Small Talk. Die Kunst Des Lockeren Gespraechs

  • June 2020
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ShortBooks „Wissen ist Macht“

Small Talk Die Kunst des lockeren Gesprächs von Jürgen Hesse & Hans Christian Schrader Sondereinband: 160 Seiten Verlag: Eichborn Verlag, Ffm. Erscheinungsjahr: Oktober 2001 ISBN: 3821838132 Preis. 12,90 €

Hauptaussagen

"Small Talk ist ein Stück Lebensart - eine taktvolle und zugleich herzliche Form des Umgangs miteinander."



Small Talk kann man lernen.



Eine sympathische Ausstrahlung kann man ebenfalls bewusst erzeugen.



Stellen Sie den Anderen in den Mittelpunkt. Halten Sie sich zurück und seien Sie ein guter Zuhörer.



Monologisieren Sie nicht, sondern bieten Sie Themen scheibchenweise an, um die Resonanz zu testen.



Betonen Sie immer die positiven Seiten in Ihren Erzählungen. Lachen Sie notfalls über sich selbst. Verbreiten Sie eine gute Atmosphäre. Der Andere soll sich Wohlfühlen.



Sie können sich auf einen bevorstehenden Small Talk vorbereiten. Informieren Sie sich, wenn möglich, über Ihren Gesprächspartner, beispielsweise via Internet oder Prospektunterlagen. Sie können hinterher den Small Talk analysieren, um daraus zu lernen noch versierter zu werden.



Werden Sie am Anfang nicht zu persönlich und kennen Sie Ihre Grenzen. Besonders tragisch kann es sich auswirken, eigene Probleme aufzutischen.

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Rezension

"Erleben und lernen Sie, wie kleine Gespräche eine Riesenwirkung entfalten können. Lernen Sie, Kontakte zu knüpfen, statt nach Worten zu suchen, auf Andere zuzugehen und einfach ein Gespräch anzufangen."

"Achten Sie darauf, wie der Andere auf Ihre Worte reagiert."

Manch einer mag die Nase rümpfen angesichts der Tatsache, dass es jetzt eine Anleitung zum Small Talks gibt. Doch das Autorengespann, die beiden erfahrenen Psychologen Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader, räumen mit vielen Vorurteilen bezüglich des Small Talks auf. So ist Small Talk kein leeres unnützes Geschwätz, sondern - im Vergleich gesprochen - das Öl im Getriebe eines Motors. Zudem erfüllt Small Talk viele Funktionen: Durch Small Talk betreiben wir Selbst-Marketing und veräußern mittel- wie unmittelbar unsere soziale Kompetenz und unsere kommunikatorische Fähigkeit. Diese Vermögen werden im Berufsleben gerade in höheren Etagen - für mindestens genauso bedeutsam erachtet wie nötige Fachkompetenz. Außerdem erfährt man durch Small Talk genaue Beobachtung vorausgesetzt - viel über sein Gegenüber. Man kann sich zwanglos kennen lernen und eventuelle Geschäftsabschlüsse vorbereiten. Diejenigen, die bislang Small-Talk-Naturtalente, denen jeweils am richtigen Ort das jeweils passende positive Wort einfällt, beneidet haben, können endlich aufatmen. Denn die beiden Fachautoren gehen auf alle Aspekte des Small Talks ein, von der Vorbereitung über die Durchführung bis hin zur nachträglichen Analyse. Sogar die geschlechts- als auch alterspezifischen Unterschiede hinsichtlich des Small Talks werden thematisiert. Sie geben uns reichlich Tipps, welche Verhaltensweisen uns Pluspunkte einbringen und warnen uns eindringlich vor den gefürchteten Fettnäpfchen. Ihre Ausführungen lockern die beiden Autoren immer wieder mit praktischen konstruktiven wie auch warnenden Beispielen auf. Als Psychologen mit langjähriger Erfahrung in der beruflichen Beratung als auch in Klinik und Telefonseelsorge sind sie die kompetenten Ratgeber schlechthin, die ohne viel Umschweife ihre theoretischen und praktischen Ausführungen zusammenschweißen. Für den, der Small Talk für sein Fortkommen gezielt nutzen möchte, handelt es sich um ein empfehlenwertes Buch.

ShortBook Sympathien gewinnen Eine Vorbedingung für einen erfolgreichen Small Talk besteht darin, sympathisch zu erscheinen bzw. Sympathien gewinnen zu können. Hierbei unterliegen die meisten Menschen dem Irrtum, zu meinen, dass es doch vorwiegend am Gegenüber läge, wie er einen finde. Umgekehrt wissen die meisten jedoch sehr genau, wie man sich aktiv unsympathisch darstellt und unmöglich verhält. Auch die professionellen Kommunikatoren wie etwa Verkäufer, Politiker, Moderatoren oder Schauspieler wissen sehr wohl, wie man sich ins rechte Licht rückt und reichlich Sympathien geSmall Talk

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"Der wirklich Erfolgreiche hat es gar nicht nötig, sich in den Vordergrund zu drängen... Nach seinem Beruf befragt, antwortet er: 'Ich mache was mit Mode.' Das klingt sympathischer als: ' Mir gehört eine Modefirma, in der ich 100 Leute beschäftige.' "

"Manche Kommunikationsprofis haben große Karteien oder Computerdatenbänke, in denen sie festhalten, dass Isa Fastenrath gern Lachs isst, Beate Kuhn lieber Salate mag, Dirk Vehlewald sich jedes Autorennen anschaut... Wer Hunderte von Menschen kennt, braucht schon ein sehr gutes Gedächtnis, wenn er sich all diese Details ohne Hilfsmittel merken will."

winnt. Sympathie wird hervorgerufen, indem man Interesse an der anderen Person zeigt und sich dabei gleichzeitig zurücknimmt, was nicht gleichbedeutend mit Schüchternheit ist. Man erwirbt weiter Sympathie, indem man gut und aktiv zuhört, wobei man gleichzeitig den Anderen besser kennen lernt. Ferner gehört dazu das Vermitteln von Wärme, Zuneigung, Vertrauen und Ruhe, sowie das Betonen von Gemeinsamkeiten. Das können gleiche Interessen sein, eine ähnliche Sprache (Lautstärke, Dialekt) oder etwa eine ähnliche Herkunft. Viele dieser Bedingungen setzen Toleranz voraus. Ich muss eingedenk sein, dass jeder Mensch einzigartig ist und nicht jeder meiner Auffassung sein kann. Es ist einfach sich vorzustellen, wer von den folgenden beiden Charakteren einen besseren Eindruck hinterlässt: Jemand betritt den Raum und signalisiert: 'Hoppla, hier bin ich!' Der Andere gibt seinem Gegenüber das Gefühl: 'Schön, dass Sie hier sind.' Problem Anfang Als Hauptschwierigkeit wird die Gesprächseröffnung empfunden. Ist das Gespräch erst im Gange, fühlt man sich sicherer und entspannter. Dabei bietet sich als naheliegender Gesprächseinstieg die Frage. Sie darf natürlich nicht allzu plump wirken, sondern sollte ernsthaftes Interesse am Gegenüber zeigen. Erkundigungen nach der Familie, nach dem Ort, dem Beruf oder ähnliches sind mit Einschränkung (siehe Kapitel Small-TalkThemen) legitim. Die anvisierte Tiefe ist allerdings abhängig davon, ob man jemanden bereits kennt und wenn ja, wie sehr. Je weniger man jemanden kennt, desto eher sind persönlichere Fragen zu vermeiden. Auch muss der Eindruck des Ausfragen-Wollens vermieden werden. Gerechtfertigt ist es sogar, sich auf einen Small Talk vorzubereiten. Wenn man weiß oder ahnt, wer zu einem Empfang oder Treffen erscheint, so kann man sich absichtlich die Hobbies oder Gepflogenheiten der betreffenden Menschen in Erinnerung rufen. Auch eine Recherche im Internet oder den Verkaufsprospekten ist angebracht. Sinnvoll ist es gerade zu Beginn des Gesprächs, sein Gegenüber und nicht sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Das heißt auch, wenn der Andere erzählt, ihn erzählen lassen, indem man aktiv zuhört und interessierte Verständnisfragen stellt, und somit dem Gesprächspartner signalisiert, dass man ihn verstanden hat. Erst wenn das Gegenüber ein sinnvolles Ende gefunden hat, kann man von seinen eigenen diesbezüglichen Erfahrungen berichten. Kontraproduktiv wirkt es sich aus, lässt man den Angesprochenen nicht ausreden, sondern fällt ihm gleich ins Wort, und überschüttet ihn mit einer eigenen Stellungnahme. Dadurch wird die Person, die etwas von sich geben wollte, in die Zuhörerrolle gedrängt. Achten Sie nicht nur auf den Inhalt der Rede ihres Gesprächspartners, sondern ebenso auf seine Gefühle, die er mit herüber bringt und die zeigen, wie er zu dem Erzählten steht; achten Sie ferner auf seine Stimme und seine Stimmung. Das können Sie später indirekt in ihre Entgegnung mit einfließen lassen. Verlauf des Small Talks Um eine gute Stimmung und eine gute Atmosphäre zu verbreiten, sollten in Small Talks primär erfreuliche Ereignisse und Themen angesprochen

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"Die Kunst des Small Talks besteht darin, den Gesprächspartner in eine gute Stimmung zu versetzen. Um das zu erreichen, muss man gar nicht selbst so viel reden, sondern nur die richtigen Fragen stellen und dann vor allem zuhören."

"Frauen sprechen gern über ihre Gefühle, Männer lieber über Autos."

"Gemeinsam Lachen verbindet, aber bitte nicht auf Kosten Dritter."

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werden. Selbst bei ambivalenten Angelegenheiten sind die positiven Seiten zu betonen. Wird ein eigenes Missgeschick angesprochen, so beweisen Sie Humor und lachen über sich selbst. Es versteht sich von selbst, dass Kritik am Gegenüber, am Gastgeber, auch gegenüber Dritten zu unterlassen ist. Hier könnte der Leser die kritische Bemerkung machen, dass um alles in der Welt Anpassung und Kriecherei gepredigt wird. Es darf aber nicht vergessen werden, dass es sich um Small Talk handelt und eine Verärgerung hier keinem etwas bringt. Grob lassen sich unterschiedliche Bedürfnisse und Verhaltensweisen klassifizieren. Frauen sind eher beziehungsorientiert und sentimental. Männer sind eher sachbezogen. Frauen formulieren eher offen, wohingegen Männer ihre Meinung gern als klare und unumstößliche Tatsache hinstellen. Jüngere Menschen sind vielseitig interessiert, themenoffen und springen ganz gerne. Ältere Menschen ziehen es eher vor, bei einem Thema zu verweilen und gehen dabei auch gerne in die Tiefe. Ein grober Fehler wäre es, den Small Talk als Gelegenheit zu benutzen, sich einmal gerne reden zu hören, zu monologisieren. Im Gegenteil, um herauszufinden, ob Ihr Thema überhaupt auf Interesse stößt, äußern Sie es 'scheibchenweise' und formulieren Sie immer so, dass auch Andere dazu beitragen können. Findet Ihre Angelegenheit keine Erwiderung, so wechseln Sie das Thema. Geübte Small Talker können den Gesprächsverlauf freilich unbemerkt forcieren. Wenn sie etwas über die Erfolge ihres Sohnes erzählen wollen, so tun sie dies nicht direkt, sondern fragen den Gesprächspartner nach seiner Tochter. Falls während des Gespräches peinliche Pausen entstehen, ist es nicht immer das Beste, das Gegenüber einfach etwas zu fragen, obwohl das so nahe liegend scheint. Denn vielleicht wünscht sich das Gegenüber gerade eine Pause oder denkt noch irgendetwas zu Ende. Günstiger kann es sein, über etwas Aktuelles von sich oder einem Ereignis zu sprechen, zum Beispiel die Freude auf das nächste Wochenende, den nächsten Theaterbesuch oder über das, was man heute oder kürzlich auf der Autobahn oder im Supermarkt erlebt hat. Körpersprache Peinlich ist es, verbal etwas zu äußern, was dem Ausdruck unserer Körpersprache widerspricht. Weil uns selbst unsere eigene Körpersprache nicht bewusst ist, heißt das noch lange nicht, dass sie ebenfalls unserem Gesprächspartner entgeht. Ähnlich wie ein Raum mit leicht zu erreichenden Sitzmöglichkeiten einladend wirkt, kann eine Person offen und einladend oder abweisend wirken. Ein entspannter und geklärter körperlicher Zustand ist dabei von großem Vorteil. Voraussetzung hierfür ist wiederum innere Entspanntheit. Lächeln Setzen Sie Lächeln gezielt ein. Zwar wirkt permanentes Lächeln oder gar Grinsen noch angenehmer als ein griesgrämiger Gesichtsausdruck, doch wird man Sie diesbezüglich auch bald belächeln. Lächeln wirkt umso mehr, wenn man es akzentuiert einsetzt, zum Beispiel dann, wenn man seine Aussage betonen will. Effektiv ist es auch, seinen Gesprächspartner für eine Sekunde anzuschauen und dann zu lächeln.

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"Wobei man sich im Zweifelsfall lieber etwas bescheidener als zu gut, zu elegant kleiden sollte. Wer seinem Gegenüber den Triumph lässt, der Elegantere zu sein, sammelt dafür Pluspunkte bei ihm."

"Small Talks haben sehr viel mit Spaß zu tun. Wenn man Unterhaltung nicht genießt, dann läuft einiges falsch."

"Small Talks sind keine Kreuzverhöre. Geben Sie dem Anderen die Chance, sich so zu präsentieren, wie er es möchte."

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Augenkontakt Durch Augenkontakt respektieren wir unser Gegenüber. Schauen wir stattdessen ständig im Raum umher, missachten wir ihn und signalisieren Langeweile. Gleichzeitig haben wir über den Augenkontakt unseren Gesprächspartner im direkten Blickfeld, so dass wir selbst seine subtilen Reaktionen wahrnehmen können. Selbstverständlich sollte der Blickkontakt freundlich, offen und entspannt geschehen und auf keinen Fall aufdringlich wirken im Sinne von Mustern, Anstarren oder Glotzen. Wenn Sie in einer kleinen Gruppe zusammenstehen, ist es freilich angebracht, immer wieder allen in die Augen zu blicken, um die Teilnehmer zu integrieren und um keinen auszuschließen. Kleidung Zumal der erste Eindruck entscheidend wirkt, ist auch die Kleidung nicht zu vernachlässigen. Vor allem sollte die Kleidung passen im doppelten Sinn: Zum einen sollte sie gut sitzen, zum anderen auch zu einem und zur Gelegenheit passen. Des Weiteren sollte die Kleidung nicht zu lässig und auch nicht zu alt aussehen. Es ist nicht verkehrt, sich an der Mode zu orientieren. Allerdings sollte man schlichte und zurückhaltende Eleganz grellen Farben und 'lustigen' Krawatten vorziehen. Schicke Kleidung, in der man sich zudem wohl fühlt, womöglich unsere Lieblingskleidung, kann überdies das Selbstbewusstsein und die Laune heben. Accessoires Wirken Accessoires nicht zu protzig oder auffällig, kann man sie gezielt in zweierlei Hinsicht einsetzen. Zum einen können sie eine Information übermitteln, beispielsweise die Zugehörigkeit zu einer Vereinigung (Anstecknadel, Abzeichen) oder bestimmte persönliche Vorlieben. Zum anderen können sie als Aufhänger oder Thema eines Small Talks dienen. Small-Talk-Themen Heutzutage ist es nicht mehr so einfach, eine Liste von unverfänglichen Themen aufzustellen, mit denen man in einem Small Talk garantiert nicht mehr ins Fettnäpfchen tritt. Denn die einzelnen Menschen sind oft zu individualistisch, so dass man vorsichtig testen muss, ob ein Thema oder eine Frage auch auf Interesse, Gegenliebe oder Begeisterung stößt oder ob das Gegenüber damit eher in eine Missstimmung versetzt wird. Die Small-Talk-Standard-Frage nach dem Beruf kommt vor allem bei jenen Mitmenschen gut an, die ihren Beruf lieben, sich für ihn engagieren und stolz auf ihn sind. Aber für die andere Gruppe, bei der der Höhepunkt des Arbeitstages im Dienstschluss und ihr Fokus auf ihrer Freizeit liegt, kann die Frage bereits Verärgerung und Rückzug hervorrufen. Auch die auf den ersten Blick unverfängliche Frage nach der Heimat tut vor allem denen gut, die aus attraktiven Städten kommen. Es gibt jedoch auch Menschen, die sich nur ungern als 'Landei' outen. Das berühmte Wetter sollte man nur dann erwähnen, wenn es extrem ist oder einen Bezug zum Treffen aufweist. Man sollte den Anderen auch nicht zu sehr mit Direktheit oder zu hohen Erwartungen bedrängen. So kann es angemessen sein, von sich als Kunstliebhaber zu sprechen. Das Gegenüber aber gleich zu fragen, ob es auch schon in der aktuellen Ausstellung war, kann ihn in © Copyright 2002 ShortNews.com GmbH

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"Passen Sie Ihre Geschichten dem Gesprächspartner an."

Verlegenheit bringen. Ideal sind so offene Bemerkungen, dass man damit dem Gegenüber einen relativ großen Spielraum bezüglich der Antwort gibt. Statt also nach dem Beruf zu fragen, kann man stattdessen danach fragen, womit er sich am liebsten beschäftigt. Achtet man stets auf die Resonanz beim Gegenüber kann man Themen wie Familie, Freizeit, Auto, Reisen, Urlaub, Filme, Fernsehen, Computer, Internet, Nachrichten, Sport, Aktien und Geldanlage (aber natürlich nicht konkrete Beträge, Gewinne oder Verluste) ansprechen. Tabuthemen Da das Ziel des Small Talks darin besteht, den Anderen sich wohl fühlen zu lassen und in den Mittelpunkt zu stellen, verbieten sich von vornherein kontroverse Themen wie etwa Politik. Auch zu persönliche Bereiche wie etwa die Einkommenshöhe oder eventuelle Krankheiten sind zu meiden. Ferner sind Parties sowie andere Small-Talk-Situationen keine kostenlosen Sprechstunden, in denen man sich eine kompetente und unentgeltliche Beratung von einem Fachmann erhofft. Auf geschäftlichen Treffen ziemt es sich nicht, über seinen Arbeitgeber schlecht zu sprechen, selbst wenn man daraufhin angesprochen wird. Spezielles Augenmerk ist vor allem darauf zu richten, persönliche Probleme und Schwierigkeiten außen vor zu lassen. Ansonsten können dadurch folgende drei Nachteile entstehen: 1. Der Gesprächspartner fühlt sich be- oder überlastet, wohingegen Small Talk durchaus Spaß machen soll. 2. Worte können Flügel bekommen. Wenn sich ihr Gesprächspartner mit Ihnen so gut versteht, versteht er sich ja vielleicht auch mit Anderen gut. 3. Man gewinnt von Ihnen den Eindruck, dass Sie private und persönliche Konflikte nicht in den Griff bekommen und schließt von da aus auf andere Bereiche, zum Beispiel auf die Berufswelt. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es geht nicht darum, seine Konflikte und Probleme zu verdrängen, sondern um die Wahl der jeweiligen Ansprechpartner. Für persönliche Schwierigkeiten ist eher der engere Freundeskreis, ein Coach oder Psychologe zuständig.

"Freundschaften funktionieren nur, wenn man sich gegenseitig hilft, ein relativ ausgewogenes Verhältnis von Geben und Nehmen vorherrscht."

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Analyse des Small Talks Wir schärfen unser Bewusstsein um alle möglichen Details des Small Talks, wenn wir, zum Beispiel am Abend zu einer ruhigen Stunde oder vor dem Schlafen, die betreffenden Gespräche - selbst Telefonate können gegebenenfalls dazu gehören - vor unserem geistigen Auge noch einmal vorbei ziehen lassen. Dabei sollten wir besonderes Augenmerk auf folgende Faktoren richten: Welches Alter, Geschlecht und welchen Status hatte jeweils die betreffende Person? Wer eröffnete den Small Talk und wer beendete ihn? War das Schluss harmonisch? Was war der Aufhänger und um was ging das Hauptthema? Wer hat mehr gesprochen? Wie lange dauerte das Gespräch? Hat das Gespräch Spaß gemacht, etwas gebracht oder langweilten Sie sich? Wie hat sich Ihrer Meinung nach Ihr Gegenüber gefühlt? Was hätte besser gemacht werden können, was kann ich für meine nächsten Gespräche daraus lernen? © Copyright 2002 ShortNews.com GmbH

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"Weihnachten ist ein guter Anlass, 'Danke' zu sagen. Hierzu sind nicht tausend Worte nötig, es genügt auch ein 'Danke für die gute Zusammenarbeit im letzten Jahr.' "

Networking Für die berufliche wie private Sicherheit ist es effizient, seine Kontakte zu pflegen und zu erweitern. Dies sollte man nicht zufälligen Gelegenheiten überlassen, sondern aktiv, ja geradezu strategisch planen. Denn gerade wenn man einmal Hilfe oder Unterstützung braucht, kommt es nicht so gut an, wenn man sich plötzlich an jemanden wendet, zu dem man seit mehreren Jahren keinen Kontakt mehr gepflegt hatte und der einem vermeintlich nicht interessant genug bzw. gleichgültig erschien. Falls man erst gar nicht über ausreichende Kontakte verfügt, so empfiehlt es sich welche zu schaffen - über seinen Verwandten- und Freundeskreis oder, indem man Messen, Kongresse, Tagungen Vorträge und andere Veranstaltungen aufsucht, auf denen man sich ins Gespräch bringt. Um das Netzwerk zu festigen ist es freilich von Vorteil, für die Anderen mit Rat und Tat da zu sein, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen. Dann ist man naturwüchsig auch geneigt, Ihnen einen Gefallen zu tun. Allerdings sollten Sie nicht alles auf Heller und Cent aufrechnen. Andererseits müssen Sie jedoch achtsam sein, um nicht ausgenutzt zu werden. Selbst kleine und unscheinbare Gesten sind nicht zu unterschätzen. So können Sie Ihren Bekannten im Krankheitsfalle gute Besserung wünschen, ihnen anlässlich einer Beförderung oder eines gelungenen Projektes gratulieren oder jemanden hinsichtlich einer bevorstehenden Aufgabe oder Prüfung motivieren und ermutigen. Beliebt machen Sie sich ebenfalls, wenn Sie wirklich brauchbare Informationen an die geeigneten Adressaten weitergeben, Informationen, die Sie etwa in der Zeitung oder einer Fernsehsendung aufgenommen haben. Achten Sie dabei jedoch auf das Maß. Erhalten Ihre Freunde nämlich alle drei Tage von Ihnen eine Nachricht, dazu noch eine banale, machen Sie sich schnell lächerlich und wirken lästig. Geradezu ideal sind Ereignisse und Treffen, um mit vielen neuen und alten Menschen zusammenzukommen. Nahe liegend sind freilich Anlässe wie ein Geburtstag oder eine Einweihung. Sie sollten sich mindestens zwei Mal pro Jahr im Rahmen eines solchen Netzwerkes treffen. Liegt kein konkreter Anlass vor, so eignet sich auch die Vorweihnachtszeit hervorragend. Sind gemeinsame Interessen vorhanden, so bietet es sich an, zusammen etwas zu unternehmen. So kann man etwa ein Oper-AirKonzert besuchen, ein Varieté, eine kulturelle oder sportliche Veranstaltung. Gerade an solche Events wird man sich gern noch Jahre später positiv erinnern. Wurden Sie selbst eingeladen, so versäumen Sie es nicht, sich wenige Tage danach per Karte oder Anruf zu bedanken - womöglich lassen Sie den Initiatoren noch ein kleines Geschenk zukommen. Überhaupt sind kleine Geschenke zu bestimmten Anlässen sinnvoll, hinsichtlich von Geburtstagen sowieso obligatorisch. Kennen Sie die Gastgeber nicht persönlich, so sind neutrale Geschenke wie eine Flasche Wein oder Blumen geeignet. Originelle Geschenke wirken oft peinlich. Kennen Sie den zu Beschenkenden, gehen Sie freilich auf seine Vorlieben ein. Einem Gartenfreund machen Sie wahrscheinlich mit seltenen Blumensamen, den Sie im Urlaub entdeckt haben Freude.

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Zum Autor Die beiden Diplom-Psychologen Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader sind als Coach und Erfolgsautoren tätig. Sie verfügen über eine jahrelange Erfahrung im Bereich Berufs- und Karriereberatung. 1992 gründeten die Beiden das Büro für Berufsstragegie, das Arbeitnehmer in allen erdenklichen beruflichen Fragen berät und unterstützt.

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