Der Vater Der Fischstäbchen

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Der Vater der Fischstäbchen Von Jakob Vicari Eigentlich will Clarence Birdseye nur seine junge Familie versorgen. Mit seiner Frau und dem kleinen Baby ist er in ein Kaff gezogen. In Labrador verdient er 1915 sein Geld als Fellhändler. Doch seit dem Unterricht in der Schulküche ist er Hobbykoch. Für den Fellhandel ist Labrador großartig, für sein Hobby nicht. „Frische Nahrungsmittel waren in Labrador ein großes Problem“, erinnert er sich später. Die Inuit, die Ureinwohner, zeigen ihm, wie sie Fisch unter Eis haltbar machen. Er schmeckt wie frisch, aber nur, wenn er schnell eingefroren wird. Birdseye hat die Idee für eine Maschine, aber nur sieben Dollar. Er kauft davon einen Elektrolüfter, Eis und Salz. Später stellt ihm ein Freund die Ecke einer Kühlkammer für Experimente zur Verfügung. Mit drei Partnern gründet er die „General Seafoods Company“. 1925 macht die Firma die ersten Tests mit gefrorenen Fischfilets. Das Geschäft läuft so gut, dass Birdseye eine eigene Maschine erfindet: Den Doppel-Gurt-Einfrierer. Darin wird der Fisch in einer Art RiesenEiswürfelbehälter gefroren. 1927 meldet er die Maschine zum Patent an. Mit dieser Maschine wird Birdseye zum Vater der Tiefkühlkost. Dabei hat er das Tiefkühlen nicht erfunden und war auch nicht der erste Tiefkühler. Aber sein Tiefkühl-Fisch ist fertig verpackt und rechteckig, weil er zwischen zwei Stahlplatten gefroren ist. Damit ist Birdseye der Opa des Fischstäbchens. Am 6. Juni 1930 kommen die ersten 26 Tiefkühlgerichte in die Supermärkte von Springfield, darunter gefrorenes Fleisch, Erbsen und Spinat. Goldman Sachs kauft ihm das Patent und die Markenrechte für 22 Millionen Dollar ab. Die Erfindung macht nicht nur Birdseye reich, sie rettet auch die angeschlagene Fischerei in Massachusetts. Der Artikel ist erschienen in: Badische Zeitung vom 6.6.2009.

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