Weimarer Klassik2

  • November 2019
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Weimarer Klassik ●

Klassik => classicus => vorbildlich, erstklassig



Richtung der dt. Literatur- und Geistesgeschichte



Vorbild: griechische und römische Antike



bes. geprägt durch Goethe und Schiller



Beginn: Goethes Italienreise (1786-1788) + Umzug Schillers nach Weimar (1787) und 1792 (Schiller => Kants Philosophie)



HP: Freundschaft und enge Zusammenarbeit der Beiden



Ende: Schillers Tod (1805) => willkürliches Ende, da Goethe erst knapp 30 a später Faust vollendete => andere Literaturströmungen bereits dominierend



Zeitalter der Aufklärung





gegen Autoritätsglauben, Bevormundung des Menschen, Vorurteile



Vernunft und Selbstständigkeit des Menschen



Überwindung der mittelalterlichen Denk- und Lebensformen

frz. Rev. => Vorbild für weitere Rev. in Dtl. ○

Krise des absolutistisch-feudalistischen Systems



Abschaffung dieses Systems



neue Gesellschaftsordnung in Frankreich



vor W.K. kein polit.-kultur. Zentrum in Dtl. (Kleinstaaterei)



aufgrund eines kunstliebhabenden Fürstenhauses siedelten über nach Weimar: ○

Christoph Martin Wieland => Erzieher



Johann Gottfried Herder => hohes Kirchenamt



Schiller => Prof. f. Geschichte in Jena



Goethe ■



Weimar für einige Jahre: geistig-intellektuelles Zentrum Dtls.

für Zeitgenossen: keine besondere Literaturströmung ○

Aufklärung, Weimarer Klassik, Sturm und Drang, Romantik(en) überschneiden sich



engerer Sinn: Goethe und Schiller und Ablösung vom Sturm und Drang



Reaktion auf die unruhige Zeit der französischen Revolution ○

geprägt durch: Harmonie und Humanität



wichtige Werte: Toleranz, Menschlichkeit, Vollendung, Reinheit, Maß, Ausgleich, Übereinstimmung von Geist und Gemüt, Mensch und

Natur, Individuum und Gesellschaft ●

Voraussetzungen: Abkehr vom S. u. D. zum Ideal der klass. Antike ○

Abhandlung Winkelmanns: „Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst“ (1755)



griech. Kunstwerke => Schönheit, Harmonie => Ideal des klass. Menschen => Natur- und Gesellschaftswesen (Winkelmann)



edle Einfalt, stille Größe => Symbol für griech. Humanität



Goethe => griff auf => Forderung: Mensch nur dann ganz ausbilden, wenn sich seine sämtlichen Eigenschaften und Fähigkeiten gleichmäßig in ihm vereinigten



=> Menschenbild der W.K.: der Humanität verpflichtet ○

von Herder in Abhandlung „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ (1784-1791) ■

durch Humanität findet Mensch zu sich selbst



ideales Ziel d. Geschichte: Gestaltung einer tätig-harmonischen menschlichen Gemeinschaft



Die Humanität soll durch Kunst in die Geschichte eingehen



Kerngedanke der dt. Kunsttheorie: Selbstständigkeit der Kunst ○

Abhandlung Philipp Moritz': „Über die bildende Nachahmung des Schönen“ (1788)



Kunst keine Lehren vermitteln oder Affekte hervorrufen



=> Zweck um sich selbst haben => Die Kunst der Kunst willen ○

von allem Subjektiven und Zufälligen befreit, hin zur Objektivität und dem Allgemeinmenschlichen



Goethe: in Kunst: Gesetze der Natur, Kunst => vermittelt höhere Ordnung der Welt



Schiller: Menschen aus Natürlichem und Triebhaftem => höhere Bestimmung, Freiheit, Sittlichkeit, Vernunft klarmachen



Schiller => suchte Klarheit über das Wesen des Schönen, der Kunst und des Dichters ○

von Kant beeinflusst



„Über Anmut und Würde“ (1793)



„Über die ästhetische Erziehung des Menschen...“ (1795)



„Über naive und sentimentalische Dichtung“ (1795/96) ■

Gespaltenheit des Menschen in bürgerl. Gesellschaft überwinden (=> in harmonisches Lebensgefühl) ●

Ausgangspunkt Schillers: Mensch – ein sinnliches, der Zeit unterworfenes Wesen, aber auch mit Vernunft gesegnet ○

○ ●

Mensch => nur mit diesen beiden Kräften

Kunst => Brücke zwischen Sittlichkeit und Vernunft => „ästhetische Erziehung“

Voraussetzung für Staat der Freiheit, konnte in frz. Rev. nicht

durchgesetzt werden ●

Ideen deutlich in Goethes und Schillers Werken



„Iphigenie auf Tauris“ (1787) und „Torquato Tasso“ (1790) => Hauptwerke der frühen W.K.



Schillers Interesse an Antike: Eindeutschung 2er Dramen von Euripides und Gedicht „Die Götter Griechenlands“ (1788)



Schiller => theoret. Grundlagen der W.K. in Briefen, Rezensionen, Abhandlungen



trotz allem: W.K. in Frühphasen offen für andere Ideen und Visionen außer denen Schillers und Goethes



Weimarer Klassik aufgrund der Schaffenskraft Gs. und Ss. => W.K. auf G und S begrenzt



Wilhelm v. Humboldt evtl. hinzugerechnet



Bruch mit Herder => untersch. Auffassungen über frz. Rev. ○

Schiller Empfehlung an Herder: poet. Geist aus Gebiet der wirkl. Welt zurückziehen, und durch griech. Mythen der Verwandte eines idealischen Zeitalters bleibt. (1795) ■

offiziell schrieb er in „Über naive u. sentimentalische Dichtung“



theoretische Ansichten v.a. in Zeitschriften wie „Die Horen (1795-97) oder „Propyläen“ (1797-1800) und „Jenaische Allgemeine Kulturzeitung“ verbreitet



Streit mit Vertretern anderer Literaturströmungen => Gipfel in „Xenien“ (1796)



Gedankenlyrik Schillers => Umsetzung der späten Klassik ○

„Das Ideal und das Leben“ (1795)



„Wallenstein“ (1800)



„Maria Stuart“ (1801)



„Die Jungfrau von Orléans“ (1801)



„Wilhelm Tell“ (1804)



nach Tod Schillers (1805) und Fertigstellung des „Faust I“ (1806) entfernte sich Goethe von der W.K.



Vernunft des Menschen: Faust: S. 16.



Naturverbundenheit, Natur: Faust: S.37: „Der Osterspaziergang“



Schiller „Über naive und sentimentalische Dichtung“: ○

„Wenn ein Vater seinem Kind erzählt, dass dieser oder jener

Mann vor Armut verschmachte, und das Kind hingeht und dem armen Mann seines Vaters Geldbörse zuträgt, so ist diese Handlung naiv; denn die gesunde Natur handelte aus dem Kind und in einer Welt, wo die gesunde Natur herrschte, würde es vollkommen recht gehabt haben, so zu verfahren. Es sieht bloß auf das Bedürfnis und auf das nächste Mittel, es zu

befriedigen; eine solche Ausdehnung des Eigentumsrechtes, wobei ein Teil der Menschen zugrunde gehen kann, ist in der bloßen Natur nicht gegründet. Die Handlung des Kindes ist also eine Beschämung der wirklichen Welt und das gesteht auch unser Herz durch das Wohlgefallen, welches es über jene Handlung empfindet.“ ●

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