Gothic Ist Eine Computer

  • May 2020
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Gothic ist eine Computer-Rollenspiel-Reihe, die ursprünglich von der Essener (zu Beginn der Serie noch Bochumer) Softwarefirma Piranha Bytes entwickelt wurde. Bisher sind mit Gothic (2001), Gothic II (2002) und Gothic 3 (2006) drei Teile der Serie, sowie mit Gothic II: Die Nacht des Raben (2003) ein Add-On zum zweiten Teil, mit Gothic III: Götterdämmerung (2008) ein Add-On zum dritten Teil und mit "Gothic 3 the Beginning" eine Handyadaption erschienen. "Gothic 3 The Beginning" spielt geschichtlich 140 Jahre vor dem 1. Gothicteil. Außerdem spielt man einen jungen Xardas und nicht wie gewohnt als Namenloser Held. Der vierte Teil, Arcania: A Gothic Tale wird zur Zeit von Spellbound Entertainment entwickelt, und soll wie schon Gothic 3 von JoWooD veröffentlicht werden. Die Erfinder von Gothic, Piranha Bytes, haben und hatten mit der Entwicklung der Handyadaption, des Add-Ons Götterdämmerung und Arcania: A Gothic Tale nichts zu tun. Die Spiele werden üblicherweise in der 3rd-PersonPerspektive mit Tastatur und Maus gesteuert. Eine Egoperspektive ist ebenfalls möglich. Alle Kämpfe laufen in Echtzeit ab, wobei die Künstliche Intelligenz (KI) der Gegner wechselnde Angriffsstrategien erfordert. ○

Besonderheiten der Gothic-Spiele

Die Gothic-Spiele zeichnen sich durch einige spielerische Besonderheiten aus: • Die Spiele beginnen direkt mit der Handlung. Es ist keine - in Rollenspielen übliche - Charakterauswahl bzw. -entwicklung vor Beginn des Spiels möglich. • Der Hintergrund des vom Spieler gelenkten Helden bleibt ein Geheimnis. Man erfährt nie seinen Namen, denn er wird an den wenigen Stellen, in denen er seinen Namen sagen möchte, unterbrochen. Man weiß nicht, woher er kommt, noch sonst irgendetwas über seine Vergangenheit. Im zweiten Teil wurde die Tatsache, dass der Held namenlos ist, noch ein wenig stärker betont. • Die Charakterentwicklung erfolgt durch die Verteilung von Lernpunkten, die man durch das Erreichen des nächsten Levels erhält. Dazu wiederum muss man Erfahrungspunkte sammeln, die man beim Besiegen von Monstern oder durch Lösen von Aufgaben (Quests) während des Spiels erhält. Der Held muss sich Lehrmeister suchen, um seine Talente verbessern zu können. • Die zahlreichen Quests lassen sich zum Teil auf unterschiedliche Art und Weise lösen. • Eine besondere Bedeutung hat die Interaktivität des Spielers mit seiner Umgebung. Der Spieler kann alle möglichen Gegenstände auch selbst benutzen, etwa an einem Schleifstein stehen oder einen Grillspieß drehen (wobei einige Elemente nur der Stimmung und keinem speziellem Zweck dienen). Das eigene Handeln kann Einfluss auf die Reaktion der Nicht-Spieler-Charaktere (NSCs) haben. Zu diesen teilweise das Spiel verändernden Elementen gehören vor allem die Multiple-Choice-Gespräche. • Die Spiele sind weder geradlinig noch in Levelabschnitte aufgeteilt (einzig in Teil 1 und 2 der Serie wird die Handlung in Kapitel aufgeteilt). Man kann die Spielwelt bis auf wenige (vorübergehende) Einschränkungen von Anfang an komplett begehen. Da jedoch die Stärke der Gegner vom Programm nicht automatisch der Stärke des Spielers angepasst wird (kein Level Scaling), muss man stärkeren Gegnern anfangs aus dem Weg gehen. So wird der Spieler automatisch in gewisse Bahnen gelenkt, was auch durchaus gewollt ist. • Die Spielwelt wirkt durch detaillierte Sozialstrukturen und Hierarchien in den Lagern und Gilden sowie durch den wiederkehrenden Ablauf der Tagesbeschäftigung der NSCs lebendig. • Aufgrund der festen Gildenwahl während des Spiels und der daraus resultierenden Spezialaufträge für die Gilde ist die Wiederspielbarkeit des Spiels im Gegensatz zu anderen Genrevertretern hoch (gilt nur bis Gothic II, im dritten Teil der Serie ist ein Anschließen an Gilden nicht mehr notwendig bzw. unmöglich). • Beim Kampfsystem werden im Nahkampf mit einem besseren Talentwert Schlagkombinationen (durch das Nacheinanderdrücken verschiedener Cursortasten) möglich, die effektiver sind und eine kürzere zeitliche Abfolge haben als die Einzelschläge.

Die Spielwelt

Der Kontinent (in Gothic 3 spielbar) Der Kontinent bestehtaus drei Regionen: Dem Mittelreich Myrtana, der Eisregion Nordmar und der Wüstenregion Varant. Bei der Ankunft des Helden haben die Orks Myrtana erobert und die Menschheit versklavt. Nur die Hauptstadt des Reiches, Vengard, in der König Rhobar II regiert, hält stand, indem man wie auf Khorinis eine Magische Kuppel um Vengard schloss. Diese Kuppel ist aber ein wenig anders als die Barriere im Minental, sie lässt nichts hinein, aber auch nichts hinaus. Nordmar wird in einigen Regionen von Nordmännern und in anderen von den Orks regiert. Es ist die Region, in der die Orks den schwächsten Stand haben, da die Nordmänner erbitterten Widerstand leisten. Im Wüstenreich Varant regieren die mit den Orks verbündeten Assassinen. Orks und Assassinen haben einen Pakt geschlossen, der die Unterstützung der Orks durch die Assassinen gegen die Bezahlung mit Gold zusichert.

Die Götter In der Gothic-Welt spielen drei Götter eine wesentliche Rolle. Beliar

Der Gott der Vernichtung, der Dunkelheit und des Todes („Das Böse und Chaotische“) Innos Der Gott des Lebens, Lichts und des Feuers („Das Gute und Rechtschaffende“) Adanos Der Gott der Mitte und des Wassers (Hüter des Gleichgewichts zwischen Ordnung und Chaos) Mit dem zweiten Gothic-Teil wird der Glaube an die Götter mehr in die Spielwelt eingebunden. Innos und Beliar sind nach der myrtanischen Mythologie Brüder. Innos und Beliar bekämpfen sich als zwei Gegensätze, Adanos sorgt dafür, dass das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit gewahrt bleibt. Xardas, der ehemalige Feuermagier aus dem Alten Lager, wendete sich zur Beschwörungsmagie bzw. Schwarzmagie (Beliar). Deshalb wurde er bereits im ersten Teil von den Feuermagiern verstoßen, die zu Innos beten und ihn fortan als Frevler betrachten. Der Orden Innos' ist die Reichskirche im Lande Myrtana, die Feuermagier seine Priester, die Paladine seine Streiter. Adanospriester (Wassermagier) werden geduldet und dürfen auf öffentlichen Plätzen predigen. Sie dürfen aber keine Wegschreine aufstellen. Auch darf die Kirche Adanos' keine Streitmacht führen, allerdings gibt es die geheime Organisation 'Ring des Wassers', die im Prinzip die Streiter Adanos' sind und das Gleichgewicht bewahren. Die Anbetung Beliars ist verboten und unter Menschen nicht weit verbreitet, doch denen, die ihn verehren schenkt er große Macht. Innos und Beliar erwählen in ihrem ewig anhaltenden Kampf Avatare, die die Schlacht entscheiden sollen. So hat Beliar den Schläfer und den Untoten Drachen berufen. Der namenlose Held der Geschichte ist im 1. und 2. Teil der Serie eindeutig ein Avatar Innos, doch im 3. Teil kann der Spieler selbst entscheiden, welcher Gott den ewigen Streit gewinnt und sich so auch auf Seiten Beliars stellen. Darüber hinaus kann man aus der Predigt von Vatras, einem Wassermagier in der Stadt Khorinis, entnehmen, dass es schon zu Anbeginn der Zeit Avatare gegeben haben muss, welche sich gegenseitig vernichtet hatten. So hat Innos die Menschen zu seinen Dienern gemacht und Beliar die Dämonen und finsteren Kreaturen.

Kommerzieller Erfolg

Die Gothic-Spiele-Reihe zählt zu den erfolgreichsten deutschen Computerspiele-Produktionen überhaupt. Für 100.000 verkaufte Exemplare erhielt Gothic II einen Gold-Award

Verschiedenes •







In den Gothic-Spielen gibt es eine ganze Reihe sogenannter Easter Eggs, welche teils nur durch den genannten Marvin Mode einzusehen sind. Dazu gehören einige Waffen, Rüstungen und sonstige Kleidungsstücke, Monster, Nicht-Spieler-Charaktere (NSCs) und Gegenstände. Geschickte Spieler können mittels Cheats an "geheime Orte" fliegen, die durch "normales" Spielen gar nicht erreicht werden könnten. So findet man bspw. in der Welt Gothic 2 ein Autowrack mit dem Hinweis "I always wanted to make a game with cars, you know ..." (Ich wollte immer schon mal ein Spiel mit Autos programmieren, weißt du ...) In einer Höhle hinter der Mauer sind tote Spieler die schon mal im Spiel aufgetaucht waren. Einige Easter Eggs lassen sich aber auch finden, wenn man gezielt danach sucht. Zum Beispiel kann man an einer bestimmten Stelle über eine eigentlich unüberwindbare Mauer klettern und dort ein Schild von einem gewissen "Mighty Alien Dwarf" finden. Die Entwickler haben sich in ihren Spielen an mehreren Stellen verewigt: So haben sie im 1. Teil die Buchstaben KSO in Sternen an den Nachthimmel projiziert oder im 3. Teil der Serie ein PB in den Fels modelliert, hinterließen auf einem Turm der Hauptstadt (ebenfalls im 3. Teil) einen Gegenstand, der nur mit dem Marvin-Mode erreichbar ist und haben sie förmlich ihr eigenes Grab geschaufelt, sowie einen Spruch auf dem Grabstein hinterlassen. Hierbei handelt es sich um einen Friedhof im Wald von Gothic II. Im ersten Teil der Serie gab es zwei umstrittene Fehler in dem logischen Zusammenhang der Geschichte. Der erste ist in Verbindung mit der Zählung der Magier. Man erfährt zu Beginn des Spieles, dass die Barriere von zwölf Magiern geschaffen wurde, die sich dann in den Feuer- und Wasserkreis aufspalteten. Im vierten Kapitel erfährt der Held von Saturas, dass ein dreizehnter Magier, Xardas, die mentale Kraft der zwölf Magier gelenkt hat. Piranha Bytes nahm dazu Stellung, dass Milten erst im Alten Lager zum Feuermagier ausgebildet wurde, also nicht die Barriere mit erschaffen habe, allerdings bei den "13" mitgezählt wurde.[4] Es ist also kein Logikfehler, sondern ein unpräziser Dialog, da auch sprachlich nicht von aktuellem (Präsens) und damaligem Stand (Präteritum) unterschieden wird. Der zweite Fehler betrifft die im Alten Lager aufgetretene Gruppe In Extremo, da man im dritten Kapitel von Grim erfährt, diese wären weitergezogen; allerdings ist nicht klar wo hin diese hätten weiterziehen können. Nachdem sich Piranha Bytes und JoWooD (Publisher von Gothic II, Nacht des Raben, und Gothic 3) im Streit getrennt haben, entwickelt nun das deutsche Entwicklerstudio Spellbound Gothic 4, welches erst unter dem Arbeitstitel Gothic 4: Genesis, dann umbenannt in Arcania - A Gothic Tale entwickelt wird. Seit 15. Januar 2008 ist das Handyspiel: Gothic 3 the Beginning erhältlich. Es spielt einige Jahre vor den Ereignissen von Gothic. Fans von Gothic entwickelten einen Multiplayer-Client für den ersten Gothic-Teil, in der man seine Fähigkeiten mit anderen Spielern online messen können soll. Das Projekt soll bei erfolgreicher Fertigstellung auch auf Gothic 2 übertragen werden. Jedoch wurde dieses Projekt am 23. Dezember 2008 offiziell eingestellt.

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