Themed Relationship Introduction

  • April 2020
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  • Words: 761
  • Pages: 2
1 Personennetzwerke - Visualisierung von Relationen zwischen den Autoren Ein Netzwerk ist – vereinfacht gesagt – eine Menge von autonomen Objekten, die in einem gemeinsamen System auf eine (vor)definierte Weise miteinander verbunden sind. In diesem Fall sind die Objekte Autoren eines Wikis und das Personennetzwerk die Darstellung der durch bestimmte Eigenschaften miteinander in Relation stehenden Autoren. Ein Wiki lebt von der impliziten Kommunikation der Autoren. Jedes Individuum unter ihnen teilt gegenseitig sein Wissen und seine Erkenntnisse innerhalb des Wikis, sodass durch das gemeinsame Editieren der Artikel ein gemeinschaftliches Wissen entsteht1 . Auf diese Weise entstehen informelle Gruppen (Cliquen) von Autoren, die regelmäßig an gegenseitigen Artikeln mitwirken (editieren). Dieses Vorgehen impliziert eine indirekte soziale Interaktion, da die Autoren durch ihre Handlungen auf einander reagieren, einander beeinflussen und steuern. So entsteht eine Sammlung an Wissen, die durch unterschiedliche Kenntnisse und Erfahrungsstände der Individuen gebündelt wird. Dieses Wissen ist also enorm von den Interaktionspartnern abhängig. (Media-)Wiki Systeme lassen jedoch keinen Einblick auf diese impliziten sozialen Strukturen der Autoren zu. Es werden keine Tools angeboten, mit deren Hilfe die Kommunikationscliquen entdeckt werden können. Die Strukturen sind aber wichtiger denn je, insbesondere innerhalb von Unternehmenswikis.

Ein praktisches Beispiel Der verantwortliche Designer stellt in letzter Sekunde fest, dass in einer Broschüre für die nächste Messe Fehler in den Angaben der einzelnen Produkte enthalten sind. Dank des unternehmensweiten Wikis, schlägt er jede Produktkategorie der Artikel noch einmal nach und prüft sie auf Korrektheit. Dabei stellt er jedoch fest, dass einige Neuerungen noch nicht vollständig im Wiki nachgetragen sind. Um keine Zeit zu verlieren, wendet er sich umgehend telefonisch an die Autoren der Wiki Beiträge zum Thema – die Telefonnummern hat er auf den jeweiligen Mitarbeiterseiten der Autoren der Beiträge entnommen. Leider befinden sich zwei der Mitarbeiter längerfristig im Urlaub. Trotz des Wikis fängt nun eine mühsame Suche nach Kollegen, die ebenfalls Kompetenzen innerhalb der gesuchten Themengebiete besitzen. Gäbe es aber im Wiki eine Möglichkeit herauszufinden, welche Kollegen mit den sich im Urlaub befindlichen Mitarbeitern öfter gemeinsame Artikeln verfassen, wäre ein kompetenter Ansprechpartner schnell gefunden, da das gemeinschaftliche Verfassen von Texten in aller Regel kompatible Erfahrungsund Wissenwerte voraussetzt.

Relationen zwischen den Autoren Eine Relation impliziert eine Beziehung, die zwischen den Autoren bestehen kann. Wie bereits im Beispiel angedeutet, stehen bei der Beziehung die gemeinsamen Eigenschaften der Autoren im Vordergrund. Mit der Visualisierung möchte ich explizit sichtbar machen, welche Autoren mit wem und wie oft gemeinsam an Artikeln arbeiten. Bei dieser Fragestellung entstehen zwei Sichten auf die Darstellung: 1. ’Wer ist mit wem thematisch verwandt?’ – global. 2. ’Wer ist mit einem bestimmten Autor X thematisch verwandt?’

Thematische Verwandtschaft Ein Author ist mit einem anderen Author thematisch verwandt, wenn beide gemeinsam mindestens einen Artikel verfasst oder mindestens einen Artikel des Anderen editiert haben. Um so häufiger die Autoren 1

siehe Definition des Kommunikationsbegriffs – es steht ebenfalls für das ’gemeinsam Machen’ oder ’etwas vereinigen’

1

verschiedene Artikel miteinander editieren um so enger sind sie miteinander thematisch verwandt, denn um so häufiger sie an unterschiedlichen Artikeln arbeiten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide sich in diesen Themen gut auskennen (sie ergänzen sich gegenseitig). Wenn sie jedoch zwar häufig aber nur an einem oder wenigen unterschiedlichen Artikeln schreiben, sagt es nichts darüber aus ob sie sich in ähnlichen oder gleichen Themen auskennen. Diese Relation lässt sich mit Hilfe eines Graphen am deutlichsten audrücken (Abb. 1). Eine Kante des

A Relation B schreibt

editiert

schreibt B

Relation

Artikel M

Artikel S A

C

schreibt

C

Abbildung 1: Autor A erstellt einen Artikel S worauf dann Autor B diesen editiert, verbessert oder vervollständigt. B erstellt zusammen mit C auch einen Artikel M. Damit steht A in Relation zu B, B in Relation zu C, A und C untereinander jedoch nicht. B ist also Co-Autor von A und C von B. Autor A und Autor C “kennen” sich aber nicht. Graphen G verbinde jedes Knoten-Paar (x, y) von Autoren, die zumindest einen Artikel zusammen editiert haben. Die Kantenstärke stelle die Häufigkeit des Auftretens der Relation an verschiedenen Artikeln dar. Je häufiger das Relationentupel auftritt, umso dicker die Kanten. Die thematische Verwandschaft ließe sich durch Nähe der Knoten verständlicher gestalten, allerdings bieten nur wenige Frameworks die Möglichkeit, die Kantenlänge fest definieren zu können. Die Dicke der Kanten (Linien) ist jedoch ein mindestens genau so gutes Gestaltungsmittel, um die Stärke und Häufigkeit der Kommunikation unter den verknüpften Autoren auszudrücken. Die Thinking Machine2 signalisiert beispielsweise durch die Kantendicke die nächst wahrscheinlichen Züge (aus allen Möglichen). Je Dicker dabei die Linie um so größer die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Zug der nächste sein wird.

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Thinking Machine: http://www.turbulence.org/spotlight/thinking/chess.html

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