05_09_042-043-pro-aufmacher

  • April 2020
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hinnerk Programm

Mai Vier Wochen Programm in Hamburg

Schönheit „The Berlin-Party is over“ nannte Herbert Tobias dieses Foto. Kein Metropolen-Bashing, sondern ein ernüchterter Beitrag zum Mauerbau 1961. Mit poetisch arrangierten, fast kitschigen Bildern wie diesem hatte sich Tobias schon damals einen Namen gemacht. Mit unkonventionellen Modefotografien erlangte er Weltruhm. Heute zählt Herbert Tobias zu den bedeutendsten deutschen Fotografen der Nachkriegszeit, berühmt vor allem für seine stimmungsvollen Stadtansichten, subtilen Porträts und erotischen Männerbilder. Letztere bestimmten sein Lebensende. Fotografisch erschöpft und in anderen Künsten erfolglos, hielt er sich mit Bildern für Schwulenmagazine über Wasser. Im Sommer 1982 stirbt er als einer der ersten prominenten Deutschen an Aids. Ab Mai zeigen die Deichtorhallen in Kooperation mit der Berlinischen Galerie „Herbert Tobias – Blicke und Begehren. Eine Retrospektive zum Werk des Fotografen (1924-1982)“. Die Ausstellung beleuchtet mit rund 200 Exponaten erstmals umfassend das Lebenswerk von Herbert Tobias.

7.5.-16.8., Di-So 11-18 Uhr, Deichtorhallen Hamburg www.deichtorhallen.de

Tanz

Gesang

Erinnerung

Balletttänzer Waslaw Nijinsky wurde in vielen Kunstwerken verewigt. Aber der „Tanzgott“ zeichnete auch selbst. Zu sehen sind seine Bilder in der Ausstellung „Tanz der Farben“ – dank der Sammlung von Hamburgs Ballettchef John Neumeier. Nijinskys Leben als Ballett: am 19. Mai in der Staatsoper.

Mit ihrem Album „Some People Have Real Problems“ wurde Sängerin Sia Furler zu Everybody‘s Darling. Selbst Christina Aguilera bat um musikalische Unterstützung. Dass Sia derzeit eine Freundin hat, findet sie selbst völlig normal: „Ich habe mich nie darum geschert, ob jemand nun ein Ding oder ein Dong hat.“

Ihr Nachtclub prägte das Nachtleben Westberlins. David Bowie, Tina Turner und Freddie Mercury gaben sich dort die Klinke in die Hand. Inzwischen ist Romy Haag eine gesetzte Dame. Ihr neues Programm „Wild Side“ präsentiert sie ganz in schwarz, im Mittelpunkt steht die Musik.

20.5.-16.8., Di-So 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr, Kunsthalle

2.5., 20 Uhr, Uebel & Gefährlich/Ballsaal, www.siamusic.net

1.6., 20 Uhr, Schmidt Theater, www.romyhaag.de

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www.daniels-hh.com

Anarchie Auf der Documenta 5 wurde Michael Buthe (1944-1994) als Schöpfer einer Kunst der „individuellen Mythologie“ gefeiert, trotzdem ist das Werk des Künstlers heute kaum noch in Erinnerung. Nun allerdings entdeckt ihn eine jüngere Generation als frühen Gratwanderer zwischen Hochkultur und Trash. In Hamburg war Buthes anarchisches Œuvre bisher noch nicht im Museum zu sehen, obwohl er bereits 1982 sein Environment „Winterreise durch Westfalen“ auf Kampnagel präsentiert hatte. Im Mai ist nun noch einmal Gelegenheit dazu, die umfassende Werkschau „Der Engel und sein Schatten“ im Ernst-Barlach-Haus zu besuchen. Im Zentrum stehen Zeichnungen, Collagen und die oft ausladenden Objekte der 60er und 70er Jahre – Buthes Kunst braucht viel Platz. bis 1.6., Di-So 11-18 Uhr, Ernst-Barlach-Haus, sonntags 11 Uhr kostenlose Führung, www.barlach-haus.de

Wanderung Als „erotischen Essay“ hatte Jan Krüger seinen Film „Rückenwind“ geplant. Klingt abgehoben, lag aber vor allem am fehlenden Geld. Doch dann entstand, ein klassisches Road-Movie: Zwei Jungs machen einen Ausflug aufs Land. Sie gelangen an einen alten Hof, auf dem eine Mutter mit ihrem heranwachsenden Sohn wohnt. Eine sommerliche Suche nach einer selbstverständlichen schwulen Beziehung außerhalb der Stadt. 22.5., 21.30 Uhr, Cinemaxx Dammtor, www.gay-filmnacht.de

Programmadressen Seite 55

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