Ireland: Changes and Challenges a) Ireland and England: A historical perspective (overview: Battle of the Boyne, Penal Laws, Act of Union, Potato Famine, Emigration, Easter Rising, Anglo-Irish War, Civil War, Republic, "Troubles”, current developments) b) Ireland’s way into Europe: from stagnation to integration (e.g. the Celtic Tiger)
a) Ireland and England: A historical perspective Die Engländer kommen! • 1171/72: Einfall durch englischen König Heinrich II. (mit Billigung der irischen Kirche) → Insel als Lordschaft • Ende der Aristokratie in besetzen Gebieten/Errichtung eines Feudalsystems durch englische Barone • 1534: Absetzung des königlichen Stellvertreters (Graf von Kildare) in Irland durch Heinrich VIII. • 1541: Graf von Kildare als König durch irisches Parlament (bestehend aus englandtreuen Abgeordneten) → Versuch des Anschlusses der Iren an die neue anglikanische Kirche → Aufstände der irischen Katholiken • Zerstörung von über 400 irischen Klöstern/Vergabe von irischen Ländereien an England durch Heinrich (Nachfolger auch) • Scheitern der Aufstände der Iren in Munster (1569-83), Ulster (1595) trotz massiver Unterstützung durch katholisches Spanien Englische Herrschaft • 1603: Beseitigung des traditionellen sozialen und politischen Systems der Stammesführer/ Einführung der Zentralgewalt in Dublin und des englischen „common law“ durch englischen König Jacob I. • 1603-41: Unterdrückung der kath. Bevölkerung durch engl. Regierung v.a. wegen Penal Laws (Strafgesetze gegen nicht-protestantische Bev.) • Systematische Neuansiedelung → Protestanten: Mehrheit in Ulster • 17. Jh.: weitere Aufstände • 1690: vernichtende Niederlage für Iren unter abgesetzten katholisch-englischen König Jakob II. durch Protestant Wilhelm II. von Oranien in Schlacht am Boyne (ein Fluss; heutige umstrittene Märsche des Oranierordens in Nordirland → Anlass für Unrihen)
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Grund: Zwangsabdankung Jakobs → Zurückeroberung des engl. Throns (mit Hilfe FRAs)
Ablösung der katholischen Landbesitzer durch Protestanten → Herrschaft der englischen Aristokratie in Irland 1782/83: politische Gleichberechtigung Irlands (und Parlaments → Erlassung eigener Gesetze) durch patriotisch-protestantische Partei Rückständiges, armes Land durch Handelsverbote für irische Wollerzeugnisse
Widerstand • 1727-29 / 1740/41: Hungersnöte + Abhängigkeit der Pächter von Landbesitzern + religiöse Konflikte → 1796-98: Aufstand gegen englische Vorherrschaft (unter Einfluss der amerikanischen/ 1
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französischen Revolution) • 1801: Act of Union → Anschluss Irlands an GB (Vereinigtes Königreich von GB und Irland) • Auflösung des irischen Parlaments → Bildung eines gemeinsamen in London • Zwangsvereinigung beider Staatskirchen (mehr Bürgerrechte für Katholiken, jedoch Weiterbestehen der Abhängigkeit von England) 1845-50: Kartoffelfäule (Potato Famine): Hauptnahrungsmittel der Iren wegen Missernten/Krankheiten → Hungersnot: 2 Mio. Opfer/1,5 Mio. Auswanderer nach Amerika (Emigration) • 1848: Aufstand wegen ausbleibender Gegenmaßen durch England → blutige Unterdrückung → Gründung der irisch-republikanischen Bruderschaft (Fenians) / Home-Rule-Partei: Kampf für Selbstverwaltung Irlands • Scheitern der Autonomie Irlands am englischen Oberhaus → Stärkung der radikalnationalistischen Kräfte in Irland 1900: Gründung der radikalen Katholikenorganisation Sinn Féin („wir selbst“) für Souveränität Irlands 1914: Durchsetzung der irischen Autonomie durch liberaler Partei Englands („Homerule Bill“) → Aufstand der protestantischen Unionisten in Ulster → Drohen eines Bürgerkriegs
Osteraufstand und Unabhängigkeit • 1916: Osteraufstand (Easter Rising) von Dublin → blutige Niederschlagung durch Engländer • Versuch militanter irischer Republikaner der Erzwingung der Unabhängigkeit von GB → militärischer Fehlschlag, jedoch später: Unabhängigkeit • 1919-21: Unabhängigkeitskrieg (Anglo-Irish War): Guerilla-Kampf zwischen IRA gegen brit. Regierung in Irland → Gründung eines irischen Freistaats (Anerkennung durch England) → Teilung der Insel • Protestantische Grafschaften von Ulster im Norden (Zugehörigkeit zu England und Commonwealth → Sicherung des Einflusses Englands)
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Wirtschaftliche Rückständige + ungelöste Ulster-Frage → 1922/23: irischer Bürgerkrieg (Civil War) → Konflikt zwischen Unterstützern und Gegnern des anglo-irischen Vertrags (1921; Teilung: irischer Freistaat (Vorläufer der Republik), Einschränkungen durch England) → 4.000 Zivilopfer • Vertragsgegner (Sinn Féin, IRA): Hinrichtung von Parlamentsmitgliedern, Zerstörung historischer Gebäude • Vertragsbefürworter (irische Regierung, Armee): willkürliche Hinrichtungen Gefangener • Sieg der Befürworter 1937: neue Verfassung (Éire als neuer Name, Sonderrechte für kath. Kirche, Wiedervereinigung mit Nordirland als Staatsziel) 2. WK: neutrales Irland
Neuer Staat und alte Probleme • Wirtschaftliche Probleme (keine gesicherten Einkommen) → viele Emigranten • Fianna Fáil und Fine Gael Labour Party als aufeinanderfolgende Regierungsparteien • 1960er: stabile Wirtschaft → 1973: wieder Probleme durch Ölkrise und Weltwirtschaftskrise → Arbeitslosigkeit, hohe Staatsschulden • Bis 1990: Verbesserung der Lage durch Ausgabenkürzungen • 1990: erste Präsidentin der Republik (Mary Robinson) Nordirland – der ewige Konflikt 2
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1949: Ausruf der Republik (Republic) Irland (Austritt aus Commonwealth) → Spannungen zwischen Republik und Nordirland → Premier Seán Lemass: Zusicherung einer Volksabstimmung über Vereinigung beider Teile 1955: UN-Mitglied 1968: Spannungen/Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten durch friedliche kath. Bürgerrechtbewegung in Nordirland („Troubles“, 1969-98) • Identitäts-/Machtkampf zwischen Briten und Iren in Nordirland • Segregation der Bev. in Nordirland (zwei gesellschaftliche Gruppen): Protestanten (NO, industrialisiert, u.a. Belfast), Katholiken (W, ländlich): v.a. protest. Städte (mit getrennten Wohnvierteln) • Wenig aktiv Beteiligte; keine repräsentativen paramilitärischen Organisationen • Ausbreitung bis GB und Republik Irland → insgesamt: 4.000 Opfer 1969: massiver Eingriff der englischen Armee 30.01.1972: „Blutiger Sonntag“ mit 13 toten Demonstranten durch englische Fallschirmjäger Seitdem: • Irisch-Republikanischen Armee (IRA): Bombenangriffe, jedoch keine große Zustimmung durch Katholiken • Presbyterianer-Pfarrer Ian Paisley: Hasspredigten auf Katholiken • Protestantische Unionisten: Terror gegen kath. Bevölkerung 1972: 467 Opfer (321 Zivilisten) 1973: EWG-Mitglied 1980er/90er: Terror in England 1995/96: Waffenstillstand mit IRA 1998: Friedensvertrag („Good Friday Agreement“) → Entwaffnung der IRA
b) Ireland’s way into Europe: from stagnation to integration • 2002: Euro-Einführung • 2004: Ratsvorsitz durch Premier Bertie Ahern (Verhandlungensführung zur neuen EU-Verfassung mit erfolgreichem Abschluss) Celtic Tiger (Bezeichnung für Republik Irland, Bezuf zu asiat. Tigerstaaten): • Überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum in 1990ern → Gründe: • EU-Mitgliedschaft (1973) → Verwirklichung des Binnenmarktes (1992) + Unterstützungszahlungen aus EU-Strukturfonds • Wenig politische Bestimmungen/Einschränkungen für Firmen → nahe Produktion/Verwalten/Handeln am Europäischen Markt, Förderung der Fachkraftausbildung, weniger Steuern für Unternehmen → v.a. US-Investoren (niedrigste Steuer-/Abgabequote in Europa) • Zugang zu europäischen Volkswirtschaften, weniger Abhängigkeit von GB • Nachteile: hohe Obdachlosigkeit, Drogenprobleme, hohe Lebenshaltungskosten, Forderung nach Verbesserung der Sozialversicherungen
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