Hawaii

  • December 2019
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  • Words: 1,078
  • Pages: 1
Hawaii Sabine stieg ins Auto und drückte auf den Startknopf am Armaturenbrett. Das Auto sprang an. „Guten Morgen. Wo soll es hingehen?“, fragte die freundliche Stimme des Navigationscomputers. „Ich möchte zuerst in den Cybermarkt und anschließend ins Fintessstudio.“, antwortete Sabine. „Es ist sehr schönes Wetter heute. Möchten Sie über der Stadt fahren, oder lieber auf Straßenebene?“ „Ich denke, ich könnte ein bisschen Sonne ertragen. Wir fahren oben. Öffne doch bitte gleich noch das Dach.“ „Gerne.“ Der Computer tat wie ihm geheißen und öffnete das Dach. Dann fuhr das Auto in die Höhe und schwebte kurze Zeit später über der Stadt. Sabine genoss die Aussicht. Normalerweise blieb sie eher auf dem Boden. Wobei das bei einem Schwebeauto nicht ganz richtig ist. So schön die Aussicht auch war, sie wollte dort oben nicht zwischen den vielen Autos umher fahren. Sollten die doch die Stadt bestaunen, welche Sabine schon so gut kannte. Kurze Zeit später machte das Auto auf dem Dach eines großen Gebäudes halt. Sabine stieg aus. Sie ging zum Einkaufscaddy und steckte eine Chipkarte in den Einwurfschlitz. Daraufhin fuhr der Caddy aus der Halterung und Sabine stellte sich auf das Trittbrett. Sie bediente das Lenkrad und fuhr durch gezielte Gewichtsverlagerung nach vorne. Auf dem Parkplatz war nicht viel los, deshalb gab sie ein wenig mehr Gas als sonst und peste an den wenigen Autos vorbei. Sie liebte dies Art von Einkaufswagen. Sie betrat den Cybermarkt. Klar hätte sie auch von zu Hause aus einkaufen können, aber da Sabine ohnehin noch in das Fitnessstudio wollte, konnte sie auf diese Weise die tollen Caddys benutzen. Sie fuhr zum nächsten Cyberstand. „Guten Morgen. Bitte wählen Sie aus den angegeben Möglichkeiten Ihren Wunsch aus.“ Sabine drückte zuerst auf die Landesflagge. „Sie haben Deutsch gewählt.“ Es öffnete sich ein Fenster in welchem es alles Mögliche gab. Man konnte einkaufen, oder eine Reise buchen. Außerdem konnte man Fotos machen, sich die Haare schneiden lassen und über Kamera mit vielen Menschen kommunizieren. Sabine drückte auf 'Gespräch mit Bild' um mit ihrem Mann zu sprechen. Kurz darauf erschien das Gesicht ihres Mannes vor ihr. „Hallo Süße. Na was gibt es?“, fragte er mit seiner bitterzarten Stimme. „Hallo. Ich wollte dich fragen, ob du heute Abend schon was vor hast. Wir könnten doch mal wieder schwimmen ge-

hen.“ „Das ist eine prima Idee!“, freute sich ihr Mann. „Gut. Dann buche ich uns schnell ein Ticket nach Hawaii. Oder möchtest du lieber nach Spanien?“ „Nein. Ich denke Hawaii ist gut.“ „Alles klar. Dann bis später.“ Sie verabschiedete sich mit einem Fernkuss. Sabine kehrte zum Hauptmenü zurück und buchte zwei Tickets mit dem Cybershuttle nach Hawaii. Anschließend ließ sie sich noch schnell die Haare schneiden und begann dann mit dem Einkauf. Sie wurde von Henry, dem virtuellen Einkäufer durch die Gänge geführt und dieser packte ihr auf dem Bildschirm alles, was sie wollte, in den virtuellen Einkaufswagen. Ab und zu fragte er, ob er etwas empfehlen könne. Diesen Service genoss Sabine. Henry konnte immer etwas leckeres empfehlen. Letzte Woche wollte Sie Nudeln kaufen und Henry hatte ihr eine neue Soße angeboten, welche sie dann gekauft hat. Die Nudeln waren himmlisch. Ihr Mann schwärmte täglich davon. Deshalb lud Sabine auch heute wieder die Soße ein. Als sie fertig war, spuckte der Computer eine Rechnung aus welche sich Sabine auch noch als E-Mail zusenden ließ. Sabine kontrollierte die Rechnung und entschied sich dann dafür, die Einkäufe nach Hause liefern zu lassen. Die Einkäufe werden so direkt in die Schränke einsortiert. Wie praktisch die Cyberwelt doch war. Mit dem Einkaufscaddy fuhr sie wieder auf den Parkplatz und stieg ins Auto. Wieder drückte sie den Startknopf. „Willkommen zurück.“, begrüßte sie der Computer. „Möchten Sie ins Fitnessstudio, oder haben sich Ihre Pläne geändert?“ „Nein, ich möchte immer noch ins Fitnessstudio.“, antwortete Sabine. „Aber Sie sind doch schlank und schön. Das haben Sie doch wirklich nicht nötig.“ Sabine lachte. „Na wenn du das sagst. Dann fahren wir eben noch schnell zur Cybersonne in der 42. Cyberstreet. Ich gehe nämlich heute Abend noch schwimmen.“ „Schwimmen. Soso. Wohin geht es denn heute?“ „Wir, also mein Mann und ich, fahren heute mal nach Hawaii.“ „Eine gute Wahl. Da ist es sehr schön. Na dann bringe ich Sie mal zur Cybersonne.“ Das Auto setzte sich in Bewegung und blieb dieses Mal auf dem Boden, da es sich nicht lohnen würde, wegen zwei Häuserblocks, so weit oben zu fahren. Als sie bei der Cybersonne ankamen, ging Sabine an die Rezeption und ließ sich ein Handtuch sowie einen Sonnenbikini geben. In der Kabine zog sie sich um und erschien kurze Zeit später in der Cybersonne wieder.

Sie legte sich auf einen Liegestuhl an dem virtuellen Strand und lauschte dem Plätschern des virtuellen Meeres. Die Cybersonne bräunte sie und Sabine bekam kaum etwas davon mit. Da der Liegestuhl durchsichtig war und sich darunter mehrere Spiegel befanden, wurde Sabine von allen Seiten gleichmäßig braun. Nach einer halben Stunde machte sie sich wieder auf den Rückweg. „Sie sehen ja so aus, als wären Sie schon auf Hawaii gewesen.“, begrüßte sie der Navigationscomputer. „Danke. Aber das steht noch an.“ „Soll ich Sie wieder nach Hause bringen?“ „Ja bitte. Aber dieses Mal darfst du auf dem Boden bleiben.“, sagte Sabine. Gesagt getan. Kurze Zeit später waren Sabine und das Schwebeauto wieder zu Hause. Wie Sabine es erwartet hatte, waren all ihre Einkäufe bereits weggeräumt worden. Sabine ging zum Hausbutler und bat ihn, alles für einen kurzen Hawaii-Trip einzupacken. Der Butler fuhr nach oben und Sabine legte sich auf das Sofa. Der Fernseher fuhr aus der Decke und blieb an einer Stelle an der Wand hängen. „Ich habe Ihre Lieblingssendung aufgezeichnet. Möchten Sie die reale Version sehen?“, fragte der Fernseher. Sabine dachte an die letzte reale Sendung die sie gesehen hatte und war sich sicher, dass sie sich nicht ständig nach allen Seiten umdrehen wollte. Deshalb verneinte sie. „Heute reicht mir die 4D-Optik.“ Eine Folie schob sich um ihre Liegeposition, sodass sie alles auch wirklich in 4D sehen konnte. Ab und zu wurden Gerüche eingespielt und der Boden bebte. Aber bei ihrer Lieblingssendung ging es sowieso nur um Liebe. Da gab es nicht allzu viele Spezialeffekte. Zwei Stunden später kam ihr Mann nach Hause und schon machten sich die beiden auf den Weg nach Hawaii. Per Knopfdruck fuhr das Cybershuttle vor und die beiden ließen sich auf die Insel fahren. Da die Fahrt dorthin nur eine Stunde dauerte, konnten sich die beiden noch ein wenig ausruhen. Ob und wann sie am nächsten Tag arbeiten würden, war sowieso egal.

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