Standards Hygiene Prophylaxen Schülerskript 2018

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Akademie -Lehrgang Hygiene, Prophylaxen, Standards 2018

Hygiene – Prophylaxen – Standards 1. Hygiene 1.1. Grundlagen  Definition: Hygiene Lehre von der Verhütung der Krankheiten und Erhaltung und Festigung der Gesundheit (Pflege Heute 2011, 286).  Definition: Krankenhaushygiene Prävention (Verhinderung), Erfassung, Auswertung und Kontrolle von nosokomialen Infektionen. Weitere Aufgabenbereiche sind: Individualhygiene, Sozial- und Arbeitshygiene, Lebensmittelhygiene und Ernährungslehre sowie Umwelthygiene (Pflege Heute 2011: 287).  Mikroorganismus: __________________________________________________________________________ 

Übertragungswege:



Typische Entzündungszeichen:

Calor (Wärme), Rubor (Rötung), Tumor (Schwellung), Dolor (Schmerz), Functio laesa (eingeschränkte Funktion des betroffenen Organs)  Nosokomiale Infektionen: Im Krankenhaus, im Pflegeheim oder ambulant durch ärztliche oder pflegerische Maßnahmen erworbene (80 % der Krankenhausinfektionen werden über die Hände übertragen).  Definition: Nosokomiale Infektion Infektion, die im Zusammenhang mit Aufenthalten in Einrichtungen des Gesundheitswesens und mit der Durchführung medizinisch-pflegerischer Maßnahmen steht. 

Ursachen und Risikofaktoren von nosokomialen Infektionen: - Personal -

PatientInnen

-

Medizin

-

Mikroben

-

Umwelt (vgl. Handl, 2014, S. 88)

1.2. Standardhygiene 

Umgang mit Wäsche 1

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Umgang mit Pflegeutensilien



Umgang mit Abfall



Allgemeine Standardhygiene - Keine Topfpflanzen im Krankenhaus (Keime im Boden) - Material im Patientenbett darf nicht auf den Boden, bei Ablage auf Stühlen oder Tischen: anschl. Flächendesinfektion - Material, das den Fußboden berührt, darf nicht ins Patientenbett - Pflegematerial darf nicht ins Patientenbett gelegt werden; ansonsten: anschl. Desinfektion - Pflegende sitzen nicht auf dem Patientenbett - Sekretbeutel und Katheterbeutel nicht auf den Boden - Bei schmutzigen Tätigkeiten: Schutzkittel



Händewaschen - Ziel: Verschmutzungen entfernen, Keime reduzieren - Anwendung (Zeitpunkt):



Hygienische Händedesinfektion - Ziel: Einreiben der Hände mit Händedesinfektionsmittel zum Abtöten und Entfernen von Anflugkeimen - Anwendung:

Beachte! o o o o o 

Standardeinreibeverfahren ___3_____ ml des alkoholischen Händedesinfektionsmittels __min. 30_ Sekunden Einwirkzeit Wirkungslücken Auf trockener Haut verwenden

Schutzhandschuhe (unsteril) - Ziel: Schutz der Pflegenden - Vermeidung von Kontamination steht vor Desinfektion! - Anwendung  im Hygieneplan festgelegt o Kontakt mit Körpersekreten o Kontakt mit kontaminiertem Material (Krankheitserregern) o Kontakt mit Ausscheidungen o Schutz vor schädlichen Substanzen und Feuchtigkeit Beachte! o Nur auf trockene Haut anwenden, so kurz wie möglich o nach Ausziehen der Handschuhe: Händedesinfektion 

Sterile Handschuhe - Ziel: Schutz des Patienten bei invasiven Maßnahmen 2

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-

Anwendung: bei Durchführung von bestimmten (aseptischen) Pflegemaßnahmen z. B. Katheterisieren, Verbandswechsel Beachte! o Anziehen erfordert Übung

1.3. Maßnahmen zur Keimverminderung 

Unterteilung der Maßnahmen zur Keimreduktion: -

Reinigung Desinfektion _________________________________________________________________ Sterilisation _________________________________________________________________ Isolationsmaßnahmen _________________________________________________________________



Bei invasiven Eingriffen: Aseptische Arbeitsweise - Abwurfbehälter bereitstellen - Hygienische Händedesinfektion - Vorbereitung des Materials auf sauberer Arbeitsfläche - Öffnen von sterilen Materialien erst vor Gebrauch - Anwendung des Non-Touch-Prinzips - Während Durchführung: nicht sprechen, husten, niesen - Bei Kontamination: anschl. Desinfektion der Arbeitsfläche - Kontaminierte Gegenstände, Abfall und Wäsche möglichst direkt entsorgen, nicht zwischenlagern



MRE _______________________________________________________________ - Gegen mehrere Antibiotika resistent - Schwer zu bekämpfen



MRSA ______________________________________________________________ - Warm und feucht - 20 % in Deutschland  kann Monate auf Flächen, Instrumenten und Kleidung überleben



ESBL ______________________________________________________________ - produzierende Enterokokken (E.coli, Klebsiellen)



VRE ________________________________________________________________

Screening auf MRSA (RKI Empfehlung) • • • •

Patienten, die MRSA in der Vorgeschichte hatten. Übernahme von Patienten aus einer anderen Klinik, wenn sie dort länger als 3 Tage in den letzten zwölf Monaten lagen. Patienten, beruflich direkten Kontakt mit Tieren in der Landwirtschaft (Schweinemast) haben Patienten mit mehr als zwei der folgenden Risikofaktoren: • chronische Pflegebedürftigkeit • Antibiotikatherapie in den letzten 6 Monaten • liegende Zugänge wie Blasendauerkatheter, PEG • Tracheostoma 3

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• • • 

Dialyse chronische Wunden Brandwunden

Zusätzliche Maßnahmen zur Keimvermehrung bei bekannten Erregern: 

Bei Kontaktinfektion Einzel- oder Kohortenisolation  Händedesinfektion nach Verlassen des Zimmers  Patientenbezogener Einsatz von Pflegeutensilien



Bei Tröpfcheninfektion z. B. Meningokokken, Diphterie, Röteln  Maßnahmen der Kontaktinfektion  Mund und Nasenschutz bei direktem Kontakt mit Patienten



Bei aerogener Infektion  Maßnahmen der Kontaktinfektion  Nur immunes Personal bei Masern und Windpocken

2. Standards 2.1. Qualitätsmanagement Definition Qualitätsmanagement: • Aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation bezüglich Qualität Aufgaben des Qualitätsmanagements: • Vorhandene Qualität erfassen, darstellen, sichern und kontinuierlich verbessern. • Verpflichtung zur Qualitätssicherung gegeben durch SGB (Sozialgesetzbuch) • Verantwortung liegt beim Träger/ Management der Einrichtung Unterteilung in drei Qualitätsdimensionen:  Strukturqualität  Prozessqualität  Ergebnisqualität PDCA Zyklus  Plan _____________________________________________________________ 

Do ______________________________________________________________



Check ___________________________________________________________



Act ______________________________________________________________

2.2 Pflegestandards Möglichkeiten zur Steigerung der Qualität: _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________

Definition Pflegestandard: 4

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Allgemein gültige Normen, die den Aufgabenbereich und die Qualität der Pflege definieren. Pflegestandards legen themen- und tätigkeitsbezogen fest, was die Pflegepersonen in einer konkreten Situation leisten wollen/ sollen und wie diese Leistung auszusehen hat.“ Aufbau und Inhalt von Pflegestandards: • Thema und Problembeschreibung • Zielsetzung • Angestrebtes Qualitätsniveau • Strukturkriterien: Qualifikation der Pflegepersonen, Räumlichkeiten, Material ... • Prozesskriterien: Beschreibung der Tätigkeit, Art und Umfang der Pflege.... • Ergebniskriterien: Resultat der durchgeführten Leistungen, Quellenangaben • Schriftliche Fixierung im QM-Handbuch _____________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________

2.3. Nationale Pflegestandards DNQP (Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege) • Erarbeitung durch Pflegewissenschaftler/Experten

Folgende Expertenstandards sind bisher erschienen (2017) 1. „Dekubitusprophylaxe in der Pflege, 2. Aktualisierung 2017“ 2. „Entlassungsmanagement in der Pflege, 1. Aktualisierung 2009 3. „Sturzprophylaxe in der Pflege, 1. Aktualisierung 2013“ 4. „Schmerzmanagement in der Pflege bei akuten Schmerzen, 1. Aktualisierung 2011“ 5. „Schmerzmanagement in der Pflege bei chronischen Schmerzen“ 6. „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, 1. Aktualisierung 2015“ 7. „Förderung der Harnkontinenz in der Pflege, 1. Aktualisierung 2014“ 8. „Ernährungsmanagement zur Sicherung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege, 1. Aktualisierung 2017“ 9. „Förderung der physiologischen Geburt“

Literatur: • • • • •

Icare, Pflege (2015) Hygiene, Grundlagen der Infektionslehre, S. 298ff, Thieme Verlag, Stuttgart RKI (2017) online entnommen am 16.01.2017 von https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/ThemenAZ/H/Hygiene/Hygien e_plan.html Handl, Gerald (2014): Angewandte Hygiene, Infektionslehre und Mikrobiologie, 2. Auflage, Facultas Universitätsverlag, Wien Klischies, Rainer; Panther, Ursula; Singbeil-Grischkat, Vera (2014): Hygiene und medizinische Mikrobiologie, 5. Auflage, Schattauer, Stuttgart Pflege Heute (2011): 5. Auflage, Elsevier, München 5

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Lauber, A., Schmalstieg, P., (2012) Prävention und Rehabilitation, 3. Auflage, Thieme Verlage, Stuttgart

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