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Blogs: sinnvolle Ergänzung der Büro-Website oder schnelllebiges Modethema? von Dipl.-Ing. Sebastian Markdorf
Blogs, auch Weblogs genannt (Definition siehe Wikipedia ), entwickeln sich mehr und mehr zu einem ernst zu nehmenden Instrument im Online-Marketing. Ein Blog ist im Grunde ein kleines Content-Management-System und bietet die Möglichkeit, kinderleicht aktuelle Inhalte im Internet zu publizieren. Für uns Grund genug zu fragen: wie sinnvoll ist ein Blog für ein Architekturbüro? Im IT-Bereich spielen Unternehmens-Blogs bereits eine wichtige Rolle in der Öffentlichkeitsarbeit der jeweiligen Firmen. Im Bauwesen bzw. in der Architektenszene sind Blogs heutzutage noch nahezu unbekannt. Aus unserer Sicht unverständlich, denn gerade Architketurbüros könnten von den Vorteilen der Blogs profitieren, und damit die Selbstdarstellung des Büros verbessern: Mit einem Weblog wird aktive Öffentlichkeitsarbeit betrieben, das Büro kann sich damit immer wieder “ins Gespräch” bringen. Ein Weblog zeigt das Büro nicht als glatte “Fassade”, sondern als lebendigen, komplexen Organismus. Denn im Blog werden nicht nur die “ganz großen” Meilensteine wie Wettbewerbsgewinne publiziert, auch die kleinen Ereignisse wie Grundsteinlegungen, erreichte Bauabschnitte, Richtfeste, erstellte Entwurfsstudien, Personalien, Weihnachtsgrüße etc. können darin dokumentiert werden. Dadurch wird kommuniziert: wir sind ein dynamisches, kreatives Büro, hier arbeiten echte Menschen, und hier wird Tag für Tag hochwertige Arbeit geleistet. Ein gutes Blog bringt seine Leser – z. B. Journalisten oder potentielle Bauherren – dazu, die Büro-Website in regelmäßigen Abständen zu besuchen, um neue Einträge zu lesen. Architekten können sich durch regelmäßige Fachartikel/Kommentare als Spezialisten auf bestimmten Gebieten etablieren (z. B. energiesparendes Bauen). Auch aus technischer Sicht bringt ein Weblog eine Reihe von Vorteilen für das OnlineMarketing des Büros: Das “Ranking” des Architekturbüros in Suchmaschinen steigt, da die Blog-Einträge den Suchmaschinen viel “verwertbaren” Text liefern. Blog-Einträge werden häufig von anderen Blogs übernommen bzw. verlinkt, dadurch kann der Bekanntheitsgrad erhöht und die Besucherzahl der Website gesteigert werden. Blog-Einträge können zusätzlich als RSS-Feed angeboten werden, dies erleichtert Viellesern, die Inhalte z. B. mit einem RSS-Reader zu “abonnieren”. Darüber hinaus werden RSS-Feeds in entsprechenden Verzeichnissen gelistet, was wiederum Besucher bringt und die Position in den Suchmaschinen verbessert.
Nachteil Pflegeaufwand oder: “nur ein aktuelles Blog ist ein 1 von 4
05.10.2008 22:12 Uhr
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gutes Blog …” Natürlich füllt sich ein Blog nicht von allein: als aktuelles Medium muss es auch entsprechend aktuell gehalten werden. Als Faustregel kann hier genannt werden: mindestens ein Eintrag pro Woche (max. 10 Tage), damit sich ein regelmäßiger Besuch für die Leser lohnt. Um dies sicher zu stellen, müssen ein oder mehrere Mitarbeiter für das Schreiben/Einstellen der Inhalte verantwortlich sein. Der Aufwand entspricht – inkl. Materialrecherche etc. erfahrungsgemäß ca. 1h pro Eintrag. Sind büro-interne Abstimmungsschleifen (z. B. Geschäftsführung) erforderlich, kann der Aufwand steigen. Hier gilt es, eine tragfähige Routine zu entwickeln, im Idealfall kann der zuständige Mitarbeiter die Einträge eigenverantwortlich publizieren.
Klassisches “stand alone”-Blog oder Integration in die Büro-Website? Ein Blog lässt sich a) “standalone”, also als eigenständiges Webangebot zusätzlich zu einer bestehenden Website oder b) integriert in eine Website realisieren (in etwa so wie die “Meldungen” hier auf Internetfuer-Architekten.de) Für Architekturbüros empfehlen wir die Integration in die Büro-Website, da so für den Besucher der Zusammenhang zwischen “statischen” und den aktuellen Inhalten besser nachzuvollziehen ist. Die bestehenden, statischen bzw. seltener aktualisierten Inhalte können so bequem neben den aktuellen Inhalten des Blogs stehen und profitieren voneinander.
Sonderlösung: Das Weblog IST die Büro-Website Felix Schwenzel schrieb dazu schon 2005 in seinem architektu.rlog.de über diese Lösung: “monatelang an einem internetauftritt feilen, bis das letzte pixel sitzt und dann doch niemanden interessiert (und sich nach dem launch oft jahrelang nichts am internetauftritt tut), manchmal rechtfertigt die wirkung nicht den aufwand. veröffentlichen mit hilfe von weblog-software ist einfach und schnell – und findet leser.”
Funktionsumfang reduzieren Klassische Blogs enthalten oft eine Fülle von Funktionen, die für den Einsatz auf einer Büro-Website nicht erforderlich bzw. unpassend sind, z. B. Kommentarfunktionen, Kalender oder Marginalspalten mit Linklisten zu anderen Blogs. Wir empfehlen, diese Funktionen zu deaktivieren. Denn so schön diese auch sein mögen, letztendlich bedeutet es tägliche Arbeit, wenn Kommentare zeitnah moderiert oder Linklisten permanent gepflegt werden müssen.
Kosten und Integration in die bestehende Website
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Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, ein Weblog zu betreiben: a) entweder durch Nutzung einer “Mietlösung” auf einem fremden Server oder b) durch Installation der erforderlichen Skripte/Software auf dem eigenen Webspace bzw. Server. Bei der Mietlösung können monatliche Gebühren anfallen, je nach gewünschtem Funktionsumfang bzw. Benutzerzahl sind das ca. 5-10 EUR. Zum Teil beinhalten diese Angebote auch “normalen” Webspace, also Speicherplatz für die Büro-Website. Sofern bisher noch keine Büro-Website im Internet steht, kann solch ein kombiniertes Angebot interessant sein. Darüber hinaus gibt es natürlich auch kostenfreie Angebote, manche davon werden jedoch mit eingeblendeten Werbebannern finanziert. Hier sollte man bei der Auswahl des geeigneten Anbieters genau die Leistungen vergleichen. Empfehlenswerte (kostenlose) Anbieter sind wordpress.com und blogger.com
blogger.com: Blog-Eintrag verfassen
Wird die Blog-Software auf dem eigenen Webspace installiert, kann man auf verschiedene Open-Source-Lösungen zurückgreifen. Dies ist natürlich die eleganteste Lösung, erfordert jedoch HTML-Kenntnisse und eine gewisse Erfahrung im Umgang mit der jeweiligen Skriptsprache und Datenbank. In der Regel werden PHP-Skripte und MySQL-Datenbanken eingesetzt. Ist das entsprechende Know-How im Büro nicht vorhanden, muss für die Installation des Blogs sowie für die Integration in die bestehende Website auf einen externen Dienstleister (Multimedia-Agentur) zurück gegriffen werden. Sicherlich sind damit Kosten verbunden, dafür erhält man in der Regel aber eine funktionierende Lösung und keine “Dauerbaustelle”.
Fazit Mit einem Blog bieten sich für Architekturbüros viele Vorteile. Die aktive Öffentlichkeitsarbeit und Selbstdarstellung im Internet kann mit Hilfe eines Blogs nachhaltig verbessert werden. Immer vorausgesetzt, man ist sich über den erforderlichen Pflegeaufwand im Klaren und auch in der Lage, ihn zu leisten. Wir empfehlen die Integration des Blogs in die bestehende Büro-Website. Die Installation
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sollte – sofern kein entsprechendes Wissen intern vorhanden ist – von einem professionellen Dienstleister durchgeführt werden.
Blog auf schnieperarchitekten.ch
Lesenswert: Einen aktuellen Überblick über Blogs aus dem Architekturbereich bietet die Meldung von Eric Sturm vom 18.12.2007: Architekten als Blogger – bloggende Architekten Stand: 03.03.2008
Online-Magazin Internet-fuer-Architekten.de, Redaktion: Tel. 030-51694820; E-Mail:
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