Fried ri ch Sc hi ll er (175 9- 1805, 46 Jahr e) Leben: Seine Vorfahren stammen aus einem schwäbischen Bauerngeschlecht(möglicherweise aus Tirol eingewandert).Schillers Vater, Johann Caspar Schiller, Sohn eines Bäckermeisters, wird Regimentsmedikus in Württemberg, nimmt am 7 jährigen Krieg Teil, wird Werbeoffizier in Lorch und als letztes Verwalter der herzoglichen Gärten und Baumschulen des Schlosses Solitude. Er ist ein Befürworter der Aufklärung. Seine Mutter (geborene Elisabeth Dorothea Kodweiß), ist eine Gastwirtstochter aus Marbach. Schiller wird als zweites Kind der Eltern in Marbach geboren. Nach dem Umzug nach Ludwigsburg, besucht er dort die Lateinschule um sich für den Predigerberuf vorzubereiten. Auf Befehl des Herzogs Karl Eugen von Württemberg muss er jedoch auf das Theologiestudium verzichten und in die von ihm neu gegründete Militärpflanzschule eintreten. Die Herrschaft des Herzogs ist eine der übelsten von allen deutschen und italienischen Fürsten des 18. Jhdts(F Könige wollen das nachahmen um ihre prunkvollen Schlösser zu bauen). Der Herzog verkauft Soldaten als Söldner ins Ausland. Nach der Militärpflanzschule kommt Schiller auf die Militärakademie, wo er zuerst Rechtswissenschaften und später Medizin studiert. Er begeistert sich für Klopstock, Rousseau, Shakespeare, Ossian, Goethe und die Stürmer und Dränger. Im Bann des Sturm und Dranges und aus Auflehnung gegen die Willkür des Fürsten und aus übertriebenem Schulzwang entsteht sein erstes Schauspiel „Die Räuber“. Als er die MilAk beendet hat wird er Regimentsmedikus in Stuttgart. Er veröffentlicht „Die Räuber“ anonym im Selbstverlag und wohnt der Uraufführung ohne Erlaubnis bei. Die Wirkung des Stückes ist gewaltig. Aufgrund einer Beschwerde eines Schweizer Kantons über das Stück verbot der Herzog jede weitere poetische Betätigung von Schiller. Darum entschließt er sich zur Flucht nach Mannheim. Trotz des großen Erfolgs der „Räuber“ hat der „Deserteur“ große Probleme Unterstützung zu finden. Darum gerät er bald in bittere Not. Gerettet wird er von der Einladung der Mutter eines Schulfreundes, die ihm auf ihrem Gut eine Zuflucht bietet. Dann wird ihm die Stelle als Theaterdichter in Mannheim angeboten. Als der Vertrag nach einem Jahr nicht erneuert wird, versucht er, von Schulden bedrückt, sein Geld als freier Schriftsteller zu verdienen. Zu der wirtschaftlichen Not kommt noch die aussichtslose Liebe zur Freifrau Charlotte von Kalb. Als willkommene Hilfe kommt die Einladung von zwei jungen Männern, Ferdinand Huber und Christian Körner, nach Leipzig. Bald entwickelt sich eine äußerst innige Freundschaft zwischen Schiller und Körner. Daher gibt es einen Briefwechsel der beiden bis zum Tod Schillers. Im Haus von Körner verbringt er die glücklichste Zeit seines Lebens. Ohne Geldsorgen kann er ausschließlich für die Dichtung leben. Um seinem Freund nicht mehr zur Last zu fallen, will er sich neben Goethe eine Existenz in Weimar schaffen. Er wird auch in den herzogischen Hof eingeführt, kann sich aber nicht in die höfische Etikette finden. Außerdem ist Goethe noch auf seiner Italienreise. Er beschließt nach Volkstädt bei Rudolstadt zu ziehen.
Bald fühlt er sich zu Charlotte von Lengefeld hingezogen, die dann auch seine Frau wird. Er beginnt sich vom Sturm und Drang zu lösen und beschäftigt sich mit den Dichtungen Homers und der griechischen Tragiker, die er auch teilweise ins Deutsche übersetzt. Schiller wir als zuerst unbesoldeter Geschichtsprofessor an die Universität von Jena berufen. In der zeit als Professor entsteht als Hauptwerk „Die Geschichte des Dreißigjährigen Krieges“. Dich erkrankt er an einer Lungenentzündung an der er fast stirbt, und wahrscheinlich der Grund für seinen frühen Tod ist. Irrtümlicherweise wird Nachricht von Schillers Tod verbreitet, die sogar in Dänemark Jens Baggesen erreicht, der ein sehr großer Verehrer von Schiller ist. Er veranstaltet sogar eine ergreifende Totenfeier für ihn. Als er den Irrtum bemerkt gewinnt er den Erbprinzen von Schleswig-Holstein dafür, Schiller für drei Jahre eine jährliche Pension von 1000 Talern zu gewähren. Dadurch wird es ihm möglich sich nach seiner Genesung zu schonen. Er hört auf sich mit Geschichtsstudien zu befassen und wendet sich der Philosophie zu. Besonders beschäftigt er sich mit der Kantischen Philosophie. Diesmal schafft er es mit Goethe Freundschaft zu schließen und im Zuge dessen kommt es zu seiner reichsten dichterischen Schaffensperiode. In beiden erwacht von neuem die in wissenschaftlicher Beschäftigung fast untergegangene Lust an dichterischer Produktion. Für beide erweist sich der geschlossene Freundschaftsbund fruchtbar. Schiller verbringt seine letzten fünf Lebensjahre sogar in einem eigenen Haus in Weimar. Er wird aber immer wieder von Schmerzen und Schwächezuständen überfallen. Als Ehrung für sein dichterisches Schaffen wird er sogar vom Kaiser in den Adelsstand erhoben. Gemeinsam mit Goethe versucht Schiller das Weimarer Theater in eine klassizistische Musterbühne umzuformen. Nach neuerlicher Hinwendung zur Poesie bringen beide gemeinsam zwei Musenalmanache heraus. Der enthält die gemeinsam geschaffenen Xenien, der andere im Wetteifer entstandene Balladen. Danach entstehen in schneller Folge Schillers Meisterdramen: „Maria Stuart“, „Die Jungfrau von Orleans“, „Die Braut von Messina“ und „Wilhelm Tell“. Schiller stirbt 46 jährig am 9. Mai 1805.
Die Räuber Hauptmotiv ist das im Sturm und Drang oft verwendete Thema der feindlichen Brüder. Quelle ist die Erzählung „Zur Geschichte des menschlichen Herzens“ von Christian Schubart. Das Werk ist in leidenschaftlich-durchglühter Prosa und mit geschraubten und gesuchten Bildern sowie drastischen Bildern geschrieben. Inhalt: Graf von Moor hat 2 ungleiche Söhne, Karl und Franz. Karl ist ein edel veranlagter Idealist, voll Tatendrang, Empfindsamkeit und tiefe des Gefühls. Seine äußere Erscheinung ist von männlicher Kraft und Schönheit, aber auch unbeherrscht und leichtsinnig. Sein Bruder Franz ist klein, hässlich, ein teuflischer Bösewicht wie Shakespeares Richard III. Karl studiert in Leipzig, gerät in schlechte Gesellschaft und macht Schulden. Er wird von reue erfasst und ringt sich dazu durch sich mit dem Vater wieder zu versöhnen und sich zu bessern. Beide Brüder lieben das selbe Mädchen, Amalia, deren Herz aber Karl gehört. Franz schafft es, durch gefälschte Briefe den Bruder aus dem Herzen des Vaters zu verdrängen, der Karl darauf enterbt und verstößt. Damit Franz das Erbe antreten kann, lässt er den nach einer Ohnmacht für tot gehaltenen Vater schnell begraben. Aber ein Diener versteckt den scheintoten Grafen in einem einsamen Turm im Wald und erhält ihn durch kümmerliche Nahrung am Leben. Franz triumphiert, aber Amalia lässt sich auch durch Gewalt nicht von Karl abbringen und bleibt ihm treu.
Karl fühlt sich aus der menschlichen Gesellschaft ungerecht verstoßen, deshalb will er sich selbst und allen anderen von der Gesellschaft verstoßenen zum Recht verhelfen. Er sammelt Freigeister und gründet eine Räuberbande, die ihn zu ihrem Hauptmann wählt. Er wir ein „edler“ Räuber der nicht aus Egoismus oder Mordgier handelt, sondern die Ungleichheiten in der Gesellschaft ausgleichen will. Er stiehlt bei den Reichen und gibt es den Armen. (kenn ma eh) Durch Sehnsucht nach Amalia, erscheint er eines Tages vor dem väterlichen Schloss, das die Räuber plündern und in Brand stecken. Franz erdrosselt sich, von Todesangst erfüllt. Karl findet den eingesperrten Vater, der aber vor entsetzen stirbt, als er den Sohn als Räuber sieht. Karl kann Amalia vor den Räubern nur retten, in dem er sie selbst tötet. Jetzt packt ihn aber auch das entsetzen. Er erkennt seine Torheit, die darin bestanden hat, Gesetz durch Verbrechen erhalten zu wollen. Er hat zwar manchmal Böses bestraft, aber dadurch auch das Gute in Trümmer geschlagen. Daher beugt er sich der göttlichen Gerechtigkeit und übergibt sich selbst dem Gericht. Das Stück steht unter dem Einfluss zeitgenössischer Stürmer und Dränger, wie Klinger oder Goethe.
Wilhelm Tell Die Anregung, über den Tellstoff zu schreiben, erhält Schiller von Goethe, der seinen Plan selbst darüber zu schreiben aufgibt. Den Stoff über die Befreiung der Schweiz aus österr. Herrschaft, behandelt er mehr in Anlehnung an Shakespeare als an das Antike Drama. Quellen: Ohne selbst in der Schweiz gewesen zu sein, vermag Schiller aufgrund seiner Studien, Land und Leute mit dichterischer Wahrheit zu schildern. Seine Hauptquelle ist die „Helvetische Chronik“. Inhalt: Die drei Waldstädte Schwyz, Uri und Unterwalden verbinden sich zur Vertreibung der gewalttätigen österreichischen Landvögte Geßler und Landenberg. Auf dem Rütli, einer Wiese am Vierwaldstätter See, kommen die Eidgenossen unter der Führung von Werner Stauffacher aus Schwyz, Arnold Melchtal aus Unterwalden und Walter Fürst aus Uri zusammen. Geßlers Übermut empört alle. Er hat den Bau einer Zwingburg begonnen und verlangt von den Schweizern, dass sie dem Sinnbild der Fremdherrschaft, einen aufgerichteten Hut, Ehrerbietung erweisen. Tell, der schon Geßlers Wut heraufbeschworen hat, erfüllt die Forderung nicht. Deswegen wird er von Geßler gezwungen einen Apfel vom Kopf seines eigenen Sohnes zu schießen. Als er nach bestandener Probe zugibt, im Falle des Misslingens den Vogt zu töten, wird er gefangen genommen und verschleppt. Bei der Überfahrt über den See zur Steuerung kommt ein Sturm. Da das Schiff gefährdet wird nehmen sie ihm seine Fesseln ab, er flieht und stößt das Schiff in die Wellen zurück. Da sein Leben bedroht wird und er um seine Familie fürchtet, entschließt er sich Geßler zu töten. Er geht in die Hohle Gasse bei Küßnacht, wartet auf den heimkehrenden Geßler und durchbohrt ihn mit seinem letzten Pfeil. Die Nachricht von Geßlers Tod löst den Aufstand der Eidgenossen aus, die die Zwingenburg zerstören und ihre Freiheit verkünden. Sogar die Adeligen des Landes, die teilweise zum Kaiser gehalten haben, treten auf die Seite der Landleute. Nur der Kaiser selbst wird noch gefürchtet. Aber fast gleichzeitig mit den Ereignissen am See wird der Kaiser von seinem Neffen aus persönlicher Rache ermordet und die Eidgenossen sind von dieser Furcht befreit. Das Drama klingt in einer Schlussszene aus, in der der Kaisermörder bei Tell Schutz sucht. Dieser versagt die Hilfe zwar nicht, lehnt aber jede Gemeinschaft entschieden zurück, denn er hat keinen Mord begangen, sondern nur seine Familie, sein eigenes Leben und die
Freiheit seine Landes in Notwehr verteidigt. So fassen es auch die Eidgenossen auf die zu seiner Hütte eilen und ihm Dank für seine befreiende Tat aussprechen. Der Aufbau umfasst drei Handlungsbereiche, die durch den Schauplatz und die zeitliche Abfolge der Ereignisse zusammengehalten werden. In der Abschlussszene und im Aufstand werden alle drei vereinigt. Die Volkshandlung schildert die Unterdrückung durch das Vogtwesen, die Verschwörung und den Aufstand. Die Tellhandlung schildert einerseits seine Sorge um die eigene Familie, andererseits seinen persönlichen Kampf gegen Geßler. Schiller ist auch darin bemüht, Geßlers Ermordung moralisch zu rechtfertigen. Die Berta-Rudenz-Handlung gleicht einer romantischen Liebesepisode. (Kommt in der Zusammenfassung nicht vor, auch nicht am Zettel) Wertung: „Wilhelm Tell“ wird zum populärsten Drama Schillers und hat in der Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon eine aufpeitschende Wirkung. Das Werk zeigt Schiller auf dem Weg zu einem neuen Stil, zu einem volkstümlich-realistischen Schauspiel.