Муза von Roger Vogel 1
Woraus holt der Künstler seine Kraft?
6 So sitz ich hier die ganze Zeit,
Ist’s die Muse durch die er schafft?
und überleg mir schwer was ich dir schreib.
Wenn’s so ist, dann komm herbei,
Sicher nichts mit Knall und Bumm,
damit’s was wird und keine Schweinerei.
sonst wär die schöne Stimmung rumm.
2 Doch was muss ich sehn in dieser Stund‘,
7 Welch Kraftakt wird es dennoch sein,
du bist nicht da und hier geht’s rund.
zu holen sie, zu mir ins Heim.
Die Wörtchen kämpfen mit den Reimen,
Es wird wohl fast das Letzte sein,
so das es schwer ist, sie zu einen.
zu sagen ihr, bitte werd doch mein.
3 Mich treibt der Sinn zu dem Gedanken,
8 Und wieder sind’s die stillen Stunden,
was kann ich tun um dir zu danken?
in den ich fast den Tod empfunden.
Drum such ich schon die ganze Zeit,
Er kriecht hinauf, der eisig Hauch,
nach einem Weg, der uns nicht zweit.
und zweifelt an, was ich so brauch.
4 Halt! Was vernahm ich da mit tiefsten Herzen,
9 Deshalb das Ende still und leise,
ein Gefühl, dass nicht wagt zu scherzen.
es ist’s mir wert die lange Reise.
Ist’s Zweifel oder Hochgefühl,
Sie führt mich hin zu einer Frau,
vielleicht wollt ich, gar doch zu viel?
die‘s wert ist, dass weiß sie ganz genau.
5 Sie ist sehr schwer, die ganze Liebelei,
10 Und wenn du wieder an mich denkst,
denn allzu schnell geht was entzwei.
an die Stunden die du schenkst,
Und dennoch vermag ich’s kaum zu fassen,
vergiss nie, wer zu dieser Zeit,
wie ich nicht kann, von dir zu lassen.
sich so sehr wünscht, wir wär’n zu zweit.