Kolorektales Karzinom (Dickdarmkrebs) Das kolorektale Karzinom ist weit verbreitet. Die meisten Fälle treten bei Patienten über dem 50. Lebensjahr auf. Wenn ein kolorektales Karzinom in einem Frühstadium diagnostiziert wird, gibt es prinzipiell eine gute Heilungschance. Im allgemeinen kann man sagen, je weiter ein Karzinom fortgeschritten ist (je größer es gewachsen und je mehr es sich im Körper verteilt hat) desto geringer ist die Chance, dass eine Behandlung den Tumor heilen kann. Unabhängig davon kann eine Behandlung das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Was bedeutet „kolorektal“? Kolorektal ist ein zusammengesetztes Wort mit der Bedeutung „Kolon und Rektum“ (der Dickdarm und der Enddarm). Beides sind Teile des sogenannten Gastrointestinaltraktes. Der Gastrointestinaltrakt beginnt ab dem Mund und endet am Anus. Wenn wir essen und trinken, gelangen Nahrung und Flüssigkeiten über den Ösophagus (Speiseröhre) bis in den Magen. Der Magen schließt das Essen auf und vermischt es, danach gibt er es weiter an den Dünndarm. Der Dünndarm ist einige Meter lang und sorgt für die Verdauung der Nahrungsbestandteile und deren Aufnahme. Nicht verdaute Nahrung, Wasser und Abfallprodukte werden in den Dickdarm weitergegeben. Der größte Anteil des Dickdarmes wird Kolon genannt und ist ca. 1.50 Meter lang. Es teilt sich in 4 Bereiche auf, der aufsteigende, der querverlaufende, der absteigende und der s-förmige Dickdarm (Colon aszendens, Colon transversum, Colon deszendens und Colon sigmoideum). Dort werden Wasser und Elektrolyte aufgenommen. Das Kolon mündet dann in das Rektum (der Enddarm mit ungefähr 15 cm Länge). Das Rektum sammelt den Stuhlgang, bevor dieser durch den Analkanal den Körper verlässt. Was ist Krebs? Krebs ist eine Krankheit der Körperzellen. Der Körper ist aus Millionen von kleinen Zellen aufgebaut. Es gibt viele verschiedene Zelltypen im menschlichen Körper und genauso viele verschiedene Arten eines Krebsleiden können sich aus den verschiedenen Zelltypen entwickeln. Allen Krebstypen gemeinsam ist, dass diese Krebszellen abnormal sind und sich ohne Kontrolle vermehren können. Ein bösartiger Tumor ist ein „Klumpen“ oder Gewächs eines Gewebes und ist aus Krebszellen aufgebaut, die sich ohne Kontrolle vermehren. Wenn diese bösartigen Tumore wachsen, können sie in Nachbargewebe oder Nachbarorgane einwachsen und Schaden anrichten. Bösartige Tumore können auch Absiedlungen in anderen Teilen des Körpers bilden. Dies geschieht, indem einige Zellen aus dem sogenannten Primärtumor ausbrechen und mit z. B. Blutstrom oder Lymphflüssigkeit zu anderen Körperstellen transportiert werden. Diese kleinen Zellgruppen können sich dort in Form eines Sekundärtumors (eine sogenannte Metastase) wieder vermehren und somit zu Absiedlungen an verschiedenen weiteren Körperstellen führen. Die Metastasen können erneut wachsen, in Nachbargewebe eindringen und Schaden anrichten. Sie können sich genauso wie der Primärtumor im Körper verteilen. Einige Krebsarten sind ernster zu nehmen als andere, einige sind leichter zu therapieren als andere (insbesondere wenn die Diagnose in einem frühen Stadium gestellt wird), einige dieser Tumore haben eine bessere Prognose als andere. So gesehen ist Krebs nicht nur eine Erkrankung. In manchen Fällen ist es sehr wichtig zu wissen, welcher exakte Typ eines Krebses sich entwickelt hat, wie groß dieser Krebs im Moment ist und ob er sich bereits im Körper verteilt hat. Diese Eckpunkte ermöglichen es Ihnen, zuverlässige Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten und die Prognose Ihrer Erkrankung zu erhalten. Was ist ein kolorektales Karzinom? Das kolorektale Karzinom ist ein Tumor des Dickdarms. Es wird manchmal auch Kolonkarzinom oder Dickdarmkrebs genannt. Es ist eine der am meisten verbreiteten bösartigen Tumorerkrankungen (im Gegensatzl dazu ist ein Karzinom des Dünndarms eine Rarität!). Das kolorektale Karzinom kann in jedem der oben beschriebenen Anteile des Dickdarms entstehen, aber meistens entwickelt es sich im unteren Anteil des Colon deszendens (absteigender Teil), des Colon sigmoideums (s-förmiger Teil) oder des Rektums (Enddarm). In den meisten Fällen entwickelt sich ein kolorektales Karzinom aus einem Polyp, der sich im Dickdarm gebildet hat. Manchmal entwickelt sich ein kolorektales Karzinom aus einer Zelle der Schleimhaut des Dickdarms, die bösartig entartet.
(Einige seltene Typen dieses Karzinom entwickeln sich aus verschiedenen anderen Zellen der Dickdarmwand. Beispielsweise gibt es Carcinoide, Lymphome oder Sarkome. Diese sind sehr selten und werden in diesem Artikel nicht weiter besprochen). Wenn sich Krebszellen vervielfältigen, bilden sie einen Tumor. Der Tumor wächst tiefer in die Wand des Darmes ein, so dass ab einer bestimmten Eindringtiefe sich Zellen aus diesem Tumor lösen und in Lymphkanäle oder Blutstrom eindringen können. Der Krebs kann sich auf diese Art und Weise verteilen (metastasieren) und zur Absiedelung in den nahen Lymphknoten oder anderen Körperstellen führen, im Falle des kolorektalen Karzinoms meistens im Bereich der Leber und der Lunge. Polypen und kolorektales Karzinom Ein Darmpolyp (Adenom) ist ein Gewächs, das sich auf der Innenseite des Darmes bilden kann. Die meisten Darmpolypen entwickeln sich beim älteren Patienten. Einer von 4 Patienten im Alter über 50 Jahre entwickeln mindestens einen Darmpolypen. Diese Polypen sind in der Regel gutartig (benigne) und verursachen keine weiteren Probleme. Nichts desto trotz kann ein benigner Polyp zu einem Karzinom entarten. Wenn einer dieser Polypen zu einem Karzinom entartet, findet diese Entartung normalerweise nach einigen Jahren statt. Die meisten kolorektalen Karzinome entwickeln sich aus einem Polypen, der im Dickdarm zwischen 5 und 15 Jahre besteht. Ursachen für ein kolorektales Karzinom? Ein Krebstumor entsteht aus einer abnormalen Zelle. Der genaue Grund, warum eine Zelle zu einer Krebszelle wird, ist unklar. Man denkt daran, dass es auf irgendeine Art und Weise zu einem Schaden oder einer Beschädigung im Bereich bestimmter Gene einer Zelle kommt. Durch diesen „Genschaden“ wird die Zelle der Regulierung entzogen und vermehrt sich unkontrolliert weiter. Risikofaktoren Obwohl sich ein kolorektales Karzinom ohne wesentlichen Grund bilden kann, gibt es gewisse Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, ein kolorektales Karzinom zu entwickeln. Diese sind: •
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Alter. Das kolorektale Karzinom kommt häufiger beim älteren Patienten vor. In den meisten Fällen sind diese Patienten über 50 Jahre alt. Das Vorliegen einer familiären adenomatösen Polyposis coli (FAP) oder das Vorliegen einer hereditären non-polyposis-coloncarcinom-Erkrankung (HNPCC). Dies sind sehr seltene Erbkrankheiten. Das Vorliegen einer Colitis ulcerosa (eine Erkrankung des Dickdarms) für mehr als 8-10 Jahre. Fettleibigkeit. Lebensstil: Mangelhafter Trainingszustand, übermäßiger Verzehr von rotem Fleisch, exzessiver Genuss von Alkohol und Rauchen.
Schützende Faktoren Das Risiko, an einem kolorektalen Karzinom zu erkranken, ist reduziert bei: • •
Menschen, die regelmäßig Früchte und Gemüse zu sich nehmen. Patienten, die entzündungshemmende Medikamente wegen anderer Erkrankungen einnehmen müssen (so z. B. Aspirin).
Wie sind die Symptome eines Kolorektalen Karzinoms? Wenn sich ein kolorektales Karzinom entwickelt und sehr klein ist, verursacht es normalerweise keine Symptome. Wenn es wächst, können die Symptome, die sich entwickeln, sehr variieren. Dies hängt von der Lage des Tumors ab. Die am häufigsten Symptome sind:
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Blutungen aus dem Tumor. Man kann unter Unständen Blutbeimengungen im Stuhlgang bemerken, manchmal kann dieses Blut den Stuhl sehr dunkel färben. Diese Blutung ist nicht notwendigerweise sichtbar und in vielen Fällen wird diese Blutung auch nicht bemerkt, insbesondere wenn nur geringe Mengen sich mit dem Stuhlgang vermischen. Nichts desto trotz können geringe Mengen einer Blutung,
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die regelmäßig unbemerkt stattfindet, zu einer Blutarmut führen, die den Patienten müde und blass erscheinen lassen. Schleimbeimengungen mit dem Stuhlgang. Ein Wechsel der Stuhlgangsgewohnheiten. Dies bedeutet, dass man öfter oder seltener Stuhlgang hat als man gewohnt ist. Anfälle mit Durchfall oder Verstopfung. Das Gefühl der nicht vollständigen Entleerung des Enddarmes nach dem Stuhlgang. Abdominelle Schmerzen.
Wenn der Tumor wächst, können diese Symptome schlimmer werden und beinhalten: • •
Die gleichen Symptome wie oben genannt, aber in stärker ausgeprägtem Schweregrad. Sie können sich allgemein unwohl oder müde fühlen oder aber auch in kürzerer Zeit Gewicht verlieren.
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Wenn das Karzinom sehr groß wird, kann es zu einer Verlegung (Blockade oder „Obstruktion“) des Darmes kommen. Dies verursacht schwerste Bauchschmerzen und andere Symptome wie z. B. Erbrechen. Manchmal macht das Karzinom ein Loch in die Darmwand (die sogenannte Perforation). Wenn so etwas vorkommt, gelangt Stuhl in den Bauchraum, dies verursacht schwerste Schmerzen.
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Wenn das Karzinom sich in andere Körperregionen verteilt hat, können verschiedene andere Symptome entstehen. All die o.g. Symptome können auch bei anderen Erkrankungen entstehen, so dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um ein kolorektales Karzinom zu beweisen oder zu widerlegen. Wie wird ein kolorektales Karzinom diagnostiziert? Erstuntersuchung Wenn ihr Arzt den Verdacht hat, dass Sie ein kolorektales Karzinom haben, wird er sie gründlich untersuchen um dafür Hinweise zu finden, wie z. B. eine tastbare Schwellung in Ihrem Bauchraum, eine Blutarmut usw. Diese körperliche Untersuchung wird für gewöhnlich die Untersuchung des Enddarmes mit dem Finger beinhalten (digitale/rektale Untersuchung). Ihr Arzt wird einen Finger durch Ihren Analkanal in den Enddarm einführen und nach einem Tumor im unteren Anteil des Enddarmes tasten. Diese Untersuchung ist oft ohne Befund, insbesondere, wenn das Karzinom sich in einem frühen Stadium befindet. Deswegen muss man eine oder mehrere der folgenden Untersuchungen anschließen:
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Eine Untersuchung auf occultes Blut im Stuhl. Eine kleine Menge Stuhlgang wird auf eine Testkarte oder Testbriefchen aufgetragen. Ein einfacher Test, der auch geringe Mengen Blut in Ihrem Stuhlgang feststellen kann, auch wenn diese nicht zu sehen sind. “Occult“ bedeutet in diesem Fall „nicht gesehen“ oder „unsichtbar“. Der Test auf occultes Blut im Stuhl kann jedoch lediglich nachweisen, dass es irgendwo im Gastrointestinaltrakt blutet, trifft jedoch keine Aussage darüber in welchem Teil. Ebenso trifft er auch keine Aussage über die Ursache der Blutung. Dies ist jedoch ein sehr brauchbarer Test, um eine Blutung im gastrointestinalen Trakt zu beweisen. Danach müssen weitere Untersuchungen den Grund der Blutung belegen, ob es sich z. B. um ein kolorektales Karzinom oder eine andere Erkrankung handelt. Koloskopie. Ein Koloskop ist ein dünnes flexibles Endoskop, das ca. fingerdick ist. Es wird durch den Anus in den Dickdarm eingeführt und kann somit den gesamten Dickdarm bis zur Einmündung des Dünndarmes darstellen. Das Koloskop enthält einen fiberoptischen Kanal als Lichtleiter, so dass der behandelnde Arzt die Innenseite des Dickdarmes betrachten kann. Die flexible Sigmoidoskopie. Dies ist Untersuchung ähnlich der Koloskopie. Der Unterschied liegt allerdings darin, dass ein kürzeres Endoskop für diese Untersuchung benutzt wird und nur im Enddarm und Krummdarm (Colon sigmoideum) vorgeschoben wird. Kontrastmitteleinlauf, mit z. B. Barium. Dies ist eine Röntgenuntersuchung, um ein Abbild des Dickdarmes zu erstellen. Der Darm ist auf gewöhnlichen Röntgenbildern nicht sehr gut dargestellt. Deswegen nimmt man flüssiges Barium als Einlauf in den Dickdarm und das Relief des Darmes kommt auf dem Röntgenbild deutlich zur Darstellung. Diese Untersuchung wird heutzutage weniger oft
durchgeführt, seit die Koloskopie flächendeckend verfügbar ist. Manchmal ist diese aber zur weiterführenden Diagnostik notwendig. Biopsie zur Diagnosesicherung Eine Biopsie ist die Entnahme eines kleinen Gewebestücks aus dem Körper. Diese Probe wird dann unter dem Mikroskop auf abnormale Zellen untersucht. Wenn man eine Koloskopie oder Sigmoidoskopie durchgeführt bekommt, kann Ihr Arzt eine Biopsie eines suspekten Gewebes entnehmen. Dies geschieht durch das Einführen eines dünnen Greifinstrumentes in einem seitlichen Arbeitskanal beim Koloskop oder Sigmoidoskop. Feststellen der Ausdehnung und Metastasierung (Verteilung im Körper) Wenn die Diagnose eines kolorektalen Karzinoms gesichert ist, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um die Ausbreitung des Tumors festzustellen. Dies ist z. B. eine Computertomographie, eine Magnetresonanztomographie, eine Ultraschalluntersuchung oder weitere Untersuchungen. Diese Untersuchungen nennt man „Staging“ des Karzinoms. Das Ziel der Staging-Untersuchungen ist es herauszufinden: • •
Wie groß der Tumor im Darm ist und ob er teilweise oder komplett durch die Wand des Darmes durchgebrochen ist. Ob das Karzinom sich in die örtlichen Lymphknoten verteilt hat.
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Ob das Karzinom in andere Bereiche des Körper sich verteilt hat (metastasiert ist).
Das Feststellen des genauen Karzinomstadiums hilft Ihrem Arzt, Ihnen die bestmöglichen Behandlungsoptionen zur Verfügung zu stellen. Weiterhin gibt dies eine vernünftige Aussagekraft hinsichtlich der Prognose. Für ein kolorektales Karzinom kann aber kein genaues Staging abgegeben werden, bis der Tumor durch eine Operation entfernt wurde. Ein verbreitertes Staging-System für ein kolorektales Karzinom ist die sogenannte „DukesKlassifikation“: Dukes A Das Karzinom ist nur im Inneren des Dickdarms nachweisbar. Dukes B Das Karzinom hat die Muskelschicht der Darmwand erreicht. Dukes C Das Karzinom hat sich mindestens in einem Lymphknoten nahe am Darm verteilt. Dukes D Das Karzinom hat bereits in andere Teile des Körpers gestreut (Metastasen oder Sekundärtumore gebildet). Am wahrscheinlichsten ist die Streuung des kolorektalen Karzinoms in Leber und Lunge. Wie verläuft die Behandlung eines Darmpolypen? Wenn ein Polyp während einer Koloskopie gefunden wurde, kann er oft sehr einfach entfernt werden. Dies geschieht durch ein spezielles feines Instrument, welches durch den Arbeitskanal eines Koloskopes eingeführt wird und mit dem man den Polyp abtragen kann. Wenn der Polyp abgetragen ist und entfernt wurde, wird er unter dem Mikroskop untersucht. Die meisten Polypen enthalten keine Krebszellen. Nichts desto trotz senkt die Entfernung des Polypen das Risiko, dass dieser zu einem Karzinom irgendwann in Zukunft werden kann. Einige Polypen enthalten Krebszellen. Wenn diese Zellen ausschließlich auf den Polypen begrenzt sind, dann ist die Entfernung dieses Polypen gleich einer Heilung. Wenn diese Zellen unter dem Mikroskop so aussehen, als haben sie bereits die Verteilung in Richtung der Darmwand begonnen, dann muss eine Operation durchgeführt werden, die den betroffenen Anteil des Darmes entfernt. Was sind die Behandlungsoptionen für ein kolorektales Karzinom?
Die Behandlungsoptionen, die hier Betrachtung finden sollen, sind die Chirurgie, die Chemotherapie und die Strahlentherapie. Die Behandlung, die für jeden einzelnen Fall gewählt wird, hängt von verschiedenen Faktoren wie z. B. das genaue Krebsstadium und dem Gesundheitszustand des Patienten ab. Sie sollten die Möglichkeit mit dem Arzt besprechen, der Ihren Fall genau kennt. Dieser Arzt wird Ihnen die Pro und Kontras erklären, die wahrscheinliche Erfolgsrate der Therapie, die möglichen Nebenwirkungen und andere Details der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten für Ihren Karzinomtyp erklären. Sie sollten mit Ihrem Arzt auch die Ziele der Behandlung besprechen. Z. B. Ein Behandlungsziel kann die Heilung des Tumors sein. Einige kolorektale Karzinome können geheilt werden, insbesondere wenn sie in einem sehr frühen Stadium der Erkrankungen behandelt werden (Ärzte neigen dazu, den Begriff Remission anstatt den Begriff Heilung zu verwenden. Remission bedeutet, dass es keinen Hinweis auf einen Tumor nach einer Behandlung gibt. Wenn Sie „in Remission sind“ können Sie geheilt sein. Nichts desto trotz kann in einigen Fällen der Tumor nach Monaten oder Jahren später wiederkommen. Dies ist der Grund, warum viele Ärzte das Wort Heilung in diesem Zusammenhang vermeiden). Ein Behandlungsziel kann die Tumorkontrolle sein. Wenn eine Heilung nicht realistisch ist, kann eine Behandlung möglicherweise das Wachstum oder die Verbreitung eines Karzinoms verhindern oder verzögern. Das kann zu einer länger andauernden Symptomfreiheit führen. Das Behandlungsziel der Symptomerleichterung. Wenn eine Heilung nicht möglich ist, kann eine Behandlung zur Tumorverkleinerung und damit zu einer Verringerung der Symptome wie z. B. Schmerz oder Schluckbeschwerden führen. Wenn ein Krebs sehr weit fortgeschritten ist, kann der Patient eine Behandlung mit Ernährungsergänzung, Schmerzmedikation oder anderen Dingen benötigen, die in schmerzfrei oder symptomfrei leben lassen. Chirurgie Es ist oft möglich, den Primärtumor chirurgisch zu entfernen. Die Entfernung des Tumors kann zu einer Heilung führen, wenn das Karzinom sich in einem frühen Stadium befindet. Die normalerweise durchgeführte Operation ist, den Darmabschnitt mit dem Tumor zu entfernen. Wenn dies möglich ist, werden die beiden Enden des Darmes wieder aneinander genäht. Manchmal ist eine vorübergehende „Kolostomie“ notwendig, damit die aneinander genähten Enden des Darms heilen können, ohne dass Stuhlgang sie passiert (künstlicher Darmausgang). Diese Kolostomie wird oft in einer zweiten Operation ein paar Monate später zurückverlegt, wenn die Naht des Darmes gut verheilt ist. Wenn der Tumor sich sehr tief im Enddarm befindet, dann muss der Enddarm und der Anus u. U. mit entfernt werden. In diesem Fall braucht der Patient ein „permanentes Kolostoma“ (bleibender künstlicher Darmausgang). Eine Kolostomie ist eine Öffnung, die in die Bauchwand gemacht wird. Ein Teilstück des Darms ist eröffnet und die Enden werden an die Öffnungen der Bauchwand angenäht. Dies nennt man ein Stoma und es ermöglicht, dass der Stuhlgang vom Darmtrakt in einen Wegwerfbeutel gelangt, der über diesem Stoma über der Bauchdecke angebracht wird. Selbst wenn das Karzinom fortgeschritten und eine Heilung nicht möglich ist, hat die Chirurgie einen Platz in der Behandlung zur Erleichterung der entstehenden Symptome. Z. B. kann ein Stent in den Darm eingeführt werden, um eine Blockade aufzuheben. Ein Stent ist ein dünner Metallschlauch, der durch eine verengte oder blockierte Darmstrecke platziert wird. Diese kann dann weit geöffnet werden und verbleibt im Darm, um einer erneuten Blockade vorzubeugen. Chemotherapie und Strahlentherapie Die eine oder andere dieser beiden Behandlungsoptionen können notwendig werden, dies hängt von der Lage und dem Stadium des Karzinoms ab. Die Chemotherapie ist eine Behandlung des Karzinoms durch Antikrebsmedikamente, die Krebszellen töten oder sie am Vermehren hindern.
Eine Strahlentherapie ist eine Behandlung, die hochenergetische Strahlen auf Karzinomgewebe fokussiert. Dies tötet Krebszellen oder hindert die Krebszellen an der Vermehrung. Diese Therapie wird am häufigsten angewendet, wenn der Tumor im Rektum sitzt. Hat der Tumor im Rektum (Enddarm) eine gewisse Eindringtiefe erreicht (festgestellt mittels Endo-Sonografie), dann wird vor der Operation eine sogenannte neo-adjuvante Radio-Chemotherapie durchgeführt. Wenn Chemotherapie oder Strahlentherapie nach dem chirurgischen Eingriff verwendet werden, nennt man diese Form adjuvante Chemotherapie oder adjuvante Strahlentherapie. Z. B. nach einem chirurgischen Eingriff kann man eine Chemotherapie oder Strahlentherapie erhalten. Das Ziel dieser Behandlung ist, jede einzelne Krebszelle, die sich vom Primärtumor losgelöst hat, zu töten. Manchmal wird eine adjuvante Chemo- oder Strahlentherapie vor einem chirurgischen Eingriff angewendet, um einen großen Tumor so zu schrumpfen, dass eine Operation den Tumor u. U. entfernbar macht und damit die Erfolgschancen eines operativen Eingriffs erhöht. Wie ist die Prognose? Ohne Behandlung wird ein kolorektales Karzinom wachsen, größer werden und sich in andere Teile des Körpers verteilen („metastasieren“). In vielen Fällen wächst ein Tumor langsam und kann im Inneren des Darmes für einige Monate bleiben, bevor er durch die Wand des Darmes durchbricht und/oder streut. Man hat eine relativ gute Chance, diesen Tumor zu heilen, wenn die Diagnose und Behandlung des Karzinoms in einem frühen Stadium begonnen wird. Wenn das Karzinom diagnostiziert wird und durch die Darmwand durchgebrochen ist oder in andere Teile des Körpers gestreut hat, ist die Chance auf eine Heilung deutlich geringer. Nichts desto trotz kann eine Behandlung oft das Fortschreiten der Karzinomerkrankung verlangsamen. Die Behandlung von Krebs ist ein Entwicklungsbereich der Medizin. Neue Behandlungen werden entwickelt und Aussagen über eine Krankheitsprognose sind sehr allgemein. Der spezialisierte Arzt, der Ihren Fall genau kennt, kann Ihnen detaillierte Informationen über Ihre persönliche Prognose und das mögliche Ansprechen Ihres Tumors auf die Behandlung geben. Screening (Vorsorgeuntersuchung) für kolorektales Karzinom Ein Screening-Test hat zum Ziel, eine Krankheit zu erkennen, bevor sie Symptome verursacht und die sich anschließende Therapie hat eine Heilung der Erkrankung zum Ziel. Die möglichen Screening.Tests für ein kolorektales Karzinom sind der Test auf occultes Blut im Stuhl, eine Koloskopie oder eine Sigmoidoskopie. Neue Testformen wie z. B. ein DNA-Test nach Karzinomzellen im Stuhlgang sind in der Entwicklung. Der Gebrauch des Tests und wie oft er durchgeführt werden sollte hängt von verschiedenen Faktoren ab. Egal welcher Test genutzt wird, das Ziel ist, Darmpolypen oder Frühkarzinome bei Hochrisikopatienten zu finden, weil: Wenn ein Polyp gefunden wird, kann er gewöhnlich leicht während einer Koloskopie entfernt werden. Die Prognose ist gut, wenn ein kolorektales Karzinom in der frühen Phase entdeckt und behandelt wird. Patienten, die eine Routine-Screening-Untersuchung für ein kolorektales Karzinom durchführen sollten sind: Enge Verwandte von Patienten, die ein kolorektales Karzinom vor dem 45. – 50. Lebensjahr entwickelt haben oder Mitglieder einer Familie, bei denen ein gehäuftes familiäres Auftreten eines kolorektalen Karzinoms festgestellt wird. Enge Verwandte von Patienten mit erblichen Faktoren, die zu einem kolorektalen Karzinom führen können. Patienten, die bereits ein Kolorektales Karzinom erfolgreich behandelt bekommen haben. Ältere Patienten. Langzeitstudien haben gezeigt, dass es sinnvoll ist, alle Patienten über 50-55 Jahren an einer Screening-Untersuchung teilnehmen zu lassen. Kontakt: Prof. Dr. Dr. Ernst Hanisch Ärztlicher Direktor Asklepios Klinik Langen Akademisches Lehrkrankenhaus der Goethe-Universität
Röntgenstr 20 63225 Langen
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