immo.tipp.
immofant. | Freitag, 17. Oktober 2008 | Seite 3
a
Gut ausgebildete Lehrlinge sind die Kaderleute von morgen Architekturbüro schickt seine Azubis auf Entdeckungsreise nach London
Tube
und Entdeckungsreise in eine trendige, europäische Hauptstadt. «Einerseits erleben die Lehrlinge dadurch die Architektur hautnah und live, andererseits lernen sie, Verantwortung zu übernehmen und Selbständigkeit zu entwickeln», so Hans-Jörg Fankhauser. Reisekosten und Spesen in der Höhe von Fr. 1500.– werden von Fankhauser Architekt bezahlt. Reisebuchung, Hotelauswahl und Programmorganisation müssen die Azubis selbst übernehmen. Fankhauser-Lehrlinge durchgehen – im Architekturbüro – eine Art interne Professonalisierung. Nebst CAD-Ausbildung und Baustellen- und Handwerkpraktika sind zur optimalen Vorbereitung auf den Berufsalltag praxisbezogene Arbeitseinsätze und die vermehrte Übertragung von Kompetenzen Bestandteile des Unterrichts.
Tate von HdM
Gurke Swiss Re
London Eye
Big Ben
Bobbies ridge
Tower B
Millennium Dome
Achitekturreise Juli 08
Lloyds
Fankhauser-Lehrlinge auf Architekturreise in London.
Lehrlinge bringen der Firma erst einmal nichts ausser einer Menge Aufwand. Trotzdem kann sich ein moderner Betrieb den Verzicht auf Lehrstellen nicht mehr leisten. Geschultes Fachpersonal ist der Stützpfeiler einer jeden Branche. VON TAMARA WERNLI
Mary Winkler und Marina Pflugi, beides Hochbauzeichnerinnen im zweiten
Foto: zVg
und dritten Lehrjahr, sind gerade von einer Architekturreise aus London zurückgekehrt. Nach Hause gebracht haben die jungen Frauen nebst vielen Eindrücken ein Reisetagebuch und eine Fotodokumentation aus der Themsestadt mit herausragenden architektonischen Bauten, Brücken und den Docs. Nebst Architektur und Raumerlebnissen sind auch Kunst und Kultur auf dem Plan gestanden. Das Programm zusam-
mengestellt und ermöglicht hat ihnen ihr Arbeitgeber Fankhauser Architekt, Reinach. Horizonterweiterung Seit 1993 beschäftigt Projektentwickler Hans-Jörg Fankhauser in seinem Architekturbüro Lehrlinge, zurzeit sind es sechs an der Zahl. Höhepunkt der Ausbildung bildet am Ende eines Lehrjahres jeweils die einwöchige Architektur-
Gnadenloses Aussieben Natürlich ist diese Aufmerksamkeit nicht umsonst. Das Auswahlverfahren für eine Lehre bei Fankhauser Architekt ist happig. Die jährliche Bewerberzahl liegt bei 200, davon werden zehn Interessenten zur einwöchigen Schnupperlehre geladen. Während dieser Zeit müssen die Aspiranten nicht nur diverse, anspruchsvolle Intelligenztests bestehen. Verlangt wird ausserdem das Beherrschen des CAD-Programms in nur einem Tag, abends muss die fertige Computer-Zeichnung eines Einfamilienhauses samt Einrichtung dem Chef präsentiert werden. Ein Tag in der Innenarchitektur zur Beurteilung der haptischen Fähigkeiten und der Besuch auf der Baustelle ergänzen die Probezeit. Das persönliche
VERGLEICH VON HYPOTHEKARZINSSÄTZEN IM 1. RANG FÜR GUTE BONITÄT Aktuelle Angebote 3, 5 und 8 Jahre fest (bis 65% Belehnung). Stichtag: 30. September 2008
Wi
t. töte ben. ger le n r u e H ft üb l i h ssen
Anbieter
3 Jahre 5 Jahre fest fest
8 Jahre Trend fest
Anbieter
Allianz Suisse
3,840 4,000
4,230
Neue Aarg. Bank 3,950 4,100
4,300
Baloise Bk. SoBa 3,800 3,950
4,200
Postfinance
3,550 3,750
3,950
Bank Coop
3,950 4,100
4,450
Raiffeisen CH
3,700 3,850
4,100
Baselland. KB
3,850 4,000
4,250
Swiss Life
3,790 3,810
3,880
Basler KB (BKB)
3,850 4,000
4,250
UBS
3,980 4,040
4,270
Credit Suisse (CS) 3,800 3,950
4,300
AXA Winterthur
3,520 3,830
4,270
Valiant
4,000 4,100
4,350
Generali
3,700 3,850
3 Jahre 5 Jahre fest fest
8 Jahre Trend fest
Helvetia Versich. 3,830 4,000
4,210
Zürich Versich.
3,600 3,750
3,925
Migrosbank
4,050
Ø der Angebote
3,786 3,934
4,174
3,600 3,800
Gespräch mit Hans-Jörg Fankhauser beschliesst die Eignungsphase am Ende der Woche. Die zwei besten Anwärter erhalten ein Lehrstellenangebot. Zu wenig Fachpersonal Dass es in vielen Branchen an gut ausgebildetem Fachpersonal mangelt, ortet Hans-Jörg Fankhauser in der fehlenden Sicherstellung des Berufsnachwuchses durch die Unternehmen. «Das Problem beginnt bereits bei der Lehrlingsausbildung. Die Auswahlkriterien sind zu wenig streng und der Kandidat erhält vom Betrieb kaum die Möglichkeit herauszufinden, ob er für den Job überhaupt geeignet ist. Deshalb bleiben die Aspiranten oft in einer Tätigkeit hängen, in der sie sich nicht zu Hause fühlen und schwören kurz nach der Lehre bereits auf eine Umschulung. Das ist für beide Seiten frustrierend.» Eine professionell strukturierte Lehrlingsausbildung führt langfristig zur Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Dem Betrieb ist eine Verstärkung durch qualitativ hochstehendes Fachpersonal auf sicher und die Auszubildenden werden für ihre berufliche Zukunft geformt, indem sie motiviert, mit Verantwortung betraut und unter professioneller Betreuung «sozialisiert» werden. Das freiwillige Engagement eines Unternehmens in der Berufsbildung ist für jede Branche empfehlenswert und macht die vielleicht künftige Einführung einer so genannten «Lehrlingssteuer» überflüssig. www.hochbauzeichner.info