telefonisch erreichbarer Operator

Click, Call + Pool

CH

Ende 1990er Jahre

traditional

online

Mitfahrzentrale

D, Europa

1998 heute

traditional

online

mitfahrgelegenheit.de

D, Europa

traditional

online

mifaz.de

D

traditional

online

1995 - ?

Homepage

Übersicht über diverse lokale http://www.carshare.com Rideshare-Anbieter in England

vermittelt nach eigenen Angaben 10'000 Fahrten täglich

http://www.mitfahrzentrale.de http://mitfahrgelegenheit.de

regionale Mitfahrzenralen

61

http://mifaz.de

Projekt bzw. Rideshare-Dienst hitchhikers.de

Region D, Europa

fahrtfuercents.org

Form traditional

Matching online

Besonderes Userprofile mit Geschlecht, Rauchstatus, mögliches Gepäck, Tiere; neue Mitglieder werden mit Foto abgebildet

Homepage http://www.hitchhikers.de

Europa

traditional

online

Sicherheit: IP-Nr. werden gespeichern, Bewertungssystem (durch andere User, ähnl. wie E-bay), Glaubwürdigkeitszertifikat durch Administrator (Prüfen von Personalausweisen), Ausblenden persönlicher Daten möglich

http:fahrtfuercents.org

liftshare.com

Europa

traditional

online

http://www.liftshare.org/stats.asp

autostop.net

Europa

traditional

online

http://www.cn.autostopp.net

car-pool.co.uk

GB, Europa

taditional

online

http://car-pool.co.uk

Raummobil.de

D, Europa

traditional

online

zumFussbal.de

D, Europa

traditional

cyberlift.de

D

CARPOOLING

Uni Oldenburg(D)

Rideshare.ch

Thun, CH

Virtuelle Mitfahrzentrale A

Zeitpunkt seit 1998

http://www.raummobil.de

online

Transport von Personen UND SACHEN; Ziel: dynamic Ridematching für Fussballfans

traditional

online

Spez. Aufmachung ('cyber')

http://www.cyberlift.de

2003 2004

dynamic

online

2007-?

Dynamisch Online

Partner werden von den Kunden selbst kontaktiert. TelNummern werden von rideshare bekanntgegeben. geplante Entwicklung zu Matching auf der Strasse, mobile Kommunikationsgeräte, Satellitennavigation

http://www.rideshare.ch

Pilotbetrieb dynamic ab Frühjahr 2006

online

62

http://www.zumfussball.de/title.php

F. Literatur- und Quellenverzeichnis Stand: Mai 2007 [1]

Turnbull, K. F. (February 2000). Assessment of the Seattle Smart Traveler. Washington, DC: U.S. Department of Transportation, Federal Transit Administration. Online. Available: http://www.its.dot.gov/jpodocs/repts_te/8r401!.pdf

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[3]

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