Jil Sander Invest 2006

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GESCHÄFTSBERICHT 2005/06

INHALT

10 12

16 19 22 24 25 26 32

34 35

40 41 42 43

Vorwort An die Aktionäre Bericht des Aufsichtsrates Konzernlagebericht Geschäftsverlauf Umsatzentwicklung Finanz- und Vermögensanalyse Working Capital Verschuldungsanalyse Tochtergesellschaften Ausblick Corporate Governance Corporate Governance Bericht Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG Konzernabschluss Konzern Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalspiegel

79

Anhang zum Konzernabschluss Rechnungslegung Konsolidierungsgrundsätze Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Wesentliche Investitionen und Desinvestitionen Segmentinformationen Erläuterungen zur Konzernbilanz Erläuterungen zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung Ergebnis und Dividenden je Aktie Konzern-Kapitalflussrechnung Sonstige Angaben Nahestehende Unternehmen und Organe Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Fremdwährungspositionen Konsolidierungskreis Corporate Governance

82

Sonstige Informationen zum Konzernabschluss Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

47 47 48 53 54 55 66 70 71 72 73 75 76 78

3

Mit einem spektakulären Defilee für die Kollektion bei Jil Sander haben in Mailand die Designerschauen für Herbst/Winter 2006/2007 begonnen – und die Spekulationen über Raf Simons ein Ende gefunden. Der erste Auftritt des Nachfolgers von Deutschlands Vorzeigedesignerin: ein Triumphmarsch. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Vorwort

An die Aktionäre Bericht des Aufsichtsrates

Gian Giacomo Ferraris Vorstandsvorsitzender, JIL SANDER AG

Sehr geehrte Aktionäre und Geschäftspartner,

mit Blick auf das vergangene Jahr können wir zweifellos feststellen, dass es ein zentrales Jahr in der Geschichte von JIL SANDER war. Das Unternehmen erlebte im Verlauf des gesamten Jahres eine Reihe wichtiger strategischer Entwicklungen, und mein Team und ich sind froh, Ihnen mitteilen zu können, dass bereits als direkte Folge dieser Entwicklungen eine ganze Reihe positiver Zeichen gesetzt worden sind.

VORWORT

Die erste wichtige Entwicklung war die Ankunft von Raf Simons als Steuermann in der Kreativabteilung des Unternehmens. Sein mit großen Erwartungen verbundenes Eintreffen hatte fundamentale Bedeutung für die notwendige kreative Neuausrichtung dieses Unternehmens. Die Herausgeber von Modezeitschriften überall auf der Welt waren des Lobes voll für sein Talent und seine zukunftsweisende Vision. Wir erwarten, dass sein Talent JIL SANDER dabei helfen wird, sowohl jene Kunden zu halten, die ihre Loyalität bereits unter Beweis gestellt haben, als auch neue Kunden für unsere Marke zu gewinnen. Mit mehr als zehn Jahren Erfahrung im Modedesign hat Simons die Marke JIL SANDER zurück zu ihren Wurzeln geführt – mit einer klaren, sauberen und ursprünglichen Vision und unter Verwendung der besten und innovativsten Materialien, die der Markt bietet. Hier wurden und werden auch in Zukunft keinerlei Kompromisse gemacht, denn die Marke JIL SANDER bleibt der wertvollste Vermögenswert, über den unser Unternehmen verfügt. Eine weitere grundlegende Veränderung war die Umsetzung eines umfassenden Restrukturierungsprogramms, mit dem wir momentan befasst sind. Dank Ihrer unschätzbaren Unterstützung war es uns möglich, die operative Verantwortung der JIL SANDER AG an unsere 100 %ige italienische Tochter JIL SANDER Italia S.p.A. zu übertragen. Dadurch sind wir in die Lage versetzt worden, mit Hilfe einer schlankeren und flexibleren Struktur die Effektivität des gesamten Unternehmens signifikant zu verbessern. Die Umsetzung eines solchen Programms war notwendig, um JIL SANDER noch in diesem Jahr zurück in die Rentabilitätszone zu bringen. Obwohl das vergangene Jahr voller Herausforderungen steckte, war es doch ein fundamentaler Schritt für unser Unternehmen. Alle Mitglieder des Vorstands, wie auch ich persönlich, sind stolz darauf, Ihnen mitteilen zu können, dass wir beim Erreichen der Ihnen in den letzten Monaten vorgelegten Zielstellungen auf dem richtigen Kurs sind. Ich bin sicher, dass durch die Partnerschaft mit einem neuen Hauptaktionär, der Gesellschaft Change Capital Partners, das Haus JIL SANDER, einer der weltweit führenden Anbieter von High-End-Luxusmode, auf den Weg der Rentabilität zurückfinden wird. Heute nun möchten wir uns bei unseren Aktionären, aber auch bei unseren loyalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den verschiedenen von uns bedienten Märkten für ihre Hilfe und Unterstützung bedanken. Gleichzeitig möchten wir unserer Dankbarkeit unseren Geschäftspartnern und Kunden gegenüber Ausdruck verleihen, die nie aufgehört haben, an die Stärke der Marke und die Qualität der einzigartigen Produkte von JIL SANDER zu glauben.

Gian Giacomo Ferraris

11

12

VORWORT

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2005/06 regelmäßig vom Vorstand durch mündliche und schriftliche Berichte über die Geschäftslage der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften, über die Entwicklungen des allgemeinen wirtschaftlichen Umfeldes unserer geschäftlichen Aktivitäten, über die Unternehmens- und Konzernplanung sowie über wichtige Einzelthemen unterrichten lassen. Der Aufsichtsrat überwachte die Geschäftstätigkeit des Vorstandes und erteilte Ratschläge. In insgesamt vier Sitzungen im Geschäftsjahr 2005/06 befasste sich der Aufsichtsrat eingehend mit allen Angelegenheiten des Konzerns. Die Arbeit des Aufsichtsrates konzentrierte sich vorrangig auf ausführliche Diskussionen über die strategische Richtung des Konzerns und insbesondere über die Notwendigkeit einer Änderung in der kreativen Richtung und die damit verbundenen Modalitäten. Maßnahmen für eine weitere Kontrolle und Reduzierung der Kosten sowie Bemühungen um die Verbesserung der Effizienz haben nach wie vor hohe Priorität in den zwischen Aufsichtsrat und Vorstand geführten Gesprächen. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat über wichtige Fragen in Verbindung mit der Einstellung von Personal für Schlüsselpositionen innerhalb des Konzerns. Der Vorstand hat in allen geschäftlichen Transaktionen, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedurften, die Zustimmung des Aufsichtsrates eingeholt. In der ordentlichen Hauptversammlung am 28. Juli 2005 fanden Neuwahlen zum Aufsichtsrat der Anteilseigner statt. In den Aufsichtsrat wurden gewählt: Herr Dr. Marco Salomoni, Mailand (Italien), Rechtsanwalt und Steuerberater, und Herr Carlo Mazzi, Mailand (Italien), Mitglied des Vorstands der PRADA Holding NV. Die Wahl erfolgte für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2009 beschließt. Frau Gerlinde Eikens trat am gleichen Tag als Vertreterin der Arbeitnehmer für den genannten Zeitraum dem Aufsichtsrat bei. Gleichzeitig schied Frau Inken Witek-Rojas aus dem Aufsichtsrat aus. Der Aufsichtsrat und der Vorstand haben die Grundsätze der Corporate Governance der JIL SANDER AG auf der Basis der Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex festgelegt. In ihrer Entsprechenserklärung haben der Aufsichtsrat und der Vorstand die Tatbestände dargelegt, in denen sie von diesen Empfehlungen abweichen werden. Die Abschlüsse der JIL SANDER AG und des JIL SANDER Konzerns zum 31. Januar 2006 wurden unter Einbeziehung der Buchführung und der Lageberichte von Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungs-

VORWORT

gesellschaft, Hamburg, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der vom Vorstand der JIL SANDER AG aufgestellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde ebenfalls von Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, geprüft und ebenfalls mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehen. Die Abschlussprüfer erteilten dem Bericht des Vorstandes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen den folgenden Bestätigungsvermerk: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“ Die Berichte der Wirtschaftsprüfer wurden dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Wirtschaftsprüfer hat an den Beratungen der Abschlüsse teilgenommen und hat über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsvermerk ordnungsgemäß Kenntnis genommen und ist mit den Ergebnissen der Prüfung einverstanden. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung der Abschlüsse und Lageberichte der JIL SANDER AG und des JIL SANDER Konzerns, des Vorschlages zur Verwendung des Bilanzgewinns sowie der Erklärung des Vorstandes am Schluss des Berichtes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen durch den Aufsichtsrat sind Einwendungen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat billigt die Abschlüsse, die damit festgestellt sind, und stimmt der Gewinnverwendung zu. Der Aufsichtsrat möchte dem Vorstand und der Belegschaft des Konzerns seinen Dank für die geleistete Arbeit und ihr Engagement aussprechen.

Hamburg, 14. Juni 2006 Der Aufsichtsrat

Stephan Lobmeyr

Lorenzo Russo

Gerlinde Eikens

Vorsitzender

Stellv. Vorsitzender

Vertreterin der Arbeitnehmer

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Raf Simons: ein Mann, der die Frauen bekommt. So, wie er es bereits mit Jil Sanders’ Herrenmodenschau im Januar geschafft hat, etablierte er eine Silhouette und einen Sinn für Proportion, die einer großen Marke würdig sind. ... In nur einer Nacht gelang es Mr. Simons, vier oder fünf magere Jahre bei Jil Sander einfach wegzuradieren, indem er sich des Kleides – des grundlegendsten Symbols der Weiblichkeit – annahm, und dies mit einem klaren Gespür für Zurückhaltung und Sex-Appeal, was auch Ms. Sander stets begeistert hatte. NEW YORK TIMES

Konzernlagebericht

Geschäftsverlauf Umsatzentwicklung Finanz- und Vermögensanalyse Working Capital Verschuldungsanalyse Tochtergesellschaften Ausblick

16

KONZERNL AGEBERICHT

Geschäftsverlauf

Das Geschäftsjahr 2005/06 zeigte trotz der bedeutenden Steigerung der Energie- und Rohwarenpreise ein solides Wachstum der globalen Wirtschaft. Der weltweite Modemarkt partizipierte hieran mit einem Wachstum von fast 3 %, wobei dieses Wachstum regional betrachtet sehr unterschiedlich ausgefallen ist. Wie von führenden Wirtschaftsexperten angekündigt, blieb der deutsche Markt noch hinter dem Wachstum für das übrige Europa zurück. Die Märkte in Nordamerika und Südostasien konnten dagegen stark zulegen. Trotz seiner guten Positionierung, gerade in Westeuropa, konnte der JIL SANDER Konzern sich nicht vor rückläufigen Umsätzen in Europa schützen und partizipierte nicht an der verbesserten Wirtschaftslage in Nordamerika. Betrachtet man nur den europäischen Markt, so hat der Konzern im Vergleich zur identischen Vorjahresperiode rund 10 % an Umsatz verloren. Auch in Nordamerika betrug der Rückgang noch 4 %. Zu einem nicht unwesentlichen Grad ist diese Entwicklung auf höhere Gewalt zurückzuführen. Aufgrund von heftigen Schneefällen in der Umgebung unseres neuen Auslieferungslagers in Italien konnten bereits für den Versand vorbereitete Lieferungen in Millionenhöhe nicht mehr – wie geplant – im Januar ausgeliefert und mussten auf den Februar verschoben werden. Durch die Umstellung der Produktion und Logistik konnten die Auslieferquoten der Vorsaisons nicht ganz erreicht werden. Außerdem verhielten sich einige unserer Kunden hinsichtlich der Frühjahr/Sommer-Kollektion 2006 abwartend, nachdem Mitte 2005 bekannt gegeben wurde, dass JIL SANDER Herrn Raf Simons als Creative Director verpflichtet hat, der in der Modewelt sehr anerkannt ist und erstmals verantwortlich für die Herbst/Winter-Kollektion 2006 zeichnet. Weiterhin positiv hat sich der asiatische Markt entwickelt. Der Konzern konnte dort einen Umsatzanstieg von gut 3 % erzielen. Soweit man die Entwicklung der Bereiche Wholesale und Retail, d. h. die eigenen durch JIL SANDER betriebenen Stores, separat betrachtet, wird deutlich, dass der Bereich Retail den positiven Trend des vergangenen Jahres fortsetzte und sich im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter verbessern konnte. Weltweit wuchsen die Retailerlöse, obgleich im Rahmen der Restrukturierung im Dezember unser Flagshipstore in London wie geplant geschlossen wurde. Die in den folgenden Erläuterungen dargestellte Vorjahresperiode umfasst einen Zeitraum von 13 Monaten.

KONZERNL AGEBERICHT

Ertragsentwicklung, Vermögens- und Finanzlage

T Euro

2005/06 %

T Euro

2004/05 %

Umsatzerlöse

130.394

100,0

153.096

100,0

Umsatzkosten

–70.150

–53,8

–85.517

–55,9

60.244

46,2

67.579

44,1

–90.799

–69,6

–95.061

–62,1

313

0,2

10

0,0

–7.827

–6,0

–1.129

–0,7

–38.069

–29,2

–28.601

–18,7

Rohmarge Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten Erträge aus dem Verkauf von Gegenständen des Anlagevermögens Restrukturierungsaufwand Betriebsergebnis Finanzergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern Konzernjahresfehlbetrag

–1.868

–1,4

–2.279

–1,5

–39.937

–30,6

–30.880

–20,2

2.662

2,0

1.270

0,8

–37.275

–28,6

–29.610

–19,3

Die Umsatzerlöse in dem am 31. Januar 2006 endenden Abrechnungszeitraum betrugen € 130,4 Mio. und lagen damit um € 22,7 Mio. unterhalb der Umsatzerlöse der am 31. Januar 2005 endenden 13-monatigen Abrechnungsperiode. Diese enthielten rund € 15,6 Mio. Umsatzerlöse für den Monat Januar 2005. Wie bereits zuvor erwähnt, führten höhere Gewalt wie auch eine abwartende Haltung der Kunden zu diesem Rückgang. Angesichts der anhaltenden Verluste und des negativen operativen Cashflows hat sich das Eigenkapital des Konzerns im Jahresverlauf weiter verringert und ist am 31. Januar 2006 negativ. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen aus dem operativen Geschäft einen ausgeglichenen Cashflow. Aufgrund der geplanten Verlagerungen von Flagshipstores und der damit verbundenen Investitionskosten ist die JIL SANDER AG auf die finanzielle Unterstützung durch den neuen Mehrheitsaktionär Violine S.à.r.l. angewiesen, der am 7. April 2006 die Mehrheitsbeteiligung an der JIL SANDER AG von PRADA übernommen hat. Durch diesen Vorgang sind die JIL SANDER AG und ihre Tochtergesellschaften aus dem Konzernkreis von PRADA ausgeschieden. Die unter dem Vorbehalt des Eigentümerwechsels von der PRADA Holding NV ausgestellte Patronatserklärung erlosch zu diesem Zeitpunkt. Aus diesem Grund hat

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18

KONZERNL AGEBERICHT

die Violine S.à.r.l., Luxemburg, der JIL SANDER AG einen Letter of Comfort, der bis zum 31. Januar 2007 befristet ist, über € 10 Mio., zur Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit ausgestellt. Ebenso mit Wirkung ab 7. April 2006 hat die Violine S.à.r.l. im Rahmen der Kaufpreisabwicklung mit PRADA € 27,55 Mio. der Kapitalrücklage der JIL SANDER AG zugeführt sowie Gesellschafterdarlehen gegenüber der JIL SANDER AG eingeräumt.

KONZERNL AGEBERICHT

Umsatzentwicklung

T Euro

2005/06 %

T Euro

2004/05 %

Deutschland

27.297

21,0

35.437

23,2

Rest-Europa

41.778

32,0

50.865

33,2

Amerika

25.985

19,9

29.298

19,1

Nach geographischen Absatzmärkten

Fernost

35.334

27,1

37.496

24,5

130.394

100,0

153.096

100,0

Damenoberbekleidung (DOB)

103.033

79,0

118.689

77,6

Herrenoberbekleidung (HAKA)

24.249

18,6

30.982

20,2

2.996

2,3

3.265

2,1

116

0,1

160

0,1

130.394

100,0

153.096

100,0

Retail einschließlich Outlets

58.219

44,6

60.093

39,3

Wholesale einschließlich Franchise

69.063

53,0

89.578

58,5

3.112

2,4

3.425

2,2

130.394

100,0

153.096

100,0

Gesamt Nach Produktkategorien

Lizenzgebühren Sonstiges* Gesamt Nach Distributionskanal

Lizenzerlöse und Sonstiges Gesamt * Beinhaltet Umsatzerlöse mit Brillen und Kosmetikartikeln.

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20

KONZERNL AGEBERICHT

Anzahl der Geschäfte Die Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte einschließlich Franchiseunternehmen mit Stand vom 31. Januar 2006 und 31. Januar 2005 kann wie folgt zusammengefasst werden:

31.01.2006 Flagship Eigene Geschäfte

Freestanding

31.01.2005 Shop-in-Shops

Flagship

Freestanding

Shop-in-Shops

10

0

5

11

0

5

Franchise

2

9

18

2

9

18

Gesamt

12

9

23

13

9

23

Im Geschäftsjahr 2005/06 wurden keine neuen eigenen Geschäfte eröffnet. Im Dezember 2005 haben wir unseren Flagshipstore in London geschlossen. Es ist geplant, im Verlauf des Geschäftsjahres 2006/07 einen Flagshipstore an einem neuen Standort in London zu eröffnen.

Betriebliche Aufwendungen

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

9.668

12.237

Vertriebskosten

52.016

54.340

Werbekosten

12.859

13.204

Allgemeine Verwaltungskosten

16.256

15.280

Erträge aus dem Verkauf von Gegenständen des Anlagevermögens

–313

–10

Restrukturierung

7.827

1.129

98.313

96.180

Kosten der Produktentwicklung

Gesamt

KONZERNL AGEBERICHT

Die Kosten der Produktentwicklung wurden im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert. Die Vertriebskosten sind auf zwölfmonatiger Basis angestiegen. Darin sind die Kosten für die Schließung des Flagshipstores in London, insbesondere Abschreibungen, berücksichtigt. Um diesen Effekt bereinigt, ergibt sich insgesamt ein Rückgang, was den Vorjahrestrend bestätigt. Weitere Verbesserungen werden für das laufende Geschäftsjahr erwartet. Die Kosten für Werbung und Verkaufsförderung gingen leicht zurück, blieben aber auf dem Niveau, das als notwendig erachtet wird, die Marke angemessen zu entwickeln. Die Verwaltungskosten enthalten unter anderem Kosten, die mit der Schließung des Showrooms in Hamburg sowie mit der Schließung des Outlets in Metzingen in Verbindung stehen. Zudem sind Kosten der Restrukturierung enthalten, die auf in Anspruch genommene Beratungsleistungen entfallen. Sofern diese Kosten nicht berücksichtigt werden, sind auch die Verwaltungskosten deutlich zurückgegangen. Die Restrukturierungsaufwendungen enthalten im Wesentlichen Kosten der umfassenden Restrukturierung, insbesondere Abfindungen und Kosten für den geplanten Abstoß von nicht betriebsnotwendigen Mietverträgen. Ohne Berücksichtigung einmaliger Aufwendungen, die sich aus der Restrukturierung ergeben, hat sich die Kostensituation des Konzerns deutlich verbessert und wird sich im laufenden Geschäftsjahr weiter verbessern. Dies ist darin begründet, dass die Einsparungen erst im laufenden Geschäftsjahr voll ergebniswirksam werden.

Zinsen und sonstige finanzielle Aufwendungen Zinsen und sonstige finanzielle Aufwendungen gingen von € 2,3 Mio. auf € 1,9 Mio. zurück. Dieser Rückgang ergibt sich im Wesentlichen aus den im Vorjahr gewährten Darlehensverzichten und -rückzahlungen.

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KONZERNL AGEBERICHT

Finanz- und Vermögensanalyse

In der folgenden Tabelle sind die Konzernbilanzen des Konzerns zum 31. Januar 2006 und 31. Januar 2005 entsprechend gegliedert, um die Kapitalbindung sowie sonstige wesentliche Kennzahlen darzustellen.

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

Anlagevermögen, aktive latente Steuern, sonstiges langfristiges Vermögen

43.802

62.023

Kurzfristiges Vermögen nach Abzug von liquiden Mitteln

50.638

63.328

–35.009

–33.314

15.629

30.014

Langfristige Verbindlichkeiten einschließlich latenter Steuern

–4.484

–7.650

Rückstellungen für Abfindungszahlungen

–3.252

–794

Übrige Rückstellungen

–2.626

–232

Kapitalbindung

49.069

83.361

–17.200

20.689

7.497

8.412

58.772

54.260

Finanzverbindlichkeiten

66.268

62.672

Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten

49.069

83.361

31.01.2006 %

31.01.2005 %

–385

303

86

117

Kurzfristige Verbindlichkeiten nach Abzug von Überziehungskrediten Working Capital

Eigenkapital Langfristige Finanzverbindlichkeiten Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten nach Abzug der Barmittel

Index Finanzverbindlichkeiten/Eigenkapital des Konzerns Kurzfristiges Vermögen/kurzfristige Verbindlichkeiten

KONZERNL AGEBERICHT

Cashflow Der operative Cashflow der Gruppe ist mit € –2,6 Mio. (Vorjahr € –20,0 Mio.) noch negativ.

Analyse des Anlagevermögens Die Zugänge bei Grundstücken sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen in Höhe von € 1,3 Mio. betreffen vorwiegend Investitionen in Einbauten in gemietete Objekte (beispielsweise Showroom in New York € 0,8 Mio.) sowie in Betriebs- und Geschäftsausstattungen. Im Bereich der immateriellen Vermögenswerte gab es keine bedeutenden Veränderungen.

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KONZERNL AGEBERICHT

Working Capital

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

12.238

17.680

Vorratsvermögen

25.665

32.137

Sonstiges Umlaufvermögen

12.735

13.511

Gesamtsumme des kurzfristigen Vermögens

50.638

63.328

–26.322

–24.778

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Gesamtsumme der kurzfristigen Verbindlichkeiten Working Capital

–8.687

–8.536

–35.019

–33.314

15.619

30.014

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber PRADA Konzerngesellschaften in Höhe von T€ 61.281 werden mit Anteilsveräußerungsvertrag vom 7. April 2006 an die neue Mehrheitsgesellschafterin Violine S.à.r.l. abgetreten und nicht in die Ermittlung des Working Capital einbezogen. Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist zum Teil auf die zuvor beschriebene verhinderte Auslieferung im Monat Januar zurückzuführen. Des Weiteren wurden im Januar 2006 Kundenforderungen in Höhe von € 3,0 Mio. an die PRADA Holding NV veräußert. Die verhinderten Auslieferungen verursachten ebenso ungeplant höhere Bestände an Fertigwaren zum Bilanzstichtag. Insgesamt führte jedoch der Verkauf von Beständen an nicht mehr für den Produktionsprozess benötigten Rohwaren zu einem Abbau des Gesamtwarenbestandes. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen im Wesentlichen gegenüber PRADA Gesellschaften.

KONZERNL AGEBERICHT

Verschuldungsanalyse

Langfristige Schulden Banküberziehungskredite

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

–7.498

–8.412

0

–1.977

–61.281

–58.007

2.510

5.724

Kurzfristige Verschuldung insgesamt

–58.771

–54.260

Gesamtverschuldung

–66.269

–62.672

Kurzfristige Darlehen und kurzfristiger Teil langfristiger Darlehen Liquide Mittel

Bei den kurzfristigen Darlehen handelt es sich vorwiegend um Darlehen gegenüber PRADA Konzerngesellschaften. Während des Geschäftsjahres wurden Kreditlinien, die der JIL SANDER Italia S.p.A. zur Verfügung standen, gekündigt. Die Inanspruchnahmen der Kreditlinien wurden durch Darlehen der PRADA Holding NV zurückgeführt.

Anzahl der Mitarbeiter In 2005/06 waren in der Gruppe durchschnittlich 562 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr 636). Der Personalabbau in 2005/06 ist hauptsächlich auf die Schließung der eigenen Fertigung Mitte 2005 in der JIL SANDER Women’s Wear GmbH zurückzuführen. Ebenso führten das Outsourcing der eigenen Logistikaktivitäten sowie die Schließung des Shops in London und des Outlets in Metzingen zu einer Reduzierung der durchschnittlich Beschäftigten. In der genannten Zahl wird nicht zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten unterschieden, und die Zahlen beinhalten keine Aushilfskräfte, die auf Basis kurzfristiger Verträge während der Saisons eingestellt werden.

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KONZERNL AGEBERICHT

Tochtergesellschaften

Die JIL SANDER Italia S.p.A. ist für den weltweiten Vertrieb der Herrenkollektion von JIL SANDER verantwortlich. Seit September 2005 ist diese Gesellschaft ebenso verantwortlich für die Produktion der Damenkollektion. Diese Aufgaben wurden von der JIL SANDER AG übertragen, die weiterhin den Vertrieb der Damenkollektion weltweit, mit Ausnahme des italienischen Marktes, durchführt und nunmehr konzernintern die Damenkollektion von der JIL SANDER Italia S.p.A. zukauft. Insgesamt führte dies zu einer Umsatzausweitung der Gesellschaft, so dass die Gesellschaft ihre wirtschaftliche Position deutlich verbessern konnte. Das Geschäftsjahr endete mit einem Verlust in Höhe von € 2,0 Mio. und das Ergebnis liegt damit rund € 1,1 Mio. unter dem des Vorjahres. Die JIL SANDER Collection GmbH, die vier deutsche Einzelhandelsgeschäfte umfasst, konnte den Umsatz des Vorjahres entgegen dem allgemeinen Trend des deutschen Marktes halten. Bei gesunkener Gross Margin und ebenfalls geringeren operativen Aufwendungen ergab sich ein im Vergleich zum Vorjahr reduzierter Verlustübertrag von € 1,0 Mio. auf die JIL SANDER AG. Die JIL SANDER Japan KK importiert und vertreibt die Produkte von JIL SANDER in eigenen Geschäften und über japanische Großhandelskunden. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz der Einzelhandelsgeschäfte gestiegen, der Umsatz aus dem Großhandelsgeschäft war allerdings rückläufig. Insgesamt ergab sich durch die Umsatzausweitung im Retail eine leichte Verbesserung der Gross Margin, was allerdings durch einen Anstieg der operativen Kosten zu einem Verlust von JPY 73 Mio. führte. Inklusive der Abschreibung auf den Kundenstamm, die nur für Zwecke des Konzernabschlusses in Höhe von JPY 163 Mio. vorgenommen wurden hat sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Die JIL SANDER Paris S.à.r.l., die einen Flagshipstore in Paris betreibt, konnte die positive Entwicklung des Vorjahres nicht ganz erreichen. Insgesamt ergab sich bei leicht rückläufigen Umsätzen eine Verschlechterung der Gross Margin. Aufgrund eines hohen Anteils umsatzunabhängiger operativer Kosten – unter anderem die Miete für den Flagshipstore – musste die Gesellschaft einen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegenen Verlust in Höhe von € 1,9 Mio. hinnehmen. Im aktuellen Restrukturierungsplan ist vorgesehen, den Store innerhalb von Paris im laufenden Geschäftsjahr mit dem Ziel einer deutlichen Ergebnisverbesserung zu verlagern. Die JIL SANDER America Inc., die in New York und Chicago Flagshipstores betreibt und darüber hinaus für die JIL SANDER AG und die JIL SANDER Italia S.p.A. die nordamerikanischen Großhandelskunden betreut, konnte ihre Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr steigern, musste aber aufgrund geringerer Transferpreisanpassungen eine gesunkene Gross Margin verkraften. Insgesamt ergab sich aufgrund gesunkener sonstiger operativer Aufwendungen ein rückläufiger Verlust von USD 4,8 Mio.

KONZERNL AGEBERICHT

JIL SANDER UK Ltd. betrieb bis einschließlich Dezember 2005 unseren Flagshipstore in London. Aufgrund der Schließung des Shops wurden umfangreiche Abschreibungen der Mietereinbauten notwendig, die sich erheblich auf das Jahresergebnis sowohl der Gesellschaft als auch des Konzerns ausgewirkt haben. Ebenso führte die Schließung der eigenen Fertigung in der JIL SANDER Women’s Wear GmbH aufgrund der damit verbundenen Aufwendungen für Abfindungen und der Abwertung von Anlagevermögen zu einem erheblichen Verlust vor Verlustübertrag an die JIL SANDER AG. Der Verlustübertrag belief sich auf € 4,6 Mio.

Risikomanagement Das Risikomanagementsystem in der JIL SANDER AG und innerhalb des Konzerns gewährleistet die frühzeitige Erkennung von Trends, die den Fortbestand der Gesellschaft und der Gruppe gefährden könnten. Was die weltweiten betrieblichen Prozesse anbetrifft, ist die JIL SANDER AG einer Reihe von Risiken ausgesetzt, die untrennbar in den geschäftlichen Aktivitäten verankert sind. Der Früherkennung und dem sachkundigen Management von Risiken wird folglich höchste Bedeutung beigemessen. Die Risikokontrolle und das Risikomanagement sind Kernelemente unserer fortlaufenden geschäftlichen Aktivitäten und als kontinuierliche Prozesse eingeführt. Die maßgeblichen Risikokontrollfunktionen sind in der Organisation der JIL SANDER AG zentralisiert, einschließlich einer zentralen Kontroll- und Geschäftsplanungsabteilung, der die Controller der JIL SANDER Italia S.p.A. ebenfalls unterstellt sind. Ein umfassendes System der Planung und Berichterstattung gewährleistet, dass der Vorstand und der Aufsichtsrat regelmäßig und unverzüglich über die Entstehung von Risiken informiert werden. Externe Risiken bestehen aus Markt- und Branchenrisiken, die auch mit Änderungen in der Gesetzgebung verbunden sind. Intern gesehen können Risiken aus Unternehmensstrategie, betrieblichen Prozessen, Personalaspekten oder aus Finanz- und Markenrisiken resultieren.

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KONZERNL AGEBERICHT

Markt- und Branchenrisiken Unser Geschäft zielt auf eine sehr exklusive Kundengruppe ab, deren Einkommen nur zum Teil durch Wirtschaftskrisen beeinflusst wird, so dass die allgemeinen und Branchenrisiken nur einen begrenzten Einfluss auf unsere Geschäftsergebnisse haben. Im kurz- und eher langfristigen Bereich können solche Einflüsse jedoch eine Kaufzurückhaltung bewirken. Durch die JIL SANDER eigenen Geschäfte ist unsere Leistung durch das Kaufverhalten unserer Endkunden beeinflusst. Im Wholesale treten dagegen durch die Zwischenhändler Phasenverschiebungen im Verhalten und der Reaktion der Kunden auf. Das daraus resultierende erhöhte Markt- und Planungsrisiko ist unter kontinuierlicher Beobachtung.

Risiken durch Änderungen in der Gesetzgebung Risiken, die sich aus Änderungen des allgemeinen gesetzlichen Rahmens, insbesondere der zivil- und steuerrechtlichen Verordnungen aller Art, ergeben, begegnen wir durch intensive kontinuierliche Analyse der sich ändernden Bedingungen und der Interpretation rechtlicher Vorschriften. Dies wird von den zentralen Konzernfunktionen in der JIL SANDER AG und der JIL SANDER Italia S.p.A. Auf diese Weise sind wir in der Lage, auf die sich weltweit ergebenden Chancen und die sich ändernden Rahmenbedingungen mit großer Schnelligkeit zu reagieren.

Risiken der Unternehmensstrategie Das Image der Marke ist für den Erfolg eines Unternehmens der Luxusgüterbranche von essenzieller Bedeutung. Dies kann durch kontinuierliche Entwicklung einer klar definierten Produktidentität, außergewöhnlicher Qualität in Kombination mit schnellen, zeitgerechten, präzisen Lieferungen, attraktiver Präsentation der Produkte in den Showrooms und Geschäften, angemessener Preisgestaltung und hervorragender Kundenunterstützung sowie durch eine erfolgreiche PR erzielt werden.

KONZERNL AGEBERICHT

Operative Risiken Um den sich im täglichen Geschäft ergebenden Risiken entgegenzuwirken, werden die bestehenden internen Kontrollen kontinuierlich überprüft und optimiert. Der kreative Prozess in unseren Ateliers wird kontinuierlich im Hinblick auf Markenidentität überwacht, wobei die Innovationsfähigkeit mit hoher Priorität vorangetrieben wird. Eine zu diesem Zweck eingesetzte Gruppe arbeitet mit externen Qualitätsprüfungsunternehmen zusammen und führt intensive Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass die erstklassige Qualität von Rohmaterialien und eine erstklassige Ausführungsqualität innerhalb des Konzerns und bei den beauftragten Zwischenmeistern gewährleistet ist. Reklamationen von Kunden hinsichtlich Materialien und Verarbeitungsqualität sind eher selten. Eine Merchandising-Zentralabteilung ist für die Ausarbeitung und Überwachung weltweiter Standards für die Präsentation der Produkte in unseren Geschäften verantwortlich. Die Vertriebs- und Customer-ServiceFunktion innerhalb des JIL SANDER Konzerns bietet externen Großhandels- und Einzelhandelskunden intensive Unterstützung an. Kritische Prozesse unterschiedlicher Unternehmensfunktionen, auch in den Tochtergesellschaften, unterliegen kontinuierlichen Kontrollen, um die systematische Analyse der Schwächen und eine Optimierung der Prozesse sicherzustellen.

Personalrisiken Die Ressource Personal ist ein Schlüsselfaktor des Erfolgs von JIL SANDER. Wir profilieren uns mit Erfolg als ein Arbeitgeber, der interessante Arbeitsbedingungen, eine internationale Belegschaft, stimulierende Lern- und Karrierechancen und ein motivierendes Vergütungssystem bietet. Trotz eines intensiven Umbaus der Konzernorganisation beteiligen wir uns am intensiven Wettbewerb um beste Mitarbeiter und beste Manager für die verschiedenen Schlüsselbereiche der JIL SANDER AG und ihrer Tochtergesellschaften. Das Risiko, nicht in der Lage zu sein, ausreichend kreative Talente an unser Unternehmen zu binden, könnte eine nachhaltige Gefahr für unser Image und für die Qualität unserer Kollektionen sein. Wir wahren unsere Anziehungskraft als Arbeitgeber mit unserem positiven Image innerhalb des Sektors. Wir betonen gleichzeitig die Priorität, die wir unseren kreativen Abteilungen einräumen, indem wir unseren Mitarbeitern ein hohes Maß an Freiheit und eine attraktive Vergütung bieten.

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KONZERNL AGEBERICHT

Finanzielle Risiken Die Aktivitäten des Konzerns bedingen eine Vielzahl finanzieller Risiken, einschließlich der Risiken aus Wechselkurs- und Zinsschwankungen. Im Gesamtprogramm des Risikomanagements liegt der Schwerpunkt auf der Unberechenbarkeit der Finanzmärkte, wobei die Minimierung potenzieller nachteiliger Auswirkungen auf das Finanzergebnis des Konzerns angestrebt wird. Änderungen in den Wechselkursen zwischen dem Euro und anderen Währungen, hauptsächlich des US Dollar, des japanischen Yen, des Hongkong Dollar und des Pfund Sterling, können wesentlichen Einfluss auf das Betriebsergebnis des Konzerns haben. Die Umsatzerlöse der Gruppe lauten auf verschiedene Währungen, die wichtigsten sind der US Dollar, der japanische Yen, der Hongkong Dollar und das Pfund Sterling, während die Herstellkosten vorwiegend in Euro entstehen. Die Betriebskosten der selbst betriebenen Geschäfte werden in der lokalen Währung abgerechnet. Auf der Basis des aktuellen Verhältnisses zwischen Umsatzerlösen und Kosten gilt: Die Aufwertung des Euro gegenüber dem US Dollar, dem japanischen Yen, dem Hongkong Dollar und dem Pfund Sterling hat nachteilige Auswirkungen auf die Umsatzerlöse und positive Auswirkungen auf die betrieblichen Kosten. Die Abwertung des Euro gegenüber dem US Dollar, dem japanischen Yen, dem Hongkong Dollar und dem Pfund Sterling hat positive Auswirkungen auf die Umsatzerlöse und negative Auswirkungen auf die betrieblichen Kosten. Um die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf die Umsatzerlöse und das Betriebsergebnis zu minimieren, hat sich der Konzern an Hedging-Transaktionen mit Schwerpunkt auf dem Verhältnis zwischen dem Euro und den vorgenannten Währungen beteiligt. Die Hedging-Transaktionen beziehen sich in der Regel auf einen Zeitraum, der nicht länger ist als sechs Monate, und sind darauf ausgelegt, die mit Wechselkursschwankungen verbundenen Risiken ab dem Datum, an dem der Konzern Aufträge von Kunden entgegennimmt, bis zum Datum, an dem die Verkäufe abgeschlossen werden, zu begrenzen. Der Konzern verwendet für die Absicherung bestimmter Risiken derivative Finanzinstrumente, beispielsweise Devisenterminkontrakte.

KONZERNL AGEBERICHT

Das Risikomanagement wird von der Finanzabteilung der JIL SANDER AG durchgeführt. Die Finanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken ab. Chancen Durch den Einsatz unseres Risikomanagements sind wir nicht nur in der Lage, auf Risiken zu reagieren, sondern können im Vorfeld auch Chancen ableiten und nutzen, die sich aufgrund von vorteilhaften Änderungen im konjunkturellen, operativen, personellen oder finanziellen Bereich ergeben. Darüber hinaus bietet uns die Verbindung zu Change Capital Partners, die über hervorragende Kenntnisse im Retailbereich verfügen, Chancen, dieses Potenzial für die Umsetzung unseres Restrukturierungsvorhabens zu nutzen sowie notwendige Investitionen, die sich hieraus ergeben, finanziell abzusichern.

Schlussfolgerung Durch Anwendung der vorstehend beschriebenen Instrumente und durch Schaffung eines angemessenen Risikobewusstseins unter den Mitarbeitern haben wir sichergestellt, dass Entwicklungen, die das Weiterbestehen des Unternehmens gefährden könnten, bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt identifiziert werden und die Entscheidungsträger unverzüglich informiert werden.

Wesentliche Ereignisse, die nach Ende des Geschäftsjahres eingetreten sind: Im Februar 2006 hat unser bisheriger Hauptanteilseigner mitgeteilt, dass er mit Change Capital Fund LP, einem englischen Private Equity Fund, eine Vereinbarung zum Übertrag aller an der JIL SANDER AG gehaltenen Aktien getroffen hat. Im April 2006 erteilte die deutsche Kartellbehörde ihre Zustimmung zu dieser Transaktion. Seit diesem Zeitpunkt werden rund 98,5 % aller Anteile an der JIL SANDER AG von der Violine S.à.r.l., Luxemburg, gehalten. Diese hat ihrerseits zur finanziellen Unterstützung der JIL SANDER AG und des Konzerns einen Letter of Comfort über € 10 Mio. ausgesprochen, der am 31. Januar 2007 ausläuft. Des Weiteren wurde ein Programm für die Eigenkapitalausstattung der JIL SANDER AG und damit des Konzerns, dessen Eigenkapital am Bilanzstichtag negativ war, beschlossen. Im Zuge dieses Programms werden € 27,55 Mio. zu den Kapitalrücklagen der JIL SANDER AG zugeführt. Des Weiteren hat der neue Anteilseigner der JIL SANDER AG Gesellschafterdarlehen eingeräumt. Diese Mittel werden eingesetzt, um die Finanzierung des Konzerns abzusichern und geplante Verlagerungen von Flagshipstores zu finanzieren.

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KONZERNL AGEBERICHT

Nachdem der neue Mehrheitsaktionär mehr als 98 % der Anteile an der JIL SANDER AG erworben hat, wurde angekündigt, dass für die an der Börse gehandelten Aktien geplant ist, einen Squeeze-out durchzuführen.

Ausblick

Der Umsatz in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2006/07 lag bedingt durch die Verlagerung von geplanten Auslieferungen des Monats Januar über denen des Vorjahres. Ohne Berücksichtigung dieses Effektes zeichnet sich eine Stagnation ab. Auch für die zweite Jahreshälfte wird aufgrund der stagnierenden Auftragseingänge kein bedeutender Anstieg erwartet. Nachdem im vergangenen Geschäftsjahr das Lizenzeinkommen rückläufig war, werden wir mit unserem Lizenznehmer für Kosmetikartikel und Parfum Maßnahmen veranlassen, diese Entwicklung umzukehren. Insgesamt wird das Geschäftsjahr aber aufgrund der zeitlich verzögerten Auswirkung der Restrukturierung und der damit verbundenen Kosteneffizienz zu einem deutlich verbesserten Jahresergebnis und zu einem ausgeglichenen EBITDA führen. Unter den neuen Eigentumsverhältnissen wird der Konzern die strategische Expansion und das Ziel zur Rückkehr zum profitablen Wachstum weiterverfolgen. Die nachgewiesene Erfahrung von Change Capital Partners im Retailbereich in Verbindung mit den Stärken des JIL SANDER Managements wird sicherstellen, dass dies so schnell wie möglich erreicht wird.

Hamburg, im Mai 2006

Corporate Governance

Corporate Governance Bericht Entsprechenserklärung gemäß §161 AktG

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CORPORATE GOVERNANCE

Corporate Governance Bericht

Der Vorstand und der Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft sind im Sinne von §161 des deutschen Aktiengesetzes verpflichtet, jährlich zu erklären, dass ihre Gesellschaft die Empfehlungen in den deutschen Corporate Governance Richtlinien in der geltenden Fassung erfüllt und erfüllt hat. Ferner ist jede Gesellschaft verpflichtet, mitzuteilen, welche dieser Empfehlungen sie nicht erfüllt hat oder nicht erfüllen wird. Der Aufsichtsrat und der Vorstand eines Unternehmens der Größe und der Struktur der JIL SANDER AG tragen im Sinne der Corporate Governance Richtlinien als ein mittelständisches Unternehmen der Tatsache Rechnung, dass nur eine geringe Anzahl an Vorzugsaktien an der Börse gehandelt werden. Die JIL SANDER AG legt größten Wert auf ein professionelles und verantwortungsvolles Management des Unternehmens, wie in der offenen Diskussion und der engen Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand nachgewiesen, und teilt die klaren Prinzipien hinsichtlich der Unternehmensorganisation, die in den deutschen Corporate Governance Richtlinien enthalten sind und den inländischen und ausländischen Anlegern ein hohes Maß an Transparenz bieten. Die Festlegung angemessener Corporate Governance Richtlinien ist ein kontinuierlicher Prozess, der einer konstanten Verbesserung unterliegt durch Einführung neuer Gesetze und Normen. Folglich arbeiten der Vorstand und der Aufsichtsrat an der kontinuierlichen Entwicklung und Verbesserung ihrer eigenen Corporate Governance Prinzipien.

JIL SANDER Aktiengesellschaft Der Aufsichtsrat

Der Vorstand

CORPORATE GOVERNANCE

Entsprechenserklärung gemäß §161 AktG

Aufsichtsrat und Vorstand der JIL SANDER AG erklären gemäß §161 Aktiengesetz: Die JIL SANDER AG hat den Empfehlungen der Regierungskommission „Deutscher Corporate Governance Kodex“ in ihrer jeweils geltenden Fassung vom 21. Mai 2003 bzw. 2. Juni 2005 seit der letzten Entsprechenserklärung mit folgenden Ausnahmen entsprochen: Für die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates ist auf PRADA Konzernebene eine D&O-Versicherung abgeschlossen worden, die eine Selbstbeteiligung nur in einigen Ländern vorsieht. Die Gesellschaft wird von einem Alleinvorstand geleitet. Der Aufsichtsrat, der aus drei Mitgliedern besteht, hat keine Ausschüsse gebildet. Der Antrag auf gerichtliche Bestellung zweier dem Mehrheitsaktionär nahestehender Aufsichtsratsmitglieder wurde nicht bis zur nächsten Hauptversammlung befristet. Die Vergütung der Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder wird im Anhang zum Konzernabschluss jeweils nicht individualisiert ausgewiesen. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder enthält keine erfolgsorientierte Vergütung. Ein Zwischenbericht wird nur zum 31. Juli des Jahres als Halbjahresabschluss veröffentlicht. Die der Hauptversammlung zu erstattenden Berichte und Unterlagen werden den Vorschriften des Aktiengesetzes entsprechend den Aktionären bereitgestellt. Im Hinblick auf die beschränkte Anzahl an der Börse notierter Aktien der JIL SANDER AG verwendet die Gesellschaft das Internet nicht als Kommunikationsmittel gegenüber den Aktionären und der übrigen interessierten Öffentlichkeit, sondern bedient sich in den gesetzlich geregelten Fällen von Mitteilungspflichten anderer, angemessener Kommunikationsmedien. Die Gesellschaft hat angesichts der besonderen Aktionärsstruktur keinen Vertreter für die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts der Aktionäre bestellt. Ein „Finanzkalender“ wird nicht publiziert. Die JIL SANDER AG wird den Empfehlungen der Regierungskommission „Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom 2. Juni 2005 mit folgenden Ausnahmen entsprechen: Für die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates ist eine D&O-Versicherung abgeschlossen worden, die eine Selbstbeteiligung nur in einigen Ländern vorsieht. Der Aufsichtsrat, der aus drei Mitgliedern besteht, hat keine Ausschüsse gebildet. Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen, der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft im Jahr 2006 vorzuschlagen, auch in den Konzernabschlüssen für die

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36

CORPORATE GOVERNANCE

Geschäftsjahre 2006/2007 bis 2010/2011 die Vergütung des Vorstandes nicht individualisiert offen zu legen. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wird im Anhang zum Konzernabschluss nicht individualisiert ausgewiesen. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder enthält keine erfolgsorientierte Vergütung. Dem Aufsichtsrat gehören zwei dem Mehrheitsaktionär nahestehende Mitglieder an. Ein Zwischenbericht wird nur zum 31. Juli des Jahres als Halbjahresabschluss veröffentlicht. Die der Hauptversammlung zu erstattenden Berichte und Unterlagen werden den Vorschriften des Aktiengesetzes entsprechend den Aktionären bereitgestellt. Im Hinblick auf die beschränkte Anzahl an der Börse notierter Aktien der JIL SANDER AG verwendet die Gesellschaft das Internet nicht als Kommunikationsmittel gegenüber den Aktionären und der übrigen interessierten Öffentlichkeit, sondern bedient sich in den gesetzlich geregelten Fällen von Mitteilungspflichten anderer, angemessener Kommunikationsmedien. Die Gesellschaft wird angesichts der besonderen Aktionärsstruktur keinen Vertreter für die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts der Aktionäre bestellen. Ein „Finanzkalender“ wird nicht publiziert.

JIL SANDER Aktiengesellschaft Der Aufsichtsrat

Der Vorstand

Mit den einfachsten Kleidungsstücken – schmeichelnden Mänteln, leichten Jacken, weißen Hemden und engen Hosen – erreichte Raf Simons das Publikum in seiner ersten Jil Sander Show. Der belgische Herrenmodedesigner hatte sich gefragt, was das Wesen der Damenbekleidung im neuen Jahrtausend sei. Seine Antwort war die Kreation von sinnlicher Nüchternheit und üppiger Bescheidenheit. Und seine Debütshow war ein Siegestreffer, besonders eingedenk dessen, dass Simons sich damit zum ersten Mal in das Terrain der Damenmode wagte und er eine Marke übernommen hat, die von der Eminenz des „Woman-to-Woman“-Designs gegründet worden war. I N T E R N AT I O N A L H E R A L D T R I B U N E

Konzernabschluss

Konzern Gewinn- und Verlustrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalspiegel

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KONZERNABSCHLUSS

Konzern Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Februar 2005 bis 31. Januar 2006 und für den Zeitraum vom 1. Januar 2004 bis 31. Januar 2005

Anhang

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

Umsatzerlöse

20

130.394

153.096

Umsatzkosten

21

–70.150

–85.517

60.244

67.579

Rohmarge Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

22

–90.799

–95.061

Erträge aus dem Verkauf von Gegenständen des Anlagevermögens

23

313

10

Restrukturierungsaufwand

24

–7.827

–1.129

–38.069

–28.601

Betriebsergebnis Finanzergebnis

25

Ergebnis vor Steuern Steuern Konzernjahresfehlbetrag

26

–1.868

–2.279

–39.937

–30.880

2.662

1.270

–37.275

–29.610

2005/06

2004/05

Konzernjahresfehlbetrag (T Euro)

–37.275

–29.610

Gewogener Mittelwert der Anzahl der emittierten Stammaktien

250.000

250.000

Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie in Euro

–149.10

–118,44

Die Bilanzierungsgrundsätze und die folgenden Anmerkungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Konzernabschlusses.

KONZERNABSCHLUSS

Konzernbilanz zum 31. Januar 2006 und 31. Januar 2005

Anhang

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

2.510

5.724

Aktiva Umlaufvermögen Liquide Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

6

12.238

17.680

Vorratsvermögen

7

25.665

32.137

Sonstiges kurzfristiges Vermögen

8

12.735

13.511

53.148

69.052

9

20.801

36.090

Immaterielle Vermögenswerte

10

11.675

15.369

Beteiligungen an verbundenen Unternehmen

11

26

26

Aktive latente Steuern

26

5.873

6.048

Sonstiges langfristiges Vermögen

11

5.427

4.490

Gesamtsumme des kurzfristigen Vermögens Langfristiges Vermögen Sachanlagen

Gesamtsumme des langfristigen Vermögens

43.802

62.023

Bilanzsumme Aktiva

96.950

131.075

Passiva Kurzfristige Verbindlichkeiten Überziehungskredite und kurzfristige Darlehen

12

0

3.977

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

13

26.322

24.778

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

14

61.281

56.007

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

15

8.687

8.536

96.290

93.298

16

3.252

794

Sonstige Rückstellungen

17

2.626

232

Passive latente Steuern

26

4.484

7.650

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten

18

7.498

8.412

17.860

17.088

114.150

110.386

6.500

6.500

23.309

23.309

Gesamtsumme der kurzfristigen Verbindlichkeiten Langfristige Verbindlichkeiten Rückstellung für Abfindungszahlungen

Gesamtsumme der langfristigen Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gesamt Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Konzernbilanzverlust

19

–40.853

–3.267

–6.156

–5.853

Eigenkapital gesamt

–17.200

20.689

Bilanzsumme Passiva

96.950

131.075

Währungsausgleichsposten

Die Bilanzierungsgrundsätze und die folgenden Anmerkungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Konzernabschlusses.

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42

KONZERNABSCHLUSS

Konzern-Kapitalflussrechnung gemäß IAS 7 für den Zeitraum vom 1. Februar 2005 bis 31. Januar 2006 und für den Zeitraum vom 1. Januar 2004 bis 31. Januar 2005

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit: Konzernjahresfehlbetrag

–37.275

–29.610

Abschreibung materieller und immaterieller Vermögenswerte

18.244

9.259

Latente Steuern

–2.991

–1.400

Cash Earnings

–22.022

–21.751

Gewinn aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens

–313

–10

Sonstige Rückstellungen

2.394

–20

Rückstellungen für Abfindungszahlungen

2.458

53

100

–224

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

5.442

–3.953

Vorratsvermögen

6.472

5.769

Sonstiges Umlaufvermögen

3.062

–51

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

1.543

–1.666

151

–268

Sonstiges langfristiges Vermögen

–937

689

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten

–915

1.435

–2.563

–19.997

389

39

–1.332

–1.852

Unrealisierte Kursgewinne/-verluste Änderungen bei folgenden Positionen:

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Cashflow aus der Investitionstätigkeit: Zahlungseingänge aufgrund von Anlageabgängen Sachanlagen Immaterielle Vermögenswerte Cashflow aus der Investitionstätigkeit

–60

–231

–1.003

–2.054

1.297

–3.326

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit: Auszahlungen für die Tilgung von (Finanz-)Krediten Dividenden

–312

–156

Bareinlage

0

20.000

985

16.518

–2.581

–5.533

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode

5.724

10.921

Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds

–633

336

Finanzmittelfonds am Ende der Periode

2.510

5.724

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds

Die Kapitalflussrechnung wird unter Anhangsangabe 28 erläutert.

KONZERNABSCHLUSS

Konzern-Eigenkapitalspiegel

Anzahl emittierter Aktien

Stand am 01.01.2004

250.000

Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklage

Währungsausgleichsposten

Konzernbilanzverlust

Eigenkapital insgesamt

T Euro

T Euro

T Euro

T Euro

T Euro

6.500

18.088

–5.760

–8.280

10.548

–156

–156

Dividendenausschüttung Erhöhung der Kapitalrücklage

40.000

Entnahme aus der Kapitalrücklage

40.000

–34.779

Währungskursdifferenzen

34.779 –93

Konzernjahresfehlbetrag Stand am 31.01.2005

250.000

6.500

23.309

–5.853

Dividendenausschüttung

0 –93

–29.610

–29.610

–3.267

20.689

–311

–311

Erhöhung der Kapitalrücklage

0

Entnahme aus der Kapitalrücklage

0

Währungskursdifferenzen

–303

Konzernjahresfehlbetrag Stand am 31.01.2006

250.000

6.500

Das Eigenkapital wird unter Anhangsangabe 19 erläutert.

23.309

–6.156

–303 –37.275

–37.275

–40.853

–17.200

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Jil Sander kehrt zurück: Der neue Chefdesigner Raf Simons präsentierte in Mailand seine erste Damenkollektion. Das Publikum war begeistert. Mit der Verpflichtung des Belgiers Raf Simons ist es geglückt, der Marke Jil Sander die verloren geglaubte Perspektive wiederzugeben. D I E W E LT

Konzernabschluss

Rechnungslegung Konsolidierungsgrundsätze Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Wesentliche Investitionen und Desinvestitionen Segmentinformationen Erläuterungen zur Konzernbilanz Erläuterungen zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung Ergebnis und Dividenden je Aktie Konzern-Kapitalflussrechnung Sonstige Angaben Nahestehende Unternehmen und Organe Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Fremdwährungspositionen Konsolidierungskreis Corporate Governance

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KONZERNANHANG

Allgemeine Informationen Der Konzernabschluss des JIL SANDER Konzerns zum 31. Januar 2006 wurde in Anwendung von §315 a HGB nach den von der EU übernommenen Grundsätzen internationaler Rechnungslegung (IFRS) erstellt, die vom Ausschuss für internationale Rechnungslegung (IASB) in London herausgegeben wurden und am Bilanzstichtag Gültigkeit hatten. Die Bezeichnung „IFRS“ beinhaltet ebenfalls alle verbindlichen International Accounting Standards (IAS). Alle Auslegungen des Interpretationsausschusses für Internationale Rechnungslegung (IFRIC), die für das Geschäftsjahr 2005/06 zwingend vorgeschrieben waren, wurden ebenfalls angewandt. Im Jahr 2004 änderte die JIL SANDER AG das Geschäftsjahresende vom 31. Dezember auf den 31. Januar im Einklang mit dem Geschäftsjahr des PRADA Konzerns. Folglich beziehen sich die Vorjahresanhangangaben zum Konzernabschluss auf einen Abrechnungszeitraum von 13 Monaten im Vergleich zu zwölf Monaten im Berichtsjahr. Wesentliche Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ergeben sich nicht. Der JIL SANDER Konzern ist in der weltweiten Fertigung, in der Distribution und im Einzelhandel von Ready-to-wear, Schuhen und Accessoires für den Luxusgütermarkt tätig. Holdinggesellschaft ist die JIL SANDER Aktiengesellschaft, die in Deutschland gegründet wurde und dort ihren Sitz hat. Sitz der Gesellschaft ist Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg, Deutschland. Hauptaktionär (im Besitz von 98,5 % der Stammaktien und Vorzugsaktien) war bis April 2006 die JIL SANDER Holding GmbH, Düsseldorf. Seit April 2006 liegen diese Anteile bei der Violine S.à.r.l., Luxemburg.

KONZERNANHANG

1. Rechnungslegung Der Konzernabschluss wurde im Einklang mit IFRS erstellt. Der Konzernabschluss wurde nach dem Anschaffungskostenprinzip erstellt mit den in nachstehenden Grundsätzen der Rechnungslegung offen gelegten Ausnahmen. Der Abschluss der JIL SANDER Aktiengesellschaft und ihrer im Abschluss erfassten Tochtergesellschaften wurde, falls erforderlich, angepasst und umgegliedert, um die IFRS zu erfüllen. Bei der Erstellung des Konzernabschlusses wurde der Euro als Berichtswährung angewandt. Die Beträge wurden in Tausend Euro ausgewiesen, sofern nicht ausdrücklich anders angegeben. Bezugnahmen auf den „Konzern“ betreffen die JIL SANDER Aktiengesellschaft und ihre Tochtergesellschaften, sofern nicht ausdrücklich anders angegeben. Die im Konzernabschluss erfassten Konzernunternehmen sowie die Ergebnisse der Einzelabschlüsse sind im Kapitel „Konsolidierungskreis“ (Nr. 34) aufgeführt.

2. Konsolidierungsgrundsätze Die Aktiva und Passiva der Unternehmen, an denen der Konzern über 50 % der Stimmrechte hält oder die auf andere Weise vom Konzern beherrscht werden, werden ab dem Datum, an dem der Konzern die Beherrschung erworben hat, voll konsolidiert und ab dem Datum, an dem die Beherrschung endet, nicht länger konsolidiert. In Abweichung von dieser Unternehmenspolitik wurde die JIL SANDER Fashion GmbH, eine ruhende Gesellschaft und zu 100 % im Besitz des Konzerns, aufgrund von Unwesentlichkeit nur zu Anschaffungskosten bilanziert. Die Differenz zwischen den Anschaffungskosten von Beteiligungen an Tochtergesellschaften und dem entsprechenden Anteil am Eigenkapital wurde den Aktiva und Passiva auf der Basis ihrer Marktwerte im Erwerbszeitpunkt zugewiesen. Positive Restwerte werden als Firmenwert erfasst. Bei der Konsolidierung werden konzerninterne Transaktionen und Salden sowie Zwischengewinne aus konzerninternen Transaktionen eliminiert. Zwischenverluste werden eliminiert, sofern nicht aus der Transaktion Anzeichen einer Wertminderung des übertragenen Vermögenswertes zu entnehmen sind.

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KONZERNANHANG

Währungsumrechnung Die Abschlüsse der einzelnen ausländischen Unternehmen werden in der lokalen Währung erstellt. Bei der Umrechnung der Bilanzen wird der am Ende des Abrechnungszeitraumes geltende Wechselkurs angewandt, wohingegen bei der Gewinn- und Verlustrechnung der im Abrechnungszeitraum geltende durchschnittliche Wechselkurs angewandt wird. Umrechnungsdifferenzen, die sich bei Umrechnung der Bilanz bei Anwendung des am Beginn und des am Ende des Abrechnungszeitraumes geltenden Wechselkurses ergeben, und die Umrechnungsdifferenzen, die sich aus der Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung bei Anwendung des durchschnittlichen Wechselkurses des Abrechnungszeitraumes und dem am Ende des Abrechnungszeitraumes geltenden Wechselkurs ergeben, werden im Konzerneigenkapital im Währungsausgleichsposten ausgewiesen.

3. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Sachanlagen Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen, kalkuliert auf der Basis der wirtschaftlichen Nutzungsdauer der Vermögenswerte, ausgewiesen. Nachträgliche Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden aktiviert, wenn sie den Wert oder die wirtschaftliche Nutzungsdauer des betreffenden Vermögenswertes wesentlich erhöhen. Mietereinbauten umfassen Aufwendungen, die während der Bauphase neuer Geschäfte entstanden sind, nur insoweit, als sie für erforderlich gehalten werden, um die betreffenden Vermögenswerte in ihren betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Die Abschreibung der Sachanlagen erfolgt linear auf der Basis der folgenden Sätze:

Abschreibungssatz % Grundstücke und Gebäude Anlagen und Fertigungseinrichtungen Einbauten in gemietete Räume Betriebs- und Geschäftsausstattung Sonstige Vermögensgegenstände/geringwertige Vermögensgegenstände

2,5 bis 4 10 bis 20 10 oder höher 10 bis 20 20 bis 100

KONZERNANHANG

Wenn Vermögensgegenstände stillgelegt oder veräußert werden, werden die historischen Anschaffungsoder Herstellungskosten und die kumulierte Abschreibung als Abgang gezeigt. Daraus resultierende Gewinne oder Verluste werden in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen.

Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte umfassen Warenzeichen, Geschäftswerte, Lizenzen und weitere Rechte, die von Dritten erworben wurden. Ein Kundenstamm wird zum Anschaffungspreis oder zu dem beim Kauf zugewiesenen Wert ausgewiesen und nach der linearen Abschreibungsmethode im Zeitraum von 15 Jahren (der geschätzten wirtschaftlichen Nutzungsdauer) abgeschrieben. Warenzeichen werden zu den Anschaffungskosten oder zum zugewiesenen Wert zum Zeitpunkt des Erwerbs ausgewiesen und beinhalten die Kosten der Warenzeicheneintragung in den verschiedenen Ländern, in denen der Konzern tätig ist. Die Warenzeichen werden über einen Zeitraum von zehn Jahren linear abgeschrieben. Die Lizenzen umfassen IT-Projekte, Software und Kosten, die bei Rückkauf oder frühzeitiger Beendigung der Lizenzen entstehen, die vormals von dritten Parteien erteilt worden sind. IT-Projekte umfassen die Kosten für den Erwerb von Lizenzen sowie Kosten, die im Rahmen ihrer Entwicklung und Installation entstanden sind. Lizenzen werden auf der Basis ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Geschäftswerte entsprechen den Aufwendungen, die bei Abschluss von Mietverträgen für Einzelhandelsgeschäfte entstanden sind. Diese Kosten werden während der Mietdauer oder innerhalb von zehn Jahren (je nachdem, welches der kürzere Zeitraum ist) abgeschrieben. Die immateriellen Vermögenswerte werden linear zu folgenden Sätzen abgeschrieben:

Abschreibungssatz % Kundenstamm

6,7

Warenzeichen

10

Geschäftswerte Lizenzen Sonstige immaterielle Vermögenswerte

10 oder höher 20 bis 33 20 bis 100

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50

KONZERNANHANG

Die Prüfung der Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten wird jährlich durchgeführt. Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Liquide Mittel Liquide Mittel werden in der Bilanz zu ihren Nennwerten ausgewiesen. Liquide Mittel beinhalten den Barbestand, Bank- und Einlagenkonten.

Verbindlichkeiten und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen tragen keine Zinsen und werden zum ursprünglichen Rechnungsbetrag, abzüglich Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen auf der Basis einer Überprüfung aller am Jahresende ausstehenden Beträge, ausgewiesen. Zweifelhafte Forderungen werden abgeschrieben bzw. wertberichtigt. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zum Nennwert ausgewiesen. Auf ausländische Währungen lautende Transaktionen werden mit dem zum Datum der Transaktion geltenden Wechselkurs gebucht. Am Bilanzstichtag werden die auf ausländische Währung lautenden Transaktionen zu dem am Bilanzstichtag geltenden Wechselkurs umgerechnet. Aus der Umrechnung resultierende unrealisierte Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Vorratsvermögen Rohmaterialien, Halbfertigerzeugnisse und Fertigerzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder, falls niedriger, zum realisierbaren Marktwert ausgewiesen. Die Kosten werden auf der Basis des gewogenen Durchschnitts bestimmt. Der Wert der Halbfertigerzeugnisse und der Fertigerzeugnisse beinhaltet die relevanten Fertigungsgemeinkosten. Wertberichtigungen für überschüssige und obsolete Bestände und für Nachlässe im Verkaufspreis werden vorgenommen.

Bankdarlehen Verzinsliche Bankdarlehen und Überziehungskredite werden zum Rückzahlungsbetrag ausgewiesen. Finanzierungskosten einschließlich der bei Abschluss oder Rückzahlung zu zahlenden Prämien werden in der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Prinzip der Periodenabgrenzung bei Anwendung der Effektivzinsmethode ausgewiesen und zum Buchwert des Finanzierungsinstruments addiert, sofern sie nicht im Zeitraum ihres Entstehens beglichen werden.

KONZERNANHANG

Abfindungszahlungen Die Mitarbeiter des Konzerns erhalten Abfindungszahlungen im Sinne geltender Gesetze oder nach den Gebräuchen der Länder, in denen der Konzern tätig ist. Die Verpflichtungen des Konzerns werden durch individuelle Kalkulationen oder auf Basis von Einzelverträgen ermittelt und sind durch angemessene Rückstellungen abgedeckt.

Rückstellungen Rückstellungen werden ausgewiesen, wenn der Konzern aufgrund vergangener Ereignisse eine gesetzliche oder unterstellte Verpflichtung hat und wenn es wahrscheinlich ist, dass für die Regelung der Verpflichtung ein Abfluss von Ressourcen erforderlich sein wird, und eine zuverlässige Schätzung des Betrages möglich ist. Wenn der Konzern erwartet, dass eine Rückstellung erstattet wird, beispielsweise im Rahmen eines Versicherungsvertrages, dann wird die Rückerstattung als ein separater Vermögenswert erfasst, jedoch nur, wenn die Rückerstattung so gut wie sicher ist.

Ertragsteuern Die Rückstellungen für Ertragsteuern basieren auf den steuerpflichtigen Erträgen jeder konsolidierten Einheit gemäß den jeweils geltenden Steuergesetzen. Latente Steuern werden auf der Basis temporärer Differenzen zwischen dem Wert der Aktiva und Passiva, die in den Abschlüssen der einzelnen Unternehmen ausgewiesen werden, und denjenigen, die zu Steuerzwecken ausgewiesen werden, bei Anwendung der Steuersätze kalkuliert, die in den verschiedenen Ländern der Konzernunternehmen gelten. Aktive latente Steuern (einschließlich derjenigen auf steuerliche Verlustvorträge) werden insoweit ausgewiesen, als wahrscheinlich ist, dass ausreichend steuerpflichtige Ergebnisse in den Tochtergesellschaften zur Nutzung dieser aktiven latenten Steuern erzielt werden. Die vorstehend beschriebenen Bilanzierungsgrundsätze werden unter der Annahme angewandt, dass die geltenden Steuergesetze weiterhin Gültigkeit haben und dass jede Gesellschaft weiterhin nach den entsprechenden lokalen Steuergesetzen tätig sein wird.

Erfassung von Erträgen Erträge aus dem Verkauf von Produkten werden bei Übergang des Risikos und Übertragung der Eigentumsrechte an eine dritte Partei berücksichtigt. Lizenzerlöse werden auf der Basis von Verkäufen ausgewiesen, die von den Lizenznehmern im Sinne der Vertragsbedingungen vorgenommen werden.

51

52

KONZERNANHANG

Umsatzkosten Die Kosten der umgesetzten Leistung werden im gleichen Zeitraum ausgewiesen, in dem die Erträge aus Verkäufen ausgewiesen werden. Andere Erträge und Aufwendungen werden im jeweiligen Zeitraum erfasst, in dem sie anfallen.

Kosten bei Eröffnung von Geschäften Die im Zeitraum vor der Eröffnung eines neuen oder umgestalteten Einzelhandelsgeschäfts entstehenden Kosten werden mit Ausnahme der Mietkosten zum Zeitpunkt ihres Entstehens der Konzern Gewinn- und Verlustrechnung belastet. Die Mietkosten werden in Verbindung mit den Mietereinbauten aktiviert. Nach Aufgabe eines Geschäfts wird der Buchwert der entsprechenden Investitionen in die Ausstattung und die genannten Einbauten nach Abzug des zu erwartenden erzielbaren Erlöses in der Gewinn- und Verlustrechnung ergebniswirksam berücksichtigt.

Entwicklungskosten Kosten, die während der Entwicklung einer neuen Kollektion entstehen, beispielsweise die Kosten des Creative Director, werden aktiviert und über den Zeitraum des Verkaufs der entsprechenden Kollektion in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Rechnungslegung für derivative Finanzinstrumente und Hedging-Aktivitäten Derivative Finanzinstrumente werden in der Bilanz zunächst zum Abschlusspreis ausgewiesen. Anschließend wird der Marktwert erneut geschätzt. Die Buchung des daraus resultierenden Gewinns oder Verlusts hängt von der Art des Postens ab, der abgesichert wird. Am Datum, an dem ein derivativer Vertrag geschlossen wird, ordnet der Konzern ein Derivativ entweder der Absicherung des Marktwertes bestimmter ausgewiesener Aktiva oder Passiva (Fair Value Hedge) oder der Absicherung einer prognostizierten Transaktion oder einer festen Verpflichtung zu. Änderungen des Marktwertes von derivativen Instrumenten, die als Fair Value Hedge bezeichnet werden und die Voraussetzungen dafür erfüllen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung zusammen mit Änderungen im Marktwert der abgesicherten Aktiva und Passiva, die dem abgesicherten Risiko zugewiesen wurden, ausgewiesen.

KONZERNANHANG

Änderungen im Marktwert von derivativen Instrumenten, die als Cashflow Hedge bezeichnet werden und die Voraussetzungen dafür erfüllen, werden im Eigenkapital ausgewiesen. Bestimmte derivative Instrumente bzw. Transaktionen bieten zwar effektive wirtschaftliche Absicherungen im Rahmen des Risikomanagements des Konzerns, erfüllen jedoch nicht die Voraussetzungen für eine Bilanzierung der Erfolgs- und Verlustbeiträge aus Absicherungsgeschäften im Sinne spezifischer Richtlinien in IAS 39. Änderungen im Marktwert derivativer Instrumente, die die Voraussetzungen für die genannte Bilanzierung im Sinne von IAS nicht erfüllen, werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Der Marktwert von Wechselkurssicherungsgeschäften wird mit Hilfe der am Bilanzstichtag im Devisenterminmarkt geltenden Kurse bestimmt.

Anwendung von Schätzungen Die Erstellung des Konzernabschlusses im Einklang mit den IFRS erfordert die Anwendung von Schätzungen und Annahmen im Hinblick auf bestimmte Arten von Aktiva, Passiva, Erträgen und Aufwendungen. Diese Annahmen beziehen sich vorwiegend auf nicht abgeschlossene Transaktionen und Ereignisse am Ende des Geschäftsjahres. Folglich können die tatsächlichen Ergebnisse von den geschätzten Beträgen abweichen.

4. Wesentliche Investitionen und Desinvestitionen Im Geschäftsjahr 2005/06 wurden der Flagshipstore in London, der Showroom in Hamburg sowie das Outlet in Metzingen geschlossen. Die verbliebenen Restbuchwerte wurden als Abschreibungen in dem vorliegenden Konzernabschluss berücksichtigt.

53

54

KONZERNANHANG

5. Segmentinformationen Die primären Segmentdaten der Gruppe nach geographischen Bereichen, basierend auf dem Standort von Kunden, sind nachstehend aufgeführt. Die Beträge sind in Tausend Euro angegeben. Die Erträge, Kosten und die Passiva und Aktiva insgesamt zwischen den Segmenten wurden in den nachstehend aufgeführten Primärsegmentdaten eliminiert. Was die Ertragsdaten für die Segmenttypen nach Produktlinien und nach Verteilernetz anbetrifft, beziehen wir uns auf den jeweiligen Abschnitt im Konzernlagebericht.

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

Europa Umsatzerlöse Betriebsergebnis Aktiva Investitionen Abschreibung

69.075

86.302

–24.842

–14.625

54.235

83.459

195

788

13.566

5.529

103.650

101.650

25.985

29.298

–10.869

–10.667

19.206

20.516

Investitionen

1.123

1.280

Abschreibung

3.263

1.831

Verbindlichkeiten

9.439

7.468

Umsatzerlöse

35.334

37.496

Betriebsergebnis

–2.358

–3.309

Aktiva

23.783

27.100

74

25

Abschreibung

1.415

1.897

Verbindlichkeiten

1.296

1.268

Umsatzerlöse

130.394

153.096

Betriebsergebnis

–38.069

–28.601

96.950

131.075

Verbindlichkeiten Amerika Umsatzerlöse Betriebsergebnis Aktiva

Fernost

Investitionen

Gesamtergebnis

Aktiva Investitionen

1.392

2.093

Abschreibung

18.244

9.257

Verbindlichkeiten

114.150

110.386

KONZERNANHANG

Umsätze mit anderen Segmenten Die Umsätze mit anderen Segmenten der JIL SANDER AG und JIL SANDER Italia S.p.A., an die einzelnen Retailgesellschaften des JIL SANDER Konzerns und an die JIL SANDER KK als Vertriebsunternehmen des japanischen Marktes betrugen: Europa € 34,6 Mio. (Vorjahr € 30,0 Mio.), Asien € 12,9 Mio. (Vorjahr € 16,5 Mio.) und Amerika € 5,4 Mio. (Vorjahr € 6,0 Mio.), wobei sich die Umsätze des Vorjahres auf eine 13-monatige Periode beziehen.

Erläuterungen zur Konzernbilanz 6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

14.261

18.997

Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen

–2.023

–1.317

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

12.238

17.680

Die Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen beziehen sich vorwiegend auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Vertriebsunternehmen des Konzerns. Die Wertberichtigung wird unter Berücksichtigung der Risiken in Bezug auf nicht beitreibbare Forderungen regelmäßig angepasst. Die Veränderung ist nachstehend aufgeführt:

Stand zum 01. 02. Wechselkursdifferenzen Erhöhung (Minderung), netto Gesamtergebnis Stand zum 31. 01.

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

–1.317

–1.104

1

0

–707

–213

–706

–213

–2.023

–1.317

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen in Höhe von T€ 303 an verbundene Unternehmen (Vorjahr T€ 432) enthalten.

55

56

KONZERNANHANG

7. Vorratsvermögen

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

4.995

9.671

Halbfertigerzeugnisse

2.260

3.780

Fertigerzeugnisse

23.765

27.828

Wertberichtigungen für obsolete und schwer verkäufliche Waren

–5.693

–10.302

Anzahlungen an Lieferanten

149

0

Unterwegs befindliche Waren

189

1.160

25.665

32.137

Vorratsvermögen

Halbfertigerzeugnisse beziehen sich auf die in der Produktion in der JIL SANDER AG und JIL SANDER Italia S.p.A. und in den Einrichtungen der Tochtergesellschaften befindlichen Materialien. Materialien, die für die Verwendung in der Fertigung an Subunternehmer gesandt werden, sind als Teil der Rohmaterialien inbegriffen. Die Wertberichtigungen für obsolete und schwer verkäufliche Bestände sind wie folgt:

Stand zum 01. 02. Wechselkursdifferenzen Erhöhung (Minderung) Stand zum 31. 01.

Rohmaterialien T Euro

Fertigerzeugnisse T Euro

Gesamtergebnis T Euro

–5.275

–5.027

–10.302

0

91

91

3.081

1.436

4.517

–2.194

–3.500

–5.694

KONZERNANHANG

8. Sonstiges kurzfristiges Vermögen

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

Umsatz-, Ertrag- und sonstige Steuerforderungen

4.963

5.632

Grundstücke und Gebäude zum Verkauf

2.286

0

Anzahlungen und Rechnungsabgrenzung

1.182

1.534

Lizenzforderungen

1.782

1.703

Aktivierte Kosten für Fotoshooting und Fashionshows

0

2.177

1.640

1.935

Depositen

341

87

Übriges Umlaufvermögen

541

355

Aktivierte Entwicklungskosten

Kurzfristige Finanzaktiva Gesamtsumme des sonstigen Umlaufvermögens

0

88

12.735

13.511

Die Anzahlungen und Rechnungsabgrenzungen beziehen sich auf Anzahlungen für unterschiedliche Dienstleistungen und enthalten vorausgezahlte Mieten in Höhe von € 1,0 Mio. Bei den Grundstücken und Gebäuden zum Verkauf handelt es sich um das Objekt Ellerau, das aufgrund der Betriebsschließung der JIL SANDER Women’s Wear GmbH nicht mehr für betriebliche Zwecke genutzt wird, und daher aus den Sachanlagen in das sonstige kurzfristige Vermögen umgegliedert wurde. Verkaufsverhandlungen wurden bereits aufgenommen. Es erfolgte eine Abwertung des Objekts auf den Marktwert. Das übrige kurzfristige Vermögen bezieht sich im Wesentlichen auf Vorschüsse an Mitarbeiter und sonstige Vorauszahlungen an Lieferanten. Das übrige kurzfristige Vermögen umfasst Forderungen an verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 336 (Vorjahr T€ 44).

57

58

KONZERNANHANG

9. Sachanlagen Die Buchwerte der Sachanlagen sind nachstehend aufgeführt:

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

0

4.095

126

230

Einbauten in gemietete Räume

18.940

28.987

Betriebs-/Geschäftsausstattung

1.623

2.566

112

202

0

10

20.801

36.090

Grundstücke und Gebäude Anlagen und Fertigungseinrichtungen

Sonstige Einrichtungen Geleistete Anzahlungen Gesamtergebnis

Die historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten der Sachanlagen veränderten sich wie folgt:

Stand 31.01.05 T Euro

Zugänge

Abgänge T Euro

Kursdifferenzen T Euro

Umgliederung T Euro

Stand 31.01.06 T Euro

T Euro

Grundstücke und Gebäude

6.185

0

0

0

–6.185

0

Anlagen und Fertigungseinrichtungen

3.168

19

–69

0

0

3.118

Einbauten in gemietete Räume

55.028

989

–14.243

1.073

0

42.847

Betriebs-/Geschäftsausstattung

10.082

269

–79

131

0

10.403

1.465

55

–186

24

0

1.358

10

0

–10

0

0

0

75.938

1.332

–14.587

1.228

–6.185

57.726

Sonstige Einrichtungen Geleistete Anzahlungen Gesamtergebnis

KONZERNANHANG

Die kumulierten Abschreibungen veränderten sich wie folgt:

Stand 31.01.05 T Euro

Zugänge

Abgänge

Umgliederung

T Euro

Kursdifferenzen T Euro

Stand 31.01.06 T Euro

T Euro

Gebäude

2.090

1.809

0

0

–3.899

0

Anlagen und Fertigungseinrichtungen

2.938

116

–62

0

0

2.992

Einbauten in gemietete Räume

26.041

11.758

–14.244

352

0

23.907

Betriebs-/Geschäftsausstattung

7.516

1.269

–64

59

0

8.780

Sonstige Einrichtungen

1.263

143

–179

19

0

1.246

Gesamtergebnis

39.848

15.095

–14.549

430

–3.899

36.925

Nettobuchwert

36.090

–13.763

–38

798

–2.286

20.801

Die Zugänge bei den Einbauten in gemietete Räume und bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung beziehen sich vorwiegend auf Aufwendungen in Verbindung mit der Erschließung des Einzelhandelsnetzes des Konzerns, insbesondere auf die Fertigstellung des Showrooms der JIL SANDER America Inc. in New York. Die Abgänge resultieren im Wesentlichen aus der Schließung des Shops in London, der Schließung des Showrooms in Hamburg sowie des Outlets in Metzingen. Des Weiteren wurden aufgrund der nicht mehr gegebenen Werthaltigkeit Mietereinbauten im nicht genutzten Shop in San Francisco abgeschrieben. Ebenso wurde das nicht mehr für eigene betriebliche Zwecke genutzte Objekt in Ellerau auf den Marktwert abgeschrieben. Das Objekt Ellerau wurde aufgrund der Verkaufsabsicht in das sonstige kurzfristige Vermögen umgegliedert.

10. Immaterielle Vermögenswerte Die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte sind nachstehend aufgeführt:

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

11.403

13.224

59

1.241

Lizenzen/Franchise

140

736

Entwicklungskosten

0

0

Kundenstamm Geschäftswerte

Sonstige immaterielle Vermögenswerte Gesamt

73

168

11.675

15.369

59

60

KONZERNANHANG

Die Anschaffungs- und Herstellungskosten entwickelten sich wie folgt:

T Euro

Kursdifferenzen T Euro

Umgliederung T Euro

Stand 31.01.06 T Euro

0

0

–921

0

17.249

3.094

0

–1.849

141

0

1.386

Lizenzen/Franchise

16.503

60

–145

0

86

16.504

Entwicklungskosten

350

0

–350

0

0

0

Kundenstamm Geschäftswerte

Sonstige immaterielle Vermögenswerte Gesamtergebnis

Stand 31.01.05 T Euro

Zugänge

Abgänge

T Euro

18.170

168

0

0

0

–86

82

38.285

60

–2.344

–780

0

35.221

Zugänge

Abgänge

T Euro

T Euro

Kursdifferenzen T Euro

Umgliederung T Euro

Stand 31.01.06 T Euro

Die kumulierten Abschreibungen entwickelten sich wie folgt:

Stand 31.01.05 T Euro Kundenstamm

4.946

1.150

0

–251

0

5.845

Geschäftswerte

1.853

1.268

–1.849

58

0

1.330

Lizenzen/Franchise

15.767

704

–107

0

0

16.363

Entwicklungskosten

350

0

350

–20

0

0

0

28

0

–20

0

8

Gesamtergebnis

22.916

3.149

–2.306

–213

0

23.546

Buchwert

15.369

–3.089

–38

–567

0

11.675

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Der Kundenstamm bezieht sich auf den Rückkauf eines Distributionsrechts, das Teil eines Geschäftsübertragungsvertrages zwischen JIL SANDER Japan KK und dem früheren Großhändler Mitsui/San Frers war. Der Abgang von Geschäftswerten betrifft den nicht genutzten Shop in San Francisco. Der Abgang von Lizenzen betrifft die Ausbuchung von nicht mehr genutzter Software.

KONZERNANHANG

11. Beteiligungen und sonstige langfristige Vermögenswerte Die Beteiligungen betreffen die JIL SANDER Fashion GmbH (vormals: JIL SANDER Arkaden Verwaltungsgesellschaft mbH), die nicht konsolidiert ist, da weder die Größe noch das Geschäft für den JIL SANDER Konzern von Relevanz ist. Die Buchwerte der sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

Kautionen

2.863

2.999

Steuerforderungen

2.564

1.491

Gesamt

5.427

4.490

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

2.843

2.973

0

21

20

5

2.863

2.999

Restlaufzeit 1 bis 2 Jahre

72

232

Restlaufzeit 2 bis 3 Jahre

0

0

Restlaufzeit 3 bis 4 Jahre

2.238

0

Kautionen nach Art und Ablaufdatum:

Einzelhandelsgeschäfte Büros Sonstiges Gesamt

Restlaufzeit 4 bis 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt

0

2.124

553

643

2.863

2.999

Die zu erwartenden Steuerrückerstattungen beziehen sich auf langfristige italienische Umsatzsteuerguthaben.

61

62

KONZERNANHANG

12. Banküberziehungskredite und kurzfristige Darlehen

31.01.2006 T Euro

31. 01 2005 T Euro

Banküberziehungskredite

0

1.977

Kurzfristige Darlehen

0

2.000

Gesamt

0

3.977

Die Überziehungskredite entsprechen der Inanspruchnahme von Kreditlinien, die von Kreditinstituten den Unternehmen des Konzerns zur Verfügung gestellt werden. Überziehungskredite sowie kurzfristige Darlehen werden in Euro bereitgestellt. Der durchschnittliche Zinssatz für Überziehungskredite während des Geschäftsjahres 2005/06 lag zwischen 2,93 % und 3,25 % (Vorjahr 3,36 % und 4,63 %) und für kurzfristige Darlehen bei 4,79 % (Vorjahr 4,63 %). Die Laufzeiten für Überziehungskredite und kurzfristige Darlehen lagen zwischen einem Monat und drei Monaten. Zum Bilanzstichtag hatte der Konzern keine Kreditlinien.

13. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von € 13,2 Mio. (Vorjahr € 10,5 Mio.).

14. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten beziehen sich auf Darlehen gewährt von der PRADA Holding NV, Amsterdam. Die Verzinsung berechnete sich nach dem 1-Monats-EURIBOR plus 1 Prozentpunkt. Im Zuge des Anteilseignerwechsels sind die Forderungen von der PRADA Holding NV an die neuen Mehrheitsaktionäre abgetreten worden.

KONZERNANHANG

15. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Ertragsteuerverbindlichkeiten Umsatzsteuer- und sonstige Steuerverbindlichkeiten Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

26

643

802

1.844

500

965

1.685

1.779

Instandhaltung

350

237

Investitionen

420

523

Aufgelaufene Prämien, Löhne und Gehälter

Zölle und Abgaben

42

52

Mietkosten und Beratungshonorare

1.969

304

Erhaltene Dienstleistungen durch PRADA Konzerngesellschaften

1.856

1.284

Übrige Verbindlichkeiten

1.037

905

Gesamt

8.687

8.536

Der beachtliche Anstieg in den Verbindlichkeiten und Abgrenzungen für Mietkosten und Beratungshonorare liegt in der Umgliederung von Verbindlichkeiten aus linearisierten Mieten aus dem langfristigen in den kurzfristigen Bereich. Dies erfolgte in Bezug auf die abgegrenzte linearisierte Miete für den Shop in Paris, dessen Verlagerung im laufenden Geschäftsjahr erfolgen soll. Der umgegliederte Betrag entspricht € 1,2 Mio., der vergleichbare Wert des Vorjahres € 1,3 Mio. Der Rückgang der Umsatz- und sonstigen Steuerverbindlichkeiten beruht auf einer Umgliederung in die Steuerrückstellungen. Der umgegliederte Betrag entspricht € 1,2 Mio. und entfällt überwiegend auf Feststellungen aus in Vorjahren durchgeführten Lohnsteueraußenprüfungen. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von € 1,9 Mio. (Vorjahr € 1,3 Mio.) für erbrachte Dienstleistungen.

63

64

KONZERNANHANG

16. Rückstellung für Abfindungszahlungen Die Rückstellung für Abfindungszahlungen für ausscheidendes Personal entwickelte sich wie folgt:

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

794

741

Zugänge

2.640

358

Verbrauch

–165

–305

–17

0

3.252

794

Stand zum 01. 02.

Kursdifferenzen Stand zum 31. 01.

In einigen Unternehmen des Konzerns werden Mitarbeitern bei Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses Abfindungen bezahlt. Die Rückstellungen entsprechen dem aktuellen Wert der Verbindlichkeiten des Konzerns gegenüber Mitarbeitern nach Abzug von Vorauszahlungen. Der Zugang zur Rückstellung betrifft im Wesentlichen Zuführungen für Abfindungen an Mitarbeiter der JIL SANDER AG, die im Rahmen der Restrukturierung freigesetzt wurden.

17. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

Restrukturierung

Andere Rückstellungen T Euro

Gesamt

T Euro

Laufende Rechtsfälle T Euro

Stand zum 01. 02.

40

0

192

232

Währungskursdifferenzen

30

0

2

32

Umbuchungen

0

1.211

–75

1.136

Verbrauch

0

550

100

650

Zuführungen

1.331

476

69

1.876

Stand zum 31. 01.

1.401

1.137

88

2.626

T Euro

Die Zugänge für Rückstellungen für Restrukturierungen betreffen im Wesentlichen ein Mietverhältnis der JIL SANDER America Inc. Mit dem Vermieter des nicht genutzten Shops in Beverly Hills wurde vereinbart,

KONZERNANHANG

gegen Zahlung einer Termination Fee vorzeitig aus dem Mietvertrag entlassen zu werden. Des Weiteren wurde beschlossen, das Outlet New Jersey Mitte 2006 zu schließen. Die vom Zeitpunkt der Schließung bis zum fristgemäßen Mietende zu erwartende Miete wurde zurückgestellt.

18. Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Verbindlichkeiten aus linearisierter Miete Sonstige Verbindlichkeiten Gesamt

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

7.464

8.381

34

31

7.498

8.412

Verbindlichkeiten aus linearisierter Miete Die Mietaufwendungen für Mietverträge mit vertraglich festgelegten jährlichen Mieterhöhungen werden auf linearer Basis ausgewiesen. Die auf linearer Basis ausgewiesene Miete wird wie folgt errechnet: insgesamt zu zahlende Miete dividiert durch die Laufzeit des Mietvertrages. Dies bewirkt in der Regel, dass die zu zahlende Miete niedriger ist als die in der ersten Hälfte der Laufzeit des Mietvertrages in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand gebuchte Miete. Die Differenz wird in der Bilanz als linearisierte Mietverbindlichkeit erfasst und wird aufgelöst, wenn die gezahlte Miete höher ist als die als Aufwand gebuchte Miete. Die Position ist durch Umgliederung in die kurzfristigen Verbindlichkeiten beeinflusst.

19. Eigenkapital Aktienkapital Mit Stand vom 31. Januar 2005/31. Januar 2006 betrug das ausgegebene und eingezahlte Aktienkapital der JIL SANDER AG € 6,5 Mio. – 130.000 Stammaktien und 120.000 Vorzugsaktien mit einem Nennwert von je € 26,00.

65

66

KONZERNANHANG

Kapitalrücklage Die Kapitalrücklagen wurden im vorhergehenden Geschäftsjahr im Rahmen eines Darlehensverzichts (€ 20 Mio.) und einer Bareinlage in Höhe von € 20 Mio. seitens der JIL SANDER Holding GmbH erhöht. Im Berichtsjahr erfolgten keine Zuführungen zur Kapitalrücklage.

Erläuterungen zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung 20. Umsatzerlöse Die Nettoerlöse werden vorwiegend aus dem Verkauf von Produkten nach Abzug von Rücksendungen und Rabatten erzielt. Die Umsatzerlöse beliefen sich im Abrechnungszeitraum auf € 130,4 Mio. (Vorjahr € 153,1 Mio.). Darüber hinaus beinhalten die Umsatzerlöse Lizenzerlöse, die im Jahr 2005/06 € 3,0 Mio. (Vorjahr € 3,3 Mio.) betrugen. Im Weiteren enthalten die Umsatzerlöse Umsätze mit verbundenen Unternehmen in Höhe von € 2,2 Mio. (Vorjahr € 1,4 Mio.).

21. Umsatzkosten Die Umsatzkosten enthalten den Wareneinkauf von verbundenen Unternehmen in Höhe von € 11,3 Mio. (Vorjahr € 10,8 Mio.) und Aufwendungen für bezogene Leistungen von verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 51 (Vorjahr T€ 128).

22. Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

9.668

12.237

Vertriebskosten

52.016

54.340

Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung

12.859

13.204

Kosten der Produktentwicklung

Allgemeine Verwaltungskosten

16.256

15.280

Gesamt

90.799

95.061

KONZERNANHANG

Die Vertriebskosten sind auf zwölfmonatiger Basis angestiegen. Berücksichtigt man hierbei Kosten für die Schließung des Flagshipstores in London, wobei diese Kosten überwiegend auf die Abschreibung der Mietereinbauten entfällt, ergibt sich insgesamt ein Rückgang, was bereits den Vorjahrestrend bestätigt. Weitere Verbesserungen werden für das laufende Geschäftsjahr erwartet. Die Kosten für Werbung und Verkaufsförderung gingen leicht zurück, blieben aber auf dem Niveau, das als notwendig erachtet wird, die Marke angemessen zu fördern. Die allgemeinen Verwaltungskosten enthalten unter anderem Kosten, die mit der Schließung des Showrooms in Hamburg sowie mit der Schließung des Outlets in Metzingen in Verbindung stehen. Daneben sind Kosten der Restrukturierung enthalten, die auf in Anspruch genommene Beratungsleistungen entfallen. Sofern diese Kosten unberücksichtigt bleiben, haben sich auch die allgemeinen Verwaltungskosten rückläufig entwickelt.

23. Erträge aus dem Verkauf von Gegenständen des Anlagevermögens Erträge aus dem Verkauf von Gegenständen des Anlagevermögens resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf von Einrichtungsgegenständen des Shops in London sowie aus dem Verkauf von Fahrzeugen der JIL SANDER AG und der JIL SANDER Women’s Wear GmbH.

24. Restrukturierungsaufwand Der Restrukturierungsaufwand enthält im Wesentlichen die in der JIL SANDER Women’s Wear GmbH gezahlten Abfindungen an ausgeschiedene Mitarbeiter sowie die Aufwendungen der JIL SANDER AG aus der Zuführung zur Rückstellung für Abfindungszahlungen. Des Weiteren wird hier die Zuführung zur Rückstellung für Restrukturierung gezeigt. Hierbei handelt es sich um Kosten, die für die Beendigung der Mietverträge in Beverly Hills und New Jersey aufzuwenden sind.

67

68

KONZERNANHANG

25. Finanzergebnis

2005/06 T Euro Zinsen, berechnet an verbundene Unternehmen Dritten in Rechnung gestellte Zinsen Zinsen, berechnet von verbundenen Unternehmen Zinsen für Darlehen und sonstige Verbindlichkeiten Realisierte Währungskursgewinne/-verluste

2004/05 T Euro

0

0

117

354

–1.654

–1.888

–226

–290

473

310

Unrealisierte Währungskursgewinne/-verluste

–100

224

Übrige Finanzerträge/-aufwendungen

–478

–989

–1.868

–2.279

Gesamt

Die Senkung des Zinsaufwandes ist vorwiegend auf den im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Stand an konzerninternen Darlehen sowie auf eine allgemeine Senkung der Marktzinssätze zurückzuführen. Die übrigen Finanzerträge (Aufwendungen) betreffen vorwiegend Bankprovisionen und verschiedene finanzielle Aufwendungen.

26. Steuern Der Ertragsteueraufwand für 2005/06 und das Vorjahr ist nachstehend aufgeführt:

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

Laufender Ertragsteueraufwand (Erträge)

–288

–130

Latente Ertragsteuern

2.950

1.400

Gesamt

2.662

1.270

KONZERNANHANG

Die Veränderung der latenten Steuern ergibt sich wie folgt:

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

–1.602

–2.940

41

–62

Latente Ertragsteuern

2.950

1.400

Endsaldo

1.389

–1.602

Anfangssaldo Währungskursdifferenzen

Aktive latente Steuern und passive latente Steuern, wie in der Bilanz ausgewiesen, werden, nach Art der Herkunft, für die sie ermittelt wurden, in folgender Tabelle zusammengefasst:

31.01.2006

Vorratsvermögen Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen Anlagevermögen Rückstellungen für Risiken/Verbindlichkeiten Umlaufvermögen Verlustvortrag

31.01.2005

Aktive latente Steuern T Euro

Passive latente Steuern T Euro

Aktive latente Steuern T Euro

Passive latente Steuern T Euro

1.493

470

1.437

202

0

49

0

110

950

400

870

964

2.980

2.906

2.590

2.901

0

631

0

1.688

450

0

984

0

Finanzinstrumente IAS 39

0

0

0

35

Sonstige Bilanzunterschiede

0

28

167

1.750

5.873

4.484

6.048

7.650

Gesamt

Die steuerlichen Verlustvorträge sind nachstehend aufgeführt:

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

Verfallen 2005/06 – 2008

754

2.380

Verfallen 2009 und später

16.897

1.777

Verfallen nicht

76.986

63.281

Gesamte Verlustvorträge

94.637

67.438

69

70

KONZERNANHANG

Die Abstimmung des effektiven Steuerertrags ist wie folgt:

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

Verlust vor Steuern

–39.937

–30.880

Erwartete Steuern bei einem Steuersatz von 39,025 % (Vorjahr 40 %)

–15.586

–12.352

Steuerminderungen (–)/Steuererhöhungen (+) aufgrund nicht steuerpflichtiger Erträge und nicht abzugsfähiger Kosten

–1.797

309

Steueraufwand (+)/Steuerertrag (–) aus früheren Zeiträumen

5

–430

Nicht berücksichtigte aktive latente Steuer auf steuerliche Verlustvorträge

16.259

12.352

Steueraufwand (+)/Steuerertrag (–) infolge der Auswirkungen der Konsolidierung

–1.545

–1.117

2

–32

–2.662

–1.270

Sonstige Abweichungen Effektiver Steueraufwand (+)/Steuerertrag (–)

27. Ergebnis und Dividenden je Aktie Ergebnis je Aktie Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird wie folgt errechnet: den Aktionären zuweisbarer Gewinn dividiert durch den gewogenen Mittelwert der während des Jahres emittierten Aktien. Das unverwässerte und das verwässerte Ergebnis je Aktie sind für die ausgewiesenen Jahre gleich.

2005/06

2004/05

Konzernverlust (T Euro)

–37.227

–29.610

Gewogener Mittelwert der Anzahl der emittierten Aktien

250.000

250.000

Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie (Euro)

–149,10

–118,44

0

–109,33

Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie (12 Monate) (Euro)

Dividende je Aktie Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, für das Geschäftsjahr 2005/06 keine Dividende zu zahlen und den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung zu übertragen.

KONZERNANHANG

28. Konzern-Kapitalflussrechnung In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme unabhängig von der Bilanzstruktur dargestellt, und zwar getrennt nach dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sowie aus der Investitionsund Finanzierungstätigkeit. Dem Cashflow aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden direkt die entsprechenden Zahlungsströme zugeordnet, der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit wird indirekt abgeleitet. Ausgehend vom Jahresüberschuss, der zunächst um die nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen, im Wesentlichen Abschreibungen, korrigiert wird, ergibt sich der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit im Weiteren unter Berücksichtigung der Veränderungen im Working Capital. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit umfasst die Zu- und Abgänge des Sach- und Finanzanlagevermögens sowie der immateriellen Vermögenswerte. Im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit sind neben den Kapitalmaßnahmen und Dividendenzahlungen die Zahlungsströme aus der Aufnahme und Tilgung langfristiger Finanzkredite sowie die Veränderung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten dargestellt. Der Finanzmittelbestand zum Jahresende entspricht der in der Bilanz ausgewiesenen Position für die liquiden Mittel. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit berücksichtigt die folgenden Ein- und Auszahlungen:

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

Gezahlte Zinsen

201

466

Erhaltene Zinsen

91

60

Gezahlte Ertragsteuern

268

905

Erstattete Ertragsteuern

88

1.418

71

72

KONZERNANHANG

29. Sonstige Angaben Abschreibungen Abschreibung und Amortisation verteilen sich wie folgt:

Herstellung

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

1.933

318

Produktion und Entwicklung

42

118

Werbung und Verkaufsförderung

42

99

11.775

7.133

Verkaufskosten Allgemeine Verwaltungskosten

4.452

1.591

18.244

9.259

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

Herstellung

5.650

7.556

Produktion und Entwicklung

3.398

3.884

Gesamt

Vergütung der Mitarbeiter

Werbung und Verkaufsförderung

301

1.400

Verkaufskosten

13.016

15.487

Allgemeine Verwaltungskosten

11.575

5.954

Gesamt

33.940

34.281

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

41.620

50.435

Aufwendungen für bezogene Leistungen

14.286

22.256

Gesamt

55.906

72.691

Materialaufwand

KONZERNANHANG

Vergütung der Abschlussprüfer Die Prüfung des Konzernabschlusses sowie des Jahresabschlusses für das Mutterunternehmen für das Geschäftsjahr 2005/06 erfolgt durch die Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Hierfür wurden im Konzernabschluss Kosten von T€ 171 erfasst.

Anzahl der Mitarbeiter Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter des Konzerns nach Funktion für die Geschäftsjahre 2005/06 und 2004/05:

2005/06 Durchschnitt

2004/05 Durchschnitt

68

109

Angestellte

494

527

Gesamt

562

636

Arbeiter

In 2005/06 waren in der Gruppe durchschnittlich 562 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr 636). Der Personalabbau in 2005/06 ist hauptsächlich auf die Schließung der eigenen Fertigung Mitte 2005 in der JIL SANDER Women’s Wear GmbH zurückzuführen. Ebenso führten das Outsourcing der eigenen Logistikaktivitäten sowie die Schließung des Shops in London und des Outlet in Metzingen zu einer Reduzierung der durchschnittlich Beschäftigten. In der genannten Zahl wird nicht zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten unterschieden, und die Zahlen beinhalten keine Aushilfskräfte, die auf Basis kurzfristiger Verträge während der Saisons eingestellt werden.

30. Nahestehende Unternehmen und Organe Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen Alle Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen, die nicht zum JIL SANDER Konzern gehören, werden nach dem „Dealing at arm’s length“-Prinzip abgewickelt. Das bedeutet, Zinsen werden auf der Basis der Marktsätze berechnet, Dienstleistungen werden zu den tatsächlichen Kosten kalkuliert. Weder hat die JIL SANDER AG die von ihr beherrschten Unternehmen gezwungen noch wurde die JIL SANDER AG von ihren beherrschenden Unternehmen gezwungen, Transaktionen durchzuführen, die für die Unternehmen nachteilig sein oder gegen das „Dealing at arm’s length“-Prinzip verstoßen könnten.

73

74

KONZERNANHANG

Während des Geschäftsjahres haben Unternehmen des Konzerns die folgenden Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen, die keine Mitglieder des Konzerns sind, abgeschlossen:

Umsätze

PRADA S.p.A., Mailand, Italien

Materialaufwand

Zinsaufwand

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

2005/06 T Euro

2.239

1.254

11.096

10.734

8

PRADA Holding NV, Amsterdam, Niederlande

1.644

PRADA Holding NV Swiss Branch, Lugano, Schweiz

2004/05 T Euro

701

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

1.450

2.100

113

1.187

Sonstige nahestehende Unternehmen Gesamt

Serviceleistungen

2.239

126

217

1.380

11.313

10.734

1.652

1.888

326

–60

1.889

2.040

Organe der Aktiengesellschaft Vorstand Gian Giacomo Ferraris

CEO JIL SANDER AG

Aufsichtsrat Marco Salomoni Stefan Lobmeyr Partizio Bertelli Carlo Mazzi Lorenzo Russo Inken Witek-Rojas Gerlinde Eikens

Steuerberater und Rechtsanwalt, Vorsitzender (bis 7. April 2006) Managing Director, Change Capital Partners (seit 22. Mai 2006) CEO PRADA Konzern, stellv. Vorsitzender (bis 28. Juli 2005) CFO PRADA Konzern, stellv. Vorsitzender (28. Juli 2005 bis 7. April 2006) Geschäftsführer Violine S.à.r.l. (seit 22. Mai 2006) PR-Assistentin, Arbeitnehmervertreterin (bis 28. Juli 2005) Buchhalterin, Arbeitnehmervertreterin (seit 28. Juli 2005)

Mit Wirkung zum 7. April 2006 haben die Herren Salomoni und Mazzi ihre Ämter als Aufsichtsräte niedergelegt. Daraufhin wurde beim Amtsgericht Hamburg der Antrag auf Bestellung der Herren Lobmeyr und Russo als Aufsichtsräte eingereicht. Der Beschluss über die gerichtliche Bestellung ist der JIL SANDER AG am 22. Mai 2006 zugegangen.

KONZERNANHANG

Bezüge der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Die Gesamtbezüge des Mitglieds des Vorstandes beliefen sich im Zeitraum vom 1. Februar 2005 bis 31. Januar 2006 auf T€ 200 Festbezüge. Variable Bestandteile sind nicht vereinbart. Das Kriterium für die angemessene Höhe der festen Bezüge richtet sich nach den Aufgaben der Mitglieder des Vorstandes, den erbrachten Leistungen, der wirtschaftlichen Situation des Sektors und des Unternehmens und des vergleichbaren Umfeldes. Vergütungskomponenten mit langfristigem Anreiz werden nicht vereinbart. Ebenso erfolgten keine Zahlungen an den Vorstand von dritter Seite. Die gesamten Bezüge des Aufsichtsrates der JIL SANDER AG belaufen sich auf T€ 23. Die Vergütung enthält keine auf Erfolg basierenden Komponenten, weil die entsprechenden Ziele zum aktuellen Zeitpunkt nicht erreicht werden.

31. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Sonstige finanzielle Verpflichtungen Es ergeben sich für den Konzern die folgenden Zahlungsverpflichtungen im Zeitablauf, die im Wesentlichen auf Verpflichtungen aus Mietverträgen entfallen:

31.01.2006 T Euro

31.01.2005 T Euro

2006

13.684

18.275

2007

12.901

14.353

2008

11.000

13.775

2009

10.470

12.153

2010

10.863

11.202

Später

80.053

101.259

138.971

171.017

Gesamt

75

76

KONZERNANHANG

Bestimmte Unternehmen des Konzerns sind verpflichtet, Miete auf der Basis eines festen Prozentsatzes des Umsatzes zu zahlen: Diese Mietkosten für 2005/06 und 2004/05 sind nachstehend zusammengefasst:

Festmieten Variable Mieten

2005/06 T Euro

2004/05 T Euro

15.989

18.312

3.387

3.298

32. Fremdwährungspositionen Der Konzern hat verschiedene Terminkontrakte in Bezug auf zukünftige Cashflows aus Verkäufen in Fremdwährungen geschlossen. Offene Kontrakte bestanden zum Bilanzstichtag mangels fehlender Kreditlinien für Devisentermingeschäfte nicht. Die nominellen Beträge der offenen Kontrakte beliefen sich auf folgende Beträge:

Forwards 2005/06

Forwards 2004/05

US-Dollar

0

500.000

Hongkong-Dollar

0

5.500.000

Yen

0

100.000.000

GBP

0

750.000

Singapur-Dollar

0

130.000

Kanadischer Dollar

0

500.000

Währungen

Alle Verträge wurden über die Finanzabteilung des PRADA Konzerns mit führenden Finanzinstituten abgeschlossen. Der Marktwert offener derivativer Devisenkontrakte betrug mit Stand vom 31. Januar 2005 T€ 87.

KONZERNANHANG

Bei den Hauptwährungen wurden im Konzernabschluss folgende Wechselkurse angewandt (€ 1,00 in ausländischer Währung):

2005/06 Schlusskurs US-Dollar Yen GBP Taiwan-Dollar

2004/05 Durchschnitt

Schlusskurs

Durchschnitt

1,2118

1,2368

1,3035

1,2486

142,1700

137,2270

134,9600

134,4797

0,6843

0,6830

0,6912

0,6804

38,8176

39,7665

41,4078

41,5601

33. Besondere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Im Februar 2006 hat der bisherige Hauptanteilseigner mitgeteilt, dass mit Change Capital Fund LP, einem englischen Private Equity Fund, eine Vereinbarung zur Veräußerung aller an der JIL SANDER AG gehaltenen Aktien getroffen wurde. Im April 2006 erteilte die deutsche Kartellbehörde ihre Zustimmung zu dieser Transaktion. Seit diesem Zeitpunkt werden rund 98,5 % aller Anteile an der JIL SANDER AG von der Violine S.à.r.l., Luxemburg, gehalten. Diese hat ihrerseits zur finanziellen Unterstützung der JIL SANDER AG und des Konzerns einen Letter of Comfort begrenzt auf einen Maximalbetrag von € 10 Mio. ausgestellt, der am 31. Januar 2007 ausläuft. Des Weiteren wurde ein Programm für die Eigenkapitalausstattung der JIL SANDER AG und damit des Konzerns, dessen Eigenkapital am Bilanzstichtag negativ war, beschlossen. Im Zuge dieses Programms werden der JIL SANDER AG € 27,55 Mio. zu den Kapitalrücklagen zugeführt. Des Weiteren werden durch die neuen Anteilseigner Kreditlinien in Höhe von € 14,95 Mio. zur Verfügung gestellt. Diese Mittel werden eingesetzt, um den Verschuldungsgrad des Konzerns zu senken, bzw. dienen dazu, geplante Verlagerungen von Flagshipstores zu finanzieren.

77

78

KONZERNANHANG

34. Konsolidierungskreis Folgende Unternehmen sind in den Konsolidierungskreis einbezogen.

Gesellschaft

Anteil %

Ergebnis T Euro

Sitz

Haupttätigkeit

Hamburg, Deutschland

Holdinggesellschaft/ Dienstleistungsunternehmen

Holding JIL SANDER AG Europa JIL SANDER UK Ltd.

100

–6.862

London, Großbritannien

Einzelhandelsgeschäft

JIL SANDER Italia S.p.A.

100

–2.004

Mailand, Italien

Herstellung/Distribution/ Einzelhandelsgeschäft

JIL SANDER Collection GmbH

100

0*

Hamburg, Deutschland

Einzelhandelsgeschäfte

JIL SANDER Women’s Wear GmbH

100

0*

Ellerau, Deutschland

Herstellung von Damenoberbekleidung

JIL SANDER Paris S.à.r.l.

100

–1.863

Paris, Frankreich

Einzelhandelsgeschäft

JIL SANDER S.A.

100

–1.539

Luxemburg/Swiss Branch

Dienstleistungsunternehmen

JIL SANDER BV

100

–9

Amsterdam, Niederlande/ Swiss Branch

Dienstleistungsunternehmen/ Subholding

100

–3.881

New York, USA

Einzelhandelsgeschäfte

JIL SANDER Taiwan Ltd.

100

–50

Hongkong/Taiwan Branch

Einzelhandelsgeschäft

JIL SANDER Japan KK

100

–532

Tokio, Japan

Einzelhandelsgeschäfte/ Distributionsunternehmen

Amerika JIL SANDER America Inc. Fernost

* Ergebnisabführungsvertrag mit der JIL SANDER AG.

Nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen ist die JIL SANDER Fashion GmbH (vormals: JIL SANDER Arkaden Verwaltungsgesellschaft mbH) mit einem Kapital von T€ 22 und einem Ergebnis im Jahr 2005/06 von T€ 0. Die Gesellschaft ist eine 100%ige Tochter der JIL SANDER AG. Die JIL SANDER AG unterzeichnete am 17. Dezember 2001 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der JIL SANDER Collection GmbH und am 31. Januar 2002 mit der JIL SANDER Women’s Wear GmbH. Beide Verträge wurden am 10. Juni 2002 von der Hauptversammlung gemäß § 293 AktG genehmigt.

KONZERNANHANG

Im Sinne von §264 Absatz 3 HGB sind die JIL SANDER Collection GmbH und die JIL SANDER Women‘s Wear GmbH von der Abschlussprüfung und der Offenlegung ihrer Abschlüsse befreit. Die nach §325 HGB offen zu legenden Unterlagen werden beim Handelsregister, das für den Bezirk des Sitzes der befreiten Tochtergesellschaften zuständig ist, hinterlegt. Die JIL SANDER AG hat den Verlust der JIL SANDER Collection GmbH des Geschäftsjahres 2005/06 in Höhe von € 1,0 Mio. übernommen. Die JIL SANDER AG hat den Verlust der JIL SANDER Women’s Wear GmbH des Geschäftsjahres 2005/06 in Höhe von € 4,6 Mio. übernommen. Die einzelnen Abschlüsse der JIL SANDER AG und der Unternehmen, die im Konzernabschluss der JIL SANDER AG erfasst sind, werden in den Konzernabschluss der PRADA Holding NV, Amsterdam, einbezogen, der bei der Handelskammer in Amsterdam hinterlegt wird.

35. Corporate Governance Die nach §161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung ist für das Mutterunternehmen abgegeben worden und den Aktionären zugänglich gemacht worden.

Hamburg, im Mai 2006 Der Vorstand

79

80

Sonstige Informationen zum Konzernabschluss

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

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SONSTIGE INFORMATIONEN ZUM KONZERNABSCHLUSS

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der JIL SANDER Aktiengesellschaft, Hamburg, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Februar 2005 bis 31. Januar 2006 – geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach §315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

SONSTIGE INFORMATIONEN ZUM KONZERNABSCHLUSS

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss der JIL SANDER Aktiengesellschaft, Hamburg, den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach §315 a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir auf die Ausführungen im Konzernlagebericht hin. Dort wird unter dem Punkt „Ertragsentwicklung, Vermögens- und Finanzlage“ ausgeführt, dass die JIL SANDER AG zur Fortführung ihrer Unternehmenstätigkeit auf die finanzielle Unterstützung durch die Mehrheitsaktionärin angewiesen ist.

Hamburg, den 30. Mai 2006 Deloitte & Touche GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dinter

ppa. Bielenberg

Wirtschaftsprüfer

Wirtschaftsprüfer

Für Veröffentlichungen oder die Weitergabe des Konzernabschlusses und/oder des Konzernlageberichts in einer von der testierten Fassung abweichenden Form sowie für den Fall der Übersetzung in andere Sprachen bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, falls dabei der von uns erteilte Bestätigungsvermerk zitiert wird oder ein Hinweis auf unsere Konzernabschlussprüfung erfolgt; wir weisen hierzu auf die Bestimmungen des §328 HGB hin.

83

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Hauptaktionär JIL SANDER Holding GmbH, Couvenstraße 6, 40211 Düsseldorf, Deutschland (bis 7. April 2006) Violine S.à.r.l., Luxemburg (ab 7. April 2006) Unabhängige Wirtschaftsprüfer Deloitte & Touche GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg Hauptverwaltung Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg, Deutschland T + 49.40.5 53 02-0, F + 49.40.5 53 30 34

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