Pare

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C H R I STOPHER F. E. PARE

BEITRÄGE ZUM ÜBERGANG VO N DER BRONZE- ZUR EISENZEIT IN MITTELEUROPA TEIL I GRU ND ZÜGE DER CHRONOLOG I E I M ÖSTLICHEN MITTELEUROPA ( 11. - 8. J A HRH U N DERT V. CHR.)

Vorwort .... . ...... . . . . .. . . . ... ...... . .. ... ... 293 Ein leitung ......... . ...... . ............

. 294

1. Italien ..................................... a) Bologna .... . ........ . ... . .... . ..... . . . . b) Venetien .. .. . . .. . . . . . . ..... .. ........... c) Picenum ........ . ... . . ... . ..............

299 299 313 322

2. Die westliche BalkanhaJbinsel und das südöstliche . .... Alpenvorland .. . a) Die Adriaküste . . . .... .. . . . ... . . . . .. b) Glasinac . ........... c)Ma keclo nien .. . ... . .... cl) Ljublj ana ............... . . . ...... e) Das süd ös tliche Alpenvorland . .. . . . . . .. . ...

326 327 333 336 340 343

3. Depotfunde im Raum östlich der Alpen .......... a) D ie nordwestliche Balkanhalbinsel und das südöstliche Alpenvorland . ... . ... . ......... b) Das Karpatenbecken ............ . . . . .. . ... c) Das nordöstliche Alpenvorland .............. d) Diskussion .... . .. . ..... .. ...... . . . ..... .

354 354 359 376 381

4. Das nordöstliche Alpenvorland, das Karpatenbecken und die untere Donau . .................. 384 a) Stillfried-Podolf-Gruppe . . ............ .. 385 b) Val-Chotfn-Gruppe ..... . .............. 400 c) Dobova-Velika Gorica- und Dalj-Batina-Gruppen .404 d) Ku lturgruppen mit kannelierter Keramik . 406 e) Zusammenfassung. . . . 422 Abkürzungen .. . .. . . .. . .

. .. . . .. . . .. .. . . .... 430

Für di e folge nd en Bände des Jahrbuchs RGZM sind "orgesehen: Teil II: Grundzü ge der C hronologie im westlichen Mitteleuropa Tei l III: Gliedecu ng de,' Kul[uclandschaften Europas <1111 Übergang vo n der Bronze- zur Eisenzeit

VORWORT Die Entstehungsgeschichte dieser Studien reicht schon fast zehn Jahre zurück. Sie wurden von vier Institutionen gefördert. In erster Linie gilt dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz und seinem Generaldirektor, Dr. K. Weidemann, mein tiefer D ank für langjährige Unterstützung und ebenso dem Direktor der Vorgeschichtlichen Abteilung, Herrn Dr. U. Schaaff, sowie Herrn Prof. Dr. M. Egg, der mir in zahlreichen Gesprächen geholfen hat. Frau J. Ribbeck hat die zeichnerischen Arbeiten stets mit großer Geduld ausgeführt. Von 1989 bis 1992 wurden meine Untersuchungen von der Deutschen Forschun gsgemeinschaft finanziert; ihr, und vor allem Herrn Dr. J. Briegleb, bin ich sehr verpflichtet. Ein Forschungsjahr (1998/99), ermöglicht von der Alexander von Humboldt-Stiftung, war die Voraussetzung, die ersten Teile der Untersuchung zum Druck zu bringen. Schließlich möchte ich der U niversität Birmingham und dem Department of Ancient Hist~ry and Archaeology für die großzügige Befreiung von Lehre und anderen Pflichten danken. Es wäre schier unmöglich, alle Kollegen für ihre anregenden Gespräche und freigiebige Hilfe während meines Vorhabens angemessen zu würdigen. Mein Interesse an diesem Themenkreis wurde bei einem Forschungsaufenthalt in München, bei Herrn Prof. G. Kossack, geweckt, und seitdem in vielen

293

Gesprächen mit ihm immer wieder angeregt. Ich möchte auch einige Kollegen und Freunde nennen, deren Unterstützung mir eine besondere Freude gemacht hat: Dr. L. Nebelsick (Berlin), Prof. D. Vitali (Bologna), Prof. R. De Marinis (Mailand), Dr. M. Feugere (Montagnac). Wenn ich auf äie verschiedenen Kapitel dieser Arbeit zurückblicke bzw. an die künftigen Abschnitte des Projekts denke, erinnere ich mich jedoch vor allem an den selbstlosen und liebevollen Beistand meiner Frau, Dr. Manuela Struck, die meine Forschungsarbeit stets verständnisvoll unterstützt hat.

EINLEITUNG

II

I

Die historische Bedeutung des Übergangs von der Bronze- zur Eisenzeit in Mitteleuropa soll Thema einer Reihe von Aufsätzen sein, die im Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums erscheinen werden. Bevor die Vorgehensweise beschrieben wird, lohnt es sich, kurz auf den theoretischen Hintergrund dieses Fragenkreises einzugehen, da er zwangsläufig sowohl die Methoden also auch die Ergebnisse meiner Untersuchungen maßgeblich bestimmen wird. Die Begriffe Bronze- und Eisenzeit beziehen sich auf ein System, durch das der Verlauf der Menschheitsgeschichte in technologische Stadien gegliedert wird. Während des 19. Jahrhunderts erlangte das sog. Dreiperiodensystem "1 allgemeine Anerkennung zur Einordnung der archäologischen Funde Europas und wird seither verwendet. Man sollte sich jedoch der vollen Bedeutung dieses Geschichtsbildes bewußt sein, da beide Komponenten des Systems - die Einteilung der Geschichte in Entwicklungsstufen und die Betonung des technologischen \"Vand els - Konsequenzen für unser Verständnis des historischen Prozesses mit sich bringen - Konsequenzen, die kombiniert, sich gegenseitig verst;irken. In der Tat ve rleiht bereits die \"Vahl eines Kriteriums zur Bestimmung von Entwicklungsstufen - z. B. technologische, ökonomische, sozio logische, geistes gesc hichtliche oder moralische Vorgänge - diesem eine essen tielle Rolle im hi storischen Pro zeß. Reduktionistische oder d eterministische Interpreta tionen historischen \"Vandels werden gefö rd ert; dies nucht sich am st;irksten an den Übergängen von einer Entwicklungsstufe zur n;ic hsten bemerkbar. Daher ist Vorsicht gebo ten bei der Anwendung von Stufens ystemen, die auf einem einzel nen Kriterium beruhen, und es ist unerl ämic h, ihre begrifflichen Grundlagen zu verstehen. Insb esondere bedürfen zwei Fragen der Klärung Q) In we icher Hinsicht ist technologischer Wandel von Bedeutung?0 Können bes timmte technologische Neuerungen derartige Bedeutung erlangen, daß sie mit dem Übergang von einer in eine fundamental andere Entwicklungsstufe der Menschheitsgeschichte in Zusammenhang gebracht werden dürfen? Technologie und Fortschritt N!f(Z(Df<1-t. Blickt man zurück auf die lange Tradition von Bemühungen, Geschichte als Ganzheit darzus tellen, fällt auf, daß _technologische Mojelle relativ unüblich bzw. jung sind. Mythologische, moralisc he, soziologi-

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Zum Dreiperiodensystem im 18. Jahrhundert sowie seiner zunehmenden Popularität während des 19. Jahrhunderts siehe: C. J. Thomsen, Ledetraad til Nordisk Oldkyndighed (1836). - H. Hildebrand, Zur Geschichte des Dreiperiodensystems. Zeitschr. Ethn. 18, 1886, 357ff. H. Seger, Die Anfänge des Dreiperioden-Systems. In: Schumacher-Festschrift. Zum 70. Geburtstag Kar! Schumachers (1930) 3 H. - G. Danie!, The Three Ages. An Essay on Archaeo lo gical Method (1943). - Ders., Stone, Bronze and Iron. In: To IIlustrate the monuments. Essays

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on archaeology presented to.Stuart Piggolt on the occasion of his sixty-fifth birthday (1976) 36 H. - Ders., 150 Years of Archaeology (1978) 38 H. - R. F. Heizer, The background of Thomsen's Three Age System. Technology and Culture 3, 1962, 259ff. - B. Gräslund, The background to C. J. Thol11sen's Three Age System. In: G. Danie! (Hrsg.), Towards ahistory of Archaeology (1981) 45H. - J. Rodden, The deve!opment of the Three Age System : Archaeology's first paradigm. Ebd. soff.

sehe und ökonomische Schemata besitzen alle eine längere Tradition. Die Beliebtheit der technologisehen Sich't~eise beruht ohne Zweifel auf (i) einem offensichtlich modernen Konsens von technologisehern Wandel als in der Hauptsache unilinear und progressiv und (ii) der einfachen Anwendbarkeit im Hinblick auf die archäologischen Hinterlassenschaften, die materialistische Erklärungen begiinstig~. Ohne die Gültigkeit letzteren Punktes in Frage zu stellen, sollten wir uns auf den ersten Aspekt konzentrieren, da er die weitreichenderen Konsequenzen nach sich zieht. In einem Zeitalter, in dem mythologische und religiöse Prinzipien in der wissenschaftlichen Diskussion unbeliebt geworden sind, ist die Beto"n'l'rng"aer Bedeutung von technolo gischem Fortschritt nur verständlich, da er eines der wenigen Kriterien dars tellt, das sich wie ein roter Faden verfolgen und so die verschiedenen Entw icklungen in der Menschheitsgeschichte zu einem Ganzen verknüpfen läßt. U nd wenn technologischer Wandel einer der wenigen anthropogenen Prozesse ist, die sich unilinear durch die Historie hindurch weiter entwickeln, dann bedarf es nur noch eines kleinen Schrittes zu der Überzeugung, daß technologischer Fortschritt ei imäres Kaus [inzi im Verlauf der Mensch e' geschichte ist Obwohl kaum jemand daran zweifelt, daß der Geschichtsverlauf in irgendeiner Weise »gerichtet« ist, darf er trotzdem nicht als teleologisch bezeichnet werden "'2 . Von unserem Standpunkt aus mag es scheinen, da ß sich technologischer Fo rtschritt - in Richtung des heutigen, wes tlichen Niveaus - nicht u mgehen ließ. D em kann man nicht zustim men, we nn man bedenkt, daß unsere heute vo rherrschend e wes tliche Kultu r ledi glic h eine von zahllosen Kultu ren ist, di e noch existieren bzw. früher existiert haben. D enn es ist kaum anzuneh men, daß sich die gesamte Geschichte vo n Anfang an zielgerichtet ausgerech net auf unsere heutige Lebensform zu bewegte. Die große Mehrza hl d er Kulturen ve rfol gte völlig unterschiedliche tec hnologische Laufbahnen, weshalb die menschliche Geschichte nichr in einer einzigen Geschichte subsu miert we rd en ka nn. Die Behauptun g, daß kulturelle Ve rände run ge n unausweichlich war en, bedarf Bevölkerun gen, di e stets unse rer Logik entsp rechend gehandelt hätte n. Dies is t nicht vo rauszusetzen, besonders wen n es sich um prähistorische u nd ethnographisch e Gruppen handelt, die sich stark vo n unserer Kultu r untersc heiden. Während wir nun di ese Überleg un gen in de r Theorie ohne weite res akzeptieren könnten, erhe ben sich in der Praxis Zweife l - etwa im FaUe der vo rl iegende n Unte rsuchung. O hne au f das Prob lem des erSte n Auftauc hens eine r auf Eisen basierenden H erstellungsweise vo n Werkze ugen und \\{affen einzuge hen, d ie oHcnsichdich Zliers t im 12 . J ahrhundert v. e hr. auf Zyper n auft r:lt ">, möchte ich doc h auf die Art und \X1eise ihrer Ausbreitung hin-.;veisen : in di e Ägäis im 11. Jahrhundert, in andere Te ile Südeuropas (sowo hl nördlich des Mittelmeers als auch nördlich des Schwarzen l\1eers) im 10. Jahrh undert und nac h Mi tte!eu ropa bis zum 8. Jahrhu nde rt v. C hr. Vo n unserem m oder nen Sta ndpunkt aus erscheint di e Ausbreitu ng des tech nologischen Fortschritts als unauswe ichlich: Sobald der erste Schritt getan war, setzte sich ein evolutio närer Mechan ismus in Bewegu ng, der nicht me hr aufge halte n werden ko nnte. Es war nu n nur noch eine Frage der Zeit, bis ande re Kul tu ren vo m G ang de r Ereignisse betroffen w urd en. U nabhängig vo n der sc hwieri ge n F rage der Una usweichlichke it, sprec hen allein d ie drei Tatsachen de r hohen Geschwindigkeit, der U numkehrbarkeit und der Ausschließlichkeit der Ve r breitung einer auf Eisen basierenden Technologie dafü r, daß de m Übergan g vo n Bronze zu Eisen eine ga nz besondere Bedeutung zukam. Ka nn deswegen de r Sch ritt von Bronze zu Eise n als pri märer Kausal fakto r im historisc hen Prozeß vers tanden werden, in der Art, daß den Menschen kaum ein e Alternative blieb? Es gibt z ahl re iche M öglichkeiten, d ie bedeute nde R oll e technologischer N euerun ge n im historischen Prozeß zu erkärenj di e beiden w ichtigsten sind jedoch evol utionär und ö kono misch. Einerseits wäre in ein er soziald arw in istischen Si chtweise ein Individuu m bzw. eine Gru pp e in Besitz einer tech nologischen

~2

Die Unterscheidung zw ischen »gerichtet" (directional) und :lielgeridllct (bzw. zwischen teleo logischen, tel~on o­ mische n und teleomatisc hen Vorgängen) ist gut in E. Ma)'rs D isk ussio n der bio logisc hen Evolutio n erk lärt: E. M;\yr, E ine neue Ph iloso phie der Biologie ( 1991) bes. 51 H. - Siche aueh d ie Untersc he idung zw isc hen .. evo lutionisti-

schen« und »evolutionären« Erklärungen bei S. K. Sanderson, Social Evoluti o nism, a critical histo ry ( 1990) 3. *J $. Sherratt, Commercc, iro n alld ideol ogy: metall urgiea l innovation in 12th-11th centu ry Cyprus. In Y. Karageorghis (H rsg.), Cyprus in rite 11 th ce ntury ß.c. Proccedings of the Inrcrntio nal Symposium, Nieosia 1993 (1994) 59ff.

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Neuerung an die natürliche bzw. anthropogene Umwelt besser angepaßt als Menschen ohne diesen Vorteil. Andererseits kann technologischer Wandel als Teil der wirtschaftlichen Entwicklung verstanden werden; dies erfordert allerdings eine wesentlich umfassendere Analyse. Zumal beim derzeitigen Stand der Diskussion ein wirtschafts theoretischer Konsens nicht in Sicht ist. Beispielsweise klaffen die Meinungen auseinander zwischen Modellen, die die vorrangige Bedeutung von Entwicklungen im Produktionsbereich betonen, und denen, die Wechsel im Konsumverhalten in den Vordergrund rücken. Sogar im Rahmen der marxistischen Tradition gibt es genügend Spielraum einerseits für Extreme, die die Produktivkräfte für so wichtig halten, daß es an technologischen Determinismus grenzt (sogenannte technologische Auslegung des historischen Materialismus ~'4» ) und andererseits für den entgegengesetzten Standpunkt, der Veränderungen im Überbau eine unabhängige und ausschlaggebende Funktion zuschreibt .,'. Im Rahmen unserer Fragestellung sind zunächst zwei Beobachtungen wichtig: (i) Technologischer Wandel kann in seiner Bedeutung völlig unterschiedlich beurteilt werden, nämlich vom Epiphäno men bis zum primären Kaus alfaktor. (ii) Bei Betonung von Produktion, Produktionsstadien und Technologie neigt eine wirtschaftliche Analyse eher zu einer unilinearen Geschiclltsrekonstruktiooj die Betonun g vo n Konsumverhalten dagegen führt zur Hervorhebung der Bedeutung von vielfältigen \X1ertesystemen in der ökonomischen Entwicklung *6 . Techno lo g ische Inn ova tion und gesellschaftlicher Wandel Wie aus dem Vo rangegangenen hervo rgeht, ist die Beziehung zwischen technologischem und gesellschaftlichem \Vandel auf ganz verschiedene Weise verstanden worden. In einigen Fällen finden wir monoka usale Interpretationen, wie gelegentlic h bei Kar! Marx ·'-7: ~)D ie sozialen Verhältnisse sind eng verknüpft mit den Produktivkräften. Mit der Erwerbung neuer Produktivkräfte veränd ern die M enschen ihre Produktionsweise, und mit der Veränderung der Produktionsweise, der Art, ihren Lebensunterhalt zu gewinnen, verä ndern sie alte ihre gesellschaftlichen Verhältnisse. D ie Handmühle ergibt eine Gesellsc haft mit Feudalherren, elie Dampfmühle eine Gesellschaft mit ind ustriellen Kapitalisten.« Im allgemeinen bevo rzugt I\tarx allerdings ein anspruchsvolleres d ialektisches Verhältnis zwischen Produktionskräfren und -verhältnissen . A. Shcrratt bezieht in folgender Diskussion der neolithischen und industriellen »Revolutionen « ebe nfalls Stellung gegen vereinfachende monokausale Erklärungen ':-s; » ... our use of the phrase ,Neo li thic Revolution' is immediatel)' reduction ist. There ·was a Neolithic Revolution, and ie did involvc clung-es in plant ;md ~\l1inul uses; but ,vhen YOll think about it) it WJS a revolution in e·verything - settlement and architecrure, art, craft) society, cosmology, whatever. To reduce ie merely CO food is CO privilege the stomach. Preciselr the same objccti on can be made abo ut the phenomenon wh ich gave Childe the idca for his ter minology in thc first placc; the Ind ustrial Revolution. That, roo, was a revolution in everythi ng, J.nd it is in a sense arbitrary to si ngle out ,industry'. In fact, the Neolithic Revolution was also an indu stria l revolution, and the Industrial Revolutio n involved an agricultural revolution; it is on ly an in bu ilt ass um ption tlut causes us co link one of them. ro growing food and the oe her one to makillg objec ts. « lvlarx' Dialektik sowie Sherratts ,Revo lu tion in Everything' ist die Feststellung gemeinsa m, daß wichtige Anclerungc n in verschiedenen Lebensbe reichen - Technologie, \'{Iirtschaftsforlll, ßesitzve rh~iltnisse, Gesellschaftsstruktur, Ideologie u. a. m. - dazu tendieren, gleichzeitig zu gesche hen . Falls sic h der Übe rgang von Bro nze zu Eisen als eine in diesem Sinne tiefg reifende technologische Ne uerung verstehen lißt, ,värc also gleichzeitig eine A nhäuiung bzw. Besch leunigung vo n Ande rungen in an-

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Siche z. B. G. A. Cohen, Kar! Marx 's Theory of Histo ry: a Odence (1978) 29; 134; 150ff.; 158f. Allgemein : R. Wiggershaus, Die Frankfurter Schu le. Geschichte, theoretisch e Entwi cklung, politische Bedeutung (1986). - Für den wichtigen Einfluß eies Strukturali smus siehe z. B. L. Althusser, Fo r M:1rx ( J977). - IvI. Godelier, Perspectives in Marxist Anthropology (! 977) . Siehe die informative Diskussion, u.a. die kritischen Be-

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merkungen zur "Hegemonie einer we rtefreie Il Wirtschaft«, von A. Sherratt, Reviving the grand narrative: Archaeology and lang -term chan ge . Journal of European Arcbaeology 3 H. 1, 1995 , 1 H. K. Marx, Das E!end der Ph ilosophi e. In: Kar! Marx Friedrich Engels, Werke Bd. 4 (1964) 130. Shcrratt 1995 (Anm. 6), 7.

deren Lebensbereichen zu erwarten. Daß indessen der Übergang von Bron ze zu Eisen nur in den Fällen wirklich wichtig gewesen ist, in denen Bronze signifikante Funktionen in einer Gesellschaft innehatte, versteht sich von selbst. Wenn beispielsweise Bronze eine zentrale Rolle nicht nur als Produktionsmittel besaß, sondern auch anderweitig, z.B. als Handelsgegenstand (evtl. sogar als eine Art Währung ' 9) oder zu Opfer- und Repräsentationszwecken, dann mögen das Ende der Bronze- und der Beginn der Eisenzeit ein entsprechend tiefgreifender Umbruch gewesen sein. Diese funktio nalistische Denkweise, deren große Beliebtheit u. a. den Schriften E. Durkheims und B. Malinowskis zu verdanken ist, trifft man beispielsweise auch im Begriff ,Systems Collapse' wieder, der etwa für die Zeit um 1200 v. Chr. im Vorderen Orient und im östlichen Mittelmeer Anwendung gefunden hat ' 10. Folgende Ausführungen von C. Zaccagnini und M. Liverani sind in diesem Sinne zu verstehen: »There is now a general consensus linking the collapse of many Near Eastern palace organizations (noticeably in Anatolia and Sy ria-Palestine) and the substantial decline of other political entities (primarily Egypt) w ith a change in long established trade networks and patterns of production, a change that bo th caused the crisis, and eventually the end of the bronze industry, and at the same time fostered the introduction of iran as an alternative meta!. « *11 ... »In general, I bela ng to tha t group of scholars who consider (both on a theoretical level, and in the case of the Late Btonze Age crisis) internal facto rs of socio-eco nomic dynamics to be pee-eminent, and the extern al (migratory) factars to be rather limited from a quantitative p oint of view. They represent the result more than the cause of the crisis, com ing as part of a response w irh a sort of .mul tiplier' effect.« *12, Alle diese Erwägungen - Dialektik, Revolution, Systems Collapse - führen uns zurück zu unserer ursprüng!ichen Diskussion üb er d ie Gliederung der Geschichte in Entwicklungsstufen, P eri oden, Zeitalter u. ä. Auch dieses Geschichts bild basiert auf der Prämisse, daß grundlegende Erneuerungen in verschiedenen Lebensbereichen oft zur selben Zeit stattfinden: Eine Innovation in einem Bereich kann sich erst cbn n durchsetzen, wenn auch Änderu nge n in anderen Bereichen durchge führ t we rden. Spannun g zwisc hen innovativen lind konservativen Lebensbereichen (evtl . vertreten durch verschiedene Gesellsclu. ftsgr upp en) können also durch umfassende und tiefgreifende Veränderungen gelöst we rd en : N :lch solchen U m w~ilzunge n und N euerun ge n würde die Gesellschaft zu Stabilität zu rückke hren - viel!eicht für viele Jahrhunderte, bis interne Spannungen, auswütige Ereign isse oder »evolu tio n ~irc« Entwickl unge n eine we ite re Ep isode besc hleunigrer Vednder ungen erzwingcn . Natürlic h bez iehen sich derartige Überlegu nge n lediglic h :luf mögliche Szenarien, die nu r fü r bestimmte Gebiete und Zeiten zutreffen. Alle rd ings sc heinen jedoch gcrade bei der Einführung dcr Eise nrechllologie bestim mte Kulrurgruppen eben d icse ·Mögl ichkeit des grundl ege nden \'{fande ls wahrgenomme n zu habc n. Abgesc hcn von den Gesc hehnissen in der Ägäis sowie im Vo rderen O ri ent, d ie in Verb ind un g mi t den Seevälkerangr iffen gese hen werden, bietet Südetrurien ein überzeugcndes Beispiel: Dort "wu rde am Ü bergang vo n der ßronzc- zur Eisenzeit eine völlig neuartige Siedlungsstruktur cin geführt, di e d ie Anlage groger Plateallsiedlll ngen mit sich brachte. Letztcre entwickelten sich dann ohne Unterbrec hun g in di e aus historischen Quellen bekannten etruskischen Städte. Ähnlich üefgreifende Änderungen in der Siedlungsstruktur, allerdings mit versc hiedenen Res ul t:lten, fanden nicht nur in Italien (Rom, Bo log ntt, Vcrucchio, Co mo, Este, Padova usw.), sondern auch beispielswcise in Slowenien statt (vor allem in der Unterkrain ~ IJ - mit \ "9

Am Beginn der H allstattzeit sicht L. Pauli (A rch. Km·rb!. 15, 1985, 20 I) ,.ei ne Änderung des Geldsystcms im weites ten Sinne ... - Vgl. A. She rra tt aournal of Europea n Archacology I, H. 2, 1993, 41 ) The rcplaccment of bronze :\5 thc mai n med iu m of circulation had profound co nsequcnces for the social structures wh ich wcre based upon ie Losing control of thei r monopoly ... [co ntrol of me· tals] ... elitcs !U rncd to orher ircms of materi al euleure - of whi ch importe
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"10 Übcrb lick bei R. Drews, The End of the Bronze Age.

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Ch,mges in Warbre and the Cat;l.Hrophc ca . 1200 ß.c. (1993) 85ff. (Kap. 7: Systems Col hpse). C . Zaccagn ini, T he transitio n fro m Brolll.c (Q Iron in the Near Eils t and in the Levant : marginalnoles. J ournal of the American Orienta l Society 110, H. 3, 1990, 496f. M. Livcran i, The Collapse of the Near Eancrn Regional System at the End of the Bronze Age: The Case o f Syri.1 . In : M. Rowlands, M. Larsen u. K. Kristi;tnse n (Hrsg. ), Centre ami Periphery in the An cicllt Wo rld (1 987) 69. Siehe J. Dul.1r, Beginn der eisenzeitlichcn Bcsiedlung in Zentrahlowcn icn . In: Festschr. für O tto- Herman Fre)'

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der Anlage von Siedlungen mit von Steinmauern geschützten Flächen bis zu 23 ha [z.B. Cvinger über Vir bei SticnaJ). Eine ganz andere Ri chtung verfolgten die Kulturgruppen der nordpontischen Steppe: Hier scheint am Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit (mi t der Entwicklung der Cernogorovka- aus der Belozerka-Gruppe) eine seß hafte zugunsten einer reiternomadischen Lebensweise aufgegeben worden zu sein · 14. Die in Mitteleuropa zu verzeichnenden Änderungen am Übergang von der Urnenfelderzur Hallstattzeit waren zwar weniger dramatisch; allerdings zeigen im Westhallstattkreis beispielsweise die Aufga be vo n Höhensied lun gen, der A usklang der M etalldeponierungssitte und di e W iedereinführung vo n Hügelgräbern eine deutliche Zäsur. Darauf folgte dann scheinbar ununterbrochen der Prozeß der Machtkonzentration, der nach einigen Jahrhunderten in die Fürsrensitze und -gräber des 6. und 5. J ahrhundert v. C hr. (H a D -LT A ) mündete ' 1'. Es ist mir natü rl ich nur zu präsent, daß die Analyse der archäologischen Hinterlassenschafte n den Ansprüchen der hier skizzierte n Fragestellung nicht gerecht werden kann. Allerdings scheint eine vergleichende Studie von sich stark unte rs cheidenden Kulturgruppen geeign et, sowohl die Vielfalt als auch den essentiellen C harakter des Übe rgangs vo n Bron ze zu Eisen mindestens in groben Zügen erkennen zu lassen. Vo r dem Hintergrund dieser Übe rlegung habe ich einen großen geographischen Raum in der südlichen H älfte Europas gewählt, etwa zwischen Languedoc im Westen, den deutschen Mittelgebirgen im Norden und der ukrainischen Ste pe im O sten. Der chronologische Rahmen ergibt sich vons elbst: etwa vom 11. (Beginn der Eisenzeit in er Ägä·isi bis zum 8. Jah rhund ert v. C hr. (Beginn der Eisenzeit in der Hallstattkulturl. - - - Die ersten zwei Teile meiner A rb eit bilden die G rundlage für weitere Studien. Um di e vielfälti gen arc häologischen Quellen in d iesem weite n Raum überhaupt ansprechen zu könn en, empfiehlt es sich, zuerst di e chro no logische und räumliche Gli ederung der Kul tu r grup pen im Arbeitsge biet zu un tersuchen und gleichzeitig di e oft ziemlich amb ivalente Forschungslage zu interpretieren (für eine Z usammenfassung, siehe Tab. 2- 7 sowi e in Teil 1I Tab. 8) . Die chro no lo gische Studie basiert auf gesc h lossenen Fundko mplexen . Teil [ behand elt F undk o mplexe (hau ptsächl ich G rabfun d e) aus Oberitalien ( Kap. 1), \'o n der wes tli chen Bal ka nhal bi ns el und dem südöstli chen A lpenvo rland (Kap. 2) sowi e \'o m n o rd ös tl ic hen A lpe n vorland, dem Karp atenbe cke n und d er unteren D o nau (Kap. 4). Dazu we rd en in K ap. 3 die D e po tfund e im Raum z\v isc h en Os talpe n un d Karp ate n un tersu c ht. In Teil II we rde n dann die Depo tfu nde nö rd lich der Alpe n (Kap. 5) und d ie gesc hlosse ne G rab- und Siedlun gsfu nd e nördlich und nord,,·est lich de r Alpen (Ka p. 6) behand elt . Sc hließ lich w ird in Tei l !Ir di e r
z um ()5. G ehu rtstag . l\hrbu rgc r Studien zur Vo r- un d Frühgeschic hte 16 ( 199-l ) IS3ff.; z.B. 193: »\'Velche Sc hlüsse z iehen wir nun aus unseren A nalyse n ? Am w ich tigsten ist auf jeden Fall d ie Feststellung, daß das 8. J:\hrh. neb en N euheiten in Gesell schaft, Wirtschaft 11lld geist igem Leben auch gru nd lege nde Ve ränderun gen in der Besiedl un gsstru ktu r des dama lige n D o lenjsko mit sic h bringt. Spätb ro n7.eze itli che H ö hensiedlungen \V1m/en end gü lt ig aufgegeben, statt dessen entstehen neue mir Befestigun gs werk gesich erte Ringwäll e, di e dann di e ga nze Zeit bis zur römisc hen Besetzu ng unseres Gebietes bevölkert sind.", Siche dazu ebd. 195, Abb. 7. - Siehe auch D ers., New re.~ u 1ts fro m [he excavations of upland settle ments in Slovcn ia. In : E. Jerem t l. A. Lippert (Hrsg.), D ie Osth all stattkul w r. Akten des Int. Sy mp os ium s, So pron 1994. Arc haeolingua 7 ( 1996) 47ff.

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' 14

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Für O srunga rn, \\/0 Einflü s.~e :HlS dem pontisc hen Steppenr:llllll am Begi n n der Eisl!llz.e ir eine maßgebend e Rolle sp ielten, siehe T. Kemellczei in: D. -W. R. Buck u. B. Gramsch (Hrsg.), Siedlu ng, Wirtsc haft u nd Gesellschaft während der jünge ren Bro nze- und Hallstauze it in Mittclcu ro pa. Im . Sy mpos ium Po tsdam 1983. Veröffentl ich ungen des Museums für U r- und Frü hgeschichte POtsdam 20 (1986) 11: ... I n der ungarischen Tiefebene erfolgte im Verlauf des 9. Jh . v. u. Z . eine derartig tiefgreifend e Veriind erung d er materi ellen und geistige n Kultur der dort igen Bevöl keru ng, daß sie jahrhund ertelang die R ichtu ng de r Bezie hungen und d ie E ntwicklung der Wirtschaft bes tim mte. Dieser Wa ndel bezeichnet den Begi nn der Früheisenzeit. « Für ei ne Beschre ibllng dieses Prozesses siehe C. F. E. Pare,Jahrb. RG ZM 36, 1989, 428ft

Kürzeln Ha Cla bzw. Ha Clb bezeichnet werden. Für die Urnenfelder-/Hallstattkultur werden beispielsweise folgende Stufen verwendet: Ältere Urnenfelderzeit (Ha AI) Mittlere Urnenfelderzeit (Ha A2) Jüngere Urnenfelderzeit (Ha BI) Späte Urnenfelderzeit (Ha B3) Frühe Hallstattzeit (Ha Cla) Ältere H allstattzeit (Ha CI b)

-

ca. 1200-1100 v. Chr. ca. 1100-1050/1020 v. Chr. ca. 1050/ 1020-950/920 v. Chr. ca. 950/920-800 v. Chr. ca. 800-730/720 v. Chr. ab ca. 730/720 v. Chr.

1. ITALIEN

Als H. Müller-Karpe 1959 seine Chronologie der Urnenfelderkultur erarbeitete, konnte er sich für..ak solute Daten lediglich auf ägäische ImlNLtke.ramik in Italien stützen. H eute verfügen wir außerdem über de drochro 1 gisehe Daten, die das Potential einer weit zuverlässigeren Absolutchronologie in sich tragen. Weil jedoch wichtige dendrodatierte Fundkomplexe immer noch selten sind und sich hauptsächJich in der nordwestal inen Urnenfelderkultur des 11., 10. und 9. Jahrhunderts konzentrieren, spielen die italienischen Funde nach wie vor eine große Rolle für die absolute Chronologie Mitteleuropas. Im ' ,' folgenden werden einige Zentren in Norditalien (vo r allem Bologna, Frattesina und Este) bzw. an der mittleren Adriaküste (vor allem Novilara) diskutiert (vgl. S. 326, Tab. 2kllie Analyse dieser Fundstellen bildet die Grundlage für die Da_tierung weiter östlich bzw.~ lic h gelegener Kulturgruppen auf - dem Balkan bzw. in Mittcle uropa ~die GegeJ2S~1l1d dernäChlOigenden. Kapitel bili et. Wie bei der Unter\ SUd1l1ng Müller-Karpes bietet Italien nach wie vor chronologische An haltspunkte aus der spätmykenisehen (z .B. Frattesina, bis SH llIC-spät bzw. bis zur ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts v. Chr.) sowie

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allS der geometrischen Periode (z.B . Veio, ab Mittelgeo metrisch II bzw. der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr.). Aus den daz",;ischenliegenden Jahrhunderten fehlen absol utchronologische F ixpunkte in Italien \'o llständig; gerade für diese Zeitspanne lidern jedoc h die nordwestalpinen Seeuferrand -

siedlungen Denclroclaten, die im Teil

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(Kap . 6 f) besprochen werden.

a) BOLOGNA Als nördlicher Ausläufer der Villanova-Kultur ist Bologna der wichtigste Vermittler zwischen MittelitalIen und dem Norden; dies gilt nicht flur allgemein für die Kulturbeziehungen, sondern auch für di; vergleichende Chronologie. Für die Gr;iberfelder des Raums von Bologna werden heute zwei verschiedene Stufenbenennungen vel-wendet 1. Die erste basiert auf der Terminologie von P. Ducati, die ursprünglich durch die Abfolge bestimmter wichtiger Gra'.berfelder herausgearbeitet wurde: Villanova I (ältere Gräber von San Vitale und Savena), II (östlicher Teil des Benacci-Gräberfelds, 'Benacci I'), III (westli cher Teil des Benacci-Gräberfelds sowie die De Lucca und Benacci-Caprara-Gräberfelder, 'Benacci II'), ) IV (Arnoaldi-Gräberfeld). Diese dreiteilige Gliederung _der Früheisenzeit (Villanova I-III) wurde in den letzten Jahrzehnten beispielsweise von G. Mansuelli, R. Pincelli, O.-H. Frey und C. Morigi Govi verwendet 2. Die zweite basiert auf den chronologischen Studien H. Müller- Karpes 3, in denen die Villano-

Ein e nützliche Einführung in die Forschu ngsgeschichte findet sich in Panichelli, Sepolture bolognesi 193 ff.; 31off. 2 G. tv{ansuell i ll. R. Pincelli in: Mostra dell'Etruria Padana e delta cittii. di Spina I. Kat. Mus . Bologna (1960) 1 ff. 1

Frey, Situlenkunst 27ff. - Frey u. Gabrovec, Chronologie. - P incelli u. Morigi Govi, San Vitale. } Müller- Karpe, Beiträge 79ff.

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va-Zeit in zwei H auptphasen Bologna I und II gegliedert wurde. Die von Müller-Karpe herausgearbeiteten Stufen sind seitdem von R . erom und seinen Schülern anhand einer erweiterten Materialbasis unterteilt und verfeinert worden (so wird heute Bologna I in zwei bzw. II in vier Phasen gegliedert) '. Diese lebhafte Forschungstätigkeit, die bis zur Entdeckung des Benacci-Gräberfelds im Jahr 1873 zUfÜckreicht, hat unsere Kenntnisse zur Chronologie der Früheisenzeit Bolognas stark erweitert. Neue Ergebnisse sind vor allem durch die Veröffentlichung weiterer Gräber - u. a. über 1000 des Benacci-Gräberfelds - zu erwarten. Tro tzdem erfordert die vorliegende Arbeit zur Parallelisierung der Bologna-C hronologie mit den mitteleuropäischen Stufen erneut eine zusammenfassende chonologische Untersuchung. Aufgrund des unvollständigen Publikationsstands wird auf feinchronologische Unterschiede verzichtet; das Ziel ist lediglich ein ~f~~es, jedoch z~~rfä~iges C hronologiesystem. Indessen scheint die Unterscheidung der Stufen Bologna I und II besonders wichtig; für die späte Villanovazeit, und vor allem für den Übergang von der Benacci- zur Arnoaldizeit, werden lediglich einige Gräber beispielhaft in die Analyse mit einbezogen. Die chrono logische Abfolge der w ichtigsten veröffentlichten G räber des Bologneser Raums 5 ist in einer Ko mbinationstabelle (Beil. I) dargestellt. Die Seriation wurde automatisch mit Hilfe der Korrespo ndenzanalyse erstellt', dann aber manuell vereinfacht. N atürlich soll die stufenfö rmige Ordnung der 4 R. Pcroni in: Bianco Peroni , Rasiermesser t 92 fr.; ders.,

Protoscoria dell'Italia Continentale. Popoli e Civilra. deU' h alia Antica 9 (1989) 39Sff. - Malizia, C ronologia.Panichelli, Sepolture bolognesi. Berücksichtigt wurden lediglich geschlossene Grabfunde aus der Prov inz Bologna. Sämtliche Gräberfelder befinden sich weniger als 3D km von Bologna entfernt. 6 Großer Dank gilt M. Zimmermann, Fran kfurt, für sei ne freundli che Hilfe bei der rechnerischen Bearbeitung der Komb in:ltio nstab ellc. Für eine Einführung zur Anwen-

dung der Korrespondenzanalyse, siehe M. J. Greenacre, Th eory and applications of correspondence analysis (1984). - P. Ihm, The Gaussian Model in chrono logical seriation. A kten des 10. Ko ngr. der UISPP, Mexico, Commissio n IV. Bancos de datos Arqueologicos (1981) 108124. - P. Ihm, Korrespondenzanalyse und Seri ation. Arch. rnf. 6, 1983,8-2 [. - P. Ihm u. H. va n G roencwo ud, Corre ~ spondence A nalysis and Gaussian Ordin ation. Compstat Lectures 3,1984,5-60.

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Abb. 1 Beig.lbcn der Stufe Bulogna I bzw. 1-11. - I Bog:enfibel mit Scheibenfuß, verdickter Bügel mit enger Linienverzie rung (SV 168: Pincclli ll. ~vl urigi GO \'i, San Vitale 557, Abb. 74, 7). - 2 Bogenfibcl mit h:llbkreisförmigem, lei cht verd icktem Bügel mit Schraffu r und fi schgräten Illuster (SV 143: ebd. 553, Abb. 70, 12). - 3 Bogenfibel mit stark akzentuie rter Tordierun g; heide Bügclendcn mit Q uerli nien (SV 9: ebd. 55.3, Abb. 70, 2). -.{ Bogenfibel mit einem in Schleifen gewundenen Drahtbügel (SV 6: ebd. 559, Abb. 76, I). - 5 Bogc nfibel mit ha!bkreisförmigcm Bügel, der leicht \'erdickt und tOrdie rt ist (SA 285: Müller-Karpc, Beiträ ge TaL 75 , A2). - 6 Zw c itci!ig~ Sch LlIl gc nfib d mit U -förmiger Nadel und Scheibenfuß (S V 186 : Pin celli u. lvlorigi Govi, S:m Vitale 555, Abb. 71, .3). - 7 l3ug:cnfibcl mit Gbsperlen auf dem Bügel und Scheibenfug (SV 240: ebd. 556. Abb. 73, 3). - 8 Wie 3 aber o hne Querli nien .111 de n Bügclcndell (S\' 11: ebel. 553, Abb. 70, I). - 9 Bogenfibcl mit verdicktem Bübcl mit eingra"ierter Li nienverzicrung (SV 715: c:bd. 559, Abb. 76 . 7) . - 10 Rasierrnesscl' mit gestrecktem Umriß und flachem Fortsatz am Rücken (SA t03: Bianco Pcroni, Rasiermesser TaL 27, 342). - 11 Sdllangenfibclmit fast rechteckigem Umriß \lnd rundem Büge lquersc hnitt (SV 138: Pince!!i u. lvlori gi Gm·i. S.l!1 Vitale 554, Abb. 71, I). - 12 ß ronzearmring mit übergrei fenden Enden und viereckigem Querschnitt. - 13 Bern ste inpe rl e mit lImbufcnder Rille (5A 212: nach Müller-Karpe, Beiträ ge TaL 78, LI). - 14 Rasiermcsser mit geschwungene m Umriß und rundem Fon S~HZ am Rücken (SV 280: Bianco Pero ni, Rasiermesser Taf. 34, 427). - 15 ßogenfi bel mit gestrecktem Urnriß und verd icktem tordicrtem Bügel (SV 186: Pincelli u. Morigi Govi, San Vitale 553, Abb. 70, 5). - 16 ßogel1fibcl mit bbttfö rmigem , PlIllZ\'crierrcm Büg...t (SV 17: ebd. 559, Abb. 76, 4). - 17 Kl einköpfige Vascnkopfnadel mit zwci~ oder dreigliedrigem Kopf (SV 459: ebd. 562, Abb. 77, 8). - 18 Nadel mit einem Kopf JUS zwei koniscben Drahts piral en (SV 421: ebd . 562, Abb . 77, 2). - !9 Boge nf;be ! Illit leic ht yerdicktem Bli gcl und eckigem Umrig; Verzierung ",,'ie 2 (SV 7(,: ebd. 553, Abb. 70, 9). - 20 Bogenfibcl wie 5 abe r mit cl:k igelll Umril~ (SV 45: cbd. 553 , Abb. 70, 7). - 21 R ing aus doppeltem Drain mit wellenförmigen Enden (CO 87: Necropo li villanoviana lli Ca' del l'Orbo 27, Abb. 7, 5). - 22 Schlangcnfihel mit stark gesc hwe iftem Bügel (SV 360: Pincelli u. Morig; Govi, S:m VitJlc 554. AbI". 71, 6). - 23 Bologneser Variante der kleinköpfigen Vascnkopfnadcl mit vier~ oder fünfgl ied ri gem Kopf (SV 249: ebe!. 562, AbI". 77, 13). - 24 Rasiermesser wie 14, aber mit vascnförmigcn Knöpfen (BE 823: Bianco Pcroni, Rasiermesser Ta L 41, "98). - 25 Schlangenfibcl wie 11, aber mit ba ndfönn igcm Bügel (CO 67 : Necropoli villanoviana d i Ca' de ll 'O rbo 25, A bb. 5, 3). - 26 Scharf karinienc Tasse mit ausladendem Rand und schrägen Kanneluren auf dem Bauch (SV I: Pincelli u. Morigi Govi, Sa n Vitale 5 17, AbI". 44,16). - 27 Bogenfibe! mit dralHfä rmigem Bügel, der an den Enden klein e und in der Mitte größere Bronzesche ibcll trägt (SV 759: ebd. 556, Abb. 73, 10). - 28 Bronzene Armspirale mir dreieckigem Querschnitt und kleinen konischen Spi ralen an den Enden (BC 19: Tovoli, Sepolcreto vi ll anoviano TaL 19,32 ). - 29 5chla ngenfibel mit kn iefö rmigcr Schleife und Bernsteinclemcnten auf dem Bügel (SV 303: Pincelli u. Morigi Govi, San Vitale 554, Abb. 71, 10). - 3D Bogenfibcl mit dralnförmigem Bügel, der ß erqstcin-u nd Knochens cheiben trägt (SV I: ehd. 556, Abb. 73, 7). - 31 ßogenfibel mit drahtförmigcm Bü gel, der GJas- lind Knoche npe rlen trägt (SV 119: ebd. 556, Abb. 73, 1). - 32 ,. H irtc nstab .. -Nadel (SV 276: ebd. 562, Ab b. 77, 3). 33 Einfache Drahlglirtelhakcn (BC 19: Tovoli , Sepo lcreto vi llanovia no TaL 19,22). - Ohne Maßstab.

ZI/ den A bkü)'zungen in diesel' und den j'olgenderz Abbildungsunterschriften siehe Beilage I.

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Tabelle lediglich als schematische Annäherung an eine tatsächlich fließende, vermutlich bruchlose Entwicklung verstanden w erden. Für die Früheise-;'zeit lassen sich vier' Stufen erkennen, die recht einfach mit d er C hronologie Müller- Karpes in Einklang gebracht werden können: die ersten zwei Stufen decken sieh weitgehend mit Bologna I nach Müller-Karp e und werden Bologna IA und IB benannt, die dritte ( (HA) und vierte (HB) Stufe sind haup tsächlich mit Bologna H nach Müller-Karp e zu vergleichen. Beil. I zeigt also in schematischer Weise die zeitliche Abfolge des Auftauehens der Typen: Abb. 1, 1-11 (Stufe IA); A bb. 1, 22-30 (Stufe IB); Abb. 2, 34-51 (Stufe HA); Abb. 3, 52-85 (Stufe IIB); und Abb. 4, 86-94 (Stufe lIlA) . Außerde m verschafft die Tabelle einen Eindruck von der A bfolge der G rä ber der Stufen: IA mit den Typ en 1-11 sowie 12 -2 1; IB mit den Typen 22-30 sowie 12-21 u nd 31 -3 3 (Typen der Stufen IA [1 -11J und HA-lIlA [34-94J fe hlen); HA mit den Typen 34-51 sow ie 19-33 (Typen der Stufen IA [1 - IIJ und HB [52-85J fe hlen); HB mit den Typen 52-8 5 sowie 31 -51 (Typ en der Stufe I sind sehr selten, Typ en der Stufe lIlA [86-94J fehlen); IIIA mit den Typ en 86-94 - dazu manchmal Typen 52-8 5 und vereinzelt Typen 34-51. O bwo hl die Stufen IA-B bzw. IIA-B im wesentlichen mit Bologna I bzw. H von Müller-Karpe übereins timmen und als Weiterentw icklung seiner Chronologievorstellu ngen zu verstehen sind, muß auf ei. nen lwic htigen Unterschied am Ü ber gang von Bologna H zu IH aufmerksam gemacht werde n. O .-H. o Frey konnte zeige n ', daß gewisse Gräbe r, die Müller- Karp e nach Bologna II bzw. III datierte, eher an ; d as End e der Villanovazeit ges tellt we rden sollten (Villanova III nach F rey) '. D emzufolge w ird hier die,'se Spätgrupp e von Gräbern insgesamt nach Bologna IIB datiert. Eine entsp rechende Korrektur der Mül\"ler-Karpesc hen C hro nob.s..ie w~rde ebenfalls von R. Peroni ..und S. Panichelli vorgenommen 9, die darül ber hi naus eine url'tfr'~.?t1ü'ng d er Stufe Bologna IIB vJ~g~['l"igen haben (IIB I-2). Bei de n äl teren Stu fen IA, IB u nd IIA erweist sich ein Vergleich mit der C hronologie von Peroni, Malizia und PanichelJi als schwieri ger. Es empfiehlt sich, zunächst einen Blick auf die für das Gräbe rfeld vo n San Vita le gewon nenen Ergebnisse zu we rfen. \"X'eil unter de n 803 Gräbern nur ei n H andvo ll z ur Stufe Bologna HE gehört, eig net sich das Gräberfeld ganz besonders für ein e Unters uchung der Stufen I- II A. Abb.5 zeigt die AusgrabungsfLiehen Q-XLI. Offensichtlich besteht das Gräberfeld aus zwe i Teilen . Der Hauptteil im Osten wird von einem kleineren Tei l im \Vesten d u rch das Bett des Savena-Sturzbachs getrennt. Auf der Abbildung werden die häufigsten Grabtypen kartiert. Im Haupttei l des Gr:-ibcrfelds, östlich des F lußbetts, sind di e Grabrypen nicht g [ e i c h m~i.ßig verteilt. Eille innere Zone wird d u rch dicht ver te il te einfache Urncngriber charakterisiert : FLiehe I, III (Westteil), IV (Nordostte il ), VIII (Gro!\teil), X I (\'Vesttcil), X llI und XIX (Nordosttcil). Außerhalb d ieses »Ker n be reichs« sind einfache U rn engräber lind Steinki stengräbe r ungefähr gleich häufig; sie sind darüber hi naus meistens viel lockerer gestreut. Es ist anzunehmen, daG der Bereich des Gräberfelds m it d icht gepackten einfachen U rnengräber n den al ~ ten Kern d es Gräbe rfelds darste ll t. Allerdings w urde zwisc hen den nordwestlic hen un d südöstlichen Te il en des ) Kernbereichs<:( fast nichts ausgegra ben. Lediglich zwe i kle ine F lächen (VI u nd VII) bilde n A u snahmen. Weil in Fläc he VI un d vor all e m in VII die Gräber locke r gestreut und me hrmals Steinkisten vo rha nde n sind, dürfen \vir Il ic ht ohne \ve iteres annehmen, d aß das Grä b erfeld u rsprünglich aus ei ~ nell1 ei nz igen gesc hlosse nen Ke rn besta nd . Es ist nämlich ebenfalls möglich, daß zu A nfa ng zwei kleine Gr~iberfelder 10 angelegt worden wa ren (im Norchves ten in den F lächen XI, XllI und XIX; im Südosten

7 Siehe Anl11. 2. Im übrigen läßt sich beim hcmigen Publikationsst,md die Existenz ein er Überg:tngsphasc - Stufe Villanova IVA nach Frey - Z';vischen Benacei und Arnoaldi nicht bestätigen, so daß in meinem Srstem d ie Stufe lIlA (Stufe Villanova rVA und IVB I nach Frey und Caranci ni) nicht unterteilt worden ist. Für die chronologische Gliederung der Arnoaldi-Zeit, siehe G. L. Carancini, Bull . Palern . Italiana 78,1969, 277ff. 9 Siehe beispielsweise Panichelli, Sepol ture bolognesi J I 1, 1;'belle . - Gewisse Diskrepanzen bestehen immer noch: Naeh Peron i und PanichcHi gehären Melenzan i 64 und Benacci S

302

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888 zu ßologn;\ lIlA, obwohl sie nichts enthalten, was zwingend jünger als Bologna Irß sei n muß . Andererseits wird Benacei 476 von Pero ni und Pa nichelli nach Bologna IIB2 datiert, obwohl das Gr:\b ei ne Nadel vom Typ Arno ~ aldi und eine N adel der Art Ruggieri/Romagnoli enthält, die erst in der Stufe n lA auftreten. Bemcci 654, das mit Sicherheit nach Bologna HA datiert werden darf, wird von Panichelli an den Übergang von Stufe rIA2 zu rml gestellt. Vgl. di e G räberfelder Quattro FOlltanili/Tre Fontanili und Grona Gramiccia in Veio: A . Bernardinetti, Arch. Class. 46 , 1994, I ff; 7 mit Anm. 5.

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Beigaben der Stufe Bologna IIA. - 34 Bogenfibelmit bandfärmigem Büge! mit zwei in Schleifen gewundenen Bronze-

drähte und be idsc its davon einer Reihe konischer Dr:dmpiralen (SV 671: Pincelii ll. Morigi Govi, San Vitale 558, Abb. 75, [0). 35 Kugeliger Bronzebolllillel mit Öse (Be 19: Tovoli, Sepolcreto vilbnov iallo Taf. 19,26). - 36 Bogenfibel mit rechteckigem UmriG und verdicktem Bügel, Bügclll1it Fischgrätenmuster (SV 410: Pincelli LI. Morigi Gov i, San Vitale 557, Abb. 74, 3). - 37 Ge st:1.11chtc KügelbauchLl.sse mit fast zrlindrischem Hals und ausladendem Rand; Schu lter Illit schr:igen B:indern (SV 412: ebd. 530, Abb. 57, J) . - JS Bogenfibel mit drei Bügel n: Z\\'ci Bügel mit Bronzedraht umwickelt, der dritte, obere Bügel mit Knochenperlen (SV r: ebd. 556, Abb. 73, 11). - 39 Bogenfibclmit recht('ckigcm Umrig und schwerem, verdicktem Bügel mit rundem Querschnitt (SV 647: ebd. 558, Abb. 75, 1). - 40 Palette mit Griffdorn (SV 652 : nach ebd. Taf. 261, 5). - 41 Bogenfibclll1 it rechteckigem Um riß und verdickte m Bügel mit rundem Quers chnitt, Bügel mit sp iralfärmiger Verzierung, die mit feinen Querstrichen gefü llt ist (SV 386: ebc! . 557, Abb . 74, 6). - 42 Bogen fibe l mit rechteckigem Umriß und einem Bügel mit G laspe rl enb('satz (BC 32: Tovoli , Sepolcreto villanoviano TaL 32, 9). - 43 Bronzener »Stylus« mit zwei Sp itzenden (SV 652: nach Pincelli u . Morigi Govi, San Vita le Taf. 26 1, 7) . - 44 Bron zener "Stimu lus« (BC 56: \'\!oytowitsch, Wagen in Italien TaL 49, 15). - 45 Bogenfib el mit rechteckigem Umr iß, Bügel mit ovalem Querschni tt und Ver zierung aus Längs- und Querstrichen (SV 388: Pincell i u. Morigi Govi, San Vitale 558, Abb. 75, 7). - 46 Nadel mit einem kugel igem Kopf, bestehend aus einer Bernstein - oder Glasperle, Nadel mit schale nförmi geIll Absch luß aus Bronzeblech (SV 776: ebd. 563 , Abb. 78, 7) . - 47 Kugelkopfnadel mit kegeIförmigem Abschluß (SV 379: Carancini, N ade ln Taf. 61, 2056). ~ 48 Schlangenfibcl mit stark eingezogenem Bügel, der vo llstän d ig mit Bcrnsteinsegmenten eingehüllt ist (Be 39 : To vo li , Sepolcreto villanoviano Taf. 50,57). - 49 Brollzesitula mit einfachen sch lau fenfö rm igcn Hcnkc!anaschen (SV 776: Pincelli ll. Morigi Govi, San Vitale 542, Abb. 69, 20) . - 50 Rasiermesser mit halbmondfärmigem Um riß, star k eingezo genem Rücken lind sehr breite r Klinge, am Rückenende knopfartiger Fortsatz (SV 652: Bianco Peroni, Rasiermesser Taf. 62, 769) . 51 Hohe Tasse mit kegelförmigem Unterteil (BC 31: Tovoli , Sepolcreto vilJanoviano Taf. 28, 2) . - O hne Maßstab.

303

in den Flächen I, III, IV und VIII). D ie unvollständige Ausgrabung erschwe rt das Verständnis der H orinzontaIstratigraphie deshalb erheblich. ~au b. 6 kartierten Gräber der Stufe IA haben zwar ihren Schwerpunkt in den »Kernb.ereichen« des Gräberfelds (vgI. A bb. 5). Eine lockere Streuung von G räbern der Stufe IA ist jedoch auch außer-halb der »Kernbereiche« venreten. O ffenbar wurden also die Typen der Stufe IA immer noch benutzt, als sich das G räberfeld über die G renzen der »Kern bereiche« ausgebreitet hat. Zusätzlich zu den »Kernbereichen « sind Gräbe r der Stufe IA nun in den Flächen II, IV (Mitte), VI, VIII (Nordostteil), IX, XVI, XVIII und XXVII 1'. Gräber der Stufe IB bzw. Gräber mit Typen, die erst in der Stufe IB auftauchen, kommen zwar kaum in den »Kernbereichen« vor (vgI. A bb . 5 und 6); ihre Verb reitung überschneidet sich jedoch mi t derj enigen der Stu fe IA. Ein erst für die Stufe IB datiertes Wachstum des Gräberfelds zeigt sich.dann in den Flächen: V, X, X II, XlV, XVI (Südostteil), XX, XXVI, XXVIII und XXX. Eine Ü berschneidung mi t Stufe IIA ist vor allem in den Flächen X II, XlV, XVI, XX und XXVI sichtbar. Erst während der Stufe IIA hat sich das Gräberfeld jedoch merklich nach Nordosten (in die Flächen XXIV und XXIX) sowie nach Südwes ten (in die Fläch en Xv, XVII, XXXII und 0) ausgebreitet. Auch das kleinere Gräberfeld wes tlich des Flußbetts wurde erst in Stufe IIA angelegt. J.?ie ch(onologische Gliederun g der G rabftinde von San Vitale, die mittels einer Kombinationsstatistik gewon nen wurde, wird durch die Horizontalstratigrap hie des Gräberfelds bes tätigt 12 D ie Ausbreitung

I

11

Einige versprengte G räber der Stufe JA befinden sich so-

266,272,273,284,300,318,332,343,364,389,398,490,493,

110,117, [23, 131, 138, [61,181,182,183,187,218,242,246,

525, 537, 582,605,623 und 697. - 2) Gräber der Stufe rB: siehe Kombinariollstabdle (Beil. I). - 3) Gräber mit Typen 2233, die ab Stufe IB auftreten: siehe Kombinationstabelle (Beil. I: IB- IIA) sowie Gräber44,62, 119, 133, 154, [56, 158, 163, 172, 192,235,265,292.309, 360, 375, 381, .J.Ol, 4 16, .J.20,

gar in den Flächen X l V, XXI II, XXVI und xxx. 12 Auf dem Gräberfeldplan (Abb. 6) sind folgende Gräber kartiert: 1) Gräber der Srufe LA, m it Typen 1-11: siehe Kombin:ttiomtabdlc (Beil. I) sowie Gräber 9, 33, 019, 50, 55,67, 80,

Abb . J Heig,lben der Stufe Bologna [Iß. - 52 rtalo-geometrischer Sk ypbos (C A:> I : P iallura B o l ogne~e nel Vi llallo\·i:mo 176, TIL 11,15). - 5.1 Gest.luch te KLlg:e l bauchtass~ mit ,lusbdend cm Rand und Füßchen, Schulter mit sduiigen Bändern (SV 759: Pin cdl i u. Morigi Go\'i\ S:\ 11 Vita l!..' 53<.), Abb. 66 , [9). - 54 Nadcllll \t kugel ige \\1 Kopf und sch irll1 t'önnigc1l\ Absch lug (SV -13.<:': : cbd . sr,]. Abb. 78,13). - S5 "Par.lde-Be il" mit sehr grulkm, a u_~bdcndern Blan lind gesc hwun gener Schn eid e (BC 37: Toval i. S..::polcreLu \'i1 lanov iano Tat'. 40, 42). - 56 Bogen fib el mit gedrücktem, fast rec hteckigem UmriH, Bügel mit durchioeInem Kamm, mit ein gclüngten Ketten (BC 62: ehd. Taf. 95, 7). - 57 .. Ince nsieri .. \'Dm Typ T, Va r. 2 n,lch P Ducati, But!. Pa lclll . ltJ.li;tna 38, 1913, I lll (SV 759: P inccl li lI . Mo ri gi Gov i, San Vitale S·H, Abb. 68, 14 ). - 58 H o hler Armring mir übergreifenden profilierten End en und konischem AbschluB ( BC 62: Tovoli, Sepolcreto villano\'ian o TaL 95, 2). - S9 Fußschale mit Doppelhe nk cl, auslad endem Rand und strahle nförm ige n Ka nneluren am Boden (BC 59: ebd. TaL 89, 2). - 60 Bogenfibel m it OralHbügel, auf Bügel große Bernsteinpe rl e ( BC 59: ebd. TaL 91, lJ). - 61 Bogenfibel mit gedrücktem, fa st rechteckigem UmriH, auf Drahtbügel mehrere groHe Glas- und Bernsteinperlen (BC 56: ebd. Taf. 8 1, 28). - 62 Bogenfibclmit Orahtbügcl, mit Knochcn - lind Bernstein.scgmcnten (BC 34 : ebel. 1\f. 35, 35). - 63 Spind el aus Bronzeblech mit gerippten E nd en tlllJ ko nischen AbschluHknöpfell (BC 32: ebd. 'r\L 30, 31). - 64 Stark gcs t:lll ch tc Kugclbauchtasse mit ausladende m Rand (BC 62: ebd. 1:1f. %,17). - 65 tvlassivcr Armr ing mit rhombi sc hem Querschnitt und übergreifenden profili erte n Enden (BC 32: ebd. TaL 30, 25). - 66 Kleill c~ amphOfl'ltartiges Br011zcgcfii.!; mit zwei H enkeln und zylindrischem Hals (BC 39 : ebd. TaL 46 , 2). - 67 S;l1lguisugJ. fib el (BC 49: ebd. 1af. 67, 15). - 68 Eise l'\l cr Ac hs n:tgcl (BE 494: Wortowitsch, Wagen in h :t lien Taf. 18, I05b). - 69 H o he Tasse mit konischem, waagerecht b n ncliertclll Unte rtei l und auslade ndem Rand (BC 45: Tovoli, Sepolc reto villanov iJ.l1o TaL 61, 3). -70 Bogenfi bcl mit ged rücktem , fas t rec hteck igem Umriß und flachem, mit Q u erlin ien ,'erz.iertelTl Bügel (RO 30: NecropoJi villa lloviana d i C il ' dell'O rbo 67, Abb. 42, J). -7 1 Schöp fe r mit H ebelgriff (BC 39: Tovo li, Sepolcreto yjllanoviano TaL 54, 123 ). - 72 Sch langenfibcl mit Bügel in Gestalt eines Wasservogels (BC 41: ebd. TaL 57, 5). - 73 Bogcnfibel mit symmetrischem Fuß und rhombischem Bügel (BC 49 : ebd. Taf. 68, 20). 74 Fu Hschalc mit Henkel und steilem Rand, Boden mit srrahlenartigen Kanneluren (RO 39: Necropoli villanoviana d i Ca' dell'Orbo 69, Abb. 43, I). - 75 ßronzepalette m it Tlill engriff (BC 4: Tovoli, Sepolcreto viila noviallo Taf. 7, 21). - 76 Nadel vom Typ Ron zano (BC 53: ebel . TaL 53, 31). - 77 Große Bronzeblech -Amphora (BC 53: ebd . Taf. 70, 1). - 78 Nadel m it groHer augenverzier ter G lasperle (BC 4: ebd. TaL 7, 12). - 79 ,. Presen tato io« (Arnaaldi: MOllte/ius, C ivilisation Primitive T, Taf. 86, 5) . - 80 Sc hlangenfibel mil eine r Sc hl ei fe und einem Bügclknopfpaar (B E 375: Frcy, Si tulenk unst 37, Abb. 19, 3). - 81 Situ la mit Ring:tltasc hen (Be 39: Tomli, Sepolcreto \·illano\, i:tllo TaL 46, 3. I). - 82 Schlangenfibelm it k räfti g, fa st sp ira lartig ei ngezogenem Bügel ( BE 397: F rey, Situlenkunst 3 1, Abb. 14, 5). - 83 Rippenziste aus Bronze (A rnoa ldi: Montclius, Ci\' ilisation Pril1l iti ,·e I, TaL 86,13). - 84 Sc hlangen fibel mit z.wei Bügelknopfpaa rell (BE 397: Fre}" Situlenkunst 3 1, Abb. 14, 7). ~ 85 Bronzenes Griffplattenmesser (BE J 97: Bianco Peroni, l."lesse r Taf. 44, 399). - Ohne Maßstab.

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Abb. -4 Be igaben der Stufe Bologna [ IfA. -86 Schlangenfibcl mit Atltennen ( R!...! 10: Frcy, Sirulenku nsr 36, Ahb. 18,7). - 87 N,j dd n)1ll "[\p Arno:tldi (eS 2: L. Kruta Poppi, Swd. Etruschi Ü, 1977, 72; i\bb. 4, 3). - !-;8 Fibel mit ;\symrne trischcrll FuH lind )';J.LJ tenförlll igcm Büg:e!, Bügel mit zwei kleinen seitlichen Knöpfen (I'vlE 7: Frcy, SiLUlcllkunst 3-1, Abb. 16, I). - 89 Nadel \"um T~'p Bassi (eS 2: !\.rut;1 Poppi, a, :1. . O. Abb. -I, 2). - 90 KJ.hnfihclmir leich t konk;l\-cm Blig~'1 und bng:clll ruE (VZ 3: rot"I1l:l7..iOIlC del1:\ e itt;\ I!. /\u~std l llngsbt. ßo lugna [1987J .38, Abb. 2 1, 6). - 91 KCl".\JlIik mit StL'I11po.:!\'l' ['zil'1'U ng (C;. r.. CU',l11cini, Bl lll. P:dctll . Italiana iS , 1%9,280, Abb . 1,2-8.12. 15). - 91 Bug:cllfibcll1lit 'IS)" ll1l1H.:trisc h L'1ll r uf) Ull~l J:inb~ber ipplclll Bügel (es 2: KrULl Pop pi,:t. a. Q. 72, Abb . .J., 13). - 93 Sc hlangenfibel mit vier Bü gclknopfp:t:tren (eS 2: Krut:t Poppi, ;\. a. O. 72, Abb. 4,12). - 9.J. N :t dd vom Typ Ruggicri/Rom:tgnoli (RM 10: Ca rancini, Nadel n T:tf. 66, 2165 ). - Ohne Maßst:tb.

eines Gräberfeldareals von eine m " Ker nberei ch« (bzw. vo n zwei >~ Ker nb e r e ichen« ) ist eine vö llig normale Entwic klung, die in vie len and eren Gräberfelde rn beobac h tet we rd en ka nn . Im Fall von San Vitale ist dieser Vorgang jedoch wegen d es fra gm en ta ri sche n Ausgrabungss t,md s ve rlültni snüg jg schwie rig aufz u zeigen. Hinzu kommt, daß die ursp rün glich wo hl fließende Ent\vicklung d urch uns ere ch ronologische Gliede rung, die zwangsläufig mit klaren Stu fe n a rbeitet (v gl. Beil. I), ve rzerrt worden ist 13 .

448 , 450, 453,.J.70, 489,500,529, 554, 596,653,672,681,683, 685 ,693 und 714. - 4) Gräber der Stufe HA: siehe Kombi · nationslabdie (Beil. I). - 5) Gräber mit Typen 34-51, die ab Stufe flA auftreten: siehe Kombinationstabelle (Beil.l: Il AB) sowie Gräber 196,3 15,383,388,407,410,4 12 , 423,431, 432,630,632,657,736,743,749,752,773,787 und 790. 13 Eine eingehendere typo logische lind kombinationsscaristische U n tcr~mchul1g kölUlte die hier vorgestellten E rgebnisse \'ennudich verbessern. E in Beispiel muß geni.igen : G rab 24

306

wird \'on uns Il:tch Bo log na HA d atiert, li egl jedoch ;\11 einer 1!11gewähnlichen Stel le in fläche I, umgeben VOll Griibern der Stu fe IA und IB. Seine Datierung nach Stufe !TA verdankt das Grab einer ßronzepalette mit Griffdorn und einem bronzenen ,.Stylus«. Im nachhi nein jedoch könnte man diese Palette, wegen ihrer untypischen Gestaltung (viel kürzer und breiter als SOllSt), als Iß -zeidichen ProCO(yp des Typs 40 deuten. D ie vergesellschaftete Fi bel vom Typ 19 wü rde nicht gegen eine Datie rung des Grabs 24 in die Stufe IB sp rechen.

Ein Vergleich der hier vorgestellten C hronologie mit dem Freyl Malizial Pare System von Peroni, Malizia und Panichelli erweist sich als Carancini Panichelli problematisch (vgl. Tab. l t Während die Stufen IIB in beiden5l'stem.ell durch ähnliche Typen definiert sind, unter~eid en sich die ältere Stufen recht stark. Sehr viele Grä(lA) IA ber we rd en von den italienischen Forschern ihrer Stufe IB zugewiesen. Malizia beispielsweise datiert lediglich 29 I Gräber von San Vitale, Savena und Ca' dell'Orbo in die Stufe IA; 244 Gräber derselben Gräberfelder ordnet er dagegen der Stufe IB zu 14. Ähnlich gehören bei Panichelli IB 73,6% aller datierten Gräber von San Vitale in die Stufe IB " . Diese Zahlenverhältnisse 16 überraschen nicht, be---------denkt man, daß bei Malizia die Stufe JA nur durch vier Bronzetypen 17 geke nnzeichnet ist, die zum Teil nur selten II IIA sind (z.B . zweischneidige Rasiermesser vo m Typ Savena: ein Beispiel aus Bo logna; halbmondförmige Rasiermesser IIA2 vom Typ San Vitale: zwei Beispiele aus Bologna). D ie hier vorgestell te Stufe II A umfaßt Gräber, die von MaIIBI IIB lizia und Pan ichelli entweder nach Bologna IB, IIA 1 oder 1II IIA2 datiert sind. Die Unterschiede am Übergang vo n IB IIB2 zu IIA sind dadurch zu erklären, daß manche Typen, die in meinem Schema erst in Stufe II A auftreten (etwa Abb. 2, 36.38.41. 42. 46. 47), nach Malizia und Panichelli schon in IVA/B 1 IIIA IH A der Stufe IB vorkommen können IS, Angesichts d er konti nuierlichen Entwicklung der Gräbe rfelder mögen diese Disk repan ze n in d e r Definition des Stufenü berga ngs vo n Bolo gna TB zu HA belanglos sc heine n. Der Vorteil des hier vorges tell ten Syste ms besteht jedoc h in der Unterscheidung der Stufen IA und IB, die e ine bestimmte C harakterisierung der Stufe IB (und dami t des Üb ergangs IB / IIA) erfordert. Auf Panichellis sehr fein e Unterteilung der Stufe [j (IIAI, IIAl , IIB 1, llBl) sei an dies er Stei le nicht eingega ng en, ~veil der heutige Publikationsstand eine ei nge hende Überprüfung nicht erlaub t. Im wesen tl ichen sind unsere Stufe n HB äh nlic h defin iert, und die von Panichelli herausgearbeitete Stufe lIA2 w äre vielleicht nac h meinem Schema etwa an d en Überga ng von fl A zu lI ß zu ste llcl1. \'{las die ve rg leichende und absolu te C hronologie betrifft, lassen sich manche Bolognese r Grä ber anb an d de r mit telitalisc hen Chronologie ze itlich gut fixieren. N ac h den !leuen Bear bei tun ge n vo n F. Buranell i, J. TOl11s lind A. Guidi liefern die Gräberfelder vo n Veio ei ne zuverlässige chro nologische Grundlage I'> (vgl. Tab. 2; $. S. 326). Bronzetype n, die sowohl dort als ;1l\ch in Bo logna auft reten, e rlauben eine Paral-

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14 Malizia, C rollo logia 28. 15 Panichell i, Sepoh ure bolognes i 372.

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Ähnlich !! Za hlcnvcrhiiltnisse gel ten ange bli ch auc h fü r Targuini a. Solche Ergebnisse werd en gerne herangezo gen, um eine Bevö lk erungszullahme während der Villanovazcit zu bele gc n. Sie he beispicl sweise M. Pacciarelli, Sviluppi verso l' urbanizzazione nell'Italia tirrcnica pro to stari ca . In: La Prese n za Etrusca Il clla Campa ni a Meridiona le . Aui del le giorna te di Studio, Salerno-Polltccag nano 1990. Bib lioteca di 'S tud i Etruschi' 28 ( 1994 )

2J2 f. Maliz ia , C ronologia 27; 44, Tal. 14, 1-4.

18 Vgl. Malizia, Cronologia 47, Tn f. 17,5.6.'). 11. - Pan ichell i, Scpo lture balognesi 289, AbI>. 2, 4-6. 19 F. ß uralle ll i, P raposta di interprc taz io ne deHo sviluppo 1O pogr:\fico della necropoli di C:lsa lc dcl Fossa:l Vcio. In: R. Peroni (I-Irsg .), Necropoli c usi fun enri nell'eta dei ferro (1981) 19ff. - J. Torns, Thc relative chronology of th c Vi llanov:lll ccmctery of Q uatlro Fonta nili at Vcii. Annali dcll 'lstituto uni"ersita rio oric nt ale di Napoli. Diparti menta d i studi d cl ma nd o dass ico e d el M edite rraneo an(ieo. Sczione A rcheologia c Sto ria Antica 8, 1986, 41 H. A. G uidi, La necropol i vcicme d i Qu aw"o Fontani li ncl quadro del la rase recente d eli ;) pr ima eta d e! ferro (1993).

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Abb.6 Das Gräberfeld vo n Bologna, San Vitalt'. - Punkte: Gräber de r SLUfe JA.Dreiecke: Gräber der Stufe IB . - Offene D reiecke : Gräber mit Typen 22-33, die .Ib Stufe IB auftreten. - Vierecke: Gräber der Stufe HA; uffcnt Vierecke: Gräber mit Typen 34-51 , die ab Stufe HA auftreten.

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lelisierung der Stufe Bologna IA mit Veio IA-B; Bologna IB mit Veio IC; Bologna IIA mit Veio IIA; Bologna IIB mit Veio IIB-C; und Bologna IIIA mit dem Beginn der orientalisierenden Stufe Veio III 20. Absolute D aten für die zw eite Villanova-Stufe Mittelitaliens w erden einers eits durch die ältesten vo rkolonialen Importstücke aus Euböa (etwa die »ch evron skyphoi« der Stufe Mittelgeometrisch II aus Veio, Quattro Fontanili), and<;rerseits durch einen Vergleich mit Funden aus d em Horiz ont der ersten griechischen Niederlassungen im Wes ten (etwa Keramik der Stufe Spätgeo metrisch I aus Pithekoussai und Cumae) gewonnen. Zeitlich daran anschließend wird dann die älteste orientalisierende Zeitstufe mit der Zeit der »zweiten Generation« der griechischen Kolonien (frühprotok orinthische Keramik) parallelisiert. D er Fo rschungsstand wurde kürzlich von B. cl' Agos tino zusammengefaßt, was eine einge hende Diskussion des komplexen P ro blemkreises erübrigt 21 W ährend also die jüngere Villanova-Zeit Mittelitaliens durch griechische Funde absolutchronologisch ziemlich fest verankert ist (Villanova HB bzw. Veio IIB-C, etwa 760-720 v. C hr.), fe hlen 'in Villanova I solche engen Beziehungen mit dem östlichen Mittelmeerraum. Die allgemein angeno mmene D atierun g des Übergangs vo n Villanova I zu II um 800 v. C hr. mu ß deswegen lediglich als eine Schätzung verstanden we rd en. Ein absolutchronologischer A nsat z für den Beginn der Villanovazeit fe hlt sowohl in Mi ttel- als auch in N ordi talien. Hinweise auf Beziehungen zwischen Mitteleuropa un d der Villanovakultu r sind in den archäologischen Quellen zwa r spärlich, aber existent. Als besond ers marka nt erweisen sich die Vollgriffschwerter und Bro nzegefäße mitteleuropäisc her Art, die im toskanischen Kerngebiet de r Villanovakultur sowie in deren Randge bieten um Fermo, Veru cchio und Bologna vo rko mmen, Solche Prestigegü ter dü rfen für die Chronologie jedoch nur un ter großer Vorsicht herangezogen werden. Als prestigeträchtige Fremd güter könnte ih ne n eine eigene symbo lische Bedeutu ng anhaften, so daß sie besonders lange im Umlauf ware n . Noch sc hwe rwiegende r ist die Tatsach e, daß wegen der strengen u nd ei nfache n Bestattungssitte n solche b eso nd eren Gegenstände in Villanova I-zeitliche n G räbern fast ni e au ftret en. Für di e F rage n ac h ku ltu re llen u nd chro nologischen Beziehun ge n vor d er H erausb ild ung von re ich ere n Bestattu ngss itte n in der jü ng ere n Vi ll a novazeit s ind sie deswegen d enkbar u ngee igne t. Kategor ie n von Artefakten, die den ält ere n Vil lan ovag rä bern regel haft beigege ben wurden - wie etwa Fib el n, Rasie rmesser oder Nad eln - , werden daz u benöti gt. Es zeigt s ich, da g kl einkö pfige Vase nkopfnadeln das wicht igste Ve rbindu ilgsg lied zwisc hen d e r späten U r llellfcldcrzcir Mitrcl euro pas und d em Chro nologiesysre m Ita liens da rstelle n. Da sie für die späte Urnenfelderzeit besonders charakteristisch sin d, liefern sie einen zuverlässigen Beleg für die P;u'l11c1is i<.:rung de r Stufe I-b ß 3 1llit Bologna r. Ocr un s interess ierende Typ 17 (k le in köpfi ge Vase l1 kopfll ad e ln) ist 25 ma l in G r:ibc rn der Stufe I vcrtret e ll, Lhgc:sen Ilur zwe imal in G6ib crn der Stufe U1\.

20

in der hier "orgcstclkcn ch ronologischen Glicderun g der Bo logncscr Fund e wird der Übe rgang \'on Bo logna IIß zu lirA mit dem Übergang zur orientalisicrenden Ze it Etruriens um 730/720 v,C h r. parall elis iert. O.-H. Frc:' glaubte in seincn Stud ien :lUS de n Jahren 1%9 unJ 1971 (A nl11 . 2) an ein Beste hcn seine r Stufe HI (unserer Stufe IrB) bis zum Beginll des 7. J.lh rhunderts v.Ch r. Di e Argumentati o n Frc)'S basiert u.a. auf bes tim mten fil igran ve rzie rten Dra gofibcln aus Gugliel milli Grab 5 lind Melenzani Grab 10, die in Etrurien an das End e des 8. bzw. an den Beginn des 7. Jahrhunderts datieren so ll en. Da er d ie beiden genannten Gräber in die späte Benacci-Zeit (sei ne Stufe III ) dati erte, setzte er den Übergang von ßcn:tcci zu Arnoald i um etwa 690 v.Ch r. D ie Fo rm diese r Dmgofibel n (ähnl ich Ab b. 4, 93) lind d ie Nad el n vom Typ ROlllagno li/Ruggieri (vgl. Abb. 4, 94) lind Arnoald i (vgl. Abb. 4, 87) ;lIl.~ dem Melenzani -Grab sprechen allerdin gs deutli ch für eine jü ngere Einstufung der Gräber (in mei ne Stu fe lI lA, bzw. in d ie Stufc IV nach Frey). Dam it entfä llt die A rgumentati o n Fre)'s für ei ne Spätdatierung des Beginns der Arno,tld i-

31 0

21

Zeit, was eine Parallcl isieriung mit dem Begin n der o rienulis ierenden Zeit in Elnlrien (also um 730/ 720 v.C hr.) erbubt. - D ie erwähnten zwei Grabkomp lexe si nd leider zum groge l1 Teilullveröffentlicht. G ugli elmini Grab 5: E. Bri~"io, N ot. Sca\'i Allt. 1890, 105 f. ; VO I1 H :tsc , Trensen Tif. 12, 1J5; Caran cini, N:tdcln TaL 64, 2124; Bi anco Pcro ni, Messer Taf. 45 , 40 1; R. Pincelli, Le oreficerie delle tombe villa nov iane di Bo log na. in: Ori e Argemi dell' Emili a An eica (Ausstellungsbt. Bologna 1958), 367ff.; Kat. N I'. 5; Taf. 2, o ben links; C ivi ld del fe rro 385, TaL 1,5. - Mclen"ani Grab 10: ,"on I-lase, Trensen 1:1.f. 10, 106- 107; Ca ran cin i, Nadeln TaL 66, 2166; 91, 2987; 96, 32 17; Bianco Pcro ni, Rasiermesser TaL 65, 805; N. Ä berg, Bronzezeitliche und frli heisenzei tl iche Ch rono logie [ (1 930) 171, Nr. 9; J. SUlld""t ll, D ie älteren ital ischen Fibe ln (1943) 196, Abb . 316; Civilta dei fcr ro 385, Taf. 1, 6; Mo rigi Govi ll. Vitali, Museo Civico 254 , Abb. B. d'Agos tino in: $. O e Natale (Hrsg.), Pontecagnano 1I. La necropol i di S.Anto ni o: Pfopr. ECI. 2. TO lll be della Prima Eta dcl Ferro (1992) 39-43.

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Abb 7 Chronologisch..: Entwicklung einiger Nadeilypen im R:tUJU \'011 Bologna, - [ SV 186 (C:l r;1llcini , Nadeln Nr. 1928). - 2 SV 232 (cht!. NI". (905). -:; SA 230 (ebd. Nr. 19.31 ). - 4 SA 103 (cbt!. Nr. 1925). - 5 SV 184 (ebd. Nr. 1946). - (, SA 218 (cbt! . Nr. InlJ). - 7 SA 167 (.: bd. NI'. 1';J03) . - S SV -1-29 (ebel. NI". 1937) . - 9 SA 41 (cbd. N I". 1918). - 10 SV 45 (eGel. NI', 1896). - 1 I SV 52 (ebd. N ... 1947). - 12 SA H (,bd. Ne. 1919). - 13 SA 96 (,bd. Ne. 1920). - 14 SV 25 1 (,bd. Ne. 1906). - 15 SV 135 (ebd. N,. 1927). - 16 SV 480 (ebd. Nr. 1938 ). - 17-18 SV 190 (ebd. Nr. 1904. 1915) . - 19 SV 97 (cbd. Nr. 1902). - 20 SV 402 (cbd. Nr. 1936). - 21 SV 304 (ebd. No·. 1907). - 22 SV 665 (ebd. N e. 19 16). - 23 SV 677 (,bd. Ne. 1940). - 24 SV 528 (,bd. N,. 1939). - 25 SA 120 (ebd. Nr. 1926). - 26 BC 31 (e bd. N I". (922 ). - 27 BE 255 (cbd. Nr. 1932). - 28 CA 49 (Ncc ropo li villanov iana d i C:l' dell'Orbo h, Abb. 48, 4). - 29 SV 629 (Carancin i, Nadeln Nr. 1957). - 30 SV 675 (ebd. Nr. 1967). - 3 1 SA ItB (cbc!. Nr. 1974). - 32 SA 25 3 (ebd. NI'. 1960). - J3 SV 280 (cbd. Nr. 1995). - 34 SV 718 (ebd . N r. 1961) . - 35 CA 36 (Necropoli \'illanoviana di Ca' dc ll'Orbo 79. Abb. 53, 12). - 36 SA 313 (Ca rancini, Nadeln Nr. 1975). - 37 BE 654 (ebd. Nr. 1996). - 38 SV 652 (ebd. Nr. (962). - 39 SV 379 (cbd, Nr. 2056). - 40 SV 776 (ebd . N ... 2059). - 4 1 BE 453 (cbd. N,. 2084). - 42 SV 438 (ebd. Ne. 2097). - 4) BC 8 (,bd. Ne. 2098). - 44 BC 37 (c bd . Nr. 2099) . - 45 AM 21 (cbd. Nr. 2100). - O hn e i\1:tßst:\b.

O ffenbar wurde d ie kleinköpfige Vase nkopfn ade l in Bologna während der Stufe IB und IIA durch eine lo kale Nadelvariante abgelöst, di e ans telle eines zwei- bis dre igli ed rigen jetzt einen vier- bis fünfg lied r ige n Kopf besitzt (Typ 23: vgl. Abb. 7, 1-27 mit 28-38). Für die Stufe Bo logn a HA si nd dreimal N adeln mit kege lförm igem Kopf bezeugt (Ab b. 7, 39-41). [n der darauffolgenden Stufe Bologna IIB hab en diese Nadeln eine Weite rentwicklu ng durchlaufe n und besitzen nun eine n breite n schinnförmigen Abschluß (A bb. 7,42-45), der sie m it anderen lo ka len Erzeugnissen der Stufe IIB ver bi ndet (z.B. A bb. 3, 76). Die N ad elentwicklung ve rl äuft also wie fo lgt: 1) kleinköpfi ge Vasenkopfnadeln mitteleuropäischer Art (Abb. 7, 1-27; Bo log na I); 2) kege lköpfi ge Nadeln (A bb . 7,39-41; Bo logna IIA); 3) schirm kö pfige Nadel n (A bb. 7,42-45; Bo logna II B).

311

Mangels ostmediterraner Importkeramik und dendrochronologischer Ansätze für die Stufe Villanova I spielen die kleinköpfigen Vasenkopfnadeln eine bedeutende Rolle in der absoluten Datierung. Da sie sowohl für Bologna I als auch für Ha B3 in Mitteleuropa charakteristisch sind, dürfen wir die dendrochronologisehen Daten der nordwestalpinen Seeuferrandsiedlun gen für die Stufe H a B3 (ca. 950/920-ca. 800 v. C hr. ) als z. Z. bestmögliche Schätzung für die D auer der ersten Villanovastufe verwenden ". Interessanterweise paßt dieser ältere Ansatz für den Beginn der italischen Früheisenzeit (950/ 920 statt 900 v. C hr.) zu Argu menten, die M . Pacciarelli kürzlich veröffentlich hat, und die auf ost mediterranen Importen aus Kalabrien (To rre Galli, C astellacce) bas ieren "; nach Pacciarell i begann Torre Galli IA - und damit Villanova I - um 960 v. C hr. In seiner 1959 veröffentlichen Studie zur C hronologie der U rnenfelde rzeit nördlich und südlich der Alpen schlug Müller-Karpe eine Parallelisierung der Stufe H a B2 mit Villanova I bzw. Ha B3 mit Villanova II vor. Bei diesen zwei Jahrhunderten (9. und 8. Jahrhundert v. Chr.) scheinen Müller-Karp e jedoch wichtige Fehler unterlaufen zu sein: Ha B2 ist nicht als überregional gültige Stufe zu betrachten, und Ha B3 soll, wie oben gezeigt, nicht mit Villanova II, sondern vielmehr mit Villanova I parallelisiert werden. Die Probleme bei der Synchro nisierun g der mi tteleuropäischen mit den ita lischen Chrono logiesystemen lassen sich einfac h erklären: Kontakte über die Alpen wa ren im 9. und 8. Ja hrhundert wo hl recht selte n. Im archäologischen Fundmaterial beschränkt sich d ie Ü berlieferun g hauptsäc hlich auf Prestigegüter wie die Vollgriffschwe rte r und die Bronzegefäße mitteleuro päischer Art aus I talien. Wie bereits erwähnt, ware n de ra rti ge exklusive Ausstattungs bestandteile in der ersten Villanova-Stufe zwar wo hl bekannt, aber wegen der einfache n Bestattungssitte fast nie in Gräber gelangt. Sie sind deshalb für chrono logische Zwecke nur bedin gt nützlich. D as oft bemerkte Auftreten von Vollgriffschwertern späturnenfelderzeitlicher Art in miuel- und o berital ischen Gräbern des späten 8. und sogar des fr ühen 7. Jahrhunderts spielte nun eine ausschlaggebe nde Rolle in der irrtümlichen Parallelisicrung der Stufe H a B3mit Villanova 11 2< . Wir w issen heu te, daß in bes ti mmte n Kultu rräu men das Schwert ei nc beso nde re sy m bolisc he Bedeu tu ng besaß und d eswegen an alten Voll griffs chwertty p en fes tge halte n wu rd e.!5 . Da her dürfe n diese Stücke nich t für eine Sp ii.tdati erung des End es de r U rn enfelderze it verwendet werden . D ie bishe ri ge Ill ifh 'c rstande ne Synchron isieru n g d er mi tte leuropäisc hen mit der italisc hen Ch ro nologie hatte fü r dic das 9. und 8. J ahrhun d en v, C hr, bet reffend e Forsch un g verhee rend e Folge n. l m westlic hen ß allGlI1 gc biet so wie im südostalpinen Vo rLmd, '\\"0 c hrono logische Ver bindungen mit Italien ve rh ältnisnliißi g leic ht zu verfo lgen s ind, \\"urden Fu nd e d es 8. J ah rhund erts o ft autO ma tisch Clls H a BJ bezeic hnet, obwohl sie nicht d as geringste mit de r nordal pine n Stufe gemein habe n. In den Gebieten, wo d ie sp:üu rn enfclderzeitl iche Stufe Ha 83 deutl ich faßb ar ist (7-.B. nörd lich der A lp en, Ostfrankre ich), fehlen d agege n d irekte Be7.i ehungen mit Ital ien d er Vil lanova-Zeit we itgehend; dort wurde - un ter de m

22 Für abweichcnd c abso lul chrono logisc he Vors tellungen siehe A. M, Bieui Sestieri, Proc, Prch isl. Soc. 63 ,1 997,375, Tab. I (Ü be rg:lt1 g Bwnze-/Eisenzeit um 1020 \'. e hr.). D ie:>. in : S. Tus;1 (Hrsg.), Prima Si..:il i:l, alle o ri giJli della societit siciliana ( 1997) ·11-1-: .. La tarda etit del bronztl. ehe \'eni\'a d;"ttau fra il XII! c il X sec. \'iene oggi coll ocara fra 13 50 l' 1020 cir<.: a (eta dei bro n w rccente: IJ50- J200; cta dei bro nzo final e: 1200- 1020); per Ia I cd del fc rro illimi te su pcriorc ris:l le qu indi da l l X al X scc, a., c., Ill Cnt re il ma mento final e, ehe viene h a o coincid ere C(ln Ia dara trad iz io llale dell'in izio delb co lon izzaLio ne greea, into rna al 730 a. c., dov reb be esse re co llocato al 780 ci rca in base alle pi ü recent i dc ndrodate de ll a G enluni a merid ionale«. M. Bettelli, La cra na logia della prim;< cti del ferro Lazia le aUraverso i dati de lle sepo ltm e, Pape rs Brie Schoo! R ome 62, 1994, 1 H. Die überraschend e Frühdatierung der italischen Eisenzeit basiert u.a. au f einer falsche n Parallelisi crung mit der C hrono log ie L. Sp erbers (sieh e Sperber, Chronologie). 7.1.1 den ncuen D enelrQ(!.lten allS dem ästl i-

312

chen Mittelmeer raum sei bemerkt, dag das sogenannte .]\·{idas-Gra b« heutc nicht u m 757 v. Ch r. so ndern um 718 \'. Chr. datiert wird . - Siehe P. I. Ku nih o lill (ht tp:!h<,rww.aft s.co m ell.edu/dclldro/ 95 ad p!et.html) S. 2: "... (he date for thc 1\ lid as 10 mb ar Gord ion is 718 ± 1 ß.c. rat her thall rhe pl"('\'i ously cstimated 757±37 B.C. « 23 M. Pacc iarell i, N ota sull a cron o logia assoluta de lb prima e(a del ferro in Iralia. Ocnus. Q uaderni della Scuo b d i Spezializzaz.ionc in A rchcolog ia (Uni\'ersitii degli Studi d; Bologna) 4,1 996, lS 5ff. 24 Wi e vor allem MüHc r- Ka rpe, Bciträge 132; 169; 179. Oe rs., Vollgriffschwcrter 59ff,; 6Jff. - Vereinzelte Vollgri ffschwerter späturnenfclderzeitlic her Art sind zudem allS Vil!anova I-zeitli chen G räb ern bekan nt: siehe z.B. Bi;\ I1 CO Peron i, Sc hwcrter Nr. 288; 293; JO I ; 312. 25 Ei n inte ressantes Beisp ielliefcrl ein e Varia nte der Tachlovi ce-Schwertern aus Gorn;a Radgol1:t (Radkersburg), Sticna li nd Kleillk lein. Sie he M. Egg, Jah rb, RGZM 33, 1986.202, Abb. 3.

Einfluß von Müller-Karpes Beiträgen - Ha B3 jedoch immer mit Villanova II parallelisiert bzw. ins 8. Jahrhundert v. ehr. datiert. Dadurch entstand die unglückliche Lage, daß man im westlichen und im südöstlichen Mitteleuropa unter Ha B3 (bzw. Späturnenfelderzeit bzw. 8. Jahrhundert) zwei chronologisch ganz unterschiedliche Fundhorizonte verstand.

b) VENETIEN Nördlich des Po befinden sich zwei Kulturgruppen, die schon am Übergang zur Eis enzeit deutlich ausgeprägt waren und im ersten Jahrtausend v. ehr. eine bedeutende Rolle spielten. Für unsere Zwecke ist di e Este- wichtiger als die Golasecca-Gruppe, einerseits weil ihre Chronologie genauer ist, andererseits weil in der ersten Jahrtausendhälfte Beziehungen zwischen Es te und dem südostalpinen Raum viel intensiver als di ejenigen über die A lpen zwischen Golasecca und Mitteleuropa waren. Hinzu kommen die neu en Aus grabunge n von Frattesina 26, die wesentlich zur hohen Bedeutung Nordostitaliens bei der E rforschung der Protovillanova-Zeit beitragen. Die 1985 ausgegrabenen Grabfunde nö rdli ch d er Siedlung in der Flur Narde werden eine $chlüsselrolle für künftige chronologische Studien spielen. Bisher ergab die Untersuchung ei nes G rabhü gels hier weit über 550 einfache Urnengräber. Während der Nutzung des G rabhügels war er meh rmals vergrößert worden, so daß es dem Ausgräber L. Salzani gelang, die Gräber fünf Schichten zuzuweisen (von unten nac h oben: IV, Illbis, III, 11, I). A ußer d iesem Bes tattungsplatz in der Flur Narde kam 1978 südöstlich der Siedlung ein weiteres Gräberfeld im Fondo Zanotto zutage. Es beinh altet Funde, die z. T. offenb ar etwas jünger als die spätesten Narde-Gräber sind. Zusammengenommen bieten d ie N arde- und Zanotto-G räber eine Vielzahl von Grab komplexen, die de n Zeitraum von der mitderen Prorovitlanova- bis zum Übergang zu r Frü heisenzeit um fassen. Auf Abb. 8-9 is t eine A uswahl der bisher veröffentlic hten Funde abgebildet, die durch einige Funde aus dem Gräberfeld von fontanelb ergä nzt \vircl

27 .

Die iiltesten Gr:iber der Schichten IV, IIIbis LInd 111 des G rabhügels in der Flur Narde (Abb. 8, A) enthalten an Bronzefunden hauptsächlich Bogenfibeln. Verschiedene Varianten sin d vertreten : mit Büge/-

knoten (Abb. S, A4. 7), mit tordiertem Bügel (Abb . 8, A2 . 3. 6) und mit ritz ve rziertem Bügel (Abb. R, A5). An einigen Fibeln ist eie r Bügel oberhalb des Nadelhalters tordiert (Abb . 8, A2. 4. 5); Beispiele mit zwei Büge lknoten sind ebenfalls vertreten (z.B . Abb. 8, A6). Knochcnkämlllt': (Abb . S, A 12), und verschiedene Formen von Glasperlen (Ab b. 8, A9- 1l) kamen in den älteste n Gräbern zu m Vorschein. Die G rii bc r der Schicht II enthalten ähnlic he Bogenfibeln (A b b. 8, B 21. 22. 26). Aus dem reichen Grab 227 stammen ei n Griffzungenschwert vom T yp Allerona (Abb. 8, B 13), ein Griffzun genmesser vom Typ Fontanella (Abb. 8, BI6), ein zweisc hn eidi ges Rasiermesser (Abb. 8, BI8), ein tordierter SchWenring (Abb . 8, B20), eine Pinzette (Abb. 8, B27) lind eine Me hrk nop fnadel (Ab b. 8, B23). Ande re Gräber ergabe n ferner eine Nadel (Ab b. 8, B 19), Pi nzette n (A bb. 8, B28) lind ein we iteres GriffzlIngenschwert

26 Venero nell'AJltidüd 651 H. - j\'i. De Min, La neeropoli protovillan ov ian;1. d i Frattesina di Fratta Polesine (Ro) . Paclllsa 20, 1984, 475 ff. - Siehe .lUch we itere Artikel im Band 20 der Zeitschrift" Padllsa«. - L' Antico Poles in e, testiIllonia l1ZC areheo logiche e paleoarnbientali. Ausstellungskat. Adria u. Rovigo (1986) . - M. Oe M in, La necropoli protostorica di Frattesina di Fratta Po lesine. In : G. Bergonzi, A. lvI. Bietti Sestieri u. A. Cazzclla (Hrsg.), Prospettive storico -antropologiche in archeologia preistorica . Quaderni cl i D ialoghi Arch . 3 ( 1987) 277ff. - 1. Salzan i, Necropoli dell 'Etii. dei Bronzo Finale alle N arde cli Fratta Polesine. Prima nota. Padusa 25 , 1989, 5ff. - A. M . Bieni Sesticri, La campagna cl; SCi"lVO 1989 ne ll 'abitato proto~to-

rieo cl i Frattesina cli Fratta Polesine. Quad. Areh. Ve neto 6, 1990,64 H. ~ 1. Salzalli, Nec ropo li dell'Eri del Bronzo Finale alle Nard e cl i Fratta Polesine. SecOl1Ch nota. Padu sa 26-27,1990-91, [25ff. - A. CardarcJli, Le eta dei metalli nell'Italia settentrionale. In: A. Guicli LI. M. Piperno (Hrsg.), ltalia preistorica (1992) 366ff.; bes . 394ff. - C. M. S. A renoso C allipo ll. P. Uelli ntan i, Dati archeoJogici e paleoambientali de i territorio cli Fratta Polesine (RO) tra Ja tarda eta del bronzo e la prima eta dei ferro. Padusa 30, 1994, 7 H. 17

L. Salzani, Li"I nec ropoli dell'eta de! Brollzo a Fontanella Mantovana. Preis t. Alpina 14, 1978, 115 ff.

313

!, (Abb. 8, B14). Nach dem Griffzungenmesser und der Nadel mit facettiertem Hals zu urteilen, gehört Grab 7 von Fontanella zur gleichen Zeitstufe wie die Gräber von Narde, Schicht II; aus Grab 7 kommt desweiteren eine Nadel mit kugeligem Kopf und falsch-tordiertem Hals (Abb. 8, B15. 24. 25). Einige der Bronzefunde aus den Schichten IV bis II des Narde-Grabhügels besitzen Parallelen in der mitteleuropäischen Urnenfelderkultur. Die Nadel mit Kugelkopf und falsch-tordierte m Hals (Abb. 8, B24) scheint für die Stufe Ha A2 kennzeichnend zu sein (z.B. Stufe III der nordtiroler Urnenfelder"). Solche Nadeln sowie Mehrkopfnadeln wie aus Narde, Grab 227 (Abb. 8, B23) sind darüber hinaus aus Seeuferrandsiedlungen bekannt, die um die Mitte des 11. Jahrhunderts v. Chr. datieren 29 (ZürichGroßer Hafner, Stratum 3; Hauterive-Champreveyres, hintere Z one, Schicht 3; Greifensee-Böschen; siehe Kap. 6f und Abb. 93). In den Gräbern der Schicht I sind wiederum Bogenfibeln vertreten, wobei Beispiele mit tordiertem (Abb. 9, A13), ritzverziertem (Abb. 9, A15) und knotenverziertem Bügel (Abb. 9, A14) vorkommen. Eine Neuerung in dieser Stufe stellen Knieschleifenfibeln (Abb. 9, A2. 3. 6. 7) und Fibeln mit einer Fußspirale aus Bronzedraht dar (Abb. 9, A16. 17). Einfache Kniefibeln (Abb. 9, A8) und Kniefibeln mit Achte rschleifenbügel (Abb. 9, A12) geh ären ebenfalls hierher. Aus Grab 11 stammt eine Nadel mit facettiertem Hals und zwiebelfärmigem Kopf (Abb. 9, A4), die eine Entsprechung - ebenfalls mit zwiebelfärmigem Kopf - in Fontanella, Grab 10 besitzt (Abb . 9, A5), wo sie mit einem einschneidigen Rasiermesser vo m Typ Fontanella vergesellschafte t ist (Abb. 9, AIO). Während die Keramik aus dem Narde-Grabhügel ziemlich einheitlich erscheint, treten in einigen Gräbern des Zano tto-G räberfeldes Gefäße auf, die ei ne reiche Kammverzierung tragen (Abb. 9, BIS. C25) und offenbar eine letzte Belegungsstufe der Frattesina-Gräberfelder darstellen. In diesen späten Zanotto-Gräbern gibt es eine große Kniefibel (Ab b. 9, B22) und schwergeripp te zweiteilige Schlangenfibeln (Abb. 9, B20. 23). Ausweislich eines gut erhaltenen Stücks aus Grab 5 vo n Fontanella (Abb. 9, B24) sind die sclnve rge rippte n zweiteiligen Schlangenfibeln aus Frattesina ebenfalls mit einer F uß spirale aus Bronzedraht zu ergänzen. Aus einem späten Zanotto-Grab stammt ferner eine Bogenfi bel mit vergrößertem, pUllzverziertem Nadelhalter (Abb . 9, BI9). Beso nders hervorzuheben ist, daG die Nad eln aus den späten Z anotto-G riibe rn w ie auch aus den Gr~ibcrn der Schicht I d es Narde-Hügels fast immer zwiebelförmige Köp fe bes itzen - nicht nur die Schmucknadeln (Abb . 9, B21), sondern auch die Nadeln der zweiteiligen Schlangenfibeln (Abb. 9, B20. 23). G ,1l1Z an d en Schlug de r ßelegung der G räberfeld er von F ra ttcsina gehört das Grab 31/! 980 des Fondo Zanotto mit Liner Schlangenfibel1l1it geboge nem Urnriß lind Fugspiralc ;lli S ßronzeblech (Abb. 9, C27), das sc hOll an den Übergang zur Vi lla nova-Ze it datiert (vgl. Abb. 1,6). Treffende Parallelen sowohl für die Urnen als auch für die große Kniefibel der späten Zanotto-Gräber stam m en aus protoviUano va- ze itlichen Gräbern von Cerveteri}O (Abb. 10; vgI. Abb. 9, B 18.22). Das Ende der ü berlieferten Belegung der Gräberfelder von Frattes ina scheint also m it dem Begi n n der Villanova-Gräberfelder Etruriens übereinzustimmen. Die Nad e ln mit zwiebelförmigem Kopf aus Narde, Schicht I, und aus d en Zanotto- Gräbe rn sowie das Ras iermesse r von Fonta nella (Abb. 9, A 10) ze igen, daß diese Gräber der jüngeren Protovillanova-Zeit mit der Stufe Ha B 1 der Urnenfelderkultur in Mitteleuropa zu parallelisieren sind. \'(feil di ese G räber mi t Zanotto Grab 31/1980 als mögliche Ausn ah me - vor Villanova 1 dat ieren, be wege n 'wir uns in der Zeit vor 950/920 v. ehr. (siehe oben) . Im Geb iet de r nordv.restalpi nen Seellferrandsiedlllngen wird dieser Horizont (Narde I lind Zanotto, bz,;v. die jüngere Urnen felde rze it) zwischen der zweiten Hälfte eies 11. Jah rhu nderts und der zwei ten Hälfte des 10. Jahrhunderts datiert (etwa 1050/ 1020-950/920 v. Chr.) . Für

28 Müller- Karpe , Beiträge 137; 201, Abb . 35, 1; 202, Abb . 37, 3. 29 Rychner, Dcndrochrono logischc Forschung 457ff. 30 .11,'1. L. Arililcio u . L. D'Erm e, Ulla tomba dei Bronzo finale da Ccn'e teri: nu ov i dati per ta COl1oscenza deI tcrritori o. Origin i 15, 1990-91 , 303ff. - Siehe auch Poggio

314

delta Pozza, Allumiere, Grab 8/1992 : Y. d 'Ercole, Ripresa degli scavi nelta nccropoli protovillanoviana d i Poggio della Pozza ad Allumiere (Roma) . In : N. Nc groni Caucchio (Hrsg .), Prcistüt'ia e Protosto ri a in Etruria. Atti dei 2. Incontro di Stud i, Farnese 1993 (1995) 186, Abb. 3, unten .

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Abb. 8 G rabfunde der Protov illanova-Zcil aus Nordostitalicn: A 1- 12 Fratresina, Narde-G rab hü gel, Schich t IV-lIL - B 13-14. 16-23.26 -28 Fr:m es ina, Nardc -Grabhligel, Sch icht lL -I. 2. 6. 10 (Grab 272), 3. t I (G rab 187), 4. 7 (G rab 425), 5. 9 (Grab 281 ), 8 (G,-,b 492),12 (G"b 519),13. 16. 18. 20.23 .27 (G"b 22 7),1 4.2 8 (G rob 168), 17 (G"b 200), 19 (G"b 219), 21 (Grab 141 ), 22 (Grab 145), 26 (Grab 221). - B 15.24.25 Fontanella, Grab 7. - Fraetesina nach L. Salzani, Padusa 25, 1989,5 H. - Ders ., Padusa 26- 27, 1990- 9 1, 125 ff. - FOl1tanclla nach ders., Preist. Alpina 14, 1978, 'I 15ff. - 1. 8. 17 M = 1:6, 13. 14 M = 1:5, sonst M = 1:3.

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Cervctcri: 1· 2 Fondo Rossi, Grabfund. - J Sorbo Nekropole, Grab 163. - Nach M. L Arancio u. L. D'Ermc, Origini 15, 1990-9 1, 303 1f - 2 M

= U; I. 3 M = U.

Narde, Schi cht 1I w urde oben sch on auf Vergleichsstücke aus dendrochronalogisch datierten Siedlun gen von der NEtte d es 11. J ahr hund erts v. eh r. hingewiesen. Das Leben von Frattesina sc h ließlich scheint nicht später als in d er ersten Hälfte d es [1. Jahrhunderts v. ehr. begonne n zu haben, da es in der Sied lu ng Sc herb e n in spiitm ykenisc he r (S H llI C-s pät) bzw. protogeo metrisc he r A rt bemalte r \Vare gibt J !} lind de r Elfenbei nkam m vom Typ A b b . 8, AI2 ein d atiertes Vergleichss tü ck in e ine m Gra b vo n Enko rn i besi t zt, nämlic h aus d er Stufe Spätzypr isc h [J[B 1 (ca. 11 25 / 11 00- 1050 v. C hr. ) ". Vor den protovi llanovaze itlichen Zc m[e!1 wi e Frattesin3. lind ly'{ ontag n,ma mit spii t-SH III e -zeitlicher K era mik bestand im östlichen Tal d es [)o e in älte res po litisl..:hcs lind wirtschaftli che s Gefüge um di e Tcrram;lren VO ll Fo nd o Paviani, Castellü deI r[trtaro und Fabbric
Magna G rec ia e Mo ndo Miceneo. 22. Co nvcgno cli Stud i sull" Magn:\ Grecia, Taranto ( 1982) 201 H. - R . E. Jo nes u . L. Vagneni, Traders ami Craftsmcn in thc eentr,d Mediterra nean . In: N. H. Ga lt: (Hrsg .), Bronze Age Trad e in thc Mediterranean. Studies il1 Mcditerran ea n Archaeo logy 90 ( 199 1) 134; 139. - A. M. Bictti Sestieri u. J. Oe G rossi Mazzo rin, lmponaz io ne di materie prime org:llüche di origi ne esoriea nelt'abitato protostorico di Franesi na (RO). Atti del 1° CO ll vcgno Nazionale d i Areheozoologia, Rovigo 1993. Padu sa Quaderni 1 ( 1995) 367.

3l Enko mi, obere Schi cht d es G rab 6 der fr anzösischen Ausgrabu ngen: L. Vagneni, Cy priot el em ents beyond the Acgea n in the Bronze Age. In : V. Karageo rghis (H rsg.), Cypru.~ between the Orient and the Oec idem. Aces of th c [m . Arch. Symp. , Nicosia 1985 ([986) 212, Abb. 4,4. 33 C. Balista u. A. D~ G ui o, Ambiente ed illsecliarn enti dcJl'ct:\ deI bronzo neUe V:llli Grandi Ycro ncsi . In : M. ß ernabo ßrea, A . Card arelli Ll. M. Crcmaschi (H rsg.), Lc Terramare. La pill antica civi lta padana. Ausstellungs kat. Mod ena ([ 997) 137 ft

. -

Abb . 9 G rabfund e de r Pro tov illanova-Zeit aus Nordostitalien: A I. 3-4. 8-9. 11. 14-16 Frattesina, N arde-Grab hü gel Sch iclH 1. A 2. 6-7. 12 - 13. 17,.ß 18-2 3 und C 25-27 F rattesina, Zanotto-Gräberfeld. - 1 (G rab 86), 2. 6 (Grab Ill / 1978 ), 3 (Grab 39), 4 (G rab 11), 7. 12. 13 (G ",b 4 111980), 8 (G"b 14), 9 (G ",b 242), 11 (G",b 80), 14 (G"b 52 ), 15. 16 (G"b 39), 17 (G"b 30/ 1979), 18. 23 (Grab 2 111979),19.22 (Grab 6/1979 ), 20-21 (G rab 25/ 1979), 25 -27 (G rab 3 1/ 1980). ~ A 5.10 Foma neUa, Grab 10. - B 24 Foma nelb, Grab 5. - Frattesina, Zanotto -Gräbcrfcl d nach M. De M in in: L' Antico Polesinc. Ausstellu ngskat. Ad ria u. Rovigo (1986) 143H. - Fr;tttcsin:l, Na rde-G rab hügel nac h L. Salza ni, Padusa 25, 1989, 5ff. - Ders., Padusa 26-27, 1990-91, 125 H. - Fonrancll a nac h ders. , P reis t. Alpin;t 14, 1978, 115 ff. - l. 9. 18. 25 M=:I :6, sonst M = 1:3.

317

Soci), dürfen wir davon ausgehen, daß der tiefgreifende Bruch zwischen diesen unterschiedlichen Siedlungssystemen in etwa während der mittleren und späten Stufe SH IlIC stattfand. Nach L. Vagnetti bewegen wir uns in der Zeitspanne zwischen dem Ende des 12. und der Mitte des 11. Jahrhunderts v. C hr. " . Auch diese Überlegun g legt für Frattesina einen Beginn während der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts v. Chr. nahe. Die vorangegangenen Ausführungen liefern also unsere Rahmendatierung für die mittlere, durch Bogenfibeln (ca. 11 00-1050/ 1020 v. C hr.), und die jüngere, durch Schlangenfibeln geprägte ProtovillanovaZeit (1050/ 1020 -950/ 920 v. Chr. ). Es sei bemerkt, daß in Ermangelung ostmediterraner Importfunde unsere Datierung der italischen Funde des 11., 10. und 9. Jahrhunderts v. Chr. gezwunge nermaßen über Vergleiche mit de n dend rochro nologisch datierten Seeuferrandsiedlungen nordwestlich der Alpen geschieht; eine absolute D atierung der italischen Eisenzeit aus sich heraus wi rd erst in der zweiten Villanova-Stufe mit Hilfe der gri echischen Importkeramik des 8. Jahrhunderts v. C hr. möglich 35 D as 9. Jahrhunde rt v. Chr. sah die H erausbildung der Este-Kultur, in der vom 8. Jahrhundert an einige pfote-urbane Zentren w ie Este und Padova eine dominierende Funktion innehatten. D ie C hronologie der Este-Kultur wurde vor zwa nzig Jahren vo n R. Peroni lind seinen Mitarbeitern gründlich untersucht 36 , Nützliche chronologischen Hinweise gaben danach vo r allem A. M. C hieco Bianchi und L. Calzavara Capuis 3'. An dieser Stelle soll der gegenwärtige Forschungsstand lediglich zusammengefaßt werden. Obwohl eine Dreiteilung der Stufe Este Il (IlA, HB, IIC) nach Peroni und seinen Mitarbeitern nicht sicher scheint, wird hier die geläufige Terminologie beibehalten. Die erste Früheisenzeitstufe Venetiens (Este I) läßt sich mittels der bronzenen Grab beigaben leicht mit Bologna I parallelisieren. Bisher sind zwa r nur we nige Grabkomplexe der Stufe Este I veröffentlicht; sie ent halten jedoch ein se hr charakte ristisches K eram ikrepertoire, das sich von d er K eram ik sowo hl der

späten Protovillanova-Zeit als auch der Stufe Este 1I unterscheidet. Als Beispiele sollen folgende Gräber d ien en:

Es te I : I) A ngilra n o (Pro'v. Vice n za), Grab 33: E. Bi;l l1 ch in einon, l l"1,;'pert i dell a Ilccropoli eiL San Gio rgLo eli A nga ran o Hel musc o ci\·ico di ß ;\ss a no dei Gr;l ppa ( 1982) 691. 2) Desmontd (Prov. Verona): Ve nctO nell'Ant ichid (, 32 ff.; 633, A bb. 3) Este, Pel/t, G rtlb 2: N ot. Scav i A nt . 1882 , 18ff. ;

(vlüll er- Karp e, Beiträge TaL 90, B; von Eies .tvlasi.

Fibeln Taf. [}.23 4; 15,270. 276. 278. 282. 4) Gard'L ( Prov. Verona), Grab 1: L. Sal zani, L a nec ropo li di Ga rda (Ver o na) . Boll. Mus. C i\'. Sto r. N atura le Ve ron a 11 , 1984, 121, A b b. 5, 1-5. 5) G(t)'{ia (Prou \'erona), Grclb 7: Ebe!. 125, A b b. 7, 1- 10.

G) Gtt rdtl

(P~ ·ov.

Ve rona), Grab /N\\'I: Ebel . 127, Abb.

7) C"rda (P,·o" Verona), C",b 7N\\!: Ebd . 131 , Abb. 10, 1- 4.

8) Gm-da (Pro ....: Verontt ), Grab 9bisN \l:/: Ebd. 13 3, Ab b. 11, 1-3 .

9) Ca rda (Prov. Ve rona), C,..b fl N W: Ebd. 135, Abb. 12, 1- 5. 10) Louo Atest in o (Prov. Pd dov tl): N o t. Sca vi Alle 190 5, 28 9 ff. 11) }v{on tttg na ntl (Prov. Pt/ dova), Ca ' Nogare, Grab /: M. De Min in: E. Bianchin Citt()Jl, G . G ambacurta u . A. Ru ta Se ra fini, "p r esso I' A d ige r idem e« (Padova 199 8) 409, Abb. 253. 12) Pra' d'Este (Prov. Pado'Va): Vcn cw nc ll 'A n tic h ita 626, Abb.; 627, Abb.

8, 1-9 .

lvI. ßcnelli u. L Vagneu i, Aspcu i dell e relnioni fra I'a.·ea cgco- ll1iccnca e l' It:llia settentrion ale. Eh d. 614 ff.; bcs. 619. 35 Siche jedoc h d ie Importfunde des 10. J ahrh underts v.C h r. au s Kalabri en, Anm. 23. 36 R. Peroni, G. L. C ara ncini, L. Ponzi Bonolll i, P. Sa ron io !v1:1.so lo, P. Core tti Irdi, A. Rall o u. F. R. Serra Ri dgway, 5tud i sll lla crono logia delle eivilt ii. di Este e Go las ecca ( 1975) 23 ff. .H

318

}7

e hieeo Bianehi LI . Calzavara C apuis, Es te l. - D as Problem der Mehrfac hbestattullgen ist fü r die Este-Chro nologie sehr wichtig. Siehe: G . ß ergomi, A. Boi ardi, P Paseueei u. T. Renzi, Co rredi fu nebri e gruppi social i ad ES le e S. Lllcia . In : R. Peroni (Hrsg.), N ecropoli e LJsi funerari neH'eta dcl ferro ( 198 1) 95 ff.

I

Kegelhalsgefäße mit ausgeprägter Schulter sind für Este I besonders kennzeichnend; daneben treten reichverzierte Tonimitationen von Bronzesitulen des Typ s Kurd in mehreren Gräbern auf. Bogenfib eln mit verdicktem Bügel - manchmal mit gedrücktem Umriß - stammen aus etlichen Gräbern dieser Zeit. Während manche der Bogenfibeln gen aue Entsprechungen in Bologna I find en, sind and ere lediglich nördlich des Po verbreitet. R epräsentativ für di e Stufe Este I werd en hi er das Grab von Pra' d ' E ste und einige weitere Funde von Este, Garda und Angarano, gezeigt (Abb . 11 ). Folgende Gräb er sind für den älteren bzw. jüngeren Teil von Este II beispielhaft:

Este IIA /B :

1) Alfomi, Grab 6: C hieco Bianchi u. Calzavara. Capuis, Este I Ta!. 257. 2) Benvenut~ Grab 279 (Grab 19 von 1902): Not. Scavi Ant. 1903, 80; Müller- Karpe, Beiträge Taf. 93, A; Veneto nell'Antichita 700, Abb.; Bianco P eroni, M esser Taf. 11, 103; dies., Rasi ermesser Taf. 28, 353; Ca rancini, Nadeln TaL 6 1, 2042; von Eles Masi, Fibeln Taf. 37, 560. 56 1; 162,2 129. J) Candeo, Grtlb 302: Müller-Karpe, Beiträge TaL 91 , A. 4) Capodaglio, Grab Xl, Not. Scavi Ant. 1930, 14.Sons t un verö ffen tlicht, Museu m Es te.

5) Capodaglio, Grab XII: Not. Scavi Ant. 1930, 15; Ca rancini, Nadel n Taf. 60, 2036; von Eies Masi, F ibeln Taf. 188, 2528. - Sonse unveröffentlicht, Museum Este. 6) Capodaglio, Grab XIII: Frey, Situlenkunst Ta!. 1, 16-26. 7) Ricovero, Grah 131: Chieco Bianchi u. Catzavara Capuis, Este I Ta!. 3; 4, A. 8) Ricovero, Grab 1J2: Ebd. Ta!. 4, B. 9) Ricovero, Grab 136: Ebd. Ta!. 64, B. 10) Ricovero, Grab 143: Ebd. Ta!. 13-17. 11) Ricovero, Grab 154, Ebd. Taf. 56-57.

Este II C: 1) Benverwci, C'"tlb 69 (Grab /6 von 1879-80) : Not. Scavi Am. 1882, 95 ff.; von Eies Masi, Fibeln Taf. 33. -1 77; JS, 532; 36, 539. 549; 37, 357; 42, 624; Ve!lCW ndl'Antic hid 702, Abb. - Sons t unveröffentlicht, MUSClIIll Este. 2) C uuh'o, Crdb JOI (tom ba S, prinlll·vcrd 1904): Not. SClVi A m. 1907, 1631.;

\"()!l

TaL 24, 399; 38, 583; 119, 1455. 3) Pela, Grab 3: J\.'lü ll er-Karpe, Bc ir r:igc Taf. 94, ß; von Eies Masi, Fibd n Ta t'. 35, 530; 36, 5·Hj " 8, 700. .. ) Ricovero, Grdb lJS: Chicco ßi anchi u. C
E!es I\'hsi, Fibcln

\'{/egc n der vie le n ge mei nsame n B ronze ty p en in Bolog na und Esre ges taltet sich eine Parallelisie rung ih re r Chrono logiesYSteme ver hältn ism äß ig ei nfac h. Daß G rii ber der Stufe ESte lI AIB mit Bolog na lIA zu ve rbind en sind , ge ht u.a. aus folge nd en Typen hervor: Nadeln mi t kcgelföJ'll1igem Abschlug (Abb. 2, 47), Boge nfib cln mit ged rücktem, fast rechteckigen Umriß lind leicht verdicktem Bügel (Abb. 2, 36 . 39. 41 ) und Bogcnfibc1n mit ei nem Bügel VO ll ovalem Querschn itt (Abb . 2, 45) . Dasselbe gilt fü r G räber der Stufe Este [[ C lind Bo logna [lll. Hier sind d ie Verbindlln gsg liede r LU.: Sangui slIgafibeln (Abb. J, (7), Fibel n m it gedrüc k tem, fast rec h teckige n U mr iß und fla chem Bü gel m it Querl in ie n (Ab b. 3, 70), F ibeln m it rho m b isc he m Bü gel (Abb. J, 73), Fibeln m it rec hteckigem U m riJl u nd Büge l m it durc h lochte m K am m m it ei n ge h ängten Ketten (Ab b. J, 56), Fibeln m it Drahtbügcl m it Bernsteinsegme n tenb esatz (Abb. 3,62), Fibeln mit große r Berns t ein perle (Abb. J, 60) un d Nadeln mit schi rmförmigem Abschl u ß (A bb. 3, 54). D ie Stufen Este mA un d nIB! mit den ersten Meh rkn opfnadeln mit Faltenwehr sind eindeutig mi t Bo log na lIlA in Verbindung zu bringen 3H .

38 Dasselbe gilt für Pcronis 5mfe EHe II -III .

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Abb. 12 Chronologische Entwicklung: ein iger Naddtypcn des nordös tl ichen Italien. - 1 Este, Nazari, Grab X II (Carancini, Nadeln Nr. 2036). - 2 Este, Bc nvc nu ti, Grab 279 (ebd. N r. 2042) . - J Este, Ricovero G rab 136 (Chicco Bianc hi ll . Cah:a\'ara Capu i .~, Este [ Taf. 64,133). - 4 Este. Riwvcro, Grab 132 (Cara l1 cini, Nadeln Nr. 2054). - 5 Este, Rico\'cro, G rab 15 4 (ebd. Nr. 2021). - (, Este. Ric Q\'Cfll, Gr.tb 143 (C hicco Bian chi 11. C :tlz:lvara Capuis, Este 1 Taf. 14,5). - 7 Este, Ki covc ro, Grab 143 (Carancini, Nadeln Nr. 2177). - 8 Este, \I:tso-Tomb:t 10 (ebel . Nr. 2185). - 9 Este, To mba !T, Stadio A (ebd. Nr. 2J83 ). - 10 Es te, R icovero, Grab 236 (ehd . N r. 2179). -1 1 Este, Franch ini, Grab 23 (ebd. Nr. 2071 ). - 12 Este, Ri co\'cro, Grab 236 (ebd. Nr. 2058). - 13 Este, Ricovero, Grab 140 (ebd . N r. 1792). - 14 Este, Benvenuti, Grab 287 (ebd . NI'. 2208). - 15 S. Vito al Taglialliellto, Proy. Ud ine, G rab D I2 (Not. Scav i Ant. 32, 1978,14, Abb. 6, 3). - 16 Este, Ricovero, Grab 138 (Carancini, Nadeln N I'. 2198). - 17 Este, Ricovero, G rab 138 (ebd. NI'. 2254). - 18 Este, Randi, Grab 14 (ebd . Nr. 2270). - 19 Este, Nazari, Grab 33 (ebd. Nr. 2236). - 20 Es te, Ricovero, Grab 236 (ebe!. Nr. 2278). - 2 1 Este, Benvenuti, Grab 64 (ebd. Nr. 2522). - 22 Este, Benvelluti, Grab 64 (ebd. N r. 2263). - 23 Este, Benvell uti, Grab 70 (e bd . NI'. 13 08). - 24 Este, Bcnvc nuti, Grab 70 (ebd. N r. 235 4). - 25 Este, Bcnvenmi , G rab 70 (ebd. Nr. 2355) . M = U.

Abb. 11 G rabfunde d er Stufe Este L - 1-5 Pra' d' Este, Grab von 1979. - 6 Este, PeB., G rab 2. - 7 Angarano, Grab 24. -8 -9 Ga rda, Gr,tb IIN\'<'. - [0-11 Ga rda, Grab 7. - 12 Ga rda, Grab I. - 1-5 nach Veneto nell'Antichita 627, Abb. - 6. 9 nach von Eies Mas i, Fi beln Taf. 13,23-1 ; 29, 42 7. - 7 nach E. ß ianchi n C inon, I reperri d ella nee ropo!i cli San Giorgio cl i Angara no nd Musco Ci vi co cl i Bassano cle! Grappa (1982) 8SE. - 8.10- 12 nach L Salzani, La necropoli cli Garda (Verona). Ball. M us. Ci\'. Stor. Naturalc Verona 11,1984,1 ]Jfr - 1-5 ohne Maßstab, 7-8 M = I :4, so nst M = 1:2.

32 1

1

L

Die wichtigsten Nadeltypen aus Este, die für eine Parallelisierung der italischen mit den südostalpinen und mitteleuropäischen Funden erhebliche Bedeutung besitzen, sind auf Abb. 12 zusammengestellt. Wie in Bologna w erden in der Stufe Este II Nadeln mit ke gelförmigem (Abb. 12, 1-5) von denen mit schirmförmi gem Abschluß (Abb. 12, 11 - 12) abgelöst " . In der Stufe Este He erscheinen Mehrkopfnadeln ohn e Faltenwehr (Abb. 12, 16-20); sie w erden in der Stufe IIIA durch Nadeln mit Faltenwehr (Abb. 12, 22-25) ersetzt.

c) PICENUM Während die Este-G ruppe für den Südostalpenraum eine ausschlagge bende Rolle spielt, übernimmt Picenum diese F unktio n als chronolo gischer Vermittler zwischen Mittelitalien und der östlichen Adri akü ste. Für Picenum fehl t eine Fundstelle wie Frattesina, die Auskunft über die E inzelheiten der protovillanova- zeitlichen En twicklungen geben könnte. Die Grabzusammenhänge des G räb erfelds von Pianel10 mit über 500 im Jahr 1912 ge borgenen U rnengräbern wurden nicht überliefert, so daß diese Funde für chronologische Zwecke so gu t w ie nutzlos sind 40. Erst fü r die Früh eisenzeit kennen wir picenische Funde aus vielen gesc hlosse nen G räbern. Obwohl nur we nige Grabfund e der ersten früheisenzeitlichen Phase (Picenum I) - z. T. Brand gräber in U rnen (aus Sirolo und Ancona) - veröffentlicht sind 41, bilden sie eine deu tliche Stufe, die sich mit der erste n Vi llanova-Stufe parallelisieren läß t. C harakte ristisc he Typ en sind etwa große zweiteilige Schlangellfibelll mit rechteckigem Umriß (Ab b. 13 , 17), halbkreisförmige Bogenfibeln, oft mit F ußscheibe (Abb. 13, 11. 12.15), N ade ln vom Typ Sirolo-Numalla (Abb. 13 , 2), N adeln mit d op pelkonischem Kopf li n d flacher Absch lul\scheibe" (A bb. 13 , 4), große Bogenfi beln mit gestrecktem Bügel (A bb. 13, 14. 16), gesc h \veifte Bronze messer mit flac hem Griffdorn (Ab b. 13, 7. 10) u nd zweihe nkelige Kegel halsurne n (Abb. 13, 19). Für die Stufe Picellum II bieten die von K. \Yl Beinhauer bea rbeitete n Funde allS Novilara am nörd lichen Rand des picenischen Raums eine zuvcrLissige chronologisc he Grundlage -0 . Die Ergeb ni sse se iner Untersuchungen sind auf Abb. 14 Zus~l 111 ll1engebEt . D ie Stufe Novilara I (Piccnum HA) ze ichnet sich

In .seine m kürzl ich erschienenen Arti kel über iv{ehrfachbestattungen im Nordosten luliens vertritt A . Vanzetti eine andere Ansic h t. N .lCh Vanzeni gehören die Nadeln mit kcgelfärm igc lll Kopf (sein Typ 59) ins 7. J:thrhllildert v. C hr. Seine chronologischen Vorstellungen sind :tllc rdings anzuzweifeln, da \-iele Griiber vermutlich fa lsch da tiert sind (R icovero, Grab [5-1- w ird beispielswe ise der Stufe Este [IT zugeordnet). Siehe f\ . Vanzeni, Le sepolture:t incinerazionc ,\ pi ü dcposizio ll i !leib protostoria de ll'[cllia nord-orienr:de. Ri\'. Seien . Preist. -1-4, [992, [15 fL bes. IJ2 ff ,10 R. Peroni, Dat i cl; scavo su l sepolcreto cl; Pianello GCIl .1'.'

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ga . Arch . Anz. 1%3, H . 3, 362ff. - D ie Eq;ebnissc Jer sp;i teren Ausgrabungen sind noch nicht veröffent licht. 41 Für d ie Stufe P iCcnUlll I sie he vor Jllem D. Loll ini, Türn lu ad incineraz ione da lla neeropol i di N Ullla na. Ani dcl primo simposio internazionale cl; protostor ia Ita liana, On;i c to 1%7 ( 1969) 89ff. 42 Das im 1vluseum A neona au fbewah rte St ufe I- zeitliche Grab 495/[975 vo n Numana enthält u,a. eine N adel mir doppe lkonischelll Knopf und flacher AbschluEscheibe. D:t d iese N :tdcl unve röffe ntl ich t ist, wird auf Abb . 13, -+ ein iihnli ches Stück aus Ancol1a abgebildet. 4J Beinhauer, Novilara 206ff.; 537 11

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A bb. 13 Funde der Stufe Picenu111 J: 1. 8. 10 AncolU, Collc Cardeto, Grab 1/1902. - 2.6 . 7.1 3.1 8-[9 . Nu nu t1a, Grab 521 1%5 . 3 Porto S, Elpidio , Grab 2/19 17. - 4 Al1(ona, Einzclfund (siehe Anm. 42). - 5 Porto S. E lpid io , Grab J8/1917. - 9. 14 A ncona, Colle Cardcto, Grab 7/1\)02 . - 11. 15 Camerano cli A ncona, Einzelfu nde . - 12 Moie cli PoUema, Grab 3/1961. - 16 N u m ana, Ei n zeI fund. - 17 Pollte a VO lll ano cli Tcr"mo, Eil17.elfund. - I nach Bianco P eroni, Sch werter 1;1f. 47, 312. - 2-4 nac h Caran cin i, Nadeln TaE. 22, 673; 56, 1866. 1877. - 5. 6 nach Bial1co Peroni , Ibsiennesse r Taf. 25, 309; 43, 518. - 7. 10. 13 nach dies ., Messer TaE. 32, 265; 35,295; 69, B7. - 8.9 . [1. J4. J6 n:tch D. I..oll ini in : Atti Je! primo Sirnpos io Interna:c:ionale cli Protostoria Ita liana, O rvieto 1967 (1969) 89ff. - 12. 15. 17-1 9 nach d ies., La C ivild Piccna. Popoli e Civiltil dell' ltalia A ntica 5 (19 76) 123, Abb . 1; 124, Abb . 2. 1 M = 1:4, 18- 19 M = 1:6, sonst M = 1:3

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Abb.14 G rabfu nd e d e r Stufe n Picc num II A ( [-9), [IB ( 10 -28) und UIA (29 -J9) vo n N ovilara (n:lch K. W. ß e inh :wcr). - 1. 5. (, Mülaroni, Grab l OS (Bcin h:lucr, N o .... i1an Taf. 27. 394. 395. 39R), - 1 tvlola roni, Grab 14 (c bd. 1:1 (. 7,93). - 3 Molaroni, Grab 57 (ebd. T:d. 17. 263 ). - ~ Mol.lroni, Grab 12 (ehel. Taf. 6, 75). - 7 !'.la brOll!, Gr:\b J (eb
LLa. d urch Boge nfibe ln mi t rec h teckige m Um ri ß (Ab b. 14, 1. 6) und N ad eln mit kegelfärmige m Absc hluß (A bb. 14) 5) aus, d ie ein e ze itlic he Parallclisierung mit Bo log na IIA wahrs chein lich machen . Novilara 11 (Pice num TIB) läßt sich müh elos mit Bol ogna IIB (Abb. 14, 10. 12. 14. 16. 21. 27 mit Abb. 3, 57 . • 58.62. 63 . 73.75) un d Este He (vgl. Abb. 14, 17- 19 mi t Abb. 12, 14-1 5) ve rb ind en. D ie anschl ießend e Stufe Nov il ara lIlA ist ei ndeuti g der älteste n ori ental isie rende n Zeit zuz uo rdn en (Bologna lll A, Este lIl A lISW., vg l. etwa di e Schlangenfibcln mit An tennen bzw. mit vier Bügel k nopfpaare n, d ie Kahnfi beln mit lange m F uß usw. Abb. 14,31. 32. 36). Enge Bezie hunge n besta nd en sowohl mit Bo logna als auc h mit d em Bereich des Caput Adria. U nter vielen anderen Belege dafür kö nnen w ir di e N ad eln aus d em picenischen Raum als Beispiel nennen. Aus d er Stufe Picc num r ist etwa eine kleinköpfige Vasenkopfnadel vert rete n 44 . In Picenum 11 we rden w ie in Este

H

A ncona , Collc Cardeto, G rab 7/ 1981. Museum A ncona, unveröffentlicht.

325

Veio

Bologna

Este

Picenum 950/920

IA IA

IB I IC

I

IB

800 HA

HA

HA

HA (Novilara I)

HB IIB

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HB

HB (Novilara H )

7301720

HC IIIA

IIIA

IIIA

III A

Ta b. 2

Nadeln mit konischem Absch lu ß (Novibra I) vo n Beispielen mir geripptem Hals und Kugel- oder Nagelkopf (Novilara 1I) abgelöst (vgl. Abb. 12, 1-5. 14- 15 mit Abb. [4,5.17- (9 ). Somit bietet vom 9. Jahrhull den an die pice nisc hc Kulm[ - mit ihren engen Beziehun gen zum Villanoya- und Este-Bereich - eine f~st ve rankerte chronologische Grund lage für we iter östlich liegende funde (vgl. T,b . 2 und 3 auf S. 339).

2. DIE WESTLIC H E BALKAN H A L B I NSEL UND D A S SÜDÖS TLICHE AL P EN VORLAND



D as Zusammentreffen vo n Ku lturgruppen auf der wes tl ichen Balka nh albinsel u nd im südöstlichen AIpenvo rland, d ie Beziehun ge n zu Italien, zur Ägäis und zur mitteleurop äischen Urnenfelderkultur un terh ielten, verleiht diesem Raum eine Schlüss elposition in d er chronologischen Forsc hun g. Es lassen sich zwei frü heisenzeitliche H or izonte herausarbei ten, und zwar sowo hl an hand der italischen als auch der balkan ländis chen M etallfunde. Die italischen H orizo n te (Vil lanova I bzw. II, Picenum I bzw. H und Es te I bzw. 11) lasse n sich durch entsp rechende M etallbeigabe n vor allem bis an die östliche Adriaküs te (D almatie n I bzw. 11), aber auc h b is in d en Südos tal penraum (z. B. Ljublj ana 1I) we iterverfo lge n. A uf dem Balkan - in einem gro ßen R au m zwischen Makedo nie n und Slowenien - kö nn en w ir d ie Ab lös u ng eines älterc ll H orizonts von aus Bro n zedra h t und -blech bes tehend en Trachtenscmb les (Ve rgina TII A-B,

326

Glasinac IA , Ljubljana IB, vgl. DFS V) durch einen jüngeren Horizont mit gegossenen Bestandteilen erkennen (Vergina IIIC-IVA, Glasinac IB, Ljubljana Ir, vgl. DFS VI). Dieses weiträumige Beziehungsgefl echt (vgl. S. 339, Tab. 3 und S. 352, Tab. 4), das sich auf dem westlich en Balkan und im süd östlichen Alpenvorland verdichtet, bildet derzeit die zuverlässigste Grundlage für di e ch rono logische Eino rd nung der gleichzeitigen ostmitteleu ropäischen Funde.

a) DI E ADRIA K Ü ST E Die engen Bez ieh ungen zwischen den Kulture n an der Wes t- und Ostküste der Adria verleihen der picenischen C hro nologie für die Balkanhalbinsel besondere Bedeutu ng. I n Dalmatien 45 sind nämlich Bron zeo bj ekte italischer und vo r allem picenischer A rt mit ei nheimischen G egenständen vergesellschaftet. Wegen der verhäl tnismäßig kl einen Zahl geschlossener Fund e hier bieten di ese italischen Obj ekttypen eine willko mmene Hilfe bei der relativchro no logischen G liederung der einheimischen Funde. Gleichzeitig liefe rn d ie Beziehungen zu Italien natürlich auch absolutchrono lo gische Anhaltspunkte. Die w ichtigs ten Forschunge n zu den dalmatinischen Funden verdanken w ir S. Batovic, der seit den fünfziger Jahren eine Reihe von Stud ie n zur Spätbron ze- u nd Früheisenzeit veröffentlicht hat. Scho n in seinen frühen A rbeite n unterschied Batovic drei aufeinanderfo lgende Phase n am Begin n der Eisenzeit. 1959 w urde der dalmatinischen 5ru fe I ein ausführli cher Aufsatz gew id m et 46, in dem Batovic eine Reihe vo n Grabfunden mit reichen Schmuckbeigab en mit den Stufen H a A2 und H a B I bzw. dem 11. und 10. J ahrh undert v. C hr. parallelisiert. In späteren Stud ien 47 setz te Batovic seine chro no logisch e G liederun g der Eisenzeit mit den Stufen II (ca. 9. Jahrhu ndert), IIIA (ca. 8. Jahrhundert), IIIß (u. a. mit importierter ap uli sc hen Keram ik, ca. 7. J ahrh undert) usw. fo rt. In seinen jün gere n A rbe iten ver we nd et er jed oc h ei ne veriinde rte Ter min ologie : H eute we rden d ie G rä ber mit große n Bogenfibeln mi t Bügelk noten, ge ri pp te n A rmbände rn , Arm b än d ern m it d ac hför m igem Que rschnitt usw. zur E nd bro nzezeit bzw. zur Ü b e rgangsze it gerec h net. Der Beginn de r E ise nzei t (Stufe f) w ird nu n ins 9 . J ahrh und ert v. Ch I'. d aticn ; dara uf folgt il11 8. und 7. Jahr hun dert v. C hr. die Stufe II " . Die Tatsache, d aß d ie C h ronologie al11 Übe rga ng vo n eier ßro nzc- zur Eisenzeit sei t Batovics fr üh en A r beite n - abgesehen von de n gcn,1l1llrcn te rmin o log isc he n A nd c ru ngc n - im wese ntlich en gle ich geb li cbe n ist, hat: glltc Gr ün d e. Di e re la tive Abfol ge de r 5w fen Endb ro nzeze it, E ise nze it I, Eise nze it II w ird all geme in akze p tiert. D a nk de r engen Bez ieh u nge n mit ita lisc hen F unden w ird auße rdem d ie vo n Batovic vo rgesc hla ge ne Absol u td at ierun g der ge na nn te n Stufen kaum ko rrigiert werd en mü ssen . O bwo hl in manch e n E inzelheite n vo n ß ato \' ics Glied erun g abwe iche nd, b ildet sein System die Grund lage fü r die fo lge nde Z usa mm e nfass un g. E n d b r o n zeze it : I) Salinfl- GICl'Vict/.: I. Marov ic, Vjcsn ik Arh. i H ist. Dalmacins ku 63-64, 1961 -62, sff.; 12, Abb. 4,1 -3 . 2) Bjelina : \\1. Bun ler, Prähi sL Zeitsehr. 24, 1933, 283 H.; 284, A bb. 3-4; Glogovic, Pri lozi Taf. 15, 2.

3) Breie c ([stri en), Gmb /1 4, ! 16 [md 272: 1.. Ru aro Loseri (Hrsg.), La necropo li di Brezcc. Monografi e eli Prc isto ria degl i »A n i dei Civici Musei d i Storia ed A rte« 1 (1977).

Im fo lge nd en werden die so g. dalm atischen, llbu rnisch cn, iapo di sc hcn ~llld südadria cischen Kulwl'grup pcn zusammen behandelt. 46 S. Batov ic, Iz ranog zeljczno g doha Liburn ije. D iado ra 1, 1959, 37ff. 47 z. B. S. Bawv it, Die Eise nzeit au f dem Gebiet des illyrischen Stammes der Libu rnen. Arch. Iugos lavica 6, 1965, 55 ff. 48 S. Barovic, Prcgled i cl jcz nog doha na istocnoj jad ra nskoj

ohali. Vjcsni k A rh. i Hist. D al matinsku 68, [966, 47ff. Dcrs., Prapovij es ti ostaci na Zadarsko m ütu c;u . Diad o ra 6, [973 , sff. - D ers., L'ed de I bro l1zo rece llte su!la costa o rientale deli ' A d riatico . Godi.~ nja k Cen tar za Balkano1051
45

327

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9

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Abb. 15 Funde der Endbrollzezeit Dalmatiens: 1 Bjelina. - 2. 7 Vrsi . - 3 Sula. - 4 Trcela. - 5. 10 Sali. - 6 Privlaka, Grab 87. 8 Donjc Kricke. - 9 Vojnic. - l. 3 nach Glogovic, Prilozi Taf. 5, 3; 15,2. - 2.5.7.1 0 nach S. Batovic, Inventaria Archacologica Y31 ( 1962) Nr. 1-2; Y32 (1 962) Nr. 2. 5. - 4 nach I. Marovic, Vjesnik Arh. i Hist. Dalmati nsku 62, 1960,9, Abb. 2, 5. - 6 nach S. Batovic, Diadora 1, 1959,45, Abb. 4,12. - 8. 9 nach I. M;lfovic, Vjesnik Arh. i Hist. Da lmatinsku 63 -64,1961 -62,9, Abb. 3,1; IS,

Abb. 6, 2. - M = U.

4) Don}1! Kricke: L Marovic, Vjcsn ik Arh . i !:-list. Oal matins ku 63-64,1961 -62, sff.; 9, Abb. 3. 5) Griz.tni: Glogovic, Prilozi Taf. 14 , J; 36, 1-9; d ies., D i.ldo Ll 10, 1983, sff.: TaL 2, 6; PrJ.iscorija Jugosla\'enskih Zema lja IV, Taf. 45, 1-4. 6) Krko'Vic: \VI. BlI tdcr, Prähist. Ze ltsehr. 24, 1933, 283 ff.; 287, Abb. 7; Glogo,· ic, Prilozi Ta1. 15,5. 7) Limsktt C,·(tdirztt (lstrien): K. Mihovilic, Nckropola Grad inc iznad Limskog Kanala. Histria Arch. 312,1972,7ff. 8) Priv ltl.ka, Grab 81 und 87: S. B:ltovic, lnven taria Areh ., Y33 (1962); ders., Diadora 1, 1959,37 f1.; 43, Abb. 3, 4; 45, Abb. 4, 1-3. 12; Ta1. 3, 15-22. 9) S,tli (Dug i Olok): $. ßarovic, In ventaria Areh., Y32 ( 1962).

Su/,,, Glogovic, P ril oz i Taf. 5, 3-4; 13, I. 11) Ti fkovttc: \"Vi ßlIttler, Prähist. Zeitse hr. 24, 1933, 283ff.; 288, Abb. 8; 289, Abb. 9; G logo,i", Priloz i Taf. 14, 4.

10)

12) Topo/je: W BlI ttler, Prähist. Ze ltsehr. 24, 1933 , 283 f1.; 283, Abb. 1-2; 285, Abb. 5; 286, Abb. 6. 13) Trceltt: F. Bu lie, Vjcsnik Arh. i H ist. Oalmatinskll 49, 1926-27, 115, Abb.; I. Marov ic, Vj es nik Arh. i Hist. Dalmatinsku 62,1960, 6ff.; 7, Abb. 1; 9, Abb . 2; 11, Ab b. 3; 12, Abb. 4; ders., Disputationes Sol-

lon itana e 1970 (1975) 9ff.; 15, Abb. 5. 14) Vojni{ L Marovic, Vjc snik Arh. i Hist. Dalrnatinsku 63-64,1961 -62, 5fr.; 15, Abb. 6, 1-2. 15) Vrsi: S. ßOltovic, In ventar ia Arch., Y3 1 (1962).

Eine Reihe von Grabfu nden der Endbronzezeit aus dem Raum zw ischen Istricn und Dahnatien enthält Funde m it gute n Vergleichsstü cken aus Ko mplexen der jünge ren P rowvi llano va-Zcit 49, w ie etwa Bo-

genfibeln mit zwei Bü gelkno ten, gerippte Armbänder, Armringe mit dachfärmigem Q uerschnitt und Bernsteinperlen vo m Typ Tiryns (z.B. Abb. 15, 1-2.5-7). Als Beispiel d iene das Grab vo n Griiani, das auße r einer einh eimischen Bogenfibel und einem Satz Ar mringen mit dachförmigem Q uerschni tt (A bb . 49

z.B. 5alapia (Prov. Foggia): F. Tin e Bertocchi, Fo rmaziOlle della civilta Daunia da] X al VI sccolo a.c. Atti de I coHoq\lio internazionale di preistoria e protostoria della Dau -

328

nia, Foggia 1973 ( 1975) 27 1 ff.; Taf. 71, Typ \-}. - Siehe im selben Band die Diskussionsbeiträge von ß. d'Agos tino (5 . }60f.) und F. Delpin o (S . 36 4f.). - Limone (Prov. Li -

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Fun de .ws dem Grab \'on Grib ni, Bez. Crikvcnica. - N ac h Glogov ic, Pril oz i Taf. 14, 3; 36. Nakit u prapov i;csti Abb . 2, 3-4. - M = 1:3.

B3to\" LC,

16, 1-9. (2) ein e Schlangen- und eine Bogenfibel der jüngsten Prorovillanova-Zei t bzw. d es Übergangs zur Früheis enzeit ent hält 50 (Abb. 16, l a- l I). [n den dalmatinische n Gräbern komm en ferner Doppelspiralanhänger (Abb. 15,8. (0), Zwiebelkopfnad eln mit rordie rtem Hals (Abb. 15,3), kalottenfönni ge Buckel (A bb. 15,9) und Spiralarm ringe mit vierec kigem Quersch nitt (Abb. 15, 4) vo r. Nach de r itali sc hen C hron o logie zu urtei len, si nd d iese Funde vor d en Beginn d er Villanova-Zeit, ents prec hend d er Chrono logie von Batovic also zwisc hen dem Beginn des 11. und de r zweiten H älfte des 10. Jahrh un derts v. C hr. zu dati eren. Auf di ese n H o ri zo nt folgen in D almatien zwei Fundhori zo nte, d ie von Batovic als Frühei se nzeit I und II bezeichn et werde n 5 1•

vorno): G . Catcni, Stud. Etruschi 45 , 1977, Hf. - A. Zani ni (I-l rsg.), Dal Bronzo al Ferro. 11 Ir Millennio a.c. nella Tosca na cen tro occide ntale ( 1997) 206 ff. - Bismantova (Prov. Reggio nell'Emi lia): M. Catarsi u. P. 1.. D a11' Agl io. l:l necropoli protovilbnovian a di Campo PianeJIi eli Bismantova. ComullC di Reggio Ernilia, Ca taloghi dei Civic i Muse i 4 ( 1978). - Conti gliano (Prov. Terni): 1.. Ponzi 8 0nomi, ßull. Paletn. ltaliana 79, 1970, 95 H. 50 Vgl. Ba ll. Arch. 1990,226, A bb. 4. 51 Diese Term inologie empfiehlt sich :t Il ges ichts der Ähn-

lichkeiten der dalmatini sche n und italischen Früheisenzeits tu fen. - Die enge n Bez iehungen zw ischen verschiedenen Kulturgruppen westlich und östlic h der Ad ria sind in de r Literatu r gut dokum entiert. Als Beisp iele wären etwa die Brandbestattun gen in Urnengräbern des iapodischen Bereiches zu nennen, die frappierende Ähnlichkeiten mit Brandgräbern :tus Ancona und 5iro lo (Picenum) aufweisen, siehe etwa Kompol je, Grab 2 von 1955 -56: R. Drechsler- Bi fic, Vjesnik A rh. Mu z. Z:tgreb 3/2, 1961 ,

6711.; Taf. 26.

329

Früheisenzeit I:

1) Cuh-Sali (Dugi Otok): S. Batovic, Diadora 6, 1973, 5ff.; Taf. 101, 1-4. 2) Kompolje, Grab 39: R. Drechsler-Bizic, Godilnjak Centar za Balkanoloska Ispitivanja 13, 1976, 143ff.; Tal. 7, 2-4. 3) Kampalje, Grab 179: Ebd. Tal. 2, 3. 4. 4) Kampalje, Grab 186: Ebd. Taf. 8, 1-5. 5) Kampalje, Grab 195: Dies., Arheoloski Radovi i

Rasprave 2,1962,29511.; Tal. 4, unten, 1-7. 6) Kompolje, Grab 394: Dies., Godilnjak Centar za Balkanoloska Ispitivanja 13, 1976, 14311.; Tal. 2, 1. 2. 7) Nin, Grab 7: Batovic, Relazioni culturali 31 , Abb. 8. 8) Nin, Grab 26: Ebd. 65, Abb. 13. 9) Otak bei Vitina: B. Covic, Glasnik Zemaljskog Muz. Sarajevo 26, 1971, 30111.; Tal. 1-3.

Früheisenzeit II: I) Kompalje, Grab 4 von 1955-56: R . D rechsler-

Biiic, Vjesnik Arh. Muz. Zagreb 3, H. 2, 1961, 67ff.; Tal. 1, 1-6. 2) Kampalje, Gab 9 van 1955-56: Ebd. Tal. 3, 5-7. 3) Kampalje, Grab 191: R. Drechsler-Bizic, Arheololki Radovi i Rasprave 2, 1962, 29511.; Tal. 4, oben, 1-4. 4) Kompa/je, Grab 51 van 1903-5: R. DrechslerBizic, Inventaria Arch., Y79 (1966). 5) Kampa/je, Grab 62 van 1903-5: Ebd. Y81 ( 1966). 6) Kampo/je, Grab 67van 1903-5: Ebd . YSO (1966). 7) Kompolje, Grab 43/1955-6: R. Drechsler-Bizie, Vjesnik Arh. Muz. Zagrcb 3, H. 3, 1968,2911.: Tal.

},28-32. 8) Kompol}e, Gmb 63: Ebd. Tal. 2,13-16 .

9) Kompolje, Grab 79: R. Drechsler- Biiie, Godisnjak Centar za Balkanoloska Isp iti vanj:t 13, 1976, 14311.; lai. 5, S. 6. 10) Kompol}e, Gwh liD: Ebd. Tal. 7, 7-9. 11)

Kornpo~; eJ

Grab 20S: F La 5chl;lso, TI Grupp o Libllrnico-Japodico. Arti Accad. Naz. Linc<.:i, Class<.: cl i Sc ienzc morali, storiche e filologi chc. iv1emor ie VIl1l14, Fasciculo 6 (1970) 363ff.; Ta l. l. 12) Nin, Grab 2; Batovic, Nakit u prapovijesti Nr. 244, 254 u. 274; Abb. 10, 17. 28.47. 13) Nin, Grab 6: Batovic , Relazioni culturali 43, Abb. 12,1 - 10.12-1 7. 14) "lin, Grab 10: Batovic, Nakit u prap ovijes ri NI'. 24(l, Abb . 10, 19; Praistorija J ugoslavenskih Ze-

malja V, Taf. 40, 14-16; Glogovic, Prilozi Taf. 27,1. 15 ) Nin, Grab 21: Batovic, Nakit u prapovijesti Nr. 235,242,250,318,358 u. 388; Abb. 10, 7. 15 .24; 4, 11; 13, 5; 14,23. 16) Nin, Grab 24; Batovic, Relazioni culturali 66, Abb. 14. 17) Nin, Grab 27: S. Barovic, J. Belosevic u. M. Suie, Nin, P roblemi Arheo loskih istraiivanja (1968) Taf. 11, unten; Batovic, Nakit u prapovijesti Nr. 468; Abb. 4,15; Glogovic, Prilozi Taf. 6,12; 24, 8; Harding, Schwerter Taf. 23, 192. 18) Nin, Grab 31: Batovic, Relaziorll culturali 67, Abb. 15. 19) Nin, Grab 49: M. Suic (Hrsg.), Muzeji i Zbirkc Zadra ([954) 28, »Grab 7«; Batovic, Nakit u prapovijesti, Nr. 52, 247, 354 und 360; Abb . 10,20; 13, l. 7; Abb. auf S. 28; Glogovic, Prilozi Taf. 22, 2 . 20) j\lin, Grctb 90: Batovic, Relazioni cu lturali 69, Abb. 17; Harding, Schwerter Taf. 34, 255. 2 I) 0501", Gral} 6: J. Mbd in, Jadranski Zbornik 4, 1959-60,211 ff.; Tal. 8, l. 5; 9; 10; 11, 2. 3; 12; 13. 22) Zctdar: S. ßaw\'ic, Im·cmariJ. Arch., Y35 (1962). 23) tagan; doLac, Brac, Grab 1: I. Marovic, Vjesnik Arh . Hist. DJ.lmJ.tinsku 65-67, 1963-65,6, Abb. 1;

7, Abb. 2. 24) Zag,m} dolac, Brae, Grab 3: Ebd. 12, Abb . 5; 13, Abb. 6; 15, Abb. 7. 25) Zaga,,; do/ac, Bm,' Grab 4: Ebd. 16, Abb. S. 26) Zaton, Grab 1: S. Bawvic, Arch. Iugoslavica 6, 1965, 5511.; Tal. 7, I- Il.

In Gräbern der ersten Früheisenzeit treten neben italische n Schl angen- und Bogenfibe ln der Stufe Picenum I (Abb. 17, 1. 3. 6) einheimische Funde auf, wie Bogenfibeln mit große m halbkreisförmigen Fuß (Abb. 17, t1. 12; teilweise noch mit Bü gel kno ten, Abb. 17,2), Golinjevo F ibeln der »dritten Generation« (Ab b. 17, 5), große gestreckte Bogenfibeln mit tordiertem Bügel (Abb. 17, 9), Spiralarmringe aus ru ndem Draht (Abb. 17,8), to rdi erte H alsringe (Abb. 17,10) und brillenförmige Anh änger (Abb. 17,7). In der Stufe II erschei nen dagegen Typen, die wir aus den Stufen P icenum II und Bologna II kennen, nämlich Nadeln mit kegel- und sehirmförmigem Abschluß (Abb. 18,2.3 ), Fibeln mit konischen Spiralen am Bügel (Abb. 18,5), Fibeln mit großer Bernsteinp erle (Abb. 18, 11 ), Fibeln mit verdicktem Bügel (Abb. 18, 10), halbmondförmige Rasiermesser (Abb . 18,4) und mehrteilige Brillenfibeln (Abb. 18, 19). Unter den einheimischen Objekten der Stufe II sind Griffzungenschwerter vom d almatinischen Typ (Abb. 18, 1), Buckel mit langem Dorn (Abb . 18, 12. 13), radförmige Gürtelhaken (Abb. 18, 14), einfache Bogenfibeln

330

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Abb . 17 Funde der Stufe Frü heisenzeit I aus Dalmatien: 1 Nin, Grab 26 . - 2 Komp olje, Grab 179. - 3. 12 Nin, Grab 7. - 4. 8. 9 Cuh -Sali : - S. 10 Otok. - 6 Kompolje, Grab 195. - 7 Kompolje, Grab 39. - 11 Kompo lje, Grab 394. - I. 3. 12 nach Batovic, RelazioI1~

culturali 3 1, Abb . 8,2. 5; 65, Abb. 13, 4. - 2. 7. 11 nach R . D rechsler-Bizic, God isnjak Centar za Balkanoloska lspitivanja 13, 1976,143 ff; Taf. 2, I. 3; 7, 3. - 4.8.9 nach S. Batovic, Diado ra 6, 1973, 5 Ef.; Taf. 101, L 2. 4. - 5.1 0 nach B. Covit, Gbsnik Ze aljskog M uz. Sarajcvo Arh. 26, 197 1,30 1 H.; Taf. 1; 3, 1. - 6 nach R . Drechsler-ßiiic, Arhco losk i Radovi i Rasprave 2, 1962, 295ff.; Taf. 4, unten, 5. - M

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1 :3.

(Abb. 18,6. 7), Brillenfibel n mit schlangenfärmi gem Bügel und Doppelnadel (Abb. 18, 15), bandfärmige Schläfenringe (Abb. 18, 17) und Halsringe mit durchlochten Enden (Abb. 18, 18) zu erwähn en. Die Parallelisierung der beschriebenen Stufen mit der jüngeren Protovillanova- bzw. Früh eisenzeit I bzw. TI der italienischen H albins el eröffnet u ns die Möglichkeit, die Entwick lun gen andere r we iter östlich gelegene r Kulturgruppen vom Balkan mit de r italischen C hro nologie zu verknüpfen.

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Abb. 18 Fu nde der Stufe Früheisenzeit II aus Dalmatien: 1 Nin, Grab 27. - 2 Nin, Grab 90 . - 3 Nin, Grab 49. - 4 Nin, Grab 31. - 5 Zaton, Grab 1. - 6 Kompolje, Grab 51/1903-5. - 7 Kompolje, Grab 110. - 8 Kompolje, Grab 208. - 9 Nin, Grab 21. - 10 Zaganj Dolac, Grab 4. -1 1. 16 Nin, Grab 6. - 12. 14 t aganj Dolac, Grab 1. - 13 Kompolje, G rab 67/ 1903-05. - 15 Kompo lje, Grab 19 1. - 17 Ko mpolje, Grab 4/ 1955-56. - 18 Kompolje, G rab 9/1955-56. - 19 Nin, Grab 24. - 1 nach H ard ing, Schwerter Taf. 23, 192. - 2.11. 16. 19 nach Batovic, Relazioni culturali 43, Abb . 12,3. 17; 66, Abb. 14,2; 69, A bb . 17, 3. - 3. 5. 9 nach ders., Nakit u prapovijesti Ahb. 9; 10, 20; 13,5. - 4 nach Weber, Rasiermesser Taf. 54, 601. - 6 nach R . D rechsler-Biiic,lnventaria Archaeologica Y79 (1965 ) Nr. 1. - 7 nach dies., Godisnjak Centar za Balkanoloska Ispitivanja 13, 1976, 143 H.; Taf. 7, 9. - 8 nach F. Lo Schiavo, Il Gruppo Liburnico-Japod ico. Atti de ll a Accad emia Naziollale dei Lincei, C lasse d i Scienze mo rali, storiche e filo logiche. Memorie VIII/ 14, Fascicolo 6 (1970) 363ff.; Taf. 1, 4. -10.12.14 nach I. Marov ic, Vjesnik Arh. i H ist. Dalmatinsku 65-67,1963-65, 5 ff.; 6, Abb. 1,4; 7, Abb. 2, 3; 16, Abb. 8, 4. - 13 nach R. Drechs ler-Bizic, Inventaria Archaeologica Y80 (1965) Nr. 5. - 15 nach dies., A rheoloski Radovi i Rasprave2, 1962, 295ff.; TaL 4, oben, 4. - 17. 18 nach di es ., Vjesnik Arh. Muz. Zagreb flll2, 1961, 67ff.; Taf. 1, 4; 3, 5. - 10. 17. 18 ohne Maßstab, sonst M ::: 1:3.

b ) GLASINAC Die Grund lage für di e Chronologie d er Grabhügel der Glasinac Hochebene stellen die 1956-57 erschienenen Monograp hien von A . Benac und B. Covic da r 52. F ür den hier interessierenden Zeitraum schreib en sie d ie G rabfunde zwei H auptph ase n zu: G las inac III (Spätbronzezei t ) und IV (Früheisenzeit), d ie wiederum in mehrere Stufen u nterteilt sind. Covic ve rd anken w ir eine Reihe von Studien, di e da s ursprüngliche System korr igiert und verfeinert haben 53 . E in interessa ntes Charakteristikum de r GlasinacGruppe ist, daß Gräber der mittleren Späthro nzezeit nur in geringer Zahl bekannt sind. Die meisten Funde der Stufe G las inac III b s ind mit Br D und H a A l zu p arallelisieren, d ie Gräber der Stufe IIIc vo rw iegend mit ei nem späten Ha B in Verbindung zu bringen 54. Aus di ese m G rund ist eine Feinchronolo gie der spätbronzezeirlichen Glas inac-Funde recht sc h wier ig. Die Versu ch e von Covic, Gra bfund e der mittleren Spä tbron zezeit he rausz uarbeiten (Gbsi nac IIIb2 und II Ie I ), ü berze u gen nic ht unbedin gt 55 . Es e m pfieh lt s ic h d aher, d ie Gra bfun d e d er Stu fe [IIc als Beginn der eise nzei tl iche n E ntwic klu ng d er G las inac -G ruppe (Stufe IA ) zu betrachten. D ie genannte Stufe kann damit der kürzli ch von N . Lucenrini herausgearbeiteten G liede run g der eisenzeitlichen Fu nde voranges tell t we rd en 5(, .

Stufe IA wu rde zwa r vo n Lucentini nich t in Deta il beschrieben; vie le Gräber - vo r :lllcll1 der Stufe rUc2 nach ß c n :l~ u nd Covic - lassen sic h jedoch ei ndeutig vo r Stufe [ß einordnen 57 : G las in
ur Ebd., Taf. 40, 1-21. 9) Ostroiac bei Cazin: B. Raunig, Glasnik Zcma ljs-

Be nac u. Cov ic, Glasinac I; dies., G lasinac 11. 53 z.B . B. Covic, Novi nalazi SOl nekropole 'Gradac' u Sokocu i ncka pitanja Glas inackc hronologije. Clal1ci i Grad .. KulturIlll Istor. fstocne Bosne 6, 1965, 57ff. - Oers., Neka pitanja hronologije b ro nzanog doba Glasinackog podrucja. Gbsn ik Zemaljskog Muz. Sarajevo 35-36, 1980-81, 99ff. - Dcrs. in Praistorij a JlIgosbvcnskjh Zemalja IV, 413 H. - Ders. in Praistorija Jugosbvenskih ZCllIalj a V, 57Sff. - Ders. in: Arheoloski Leksikoll Bosne i I-rercegovine 1 (1988) 78 -81. 54 Siehe in d iesem Sinne scho n M. Ga raSanin, Chronologi-

sehe und eth nische Probleme d er Eisenzeit auf d em Balkan. Atti 6. Congr. UISPp, Rom 1962,1 81. 55 Siehe vor allem B. Covic, G lasnik Ze malj skog M\.l Z. Sil rajevo 35-36, 1980 -81, 124ff. 56 LlIcentin i, C ronologia 67 H. 57 Die obere Begrenzu ng de r Stu fe IA ist wen ige r k lar. Eine noch iiltcre Stufe (etwa Glas in ac ITI c t nach Covic, vgl. Anm . 55), die etwa gleichzeitig mi t den auf Abb. J 5 zusamm engestcl lten F undcn sein könnte, läßt sich zur Zei t nicht eindeutig fassc n.

52

46, 1 und 48, 1. 2 zu ei ner jüngeren ßesuttung geh ören !). 6) Kakanj: M. lvla ndic, Glas nik Zema lj skog Muz. Bos na i He rcegovi na 45, 1933, I H.; TaL 1,2-4.7. 8.

12 - 14. 7) Loznik, Hg!. II: Benac

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48, }-5. 8) .Haravi<', Hgl.

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Abb. 19 Fund e der Scufl' GLtsin;lc lA: 1.2.10. 12. 14 Ostrohk. - 3. 7. 8. 11 Grad.ac bei Sokolac. - 4. 15 Drvar. - S. \j Erezije, Hg!. V, Cr.tb I. - (, Tdill(!. H g!. XXXIV, Grab I. - 9 K.tkanj. - 1.2. [0. 12. 14 nach B. Rallnig, Gb,snik Zcrnal js kog !\Iuz . SarJ.j cvo Arh. J7. 1%2, I H.; T.II. I. I. S: 2, I. 4. 9. - j _ 7. S. I! nach B. CQvic, ebne; i G r.ltb Kul turnu (stor. [stocnc Büstl e 6. [9(,5, s7ff.; T,f. 1, 1-1 : 2, 1-2. - -I. 15 l1.lI.:h F F i ~ll.l, Wis,'i. 1\l il (, B"Js nicn u. f-[t2l'zocg()w in.1 .~, IS%, 170ff.: 170, Abb. S; 171, Abb. 4. -:; 11.lLh Benac u. Öwic. Gl:tsin.\c L '1'.11. 42, J. - (, l1 ;lch die~ .. G bSllUC [I, Tli. 2, 5. - 9. U nach B. Co\'ic, Gbsnik Zema ljskog wlu/.... S~\raj evo Arh.26. 1971, 313ff.;Taf.2, 4;4, 4.-M ~ 1:3.

kog Muz. Sa rajevo Arh . 37, 1982, t H. (0) Planje, Hgl. J, G rab 2: Benac lI. Covic, Glasinac I, Tof. }5, 1-8 . 11 ) V'-/"zlje, Hg/. IV: Gr"b 2, Hel., Taf .• , 3-S. 12) VI""zijc, Hgl. VI, Grab I, Ebd., ·Elf. .1,1 -8. 13) Talin<, Hgl. XIX, Grab LE beI. Taf. 36, I-}. 14) Talm e, Hgl. XIX, Grab] , Ebd. Taf. 36, 5- 11.

15) 7
16) Taline, Hgl. XX, Grab 2 , Ebd . Taf. 44, 9-23. 17) Ta/llle, Hgl. XX, Gra b], Ebd. Tof. H , 4-8. 18) Taline, Hgl. XX, Grab 5, Ebd. Taf. 45, 2-6. 19) Taline, Hgl. XXXl\~ Grab I: Benac u. L:o\'ic, GlasLnac 11, TaL 2, 5- 13 .

Boge nfibeln mit ho hem Bü gel und großem dreieck igen F uß der Variante G lasinac und vom Typ Kaka nj sind beso nders kennzeichnend (Abb. 19,9. l3). Darüber hinaus ko mmen einfache scheibenförmige Gürte l haken (Abb. 19, 4), Brill enfibcln mit Aehterschlcife (Abb. 19, 14), offene massive Armringe (A bb. 19, 12), tord ierte H alsringe (A b b. 19, 3), Brillenonhän ger (A bb. 19, 11), rö hrenförm ige A n hänger (Abb. 19, 2), Nade ln mit d oppelko nischem K nopf und schei benförmi ge m A bschl u ß (A bb. 19, 1) und versc hi edene Pha lerc n (z.B. Abb . 19,5 ) vor. Stufe JA hat u,a. ß ogenfibe ln mit große m dreieckigen Fuß (vgl. Abb. 19, l3mit Ab b. 17,5), Brillenanhänger (vgl. Abb. 19, lI mit Ab b. 17,7) und Armspira\cn aus rundem Draht (vgl. A bb. 19,7 mit A bb. 17,8) mi t der Frü hcisenzeit I Dalmatiens ge meinsa m_Im Gra bfund von

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Abb.20 funde der Stufe Glasin;1C Iß: 1 Podilijak, H g!. 13, Grab sb. - 2. 6. 9. 11-13 lIijak, H g!.l\?, Grab 1. -.3 Po dilijak, H g!. A, Grab 5. - 4. 20 Ilij ak, Hg!. XX, Grab l. - 5. 17 Podilij ;l k, H g!. C, Grab 2. - 7. 15 Ilijak, H g!. In, G rab 3. - 8.10 Podilijak, H g!. C, Grab 7. - 14 I1ija k, H g!. IV, Grab 2. - 16 Rusanovici, H ~l. V, Grab I. - 18 Rusanovici, H g!. XII, G rab 2. - 19 e rb'ina Sjeversko , H gL 11, Grab 9c. - 21 Tesanj, Grab I. - I. 3.19 nach B. Covic. Glasnik Zcmaljskog MU l:. Samjevo 14, 1959, SJff.; Taf. 2,14; 7, 19; 12,4. - 2. 4. 6~7. 9. 11 -15. 18.20 nach Benac u. CO\'ic, Gbsinac II, TaL 3, 5. 7; 6, 4-5. 9 -12; 7,4; 9,13; 14, 7. 10. - 5.8.10.17 nach B. Govcdarica, Godisnjak Centar 2::1 Balkanoloska ISl'itinnj:t 17, 1978, 15ff.; Taf. 3, 6. 8; 4, 3. 8. - 16 nach Lu ce ntini, Cronol og ia TaL [4, 2·L - 21 nach Harding, Schwerter Taf. 25, 203. - 1\1 = 1:3 .

Drvar fande n s ic h Funde der Stufe Glasina c IA mit einer Schl angenfibel der Stufe Pice num I vergesell, sc haftet, was d ie Parallelisieru ng de r Stu fen PiCC ll ll ffi I, Dalmatien I und G lasinac IA bekräftigt. Die Stufe IB (in etwa die Stufe [Va nach Benac und Covic 58) wurde von Lucentini deu tl ich charakterisiert: Glasinac IB : I) BardaClovac, Jablanica, Grab 1: V. Mi li c, Arh. Pregled 24, 1985, 62 ff.; Taf. 29; 30, 6. 2) Borak Brdo, H gl. rl, Grab I: M. Kosoric, G lasnik Zematjskog Mll Z . Sarajcvo Arh. 44, 1989, 129 H.;

Ta!. 4, I. 2; 5, 5. 3) Crkvina, sjeversko, Hg!. I1, Grab 9c: B. (:ovlc, Gtasnik Zemaljskog Muz. Sarajcvo 14, 1959, 53 H.; Ta!. 12, l-5.

58 Benae u. Covi6, Glasin
335

4) Gosinja Planina, Hgl. 1, Grab 1: Benac u. Covic, Glasinac 11, Taf. 11,26-28. 5) Ilijak, Hgl. 1, Grab 2: Ebd. Taf. 12, 1-4. 6) Ilijak, Hgl. IlI, Grab 3: Ebd. Taf. 14,5-13. 7) Ilijak, Hgl. IV, Grab 1: Ebd. Taf. 6, 1-12. 8) Ilijak, Hg!. IV, Grab 2: Ebd. Taf. 7, 1- 11. 9) Ilijak, Hg!. XX, Grab 1: Ebd. Tal. 2, 17. 18; 3, 111. 10) Petkovo Brdo, Grab 4: B. Covic, Glasnik Zemaljskog Muz. Sarajevo Arh. 21-22, 1966-67, 161ff.; Tal. 1, 6-7. 11 ) Petkovo Brdo, Grab 5: Ebd. Tal. 2,1 -3 . 12) Petkovo Brdo, Grab 10: Ebd. Taf. 2,11-13. 13) Podilijak, Hg!. A, Grab 3: B. Covic, Glasnik Zemaljskog Muz. Sarajevo 14, 1959, 53ff.; Tal. 1, 1-5. 14) Podilijak, H g!. A, Grab 5: Ebd. Taf. 2, 13-17. 15) Podilijak, Hg!. B, Grab 5a: Ebd. Tal. 7, 1. 3. 4. 6. 7.

16) Podilijak, Hgl. B, Grab 5b: Ebd. Tal. 7, 2. 8-13. 1719.22. 17) Podilijak, Hg!. C, Grab 1: B. Govedarica, Godisnjak Centar za Balkanoloska Ispitivanja 17, 1978,1511.; Tal. 3, 1-4. 18) Podilijak, Hgl. C, Grab 2: Ebd. Tal. 3, 5-11. 19) Podilijak, Hgl. C, Grab 7: Ebd. Tal. 4,1 -8. 20) Rusanovici, Hg!. V, Grab 1: Lucentini, Cronologia 148; Tal. 14, 23-25. 21) RusanoviCi, Hgl. XII, Grab 2: Benac u. Covic, Glasinac II, Tal. 9, 12-21. 22) Taline, Hg!. XX, Grab 1: Benae u. Covic, Glasinac I, Tal. 44, 1-3. 23) Tesanj, Grab 1: C. Truhelka, Wiss. Mitt. Bosnien u. Herzegowina 11, 1909, 60fl.; 61, Abb. 9; 62, Abb. 10-14; 67, Abb. 26-27; mögl. auch 63, Abb. 15; 70, Abb. 29; 71, Abb. 30-31.

Als besonders typisch gelten die zweischleifigen Bogenfibeln mit dreieckigem oder rechteckigem Fuß (Ab b. 20,1. 3-5). Ansonsten sind Gürtelhaken mit radfärmig durchbrochenem Ornament (Abb. 20, 9-12. 15), Brillenfibeln ohne Achterschleife (Abb. 20, 6), mehrteilige Brillenfibeln (Abb. 20, 7), eiserne Brillenfibeln (Abb. 20, 8), massive Armringe mit verzierten, übergreifenden Enden (Abb. 20, 18), verzierte Bronzebä nder (Abb. 20, 13) und kegelfärmige Ortbänder (Abb. 20, 21) vertreten. Auch in der Stufe Glasinac IB gibt es Beziehungen mit Dalmatien, jetzt aber mit der Stufe Früheisenzeit H, wie m ehrteilige Brillenfibeln (vgl. Abb. 20, 7 mit Abb. 18,19), ein fache Bogenfibcln (vgl. Abb. 20, 2 mit Abb. 18,6.7) und Gürtel haken mit radförmig durchbrochenem Ornament (vgl. Abb. 20,12 mit Abb. 18, 14) ze igen.

c) MAKEDON I EN An dieser Stelle soll kurz ein Blick auf die Kontakte der oben beschriebenen Funde der Adriaküste und der Glasinac-Gruppe nach Süden gewo rfen werden. Obwohl unmittelbare Kontakte zwischen Griechenland und der nördlich liegenden Balkanhalbinsel eher selten sind, darf keine Gelegenheit ausgelassen werden, die Chronologiesysteme aus Südostmitteleuropa und vom Balkan an der viel besser belegt en protogeometrischen und geometrischen Chronologie festz um achen. Die Funde der makedonischen Früheisenzei t spielen dabei eine hervorragende Vermittlerrolle; sie sind von K. Kilian gründlich untersucht und zeitlich gegliedert worden. Die bedeutendsten von Kilian berücksichtigten FundsteIlen sind Ve rgim (Stufe I, II, lIlA, IIIB, IIIC, IIIC -Ende, IVA usw.) und Chauchitsa (Stufe IA, IB, IIA usw. ). Der heutige Publikationsstand ermöglicht es leider nicht immer, alle Einzelheiten seiner relativen Chronologie Zll überprüfen 59 . Für eine Beu rteilung der Metallfunde ist allerdings eine feinchrollologische Gliederung nicht wichtig: es zeigt sich nämlich deutlich, daß d ie ältere Eisenzeit in d er Hauptsache aus zwei Hauptphasen besteht. Die ältere Fo rm engesellschaft (Abb. 21, A: Vergina IIlA-B) ist durch einfache Schmuckgegenstände aus Bronzedraht und -blech charakterisiert, wobei folgende Typen beso nderer Erwähnung b edürfen : Bogenfibeln mit großem, manchmal verziertem Fuß (Abb. 21, Al. 2), einteilige Brillenfibeln mi t Achter-

S9

Für die chronologische Gl iederung K. Kilians, siehe dcrs" I radnzubchör. ~ Die 1961-1962 von Ph. Petsas ausgegra benen Gräber \'on Vergina, die für die Abgrenzung der Stufe Ve rgina lIre-Ende besondere Bedeutung besitzen,

336

sind beispielsweise nur unzureichend veröffentlicht. ~ Siehe Ph. Petsas, Vergina. Arch. Deltion 18, 1963, Chronika 217ff.

schleife (Abb. 21, A3), tordierte Halsringe (Abb. 21, AI6), Drahtspiralen (Abb. 21 , A4), Phaleren mit niedrigem Mitteldorn (Abb. 21, A I 4), manschettenförmige Armspiralen aus Bronzebändern (Abb. 21, A5) usw. Die jüngere For mengesellschaft (Abb. 21 , C : Vergina IVA/ C hauchitsa HA) enthält ein Spektrum gegossener Gegenstände, die von J. Bouzek »kanonische makedonische Bronzen« genannt werden . Typische Formen sind beispielsweise schwere Armringe mi t überlappenden Enden (Abb. 21 , C 30), bikonisch e Bronzeperlen (Abb . 21 , C23), profilierte Bronzep erlen (Abb. 21, C 24-26), zw eischleifige Bogenfibeln (Abb. 21, C3 1), geschlitz te Bommeln (Abb . 21 , C28), Pyxis-Anhänger (A bb. 21 , CH), Kru gAnhänger (Abb. 21, C 27), Vogel-Anhänger (Abb. 21 , C 33) usw. Zwischen diesen zwei Hauptstufen gibt es anscheinend eine Ü bergangsphase, die in etwa mit Vergina IIIC und Chauchitsa IB gleichzusetzen ist (Abb. 21 , B). Während heute ein Beginn der Stufe Vergina lIlA in der zweiten H älfte des 10. Jahrhunderts v. C hr. als gesichert gelten kann 60, herrs cht Uneinigkeit über die absolute D atierung des Beginns der »kanonischen makedonischen Bronzen« in Stufe Ve rgina IVA bzw. C hauchitsa IIA. Im Gegensatz zu K. Kilian, der 1975 eine D atierung um 700 v. e hr. vorschlug, ve rtritt J. Bouzek einen viel älteren Ansatz, um 800 v. e hr. 6 1. D er wichtigste Anhaltsp unkt für eine Frühdatierung sind wo hl die bikonischen Bronzeperlen (vgl. Ab b. 21, C 23) aus dem Pithos-Grab 2 vo n Drepanon in Achäa, das nach]. Coldstream vo r 800 v. C hr. datiert ". Ferner stammen aus den G räbern 2/ 1922 und 3/1922 von C hauchitsa, die von Kilian zur Stufe IB gerechnet werden, ein subprotogeometrischer Skyphos mit hängenden H alb kreisen und ein Steil randskyphos mit Streifendekor, die - ebenfalls nach Coldstream - an den Beginn bzw. in die erste H älfte des 8. Jahrhunderts v. C hr. gestellt werden " . Schließlich stam mt ein bronzener Pyxis-Anhänge r aus Grab 113 vo n Vitsa, das der zweiten H älfte des 9. Jahrhu nderts v. C hr. zugeschrieben wird M Obwohl nicht identisch mi t de n typ ischen makedonischen Pyxis-Anhänge rn (vgl. Abb. 21 , C34), ist die typologische Verwa nd tschaft nicht zu übersehen, so daß die Entwicklun g der bekannten makedonischen Variante wo hl nicht viel später stattfand - d. h. eher bereits im 8. als erst im 7. Jahrhundert v. Chr. ". Au s di ese n sp ärli che n A nha ltsp un k ten is t keine ge n aue absol u te C h ro no logie de r m akedo nisc he n Stu fe n zu gewin nen. Trotzd em sc heine n di e angefüh rten Argu me nte d arau f hinzu weise n, d aH d ie Ü b er-

gangsphase (Vergina IIICIChauchitsa lB ) nich t später als um 800 v. Chr. oder in die ers te H älfte des 8. Jahrhund erts v. C hr. ge hört. D ie typ isc h e weib liche Trachta usstattull g der Srufe Vcrgilla III A- ß m it einteilige n Bril le nfi beln, tord ierten H alsri nge n, D rah tsp iralen tlsw. findet enge Ve rgleiche in G rab fu nden d er Stu fe G lasinac IA. Ei ne zeitliche Paral1el isic run g diese r Stu fen w ird auße rde m durch durc hbroc hene Ph aleren mi t kreu zförmi-

ge r Ve rz ierun g un te rstrichen (vgl. A bb. 19,5 mit Abb. 21, A7). Eine entsp rechende weibliche Trachtausstattu ng ist auch an der dal mati nischen Küste wä hrend Frü heisenzeit I bekannt (vgl. Ab b . (7). Die Bogenfib eln mit großem, m anchmal verzie rt em F uß au s d ieser Stufe (Ab b. 17, 2. 11. 12) weis en eine enge

Verwand tsc haft mit denj enige n der Stufe Ve rgina III A-B auf (A bb. 2 1, A 1-2). D ie ma kedo nische »Übergangs phase« (Ve rgina IIICIChauchitsa lB) zeichnet sich nicht gerade durch ein en R eichtum an neuen Bronze ty pe n au s. Alle rdin gs sprech en so wo h l di e Ar mr inge mit üb erlappenden

verjüngte n E nden als auch die Phaleren mi t la ngem D orn (Abb. 2 1, B [7. [9. 20) für eine Parall elisierun g mit der F rüheisenzeit Il Dalmatiens (vgl. A bb. 18, [2) und Glasi nac IB (vgl. Abb. 20, 18-( 9). Die Stufe Ve rgina IVA/ C hauchitsa II A ist u .a. durch ihre zweisc hleifigen Boge nfibeln ebenfa lls ohne Zweifel mit Dalmatien II und G las inac lB zu verbind en .

R homiopoulo u u. Kilian- D irlmeier, Neue Funde. - Ki lian -Dir/meier, Schwc rter 124 f. 61 Sieh e dic Diskus sion in C. Ro llc)', Rc\'. Arch. 1985, 277 ff. 62 J. Bo uzek, G raeco-M:lcedo nia n ßronzes (1974) 163ft. ~ Ders., Eirene 18, 1982, 35ff. ~ Dcrs., Arch. Ep hemeris 1988, 47ff. ~ I. E. Oekoul akoll, Arc h. E ph cll1cri.~ 1973, 60

[Sff.; ·hl. I, E8.

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64 L Vokatopoulou, Vitsa (1986) Taf. 24 9; Zcichnu ngscaf. 109. 65 Si ehe auch die makedo nisc hc Bro nzen aus Spätgeo metrisch TI-Zusammenhänge n in Pithckoussa i: eine M iniatu rkanne aus G rab 208 , eine .. Bulla« aus G rab 544 und ei n Vogelanhänger aus G rab 32 9: J. Bo u ~e k, »Zwischene he n«. In: C hro nos, Festsch rift für B. H äns el (1997) 437. ~ G. Bucbner ll. D . Ridgw:l.Y, Pitheko ussa i I. M o n. Ant. Ma nage. 4 ([993)'1,,1. 91, 24; [26,4. 24; 156,4; [60: 171.

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B

+- Abb.21 Auswahl von Bronzefunden der Stufen Vergina IIIA-B (A), Vergina IIIC/Chauchitsa IB (B) und Vergina IVAiChauchitsa HA (C): 1 Vergina, H gl. E/ Il (Andronikos, Vergina 231, Abb. 69, Mitte). - 2 Vergina, H g!. E i l (ebd. 232, Abb. 70, Mitte). - 3 Vergina, Hg!. Oll (ebd. 228, Abb. 67, oben cech<s). - 4 Vergina, Hg!. Oll (ebd. 225, Abb. 66, oben). - 5 Vergina, H g!. NIX (ebd. 242, Abb. 83, Mitte). - 6 Vergina, H g!. AZNII (ebd. Tal. 129, v). - 7 Vergina, H g!. AZNII (ebd. Tal. 129, WO). - 8 Vergina, H g!. NIX (ebd . 241, Abb. 81, links). - 9 Vergina, H g!. NNI (ebd. 237, Abb. 76, Mitte). - 10 Vergina, Hg!. AZNII (ebd. Tal. 125, e).11 Vergina, Hg!. NIX (ebd. 242, Abb. 83, oben). - 12 Vergina, Malamas Hg!. B/ I (Rhomiopoulou u. Kilian-Dirlmeier, Neue Funde 95 , Abb. 7, 23). - 13 Ve rgina, H g!.
Picenum

Dalmatien

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Es zeigt sich also) daß di e maked onische Chronologie beso nders des 8. Jahrhunderts v. C hr, immer noch auf schwachen F üßen stcht. Um so bedeutender sind die von M. Andronikos veröffentlichten Grabfunde vo n Vcrgina, die uns sehr gut übe r die zweite H älfte des 10. und das 9. Jahrhundert v, Chr. unterri chten. Vor allem die oben erw,ihnte wei bliche Trachtausstattung der Stufe Vergina ITl A-B besitzt für unsere Zwecke große ßedeutu ng 6C', de nn sie belegt) daß wir für diese wcitverbreitcten Trachtensembles (vgl. Dalmatien I, Glas inac JA, Ljublj ana IB, Ru, e II; siehe auch DFS V) einen Beginn während der zwei ten H älfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. anneh men müssen (vgl. Ta b. 3 u. S. 352, Tab. 4).

(,(, Für grundlege nde Ausfti hrungen zu di ese m Thema siche Tedan, Earl)' Tron Agc chronolog)'.

339

d) LJUBLJANA Im Rahmen der vergleichenden Chronologie zwischen Oberitalien und Mitteleuropa spielt das Gräberfeld von Ljubljana eine sehr wichtige Rolle 67. Die Bedeutung von Ljubljana wurde mehrfach von St. Gabrovec betont, der zudem eine chronologische Gliederung erstellt hat ". Von dieser ausgehend, sind hier die ersten Phasen des Gräberfelds (Stufe IA, IB und HA) noch einmal in überarbeiteter Form dargestellt. D er Beginn d er Ljubljana-Grupp e läßt sich zu r Zeit nicht fassen. Während einige Gräber aus Ljubljana (z.B. Grab 146, 277 und 278) noch Beziehun ge n zur älteren Urnenfelderzeit aufzeigen ", beginnt di e regelmäßige Belegung des Gräberfelds in der jüngeren Urnenfelderzeit (z.B . Grab 2, Stufe IA). Da aussagekräfti ge Fundkomplexe fehlen, läßt sich über die Verhältnisse wä hrend der mittleren Urnenfelderzeit (H a A 2) nichts Genaueres sagen. Abb. 23 zeigt die Karti erung d er Gräber mit d en auf Abb. 22, A zusammenges tellten Fundtypen der Stufe IB im Gräberfeld: Brillenfibeln mit Achterschleife, nagelförmige Nadeln, Nadeln mit kl einem Vasenko pf, Sattelfibeln vo m Typ Ruse 70, Bronzedrähte m it aufgefädelten Kno chenscheiben, Armringe mit Wi nkelverzierun g, H -förmi ge G ürtelhaken, halb kugelige Bronzebuckel, Kegelhalstassen, ba uchige Kegel halsgefäße, Gefäße mit Winkelzier, H enkeltassen und Amphoren mit scharfem Wandknick. Die Stufen HA und HB wurden von Gabrovec und 1989 in verfeinerter Form noch einmal von H. Parzinger charak ter isiert 71 Auf Abb. 23 sind ledi glich diejenigen Typen der Stufe HA kartiert, die für eine verg leichend e C h ro nolo gie besonders w ich tig sind (A bb. 22, B): end ständi ge Lappen beile aus Bro n ze vo m Typ H allstatt, meh rteilige Brillenfibeln, Nadeln mit kon isc hem A bschluß, H en kelbru chstü ck eines doppelhenkelige n Tri nkgefäßes, Kege lhalsgefäße mit scharfem Bauchk nick und zwei Varianten von Vorratsgefäßen. Die N;tdeln mit k leine m Vase nko pf und die Bril!enfi bel n mit Ach te rsc hleife verb inden Ljubljana IB mit Bologna I, Piccnulll I, D almatien I und Glasi nac IA (vgl. beispielsweise Ab b. 1, 17; 17,4; 19, 14). U nter d en .F u nde n der Stu fe H A erla u be n die Nadel n mit ko nisc he m A bschluß eine Parall el isierung mit Este IIA, Bologna [[A, Pice num II A u nd Dalmat ien II; eb enso belege n die me h rteiligen Brillenfibeln eine Verbindung mi t Pi ce nulll IT, Dalmati en II lind G lasinac IB (vgl. beispielsweise Abb. 2, 47; l2, 1-5 ; 14,2. 5; 18,2. 19; 20, 7). In Lj u bljana [m lind [[[A fi ndet man Nadeltype n w ie in Es te H e lind l IlA, li nd zwar in Lj lIblj .lIla I I ß 1\ Ichrko pfmdeln ohne Falten we hr lind Nade In mit geri pp tem Hals lind Kugelkopf (vgI.

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r. St:l.re, Ili rskc Il:l.jdbc ie lezne dobc v Ljubljani. Dda SA· ZU 1/9, 195-+, IH. (Gr:l.b 1 -6~). -I. Pus , Zarnogrobiscna nckro pob na dvoriscu SAZU \. Ljubljani. Razpravc SAZU VIII !, 1971, J H. (Grab 7 1-259). - Dcrs., Prazgodo. vinsko hmo grobisce \' Ljubljani. Rnpra\'t~ SAZU XI B/2, 1982, 1OJ H. (Grab 260-J2J). - M. Budja, Situla 20· 21.1980. 8sff.: Abb. 1-4 (Gr,b 54). z. B. Sr. C,lbro\'c.:, Der Beginn der H a!lstattzeit in Slowenien. Arh. Vesln ik H, 1973, JJ8ff. - Dcrs., Zum Beginn dn H allst.urzeit in Slowenien. In: H . M itscha· Märheim, H. Friesinger u. H. Kcrchler (Hrsg. ), Festschrift für Ri· ch:lrd Piaioni I. Arch. Austriaca, Beiheft 13 (1976) 5S8ff.

69 70

71

TerZaIl, Stand und Aufgaben 330; 329, Abb. 5 . Für Satte1 fib eln \'om Typ Ruse, siehe M. ßud ja, Arh. Vestnik JJ, 1982, 59ff. - Novotna, Ko llektivgrab 61. - Rih o· \'sk~', Fibeln Taf. 12,93·97. - Betzler, Fibeln Taf. 18, 188 (Hadersdorf, Grab 75 - mit Nadel mit kleinem Vasen· kopf). - Bükkaranyos, Depotfund Ir: Ke menczei, Spätbronzezeit TaL 123, d2. H . Parzin ger, Chronologie der Splth:t1lstatt· unJ Frühlarcnezcit. Studien zu FU lldgruppen zwischen Mosel und Save. Quell en und Fo rschungen zur prä historischen und provinzialrömischen Archäologie 4 (1989) 24 H.

-. Abb.22 Ljub!iana, Auswahl vo n Fun den aus Gräbern der Stufen IB (A) lind HA (B) : I Grab 18. - 2 Grab 29 . - 3 Grab 28. 4 G rab 50. - 5 Grab 34. - 6. 12 Grab 54. - 7 G rab 3 16. - 8 G rab 42 . - 9 Grab 8. - 10 Grab 4'1. - 11 Grab 13. - 13 Grab 58. - 14 Gra l1l 39. - 15. 18 Grab 22. - 16 Grab 294. - 17 Grab 64. - 19 Grab 269. - 20 Grab TI. - Nach E Stare, I1irskc najd bc iclczne do be \' Ljubljani. Dda SAZU 1/ 9 (1954). - I. Pus, Zarnogrobiscl1a nekropola na dvoriscu SAZU v Ljubljani. Razprave SAZU Vll/l (1971). - Ders., Prazgodovins ko tarno grobisec v Ljubljani. Razprave SAZU X1T112 (1982). - M. Budja, Situ la 20-21, 1980, 85 H. 7.10·13 18·20M=I:6,sonstM= 1:3.

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Lj ubljana: Lage von G riibern der Stu fe n lA-IIB. - Griiberfeld plan VO ll I. Pus, P razgodovinsko bmo grobisce v Ljubljani. Razp rave SAZU X IIl/2, 1982, 95.

Abb . 12, 14-20) u nd in Lj ublj an a III A Meh rkn opfnadel n m it Fa ltenwe h r (vgL Ab b. '12, 22-25). D a rü ber hi naus sind in Lj ub tjana IIB ß lat tb ü gelfi bel n mit einem Bü gel mi t C-förmigem Q u erschnitt vertreten 72 , d ie gCll auc Emsp rec hu ngen in Pice num Ir B besi tze n (Novil ara, Molaro ni, G rab 57; vgl. auch A b b. 14, 13). Sowo h l d ie U nte rsc hei dun g der Stu fen IB , lI A , lIB und lIlA als auch ihre Parallel isierung mit d en oben b es p roc he nen C h ro no lo gicsys teme n Ital iens und d es Balka ns lassen sic h also üb er zeu gend durchfü hren . Das verhältnism äßig d ich te N etzwer k d er cirku m ad riatisch en Beziehu nge n erlaubt es, im No rdosten bis nach Lj ub lja na eine zu ve rläss ige, au f It alien basiere nde C h ro n ologie z u entwerfen (vgl. S. 352, Tab. 4).

72 Lju blj:lI1a, G rab 144: Pus 1971 (sie he Anm. 67) TaL 21, 13. - St. Gabrovcc, A rh. Vestnik 24, 1973, 338 H.; Taf. 12, I.

342

'. e) DAS SÜDÖSTLICHE ALPENVORLAND Nach unserem Streifzug durch Oberitalien, Picenum und die westliche Balkanhalbinsel erreichen wir mit der sich nördlich an di e Lj ubljana-Grupp e anschließenden, in der slowenischen und österreichischen Steiermark verbreiteten Ruse- Gruppe nun die Urnenfelderkultur mitteleuropäischer A usprägun g. Wegen ihrer räumlichen Nähe kann bei der Gliederung der Ruse-Grupp e auf di e Stufenabfolge der Ljubljana-Gruppe zurückgegriffen werden. Dadurch läß t sich der Wandel vo n der U rnenfelder- zur Hallst.ttkultu r chrono logisch verhältnismäßig gut verfolgen. Seit dem ersten Gliederungsversuch durch H. Müller-Karpe 7J ist eine große Zahl wichtige r Grabfunde ausgegraben und veröffentlicht worden, die heute eine viel günstigere A rbeitsgrundla ge bieten. Grundlegend für di e hier vorgestellte Gliederun g sind Funde aus Pobrezje, Ptuj, Brinjeva Go~a, Ruse, Lepa Ravna und Ormaz. Diese Fundorte befinden sich in einem ca. 50 km lange n Abschnitt des Drautals zwischen Ormoz und Ruse; lediglich Brinjeva Gora liegt im Hügelland und etw as weiter südlich. Die genan nten Funde des Drautals sind eng miteinander verwandt, so daß di ese Gräb erfelder zusammen untersucht werden können. Über den Beginn der Ruse-Grupp e sind w ir schlecht informiert. Obwo hl es als sicher gelten darf, daß sowohl Sied lungen als auch Gräberfelder di eser Gruppe mehrheitlich nac h H a B dati ert werd en kö nnen, möchte ich ih re H erausbildung während der mittleren Urnenfelderzeit keinesfalls ausschließen. Mögliche Belege dafür wären etwa die Keu lenkopfnadel aus Po breZje, Grab 36, und bes timmte altertümlich wir kende Funde aus Ptuj-Rabelj cja vas. Die Ergebnisse zur rela tiven C hrono logie si nd auf Beil. II dargestellt. Dort zeigt die Ordnung der Grabfu nde drei Stufen: Ty pen 1-20 (Ruse I; Abb. 24) sind schon am Beginn der Entwicklung vertreten; Typen 21-35 (Ruse 1I; Abb. 25 ) erscheinen später - hauptsächlich nach der Verwe ndungszeit der Typen 113; Typen 37-49 (Ruse IlI; Ab b. 26) tre ten offenb ar erst nach de r Verwendungszeit der Typen 1-20 auf und lösten allmäh lich d ie Type n der Stufe Il ab. Obwoh l di e G rab fund e der Stufen Ruse I und II einer fließe nden En tw ick lung oh ne deutl ic he Brüche

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zu folgen schein en, si nd Unterschiede zwischen den zwe i Stufen festzustellen, die sowohl die Trachtgegenstä nd e als auch das Ker:lmikrcpcno ire betreffen. Die in Gräbern der ersten Stufe ve rtrete nen Trachtgegenstä nde - ,'o r allem d ie Nadeln mit zwiebelförmigem Kopf (Abb. 24, 7), di e Brillenfibeln mit doppelter Acllterschleife (A bb. 24, 4) und die gieme n H alsringe (Ab b. 24, 6) - können deutlich von denjenigen eier Stu fe l! unte rsc hieden 'i\'crdc n. In Stufe I und Ir werden zwa r äh nliche Armringe getragen, in Ruse [sind sie jedoch größtenteils ulwerziert (Abb. 24, 17), während Strichbündelverzierung (Ab b. 25, 29) auf Armri nge n erst für d ie zwe ite Stufe übe rli efert ist. Während in Stufe I geschwunge ne Gefäßp ro fil e vo rher rschen, gibt es in Stufe II Gefäße mit sc harf abgesetztem Kegelha ls (A bb. 25,3 1. 32. 35). Neu in Stufe II si nd auch die großen Vorratsgefäßc, die Leisten mit Fingere ind rü cken besitzen (Abb. 25, 2325). Darü ber hinaus kennzeichnen niedri ge zweihenkelige Trinkgefäße Stufe II (A bb. 25, 34). An Trac htgegenstä nden sind für Ruse·ll Brillenfi beln mit Achte rsc hleife (Ab b. 25, 26), Nadeln mit klei nem Vasenk opf (Ab b. 25,28), Sattel fi beln vom Typ Ruse (A bb. 25, 33), Armringe m it Strich bündelverzierung (Abb . 25 , 29) un d tord ierte Halsringe (Abb. 25,22) charakteristisch. In Ruse 11 1 treten wiederum neue Keram ik fo rmcn auf, lind zwar vo r al lem hohe zwei henkelige Trinkgefäße (Ab b. 26, 45) und Kege lhai sgefäße mit sc harfem Bau chknick (Ab b. 26, 37) bzw. mit eingezogenem Unt erte il (Abb. 26, 44). An Trachtgege nstän den erscheinen zum ers ten Ma l zweischleifi ge Bogenfib eln (A bb. 26, 38. 47), kräftige geschlossene Armringe (Ab b. 26, 40. 43) sowie große Brillenfibeln mit Achtersc hleife und mehr als zehn Spiralwindu ngen (Abb . 26, 42). Eisen findet im Schmuck jetzt häufig Verwendung (z .B . A bb. 26, 38. 40). Daß sic h d ie Stufe Ruse II mit Ljublj ana IB ve rbinden läß t, ge ht ei nd eutig aus folgenden gemeinsamen Typen hervo r: Brill enfibeln mit Achte rschleife (vgl. Abb. 22, A l mit Abb . 25, 26), Nad eln mit kleinem Vasenkopf (vgl. Abb. 22 , A3mit Abb. 25,28), Sattelfibeln (vgl. Abb. 22 , A4 mit Ab b. 25, 33), Kege lhals-

7J Müller-Karpe, ßCild!:)c IISff.

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VlYr20 Abb .24 Beigaben da Stufe Ruse [(1-[3) bzw. [-lI (14-20): [.7 Pobre±je, Grab 68. - 2 Pobräjc, Grab 106. - J. <) Pobrelje, Grab 17. - 4 Pobrelje, Grab 80. - 5 Pobreije Gnb 113. - 6 PobreZje, Grab 99. - 8. 12 Pobreije, Grab 78 . - 10 Po brcZjt:, Grab 105. - 11. 18 Pobrcijc, Grab 73 . - 13 Pobreije, Gr;1b 104. - 14 Pob reije, Grab 38. - [5 Pührei.je, Grab 100. -1 6 Ruse, TI. Gräberfeld, Grab 16. - [ 7 Pobrcije, Grab 98. - 19 Pobretje, Grab 114A. - 20 Pobrez.jc, Grab 54. - Pobrd.je nach St. Pahic, Pobräjc. Kat. in Mo nog r. 6 (1972). - Rusc, 11. Gräberfeld, nJ.ch dcrs., Drugo iama grobiscc v RU.5J.h. Rnpravc SAZU [V/3 (1957). - O hne Maßstab .

tassen (v gl. Abb . 22, A l l u nd Abb . 25, 32), bauchige Kegelhalsgefäße (vgl. Abb. 22, A7 mit Abb . 25, 35) und Amphoren mit Kegelhals (v gl. Abb. 22, AU mit Abb . 25, 31). Außerdem sind aus Gräbern der Stufe Ruse Ir Bronzeblecharmringe mit eingeroll tem Quersch nitt bekannt, die als typisch für Ljub ljana IE gelten 74 . Ferner finden die aus Ruse II und Ljubljana IE bekannten Nadel n mi t klei nem Vasenkopf und Brillenfibeln mit Achtersc hl eife Entsprechungen in den Stufe n Bologna I, Picenum I, Dalmatien I bzw. in der Stufe Glasinac IA.

Pobrdjc, Grab 98: St. Pahic, Pobrdjc. Kat. in Mo nogr. 6 (1972) TaL 20, 5. - Ljubtjana, Grab 32 und 322:

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344

Stare J 954 (Anrn. 67) TaL 27, 3. - Pus 1982 (Anm. 67) Taf. 29,7.

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Beigaben der Stufe Ruse Il: 21 Ru sc, Grab 38. - 12 Pobrez.je, G rab 50. - 23. 26. 33 Pobreijc, Grab 7. - 24 Rusc, G rab 170. _ 2S Rusc, Grab 99. _ 27 Pobrcij e, Grab 60 - 28 Ru sc, Grab 158. -29 Pobrezje, Grab 31. - 30 Pobreije, Grab 126. - 31 Ruse, Grab 134. _ 32 Pobrci jc. Grab Isb. - 34 Rusc, Grab 70. - 35 Pobreij e, Grab 32. - Pobreije nach St. Pahit, Pobreijc. Kat . in Mano gr. 6 ( 1972) . _ Ruse nach Müll er- Karpe, Beiträge . - J. Kacrncr, Arh. Vestnilt 39 -40,1 988-89, 22 7, Abb. 8, 9. - Ohne Maßstab.

345

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Abb.26 Beigaben der Stufe RU5C 111 (J7 . -J.9) bz\\'. II-III (36): 36 Rus!:, 11. Grä be rfe ld, Grab 22. - 37 Lepa R;1 nla, GLlb '-J, - 38. 40 . .JS Lepa R'1\'Il
Schwieriger ist ein e Parallelisierung der Ruse-Stufcn mit Ljubljan a IIA . Ke gel haisgefäße mi t sc harfem Bauchkni c k (vgl. Abb. 22, B 18 mit Abb. 26, 37) bzw. mit eingezogenem U n tertei l (v gl. Abb. 22, B20 mi t A bb. 26, 44) und woh l ho h e doppc lhe nk elige Trin kgefäße (v gl. Ab b. 22, Bl 6 mit A b b. 26, 45) spreche n ehe r für eine Ve rbi ndu ng d er Stufe Lj u bljana IIA mit R use !Ir als mit R use 11 . Das Lappenbeil aus d em

346

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Ru'e IlI-zeitlichen Grab 9 von Ormoz 75 besitzt ebenfalls eine Entsprechung in Ljubljana lIA (Abb. 22, Bl4). Daß Ru'e III mit der zweiten italischen Früheisenzeit-Stufe in Beziehung zu bringen ist, geht im übrigen auch aus dem halbmondförmigen Rasiermesser mit breiter Klinge aus Ormoz, Grab 14 hervo r 76. Die zweischleifigen Bogenfibeln verbinden Ru'e III außerdem mit der entsprechenden Zeitstufe auf dem Balkan (z.B. Glasinac IB). Zwischen der vo rliegenden Gliederung der Ru'e-Gruppe und der Chronologie Müller-Karpes 77 gibt es erhebliche Unterschiede. Wie oben gezeigt (siehe Beil. II), begann die Belegung des ersten Gräberfelds von Ru'e erst in einem entwickelten Stadium der Stufe Ha B. Seit der Publikation vo n Müller-Karpes Untersuchung wurde einerseits das G räberfeld von Pobrezje - mit zahlreichen G räbern der Stufe Ha BI - veröffentlicht, andererseits legte B. TerZan zahlreiche Flach- und Hügelgräber der Stufe Ru'e III vor. Erst die Kenntnis dieses Materials macht deutlich, daß die Gräber aus dem ersten Gräberfeld von Ru'e in der großen Mehrheit zu einer einzigen Stufe gehören, nämlich Ru'e II bzw. zur späten U rnenfelderzeit. Es überrascht deshalb nicht, daß Müller-Karpes Versuch, die Grabfunde von Ru'e in drei Stufen zu gliedern (Ha BI, B2, B3) nicht überzeugen kann 7'. Weitgehende Übereinstimmung besteht dagegen mit den Ergebnissen vo n Terian zur Frü heisenzeit in der slowenischen Steiermark 79 ; Die vo n Terzan verwendete dreifac he Gliederung der Stufe H a B (BI , B2, B3) deckt sich in etwa mit den hier vorgestellten Stufen Ru;;e I, II und III. Es muß jedoch betont werden, daß Ru'e IIIfTerZan H a B3 schon zur Hallstattzeit und nicht mehr zur Urnenfelderzeit gehört, In der österreichischen Obersteiermark sind geschlossene Grabfunde de r Stufe Ru;;e I und II zwar aus Kle inklein und Wildon bekannt, aber noch nicht veröffentlicht 80. Erst fü r die Stufe Ruse III liegt eine Reihe früher G rabkomplexe aus Kleinklein vo r, deren Funde im Drau-, Savinj a- und Savetal gute Vergleiche finden und die von C. Dobiat bearbeite t wurde. Klein klei n I A: 1) 2) 3) 4) 5)

6) 7) S) 9) 10) 11) 12)

ForslwaLd 16: Dobi:lt, Klein klein TaL 31, 8- 1 J. FO Hlw"ld 17: Ebd. Taf. 32: 33: 34, I - IS. Hö,hsc!Juster1.1,1ttfd S: Ebd . TaL 5, I. 2. H öchsc!lllSte' ....v,dd 12: Ebd. "r,lf. 6. Hächschuster'Zi-" tld .Jl: Ebd. Taf. 9, 5-7. Leitellgrit:ic/)j.i.Ndd 45: Ebd. T;lL 102,5 - 13. Ofenmacherwald 29: Ebd. Tar. 14. 10- 18. Precklwald 8: Ebd. Taf. 107,6-8 . Precklwald 10: Ebd. Taf. 107,9-13. Precklwald 13: Ebd. Taf. 109, 1-3. Precklwald 14: Ebd . Taf. 109,4-6 . Tsch on egger/r"nzlu;ald 4: Ebd. Taf. 49, 2-6.

Möglicherweise dieser Stufe zuzu rechnen: 13) Hochschuster'd'ald I: Ebd. Taf. I. 14) Hochschtlsteru;tdd 32: Ebd. Taf. 7, 6-8; 8. 15) Kurbischhansi H ügel, vermutete ältere Bestattung: Ebd . Ta f. 94 (siehe C. Dob iat, Der Burgs rallkogc! be i Klcinklein l. Marburge r Studien zur Vor- lind Frühgeschic hte 13 [ 1990J 64, AnJn. 75; B. Terian, Arh. Vestnik 38, 1987, 428 f.: 4 15, Abb. I, 4 - mögl. Sangu isugafib el). L6) Leitengricschwald 46: Do biat, Kleinklein Taf. 103, l - lJ.

75 O rmoz, Grab 9: M. Tomanic-Jevremov, Arh. Ves tnik 3940,1988 -89, 277ff: Taf. 18.4 . 76 Grmoi, Grab 14 : Ebd. Taf. 24, 4.

Siehe AI1I11. 73. 7M Skepsis z. B. bei Ruoff, ßronzc- und Eisenzeit A6ff.; Tcd.an, $tyria 22; 25. - M. Tomallic -J evfcmov, Arh. Vestnik 39-40, 1988-89, 277 ff. 79 Tcrian, Styria. - Sieh e beispielsweise die Bemerkungen zu ßG 30: LR 1.5,9, 15; OR 7; PB 5, 7, 15b, 35, 114; RU 7, 142, 144, 14 8, 170: Ebd. 2Jf.; 41 f.: 46; 61 f.: 64 f.; 92: 98. 77

Abweiche nd e Ergeb nisse ergebe n sich hauptsächli ch aus folgend en Überl egungen: 1) Müll er- Karp e folgend, rec hnet TcrZaI1 die niedrigen zwei henkeligen Trinkgefäße (Typ 34) zur Stufe H a ß 1 (z .ll. RU 70, 90; Ebd. 23; 43; 59 L); in dcr vorliegcnden Studie gehören sie jedoch zu Ruse II. -

80

2) Mit schraffierten Dreiecken \'erzi erte TOllgcfäße werden VOll Terian gerne mit Ljubljana IlA verknü pft (z.B . PB 5, 15b, 112; RR 5, 7, 18: Ebd. 42 ); nach d en Ergebnissen der vorliegenden Studie ist jedoch diese Verzierungsart ebenfall s in Ljub ljana lB häufig vertreten. In der RuseGruppe sind schraffierte D reiecke also innerhalb der St ufen 1I-III nicht näher zu datieren. Wildon : M. Kramer, Zum Begi nn der Hallstattzeit in der Steierma rk. In: E. Jerem u. A. Lippen (H rsg.), D ie Osthallstattk ultur. Akten des 1nt. Symposiums, Sopron 1994 ( 1996) 209ff. - Kleink!ein : freu n d!. M itteilung M. Egg (Mainz). - Hochschusterwald Grab 24 aus dem G räberfeld von Kl ein klcin gehört vermutlich in diese Zeit. Siehe Dobiat, Kleinklein 'raf. 7, 1·3.

347

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Kleinklei n, Auswa hl \"0 11 Funden d er 5lUfcn IA ( 1· 10) und IB ( 11-20) : \. 6 Tschoneggerfr:l.!1zlwald H g!. 4. - 2. 4-5. 8-9 --

Forstwald H g!. ! 7. - 3. 7 H öchschustcr.vald H gl. 47. - 10 Höchschusterwald Hgl. 8. - 11. 13. 15 H öchschus rcrwald Hg!. 3. - 12. 16 J-lartncrmichcl Hg!. 1. - 14 Ofenmacherwald Hgl. 48. - 17 O fenmacherwald Hgl. 23. - 18.20 H öc hsc hli Sterwald H gl. 4. - 19 O fen macherwa ld Hgl. 43. - 12 nach E. Chantf(!, Rec hert.: hcs Anthropologiqucs dans le Caucase 2 ( 1886) 88, Abb. 89 . - 16 nach Maj'cr, Beile Taf. 62, 836. - Sonst nach Dobiat, Klei nklein. - 6-7. 12.15 -1 6 M = I :3, sonSt M = 1:6.

Diese Gräber wurden \'- 011 Dobiat zusammen mit Komplexen der ;ilteren Hallstattze it seiner Stufe Kleink lein I zugeo rdnet. DJ sich die Keramik aus den Ruse IlI-zeitlic hen Gräbern jedoch merklich von der der älte ren H al lstattze it unte rscheidet, kann die Stufe I in zwei Abschni tte (Kle ink lein IA und IB) gegl iedert werden" (l A : Abb. 27, 1- 10; IB: Abb. 27, 11 -20). Charakteristisc h für die älte re Stufe (l A) sind eifö rmige Töpfe mit auslade ndem Rand, zuweilen m it Fingereindrücken (A bb. 27, 5.8), Gefäße mit einer Verzieru ng aus Dellen und schrägen Strichgru ppen, manch mal mit F ranse n (A bb. 27, I . 2. 9), Schalen mit engen, sc h rägen R iefen am Rand (Ab b. 27, 4) und Kegelhaisgefäße mi t G rifflappe n al11 U ntertei l

SI Siehe Tcr:'.:m, Sryria 140; R. Srnolnik, Die Lebend en und di e Toten - d as Vcrhältnis der Siedlung auf dcm BurgstalIkogel bei Kl ci llklei n zu den Gräbern der SulmtalnekropoJe, dargestellt anhand der Keramik entwick lun g. In : E. Je-

348

rem l l. A. Lippen (H rsg.), D ie Ostha! lstattku ltllt'. Akten des Im . Symposiums, Sopron 1994 ( 1996) 451 H. - Forsrwald Hg!. 17 soll m .E. nicht vor Ru se l1I datiert we rden.

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u nd Schul ter bu ckeln (Ab b, 27, 10) . Di e letztgenannten Kege lhaisgefäße besitzen im D rau- (A bb, 26, 44) und Sav inj atal " Para llelen in Gräbern der Stufe Ru,e IlL Die seltenen Bro nzefunde aus Kl ein klein IA - vor allem d ie M ehr knop fnadel n ohne Faltenwehr un d d ie Lap pen beile (A bb, 27, 6, 7) - lasse n sich mit Formen aus Lju bljana II und Este II vergleic hen , 82 Se mpctcr Grab 2 und 3: Terhn. Styria TaL 75,2.3; 76, 4.

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5 Abb. 28

Villaeh, ,. Kriegergrab«. - 1. 2 Nach Rihovsk'i' , Nadeln Taf. 66, t 826; 68, 1889. - 3 Nach Jockenhövcl, Rasierm esser TaL 31, 4 [2. _ 4 Nach Rfhov sk)', M,esse r Taf. 28. 282. - 5 Nach Kram er, Vo ll griffschwerter TaL 21, 123. - M = [ :3.

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Abb.29 Frög, (-Igl. K, Auswahl von Fu nden aus der Zentralbestattung (2.3.6.8 mit großer Wahrscheinl ichkeit, 7mögl ichcrweise aus der Zcntralbcsl.Ittung). - Nach G. l om edi in: P. Schauer (H rsg.), Archäo logische Untersuc hungen w m Übergang \'on der Bronze- zur Eisenzeit zw ischen No rdsee und Kaukasus . Rcg;cnsb urger Beiträge zur prähistorisch en Archäo logie! ( 1994) 369ff.; Abb. 2-4. - I [ M = I :6, sonst M = 1:3 .

Die Gr:ibe r der c\:i rauffolgendcn Stufe Kleinklein IB (Abb. 27, 11-20) mit ih ren oft reic h bemalte n Ke gelluls- und Kragcn randgefäßcll, Tons itu len, Fußschalen, Bronzet re nsen m it Endringe n 83 , Me h rk nop fnadel n m it F altcl1wch r, eisernen Lapp enbeilen und bronze nen La ppcllbeile n vo m Typ H allstatt finde n eind eu tige E ntsprech un gen in norda lpinen Fund en d er älte ren H allstattzeit bzw, d er Stufe Lj u b ljana IU und Es te !IL

Für Kär nten wird eine eigenständ ige Chronologie erst nac h der von G . Tomedi geplanten Publi kation des Gräberfeld s von Prög erstellt werden kö nn en 84. H ingewiesen wird lediglich auf zwei bedeutend e

S,; Fü r die Bro m~ctrC ll se aus Hartnerm ichel Hg!. I, siehe Dobi ar, Kleinklei n l":1f. A I, 11. - E. C hantre, Recherehes Anlhropo logiq ues dans le Clllcasc 2 ( 1886) 88, Abb. 89.G:tllus LI . f-lo rv<1 l h , Pcup le prcscy th iq uc T.'lf. 50, I.

84 Vo rberichte: G. Tomed i, Das eisenzeitl iche G räberfeld von Fräg (Kärnten). In: A. Lippert u. K. Spind lcr (H rsg.), Frühes Leben in de n Alpen (1989) 6 1 ff. - D ers., Der

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der Bronzezeit zur Eisenzeit am Beispiel

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Tab . 4

Männ er gräber, die we itreichende k ultu relle Beziehungen aufweisen. Das unvolls tändig erhaltene Inventar des ,>Kriegergrabs« von Vi ll ac h ss (Abb . 28) ent hielt außer einem Vollgriffschwert und einem H ieb messer zwei Nadeln mit Parallelen aus der Stufe Dalmatien II " (vgl. Ab b. 18, 15) und Este HC-IIIA (Abb . 12, L5. 21) so,vie ein Rasiermesser mi t engen Vergleichen aus P icenum (vgL Abb . 13,6). Der Zenrralbestattung aus Hügel K von Frög S7 wurden außer TongefäGen Geschirrteile für ein Reitpferd, eine bronzene Lanzensp itze, ein Griffangelmesser und vermutlich ~lLlch ein Bronzekessel beigegeben (Abb. 29). Geknickte Trensenknebel (Abb. 29, 10) und Griffangelmesser (Ab b. 29, 4) sind Typen, die schon in der späten Urnenfelderzeit auftrete n. Fü r die kege lförmigcn Ringfugknöpfe (Ab b. 29, 8) sind Vergleiche aus O beritalien an z ufü h ren . Dort gehöre n sie zu de n Gräber n Bologna) Benacci-Caprara 39 (Abb. 30, 9), Bologna, Romag noli 5 38 und Este , Randi 14 (Ab b. 30, 5), d .h. in die Stufe Bologna IIB bzw. Este lle. D ie R ingattasc he (A b b. 29, 7» ve rm u tl ic h \'o n einem Bronzekessel) fin d et ein genaues Vergleichsstück

in Hügel 75 vo n Pecs-Jakab hegy 89, aus dem bekann ten Grä berfeld mit F unde n präs kythischer Art, die sic h hauptsäc hl ic h m it DFS VI parallelis ieren lassen. D as allS schraffierten Dreiecken un d 1vlal teserkreuzen bt:ste hc nd e Dekor des Kegelhalsg efäßes von F rög besitzt Ve rgleichba res auf Ke rami k der Bas-

von Frög, Tu mu !us »K«. In: P. Schauer (Hrsg.), Archiiolo gische Untersuchungen 7..um Übergang yon der Bronze zur E isenzeit zwischen Nordsee und Kaukasus. Regensburger ßcitdgc zu r priihistorisc hen Archäologie 1 (1994) 365 H. - De rs., Frög im ch ronologischen Netzwerk des Südostalpenraumes. In: E. Jerem u . A. Lippert (Hrsg.), Die Ostha!lstattk ultur. Akten des Im. Symposiums, Sopran 1994 (1996) 537ff. 85 H. Mi.i !ler-Karpe, D:\s Kri egergrab von Villacll. Zum Be ginn der Ha!lstattkultur in den südlichen Ostalpen . Carinthia I 143, 1953, 171 H. 86 S. Ljub ic, Popis ArkeoJogickoga Od jcla Nar. Zem. Muze-

352

ja u Zagrebu (1889) Taf. 16, 18-21 (Prozo r). - R. D rechs ler-Bizic, Inventaria Areh., Y87 (1965) N r. 4 (Kompolje, Grab 62/1903-1905). - D ies., Arh. Radovi i Rasprave 2, 1962,195 H.; Taf. 4, oben, 1-4 (Kompo lje, Grab 191); 5, 2. 3 (Medak) usw. ~ 7 lomed i 1994 (An m. 84). 88 U nveröffendich t. Museo C ivico Archeologico, Bologna . 89 TC I"Zan, Styria 194; 155, Abb . 37, 3; 192, Abb. 50, 35. - C. Metzner-Ncbelsick , Vom Hort zum H eros . 111: Gabe n an die Götter - Schätze der Bronzezei t Europas . Ausstel lungskat. ßcrlin (1997) 95, Abb . !.

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Abb. JO Pfc rdcgcschirr-Bestandteile aus Gräbern Italiens: 1 Fundort unbekannt. - 2-7 Este, Randi Grab 14. - 8- 12 Bo logna, Bel1acci-Caprara Grab 39. - 13-15 Vetlllonia, Circ a li degli Acquast rini. - Nach Tovoli, Sepolcrcto \·illanoviano Taf. 52. - Frcy, SituIcn kunst TaL J. 3-9. - von Hase, Trensen Taf. 5, 55; 6, 56. - I. Falchi, Vetulonia c b sua neeropoli :Intic hissirna ([891 ) TaL 17, 17.29. - 14M=2:3, 150hneM,sonstM= 1:3.

ara bi G ruppe ", die offenba r erst in der Zeit der äl teren zweischleifige n Bogenfibel n (vergleichbar mi t de r Stufe G las inac rB ) entstanden ist" , D as Kegelh alsgefäß un d der Ringfußk nopf mit ihren Ve rgleichsstücken aus Ita lien und vo m Balkan deuten also auf eine D atierun g des Fräger G rabs ins 8, Jahrhundert v, C hr, hin (entsp rechend DFS VI, Bologn a IIB, Este HC , Glasi nac IB ), ein Zeitansatz, der ebenfalls dem " Kriege rgrab « vo n Villach entsprechen dürfte. 90 C. MC lzncr-Nebelsick, Gefäße mit basaraboider Ornamentik aus Prög. Festsch rift zum 50jiihrigcn Bestehen des Illstitutes für Ur- und Frühgesc hichte der Leopold-Frall-

zens-Ulliversität Innsbruck. U nivcrsitätsforschungcn zur A rchäo logie 8 (1 992) 349ff. 9 1 Siehe unten, S. 373 ff. prä hi .~tor i sche n

353

3, D E P O T F U N DE IM RA U M Ö STLICH DER ALPEN

D epotfunde bieten für chronologische Fragen besonders wichtige Anhaltspunkte. D as Ende der Sitte, Bro nzegegenstände zu deponieren - sei es in Sam melfunden oder einzeln in Gewässern oder zu Lande -, ist im Raum nördlich der Alpen ein äußerst bemerkenswertes Phänomen am Ü bergang von der Bronzezur Eisenzeit, Die Tatsache, daß im Ka rpatenbecken und im nö rdlichen Teil der Balkanhalbinsel diese Sitte das Ende de r nord alpinen Urnenfelderzeit überlebte, verleiht den Depotfunden östlich der Alpen eine besondere Bedeutung, wenn man Entwicklungen zwischen de r späten U rnenfelder- und älteren Hallstattzeit näher betrachten will, D ie D epotfunde sind hier in drei aufeinanderfolgende Stufen gegliedert (DFS IV-VI) 92 , Weil sie im weitgefaß ten U nte rsuchu ngsgebiet sehr uneinheitlich sind, erfolgt ihre Besprechung in drei Regionalgruppen : I) die no rdwestliche Balkanhalbinsel (etwa zwischen D ri na und D rau) und das südöstliche Alpenvorland, 2) das übrige Karpatenbecke n (hauptsächlich Serbien, Ungarn, Siebenbürgen und die Slowakei) und 3) das nordöstliche Alpenvorland (Nord burgenland, Niederösterreich und Mäh ren),

a) DIE NORDWESTLI C H E BA L KANHALBINSEL UND DAS SÜ D ÖST LI CHE ALPENVOR L AND F ür dieses Geb iet sind hier vor allem Studien von K, Vinski-Gaspari ni über die Depotfunde Kroatiens von großer Bedeu run g 93. Vinski-Gasparini hat eine Gliederu ng der Depotfu nde in fünf H orizo nte überze uge nd demo nstrieren könn en. Uns interessieren die letz ten zwei H o ri zonte - IV und V -, di e VinskiGasparini mit H a BI-2 bzw, H a B2 -3 in Beziehung bringt. Di e sp:üen Depotfunde (der Stufe V nach Vinski -Gas pa rini) lassen sich jedoch noch fein er gl ieder n, so daß ",-ir vo n D FS IV, V u nd VI sprechen kö nnen (s iehe Beil. III),

- Depotji,,,,I,,,,!e I \f Eh e m. J u goslaw ien: 1) Boktl'iJiCi: B. CoYic, Gbsnik ZCIll.ll j"lw;..: rdu z.. S;lra· jevo 10, 1955,9111 2) Brezovo Polje: 5c. Siels ki , Gbsn ik Zemaljskog Mu z. Bos na i H crcegov ina -1-3, 1931, 9ff.; Taf. 16, 142 -14 4. 147, 3) B'Bul/:: B. Co"ic, Gb:mik ZCl11al jskog idu z. Saraj cva 34, 1979, 43 Ir 4) Brton cg(/ /j: C. tvlarc hcsccri, r C astcllicri preisrorici cl i Tri este e della reg io ne G iuli a ( 1903) Taf. 11 , 10. 11. 17, 5) CeLVtal: R. Drechsler-Bi iie, Arheolos ki Radovi i R osp ra vc 8·9, 1982,63 ff. 6) Debelo Brdo I: E Fiala, \X1i ss. M itt. Bos nien u. Herzegow ina 4,1896, 58ff,; 59, Abb, 155- 160; 61, Abb, 16 i.

92

Weil ei ne eingehende Untersuchung :tur Schwertchronologte gcpbnt ist, werden reine SchwertdeponierungeIl an d ieser Stel le nich t hcrücksichtigt.

354

7) Debelo Brdo 11: ß. Covic, Gbs n ik Ze mal jskog rvlu z. Sar;\j evo 26, 197 1, 3I3ff.; 315, A I1 Ill. 9; T;\ f. 2, I. S) Drenc'[J do: C. Tru hel ka, \X/iss. Mit e. Bosnie n u. Hcrzt:gowina 11, 1909, j6ff. 9) GO dOVil Grddina: A. Benac, Glasllik ZC ll1 :1 lj s kog Mul.. S ~\r~lj t'\'o 10, 1955, 85ff.; TaL I, l. 2. 10) Grgtlr: U. Furl an i, Atti C iv. Mus. Sto ri :'l S, 197375,51 H,; Abb, 1- 14, (1 ) fvanec ßl:5trttnski: Vi nsk i-Gasparin i, Urnenfeld erkultur Taf. 113. 12) Kapelna , Ebd, Taf. 11 0; 111. 13) Maikovdc Bosanski: F. F iala, \\!iss . M itt. Bosnie n u. H erzegowina 6,1899, 14 1H.; Taf. 6.

?J Vi nski- Gaspa rini, Urnenfelderk ul[ur 150ff.

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14) Medeno Polje: v. Nikolic, Zbornik Kraji!kih Muz . 1,1962, 67ff.; 89, Abb. 30; 31. 15 ) Miljana: Vinski-Gasparini, U rnenfelderkultur Tal. 11 2; A. Smodic, Arh. Vestnik 7, 1956, 43ff. 16) M onj: R. Jovanovic, Clanci i Grada za Kulturnu Isto r. Istocne Bos ne 2, 1958, 2311.; 31 ff.; Ab b. 110; Tal. 4. 17) Nijemci: Vinski-Gasparini. U rnenfelderku ltur Taf. 107, B. 18) Ponir: C. Truh elka, Wiss. Mict. Bosnien u. Herz egow ina 3, 1895, 51011.; 51 0, Abb. 1; 511 , Abb. 2. 3. 19) Selci Petrijevacki: Vinski-Gasparini, Urnenfelderkultu r Tal. 107, A.

20) Sitno: P. Kaee, Wiss. Mitt. Bosnien u. H erzegowina 6, 1899, 51811.; Abb. 3-16; PraistorijaJu goslavenskih Zemalja IV; Tal. 50. 21) Slavonski S rad: Vinski-Gasparini, U rn enlelderkul tur Tal. 106, C. 22) Tesanj I: C . Truhelka, Wiss. Mitt. Bosnien u. Herzegowi na 11 , 1909, 73ff.; 72, Abb. 35; 73, Abb. 3638. 23) Tesanj III: Garasanin, Katalog ,Metala 31 f.; Taf. 17; 57, 6-9. 24 ) Velik i Otok (DFS III -IV): M. G ultin, N otranjska. Kat. in mo nogr. 17 (1979) Tal. I, 1-13 .

Kä rnt e n :

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1) R eipersdo'f (fr aglicher Depotfund): Müll er-Karpe, Beiträge Taf. 170, E; Rihovsky, Messer Taf. 44, A. Die gen ann ten D epo tfu nd e sind en g mi t karp atenländ isch en Fu nd en d er Stufe IV verwan d t. Die T ül lenb eile hab en oft unte rhalb der Tüllenmü nd u ng einen Kragen au s m ehr eren waa ge rec hte n Ri pp en und tragen eine Ve rzieru n g entwed e r aus T - fö rmi gen, d reiec kigen o d er halbkreisfö rmi gen R ippen (Be il. II!, 9. 10.21. 24 ). Ma nc he T üll en b eile wei se n vier o d er me hr z u r Tü ll e h in a us biege nd e se nk rech te R ippen auf (Beil. IH, 20. 22. 23) . O be rständige Lappenb eile sowie Beis piele m it get rep pte m Umri ß kom m en vor ( Beil. III, 6-8 ). Typ isch sind fe rn er Armr inge m it Fra nse nve r z ier un g (Be il. ITI, 14. 17. 18) sowie unve rz ierte B eisp ie le m it cb chfö r m igc l11 Quersch nitt (Bei l. [H , 12 . 16). D arü be r hin aus s in d ein G ürtel blec h \"o m Ty p Kape ln ;t, Go linj evo Fi beln der »ers ten Ge ne rati on« bzw. der Va riante D renev d ö, ein e Lanze ns p it ze vo m Ty p 1\1ünc hen -W id enm aye rstraße, e in ge flü ge lte r La nz ensc hu h, dop pc laxtfö rllli ge ß ronze ba rre n, eine Bril le nsp irale m it e in ge zo~enem Mi tte lte ii u nd e ine dreigl iedrige p ro fi lierte Röhre vo n eine m Wage n b s t en z u nen nen (Beil. lII , 1-5. 11. 13 . 19). Meh rere Objekte deute n au Ge rdem ;:tu f eine Ve rb in d un g zw ische n DFS [V u nd d en in Ka p. 2a besp roc he ne n cndb ron zezei tl ichcn G rabfund en D almat ic ns. Die Brille ns piralen mit eingezoge ne m tvl ittelt ed u nd d ie Ar mr inge m it d ac hfö r m ige m Q ue rsch ni tt aus de n D epo tfun d en vo n D ebelo Brdo 1, [vanec B is t rans ki , M ac kov" c Bosa nski u nd Sit no sind fü r jene G räb er rech e typ isch (vg l. Beil. m, 11. 12. 16 mi [ Abb. L5, 5. 10). Fern er find et die G o li njevo- Fi b el d er »ersten Ge ne ra tio n « aus Bokavi ci ei n Vergle ichs s tück in einem G rab vo n Trcela, das ebenfa lls zu d iese m da lma tin isc hen G räb erho rizo n t ge hä rt 9.t . Eini ge ita lisc he D epo t fu nde m it Loc häxte n vo m Balkan 95 un d ei nige D epo tfu nd e vo m Ba lkan m it itali sc hen L ochäx te n 9(, ve rkn ü pfen u nsere DFS IV mi t d er letz ten P rotov ill anova-Stufe I tal iens. rtal ische Vergleic he fü r d as Lapp en beil mit ge t repptem Umr iß all S Sitn o (Beil. [II, 7) w eise n in di es elbe Ri chtllng 97 .

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Zu d en genan nten F ibclt}' pe n siehe B. Covic, Glrls nik ZcIll :dj skog M u z. Sarajevo 26, 1971, 3 13ff. - Bob,,!ci : B. Covic, Glasn ik Zc maljs kog Muz. Sarajcvo 10, 1955,9 1 ff.; Taf. 2, 3 (. - Trccb : 1. Marovic, Vjesnik A rh. i H ist. Oal matinsku 62, 1960, 6ff.; 11, Abb. 3. 95 Äxte w ie in d en D ep o tfunde n vo n De belo Brdo rund SitBa (Praisto rij a Ju gosl<we nskih Zem alja IV, Taf. SO, 5.7. - F. Fiala, \'(Iiss. Miet. Bosll ien u . H erzegow ina 4, 1896, 58ff.; 59, Abb. 160) . - Siehc A. M . Bictti Seseie ri , Bul l. Palern. 94

I tlliana 78 , 1969, 25 9 ff . ')6

Mac ko"ac ß osanski, Siena, yicllcicllC C avtat; F. Fiala, \Xfiss. M iu. Bosn ien u H erzegowina 6, 1899,14 1 H.;

ohen . - Pra isrorij a ]u gos lavenskih Zema lja IV, '[ lf. 50, 6. R. Drechsler- BiZic, Arh eo loski Rado ... i i Rasp rave 8-9, 1982, 63ff.; Taf. 2, 2. 97 Vgl. z. B.; Casalecch io: Müller- Karpc, Beiträge Taf. 52, B7. - Momc Rovell o: R. Pe ro ni, Invc ntari a A rch., 12 (196 1) Nr. 1, 3, 6, 12 usw. - Mo llte Primo: Ders., ebd. I7 ( 1963) N r. 11 , 16 usw. - Pariana : G . C ateni, in : Studi d i Amichi d in onored i Guglielmo Mactzke I ( 1984) 19ff.; 28, Abb. 12. - C o migliallo ; L. POll;t.i ß ono m i, Bu l!. P::tlctn. ltaliana 79, 1970, 95 H. ; 103, Ab b. 2, l. - Pi cd iluco : M ü ll er- Karpe, Beit räge TaL 50; 51.

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355

Schließlich finden die do ppelaxtfärmigen Bronzebarren aus Miljana (Beil. III, 13), Kapelna, Ivanec Bistrans ki und Veliki Otok ebenfalls P arallelen in Depotfunden d er jüngeren Protovillanova-Zeit " . /.

• - Depotfundstufe V DFS V besitzt im Vergleich zur vierten eine stärkere Lokalprägung. Folgende Beispiele sind zu nennen: E h ema li ges Ju gos lawien: 1) Adasevci: Vinski-Gasparini, Urnenfelderku ltu r Taf. 130, AI-9. 11-16; der Gürtclhaken (ebd. Tar 130, A IO) gehört wohl nicht dazu (siehe Vasic, Chronology 51 ).

2) Ciglenik: Vinski-Gasparini, Urnenfelderkultur Taf. 126, A. 3) Gajina peCina: Ebd. Taf. 128. 4) Grapska: A. Benac, Glasnik Zemaljskog Mu z. Sarajevo 9, 1954, 163 H.; Taf. I. 5) H rge: T. Dragicevic, Wiss. Mitt. Bosnien u. H erzegowina 6, 1899, 523fl.; 523, Abb. 19-20; 524, Abb. 21. 6) Kamena gorica: Vinski-Gasparini, Urn enfelderkultLlr Taf. 126, B.

7) Krnjak: L Cuckovic, in Arheoloska Istrativanja na Karlovackom i Sisacko m Podru cj u. Znanstveni Skup, Kadovac 1983 (1986) 9H.; 11 , Ab b. 2. 8) M atijeviCi: Vinski -Gasparini, Urn enfelderkul tur Taf. 129. 9) O sredak: T. Kne z, Glasnik Zemaljskog Muz. Sa rajevo 13, 1958, 255 H. 10) PasaliCi: B. Covi<, G lasnik Zemaljskog Muz. Sarajevo 12, 1957, 249fl.; 250, Abb. 9- 11 ; 25 1, Abb. 1213. 11 ) TeJanj Il: C. Truhelka, \'V'i ss. Mite Bos ni en u. Herzegowina 11 , 1909, 71 H.; 72, Abb. 32-34.

K:irntcn: I) Sceboden : M üll er-Karpe, Beiträge Taf. 145 ) A; R . Pittio ni. C arinthia I 128, 193 8, 190ff.

Di e ty p ische n Tüllen beile d er vierte n Stufe wurde n von Beis pielen oh ne R ippe n kr3gen abgelöst (Beil. l l r, 34 -37). D ie A rm ri nge bes itzen häufig eingra"iene St ric h b ü nd el (B eil. !II. 38. 40. +I ). Nadel n m it Id einem Vasen kopf (Beil. III, 29) lin d Exe m plar<:: mir eine m linsenfärmigcn K nop f und schc ibe nförm igcm A bsc hluß ( Beil. llI, 30-31 ) si nd vc rtrC[cn. A nsonste n ersc heinen G o lin jevo-F ibeln d er >.>dr iuen G enerat io n « ( Beil. IlI, 28), Brillen fibeln mi t Ac hte rsc hleife (Be il. III, 39), tordi erte H a ls rin ge (Be il. Ill, 44), L anze nsp itze n mit facettiert er Tülle (Bei l. UI, 27) und Kur zsc h w erter vom Typ TeSanj (Beil. llI , 26 ). Au fg rund d e r fü r DFS V typis chen T i.illen b eil e und A rmri nge all S d em Fund vo n Adascvc i w ird auc h das Pferd egesc hirr von dort z u d iese r Stufe gerec hn et: eine ge knick te Sei tcns tange vo m Ty p K am ysev acha mit konischen Abs chluflkn ö p fe n mit durchbrochener Ver z ierun g (B eil. III, 48), ein krcuzfö rtni ge r Rin gfufl kno pf (Beil. III, 45) u nd dr ei Phal eren m it p rofilie r tem Mitte lkn o pf und aufgebogene m Rand (B eil. II!, 46). Der Dep o tfun d vo n See bo d en in Kärnten ist woh l eb enfa lls in DFS V zu dati eren: Ä hnli che offene Arm rin ge mit St ri chb ün d elve r z ierun g (B eil. III, 40) gel te n als typ isc.: h für Ruse !I und Ljub ljana IB, und das M esserb ru ehstück (B eil. III, 32) lä ßt sich eh er mit älte ren Beisp ielen aus H ida 99, Co rn es~ i 100 und Ve lik a Go rica 101 al s m it ita lischen Funden der Stufe Früheise n zeit [J ve rglei c hen. A nges ichts des mageren T y pells p ektrum s geschie ht diese Z u o rd n un g allerdings ullter Vo r be h alt . Etl iche O bj ek te erlaub en es, DFS V m it der Grä berchro nologie - und zwar mit den Stu fe n G lasi nac l A , D alm ati e n I, Lj u bljana IB, Ru 'e II - zu pa ral lelis ieren. D ie sp äten Go linj evo-Fibeln aus Os reda k und 98 Fü r cine Ve rbreitungskarte d ieser Bronzebarren for m, sie-

he: A. Casagrande, G . L. Garagnani , E. Pellegrini

ll.

P: Spi-

Ilcdi, Illda gilli ana litico-strultu ra li s u repert i metallic i di eta p rocos to rica dell' Italia cominemale : dari e cons idcraz ioni prelim ina ri .~ li un programm a el i rieerea p ilota. Stud . Et rusch i 58, 1993 , 2ss ff. (D atieru ng in d ie mittlere und

jüngere Procov ill anova-Zei t); 27 1, Abb. 4. - z. B. Poggio Bern i: G. Morico (Hrsg.), Il Ripostiglio d i Poggio Berni. Auss tellu ngs kat. Rimini (1984) 53, Abb. 15. 99 Pc tr cscu -Dimbovi~a, Sicheln TaL 260, A23. 100

Ebd. Taf.

23 0 , 33 .

101 Grab 7 von 1908: F. Stare [rlVentaria Areh, Y7 ("1957) Nr. 1.

356

1

j

I

Gajina peCina (Beil. 111; 28) finden gute Vergleichsstücke in den Funden von Otok bei Vitina (Abb. 17, 5) und Gradac-Sokolac Hgl. 111, Grab 1 102 und sind mit den einschleifigen Bogenfibeln der Variante Glasinac (Abb. 19, 13) und des Typs Kakanj (Abb. 19, 9) der Stufe Glasinac IA verwandt. Offene Armringe mit Strichbündelverzierung und Nadeln mit kleinem Vasenkopf, wie aus O sredak (Beil. 111, 29), Ciglenik, Kamena gorica (Beil. III, 38), MatijeviCi, Seeboden (Beil. III, 40) und Ada,evci (Beil. III, 41), charakterisieren Ljubljana IB und Ru,e 11; eine solche Nadel gibt es ferner in einem Grab der Stufe Dalmatien I aus Cuh-Sali (Abb. 17, 4). Die Nadeln mit linsenförmigem Knopf und flachem Scheibenabschluß aus Gajina p etina und Osredak (Beil. III, 30. 31) besitzen eine Entsprechung im reichen Glasinac lA-zeitlichen Grab von Ostroz.c bei Cazin (Abb. 19, 1). Darüber hinaus treten Brillenfibeln mit Achterschleife und tordierte Halsringe außer in den Depotfunden von Gajina peCina, MatajeviCi (Beil. II!, 39.44) und Kamena gorica auch in Gräbern der Stufe Dalmatien 1 103 (Abb. 17, 10), in Glasinac IA 10. (Abb. 19, 14), in Ljublj ana IB (Abb. 22, AI) und in Ru,e 11 (Abb. 25, 22. 26) auf. Schließlich sind röhrenförmige Anhänger sowohl im Depotfund von DFS V aus Pasalici l OS als auch in Gräbern der Stufe Dalmatien I bzw. Glasinac IA aus Otok bei Vitina und Ostroz.c bei Cazin (Abb. 19, 2) zu verzeichnen. Die D epotfunde von DFS V zeigen nur wenige direkte Verbindungen zu Italien. Es handelt sich dabei beispielsweise um Nadeln mit linsenförmigem Knopf und flacher Abschlußscheibe, die außer von den Depotfunden vo n Gajina petina und Osredak (Beil. III, 30. 31) und vom Grabfund von Ostroz.c (Abb. 19, 1) auch von einem Brandgrab der Stufe Picenum I aus Sirolo-Numana bekannt sind 106 (Abb. 13,4). Lanzenspitzen mit facettierten Tüllen wie aus Matijeviti (Beil. 111, 27) und Telanj II kommen außerdem zahlreich in italischen Gräbern seit dem Beginn der Früheisenzeit vor.

- Depotfundstufe VI Ehema li ges Jugoslawi en : 1) Koste/: ß. KlUnig, Zborn ik Kraj iskih l'v tu z. 1, 1962,

Slfi. 2) Krehin Gradctc: M. Much, M it t. K. K. CentralComl11. I-fist. Denkma le 14, 1888, 7ff.; F. Fi:tb, \i;;riss. Mitt. Bosnien LI . Herzegowin:l 6, 18 99, 141, Abb. 8-9; B. (:ovic, ebnei i Grada Kulturnu l stor. Istoc ne Bosne 6, 1965, 57ff.; Taf. 3, 14. 16.23.33; ders ., Glasn ik Zemaljskog lvlu z . Sarajevo 26, 1971, 30 I ff.; Tai. 5, I. 2. 3) Ometala : B. Lavic, G lasnik Zemaljskog Muz. Sarajevo 29, 1974, 28 1 H.; 284, Abb. 7-8; 285, Abb. 9-10; 287, AbI,. 1 1. 4) PrimoStcn: U n ve röffentlicht, Mllzej gr::tda Sibenika.

5) Srnoljana (vielleicht DFS VI) : V. Cu rcic, Glasnik ZClluljskog Muz. Bos!1;:; i Hercegovin;l 14, 1902, 239 f. 6) Ve!iki Mo:tlmj: C. Truhelka, Glasnik Zcmaljskog rv1uz. BOSll
Kär nten und Steie r mark: 1) Forst im \i?eißenbachtal (zweifelhafter Depotfund): Fundber. Österreich J, 1948, 139; Mayer, Beile TaL 58,797; 73, 1007; i'zfh ovs k)', Messer Taf. 22, 242. 2) KuLm bei Weiz : \'1/. Modrijan, Bärnbach Heiliger Berg.

102 Siehe Kap. 2a-b. 103 z.ß . Otok be i Vitina un d Nin, Grab 7. 104 z.B. Drvar, Gradac bei Sokolac, Brczijc Hg !. V, G rab 1, Taline Hgl. XIX, Grab 1, 3 und 6 und OstroZac. 105 B. Covic, Glasn ik Zemaljs kog Muz . Sarajevo 12, 1957,

Schi ld von Steier, Kl eine Schriften 17 (1976) 42, Abb.28. J) Schänberg : VI/. Schmiel , Gennania 24, 1940, 195 ff.; Mayer, Beile Ta!. 126; 127, A.

25J, Abb. 13. - Rährenfännige Anhänger sind auch am

jüngeren Gräbern belegt, siehe [..,,1 . GUStin, Apulurnl5, 1977, 163 ff. 10(, Siehe Anrn . 42 .

357

1 4) Treffelsdorf: Müller-Karp e, Beiträge Tal. 144, B;

5) Wildo n : Müller-Karre, Beiträge Tal. 144, A; St.

Mayer, Beile Tal. 62, 843; Rfhovsky, Nadeln Tal. 68, 1884.

Gabrovec, Arh. Vestnik 23,1974,33811.; Tal. 12, 6; Rfhovsky, Messer Tal. 42, A.

In den wichtigen Funden von Krehin Gradac, Ometala, Veliki Mosunj und VihoviCi sind die großen reichverzierten Gürteltutuli (Beil. III, 62) und die kleinen Tüllenbeile mit V-förmigen Rippen (Beil. III, 64.65) besonders typisch. Ansonsten sind aus diesen D epotfunden mehrteilige Brillenfibeln mit Bronze blechscheiben (B eil. I1I, 50), Phaleren mit langem Mitteldorn (Beil. III, 58), r echtecki ge "Anhänger« (Beil. IIl, 55) und eine aufwendig bearb eitete Bronzescheide (Beil. III, 49) anzuführen. Wie bei der vora ngegangenen Stufe lassen die angeführten Bronzeobj ekte auch eine Parallelisierung von DFS VI mit der Gräberchronologie zu. Eine mehrteilige Brillenfibel aus Bronzeblech ist im Grab 194 von Brezec mit einer Sanguisugafibel vergesellschaftet, die in d ie italische Früheisenz eit II datiert 107 Das entsprechende Exemplar aus Krehin Gradac (Beil. III, 50) kann mit den m ehrteiligen Brillenfibeln adriatischer Art - mit einer Trägerkonstruktion in Form einer bandförmigen Vio linbogenfibel - in Ve rbindung ge bracht werden, die in Glas inac zur Stufe lB (vgl. Abb. 20, 7) bzw. in Picenum und Dalmatien zur Früheisenzeit II gerechnet w erd en (vgl. Abb. 14,2; 18, 19). Die groß en Gürteltutuli von Krehin Gradac, O me tala und Veliki Mosu nj sind ebenfalls aus Gräbern der Stufe Glas inac lB bekann t, wie Gornja Tuzla 108, TeSanj, G rab 3 109 und Petkovo Brdo, Grab 1 lID Die Phaleren aus Krehin G radac mit lange m Mitteldorn zeigen Ve rwandtsc haft zu Knöpfen der dalmatinischen Früheisenzeit II (vgl. Beil. UI, 58 mit Ab b. 18, 12) und zu einem wohl gleichzeitigen Beispiel aus dem Grabhügel von Ozalj II I O bwo hl Kurzsc hwerter wie aus Veliki Mosu nj offenbar bereits zu r Zeit von DFS V hergestell t w urd en (vgl. Be il. I1I, 26 ~ G riffzungensc hw erter vom Typ Kostel bzw. Td anj), läßt die Scheide d es Veliki -Mos unj Stückes an einer D atie ru ng in G räbers tufe Glas inac lB bzw. D FS VI nicht zw eifeln. Die betreffe nden Ortbä nder gel ten als charakteristisc h fü r erstere Stufe (v gl. Abb. 20, 21) ; dassel be gilt für d ie Verzieru ng aus gegenständ ige n sc hraffiert en D reiec ken 112 , Am südlichen Al penrand gibt es eine wei tere kleine Gruppe von Depotfunden der Stu fe VI in Kä rn ten (Forst im Weißenbachtal, Treffels dorf) und der Steiermark (K ulm bei Weiz, Schän berg, Wildon) . D ie Lappenbe ile vom Typ H allstatt (Beil. UI, 56. 57. 59. 60), die Me hrk nop fnadel ohne Faltenwehr (Beil. III, 54) und d ie ita lischen Fibeln (Beil. III, 51 ~5 3) weise n eindeutig auf Verbind u ngen m it DFS VI im Karp~ltcnbt:cken bz'l:v. Frü heisenze it II in Italien hil1 l13 , D ie genannten Depotfunde könnte man als eitle Gru ppe zusammen mit einigen Beispielen aus Südtirol 1 H sehen, die gemeinsam eine anhaltende Deponier lln gst~itig k eit während des 8. und 7. Jah rhunderts v. C hr. belegen.

L. Ruaro Loser i (Hrsg.), La N ecropoli di Breiec. Monografie di Preisto ria degli »Atti dei C ivici Musei cli Storia cd Arte« (1977), TaL 18, T19 4. lOS B. (:ov i':, G b sn ik Zenuljskog Muzeja u Sarajcvu 12 , 1957, 241 H.; 252 fL; TaL I. - Fü r sen k recht durchbo hrte

14, 1959, 53ff.; Taf. 1,2; 7, 3), Ilijak, H g!. IV, Grab [und

107

Hg!. 111

Pferdchen , siehe Anlll . 176.

C. Tru hclka, Wiss ensc haftl ich e Mitteilungen aus Bosnien

109

und Hercegovi n a 11, 1909, 60ff.; 64, A bb . [8- 19; 67, A bb .

112

28 .

110 ß. Covie, Glasnik Zcnd jskog M uz . Sarajev o 21 -22, 1966- 67, I b[ H.; Taf. I, [-3. - Ei nc ähn liche Verzierung befinde t sich auf vielen Obje kten der Stufe Glasinac TB, 2.B . Tdanj, Grab 1 (c. Truhelka, \'{Tiss . M itt. Bosnicn u. Herzego,vi na [ I, [909, 60ff.; 61 , Abb . 9; 62, Abb . 10; 63, Ab b. 15; 67, Abb. 26 -27; 71, Abb . 30), P cckovo Brdo, Grab 4 (B . Covic, G lasnik Zemaljskog Muz. Sarajevo 2122, 1966 -67, 16 1 ff.; Taf. I, 7), Borak Brdo, Hg!. II , Grab I (M. Kosorie, Glasnik Zemaljskog Muz. Sarajevo 44, 1989, 129ff.; '·C1f. 4, 2) , Podilja k, Hg!. A, G rab 3 und Hg!. 5, Grab 5a (B. Covic, Gbsn ik Zemaljskog Muz. Sarajevo

358

ur,

Grab 3 (Benac u. Cüvie, Glasimc ll, Taf. 6, 12;

14,13) usw.

113

114

D. Balen-Letunie, Vjcs ni k A rh. Muz . Zag reh 14,1981, 11 ff.; Taf. 4, 8. - Vermu tl ich mit eine r zweischlei figcl1 Bo ge nfibel vom Typ 6a nach Gabrovec vergesellschaftet. Zur Cbro nologie siehe TCrZa n, Styria 98. Vgl. A n m . 110. - Fü r eine ähn li ch e Scheidenmündung sieh e vor allem das Stück aus Veio, Quauro Fo tl taniJi Grab AA l : V. Bianco Peroni in : H . Mü ller- Karpe (H rsg.), Beiträge zu italie nischen u nd griechische n Bron zcfunden. Prähist. Bronzcfu ncl e XXII (1974) Taf. 7, 390A. Ähn liche Fibeln sin d aus de n Stufen Bo logna II B und Este IIC bzw. vom Beginn der Stufen Bo logna III und Este IU bekannt . Das Trdfelsdorfer Lappenbei j mit Ösc der Variante Frög (Beil. IU, 59) ist auch in Gräbern de r Stufe Ha C anzutreffen . Siehe beispielsweise Calliano : P. Ors i, 11 riposti gl io d i Calliano (1898) . - Müller-Karp e, Vo ll g )"i ff~ch w e rt cr Taf.

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b) DAS KARPATENBECKEN

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Zwei wichtige Merkmale kennzeichnen Untersuchungen der karpatenländischen Chronologie der jüngeren Urnenfelderzeit und beginnenden Eisenzeit. Erstens fehlen Gräber mit reichen Bronzebeigaben weitgehend; für chronologische Zwecke sind wir also fas t ausschließlich auf die Depotfunde angewiesen, für die eine eigene, unabhängige Relativchronologie entwickelt werden muß. Erst in DFS VI treten wieder reiche G räber auf, die werrvolle chronologische Bezüge ermöglichen. Zweitens erfährt das Karpatenbecken während des uns interessierenden Zeitraums tiefgreifende kultu relle Änderungen. D ie dadurch in vielen Gebieten erzeugte D iskontinuität in der Deponierung von Bronzefunden erschwert das Erstellen einer relativen Chronologie.

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- Depotfundstufe I V D epotfunde der Stufe Rohod-Szentes

115

bzw. H ajdüböszörmeny 11 6 bzw. Somotor-Lücky 117 bzw. Moi-

grad-T auteu 11 8 sind in weiten Teilen des Karpatenbeckens ve rtreten und bilden einen homogenen De-

potfundhorizont. D ie meisten Depotfunde stammen aus Siebenbürgen, Nordostungarn und der Slowakei. Serbien ist während DFS IV auffallend arm an Depotfunden; mögliche Ausnahmen bilde n die Funde aus Alun, Brza Palanka und Progar, die aber teilweise vielleicht noch in der vo rangehenden Stufe in die Erde gelangten 11'. Südlich de r Karpaten ko mmen D epotfunde vo n DFS IV ebenfa lls kaum vo r; lediglich aus de r Dobrudscha kenne n wir das charakteristische Ensemble von 51mb' ta No uä I. Slowa kei: 1) Banka (wah rsc h <: in li ch D FS IV): Novotni, Bronzeho rtfu nde 88 f.; TaL 49; d ies., N:tdcln TaL 65, A. 2) Braüsl{fv a: Dies ., Bronzehortfu nd e 9 1; d ies., Beile Taf. 18,33 1. 333; 26, 448; 36, 648-650; 37, 651. 65 3; 38, 690; 43, 806. - Sieh e auc h die Armringe aus mö g li che n Dcpotfulldcn \'on ßrati slav:1: M. N o\'ot ni ll. B. N ovo tH }" Zbornik R:\d ova N:lrod . M u z . (Beogcad) 14, 1992, 227 ff.; 230, Abb. 1-4; N . Niklasso n, Sude" 8, 1932, 36; 37, Abb. 5. 3) Brezno nad HroTlom: No\'oma, Bronze ho rtfu nd e 91; Taf. 48. 4) D etv": Di es., Bei le Ta f. 3 1, 556; 34, 599. 60 1. 604. 605:35,620; 36, 63 5; 44, 815. S) Da/n.i Ha rnr< (wa lH'S cheinl ich DFS IV): Ebd. Taf. 32, 572; 4 1, 733. 6) Domarziitt: J. H :lmpel, A rch. Ert. 22, 1902, 422, A bb .; Novotna, Bro nzehortfund e 93; Taf. 50.

6 1, 6- 11. - F. M:lrzatico, I materiali preroman i della Valle deli' Acligc nel Cas tello clcl Buonconsigli o Ir (1997) 227ff.; Taf. 19- 24. - Kaltern (Caldaro ): G. von Mc rhart, Hallstatt und [t:llicn ( 1969) 22 7ff.; Taf. 19-24. - Marzati co (a. a. 0.) 441 H. - Talatsch Cfalaccio): R. Lunz, Ur- und Frühgeschic hte Südtiro ls (1973) 40; Taf. 2 1-23. - Caraneini, Beile Nr. 3585, 36 J6, 3618, 3620, 3621, 3646, 3672,

4384,4452. 115 116

vo n Brunn, I-I o rtfunde 28 ff. Mozsolics, ßronzcfunde 83 f.

7) Hailfn: V. Bu clinsk}'- Kri ck:l, 1I1: 60 Rokov Snriss kch o Mu zea v Bard cjove ( 1967) 82fL 129ff., Taf. 2-4; Novotna, Bro nzc hon fund e 95 f. 8) H orne Ttirovce (w:l hrsc hein li ch DFS IV): J. Halllpel, Tro u\"ailles clc \' Agc du Bronze en H o ngr ic ( 1886) 73; Taf. 14, 6; }(1, J; Novot n a, 13ronze ho rt -

fund e 97. 9) Lu(ky: J. P etrikovich, Sbo rnfk Muz. S!ovenskej Spolocnosti 15, 1910, JI, Abb .; A. Mozsolics. Acta Arc h. Aeacl . Seie n. H u ngarieae 5, 1955 , .J4 , A b b. 9; Novo ma, Bronzehortfunde 103 f. 10) M adai'ka : Ebd. 104; d ies., Bro nzegeWle 26i., r. 25; Taf. 3, 25 . 11) Nitrtt I (wahrsc heinlic h DFS IV): Di es ., ßro nzcho rtfu nde 107L ; d ies., Beil e Taf. 17, 32 5; 34, 607. 12) Olroi'ok (D FS IVIV): Dies ., Sbo mi k Fi!. Pak. Uni\'. Musaica 19, 1968, 37ff.; TaL 2 5-26; di es .,

117

Novo tna, Bronzcho nfund e 15. Rusu, D acia 7,196 3, l 77ff. - M. Pc t rescu -D imb ovi~a, Arh. Moldovei 1, 1961, 107. - Ders., Depo zitele 166. Ders., Sichel n 95 . A lull (DFS III oder IV): Praistorijske ostave Taf. 80. - D. Srejovit, Starinar 11, 1960, 47ff. - ß rza P:lbn ka (ein 'reil der Fund e gehärt vielleicht zu DFS IV): Praisto rijskc ostave Ta f. 83-84. - D. Srcjovic, Starina r 11, 1960, 58H. Pro gar (D FS III oder IV): Praisto rijske ost:l\'e T:lf. 72. N. "fasie, Rad Vojvodanskih Mu z. 14, 1965,251 H.

118 M .

119

359

I Bronzehortfunde 109f. 13) PreSov, Umgebung (wahrsch einlich DFS IV): V. Budins ky-Kricka, Stud. Zvesti A rch. Ustavu 11 , 1963, 23ff. ; 26, Abb. 4, 1-3; Novotn a, Bron zeh ortfunde 113. 14) Rimavska Sobota lII: J. Pau lfk, Slovenska A rch. 7,

1959,333, A bb. 5; N ovotna, Bronzehortfunde 115; Taf. 42,1 -5 . 15) Samotor I : Ebd. 118 f. ; Taf. 43-45; 46, 9- 14. 16) Vinii'ky II: D ies., Sbornfk Fil. Fak. Univ. Musaica 16, 1965, 17 ff.; dies ., Bronzeh ortfu nde 122 f.; Taf.

5!.

Ungarn: 1) Arokt6: Kemencze i, Spätbronzezeit Taf. 190, a. 2) Balaton/enyves: A. Mozsolics, Somogyi Muz. Közl. 2, 1975, 5ff.; 16, Taf. 8. 3) Balmazujvaros: Kemenczei, Spätb ronzezeit TaL 190, b; de rs., Endbronzezeitliche H ortfundstufen 57, Nr. 8; 62, Abb. 10. 4) Bekes-Nagykert: Kemenczei, Notes 256, Abb. 3,

A. 5) Bükkaranyos I : Kemenczei, Spätbronzezeit Taf. 120-121; ders., Schwerter I , Taf. 45, 397. 6) Celldömölk-Sdghegy 1I (DFS IVIV): A. Mozsolies, Savaria 7-8, 1973-74, 8 1ff.; 85, Abb. 5, 1-6; Taf. 2-1 0. 7) Devavanya I: Magya ro rszag Regeszeci Topogra.fiaja 6 ( 1982) Taf. 36. 8) Devavanya [[: Ebd. Taf. 64-65. 9) Egyek-Kcndertag: Kemc llczei, Spiitbronzezeic TaL 193; ders. , Endbronzezeirliche F-Iortfundsmfen 57,

Nr. 9; b3f., Abb. 11 -13. 10) Ersckv.ulkert : A. 1\ lozsolics, Invel1taria Arch., UIS (1967).

11) FöLddctik: Kcmcnczci, Endbrünzezeitliche Hortfundstufcll 57, NI'. 10; 64, Abb . 14, ~,; Patay, Bron zcg,J:ifk J2, Nr. 37. 12) Haj,hiböszörminy : A. Mozsolics, Pr:ihisr. Zeitsehr. 59, 1984, 81 H. 13) Hajdlis(.imson 1: L. Zoltai, i\hi z. C.:i Könyvd.ri Ert. J, 1909, 131ff.; P;ltay, Bronzcgcfäße 22, Nr. 9-11; Tof. 6, 9; 7, 10; 8,11; 39, 84; 42,100.101. 14) I-Iajd!is(.imson-Farkas lapos: tvL 1. Nepper u . 52. M. lvbthe, Dcbreccni Deri-Muz. Evk. 1985, 44 f.; 48, Abb . 9; -l9 , Abb. 10; Kemenczei, Endbrünzezeitliehe Hortfundstufen 57ff., Nr. 12; 66, Abb. 17. 15) J-! ajdrfS%Ov/it : Kemcncz('j, Spiitbronzcze it Tlf. 196,

b. 16) lobahazet: Ki lian-Dirlmeier, Gürtelhaken, Gürte]bleche und Blechgürtel Taf. 62, B; Kemenczei, Endbronzeze itliche Hortfundstufen 55, Nr. 4; 56, Abb. 4; 58, Abb. 5. 17) Kdntoljanosi: Kemcnczc i, Spätbronzezeit TaL 214, c. 18) Kareag: Ebd. Tof. 197- 198. 19) KendCl'cs: Ebd . Taf. 199 . 20) Mdriap6cs: A. Josa ll. T. Kcmcnczci, Evk. Nyircgyhaza 6-7, 1963 -64, Taf. 64, 2. 3; Patay, Bronzegcfäße 23, Nr. 17. 18; Taf. 12, 17; 13 , 18.

360

21) Merk -Kertalja : Kemenczei, Spätbronzezeit TaL 200, a; ders., Endbronzezeitliche H o rtfundstufen 59, Nr. 13; 66, Abb. 18; 67, Abb. 19. 22) Mezökövesd I: Ders., Spätbeo nzezeit Taf. 122. 23) M ezökövesd 1I: P. Patay, Acta Arch. Acad. Seien. H ungaricae 21, 1969, 167ff. 24) Nadudvar I!: M. Sz. Mathe, Acta Are h. Acad. Seien. Hungaricae 24, 1972, 399ff. 25) Nagyecsed (Ecsedi ldp): Kemencze i, Spätbronzezeit Taf. 214, b. 26) Nagykall6 I: A. Josa u. T. Kemenczei, Evk. Nyfregyhaza 6-7, 1963-64, Tal. 38. 27) Nagyrdbe: Kemenczei, Endbronzezeitliche Hortfundstufen 59, Ne. 14; 67f., Abb. 20-22. 28) Nyiregyhdza rv: Ders., Spätbronzezeit Taf. 215, b. 29) Ny"·tura ll: Ebd. Tal. 219, a. 30) Paan [Ir Ebd . Taf. 201 -202. 3 1) Pttp Il: Pata y, Bronzegefiiße 60 f., N r. 95; Taf. 41, 95. 32) PoLgeir [ol)'lis: A . Mozsolics, Inventaria Arch., U [6 (i 967). 33) Rohud !l!: Kemcn cz ci, Spätbronzezeit 'bE. 2! 7, b; 218. 34) Rohod I V: Ebd . Taf. 216; 217, a. 35) Romdnd: P Nemeth u . L Torma, Veszprem J\ilegyei Muz. Közl. 4, 1965, 59ff. 36) Sarbogdrd-Seirszenlmikl6s: Kemenczci, Endbronzezeitliehe Hortfundstufen 55, Nr. 6; 60, Abb. 7-8; 62, Abb. 9. 37) Sarkad [I! (wahrscheinlich DFS IV): Dm., Spärbronzezeit TaL 207, bI-3. 38) SatoralJ'luJhely: Ebd. I H3, Abb. 27; Tof. 203, a. 39) Szarvas: Ebd. TaL 203, b; ders., Endbronzezeitliehe I-Iortfundstufen 59, Nr. 15; 69, Abb. 23-24. 40) Szentes I: Ders., Spätbron zez eit Taf. 204-205 ; dcrs ., Endb ronzezeitliche I-Iortfundsrufen 59-6 1, Nr. 16; 70-72, Abb. 25-30. 4 I) Szentes- Dondtvar (DFS IV IV): Ders., Spätbronzezeit TaL 207, cl; ders., Endbronzezeitl iehe Hortfundstufen 61 , Nr. 17; 64, Abb. 14, b. 42) Szentes-Nagyhegy [!l: G . Csallany, Folio Areh. 1-2, 1939, 58ff.; Kemenczei, Deutung 454ff., Abb . 2-5 . 43) Sziksz6: Kcmcnczei, Spätb ronzezeit TaL 117, a. 44) Takt"kenez: Ebd. Taf. 219, b. 45) 7erpes: Dcrs. , Agria 25-26, 19H9-90, 53ff., Abb. 13.

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46 ) Tiszaesz ldr I: Ders., Spätbronzezeit Taf. 220, a. 47 ) Tuzae,zldr II: Ebd. Taf. 220, b. 48) Tiszakardd I : A. Mozsolics, Arch. Ert. 96, 1969, 63, Ab b. 1. 49 ) Tiszakardd II: Ebd. 64, Abb, 2; 65, Ab b. 3. 50 ) Tiszaszentimre: Kemenczei, Spätbronzezeit 188 , Abb. 30; Tal. 210- 11. 5 1) Tiszavasvari I: Ebd. Taf. 213 , a.

52 ) Velern II: A. Mozsolics, Duminruli Szemle Könyvei 181, 1941 , 25 7ff. ; Kemenczei, D eutung 458; 459fl.; Abb. 6-8. 53) Wsztif (wahrscheinlich DFS IV): Magyarorszag Regeszeti Topografiaja 6 (1982) Tal. 37; 38, 1. 2.

4. 54 ) Zabar: J. Paulfk, Stud. Zvesti Arch. Ustavu 15, 1965, 84; Taf. 19; Kemenczei, Spätbronzezeit 152.

Rum äni e n:

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1) A rad ll: Pe trescu- Dlmb ovi ~a. Sicheln 139, -Nr. 210; Tal. 223; 224; 225, A. 2) Bädeni: Ders., Depozitele 126; Tal. 299, 11-15; 300, 1-2. 3) Belin: Ders., Sicheln 140, N r. 2 13; Tal. 226, B. 4) Brädu{: Ebd. 140, N r. 215; Tal. 227, A. 5) Cetea: Ebd. 140, N r. 216; Tal. 227, B; 228, A. 6) C iceu-Corabia : G. Ma rinescu, Acta Mus. Poro lisse nsis 3, 1979, 5JfI. 7) Ci{cäu (Ü bergang D FS IVIV): Soroceanu , Fund um stände 36, Abb . 10 .

8) Clttj-Napoca 1I: Pecresc u-Dlmbovita, Sicheln 141 , Nr. 217; Tal. 228, B. 9) C obor: Ebe!. 141 , Nr. 218; Tal. 228, C. 10) Ca rl/ cFi: EGd. 141 f., N r. 219; Taf. 229; 230; 231, A. 11) Pize/" Che r/ii I : Ebd . 142, N r. 220; T,f. 23 1, ß . 12) Girb'lll: Sorocea nu, Bro nzefund e 197 H. l J} Girip / Roman : Pe trescu-Dlm bov ita, Sichel ll 15 [, N I'. 272; Tal. 266, A. 14 ) C lor/: Ebd . 149, Nr. 258; Taf. 258, C. 15) Gl//mi{" I: Ebd . 149, Nr. 259; Tal. 259, A. 16) /-I(lillg: Ebd. 1~9. Nr. 260; T.lf. 259 , B. 17) Hid" ( Ü be r~arl ~ DFS [VIV): Ebd. 149, NI'. 26 1;

Tal. 259, C; 260, A. 18) Id r" Il "nd 111: Ebd . 142, Nr. 222; 151, NI'. 273; Tal. 23 2, A 1-6; 267, A 1-2. 19) J ibe r" Ebe!. 142, N r. 223 ; Tal. 232 , ß . 20) Liborajdea: M. Guma u. L Dra gomir, ßa n3tica 8, 198 5, 197ff. ; Guma, C i vi l iz;1~ i a Pri mci Epoc i a Fierul ui Taf. JO, 1-5. 2'! ) Moig l'ad [; Petrescu- Dlm bovip, Sicheln 143, Nr. 226; Taf. 23 4; 23 5; 236, A. 22) NO Il S,lsesc: Ebd . 143, N r. 227; Taf. 236, B.

23) PiiCOI{: Ders., D epozitele 132; Tal. 314, 4-5, 24 ) PUie/ti: D ers., Sicheln 143, N r. 229; Tal. 237, C.

25) Porurnbenii M ari: E bd. 143, N r. 230; Tal. 237, D . 26) Säcuieni: Ebd. 144, N r. 232; Tal. 238, B. 27) Säu. rd (Pusz ta-bodoly6): J. Ha mpeI, Arch. Ert. 1894, 194, Ab b.; ders. , A Bro nzkor Emlekei Magyarhonban 3, 1896, Taf. 204; Petrescu-Dimbovip, Sicheln 144, N r. 233 ; Tal. 238, C; 239; 240. 28) Sarvazel: N. Iercop n u. L N emeti, T hraco- D ac ica 12, 1991 , 5711. - T. Bader in: T. Kovacs, Stud ien z ur Metall industrie im Karparenb ecken un d den benachb arte n Regionen. Fests ehr. A . Mozsolics (1996) 268 f. ; 291, A bb. 9.

29) Sibiu :

P e tresc u - Dl m b ov i ~a, Siche ln 14 4, N r. 23 4;

Tal. 241 , A . 30) $ieu II: D ers ., D epozitele 13 5; Ta l. 323. 3 1) Sig : Ebd . 134; Tal. 318, 9- 14; 3 19; 320; 321 ,1-8; 1'. So roc eanu u .

E. Lak 6,

Acta Mu s. Poro lissens is S,

198 1, 145 fi. 32 ) Simbdta Noua I: Pc tres cu-Dllllbov ita, Sichel n 147f., N r. 248; Ta l. 252, B; 253; 254, A . 33) Sim:r,'fielli I : Ebd . l oH , N r. 235: TaL 2~1, ß. 34) !jOMI' Ebd. 144 1., Nr. 237; T" L 243, B. 35) $pälnaca I: Ebd. 145, N r. 238; Tal. 244-246; 247, A . 36) Suatu : Ebd. 144, Nr. 236; Tal. 242; 243 , A. 37) Tauteu : Ebd. 145f., N e. 239; Tal. 247, B; 248, A. 38) Telna: Ebd . 146, Nr. 240; Tal. 24 8, B; 249, A. 39 ) Visuia: Dm., D epozitele 13 8; Tal. 333-3 35; $. Danil a, Scudo ~ i C erc. 1sto r. Veche 27, 1976, 6! H. 40) Zagon I: Petrescu - D i'mb ov ip, Sicheln 146t., Nr. 243; Tal. 249, D; 250, A. 41 ) Zagon 11 (Üb erg"ng D FS [VIV ): Ebel . 14 7, NI'. 244; Tal. 250, B; 251, A.

B ed eute nde Ty p en aus d ieser Stufe sind Sc hal en k naufsc hw ert er (Beil. IV, 1), I-I aj d u böször m cny-Eim er ( Be il. IV, 26), G lo cke n helme m it K u gel !
ser mit geschw ungenem Rü cken (Beil. IV, 27), schwere, offene Armringe mit Fransenverz ierung (Beil.

120 Vgl. den Depolfund mi t zwei Krcuzattaschcnbcckcn au s Kl1C:lva, Karpato llkrai nc: Bcrnj akov ic, Bronzeze itliche

H o n fund e 356, N r. 39; Taf. 6, 1-2.

361

IV; 18. 19.24.25), Spiralarmbänder mit tordierten Enden (Beil. IV; 8), Lanzenspitzen vom Typ München-Widenmayerstraße (Beil. IV; 2), Nadeln mit zwiebelförmigem Kopf (Beil. IV; 6), geflügelte Lanzenschuhe (Beil. IV; 3) und eine dreigliedrige profilierte Röhre von einem Wagenkasten (Beil. IV; 21). Endständige Lappenbeile vom Typ Bad Goisen (Beil. IV; 9. 10) treten häufig, oberständige Lappenbeile von westeuropäischer Art (Beil. IV; 11 ) und Lappenbeile mit getrepptem Umriß 121 (Beil. IV; 12) vereinzelt in den D epotfunden auf. Die TüUenbeile verfügen oft über einen Kragen aus mehreren waagerechten Rippen unterhalb der Mündungswülste (z.B . Beil. IV; 14-17); darunter tragen sie beispielsweise T-förmige, Y-förmige oder halbkreisförmige Rippen (B eil. IV, 16. 17. 23). Entgegen der Meinung von A. Mozsolics 122 und T. Kemenczei l2J sieht der Autor keinen Grund, den w ichtigen Fund von Romand später als in Stufe Hajduböszörmeny bzw. DFS IV zu datieren. Die Messer mi t geschw ungenem Rü cken, die Armringe mit Fransenverzierung, die N adeln, die Lappenbeile vom Typ Bad G oisen und die TüUenbeile sind aUe Typen von DFS IV. Einige andere Depotfunde können jedoch sehr wohl einer jüngeren Phase zugerechnet werden. C elldömölk-Säghegy Depotfund II erweist sich als ein beso nders wichtiges Beispiel. Die aufgelöste Fransenzier der Armringe ist typologisch gesehen eine Vorfo rm der Strichbündelverzierung vo n DFS v. Aufgelöste Fransen treten zwar schon in Depotfunden der Stufe IV (Ha BI ) auf 124, die Verzierun gsart von Celldömölk-Saghegy ist jedoch vor allem fü r den Übergang von DFS IV zu V (H a B2) typisch 12'. A rmrin ge mit aufgelöster Fransenzier find en sich nämlich mehrmals mit Nadeln mit großem Vasenkopf vergesellschaftet 126, Darüber hinaus treten sie bezeichnenderweise mit weiterentw ickelten Tüllenbeilen mit mehreren parallelen, zur Tülle hin ausbiegenden Rippen auf 127 (Abb. 31, 10- 16). Im westlichen Transdanub ien und im nordöstlichen AIpenvorland scheint diese Entwicklun g deutlich genug, um einen Ü berga ngs hori zont IV/ V herauszulösen, de r offens ichtlich mit Stufe Ha B2 der G rabfunde gleichzusetzen ist.

121 A us der K:lrpatoukra ine siehe L.B. Zmeje\"ka II1 : EbJ. Taf. 4, S; dazu 1I.:I. Taf. 2, 4; S. I. 12.2 A. i""loz:;o lics, Sa\'a ri a 7-8 ,1973 -74,94. 1":.1 Kc me ncze i, Endb ro nzeze itliche Hortfundstufen. Ders., Deutung. IN z.B . S.I.IIICldc lI: F. lvioosk:itner, An.:h . Ko rrbl. 12 , 1982, . Ud. Abb . 6, 31.. I~~ Sidlc bClspicls\\"cist: d ie Arlllring~ ,\ll S ,lelll slowakischen Depot fund von Otrocok : M. NO"OUl:l, Sbornik Fil. Fak. Un iv. lvlu sa ica 19, 1963, 37ff.; TJf.15, ·1-.5 .9; 26, 1. 2.4.5. 12(, Szcll tes- Donhdr: Kem enczci, Spätb ro llzez eit TaL 207, d. - Ders ., Endbro nzaei diche Hortfullds tufen 64. Abb . 14, G. - Som lohegy : K . Darnay, Sümegh es vid ekenek öskora (1899) 60, Taf. 22; 61, TaL 23; nach Patek, Transda nubien 37, Anm. 108 gehört d ie auf Da rnay TaL 23, 2 abgeb ild ete Nadel nicht zu den übrigen G rabfu ll dclI. 127 Siehe 7.. 13 . d ie Depo tfun de von S:ighcgy II, H er rcnbau lll ga rten . Michelstctten, Z.irO\·ice I. - Die genannten funde '''on Sighl'gy 11, Szentes-D on;\(v,ü, Som16hcgy lind Mi-

chclstetten bein halten zahl reiche klei ne Bronzeri nge, Perlen und ß ronzesp iralen (Saghegy Il : 243 kleine Bronzeringe, 76 1 Marmorperlen; Szentes- Donatyar : 200 kleine Bronzeringe; Soml6hegy: 72 kl eine Bro nzeringe, 285 bronzene Ösenknöpfe, 58 6 Kalkste inperle n; M iche lster(eil: 92 kleine Bron zeringe, 11 4 Knochc npcrlcn), die auf reiche Trachtenscmblcs hinweisen (s iehe auch Sagheg~" tU : ]JO kleine ßroll7. eringe; Saghegy IV: 473 kleine Bronze ringe; Saghegy V: 117 kleine Bron zeringe, 580 Nbrmo rperlen, zahlreiche b ronzene Ösen knöpfe) . - Daß solche reichen T rachtenscmbl es nicht erst in H a 8 2 Ju ft reten, zeigen mehrere DFS I V-zeitl iche Depo tfu nde :HlS Bö hmen. Siehe z. 8 . Jenisovice : Kytl icova, Bronzegcfäßc TaL 47. - A . Swc ky, La Boheme al'Age du Bronze (1928) Taf. 47. ~ Kam)'k: Kydicova, Bronzegefäße Taf. 51. Böhm, Z5 kbd y' 12 1, Abb. 55. - Libkov ice : J. Hralova in: V:uia Archaeologica 2 (K pocte 80. naroze nin akadclllika Jana Fi lip a) . Praehistorica 8 (1981) IllJ H. ; Taf. 13. Z,i.lllzl: Kytlicova, Bronzegcfäße '1:1 f. 48-50.

Abb. 3 I T lillcn bei le von DFS IV, V und VI aus Mähren, Niede rösterreich, Südwestslowakci un d Transdan ubicn: 1 Kleedorf. 2 Mahrersdorf. - j , 5 Bratisbva. - 4. 7. 8 Romand , - 6 Ros ice, - 9 Velkc Losiny. - 10. 11. 13 C el ld ömö l k~Sag h egy. - 12 Michel stellen. - 14. 15 Zarovice I. - 16 H erre nbaumgarten . - 17. 20. 22 H aslau - Regelsbrun n . - 18 Marcfy. - 19 Alland. - 21 Bos kovice I V. - 23 P o lkov icc. - 24 Großweikersd o rr. - 25 Celldömöl k-Nag)'sag. - 26 Santovka . - l. 2. 16. 17.20.22 nach Mayer, Beile T.. If. 77, [066; 78 , 1070. [080; 79, 1086. 1087; 80,1 109. 11 14. - 3. 5 nach Novotna, Beile Taf. 37, 651. 653. ~ 4. 7. 8 nach R fhovsky, Nadel n in Westll!l ga rn Tar. 32, 7. 14.1 7. - 6. 9. 14. 15.1 8. 21. 23 nach iZihovskyr, Äxte, Beil e, H äm m er lind M eißel Taf. 51, 756; 52, 7(,7; 53, 778. 820; 57, 828A; 58, 842; 61, 878 . ~IO. 11. lJ nach A . Mozsolics, Savaria 7-8, 1973-74, 10 1, Taf. 2, 4.8. 11. - 12 nach H. Adler, Fundber. Österreich 28, 1989, 184f.; Abb . 348. - 19 nach H. Kerch lcr, Arch. Am t riaca 55, 1974, 68, Abb. 6, 3 . - 25 nach T. Kcmcllczei, Fo lia Arc h, 39, 1988, 99, Abb. 4, 13, - D ers" Deutung 468, Abb. 13, 17. ~ 26 nach G. Nevizans ky, A rch. Rozhlcd y 37, 1985, 603, Abb. J, 7. - M = 1:3.

362

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Im Gegensatz dazu ist im östlichen Karpatenbecken eine entsprechende feinchronologische Gliederung der Depotfunde zur Zeit nicht möglich. Das typische Spektrum von Tüllenbeilen von DFS IV läßt sich zwar in der Ostslowakei, Nordostungarn, Siebenbürgen und weiter östlich gut belegen (Abb. 32, 1-8), charakteristische Beiltypen vo n DFS V gibt es jedoch hauptsächlich in Siebenbürgen, in der KarpatoUkraine sowie im ukrainischen Vorkarpatengebiet. Obwohl dort viele DFS V-zeitliche Depotfunde ausschließlich Tüllenbeile beinhalten, die zum Teil schwer anzusprechende Lokalformen darstellen, können DFS IV und V trotzdem deutlich getrennt werden. Während die Tüllenbeile von DFS IV unterhalb des Mündungswu lstes meist einen ausgeprägten Rippenkragen besitzen (Abb. 32, 1-8), kommt dieses Element wä hrend DFS V außer Mode. J etzt wird eine Verzierung aus parallelen, zur Tülle hin ausbiegenden Ripp en sehr beliebt (Abb. 32, 15 -25; vgl. Abb. 31, 17-21); die in d er vo rhergehenden Stufe weit verbreiteten Rippenve rzierunge n aus rechtwinklig ge bogenen (A bb. 32, 1-3; vgl. Abb. 31 , 1), geraden oder geschweiften Dreiecken (A bb. 32, 4-7; vgI: A bb. 31, 2-7) und hängenden Halbkreisen (Ab b. 32, 8; vgl. Abb. 31, 9) verschwinden allmählich. Neu in den D ep otfunden vo n DFS V des östlichen Karpatenbeckens ist außerdem die asy mmetrisch geschw unge ne Form vieler Tüllen beile 128 (z.B. Abb. 32, 15. 18. 19. 21-23). Einige siebenbürgisc he D epotfunde w ie Citdu, Hida und Zagon II 129 beinhalten Tüllenbeile mit p arallelen, zur Tülle hin ausbiege nden Ripp en und ausgeprägten Ripp enkragen, wie wir sie aus der Übergangsphase IVIV im Westen ke nnengelernt haben (vgl. Abb. 32, 9. 11. 12 mit Abb. 31, 10-16). Da in den ge nannten siebenbürgischen D epotfunden ebenfalls Beiltyp en vo rkommen, die sonst für DFS IV hzw. V chara kteris tisch sind. scheint es nicht an gebrac ht, für sie ei ne eigene Phase einzuführen. Sie werden stau dessen an den Übergang von DFS IV zu V eingeordnet, welcher in etwa mit dem Übergangs ho ri zont IV IV im Westen gleichzuse tzen ist. Diese Parallelisierun g bekräftigt ein Vergleich der vier Kurzsc hwerter aus Saghegy II, Hida und CitC:iu (A bb. 33), die sich eind eutig von den Typen von DFS IV unterscheide n und dem Übergangs horizont IVIV (Ha B2) zugerechnet we rd en könn en 130

Die asymmetrischen Beile mit sc hräge r Schneide markic· ren den Beginn von KemenCZl!is 5wfc IVB. Siche Kemene?.!.'i, End brollzczcitliche Honfundstufen 83 (u nvcrstii l1 d l i.;hcrwci.~c füh rt Kemenczci der,mige Beile für Depotfund I1 \'0 11 A r.ld .\Uf). 12'1 Viell eichl .HKh K.11·Clg, Nllrdostll ll h.l1'll, lin d N i e d~i e li s ­ Iu, Ost-C/,di z.icn . - Nied z!elisk.t : T. Sulimirski, Swiawwi t 17, 1936-3 7, 25 5 ff. - K. Zu rowski, Pr:wgl:"!d Arch . 8, 1949, 1(,Sf. - P r .l t :l )', ActJ Arch. c'll"pathiea 11, 1969-70, 17 1 ff. - L. Kr use! ' nrcka in : Die Urnenfeld erkulturen tl- l ittclcuro pas. Sy mp . Liblice 1985 (1987) 379, Abb. 10. Die Tli llcnbeilc \'o n N icd zielisk;t scheincn d cU[l ich jün118

ge r als d ie Exemp lare allS d er \'o llen Stufe IV; "gl. z. B. d ie Beile aus d em b u kow in ischen Depotfu nd de r SLUfe [V von Vo lok: V. N. Voyna rol"sky u. G. I. Smirnol'it. Rossiskaja Arch. 1993. H. 4, 18 4, Abb . IDC De r Depo tfu nd \'o n V:dea Rusului au s dem Mold,\U-Ge biet kö nnte :ihn lic h d:Hi cn w erd en. N eben Lyp is<.: hcn Fo rlTlen d er Stu fe IV (Fib el, T üllenbeil mit l
-, Abb.32 T ii ll cn hcilc von D FS IV, V und VI
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VI

- Depotfundstufe V Mit DFS V tret en D ep o tfund e auf, die sich vor allem durch ihre Tüllenbeile, Bro n z ebecken un d - tassen von d en Funden der vorangehenden Stufe untersch eiden. Zwar sind die Depo tfunde dieser Stufe verh ältnismäßig selten; sie bilden jedo ch eine notwendige Brücke zwischen den reicheren Horizonten IV und VI.

Slowak e i:

1) Liptovskj Mikulds-Ondrasova: Novocna, Bronzeh ortfu nde 103; V. Furmanek, Slovensk5. Arch. 18,

3) Puchov, »Skalka«: Novotna, H alsringe und Diademe Taf. 38, 238; J. Eisner, Slovensko v Prave ku

1970,451f1. 2) Plesany: Novotmi, Bronzehortfunde 1 11 f.; Taf. 52;

(1933) Tal. 38. 5-6; V. Budaviry, Sbornfk Muz. Slovenskej Spolocnosti 24, 1930, 2201.; Abb. gegenüber S. 220.

dies., Sbornfk Fil. Fak. Univ. Musaica 14, 1963, 47ff.; Tal. 7-8; dies., Beile Tal. 52, B.

U n garn: 1) Badacsonytomaj

(Badacsony -bazaltbanya):

B.

Darnay-Dornyai, Arch . Ert. 85, 1958, SOff.; Tal. 20; Kem enczei, Deutung 468, Abb. 13, 1- 16. 2) Celldömölk-Sdghegy I (DFS [VIV): A. Mozso li es, Savari a 7-8, 1973-74,81 ff.; 84, Abb. 4; 85, Abb. 5, 7; Taf. I; Kemenczei, D eutung 464, A bb. 10. 3) Celldömölk-Sdghegy fll (DFS [VIV): A. Mozsolies, S"'aria 7-8. 1973-74.8111.; 88. Abb. 6; Tal. 11; Mü!ler- Karp e, Beiträge Taf. 14 1, A . 4) Celldöll1ölk-Sdghegy 11' (DFS IV IV): A. Mozso li cs. Savaria 7-8, 1973-74, 81 H.; Taf. 12; Ke menczei,

Endb ronzezeitliche Hortfundstufen 53, N r. 2; 54, Abb. 2, a. 5) Celldömölk-Saghegy V (DFS IVIV), A. Mozsolics. Savaria 7-8, 1973- 74, 81 H.; Taf. 13; Kcmenczei, Endbronzezeitliche H ortfundstufen 53 ff., Nr. 2; 54, Abb. 2. b. 6) Tarhos (DFS IV oder V): Kern enczei. No,es 256. Abb. 3, B; 257, Abb. 4, A. 7) »Kom. To/na« (D FS V od er VI): Gallus u. Horv3 th, Peuple pn~sc ythique Taf. 40.

Rum iinie n : 1) Bancu: Pctrescu- Dimb u \'ip, Sicheln [}9f., Nr. 212;

Tal. 225. C; 226. A. 2) Biiij",i; de Jas: Ebd. 148. Nr. 249; Ta l. 254, B. 3) Br"d: Ebd. 140, Ne. 214 ; Tal. 226. C. 4 ) Bun<: EG,1. 148, Nr. 252; Tal. 256, A. 5) Buza : T. Soroceanu u. V. Buda, Daci a 22, 1978 , 9911.; 10 1 I., Abb. 1-4 . 6 ) CJmin: Petre sc u-Dil1lb ov i~a, Sicheln 148, NI". 253; Taf. 254, D ; Kcm cnczei, Elldbronzezcitlichc H o rtfu ndstufcn 61, N r. 19; 74, Abb. 34 (ohne Sichel: Petrescu-Dimbovita, Sicheln TaL 254,

D I0). 7) Cema' (DFS V-V I), Bade r, Fi beln Tal. 55. B.

8) Deblila: P et rcscu -D imb ov i ~;t, Si che ln 148, Nr. 25 5; Tal. 255, C. 9)Jo",,,;, Ebd. 142. Nr. 224; T,I. 232, C; 233, A. 10) Stmbriar A. Zrln yi, Mari sia 9, 1979, 64 1 H.; T;tL 119. 11) Stllgcorgitt de P/idure !: Petrcs cu-Dimb o\'ip, Sicheln 1491.. N r. 264; Tal. 26 1; 262; 263, A. 12) Sintimreu: I. Emödi, C ri sia 8, 1978,525 H. 13) Tirgu /\;{urq: Petrcscu - Dim bovip., Sicheln 150, NI'. 266; Taf. 263, ß; 264, A; Kc menc zci, Notcs 259. Abb. 5; 260, Abb. 6. 14) Tfrgu Secuiesc I: Pctrescu -Dimb ovi p., Sicheln 150, Nr. 26 7; Tal. 264, C; 265, A.

Für DFS V besonders charakteristisc h sind Tüllenbeil e mit meh rere n parallelen, z ur Tü lle hin ausbiege nden R ippen, aber ohne den für DFS IV kennzeichnenden Ri ppenkragen unter halb d er Mündun gsw u lst (Beil. IV, 32. 33). Wie o be n er wähn t, t rete n in Siebenbürgen a m Übergang vo n DFS IV z u V TülIcnbe ile mit asy mmetrisc hem Umriß auf (Beil. IV, 41. 42). Ferner si nd Bronzebecken vom Typ B2a (Beil. I V, 37), Tasse n vo m Ty p Stillfried -Hostomice (Beil. IV, 29) u nd Tassen mit eine r Verzie run g aus von Punktkreisen umgeben en Buckel n (Be il. IV, JO) vertreten. Aus Transdanubien können A r mringe mit

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\) Abb. 33

Vier Sc hwerter

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Dcp otfundc.:J1 von Siebenbürgen und Tr;msdanubicn: 1 Hida. - 2. 4 Cclldölllö lk -Saghcgy 11. -

.> Ci~cau. - I. 3 nach Bader, Schwerter Taf. 27,274. 27 5; 55 , 382. - 2 nac h Kemcllczei , Schwerter I, TaL 41, 370. - 4 nach Kemenczei, Schwerter 11 , Taf. 58, 246. - M = 1:3.

Scrichbünd elverzieru ng (Beil. IV, 35), eine Brillenfibel (B eil. IV, 28), ei n Messer mit gerade m Rü ckcn (Beil. rv, 31 ), Nadel n mit klein em Vasenkopf (Beil. lV, 36) u nd eine unik e Seitenstange (Beil. IV, 38) angeführt w erden.

367

Siebenbürgen besitzt im Vergleich zu anderen Teilen des Karpatenbeckens verhältnismäßig viele Depotfunde aus dieser Zeit. Das Fundensemble von Singeorgiu de Pädure I, das sowohl typische Bronzegefäße als auch eine Reihe von Tüllenbeilen - teilweise mit asymmetrischem Umriß - aufweist, spielt eine besondere Rolle für die Definition von DFS V. Interessanterweise enthält der verwandte Depotfund von Josani ein charakteristisches Tüllenbeil des Nordwestbalkans (Beil. IV, 34), das in Bosnien und Kroatien ebenfalls der DFS V zugewiesen werden muß (Beil. III, 34-36). Tüllenbeile mit engen Vergleichen aus der siebenbürgischen DFS V gibt es in der Slowakei (PleSany), Karpata-Ukraine (OleSnik I 131) und Galizien (Ruda tJ2 , Vorona 1JJ). Die Bronzegefäße aus dem transdanubischen Depotfund von Badacsony sowie aus dem slowakischen Fund von Liptovsky MikuLiS-Ondrasova sind ebenfalls den siebenbürgischen Exemplaren der DFS V zur Seite zu stellen 134 (z.B. Beil. IV, 30); die Armringe, die Brillenfibeln und die N adel mit kleinem Vasenkopf aus Badacsony können darüber hinaus mit DFS V im Nordwestbalkan und mit H a B3 der Gräberchronologie in Verbindung gebracht werden (vgl. Beil. III, 29. 38. 39. 40) . D ie fünf D epotfunde von Saghegy sind sich so ähnlich, daß sich ihre zeitliche Abstufung untereinander verbietet. Sie w erden hier allesamt d em Übergangshori zont IVIV zugerechnet. Trotzd em sei bemerkt, daß

Saghegy II zusammen mit den Depotfunden aus H errenbaumgarten, Michelstetten und Zarovice I hauptsäc hlich über das Ende von DFS IV Auskunft gibt. Saghegy I, III, IV und V enthalten dagegen einerseits Typen der Übergangszeit wie Nadeln mit großem Vasenkopf (Fund I, vielleicht V) und Armri nge mit aufgelöster Fransenzier (Fund III und IV). Andererseits weisen sie N adeln mit kleinem Vasenkopf (Fund I, III, IV und V), Stillfried-Hostomice-Tassen (Fund I), Schaukelringe sowie ein Messer mit geradem Rücken (Fund III) auf, die den Beginn vo n DFS V signalisieren. Im Laufe der Niederlegung der genan nten Fundkomplexe geschah also der Wechsel von DFS IV zu V. Die H äufung vo n Depotfu nde n auf dem Saghegy bedeutet allerdings nicht zwangsläufig eine lange D auer dieses Ü bergangsprozesses. Der 1991 in Moh nec am mittleren Dnj estr entdeckte Depotfund enthält ein asymmetrisches Tüllenbeil, zwei Armringe, zwe i Trense n k nebel vom Typ Cernogorov ka) d rei Phaleren, vier kreuz förmige Ri eme nverteiler (ein mal mit sc hildförmigem Fortsatz) , ei nen einfac hen win kelfö rmigen Riemenkno pf, fünf Bruchs tücke von Bro nzed rahtspirale n und 112 kegelförmige Ösenknöpfe (A b b. 34). D ie meisten Vergleichsstüc ke lassen sich a ll S DFS V beibringe n: vor allem fü r d ie Trensenknebel (z. B. Cernotfn, Kar mine [][ : Abb . 36, 8; Be il. V, 32-34) und das Tüllenbeil (z. B. Tlrgll Mure>, Valea Rus li lui usw.). Phaleren mit \' icr ins Quadrat gesetzten Buckeln sind sowo hl in DFS V bzw. in der späten Urnenfelderze it (z.B. I-hbartice, Beil. VI, 55; sch\veizerisc he Seeuferrandsiedlungen 1.\5; Kirchch rcnlnc h 1j(,) :lls ;lUch in DFS VI vert reten (z.B. l\.1ichalkow 1:'>7). Der einfache 'winkelförmige Riemcnknopf gehört zum Ccrnügorovka-Kreis 138 . Kre u zförmige Riemenverteile r sind jedoch besonders für DFS VI charakteris tisch (vgL Be il. IV, 65); dennoc h is t nic ht ausz usc hließe n, daß di e M osa nec-Stücke alte Vertrete r d es Typs sind. Deshal b wird hier Mosanec D FS V zu ge rec hnet, obwohl anges ich ts der ziemlic h engen Bezieh un gen zu Gege nstän d en aus Komplexe n w ie M ichalk6w eine Zeitstell un g am Ü bergang von DFS V zu V I ebenfa lls vertret ba r scheint. Sollte der sc hild fö rmi ge Fo rtsatz an eincm d er Ric mcnverteiler (Ab b. 34, 3) m it de n ähn lich ve rz ierte n Schei ben von no rd ischen Plattenfi beln der P eri o d e V in Bezieh un g zu bringen sein, w ü rd e d as unsere Fr üh d at ierung vielleicht unterstü tzen 139 .

C. 1. Penjak u. A. D. Sabalin, Sov ets kaja Arch. 1964, H. 2, 193 fr 132 T. Sulimirsk i, Swiatowit 17, 1936-37, 262, A bb . 9 (mit Sti llfried -Hostom ice-Tasse) . 133 I. K. SVcSnikov in: Mat. i Doslidiennja Arch. Pry karpattja 3,1961,53, Abb . 1-5. 134 Vgl. auch ein Bro nzegefäß au s Füzesabony : E. Patek, Agria 25 -26, 1989-90, 6 1ff.; Taf. 16, 2. - Wegcn des dop pelkonischc n Kreuzauaschenbeckens mit getrennten Kreuzattaschen ist de r Fu nd von K unisowce (Ga!izien) ebenfalls in DFS V zu dat ieren. Siehe W. Angeli, Arll1. N atu rhist. Mus . Wien 65, 1962, 307ff. 13 1

368

G. vo n lv[erhart, Hallstatt und Italie n (1969) 234 ff.; Abb . 2,4 -7. 13(, Hennig, Ober- und M ittelfranken TaL 12,3. 137 1. K. Syeini kov, Sovetskaja Arc h. 1968, H. I, 18, Abb . 5, 1. 4. - VgJ. auch d ie Verz.ierung der Bri lle nfibcl von Grogweikersdorf: Beil. V, 38. - Ähnli che Ph alera aus der Fliegenhöhle bei Erdec : J Szombathy, M itt. Präh ist. Komm. Österr. Abd. 2,1 937, 155, Abb . 113. - Entfern tere Vel'w
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9 Abb.34

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11

Auswahl von Bronzefunden aus dem Depotfund von Mosanec, mittlerer Dnjestr. Nach G . L Smirnova u. V. M. Vojnarowskij, Arheologija (Kiev) 1994, H. I, 138, Abb. 2-3. - M = 1:3.

- Deput/undstufe V [ Zahlreiche Depotfunde aus dem Karpatcnbccken können in DFS VI datiert werden. Sie sind vor allem durch Formen VOI11 Balkan und sogenannte thrako-kimrnerische Typen gcpriigt; allS der lokalen Urnenfelderkultur weitere ntwickelte Gegensünde (cnva bronzene Tülknbcile) kommen relativ selten vor. Im Gegensatz zu den älteren Stufen gibt es nun eine Reihe bedeutender Grabfunde mi t reichen .M ctallbeigaben, die viele chronologische Verknüpfungen mit den Depotfunden erlauben. Die große Zahl und Vielfalt der Metallobjekte aus den Depot- und Grabfunden lassen eine Stufe erkennen, die für die Chro nologie des Karpatenbeckens und der benac hbarten Regionen wichtig ist. Bei ein igen Fundkomplexen herrscht allerdings Unsicher heit, ob sie als Depot- oder Grabfunde aufzu fasse n sind 139a - eine Frage, die bei chro nologischen Untersuchungen nur eine untergeordnete Rolle spielt und hier deswegen nicht behandelt w ird.

Slowakei : 1) C,inovce: E. Studenfkov,l, Zbon11k Slovenskeho Nirod. MGz. - Arch. 79, 1985, 57fl.; 59, Abb. 3. 2) Krdsna HOI'ka : J. Hampel, A Bronzkor Eml.ekei Magyarhonban 3 (1896) Taf 183-184; Novotni, Halsringe und Diademe Taf. 79, C; 80.

J) ~Kom. Liptau" : S. Foltiny, J ahrb. RGZM 8, 196 1, Taf. 69 -70. 4) Ocova: J. Paullk, Zbornik Siovenskeho Narod. Mtiz. - Areh. 76, 1982, 19ff.; 20, Abb. I; möglicherweise auch 21, Abb. 2, 1.

Sieh e beispielsweise die !leuen Entdeckungen von SJ.fk;1d: in cincm Raulll von 20x20m wurden eine Grube, Reste VO ll zwei Tongcfäßen, ein Trensenkncbcl, ctliche Riemenknöpfe und Pha lcrcn sowie zwölf bis 15 Bronze-

unzufriedenstel!cnd; allerdings fehlen Hinweise auf eine Bestattung. - Siche A. Gyucha, Bekes Megyei Müz. Közl. 16,19%, 67ff. (für Kenlltllis von diesem Fund bin ich Frau Dr. C. Metzner-Nebelsick sehr dankbar).

!39a

gebEe gefunden. Die Bezeichnung »Depotfund« ist zwar

369

5) Plesivec:

J.

Paulfk, Stud. Zvesti Arch. Üstavu 15,

1965, 62f.; Taf. 8; Novotna, Bronzehortfunde 112.

6) Pocu'Vadlo-Sitno : G. Balasa, Praveke O sidlenie Stredneho Siovenska (1960) 54; 55, Abb.; J. Paulik, Zbornik Slovenskeho Narod. Muz. - Arch. 76, 1982, 19ff.; 21, Abb. 2, 2-4; Novotna, Bronzehort-

funde 116j Novotna, Beile Taf. 18, 335. 336; dies., Halsringe und Diademe Taf. 39,253.254; 40, 254A. 254B; 41, 266A; 43, 271 -273.275; 45, 281. 281A; 51, 336. 7) San tovka: G. Nevizansky, Arch. Rozhledy 37,1985, 601 ff.; 603, Abb. 1.

Ungarn: 1) Besenyszäg-Fokoru: J. H armatta, Arc h. Ert. 6-9, 1946-48, Tal. 16-20. 2) Biharugra : Gallus u. H orvith, Peuple prescythi que 18f.; Taf. 12-19. 3) Budapest-Angyalföld: F. Tompa, Arch. Ert. 42, 1928, 54fl. 4) Bükkaranyos 1I: Kemenczei, Spätbronzezeit Taf. 123, d. 5) Bükkszentlaszla-Nagysanc I: Ebd. Tal. 123, a; ders., D eutung 465, Abb. 11 , 1-4. 6) Bükkszentlaszl6-Nagysanc [J: D ers., Spätbronzeze it Taf. 123, b; ders., Deutung 465, Abb. 11, 5-8 . 7) Bükkszentldsz/6-Nagysanc III: D ers., Spätbro nzezei t 146, Abb. 19; Taf. 123, c. 8) Celldömölk-Nagysag : J. H ampeI, A Bronz kor Emlekei Magyarhon ban 3 (1896) Tal. 228; T Kemenczei, Fo lia Arch. 39, [98 8,99, Abb. 4, 12 - 16; dc rs., D emun g 468, Abb. 13, 17-2 1.

9) Dinnyes: Gall us t l. Horvar h, Peuplc pn~scyt h ique T,f.9. 10) DUlldkömlöd: Ebd. T,1. 20-2 1. 11) Dar: E. D. Matuz, Mora Ferenc Muz. Evk. 1, 1986,

4lf.; 43, Abb. 9. 12) Fügöd: T. Kemenczei. Aeta Areh. Acad. Seien. Hungaricae 40, 1988, 65 fl. 13 ) Kars (wahrscheinlich DFS VI): Gallus u. H orvith, Peuple prescythique Abb. 9, 1-6. 14) Keeel: T. Kemenczei, Folia Arch. 39, 1988, 96; 99, Abb. 4, 1-9; ders., D eutung 465, Abb. 11,9-14. 15) Pies, Fundgruppe von 1818: Ders., Folia Arch. 39, 1988,96; 99, Abb. 4, 17; Gallus u. H orväth, Peupl e prescythique Taf. 45, 2-3; 46, 3. 16) Prügy: T. Kemenezei, Commun. A reh. Hungariae 1981, 29ff.; ders. , Deutung 469, Abb. 14, 1-7. 17) Pusztaegres-Pusztahacvan: A. Mozsolics, Acta Ant. A cad. Seien. Hun garieae 25, 1977, 289ff. 18) Sarkad: A. Gyu~2a, Bekes Megyei Mu z. Közl. 16, 1996,6 7ff. t9) Szanda: Gjllus u. H orvath, Peup lc presc)'thique TaL 10; 11, 1-4; Me rzncr-Ne bclsick, Trensenentwic klu ng 42 1, Abb. 17a; 422, Abb. 17b; Kemenczei , Deutung 469, Abb. 14, 8-13. 20) SzoLnok (fraglic her Fundzusamrnenhang): T. Kemenczei , Fo li;\ Arch. 39, 1988,101 , Abb. 5, 7-13.

Ehcm. j ugosla\v icn: 1) Aljudov o: M. Kosoric, Stari nar 11 , 1960, 193 H.; 193, Ab b. 1: 194, Ab b. 2: Vasii', C hronology 51; Taf. 12,

B. 2) .B",'ka I<: S. Foltiny,Jahrb. RGZM 8, 1961 , Tal. 66; Vasic, C hro nology 52. 3) . Back« l k S. Folt in y, Jah rb. RGZM 8, 1961, Tal. 67; 68,1-3. 6; 71, 1: Vasii', Chronology 52. 4) Bmmik: A. Lalovic, Starinar 26, 1975, 143 H.; Taf. 7; Vasic, C hro no logy 54; TaL 9, B. 5) BttdiSic: Garahni n, Katal og Metala 33f.; Taf. 18; M. G:l rasanin, Praistorija na du SR Srbije (1973) Taf. 94 · 95; Vasic, Chronology 54; Taf. 6. 6) Dalj: M. Ebert, Jahres h. Österr. Arc h. Inst. 11, 1908, 259 H. 7) !lok: N. M;tjnaric -Pandiic, Rad. Vojvodanskih Mu z. 15 - 17, 1966-68, 31H.; 38, Taf. 3. 8)Janjevo I (wa hrschein lich DFS VI): D. Garalan in, Star inar 9-10, 1958-59, 37ff.; R. Ga lov ic, Glasnik Muz. Ko sovo i Metohij a 4-5, 1959 -60,255 H.; Vasi c, Ch ro nol ogy 57; Taf. 14, A. 9) Janjevo Il: Sr. Ga brovec, D vozankas te Locne Fi bu-

370

le. Godisnja k Centar za ßalka noloska Ispiriva nja 8, 1970,5 ff.: Taf. 17: Vasii', C hroll ology 57; Taf. 14, B: G . Koss ack, Situla 20-21,1980, 109ff.: Taf. 4-5. 10) Legrad: Vi nski-Gasparini, U rn enfelde rkultur Taf. 127. 11) Jltfanastirica (wa hrsche inli ch DFS VI):M . Ko soric, Starinar 11, 1960, 195 f.; 194, Abb. 3: 195, Abb. 4: Vas ic, Chronology 61; TaL 12, A. 12) Rozanci: J. Todorovic, Ka talog prn iscorijski ch I11Ctalnich predmeta (1971) 25ff.: Tal. 16; 17, 10- 11; Vasic, Chrono logy 65; Taf. 3. 13) Rtanj (Vrrnditl): Garnsanin, Ka talog Meta! a 36f.; Tal. 24; Vasic, C hroll ology Tal. 13, B. 14 ) Rudovci: Garasanin, Katalog Me cala 37ff.; TaL 2527; M. Ga ra.sa nin, Praistorija na du SR Srbi je (1973) Taf. 96; Vasie, Chronology 65; Tal. 5. 15) Rujiste: A. Lalovic, Star inar 26, 1975, 143ff.; Taf. 1-6; Vasic, Chronology 65; TaL 10- 11. 16) Sarbanovae: Ebd . 67; 'Iaf. 9, A. (7) Sarengrad: Vin ski-Gasparini, Urnenfelderkultur Tal. 130, B; 131.

18) Sinosevic: K. Kromer, in: Festsehr. Richard Pittio-

ni, Bd.1. Areh. Austriaea, Beiheft 13 (1976) 406ff.; 411ff., Abb. 1-3. 19) lirovnica: M. Valtrovic, Starinar 7, 1890, 79; Taf. 8;

Garasanin, Katalog Metala 34f.; Tal. 20; M. Garahnin, Praistorija na du SR Srbije (1973) 486, Abb. 27; Ta!. 104; Vasie, Chronology 70; Taf. 4.

Rumänien: 1) Alba Iulia -Partor Petrescu-Dlmbovi~a, Depozitele 161; Taf. 380-382 . 2) Bflvane/ti: Ebd. 164; Ta!. 394-398; Bader, Fibeln Taf. 31, 241. 3) Bfrlad (nicht sicher DFS VI): Petrescu-Dimbovip, Sicheln 150, Nr. 270; Taf. 265, D. 4) Blandiana: Ders., Depozitele 162; Taf. 385; 386, 1-6. S) Boarta: 1. Nestor, Eurasia Septemri onalis Aut. 9, 1934, 175ff.; D. Popescu, Mat.j i Cerc. Arh. 2, 1956, 217ff.; Abb. 135; Goldhelm, Schwert und Silbersc hätZe. Ausstellungskat. Frankfurt (1994) 1421.; Kat. Nr. 39. 6) Fize/u Gherhi Il (DFS ViVI): Petrescu-Dim bovi\a, Sicheln 149, Nr. 257; Tal. 256, B; 257; 258, A. 7) Ghidici: Ders., Depozirele 165; Taf. 399; 400; 401, 1-23.

8) H unia: Ebd. 165; Taf. 401 , 24-33; 402, 1-17; O .

1975,561ff. 9) $omartin: Pe[rescu - Dlmbovi~a , Sicheln 151 , N r.

276; Taf. 267, C. 10) Svinira Il: Soroeeanu, Bronzefunde 19, Abb. 2, 20-

27. 11) Tirgu Secuiesc II (wahrscheinlich DFS VI): Pmes-

cu-Dimbovi\a, Sicheln 150, Nr. 268; Ta!. 265, C. 12) Vaidei: D. Berciu, Apulum 1, 1939-42, 80ff.; Petresc u- Dlmbovi ~a, D epo zitele 163f.; Tat. 390; Bader,

Fibeln Nr. 108; Ta!. 15, 108. 13) Vetir M. Ru su u. T. Bader, Inve ntaria A rch. , Rumänien 70 (1977); Petrescu-Di'mbo vip, Sicheln

151 , Nr. 278; Taf. 267, E. 14) Vin ru d e J os [ : Ders., D epozitel e 164; Taf. 391 -393. 15) Vin!u d e Jo s IIl: I. A. Aldea u. H. Ciugudean, Apulum 24,1987, 79ff.; dies., in: Soroccanu, Bron-

zefunde 213 fl.

Scoica u. V C ioanä, Scudo~ i Cerc. !swr. Veche 26 ,

Folgend e Obj ektty pen si nd fü r DFS VI charakte ristisch : 1) Beile: b ro nze ne T üll enbeile mit drei kr äfti ge n Mündungs ri ppen (Beil. IV, 54-57), eisern e Tüllen beile (Beil. IV, 53), Lapp enbeile vo m Typ Hallstatt (Beil. IV, 5 1), eisern e Ä rmc henbeil e (Bei l. lV, 52). 2) \\la ffcn: bro nzene Keul en (Beil. IV, 43 ), e iserne La ll ze nspitzen, bro nzene d urchbrochene La ll ze ll sc hü tzer (Beil. lV,44). 3) Pferd egesc hirr: Seitens tangen vom Ty p la nac h Kossac k (Beil. lV, 73 ), K no p ft r" nsen (Beil. IV, 71 . 72 ), gla tte Phaleren mi t kleiner Öse (Beil. IV, 6 1), ges tu fte Phaleren mit g roße m K ugel kn o pf (Beil. IV, 70), kreu zförmi ge Ri emenve rteile r (Beil. IV, 65), d u rc h Stege verbund ene Doppelkn öpfe (Beil. lV, 74) , d u rchbrachene Ri emenknöpfe mit Wi rb elmotiv (Beil. IV, 77) bzw. mit M al teserk reuzmotiv (Beil. IV, 78), R ingfu ß knöpfe mit radförmiger Verz ierun g (B eil. IV, 79), ko nis che Ri emenk nöp fe (Beil. lV, 67), helmförmige Riemenk nö pfe (Beil. IV, 75), rechtec ki ge Kn öp fe mi t Linie nz ier (Beil. IV, 66), kreuzfö rmi ge Ri emenkn ö pfe (Bei l. IV, 76). 4) Fibeln : Harfe nfi bel n vo m Typ Poi'üvadlo-Sitno und PleSivec 1<0 (Beil. IV, 60), me hrteili ge Brill enfibeln (Beil. IV, 45), Brill enfibeln o h ne Ach ters chleife (Beil. IV, 59), zweisehle ifige Bo genfi beln mit hohem sand uhrfö rmi gem Fuß (Beil. IV, 46. 47). 5) Rin gschmuck: w rdierte H alsri nge mit Hammerenden (Bei l. IV, 64 ), massive A rmringe mi t übergreife nd en End en (Beil. IV, 58. 63. 68), schw ere Schaukelfuß ringe mit dreieckigem Qu ersc h nitt (Bei l. IV, 69), mansehettenfö rmi ge O hrrin ge (Beil. IV, 50). 6) An hänger: ges tielte ringförmi ge Anhänge r (Beil. IV, 48), konische G lo cken an hänger (Bei l. IV, 49), radfö rmi ge Anhän ger (Beil. IV, 62).

I~ O

Ty p PoclLvad lo-Si tno: PoclL vad lo-Simo, Pies ivcc, Bü kkaranyos, Bükkszc ntlasz16 -Nagysanc II und IIl . - Typ Plc.s ivcc: Pl divcc, Sti llfricd (Beeder, Fibeln Taf. 18, 194).

- Für wichtige Bemerkungen :zu den S:utcl - und Harfenfibel n, si ehe N ovo tn a, Koll ekti vgrab 61.

371

Im Unterschied zu M. Rusu und M. Petrescu-Dlmbovi\a 141 werden sowohl die Depotfunde vom Typ ~omartin-Veti~ als auch jene vom Typ B1lvane~ ti-Vin\u de Jos derselben Stufe, nämlich DFS VI, zuge-

rechnet. Der unterschiedliche Charakter dieser Ensembles (~omartin-Veti~ eher . männlich «, mit Tüllenbeilen und Pferdegeschirr; Bllvane~ti-Vin\u de J os eher . w eiblich «, mit vielen Schmuckgegenständen) geht vermutlich auf verschiedene, aber gleichzeitige Deponierungssitten zurück. Typische Schmuckformen - etwa H alsringe mit Hammerenden, mehrteilige Brillenfibeln, zweischleifige Bogenfibeln mit sanduhrförmi gem Fuß, gestielte Rin ganhänger - stellen deutlich eine Verknüpfung der Schmuckfund e vom Typ B1lvane~ ti -Vin\u de Jos mit anderen Depotfunden von DFS VI mit vielseitigeren Inhalten her 142, Wie B. Tedan ausführlich demonstrieren konnte 143, überzeu gt die von R. Vasic 144 vertretene Untergliederung der serbischen Depotfunde anhand der Fibeln ebensowenig (Stufe V: Brillenfibeln mit Achterschleife; Stufe VI : Brillenfibeln ohne Achterschleife, zweischleifige Bogenfibeln mit Bügelknoten). Die Depot- und G rabfunde vom Nordbalkan und aus dem Karpatenbecken zeigen, daß mehrteilige Brillenfibeln mit Achterschleife und Brillenf ibeln ohne Achterschleife einem einzigen Zeithorizo nt angehören, nämlich DFS VI, G lasinac IB, Ljubljana II usw. Als besonders aufschlußreich für die C harakterisierung von DFS VI erweisen sich die bronzenen Tül lenbeile, die, mit drei gleich großen kräftigen Mündungsrippen versehen, eine Leitform vo n DFS VI darstellen (z.B. Abb. 31, 24-25; 32, 26-33). Derartige Beile sind beispielsweise aus Vranjkova PeCi na 145, Brza Palanka 146, Blrlad 147, rara 148, Veti~ H9, Biharugra 150, »Kom. Borsod « 151, BükkszentIaszl6-Nagysanc 1152 , Nagysig 15J, Prügy 15\ Szanda ISS, Ple.sivec 156, Sebeslavce-B latnica 157 und Großweikersdorf 158 bekannt. In älteren Depotfunden fehlen zwar typ ische Exemplare gänzlich, aus Siebenbürgen stammen jedoch einige Tüllenbeile, die wo hl als Vorläufer aufzufassen sind. Es handelt sich um Stücke mi t zwei Mündungsrippen aus Fize~ u G herlii 11 159, was fü r den genannten D epotfu nd eine chronologische Stellu ng am Überga ng von DFSV zu VI nahelegt. In DFS VI treten reiche Goldfund e auf, wie etwa in D epotfunden aus Besenyszög-Fokoru, Budapes tAngyalfö ld, Puszcaegres-Puszcahat\';;H1 (U ngarn), D alj (SIawo nien), Boarra (Rumänie n), Sofia-Kaz icene J(,Q (Bu lga rien) und Mic halkow 161 (Westpodolien) sowie in Grabfu nden aus Celj e 162 (Slowenien), Sirok '.3, S ze~ed - Öthalo m ' 64 (Ungarn), Senica 165 (Slowakei) und Endie 166 (Bu lgarien). Diesem Kreis von Gold ar-

I./J ~'L RU SlI,

D,lcl:\ 7, l'Hd , 177ff. - l' crr escu-D illlbov ip , Depol itele 145 ff.; 16111 IH VgL entspreche nd e Obj ekte aus D epotfunden w ie Janjcvo Il, Rudovci, ~arcngrad, Pocu\'ad lo-Sitno usw. ].jJ Terian, E,trl y [ron Age ch ro llolo gy 7ff. JH Vasic, Honfunde 282 . IH S. Ljub ic, Po pis Arkeologi ckoga Odjcb Nar, Zem, Muzej a LI Zagrebu ( 1889) 70, Nr. 7; Taf. 9, 29. I ·H, D. Srcjo'lic, Stari nar 11, 1960,57, Abb. 15, unten, zwci lc vo n li nks; 58 , Abb. 19. - BrZ:I PaLmka ist ,vo hl ein ve rmisc hter PUlld , hau ptsächlich mit Obj ek teIl der DFS IV. Zu den späteren Fund en ge hö ren außer dem gc na nneen Tü llenbeil wohl au ch zwei sc hwere Armringe mit überlappenden End en (ebd. 60, Abb. 22-23 ), 1./ 7 Petrescu-Dlmb ov it:l, Sicheln T'lf. 265, D I . 148 Ebd. 1~1. L 232, A7 - wohl nicht mit dem Depo tfund \'on Ia ra 11 vergeset lsc haftet. 149 Ebd. Taf. 267, E2 .6.7. 150 Gal lus u. H orvat h, Peupl e prcscythiqu e TaL 19,9- 13. J5J Kcrnenczei, Notes 262, Abb, 7, A2 . 152 D crs., Spätbronzezeit TaL 123, a2-3, 15J T. Kcmenczc i, Folia Arc h. 39, 1988,99, Abb. 4, D. 154 T. Ke menczci, Co mmUIl, Arch. H ungariae 1981, 32, Abb. 6, 1-3.5-8. 11 - 14; 33, Abb. 7, 1.7. 9- 11.1 3. 155 Ga llu s ll. H o rvath, Peupl c prcscythique Taf. 10, 1. 3. 16.17.

372

J.

Paullk, Stud. ZI·es ei A rch. Lhta\·u 15, 1'")(,5, 62f.; T.lf. 8, 8. - N ovo tna, Bei le ·1:1f. 42, 752 . 157 Gallus u. H or..ath, Peu p[e prcsc)'thiquc 'C'l f. 26, 3. - Novotna, Bei le Taf. 4 1,746. - Das Beil ge hö rte \· ielleicht z u sammen mit den Se ilcnstange n vo rn Typ Ia zu einelll 'le l'streuten Depotfund dcr Stufe VI. JSS Müll er-Karpe, Beiträge TaL 142. 83. - lvh)'er, Beil e 'r a{, 78, 1080. 159 Pctrescu-Dimbov ip, Sic heln Taf. 25 7, 19-24; 258, A35.39.40.44 .4 7. 160 M, Seanc eva, in: Primu s CO ll g r e.~s tls Swdioru m ThJ':lcicorum, Serdicae 1974. T hr:lci;t 3 ( 1974) 221 fr. - Gold d er Thrake r. Ausslellugs kat, Kö ln, München, J-fildcshcil1l (1980) 75f.; K". Ne. 121. 1(' 1 K. Hadaczek, Zrote skarb y Michatk ows ki e (1'104 ), - P. Reinecke, Zeilschr. Ethn. 3 1, 1899, 510ff. - M. Eben, Rea llexikon Bd. 8 (1 92 7) 180ff.; TaL 52 -56. - M. G illl but
beiten widmete kürzlich T. Kemenczei eine umfassende Behandlung 167; darin machte er wiederholt auf Parallelen im Kaukasus bzw. in der nordpontischen Steppe zur Zeit der jüngeren Cernogorovka-/Novocerkassk-Stufe aufmerksam. An dieser Stelle sei lediglich die Verzierung mit Tangentenkreisen erwähnt, die nach Kemenczei »eines der charakteristischen Elemente in der kimmerischen Kunst des Steppengebietes« ist 16' . Diese Ornamentik ist nämlich nicht nur auf Goldarbeiten (Besenyszög-Fokoru Abb. 35, 3) und Bronzegegenständen (Biharugra Abb. 35, 4; Fügöd Abb. 35, 5; Pecs Abb. 35, 6) von DFS VI, sondern auch auf einem Goldgefäß (Sofia-Kazicene Abb. 35, 1), auf einem Tonständer mit Basarabi-Verzierung (Frumu ~i\a Abb. 35, 7) und auf Scheibenfibeln aus Bulgarien Qakowo Abb. 35, 8) und Kleinasien (" Umgebung vo n Izmir« Abb. 35, 2) vertreten 169, Zusammen mit dem urartäischen Kessel aus Sofia-Kazicene und den vorderasiatischen Phialen 170 und Kesseln aus Michalk6w, $omartin, Sarkad und vielleicht Budapes tAngyalföld 171 , spricht diese O rnamentik für ein Beziehungsgeflecht um das Schwarzrneer, in de m Phrygier, Urartäer und vermutlich auch Griechen teilgenommen haben "'. Es liegt auf der Hand, daß diese regen Beziehunge n mit Urartäern, Phrygern und Griechen vor den Wanderungen und Zerstörungen am Ende des 8. Jahrhunderts v. e hr. datieren 17'. Eine Reihe reicher G rabfund e beinhaltet Metallobj ekte, die fü r DFS VI typisch sind. Die Vergesellschaftun g solcher Bronze- und Eisenobj ekte in den G rabfunden bekräftigt die Gültigkeit von D FS VI. Einige weitere Bronzetypen aus G räbern erweitern das Fundspektrum dieser Stufe. Außerdem erleichtern die G rabfunde eine Parallelisierung von DFS VI mi t bedeute nden Fundgruppen aus anderen ReglO nen. Die Gräber von Vajuga Pesak 174 , Gomolava (Gruppengrab II) 175, Bujoru 176 und Sofronievo 177 weisen fü r DFS VI typische Formen auf: zweischleifige Bogenfibeln mit sanduhrfö rmigem Fuß, Brillenfibeln o hne Achte rschleife, gesc hlitzte Bommel n, Knöpfe in Fo rm eines Malteserkreuzes, Arm ringe mit übergreife nden Enden, manschettenförmige Ohrringe, mehrteilige Brillenfibeln, glockenförmige Anhänger, gestielte Öse nanh änge r, rechtec kige Riemenknöpfe mi t Linienzier usw. (vgl. Beil. IV, 45 -50. 58. 59. 63. 66. 76. 78); gleichze itig en thalten sie Keramik im Basara bi-Stil 178

167 KClllcnc"lci, Gold funde. - Siehe jetZ l den neue n AlIfs~1tz.

\'o n G. KOSS.1Ck, d er leider im TeXl nicht berücksichtigt ""<'rden ko n nte: G . Kossack, Flügdperl en: Bemerkungen zu sp:übrnnzcu id ic!Jl'11 Goldsc h:üi.:(,1l .\11.~ den K :Hp:lt<.: n b ildern. In: T. Kov:ics (H rsg.), Studien zu r Meta ll indu.nrie im K ~\ rpatenbeckc n und den benachbarte n Regio nen. Fcs tschr. A. lvlazsali cs ( 1996) J39ff. 168 T Kemcncze i, Acta Arch. Acad. Seien. Hun garieae 40, 1988, 70. - Ders., Go ldfutlc\e 345. - A. I. Te renoik in, Kil11l1lerij cy (1 976) 176. 169 Die Samm lung vo n Gegenständen aus der .. U mgebu ng \'on Izmir .. ist \'ermuclich als Weihcfund eines griechischen H eil igtu ms zu interpretieren (Can er, Fibel n 22). D ie Funde stammen aus dem 7. und 8. Jahr hun dert v. C hr. (u.a. Faye nce-Ska rabäus des 8. J.lhrhunderlS : ebd. 22 ). Die im Grab \'o n Jakowo mit der Scheiben fibe l ve rgesellschaftete zweischl eifige Eisenfibe l mit d rei Bügelkno ten dürfte in das 8. Jahrh unde rt v. C hr. dntieren. D ie Bügelve rz ierung au f den Vorgänge rn des Fibelty ps yon Jakowo (z.B . Gergova, Fibeln Taf. 8, 104.106) is t nä n'llich mit dem ähnlic hen Bügeldekor auf griechischen Fibeln des 9. Jahrhund erts v. e hr. in Beziehung zu brin ge n (sie he z.B. Athen: E. Lo rd Smi thson, Hesperi a 37, 1968, 77 ff.; 'D1 f. 31,68; Jankovo : G ergova, Fibeln Ta L 2, 32; Brad: Bnder, Fibeln T.1f. 34, 297). - Siehe S. 4IJff. und Abb. 49 . 170 Metz ner-Nchclsick, Trensenentwic klung 410ff. 171 Kemcnczei, G oldfunde 339f.; 34 0, Abh . 8, a, un ten . 172 Für d en no rd po ntis chen Raum we rden weitere impo rtie rte Metallgefiiße von N. A. Ona'iko ange führt, die viel-

le icht ebenfalls tei lweise aus de m S. Ja luhunden v. ChI'. stammen. Siehe N. A. O n;üko, A m icnij impo rt \. Pridneprovje i Pobuzje \. VlI -V vjekah do 11.(' . l\ loskv.\, Archeo logija SSS R $\'od Arc heo logic es kich IstoC ll ikov ])!27 ( 1966) 37, Abb. 2 . 17} Siehe dazu C. F. E. Pare, La d imension europeenne du cam merce grcc i la fi n de Ja periode archai'qu e el pendant le deb ut de la periode c1assiqu e. In : P. Bru n u. ß . Chau me (Hrs g.), Vix et les eph emeres prin cipn utes celtiq lles. Actes du colloque de Chatillon-sur-Seinc 1993 (1997) 263 . 174 P. Popovic, M. Vll krn anovit u. N. RadojCic, Fouil les de sondage Sll r 1a localite Vnj uga-PcsJ.k. In: V Ko nd ie (Hrsg.), 8e rd apskc Sves ke/Cahi ers des Port es de Fe r III ( 198 6) 168ff.; 180ff.; Abb . 7·1 0. 17~ N. Tasi t, Rad Voj\'o d ~lIlski h Muz. 21 -22. 1972-73. 99ff. 176 E. Moscalu u. C. Bedn, Prähist. Zeitsc hr. 66, 1991, 197 fr. - Für Parall el e zu de n vertikal-durchbo hrten Pferdche n aus Buj oru und G o rnj a Tuzla (B. Cov ic, G lasn ik Zernal js kog M uz. Sarajevo !2, 1957,2 55, TaL 1,3- 4) aus spätgeometrischen Zusnm menhänge n, siehe Kili'ln-Di rl meier, An hänger in G riechenla nd 186 ff.; TaL 59, 1121.1122.112 7. 177 Tcrian, Early Iro n A g:e chro no logy [4, Abb . 7. 178 Aus dem Bere ich der Basarabi-G ruppe stammt fe rn er der Grabfund von Sta ri Kostolac rn it eiller zweischl ci fige n Bogenfibe l mit sa nd uh rfö rrn igem Fuß und Arm ringen mit ü bergreifend en Enden. Aus di esem Grab ist Keramik nich t erhalten. G . O rl ov u. V Trbuhovit , Slarinar 9- 10, 1958·59,277ff.

373

I 2

6

5

4

8

7

Abb.35 Auswahl vun Fund"::!lm ir ,:rangcntenkrcis verzicrung«: I Sofia- Kazicenc. - 2 "Umgebung von l zm ir« . - 3 ßescnyszö gFokoru . - 4 ß ilurugra . - 5 Fügöd . - 6 Pecs, Fundgruppe von 1878. - 7 Frurnu~ i~ a . - 8 Jakowo . - 1 nach Gold der Thraker. Ausstcllungskat. Köln, Mü nchen, f-lilde sheim (1930) 75, Abb . 121. - 2 nach Cancr, Fibeln Taf. 9,131. - .3 nach Ebert, Reallexikon 8, 1927, Taf. 56, A, c. - 4 nach Kemenczei, Goldfunde 343, Abb. 11, j. - 5 l1J.ch ders., Acta Arch. Acad. Seien. Hungaricae 40, 1988, 69, Abb . 4, 3. - 6 nach GaUus u. Horv<1th, Peuple prescythiquc Taf. 45, 3. - 7 nach A. Vulpe, in: P. Schauer (Hrsg.), Archäologi sc he Forschungen zum Ku ltgeschehen in der jüngeren Bronzezeit und frü hen Eisenzeit Altcuropas. Regensburger Beiträge zur pr:ihistoris chen Archiiologie 2 (1996) 530, A bb. 6, la. - S nach K. Kisjow, Arheo logi ja (Sofija) 30, 1988, H . 4, 26. - 1. 3 Gold; 2.4-6 . 8 Bronze; 7 Ton. - 7 ohne M, SOllst M = 1:3 .

Zur gleic hen Zeitstufe gehören etliche Gräber von Balta Verd e und Basarabi, die vor allem du rch reich~ verzierte Basarabi~Keramik und zweischle ifige Bogenfibe ln mit sandu hrfö rmigem Fuß gekennzeichnet sind 179 Unter den Funden aus Basarabi Hg!. 111/3 ist vor allem auf das Scheidenmundblech des G lasinac~Schwerts aufmerksam zu machen, das eine En tsprech un g auf dem Golivjatino-Schwert von Leib nitz besitzt 180. In Balta Verde gibt es au ßer Bronzetypen, die schon aus den Depotfunden von DFS VI bekannt sind, Zwillings knöpfe aus Hg!. XVI, die mit dem »kimmerischen« Typ Arzan in Beziehung zu

179

Dic zweischleifigcn Bogenfibeln sind entweder vollstä ndig aus Eiscn gefertigt oder mit einer rippenverzierten Bügelverkicidllil g aus Bronze versehen (ygl. Beil. IV,

374

130

46 .47) . - Siehe Vll lpc, Kurzschwerter 106ff. Ehd . 73. - Podborsky, Mähren 157, Abb. 26,1.

bringen sind 181. Zu diesem Zeithorizont gehört ferner das Grab aus Gura Padinei Hg!. 4 in Oltenien 182 mit zweischleifigen Bogenfibeln mit sanduhrförmigem Fuß, konischen Ringfußknöpfen, dem Typ Ia verwandten bronzenen Seitenstangen, einem einschneidigen eisernen Streitmesser, einem Wetzstein und einer Steinkeule. Die Funde aus Gura Padinei zeigen Verbindungen sowohl zu den älteren BasarabiGräbern als auch zu DFS VI. Nördlich des Verbreitungsraums der Basarabi-Keramik gibt es weitere G rabfund e mit typischen Bronzetypen der DFS VI: Aiud 183, Pecs-Jakabhegy 184, Füzesabony-Öregdomb 185, Sirok-Akasztomaly Grab 8 186 , Szeged-Öthalom JS7 und Senica 188 , Aus diesen Funden stammen kreuzfärmige Riemenverteiler, Riemenknöpfe mit durchbrochener Verzierung in Form eines Malteserkreuzes bzw. eines Wirbelmotivs, konische Riemenknöpfe, Seitens tangen vom Typ l a, wi nkelfärmige Riemenknöpfe 189, manschettenartige Ohrringe und einfache Phaleren. In Südserbien (z.B. Macedontsi 190), Kosovo-Metohije (z.B. Siroko bei Suva Reka 191), Nordmakedonien (z.B. Kunovi C uki 192 , Vuci 001 193 , Kumanovo 194) und Südmakedonien (vor allem C hauchitsa 195) treten Bronzetypen vo n DFS VI in reich mit Metallschmuck ausgestatteten Gräbern auf. Es handelt sich dabei etwa um zweischleifige Bogenfib eln mit sanduhrförmigem Fuß, radförmige Anhänger, massive Armringe mit übergreifenden Enden, Brillenfibeln ohne Achterschleife, Knöpfe in der Form eines Malteserkreuzes und gesc hlitzte Bommeln. D erartige Gräber erlauben eine Verknüpfung mit dem Kreis der älteren »kanonischen Bronzen« aus Makedonien und so mit den Stufen IIIC und IVA von Ve rgina 196 (vg1. Abb. 21 , B. C). Wie oben ausgeführt (Kap. 2c), ist nac h J. Bouzek ein Beginn der »kanonisc hen makedo nischen Bronzen« um 800 v. e hr. wahrscheinlich. Ein ähnlicher absolutchro nologischer Ansatz ergi bt sich aus dem Vorkommen von für DFS VI typischen Bronzeobj ekren in G rab- und D epotfunden aus der Steiermark, Kärnren, Slowenien, Kroatien, BosnienHerzegowina lind Italien. In der österreic hischen und slowenischen Steiermark - dem Gebiet der SlIlmtal- bzw. der Ruscgruppc - treten z.B. bronzene Lappenb eile vom Typ H allstatt, zweisch leifige Boge n-

Balu Vcrdc, Hg!. II: D. Berciu u. E. Comp" M :H. ~i Cerc. Arh. 2. 1956. H8, Ab b. 73, 5; J60, Abb. 89, 5. - Siehe :luch c,U'C\'cc, r-I ~I. 11 (Gcrgo\':J., Fibel n "1:1f. 22, A2S~27) ZUS ,\!l1 Ill CIl mit krcuzfön nigc J\ RicIll Cllkllöpfen. - Zw illin gs li.l l ~ipf<: uild krcuzföl"Ill igc Ri<2 111<2llkllöpf<2 l!bl.' nLlls im DFS VI -ze itlicheI\ Depo tfund \"o n H olihr:tdy : J. C hochorows ki, Eksp:\Ilsj:t Kimmcryisb na (eren)' euro p)" srodko wej ( 1993) 198, Abb. 42, 4-50. - Zu m Ty p Arian, siehe H .-G . H üne! , Beit r, Allg. u. Vgl, A rch. J, 1981, 29ff. 182 D. Bereill, Arheologi:t Preisto ricä a Olteni ei (1 939) 166ff" Abb. 210- 213 . - A . Vulpe, Daeia 4, 1960, 197, Abb. 11. IR) GaUus ll. H o rdth, Peuple pfl~seythiqu e TaL 59, A (Nagyenyed). IH Hüge l I, 10 und 15: G, Török, Arch . En, 76, 19~ 9 J 4ff.; T'lf. 3-4. - B. Mar:iz, Janus P,mno nius Mliz. E\·k . 23, 1978, 145 rr. ; 149, i\bb. 5.; 150, i\bb. 6; 162, T, r. 6, 4-6; 163, Ta f. 7, 2. J. 5. 6; 164, Taf. 8, 1-5.8-10. ISS Grab I und 3: T. KClllcnczei, Folia Arch. 40,1989, 55ff.; 59. Abb. J, 3-8; 61, Abb. 4,1.2. 4-6.8- 10. 186 E, Puck , Agri:t 25-26,1989-90,61 H. ; T:lf. 23, 3·9, 187 Grab 2: T. Kemc llczci , Folia Areh, 40, 1989, 55ff.; 69, Abb . 8, 4- 11 , Aus di ese m Grab stammt auch ein für die Mezoes:it-G nlppe typisc her verzierter Kn oe henstab. 188 Körpergrab 1 \'0111942 : G . Nevizansk y, Arch. Roz hledy 37,1985,601 rr.; T,r. 1. 189 G rundsätzlich so ll - wie im Urspru ngsgeb iel d ieses Riemenz ierats - z.wischen älteren u nd jünge ren f o rmen u ntersch iede n werden: Siehe A. I. Tereno ik in, Kinunerijc}' (1 976) 192, Abb, 97, 40 (Cerno gorovka- P hase); 193, Abb . ISI

97, 64 (No\·ocerkassk - P ln.se). - Ältere Formen z, B, ,lU.S dem DFS V-zeitl ichen Depotfund von Mohnee (Abb, 34,4) und J U S Flizcs:1bon!'~Örcgdo !llb, Grab 3 ('I'. Kc Ill cll cze i, Fo li a Arch. 40, 19R9, 6 !, Abb, 4, 1- - mi l 81'011 :.::dun d<.! 1\ d er DFS VI \·l~rg('s e ll sc haft el ) . - Jünger..; F0 r ~ mcn z, B, :tus DFS Vl-z.eitl ichen Zusammenhängen wie ß;lha Verde Hgl. l[ (0. Bere iu lJ. E, Comp, Mac. ~i Cc rc, Arh , 2, 1956,324, Abb, 53,6) und d cm Depotfund vo m .. Korn. Liptau« (Sc, poltin }", Jah rb. RGZM 8, 1961, T:tf, 69, 20). 190 $, Ercegovic- Pavlm'ic LI, D, Kostic, Archeoloski spornenitsi i nalazista les kovackog kraja ( 1988) 18 und Abb . auf S, 19. 1'1 1 G rab 1 aus Hg!. 1 sowie G riiber 3-5 a ll s Hg:1. ll : Ki lian, Tr:tcht 7, ubehör T:J.f. (,7-68; 69, 1-4; 70, 5-9; 7 1; 72, I ~ IO ; 7),

In Ebd. Taf. 52,1-2. - D. Mitrenki, Macedon iae Ac ta Arch, 11, 1987-89,59; bes. TaL 4, 193 Grab \'Oll 1929: Ki li:'Lll, T rachtzu behör T:tf. 52, 4- 7, 194 Z, Geo rgiev, Maeedoniae Acta Arch, 3, 1977, 69ff.; 72, i\bb. 1-2; 76, Abb. 3- 18. 195 S. Casso n, Annu . British School Athens 24, 191 9-21, 1 H, - Dcrs" Aanu, British Sc hool A thens 26, 1923-25, 1 ff. Ki lian, Trachtzuhehör Taf. 34, J- 19; 35 -36. 196 Siehe bcispielsweise die ßrillenfibel mit Tutulu sz icr a ll S Vergina, Hg!. AE/ V (Androni kos, Ve rgin:l Taf. 120, L) u nd die massiven Armringe mit übergrei fend en Enden aus Vergina, H g!. A 6 11 (ebd . ·Elf. 1 15, ö ") und Vergina, Malamas H g!. B/ VJ (Rhom iopoli loll ll. Ki lian-Dirlmcier, Nelle Funde 108, Abb, 17, 16).

375

fibeln mit sanduhrförmigem Fuß und Schaukelfußringe mit dreieckigem Querschnitt in Grabfunden der Stufe Ruse III bzw. Kleinklein IA auf " ' . In Ljubljana sind bronzene Lappenbeile vom Typ Hallstatt, mehrteilige Brillenfibeln und Brillenfibeln ohne Achterschleife für di e Stufe II belegt (Abb. 22, B14. 17). In Kärnten ist vor allem auf Hügel K von Frög hinzuweisen mit einer Knopftrense sowie mit konischen Ringfußknöpfen aus dem Zentralgrab (A bb. 29, 5. 8) und bro nzenen Lappenbeilen vom Ty p H allstatt aus Nachbes tattungen " ' . Auch in der Glasinac-Gruppe kehren verschiedene Formen in Gräbern der Stufe IB w ieder: beispielsweise Knö pfe und Gürtelhaken mit d urchbrochener Verzierung in der Form eines M altese rkreu zes (vgl. Beil. IV, 78mit A bb. 20,10.11 ), Brillenfibeln ohne Achterschleife (vgl. Beil. IV, 59mit Abb. 20, 6), mehrteilige Brillenfibeln (vgl. Beil. IV, 45mit Abb. 20, 7), zweischleifige Bogenfibeln mit sanduhrfö rmigem Fuß (vgl. Beil. IV, 47 mit Abb. 20, 3), glockenfö rm ige A nhänger 199 (Beil. IV, 49) und massive Armringe mi t übergreifenden Enden (vgl. Beil. IV, 58. 63 mit Abb. 20, 18). In Dalmatien finden sich in Stufe II mehrteilige Brillenfibeln (vgl. Beil. IV, 45 m it A bb . 18, 19) und eine zweischleifige Bogenfibel wie aus Janjevo II und Rudovci (vgl. Beil. IV, 46mit Abb. 18, 8) . Schließlich war in Grab 4 vo n Kriina G o ra 200 ein rechteckiger Ri emenk nopf mit Linienzier (vgl. Beil. IV, 66) mit dem Bruchstück einer Fibel vergese llsc haftet, die in Picenum in d ie Stufe F rüheisenzeit II datiert (vgl. A bb. 14,3.13). Für Italien sind Lapp en beile vo m Ty p H allstatt 201 und mehrteilige Brillenfibeln zu erwä hnen, die in Es te II bzw. Picenum II (vgl. Abb. 14, 2) auftreten. D arüber hinaus ko mmen bestimmte Pferdegeschirrteile mit Vergleichsstücken in der karpatenländischen D FS VI in Este, Bologna und Vetulo nia vor. Als erstes sei das Bruchstück einer Seitens tan ge des Typs Ja (vgl. Beil. IV, 73) aus dem D epo tfund von Bologna - San Francesco ge nann t 202 . Dieser Fund datiere an das Ende der Stufe Bologna II, liefert also eine terminus ante que m-D atierung vo n ungefähr 7301720 v. C hr. In einigen italischen G räbern gibt es ko nische Rin gfu ß knöp fe, winkeifö rmige Riemenk nö pfe, Z will ingsknö pfe, helmför mige R ingfuß knöpfe und knopfförmigc Z ügelh. ken 20J (Abb . 30). Diese Geschirrteile sind aus karpate nl ändischen D epotfund en vo n DFS VI (Beil. IV, 67. 72 . 75) bzw. aus gleichzeitigen Gräbern bekannt 20-1-. In den jt:dischen Gräbern vo n Este, Bolog na und Ve tul o nia ersc he inen sie in der z weiten Hilf te des 8. J ahr hund erts v. C hr. (Este IIC bzw. Bo logna Im bzw. Vi ll"no\'i"no IIB ). Die \'ie r abge bildeten G eschirrsätze (A bb . 30) zeigen se hr deutl ich, wie ös tli che Schir rungs met hoden und -ornamcme aus dem Ka rp.u cn raulll Italien im 8. Jahrhundert v. C hr. errei chte n; dabei liefe rn sie einen chro nologischen Ansatz pu nkt fü r d ie karpatc nlä ndisc he D FS VI.

c) DAS N O R D ÖS T U C H E A L P ENV O RL AND Vom no rd wcsd ic hen R and des Karp atenb eckens ~ vo m No rd burge nla nd, aus Niederösterreich und NEih rcn - sind wieder bed eute nde D epo tfun de bekannt, d ie in der H au ptsache eine klar e Trennull ):; vo n zwei H orizon ten (D FS IV und V) aufzeigen.

197 ü nll o z, Gräber I, 4 u nd l) ; Lepa Rav na, Grab 1; Kleinklein, Fors(wald H g!. 17, Tscho ncgge rfranzlwald H g!. 4. - Sie he ?·il. l omanic-)evre rno\', A rh. Vestnik 39-40, 198889, 277 ff. ; Ta L 7, I; 10,2.3 .5; 18, 4. - Te rZa ll, Sty ria T,tf. 53, I. - Dobi:u, Kleinklei n TaL 34, 13; 49, 3. - Siehe auch d ie Lappe nbeile vo m Ty p H alls tatt aus d en steierischen Dcpo tfu nd (,'n de r Stufe VI vu m Kulm be i \\Ieiz, Sc hö nberg u nd \X1i ldon (z.B. Bei l. IIl , 56.57). 198 Sic he Anm. 84. 1'-)9 Vgl. Go rn j" Tu z l,, ; B. C ovic, G lasnik Zcmalj skog Mu z. Saraje\'o 12, 1957, 252 L; l aL I. 8. 200 Vgl. TerZ,lI\, Early l ron Age chrono logy 16, A bb. 8. 20 1 :t.B . Bol og na -San F r:1l1cesco ; Este, C an deu G rab 302, Rand i Grab 14, Ricovcro Grab 236. - Siehe C ara ncin i,

376

Beil e TaL 10 8, J 451 .3459 ; 109, 35 52; 116, 3658 . 202 Von H ase, Trense n Taf. 11, 12 1. 203 Ve tu lo ni a, Circoli d cgli Acqu asuini: sieh e M. C)'giclma n (I-l rsg.), Etru sk er in der Tos k:m a. Auss tellun gs b t. Fra n kfu rt
- Depotfundstufe IV Österre i ch : 1) Herrenbaumgarten (DFS IVIV): Müller-Karp e, Beiträge Ta!. 142, A. 2) Kleedorf Ebd. Taf. 140, A. 3) M ahrersdorf: Mayer, Beile Taf. 125.

4) Michelstetten (DFS IVIV): H. Adler, Fundber. Österreich 28,1989, 184f.; Abb. 344-354. 5) Waldegg: Mayer, Beile Taf. 57, 778. 779.

Mähren: 1) Boskovice V: Podborsky, Mähren Taf. 29, 6- 10 2) Dubany: Ebd. 91, Abb. 18, 8; 99, Abb. 19, 5; A. Gottwald, Möj Archeologicky Vyzkum (1931) Ta!. 24; !uhovsky, Messer Taf. 41, B; ders., Äxte, Beile,

Meißel und H ämmer Taf. 34, 530; 45, 676; 75, 11 93 . 3) Hradcany: M. Jaskova, Sbornik Praci Fit Fak. Brno E 13, 1968, 89ff.; 91, Abb. 3. 4) Kopiivniee: Podborsky, Mähren Ta!. 30. 5) Kostelee u H ole,ova: Ebd. 105, Abb. 20,1 -2; Rihovs ky, Äxte, Beile, Meißel und Hämmer Taf. 37,

562; 62, 893. 6) KFenüvky: Podbo rsky, Mähren Ta!. 6; 70, 5-8; 73, 3. 7) KFUmsin: Ebd. 105, Abb. 20, 3; E. Sprockhoff, Prähist. Zeitsehr. 34-35, 1949-50, 108, Abb. 28; Rihnvsky, Sicheln Taf. 71, B. 8) Kuiim : Podborsk)", Mähren TaL l -2; Rihovski', Sicheln Ta!. 72; 73: 74, A. 9) LlIzce: Z. Tnlackod., Dva hro madne Ila[ezy bro nzO\';'c h pred metu z Unicovska . Pnlce Odborl'1 Spo-

lece nsk}rc h Ved Vlastivcdncho Ustavu v 0 1omo uci 5,1965, 7ff.; 14, Abb. 5. 10) Ldef: f:

J.

Skutil. Casopis Zerns kcho JV[us. Brno

33. 1946,79, Abb. 33. 11) Malhostovice: Podborsky, Mähren Taf. 7, A; Rihovsk}', },{esser Ta f. 41, C. 12) Myslejovice: Podb orskf", Mähren 189, Abb. J 1. (3 ) Rohov: H. Seger, Alt-Sch lesien 6, 1936, 129ff.; 130, Abb. 48-5 I. 14) Rosice: M. Sabs, Casopis Moravs kcho Mus. Brno 75, 1990, 39ff.; 41, Abb. I; Rihovsk}-, Äxte, Bei le, Meißel und I-lämmer Taf. 57, 82BA. 15) Strclchotice: Podborsk}', Mähren 105, Abb . 20, 4; I i5, Ab b. 22, J; Rihovsk}", Äxte, Beile, Me ißel und

Hämmer Taf. 88, B. 16) St ramberk 1I: Podborsky, Mähren Taf. 8; 69, 1-16; 75, 1j Rfhovsky, Äxte, Beile, Meiß el und Hämmer Taf. 52, 771; 64, 919; 66, 948; ders. , Sicheln Ta!. 12, 199. 17) Stramberk III: Podborsky, Mä hren Taf. 9. 18) St ramberk IV: Ebd. Ta!. 10- 12; 67; 68; Rihovsky, N ad eln Taf. 75, A; ders., Äxte, Beile, Meißel und Hämmer Taf. 66, 946; 81,1375; ders., Sicheln Taf. 22,342; 23, 358. 359; 24, 360. 361; 26, 391; 27, 408; Nekvasil u. Podborsky, Bron zegefäße Taf. J, 20. 2 1. t 9) TetCice-cmelna : M. Salas, Casopis Moravs keho

Mus. Bmo 75, 1990, 39fl.; 43, Abb. 2, 6-8; Rihovs k)', Äx te, Be ile, Meißel und Hiimme r Taf. 57, 828. 20 ) Ti,,,ov; Podborsky, Mähren 73, Abb. 16,4. 21) Velke Losin)': Ebd. 99, Abb. 19,9. 10. 12; 1\ ;hovsky-, Äxte, Bei le, Meißel und Hämmer Taf. 43, 660; 44, 661. 669; 52, 767; 56, 8 19; 74, 1190; 80, 1367. 22 ) t,;mv/ce I (DPS IV/ V): Podb ors k ~', ~vlä hre n "El f. 39, 1-9; Rlho\'s k ~', Axtl', Beile, t-.lci!1d ulld I-lämmer Taf. 92, A. 23) ldroviee I V (DFS IVIV); Dm., Sichel n Ta!. 75, A (»Depot llJ,, ). 24) Zastdvka : Podbors ky, Mäh ren Taf. 14 ; dazu Doppelspi ral e aus ßronzed raht: K. Sc hirm eisen, Sudeta I, 1925, 13 8, Abb. 2, Mitte. 25) lelezne (DFS III-1V): Podborskv, Mähren Taf. ); Rihovsk)'r, Siche ln Taf. 67, ß. 26) Znojmo-Hr(uiiüe: Podborskf, Mihre n 72, Abb. 15,21 -22.

Ähn! ich wie im Karpatenbecken sin d au s diesen Depotfunden folgende 1~l p e n belegt: schwere Annrin ge mit Fransenverzierung (Be il. V, 11 -1 2), Kreuzattaschenb ecken vo m Typ BI (Beil. V, 8-9), Tassen vo m Typ Je n isovice- Kirkend rup (Beil. V, 18), Spiralarmbän d er mit tordierten E nden (Beil. V, 2), Sehalenk naulsc hwerter (Beil. V, I ), d o ppelaxtfärmige Bronzebarren (Beil. V, 19), Lappen be ile mit ges tultem Um ri ß (Beil. V, 7), obe rständi ge L appenbeile vo m Typ Bad Goisen (Beil. V, 5), Tüllenb eil e mit ein er Rip penverzierung aus rec htwinklig ge bogenen Linien, aus ge rad en oder geschweiften Dreiecken oder aus hän ge nden Halbk re ise n (Beil. V, 14-16; Abb. 31, 1-9). H inzu kommen o berstä ndige Lappenbeile ohne Ö se wes tmittel europäi scher A n (Beil. v, 6), zwe iteilige B lattbüge lfibeln vom T yp Röschitz-Sa nis lau mit last kre is rundem Blatt (Beil. V, 3) un d kl ei n e Achs k appen vo m Ty p Egem ose (Beil. V, 13).

377

Wie oben (S. 362; 368) ausgeführt, scheinen zwei Depotfunde - Herrenbaumgarten und Michelstetten eine besonders späte Zeitstellung einzunehmen. Sie enthalten Armringe mit einer aufgelösten Fransenzier, wobei die Fransenstriehe zu schräggestellten Gruppen z usammengefaßt sind, aber besonders Beile mit zur Tülle hin ausbiegenden parallelen Rippen (Abb. 31, 10-16). Zusammen mit Saghegy II stehen Herrenbaumgarten, Michelstetten und wohl auch Zarovice 1'05 am Übergang von DFS IV zu V. Angesichts der kleinen Zahl solcher D epotfu nde ist es nicht angebracht, für sie eine eigene Depotfundstufe zu definieren. Einzelne Fundgruppen und -typen vom Ü bergang der jüngeren zur späten Urnenfelderzeit (»Stufe H a B2,,) können zwar gelegentlich herausgearbeitet werden, sie bilden jedoch keine überregional vertretene Zeitstufe. D ennoch wird hier der Terminus Ha B2 beibehalten, gerade um solche Übergangserscheinungen (Armringe mit aufgelöster Fransenzier, großköpfige Vasenkopfnadeln, bestimmte Vollgriffschwe rter) zu bezeichnen, die wohl etwa in die Mitte des 10. Jahrhunderts v. ehr. datieren.

- D epotfundstufe V

N i ed e r ös [e rr eic h: 1) A lland: H . Kerchler, Arch. Austriaca 55, 1974, 29ff.; 68, A bb. 6; 69, Abb. 7.

2) Haslau-Regelsbrunn: M üller-Karpe, Beiträge Taf. 143, A.

Mähr en : 1) Boskovice I: Podborsky, Mähren Taf. 27, 1-5; Rih ovsk)', Äxte, Beite, Meißel lind H ämmer TaL 53, 776. 777; 59, 852; 62, 887. 2) Boskovice !l: Pod bo rskf, h'lii hren Taf. 29, 1 ~5. 3) Boskovice 1[[: F. Lipka, Pr"'ck 4,1908, 167ff.; Taf. 6, tinten; Podborskf, Mihren Taf. 27, 6-9; Riho vsk)", Sic heln Taf. 75, B; ders., Äxte, Beile, lVlcißcI und I-Limmcr T,f. 52, 759; 54, 789. 790; 57, 832 . 833; 59,853; 66, 947; 68, 967. 4) Boskovice 1 \1: Podborsk~', tvl ährcn TaL 28; .8..ihovsk}:., Sic hel n TaL 76. 5) B)~esu:k: D ers., Äxte, Beile, [vleiße! und H am mcr 1,,1. 59, 85 4; 61, 872; 69, 987. 6) Cemolin: Podb o cs ky , Mähren 99, Abb. 19, 15; Taf. 53; Ri"hovs k y, Äxte, Beile, M e i f~el und Hämmer TaL

90, B. 7) Klentrzice: Pod borskv, Mä h re n TA. 15, 1-5. 7-15;

Rih ovsk)r, Sichel n Taf. 77. Dohnal, Arc h . R oz hlcdy 28, [9 76,

8) Krhova: V.

181 ff.; 182, Abb. 1. 9) MarefT R,ho vsk)' , Messer Taf. 33, ß; Podbo rsky, Mä h ren Taf. 40. 10) Polkovice: Ebd. -[,f. 31; R,hovsky, Sicheln Tal. 66, A. 11) Rajec-Jest1~ebf: Podbors kf', Mähren Taf. 33; Ri"h o vsky, Axte. Beile, Meißel und H ä mm er Taf. 9 1, A . 12) Sobesuky T: P o J borsk~r, Mä hren 73, Abb. 16,7; 99, Abb. [9, 20; RlllOvsk.{·) Axte, Beil e, 'M eißel und Himlller T.lf. 6 1,880. 13) Sobesuky l/, Podborsky, Mäh ren 73, Abb. 16,5-6 .

1+) Stramherk I, Ebd. Tal. 35, 1. 2. +; R,hovsk y, Äxte, Be ile, Meißel und H ämm er Ta f. 45, 677. 15 ) Slramberk V: Pod bors k ~' , Mäh re n Taf. 35,1- 11. 16) SYl"Ovin: Ebd . TaL 34; Rihovsky, Äx te, Be ile , Me ißel und Hämmer Taf. 92, ß . 17) VicemrHice: Podborsk)', Mähren Taf. 36-37. 18) ZtidvUice: Ebd . Taf. 38, A; 1. L. Cc rvin ka, Mitt. K. K. Zentral komm. Dcnkmalpfl. 5, 1906, 5 H.; 7, Abb.3.

T ü llenbe ile mit mehreren zur Tülle hin aus biege nde n R ip pen, die di rekt an d ie Mü ndungsw ul st ansc hli eße n (Beil. V, 24. 25. 27-29. 36. 37; Abb. 31, 17-21) und dünne Arm- oder Fußrin ge mi t Strichbünd elzier (Beil. V, 30. 31) sind fü r diese Stufe besonders charakteristis ch. Anso nsten treten klein -

205 Zarovice IV d ür ft e auc h in d iese Zelt gehören. Auße r den Bei len, die den Exemplaren aus t::i rovice I z.T. recht äh nlich si nd, siehe insbesondere einen Armring mit au sgebogenen, leicht ve rjü ngten Enden - ei ne Fo rm, d ie sonst eher für Stu fe V charakteristisch ist: Rfhovsk)l, Sicheln

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Taf. 75, A (besonde rs A I). - Zarovicc I wird ebenso von der mahrischen Forschung an den Überg:Ulg VOll Stufe IV (Krenü\'ky) zu V (Boskov ice) gestellt: Podborsk)l, M ähren 31. - Rfhovsky, Äxte, Beile, Meigcl und H ämmer 2 J 7. - De rs., Sicheln 83.

köpfige Vasenkopfnadeln (Beil. V, 22), einteilige Brillenfibeln mit Achters chleife (Beil. V, 21 ) und ein e dem Typ Stillfried-Hosto mice nahestehende Bronze tasse (Beil. V, 23) auf. An Pferdegeschirrbestandteilen sind Trensen mit . D «-förmigen Endringen (Beil. V, 26), geknickte Knebel vom Typ K amysevacha und leicht ge bogene Stan genknebel vo m Typ Cern ogorovka (Beil. V, 32-35) zu nennen. D er Bronzegriff eines eisernen D olches bzw. Schwe rtes mit waagerech ter Par ierstange und Pilzknauf sowie die Armringe mit Strichbündelver zierung aus Stramberk V (Beil. V, 20) gehören ve rmutlich ebenfalls in diese Zeit. Ein ähnlicher Griff stammt aus dem D epotfund vo n G am6w, Woiw. Katowice, wo er zusammen mit späturnenfelderzeitlichen Vo llgriffschwe rte rn, einem Bronze messer mit geradem Rü cken und einer Blattbügelfibel lag '06 . O bwohl nac h G . Kossack '07 durchbrochen gea rb eitete D o lchgriffe eher d en N ovocerkassk- H orizont (etwa D FS VI) charakterisieren, scheinen die G riffe mit einreihiger du rchbrochener Kreisverzierung ,,. un d pilzförmigem Knauf aus Gamow und Stramberk genauso gut mit den Golovjati no-Waffe n des älteren Cern ogarovka-H orizonts'o, (etwa DFS V) w ie mit den breiten plattenfö rmi ge n Griffen aus Pecs -Jakabhegy, H gl. 1 ' 10 und Belograd ec, H gl. 4 ' 11 verwandt. Während H g!. 1 von Pecs-Jakabhegy offensichtlich zu D FS VI geh ört, und H g!. 4 von Belogradec n ac h Kossack mi t dem Novoce rkass k-H ori zon t in Ve rbindung gebracht werden darF I' , spricht nichts gegen eine ältere D atierung d er schmaleren Schwert- bzw. Dolchgriffe mit w aagerechter Parierstan ge und Pilzknauf. Eng verwandt mit den angeführten Funden von DFS V ist D epotfund III von Karmine, Woiw. Wrodaw, Schlesien. Außer Lausitzer Formen (Abb. 36, 5. 9.12.14 . 15) enthält dieser Komplex nämlich fü nf leichte A rm- bzw. Fuß ringe mit aufgebogenen Ende n und Strichbündelverzierung (A bb. 36, 2. 3), eine eintei lige Brillenfibel mit Achterschleife (A bb. 36, 6), zwei leicht geboge ne Stangen knebel wie aus Cernotin (Ab b. 36, 8) sowie drei T üllenbeile mit parallelen, zu r M ündungswu lst ausb iegenden Ri ppen (A bb. 36, 13 ), die sehr deutlich fü r eine D atierung in D FS V sprechen.

- D epotJundstu/e V f Led iglich zwei Funde aus dem Nordburgenb nd und Niederös tcr reich kö nne n mit der ka rpate nländisehcn DFS VI parallelisiert werden: I) Croßweikersd01f: [.,,{üller- Karp e, Beiträge Taf. 142, ß.

2) Parndorf H. Adler, Fundber. Österreich 24-25, 1985-8 6,237; Abb. 188- 191.

[n Großweikersdorf und Parndorf sind Type n der ka rpatenländischen DFS VI vertreten: Zügelhaken mit Knopfenden, mehrteilige Brillenfibeln, Tüllenbeile mi t drei gleic h großen kräftige n Mün dun gsrippen (Beil. V, 38-41). Die Brillenfibeln von Großweikersdorf lassen sich mit ähnlichen Bri llenfibel n aus

Müller- Ka rpe, Vollgriffschwerrer 1~tf. 6 1, 1-5. - Gedl, Archäo logisc he Untersuchungen 276, Abb. 16, 1. 207 Koss ack, »Kimme rische« Bronzen 112. 208 Nach V. r. Koienkova , 5tudia Thracica 1, 1975,9 1 H. sind G riffe mit ein rei higer Kreisverzierung älter als Beispiele mit zw ci- oder dreircihiger Vco.ierung. 209 Podborsky, Mähren 153 ff. - Für Micteleuropa siehe z.B. Klein Neundorf: L. Feycrabe nd, Jahrcsh. Ges. Anthr. Oberlausitz 2, 1903- 1913, 88 H. - L von Marto n, AltSch lesi en 5, [934, 209ff.; TaL 38. - W. Coblcnz, Arhcirsund Fo rschungsbe r. Sikhs. Bodendenkmalpfl. 16- 17, 1967, 267ff. - Sti llfried: M. Strohschneider u. G. Vahlkampf, Forschungen in Sli ll fried 4,1 980, 143ff.; 'Iaf. 55, [ ~ 4. - Lcibnit:t: von Marton u ..O. Taf. 39, 3.6. - Szöny: 206

Kem ellc zci, Schwerter [I , TaL 60, 259. - Pan,ldc: Vulpe, Kurzschwerter '1äL 1. I . 210 B. Madz, JanllS Pannonius Muz. Evk. 23, 1978, 164, TaL 8, 1 - 5.8~10. - Tcrian, Styria 153, Abb. 36, l. 2!! G. Toneeva, Necropole tumulaire pres du village Bclogradee du VIIe s. av. n. ere. In: A. N. Fol (Hrsg.), Problemes ethno-culturels cle la Thrace antique. Academia Lit~ terarlllll Bll igarica. Congresslls studiorum Thracicorum, Serdicae 1980. Thracia 5,1980,19, Taf 12. 212 G. Kossack, Von den Anfängen des sky( h o~iranischen Tierst jls. In: I~L Franke (Hrsg.), Skythib. Ba ye r. Akad. der Wissenschaften, ph il oso ph. ~ hist. Klasse, Abhandlunge n N.F. 98 (1987) 40.

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Abb.36 Auswahl von Funden aus dem Depotfund \'011 Karmine UI, Schlesien. - 7. S nach GedJ, Arch:io log:ische Ulltersuchungen 276, Abb. 16,2-3. - Sonst nach H . Seger, Schlesiens Vorzeit Bild ll. Schrift 4, 1907,37, Abb. 54 -69 . - l'vf =; [ :3.

Bronzeb lech 213, mit Scheibenfibeln 214 sowie allgemein mit de n mehrteiligen Briilcnfibeln in Beziehun g bri nge n. Keine vo n di ese n Fibelvarian ten schein t vo r de m 8. Jah rh u nd ert aufzutre ten. D ie gena nnten Fu nde zeigen zwar, daß die D eponierun gssitte im nordostalpinen Vo rl and noch in die Zeit von DFS VI hinein reichte. \X1äh rend aber vo r allem das sü dli che Karpa ten bec ken im 8. und z. T. im 7. Jah rhu ndert v. ehr. eine bedeutende D eponic ru ngstä tigkeit erl ebte, d eucen d iese ~venigc n Depotfun de derse lbe n Periode aus N icd erösce rreich und dem Bu rgenland auf das Ausklingen der Bronzedep o nieru ngs ine zur Zeit von D FS V I. J ede nfalls ist an zun eh me n, daß während d er früh en Ha llstattzeit das Nied erlege n von Bro nze hort en scho n zur Ausnah me gehö rte.

213 z.B. Most na Soci: C. Marchesetti, Scavi ndla Nccropoli di S. Lueia presso Tolmino. Boll. Soe. Adriatiea Seien. Nat. Trieste 15 (1893) Taf. 21, 4. - Brczec, Grab 194: L. Ruaro Loseri (Hrsg.), La Neeropo li di Brezee. Monografic di Preistoria dcgl i »Atti dei Civiei Musei di Storia ed Arte« (1977) TaL 18,1'.194. - Bre~ec, Grab 5n14: Ebd. Taf. 28, TSn1 4.

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214 7.. .B. Donj a Dol ina, Grab 35: B. Covic, Inventaria Arch., Y27 (1961) NI'. 6. - Donja Dolina, Grab 16: Ebd . Y23 (196 1) N r. 1 J. - Hallstatt, Grab 963 : Kramer, Hallstau TaL 189, 6. - KJeinkJein, I-Iöchschustcrwald Hgl. 32 : Dobia t, Klein kl ein TaL 7, 6. - lzm ir: C:tner, Fibeln TaL 9, 131 (h ier Abb . 35, 2) .

d) DISKUSSION Zum Schluß dieses Kapitels sollen die hier erzielten Ergebnisse mit einigen bereits publizierten Untersuchungen zur Chronologie der Depotfunde östlich der Alpen verglichen werden. Viele Übereinstimmungen bestehen zwischen der Depotfundchronologie von H. Müller-Karpe 215 und der hier vorgelegten. Brezno, Lucky, Somotar (Slowakei), Egyek-Kendertag, Hajduböszörmeny, Kantarjanosi, Szentes-Nagyhegy, Rohod, Tiszaeszlar (Ungarn), Brädu\, Moigrad, ~palnaca, Tauteu (Rumänien), Niedzieliska 216 (Galizien), Kleedorf, Reipersdorf (Österreich), Kfenuvky und Krumsin (Mähren) werden von Müller-Karpe nach Ha BI und vom Verf. in DFS IV datiert. Brad, Hida (Rumänien), Celldömölk-Saghegy III (Ungarn), Haslau-Regelsbrunn und Herrenbaumgarten (Österreich) gehören nach Müller-Karpe zu Ha B2 und nach meiner Gliederung in DFS IVIV bzw. V Schließlich stellen Krehin Gradac (Bosnien), Sarengrad (Ostslawonien), Nagysag, Biharugra (Ungarn), Großweikersdorf, Schönberg, Treffelsdorf und Wildon (Österreich) nach Müller-Karpe Funde der Stufe Ha B3 und nach dem hier vorgelegten System DFS VI dar. Die von Müller-Karpe herausgearbeitete relative Abfolge der Depotfunde in drei Stufen (Müller-Karpe Ha BI, Ha B2, Ha B3) wird also im wesentlichen beibehalten (Pa re DFS IV, V, VI). Es gibt jedoch einen grundlegenden Unterschied zwischen den beiden Chronologiesystemen. Die drei Horizonte, die Müller-Karpe im Raum südlich und östlich der Alpen erkannt hat (jüngere Protovillanova-Zeit, Villa nova I, Villanova II bzw. Depotfundstufen Ha BI, Ha B2, Ha B3 bzw. 10.,9.,8. Jahrhundert v. Chr.), wurden von ihm irrtümlicherweise mit seinen für die nordalpine Urnenfelderkultur definierten Stufen Ha BI, Ha B2 und Ha B3 parallelisiert. Heute wissen wir, daß die nordalpinen Stufen Ha BI-3lediglich mit der jüngeren Protovillanova-Zeit und Villanova I bzw. mit DFS IV und V gleichzusetzen sind. Die Spätstufe der Urnenfelderkultur nördlich der Alpen sowie in der Stillfried-Podoli-, Ruse-, Dobova-Velika Gorica- und Dalj -Batina-Gruppe (Kelheim-Obereching II, Stillfried-Podoli II, Ruse ll, D alj-B atina Il bzw. Ha B3) ist nach meiner Chronologie also mit Depotfundstufc V zu parallelisieren. Rihovsky 217 gliedert die mährischen Depotfunde der mittleren und jüngeren Urne nfelderzeit in fol -

J.

gende Stufen: Zelezne/Lesany bzw. Zelezne-Kru111sin (Ha A2), Krentrvky (Ha BI), Boskovice (Ha B2) und Cernotfn (Ha ß3); dabei folgt er im Grunde der imJahr 1970 erschienenen Chronologie von V Podborsky 2 1S, Zwische n unseren Gliederun ge n bestehen led iglic h kleine Untcrschiede. Am wichtigsten ist das Entfalle n von Stufe Cernotin: Es steht auger Zweifel, daß der eponyme Fund schon zu DFS V (Boskovice) gehört. Obwohl Podborsky und IZihovsky die Komplexe Boskovice V, Kopfivniec und Kostelte u H oldova in die Stufe Boskovice datieren, schcint ihre Zu,ve isu ng in DFS IV (Kfenövky) eher zuzutreffen. Andererseits w ird der Fund von Klentnice von den ge nannten Autoren Ha B 1 zugerechnet, hier

jedoch DFS V oder möglicherweise dem Übergang IV/V Die Situation a111 Übergang von DFS III zu IV ist etwas komplizierter. N ach dem System von Rihovsky werden zu Ha A2 (Stufe Oblekovice der Grabfunden) Depotfunde gerechnet (z.B. Zelezne, Krumsin), die genauso gut in DFS IV bzw. an den Übergang von III zu IV passen würden. Charakteristische Depotfunde von DFS III sind in NEihren offenbar recht selte n; um diese Lücke zu schließen, werden jungurncnfelderzeirliche Funde gerne hoch da tiert, sei es in die Stufc Zelezne-Krumsin oder an den Übergang von Stufe Zelezne zur Stufe Kfenuv ky 2 19. M. RuSU 220 und ihm folgcnd M. Petrescu-Dil11bovi~a 221 haben für Rumänien vier H orizonte (1-1oigradTauteu, Fizc?ll Gherlii-Singeorgill de Pad ure, ~ol11artin-Veti~) Bilvane~ti-Vint) vorgestellt. Nach mein em

Müller-Karpe, Beiträge 109f.; 11 4; 127H.; 139; 159; 167; 169; 204f.; 209; 216. 2 16 Wie oben (Anm. 129) erwähnt, könnte Ni edzieliska vielleicht an den Übergang von DFS IV zu V datieren. 217 Siehe z. ß. Rfhovsk)'., Äxte, Beile, Meißel und Hämmer 14 f. - Ders., Fibeln 4 f. - Ders ., Sicheln 12 f. 218 Podborsky, Mä hren 24ff.; 59ff. 215

Rfhoysky, Äxte, Beile, Meißel und Hämmer: Krumsfn: Ebd. 174. - Kufim: Ebd. 163. - Rosice: Ebd. 226. - Strachotice: Ebd. 173f. - Velkc Losiny: Ebd. 187. M. Rusu , Dacia 7, 1963 , 177ff. Petrescu -Dimbovip, Sicheln 139ff. - De rs., Dcpozitcle 166ff.

219 Siehe z. B.

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System sind die zwei letztgenannten Horizonte gleichzeitig 222 (DFS VI). In DFS VI wurden m. E. neben den vorherrschenden Schmuckensembles auch die letzten Depotfunde mit Tüllenbeilen und anderen Geräten deponiert. Ansonsten sind zwischen unseren Systemen nur noch geringfügige Unterschiede zu nennen 223 . D ie Funde von Giri~u Roman, Glod, Gu ~ teri\a I, Ha~ag und Iara III gehären wohl in DFS IV (Moigrad) und nicht in die Fize~u- Gherlii- bzw. ~ omartin-Stufe 224 Bancu, Brad und Josani 2 25 werden hier ebenfalls umdatiert, und zwar in DFS V. Unter den Tüllenbeilen von Bancu und J osani sind nämlich Beispiele vertreten (z.B. Abb. 32, 15-18), die im ganzen Raum zwischen Mähren, Siebenbürge n, d er Karpato-Ukraine sowie im ukrainischen Vo rkarpate nge biet DFS V charakterisieren 226 Schließlich wird für die Funde von Birlad und TIrgu Secuiesc II, die nach Petrescu-Dlmbovi p in die zweite Spätbronzezeitstufe (Fiz e~u Gherlii-Slngeorgiu de Pi du re) datieren, wegen des T üllenbeils mit drei Mündungsrippen bzw. des massiven Armrings mit übergreifenden Enden eine Zeitstellung in DFS VI vo rgeschlagen 227, Trotzdem sind die vielen G emeinsamkeiten zwischen der hier vorgelegten C hronologie und dem System von Pe trescu -Dimb ovi~a zu betonen, und die genannten Korrekturen ändern nichts d aran, daß w ir zu ähnlichen Ergebnissen über die Entwicklun g der D eponierungstätigkeit kommen. In einigen kü rzlich erschienenen Arbeiten hat M. No vo tna eine chronologische G liederung skizziert, die der meinen sehr nahe kommt 228 . Nach Novotna fol gt auf DFS IV (bzw. Horizont Somotor-Lui'k y) Horizont Liptovsky Mikulas in der Slowakei, H ori zont Romand in U ngarn sowie H orizont Slngeorgiu d e P i dure in Siebenbürgen. Es wu rde unter anderem auf Parallelen zw ischen den Bronze tassen aus di esem H orizo nt und den Tassen vo m Stillfried-Hostomice Typ (DFS V) hingewiesen. Schließlich folgt e ine dri tte Stufe (D FS VI): der Sitno H orizont in der Slowa kei, der Sarengrad-H orizo nt im G ebiet der Bosut-Gruppe sowie die Vin\u de Jos-Vaidei- und B1lvi n e~ ti- Ghidici-Serien in Ru mänien. Auße r der un terschiedlichen Beurteilung des Dep otfu nds vo n Roma nd (D FS IV) herrscht also wei tge hende Überein stimmung zw ischen Novotnas und meinem System. In ihrer Untersuchung zur früh eisenzeitlichen Trensenentwicklung zwisc hen Kau kasus und Mitte1europa 12') entwickelt C . Me tzner-Nebels ick eine sehr überze ugende chrono logische Gliederung des »prä.sk~, thisc he IF bzw. »kimmerisc hen« Pferdegeschirrs. \V'ichtig fü r ih re Argumentation sind u.a. Depotfunde mit Pferdegeschirr und vor allem die Funde aus Siebenbürgen. Wie in der hier vorliege nden Arbeit werden von Nletzner-Nebels ick ebenfa lls zwei großr:iumige Stufen (V und VI) herausgearbeitet, die sich der Rohod-Szenres -5tufe nach W A . von Brunn (DFS IV) ansc hließen. Die von Metzner- N ebels ick zu Stufe VI gerechneten Funde finden sich alles;lmt in DFS VI wieder. Es gibt allerdings - vor allem im Hinblick auf die siebcnbürgischen Depotfunde - \vesentliche Unterschiede am Übergang von DFS I V zu V. Stufe V nach Metzner- N ebdsick DO entlüilt vier Depotfunde, die für eine gen aue Datierun g weni -

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Unter den acht siebenbü rgischen Depotfunden der Srufc $onurtin nach Petrescu -Dirnbovit;a gehören Giri~u Ro man und rar,l fll wohl unserer Stu fe IV an, vier ,,-'eitere sind ni cht gcnau datierbar: Crizbav (DFS IV-V), MiJltill Gherl ii (DFS IV-V), Ru~i (DFS IV-V), Ungllra~ (DFS VVI) . Siehe Pctrcscu -DimboYip, Sicheln, Kat. Nr. 271 275,277. Etliche hier im Text nicht behandelte Depotfunde werden Hll1 Pe trescu-Dilllbovip (Sicheln 139ff.) Stufen 7..ugC\viescn, obwohl eine genaue Di'ltierung m.E. nicht möglich ist : Archiud, Bolde~ ti, Boqa, Ci r i~oa i a 11, Crizb,l\', D u pu~, Giurgiovi'l, »Huncdoara LI«, Mintiu Ghcrli i 11, Pi:lI1u de Sus, Pietrosu, Pruneni, Rafaila, Rll~i, Tu ria III, Ungura~, Yard I, Vurpar. - Pecrescu-Dimbovi\a (De pozitele 147f.; 162 f.; 165) führt übrigens noch einige weitere Dcpollierungen der Stufe VI auf ("Banat«, Coldau II, D celrad, Dcsa, Piidureni), die hier im Text nicht behandelt sind Pct resc u- Dimbovjp, Sicheln, Kat. Nr. 258-260, 272, 273 .

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- Metzner-Nebelsick (Trensenentw ickJll ng 413 fL) datiert diese fünf Depotfunde ebenfalls in die Stufe IV. Petrescll - Dimbovit;a, Sicheln , Kat. Nr. 212 , 214, 224. DJ.s gleiche gilt für d ie westlichen Arrnringe mit Strichbündelverzierung und das Pass au er Tü ll enbeil von BraJ (ebd. Taf. 226, C1.3.-1-) . Darüber hiJl;J.uS haben ma nche Tüllen beile aus B:lncu und] osani eine asymmetrische Form . Siehe ebd . Taf. 225, C7; 233, Al1.12. Eb el . T;lf. 265, C 12; D 1. Siehe z.B. Novotna, Ko llektivgrab. - Dies., Bronzegefäße 6. Metzner-Nebclsick, Trensenentwicklung . - D ie Veröffentlichung der vollständ igen chronologischen Arbeiten von Metzner-Nebelsick w ird für die nächste Zukunft erwartet. In den bisher erschi enenen Vorbe richten siehe zu den Depotfunden vor allem Trenscncntwic klung 408 ff. Südostpannon ien 291 H. Mctzner-Ncbelsick, Trensenentw icklung 417.

ger geeignet scheinen : Crizbav, Mintiu Gherlii II, Ru~i und Ungura~ 23'. Übrig bleiben lediglich die Depotfunde von Singeorgiu de p.dure und Fize~u Gherlii II, die vom Verf. DFS V bzw. Stufe V/VI zugerechnet werden, sowie Vetil. Die Tüllenbeile mit drei Mündungsrippen, die Trensenknebel vom Typ Ia nach Kossack (Typ I nach Metzner-Nebelsick), die Trensen mit knopfförmigen Zügelhake n, die Riemenknöpfe, die Phaleren, der bronzene Keul enkopf und die massiven Armringe mit übergreifenden Enden aus Veti~, Prügy, Szanda und Santovka 2J2 sind jedoch charakteristische Formen von DFS VI, die in DFS V bzw. in der späten Urnenfelderzeit noch nicht bekannt waren. Folgt man dieser Argumentation, entfällt Metzner-Nebelsicks Stufe V in Rumänien, da an bedeutenden Funden lediglich Singeorgiu de P' dure I und Fize~ u Gherlii II für diese Stufe Bestand haben. Die übrigen Depotfunde von DFS V, wie etwa BI'jenii deJos, Buru, C'min, D elnip, TIrgu Mure~ und TIrgu Secuiesc I (Stufe Fize~u Gherlii nach Petrescu-Dimbovip) sowie Bancu, Brad und J osani (Stufe Moigrad-Tauteu nach Petrescu-Dimbovi\a) werden von Metzner-Nebelsick allesamt zu Stufe IV gerechnet "'. Als besonders wichtig erweisen sich die unterschied lichen Ergebnisse zu den Tüllenbeilen. Nach Metzner-Nebelsick 234 findet die karpatenländische Tüllenbeilentwicklung ein ziemlich abruptes Ende am Übergang von Stufe V zu VI 235 Nach meiner Auffassung jedoch laufen die H erstellung und Deponierung von Tüllenbeilen in DFS VI - vor .allem mit den Beispielen mit drei Mündungsrippen - weiter (Abb. 31, 24-26; 32, 26-33). Diese abweichenden Auffassungen haben Konsequenzen für die Chro nologie, u.a. der »kimmerischen« Funde (siehe unten). Eine wertvolle Untersuchung zur C hro nologie der karpatenländischen Depotfunde erschien kürzlich von T. Kemenczei 236, In seiner Arbeit stellt er in Anlehnung an frühere U ntersuchun gen vo n W A. vo n Brunn bzw. A. Mozsolics folgende D epotfundstufen vor: Stufe III Qaszkarajenä-U zsavölgy-Stufe nach von Brunn, G yennely-Stufe nach Mozsolics), IVa (Rohod-Szentes-Stufe nach vo n Brunn, H ajduböszörmeny-Stufe nach Mozsolics), IVb (Romand- und Bükks zentlaszl6-Stufen nach Mozsolics), Va (Bih a ru g ra~Srufe na ch Mozsolics), u nd Vb 2.l7 . \Xfeitge hende Übereinstimmung he rrscht zwischen seiner

Stufe IVa und DFS IV sowie seiner Stufe Va-b und DFS VI "'. Nur we nige bedeutend e Unterschi ede sind zu nenn en: Die Tüllenbeilc von PleSany und Jos ani (Kcmcncze i Smfe IVa) werden hier als charakteristisc h für DFS V angese hen (siehe z.ß. A bb. 32, 16. [8. 23); Badacsollyto maj li nd Adasc\'ci (Kcll1 cnczc i Stufe Va) sind hier zu DFS V ge rec hnet. Di e Überbrückun g da Ze itspa nn e zw isc hen der Hajd üböszÖ rlll en:' - und eier Bih arugcl-Stufe ist Ke mcnczc i mit seiner 5wfe l Vb - el ie VOll ih m l11 i[ H J 82 Ilach lvlülle r-Kar pe para llelis iert wi rd - nicht ü be rze uge nd gelu nge n. U nter d en 27 Depotfund en seiner Stufe IVb ge hö ren Arad Ir, Bekcs, Fö ldde,ik,

231 Siehe Anill . 22 2-22 3. - Nach I.!bd . 1-16 sind d ie Beile vo n R tl ~ i am bes ten mit dc n Be ilen aus d em H o rt von Tlrgu Mu r e~ zu ve rgleich en, der VO ll Metz ncr4Nebclsick ,.a114 ge mei n der St ufe IV " zugeordnet wird . 232 \Vi e Vcti ~ werden au ch Prü g y·, Sza nda. u nd SantO\·k a vo n Metzner-Ncbds ick nac h Stu fe V d at iert. Siehe d ies., Trensenentwick lu ng 420. 2)) Dementsp rec hend wi rd bei Ivlcrzne r- N cbclsic k, Südostpannoni en 292, Ab b. 7 auch O lcS nik I z ur Stufe IV gerec hnet. Siehe Kap . 3b , A nm . 131. lJ4 Mcrzncr-Nebclsick, Trense nemw ick lu n g 414, Abb . 14; 419. A bb . 16. 235 D ementsp rcc hend wird bei M etz ner-Neb elsic k, Südostpa nnonie n 292 , A bb. 7 auch G roßwei ke rsd o rf z ur Stufe V ge rechnet. - D as feh len von .. Tiillenbeilfo rmen mi t Bogenripp end ekor« is t nach M etznerHN ebeisick ein Kennzeichen d er Stufc VI; sie he cbd. 29} . 236 Kemenczei, Endbronzczeid iche I-Ionfundst ufe n. - Siehe au ch: Ders ., D eutun g. - Ders., Notes . 237 Mit seiner U nterscheidung von Stufe Va (z.B. Prügy) und Vb (z. B. Fli göd) vers ucht Kcmenczei eine Untergli cde-

run g der von mi r in DFS V[ llisallllll cngefaEtcn D epotfund e. Zu m ein en ers t reckte sich DFS V [ in manchcn Gegende n wohl ü be r ei ne la nge Zeitspanne (8. Jahrhu ndert und z.T. noc h 7. Jah rh undert); zu m .l1ldere n is t es a.lIS kul turgeschidlt licher Sic ht ein wichti ges Desid er:n, 1.",:isehen "präs kythischen« u nd ,.sky rh enz.ei tlichcll " Fu nd ho ri zonten d iffe renzieren zu könne n. Aus d em an:häologischen M ateri al er gib t sich alle rd in gs Ill. E. zur Ze it keine M ögli chkeit, d ie jüngere Fu nde (d es 7. J ahrhu ndertS?) \·o n den ältercn d es 8. J ahrhu nde rts li berzeugen d zu t rennen . Ocr Stufe VI-zeitliche Fu nd von Zirovilica beispielswicsc könnte wegen se incs Szep ters (M . G arasan in, Praisto rija na du Srbij c [1973J 486, A bb . 27, 7; " gI. Mari~e l u : Vulpe, Ku rzsc hwen er Tal. 42, D4) nach d em E nde d es 8. Jahrhu nderts v. C hr. d atiert werd en . 238 Kemcnczei rechnet Detva, N ~gy rab e , Sarbd, Terp cs und Vesztö z ur Stu fc 11l, d ie eher nach meinc n E rgcbnissen zu D FS lV gehören . - Ä hn liches gilt für Borsod geszt, Büj , Debrec en ~U r6kep, Gabo rjan lind Nadu dvar I, d ie nach KCl1l enczei in Stufe TV:t, nach mei nen Un te rsuchungen eher in D PS 111 dat icrcn.

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Rom'nd und Szentes zu DFS IV; Camin, Sintimreu und OleSnik I zUDFS V, S'ghegy I-V und SzeotesDon' tv'r zu DFS IVN und Bükkaranyos lI, Bükkszentlaszl6-Nagysanc I-lII, Kecel, Ocova, Pldivec und Pocuvadlo-Sitno zu DFS VI. Übrig bleiben wenige unbedeu te nde Funde und die reinen Schwertdepots "'. Kemenczei Stufe IVb und DFS V überbrücken den Zeitraum zwischen der Hajduböszörmeny- und der Biharugra-Stufe also auf ganz unterschiedliche Art. Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß meine Ergebnisse in vielen Hinsichten mit denen von MetznerN ebelsiek und Kemenczei übereinstimmen, vor allem DFS IV mit Kemenczei Stufe IVa und DFS VI mit M etzner-Nebelsick Stufe VI. Gravierende Abweichungen ergaben sich jedoch beim dazwischenliegenden Horizont (DFS V, Metzner-Nebelsick Stufe V, Kernenczei Stufe IVb). Es ist uns allen klar, daß zwischen den Hajduböszörmeny- und Biharu gra-Stufen derartig große Unterschiede bestehen, daß sie nicht unmittelbar aufeinander gefolgt sein können. Wir sind uns auch einig, daß nach der Hajduböszörmeny-Stufe die Deponierungstätigkeit in vielen Ge bieten nachgelassen hat. Die hier vorgestellte Lösung führt zu einer Parallelisierung vo n DFS V mit der späten Urnenfelderzeit (H a B3): Ein Verbindungsglied zwischen dem Raum der späten Urnenfelderkultur (vo r allem Bö hmen, Mähren und Niederösterreich), dem östlichen Karpatenbecken und sogar der Karpato-Ukraine (Oldnik I) und Galizien (Vorona, Ruda) während DFS V bieten u.a. bestimmte Tüllenbei le mit parallelen, zur Tülle hin ausbiegenden Rippen (A bb. 31 , 17-2 1; 32, 15-25); erst in DFS VI treten die Tüllenbeile mit drei kräftigen Mündungsripp en auf (A bb. 31,24-25; 32, 26-33). Daraus ergibt sich zwangsläufig, daß in großen Teilen O stmitteleuropas währe nd der Zeit zwisch en ca. 950/ 920 und ca. 800 v. C hr. (DFS V) Depotfunde nur in seltenen Ausna hmefällen niederlegt wu rden. Diese chronologische Gliederung verhilft uns außerdem zu einer einleuchtenden Vorstellung über die Entwicklung des sogenannten »kimmerischen »Pferdegeschirrs in Mitteleuropa: Während DFS V zeigen die meisten Geschirrteile eine enge Verwandtschaft mit denjenigen der älteren nordpolltisch-nordkaukasischen Cernogorovka-Stufe; während DFS VI sehen wir dagege n hauptsächlich die Entwicklu ng lokaler Formen im Karpatenbecken sowie vergleichsweise schwache Einflüsse JU S d em Kreis des Pferdegeschirrs vo m N o vocerkassk-Typ H O. Meine Ergebnisse stehen also in Einklang mit der von A. 1. Tereno i kin postulie rte n Abfo lge der Stufe n Cern ogorovka un d N ovocerkassk NI .

4. D A S NORD ÖSTLI C HE A LPEN VO RL AN D , D A S KA RP AT E NBE C KE N UN D

DI E U N TERE DON AU

Das Karp ate nbecken läßt sich während der jünge ren U rnenfelderzeit gro b in d rei Kulturregionen gliedern: 1) die Lallsitzer Kultur im N o rd en 242 ,2) die Nord- und Süd grupp e der kannelierten Keram ik im

239

240

241

Fo ny6d, V;illus: Kem enczei, End broll zezci tli che Ho rtfunds tufcIl 56, Abb. 3, 'Lb. d. - Die rein en Sc hwe nd epots werden hi er nicht behandelt. S. Anm. 92. Siehe beispielsweise die Stangen kn ebel mit drei seitlichen Ri ngösen (Metzne r-Nebelsick, Trensenentwicklung 39 4, Abb. 6: Typ XIi Lind XI II), z.B. aus einem Depotfund der Stufe VI vo n Krivodol, okr. Vraca: B. Ni kolov, Achcolog; ja (Sof;ja) 12, H . I, 1970, 51 fr.; 56, Abb. 6. Siehe auch ei n verscholl enes Objekt aus Grab 165 \'on Breiec, das vermutl ich als no rd kau kasischer Knebel zu interpretie ren ist: L. R. Loseri, L:l nec ropoli di Bre7.ec. Monografie di Pre istor ia degli ,. Ani dei Civici Mu sei di Sloria c Artc« (1977) 6, Ab b. 1, oben links; vgl. Metz l1 erN cbclsic k, Trens enentwicklun g 387, Abb. 1, Typ XJl Ic; 394, Abb. 6. 1\. L Tc renoi kil1, Killll11 erij cy (1 976) . Es wird jedoc h kei-

384

;lu sl;csdll osse n, (b E Ce rn ogurovka- Formcn noch in der Ze it de r NO\'occ rkass k-S tufc hergeste llt wu rden . - Nach den ei nleuchtend en Untersuch unge n von O. R. Du bovskaja sol l zw ische n einer älteren und einer jün geren Stufe d er Cc rnogorovka-G ru ppe unterschied en werden. In Fu ndz.usammcn hängc n (cl\va Grab- li nd D epotfunde) der jüngeren Ccrnogorovk a-Stu fe treten - in bes timmten Gebieten - u.a. auch typische Objek te des N ovocerkassk- Kreises au f. In diesem Sinne werden hier die Bezeichnun gen .. ältere Ccrnogorovb- Stufe« bzw. ,.jünge re Cer nogorovb-/Novocerkassk-Stu fe« verwe ndet. - Siehe O . R. Dubo\'skaj:l, Sovc(skaja Arch. 1989, H. 1, 63 ff. - D ies ., Ross ijskaja Arc h. 1994 , I-i : 2, 15 ff. Di es., Eurasia Antiqu a 3, 1997, 277 H. 242 J. Nekvasil, Pa m. Areh. 61, 1970, 15ff. - L. Veliaci k, Die Lausitzer Kultur in der Slowa kei ( J983) . I1C$WCg;S

Osten, 3) die Stillfried-Podoli-, Val-Chotin-, Dalj-Batina- und Dobova-Velika Gorica-Gruppen im Westen. Die Besprechung der Lausitzer Kultur würde den hier gesteckten Rahmen sprengen, weshalb im folgenden lediglich das Ende der südlicheren Gruppen skizziert wird (vgl. Tab. 5).

a) STILLFRIED-PODOLf-GRUPPE D er Raum nordöstlich der Alpen besitzt besondere Bedeutung für chronologische Studien, da vom Anfang der Urnenfelder- bis zur frühen und älteren Hallstattzeit zahlreiche Gräber überliefert sind. In der mittleren U rnenfelderzeit (Stufe Oblekovice) ist dieses Gebiet durch große Flachgräberfelder gekennzeichnet. Bruchlos entwickelt sich daraus die H a B-zeidiche Stillfried-Podoli-Gruppe. Letztere kennen wir hauptsächlich aus Südmähren und Niede rösterreich; Funde sind jedoch ebenfalls aus dem Nordburgenland und der Südwestslowakei überliefert 2". Eng mit der Stillfried -Podoli- Gruppe verwa ndte Funde der Stufe H a B kommen außerdem im nordwestlichen Transdanubien (Kom. Vas, Gyö r-Sopron und Veszprem) vo r. Bronzegegenstände und Tongefäße aus Fundorten w ie Sopro n-Burgsra1l 2", Velemszentvid 245, Saghegy"6, Somlöhegy"', Gö r 248 , Csönge'" und Badacso ny 250 zeigen eindeutig das Fortleben dieser urnenfelderzeitlichen Grup pe bis zur Stufe Stillfried-Podoli Ir. Für unsere Zwecke besitzen die Grabfund e der Stillfried-Podoli-Gruppe aus Niederösterreich und Südmähren wesentliche Bedeutung 251 .

- Stillfried-Podoli I Für die ,dtore Stufe der Stillfried-Podolf-Gruppe (Stillfried-Podolf [ bzw. Ha B I) sind vor allem Grabfu nd e aus Klcn tn ice \vicht ig. Fo lgende Gräber charakterisieren diese Stufe: Süd ll1 3h r e n : I ) A" ell/IJice (z. ß . Griibcr 1.J., 19, -1-2, 53, 63, 7 [J 80, 86,

89,94 u nd 104): Riho\'skf, KIentnice. 2) Luzice: J. Rihovsky, Preh led Vyzkumll 1965 ( 1966) 4 1 fl.; 1,,1. 9; d ers., Areh. Roz hled )' 19, 1967,390; 388, Abb. 127.

3) Milovice: ehr. Pescheck, \'\fjener P r :ihi~t. Zeitse hr. 30, 1943, I 52f1.; V Podborski', Sbornfk Prad Fil. Fak. Bmo E I2 , 1967, 7ff.; 24, Abb. 9. 4) Oblekovice (z.B. Gräber I und 50); Rih ovsky, O blekovice.

Ni ede rös terreic h: 1)

Reiser/herg: Aus dem [947 entdeckten Urn e ngrab von R eisenberg, pol. Ba. Baden, Niederösterreich, stammen e in F:U1tas iegriffmesscr (NÖLM Inv. NI'. 8759; Abb . 37. 5), eine zweih enklige Urne (NÖLM

243

Fü r die Südwests low ak ei sie he P Ro msaue r u. L. Veliacik in: Die U rnenfelde rku lturen Mitteleuropas. Symposium

Libliee 1985 (1987) 295 1f. 2H Das Fl:tchgräberfeld im Flur ,.Krautacker« ist unveröfw

fe ntlieht. - Zu r H öhensiedlu ng siehe etwa E. Patek, Mitt. Arch. Inst. Ungar. Akad . 6, 1976, J9ff. N5 Siche G. Band i u. M. Fcketc, Savaria 7-8,1973-4, 113ff. mit weiterfüh render Literatur. 24(, P:J.tt:k, Transdan ub icn Tal. 11 -36. 247 Ebel . TaL 42, 5.8; 54, 1O-1J; 70-72. - Magyarors:dg

[nv. Nr. 8760: A bb . 37, 26) sowie Sc herben vo n mindestens drei Beigcfiißen (NÖLM Inv. Nr. 876 1nicht auffind bar). - Fundber. Österreich 6, ! 95! -5, 48; Rihovsky, Messer T
Regeszeti Topografiaja 3 ( 1970) 213 f. 24 8 G. 1I0n, Acta A rch. Acad. Seien. I-Iungaricae 44, 1992, 239ff. 249 Patek, Transdanubien Taf. 40-4 1. 250 B. D arnay- D ornyay, Arc h. Ert. 85, 1958, soff.; 'raf. 20. 251 1m No rdburgenland, in d er Südwests lowakei und No rdwesttransdanub ien gibt es ebenfalls G rabfund e de r StiJlfried -PodoH-Gru ppe. Für ch ro nologische Studi en bedeuten de Grabkomp!exe (vor allem je ne aus SopronKrauracker) sind jedoch noch nicht veröffen tli ch t.

385

2) SI. Andrä v. d. Hgt. (Gräber 1,2, 6A, 6B, 10, 30, 41, mögl. auch 25, 28 und 34) 252: Eibner, St. Andrä. 3) Wien-Leopoldsberg (z.B. Schwertgrab von 1917,

Grab 15): H. Kerchler, Arch. Austriaca 31, 1962, 49ff.

Aus den G räbern dieser Stufe stammen Griffangel- und Vollgriffmesser mit stark geschweifter Klinge (Abb. 37, 4. 5), einschneidige Rasiermesser vom Typ H errnbaumgarten (Abb. 37, 3), Bronzetassen vo m Typ Jenisovice-Kirkendrup (A bb. 37, 7) und eine ve rwandte unverzierte Tasse (Abb. 37, 6). Ferner kommen Armringe mit Fransenverzierung (Abb. 37, 8), ein Vollgriffschwert vom Typ Flörsheim (Abb. 37,2) und ein verwandtes Griffzungenschwert mit Antennenknauf (Abb. 37, 1) vor. An Nadeln sind zwiebel (Abb. 37, 11. 12) und schalen köpfige (A bb. 37, 15) Varianten gut vertreten. Ferner treten spindelköpfige Formen (Abb. 37, 10. 13) sowie Beispiele mit einem kleinen Fortsatz (Abb. 37, 9. 14) auf, die sich von den mittelurnenfelderzeitlichen Spindelkopfnadel n vo m Typ Klentnice ableiten. Zweihenkel ige Urnen mit einziehendem Hals - manchmal aber mit Etagenhals - sind für die Stufe Stillfried-Podo li I besonders charakteristisch (Abb . 37, 16. 17. 22 . 26). Manchmal stehen solche Gefäße auf einem hohem Fuß; dann sind sie oft reich verziert (Ab b. 37, 24. 25). Ferner gibt es Großgefäße mit fac ettierter Mündungsinnenkante (A bb. 37, 23), Henkeltassen mit ausladendem Rand (Abb. 37,19. 20), enghalsige flaschenförmige Gefäße (Abb. 37, 21) und halbkugelige Omphalosschalen (Abb. 37, 18).

- Stillfried- Podoli I1

Die jüngeren Stillfried-PodoIr-Grä ber (Stufe II bzw. Ha B3) setzen sich deutlich von den älteren ab. Geschlosse ne G rabfuncle di ese r 5wfe sind vor all e m in Ni ederösterreich gut ve rtreten - beso nd e rs in deIn kür zlic h au sgegrabenen Grä berfeld von Franz hause n ; in Südmähre n ste llt dagege n ledi gl ich d as nam en-

gebende Gräberfeld von r odo " ei nen bedeu tende n Fundo rt dar.

Sü cl m ä hr e n: 1) Bmo-Oh l\ m)' (z .B. G Ll b ...\3 . 135 ull d I ~() ) : J. Rfhovsky , Al'ch. Ro z hled y 12, 1<,)60,2 23, Abb . 87, 9- 12 ; Ad ,i m ck, Brno- Ob rall Y T:lf. 126: 127, 1-4; lJ 1, 4-6. 2) K/enlnice (z. B. Gra b 24): k fh ovs k }', Klenrn icc.

3) Podnlt' (vo r a lle lll di e 197 4-7 5 :1 usgc b r:1be!lt! n G r;iGcr): J. k il lü\'s k)T, Das Ul'l1 engri berfel d VO ll Po dol l. Fo ntes A rch. Morav icae 15 ( 198 2) Ta f. 3 1-33.

252 H ier werden die Gräb er von Sc Andrä in z\vei 5cufc n ge-

(N ebclsick Sw fc 1 = Still fr icd-Podolf I; Ncbc lsick Stufe 2-3 = St ill fried- Podolr ll ). Si ehe N ebels ick, Übe rga ng \'on der Urn enfelde r- zur Hall slau u il 356 , Abb . 19.

gli ede rt (S tillfricd -Podol f I und 11). L. D. Nebdsick ist zu ~ hn li e h e n Ergebn issen gd
- >

Abb. 37 CIlJ.rakteristische Funde de r Stufe Stillfried- Podolf I: I. 6 Kl en tn ice, Gr;\b 63 . - 2 Wic n- Leopo ldsbeq;, Schwe rtgrab/19 17. - 3 St. Andrä, G rab 30. - 4 Klentnice, Grab 71. - 5.16 Reisenberg, Grab vo n 1947. - 7 :t'v1i1 ovice. - 8 Klentn ice, Grab 53. - 9. l3 Kl entniee, Grab 14. - 10 Kl entnice, Grab 42 . - 11 KI entni ce, Grab SO . - 12 Sc Andrä , Grab 6B. - 14. 22 St. Andrä, Grab 41. - [5. 17 Lu zice . - 18. 24 KI entni ce, G rab 86. - 19 Klentl1i ce, G rab 71 . - 20. 23 St. Andrä, G rab 30. - 21 Kl clHni ce, G rab 14.25 O bl ckovice, G rab 1. - 26 Ob lekovice, G rab 50. - [ n:1.ch J. Rfhovs k):" Parn. An:h. 47, 1956, 271 , A bb. 5, l. - 2 nach Krämer, VolI griffsc hwe rter Taf. 18, 109. -3 nac h J ockcnho\"eI , Rasiermesser Ta f. 30, 399. - -1 . 5 nac h R ihovs k)', Messer Taf. 2 1, 237; 27, 28 1. - 6. 7 nach Ne kvas il u. Podborsky, ßron:z.egefäße Taf. I, 5; 2, 10. - S. 18. 19. 2 1. 24. nach Rihovs k}', Klentn ice Ta L 4, 14e; 13, 53b; 19,7Ic; 23, 86b. e. - 9. 10. 11. 13 . 15 nac h Rihovsky, Nadel n TaL 55, 1440. 14 41; 56,1471; 57, 1533; 63, 1757. - 12. [4.20.22.23. nach Eibner, Sc Andrä TaL 6,11; 32, a. cl ; 43, b; 44 , cl. - 16 lIach eige ner Zeich nung. - 17 nach J. Rfhovs ky, Prehled V)''L.kum ü 1965,41 ff.; Taf. 9, 8. - 25.26 Nach R(ho\'sk~', O blek o vicc Taf. 2, A b; 14, Ab . - Bro nze M = 1:3, Keram ik M = 1:6.

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Niederösterreich : 1) Baumgarten am Tullnerfeld (z.B. Grab 1 und 2): R. Pittioni, Stein- und bronzezeitliche Funde aus Niederösterreich. Nieclerdonau/Natur und Kultur 21, 1942, 19f1. Nach den Unterlagen im NÖLM gehört die kleinköpfige Vasenkopfnadel (ebd. Tal. 7, 4) zu Grab 1; Grab 4 hat also zwei großköpfige Vasenkopfnadeln. 2) Hadersdorf(z.B. Grab 2, 3, 18, 21, 22, 33, 43, 56,75, 85,89, 101, 10i, 111): Die publizierte Fundzusammenhänge von Hadersdorf sind unzuverlässig; F. Scheibenreiter, Das hallstattzeitliche Gräberfeld

von Hadersdorf am Kamp, N. Ö. (1954). 3) Niederrußbach: Müller-Karpe, Beiträge Tal. 141, D. 4) St. Andrä v. d. Hgt. (Grab 3, 5, 8, 11, 12, 13, 14B, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22, 23, 24, 31, 35A, 35B, mögJ. auch 9 und 33): Eibner, St. Andrä. 5) Wien -Groß Enzersdorf (z.B. Grab A, C, 1, 4, 5, 7, 11): z. T. veröffentlicht in K. Hetzer u. K. Willvonseder, Arch. Austriaca 9,1952, 52ff.

6) Wien -Leopoldsberg (z.B. Grab 28): H. Kerchler, Arch. Austriaca 31, 1962, 49fl.; 62, Tal. 4, 1-5.

Die späte Urnenfelderzeit (Stillfried-Podoli II) wird durch bauchige Kegelhalsgefäße mit schmalen Kal1neluren, oft mit horizontalen Rillen oder Kanneluren am unteren Teil des Halses, gekennzeichnet (Ab b. 38,12.13). Kegelhalstassen (Abb. 38, 8) und kugelige Gefäße mit engem Hals (Abb. 38, 9. 11) sind ebenfalls vertreten. Charakteristische Bronzefunde stellen Nadeln mit kl einem Vasenkopf (Abb. 38,2), Nadeln mit geripptem Kopf (Abb. 38, 3), Sattelfibeln vom Typ Hadersdorf 253 (Abb. 38, 4), offene Armoder Halsringe mit Strichbündelverzierung (Abb. 38, 6) und Griffdornmesser mit geradem Rücken vorn Typ Hadersdorf (Abb. 38, 1) dar. Wie S. Stegmann-Rajtar zeigen konnte, gehört das wichtige Grab 169 von Brno-Obfany 254 an den Übergang von der südmährischen Späturnenfelder- zur frü h en Hallstattzeit: das große Kegelhalsgefäß findet seine engsten Vergleiche in der Stufe Stillfried-Podoli II (vgl. Abb. 38, 12), und die Metallgegenstände besitzen Entsprechungen in der karpatenländischen DFS VI. Sowohl die Bronzefunde (vgl. Abb. 25, 28. 29. 33mit Abb. 38,2.4.6) als auch die Keramik (vgl. Abb . 25,25. 32. 35 mit Abb. 38, 7. 8. 9. 12) lassen an einer zeitlichen Parallelisierung der Stufen Stillfried-Podoli II und Ruse II nicht zweifeln. D er Frauenschmuck aus de n zwei Kulturgruppen isc nahezu identisch. In beiden Gruppen wird wohl zur sclben Zeit (Stufe II) bei Tongefägen ein scharf abgese tzter Kege lha ls bevorzugt (vgl. Abb . 25, 3 1. 32. 35mit Abb. 38, 7-9. 13), während in der vorherigen jüngere n U r nenfelderzeit (Stufe I) geschwungene FormC11 vo rherrschten ("gI. Abb. 24; 37).

- Frühe Hallstattzeit Für die Herausarbeitllng dieser Stufe sind vor allem Grabfllndc aus Stillfried und Sopran wichtig. Folgende Gräber gehören in die frühe Hallstattze it (Ha CI a):

Süd mähren: 1) ßmo-übrml)' (Grab 140): Adamek, Brno-Obfany Ta!. 128; 129; Podborsky, Mähren Taf. 58 .

Sbornik J oscfu Poulfkovi k Scdesatinam. SborIl fk CSAV- Archeologicky lIstav 5 (1970) 43ff.

2) Klentnice (Gräber 41,78 und 114) : J. _R fhovskfr in:

253 Zu diesem Fibeltyp siche Betzler, Fibeln Taf. 18, 189-191. - Rfhovsky, Fibeln Taf. 18, 101. - Y. Divis, Pam . Arch. 26, 1914, Sff.; TaL 1, 16 (Lzovice). - Wichtig ist die Unter.~cheidung zwischen den Sattelfibcln vom Typ Hadersdorf bzw. Ruse (späte Urncnfclderzeit) und den Harfen-

388

fi beln der Typen Pocuvadlo-Sitno, PleSivec, Bad F ischau und Roggersdorf (frühe und ältere Hallstattzeit bzw. DFS V1) . 254 Stcgn13.nn - Rajtar, Sp;itbrol1ze- und früh cisenzcitliche Fuuclgruppcn 4off,; Taf. 1-2.

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12 Ab b. 38 Charakteris tische Fu nde d er Stufe Stil lfricd -Po d olf TI: I H ad ersd orf, Grab 33. - 2. 10. 11 Baumgarten am Tullnerfeld, G rab l. - J Hadersdorf, Grab 21. - 4. 5 H adersdorf, G rab 89. - 6 Sr. A ndrä, G rab 18. - 7 Sc. A ndd, G rab 22. - 8 Gro ß-Enz.ersdorf, Gra b I. - 9 G roß- En zersdorf, G rab 11 . - 12 K len tnice, G rab 24. - 13 ß aum g
389

Niederösterreich und Nordburgenla n d : 1) Bad Fischau (z.B. Hg!. I1/1 , VII): J. Szombathy, Mitt. Amhr. Ges. Wien 54, 1924, 164H, 2) Loretto (z.B. FundsteIle 18): Nebelsiek, Übergan g von der Urnenfelder- zur Hallstattzeit 358, Abb. 20a, B, 3) Mannersdor/ (aus verschleiften Gräbern): B. HahneI, Fundber. Österreich 24-25, 1985-86, 248H,; Abb, 289-310, 4) Mödling: P. Stadler, Fundber, Österreich 16, 1977, 361 H.; Abb. 175- 182, 5) Pitten (Grab 78): F. Hampl u. H, Kerchler, Das mittel bronzezeitliche Gräberfeld von Pitten in Niederöseerreich I. Mit[. Prähist. Kommission Österr.

Akad, 19-20, 1978-81, Taf. 240. 6) Sommerein: H. Schutzhier, Fundber. Österreich 16, 1977, 364ff.; Abb. 183-186, 7) Still/ried (z,B, Grab 6, 13, 26, 31, 38, 43, 45, die »Mehrfachbestattung« , und der sog. »Depotfund «): C. Eibner, Die Mehrfachbestatrung aus einer Grube unter dem urnenfelderzeitlichen Wall in Stillfried an der March, NÖ, Forschungen in Stillfried 4, 1980, t07ff.; M. Kaus, Das Gräberfeld der jüngeren U rnenfelderzeit von Stil1friecl an der March. Ergebnisse der Ausgrabungen 1975-1977. Forschungen in Stillfried 6 (1984); dies" Mitt. Amhr. Ges, Wien 11 8- 119, 1988-89,247H.

N ordwest - Tr ansdanubien: 1) Sopran : E. Patek, Arch. Ert, 103, 1976, 3 ff,; 9, Abb, 5; 10, Abb, 6,1. 2 (Hg!. 83/ 1971); dies., Bec. RGK 63, 1982, 107ff.; 141, Abb. 17, I - li, 13 (Hg!. 81/1978); Eibner-Pers y, Sop ron Taf, 61-62 (H g!.

71); 72-73 (H g!. 139); Taf, 98, 5, 7; 100, 4-6 (Hg!. cl'Este, un te res Grab). Für weitere mögliche früh hallstattzeitliche Gräber siehe N ebelsick, Übergang von der Urnenfelder- zur Hallstattzeit 347ff.

Eine kontinuierliche Belegung eines Gräberfe lds von der Urnenfelder- über di e frü he bis in die älte r e H all stattzeit hin ein läßt sic h im nord alpinen Raum nur selten gut verfolgen. Das Gräberfeld von Stil1fri ed ist e ine bedeu te nd e Ausna hm e. Bezeichnenderweis e stam men aus gerec hn et aus diesem G räberfe l d Bronzefunde, die mir d er karpatenländischen DFS VI in Beziehung gebracht we rden müssen . Grab 6 und 38 sowie der sog. Stillfrieder Depotfund barge n Knopf tre nsen, Seitenstangen vo m Typ Ia und konis che Phaleren aus Eisen (Ab b. 39, 2-6. 16. 3 1. 35. 36), Seitensta ngen vom Typ Ia sind in karpatenländ isc hen Depo tfund en vo n DFS V I sowie in gleic h zeitigen Grabfund en von P redm H ice, Ziborl, Sen ica, Fliz esa bo ny und Balta Ve rde vertreten 155. Knopftrenscn wu rd en woh l ebenfalls ers t in d e r frühen H a ll stJttzeit bz-.;v. in DFS VI eingeführt (Beil. IV, 7!. 72; V, 39. 40). In Italien sind sie im ZusarnmenhJllg mir anderen "thrako -kimmerisc hcn « Pferdegesc hirrteile n zu sehen, die in Grabfunden der StlI fe Villanova [[ bzw. Este [! auftau che n (Ab b. 30, I. 13 ), und zwar Seite nstange n vo m T yp la, ko nische Rin g fußknöpfe, Zwillingsknöpfe (Abb. 30, I. 2.10, 14; 39. 9), hel mförmige Riemenknöpfe und Trensen vom Typ Pfatten 2"'. Die kreu zfö nnigen Riemenknöpfe aus d em sog, Stillfrieder Depotfund und Grab 45 (Abb, 39, 20, 30, 32) kom men ebenfalls in D epotfunden der karpatenländischen DFS VI bzw, aus gleic h zeitige n Gräbern vor (v gl. Beil. IV, 76), Grab 43 und wo hl auch G rab 26 vo n Stillfried enth alten H a rfenfibeln mit lange r Spiral e und breitem, dreiec kigem Umriß vom Typ Bad Fisc h.u 257 (Abb, 39, 10, 19), Si e unccrscheiden sich deutlich von den schlan ken Sattelfibeln der Typen Had ersdo rf und Rusc, die alls den Stufe n Stillfried-Podoli II, Ru,e [! u nd Lj ubljana Iß gu t bekannt sind. \Vir dürfen al so d amit rec hnen, daß dieser im Stillfrieder Grä bctfeld vertretene H orizont von Mccallobjektcn erst in die frühe Hallstattzeit (Ha Cla) dariert, als die meisten urnenfclderzeidichen Bestattungsplätze n icht mehr ben u tzt wurden. Di e Keram ik aus dem Gräberfeld umerstützt diese Annahme. Es han-

255 Pl'-cdmCficc: J. Wer ner, Parn. A rch. 52,1961, 384ff.; 385, Abb. 1, 5. - 2aboN: J. Smolfk, Pam. Arch. 11, 1881,664 L; Ta L 28, 17. - Scn ica : G. Nevizansky, Arch. Rozh ledy 37, 1985,60 1 fL; Taf. I, I. 2. - Fü zcsabony-Öregdomb, Grab 3: T. Kcmcnczc i, Fol ia Arch. 40, 1989, 61 , Abb. 4, 2.6. Balta Verdc, Hgl. 2: D. Berciu, Eurasia Septentrionalis A nt . 9, 1934, 165ff.; 167, Abb. 3, :t. - D. ß erciu u. E. Com~;t, Mat. ~i Ce rc. A rh. 2, 1956,325, Abb. 56, 1. - Sie-

390

he auch die verwandten Kl1 eb d aus Gur .. Padinei, Hg!. 4: D. Berciu, Arhcologia Prcistorica a Olteniei (1939) 166fL; 168, Abb . 2 12, 3. - A . Vu lpe, Dacia 4, 1960, 197, Abb, 11 , I. 256 Siehe Anm. 203 und S. 352 257 Zu diesem Typ siehe Betzl er, Fibeln 'raL 18,195- 198; 19,

199-200.

delt sich nämlich um Gefäßformen, die in der zweiten Stillfried-Podoll-Stufe fe hlen und die deutliche Anklänge an Keramikfunde des 8. Jahrhunderts aus anderen Gebieten zeigen: A nzuführen sind vor allem Gefäße aus den Gräbern 6, 31 , 43 und 45 (Abb. 39), nämlich große Kegelhalsgefäße mit auslade ndem Rand und Grifflappen am Unterteil aus Grab 31 und 43 sowie aus der Mehrfachbestattung (Abb. 39, 18.22.24), die stratigraphisch mit der letzte n Bauphase der Befestigung gleichzusetzen ist. Ähnliche Gefäße gibt es in Mostkovice in Mähren'" sowie südlich der Alpen in Kleinklein (Stufe IA: Ab b. 27, 10) und Ru,e (Stufe III: Abb. 26, 44) in frühhallstattzeitlichen Zusammenhängen. Grab 31 beinhaltete darüb er hinaus ein hohes Kegelhalsgefäß und ein situlenförmiges Gefäß, di e b eid~ mit den ältesten Gräbern der Kalend erberg-G ruppe wie Sopron-Burgs tall Hügel 81/1978 259 verwandt sind (vgl. A bb. 39, 23. 25mit Abb. 40, 4. 10). Ansonsten gehören wohl auch d ie breiten Kegelhalsgefäße aus Grab 6 un d 45 hierher (Abb. 39, 7. 21 ), da solche Gefäße in der Stufe Stillfried-Podoli II fe hlen. Probleme ergeben sich bei der Beurteilung von Grab 26. Die Keramik ist noch stark späturnenfelde rzeidichen Traditionen verhaftet; folgende Erwägungen weisen jedoch auf eine frühhallstattzeitliche Datierung hin: Die betont ku gelige Form mancher G efäße (z.B. Abb. 39, 12. 14) ist in der Stufe Stillfried-Podoli II fremd; das ho he flaschenfö rmige Gefäß (Abb. 39, 14) zeigt Ä h nlichkeit mit Beispielen d er älteren Ho ra kover Kultur 260 ; ein unvollständiges Gefäß läßt sich mit den ältesten Kalenderberger Fußschalen in Verbindung bringen (vgI. Abb. 39, 11 mit A bb. 40, 5); das breite Kegelhalsgefaß mit weit ausladendem Rand und Schulterhörnchen (Abb. 39, 13) findet P arallelen in Brno-Obfany, Grab 140 26 1, die mit einem einschneidigen Streitmesser (Machaira) vergesellschaftet vo rliegen. Solche Streirmesser treten im südlichen Karpatenbecken erst zur Zeit der Basarabi-Keramik (entspricht DFS VI) in Ersc heinung"2; Brno-O bfa ny G rab 140 d ürfte also ebenso wie die besprochenen Stillfrieder Grä ber in die frühe Hallstattzeit (H a C la), d. h. ins 8. Jahrhundert, datieren. Im Gege nsatz zur älteren H allstattzeit sind gut datierbare Metallobjekte aus Gräbe rn der frühen Hallstattzeit im Raum nordöstlich der A lpen selten. A us di esem Grund spielt die Untersuc hung der Kera mik eine große Ro He - einerseits typo logische Übe rl egungen, and ererseits Vergleiche mit dem Südostalpenraum. E. Patek und A. Eibner-Persy haben sehr zu Recht eine Frühphase der Kal enderbcrg-Gruppe in Sopron herausgearbeitet 263. Auf Bezieh ungen zwischen Sopro n-Burgstall Hügel 8 111 978 und de n früh hallstauzeitli chcn Gräbern au s Stillfricd wurde oben bereits aufmerksam ge mach t. Ein breites Ke gelhalsgefäß mit sc hraff ierten Drei ecken und gerieften Schulterb uckel n (Ab b. 42, 16) aus einem weiteren Grab, Sopron-ßurgstall, H g!. 83/1971 , find et eine gu te Parallele in der o ben besproc henen Ze ntral bestattung von Frög, H gl. K (Abb . 29, 11 ). Au Ge rdem läßt sich ein KegelhalsgeLiß aus Grabe lsdo rf, Kärme n 264 , gut mit Stücken aus Gräbern wie Öden burg, H g!. 71uod 139, Mödling und So mmerein vergleichen, di e zu den früh en Kalcnderberg-G räb ern zu rec hnen sind 265. Aus verschleift en G räb ern von M an nersdorf stammen Gefäße der fr ühen H allstattzeit, die etwa in den Gräbern der Stufe Stillfri cd III (vgl. Abb. 41, 5 mit Abb. 39, 7. 22), in Sopron, H gI. 8 1 (vgI. Abb. 4 1,10.12 mit Abb. 40, 3. 6. 7) sowie süd lich de r Alpen in Grabelsdo rf ' 66 (Abb. 41 , 5) und Klein klein (S tufe JA: vg l. Abb. 41, 6.11 mit Abb. 27,3. 10) Entsprech ungen besitzen. Grabfu nd e der frü hen Hallstattzeit sind ebenfalls für Bad Fischau H gL Hl l und VII zU nenn en; für den am Überga ng von der frühen z ur älteren H alls tattzeit datierte n HgI. III hat S. Steglllann -Raj", r Parallelen aus der StlIfe Ljub ljana [ Iß an ge führt 1(,7

258 A. Gottw:\ ld, M üj Arc heo logic k)' Vyzkulll (193 1) 94, Abb. 105,7. - V. Po dborsky, Sbornik Pr;tcl Fil. F:lk. Brno E8, 1963, TaL 11, 6. 2S? N:lch einer freund!. Mirt. von E. Jerem, ßud ap esL, ist dic Zu gehörigkeit der Bro llzcfr:tgmente, di e normalerweise in d ie jüngere Urnenfelderzeit dati ert würden, zu m H :\llprgr:\b des Hügels 8 1 von Sopron-ßurgsta!l seh r UI1 w:\h rschei nl ic h. Siehe E. Patek, Ber. RGK 63, 1982, 10srr., 141, Abb. 17, 12.14.15. 260 Vgl. MOf:\sicc H gJ. I : Stegmann - Rajtar, Spiicbronze- und frii beisen zei tliehc Fund gruppen Taf. 22, I. 261 Ad amck, ßrno -Obrany Taf. 128, 1-2 .

262 M. G uhin , Apulul11 15 , 1977, 155 ff. - Vulpe, Kurz schwerter 74ff. 263 E. Patek, Ber. RG K 63,1982, 162ff.; BeiL 4 (Stufe 1- 11).Eibncr-Persy, Sopro n 76ff. (Stufe 1). 2(,4 I~ j:\blonka, Carinth ia I, 175, 1985, 11, Abb. 3, I. 265 Ödenburg H gL 71 u nd 139 : Ei b ner- Persy, Sopron T:lf. 61 -62; 72 -73. - M ödling : E Stadl er, Fundb ef. Ö sterreich 16, 1977,36 1 H.; Abb. 175. - Som merei n: H . Schutzb ier, FUlldber. Öste rreich 16, 1977, 364ff.; Abb. 185- 186. 266 Siehe Anm. 264 . 267 Stegm:\nn - Rajtar, Sp ätbro nze - u nd frü heise ll ze itl ichc Fundgruppen 84f.

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17 Abb.39 Gr.\b fu ndc der frühen H tllsl.ntzcit von Still fricd an der March: 1-7 G rab 6. - 8·9 Grab 13. - 10-14 G rab 26. - 15- 17 G rab 38. - 18- 19 Grab 43. - 20-2 1 Grab 45. - 22 .. Me hrfachbestatlung«. - 23-25 Grab 31. - 26 -36 sog. »D epotfu nd • . - 22 nac h C. Ei hnc[, Fo rsch u ngen in Stillfried 4, 1980 I07ff.; Taf. 52, 6. - 26-36 nach M. Kalis, Mite Anthr. Ces . Wien 118/1 19, 1988/89, 247ff. - SOtHt nach dies., Stillfricd. - 22 M = I :8, sonst Metall M = 1:3, Keram ik M = 1:6.

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To ngefäße aus Sopron-Burgstall, Hg!. 81. - Nach E. Palck, Bcr. RGK 63 , 1982 ,141 , Abb. 17, 1-5.7- 1I. 13. - M C;\ . 1:6.



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Funde aus versc hlei ften Gräbern von Mannersdo rf, Niederösterreich. - Nach B. H ahne!, Fundbcr. Österreich 24/ 25, 1985/ 86, 248 ff., Ab b. 289. 297-308. - 1-4 M = 103, 7 M = 108, sonst M = 1,6.

Sch ließl ich müsse n die frühen H allstattgräber aus Klentnice in Südmähren erwäh nt werden. D ort tritt

in drei Gr,i bern Ke r"mik mit guten Vergleichen aus O berästerreieh, dem Salzburger Land und Niede rbayern auf (Abb. 43 ). Anzufü hren si nd etwa Gräber aus Linz St. Peter, O bereehing, Kün zing, Stephanpose hing und Stei nkirehen (siehe Teil II, Kap. 6e. e). Letzteres G rab bietet sowohl für die Kniekwand -

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Abb.42

Tongefäße alls Sopwn -B urgstall, Hg L 83. - 16 nach E. Patek, Areh. Ert. 99, 1972,211, Abb . 7,9. - Sonst nach P"tek, Reccnt Excavations 20, Abb . 10. - Ohne M .

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Abb.43 hl 11 stattzeitliche 22 ) 18 7. _ F,ü ee ,esatma 43ff . ra _ bB78 . - 9M HOle=h I'Novak, Schwert So nst1:1nach J. rUhovs kG) .111bf.. )o fmkJ a.lls Kl elHnice: Grab 41 B Grab 9a f. osefu P :lU I"k ' k SI" 114.-CG IA 0\'1 , Il1 (1970) r OIlU . M =CI1,'I" . J , Keram ik 1:6.

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schalen als auch für das Gündlinger Schwert aus den Gräbern 78 und 114 von Klentnice präzise Vergleiche, die eindeutig in die frühhallstättische Stufe (Ha Cla) gehören 26'. Das Kegelhalsgefäß aus Klen~­ nice Grab 41 ist jedoch auch mit Funden aus späturnenfelderzeitlichen Zusammenhängen in Linz St. Peter, Obereching und Stephanposching zu vergleichen; für ein fragmentarisch erhaltenes Gefäß mit geschwungenem Profil und Schulterlappen gibt es dann aber Parallelen in frühhallstattzeitlichen Gräbern von Stillfried 269 (vgl. Abb. 43, AI mit Abb. 39, 8. 15). Demnach gehören die genannten Klentnice-Gräber ins 8. Jahrhundert v. Chr. - also wohl in eine Zeit vo r der Entwicklung der Keramik des klassischen H onikover Typs der älteren Hallstattzeit (Ha Clb). Unsere Diskussion zeigt, daß im nordöstlichen Alpenvorland während der frühen Hallstattzeit sowohl Flachgräberfelder weiterbenutzt (z. B. Stufe III des Stillfrieder Gräberfeldes) als auch Hügelgräber angelegt wurden (frühe Kalenderberg-Gruppe, Stufe I-I! nach Patek bzw. Stufe I nach Eibner-Persy). Dieses N ebeneinander von alten und neuen Bestattungssitten während der früh en Hallstattzeit (H a C la) ist keineswegs auf diesem Gebiet beschränkt: es is t nämlich für einen großen Raum zwischen der KelheimObereching-Gruppe im Nordwesten und der Ruse-Gruppe im Südosten geradezu charakteristisch.

- Altere Hallstattzeit Von den besprochenen frühhallstattzeitlichen Funden ist die Keramik der älteren H allstattzeit bzw. des klassisc hen Kalenderberg- und H orakov-Typs deutl ich abzusetzen. Die ältere H allstattzeit (Ha C lb) beginnt in Sopron mit der zweiten Stufe nach Eibner-Persy bzw. mit der Stufe II! nach Patek 270. Etliche Gräber beinhalten Metallobjekte wie Mehrknopfnadeln mit Faltenwehr, geknotete Halsringe, typi sche Pferdegesc hirrteile, eiserne Lappenbeile, einen Schüsselhelm, Harfenfibeln der Typ en Bad Fischau und Ro gge ndorf2 71 , ha lbmondfärrnige Bogenfibeln, Ar m ringe, Gürtelhaken lI SW., die eine Parallelis ie run g der Keramik der klassischen Kalcnderberg-Stufe mit Ha C lb erlau ben 272,

Disku ssio n Ei n w ertvoller Beitr;1g zur Ch ronologie der Sp~irbrol1ze- und Frühei sc l1zei t im m ittler en Donaugebiet ist kLirzlich VOll S. Stegm:lI1n - Rajdr erschienen 17J , Die Autorin lur sic h zwar hauptsä chlich mit den süd mährischen Funden besc h;;,fti gt; sie be müht sich aber auc h um deren Interpretati o n mit Blick auf die umliegenden Kulrurgruppcn der Südwests lowake i, Transdanubiens, Ostösterreichs und Bö h mens. Bei der Datie run g ei nzelner Grabfund e kom men wir oft zu äh n lichen Ergebnisse n 27~ . Ein Vergleic h unserer R e-

268 Ebd. 150. 26'1 Intcrcss;l lHerweise besitzen di e gem.nnte GcLi!~c außerdem Par,dlele in der ivlaöcs:\t-Gruppc lind noch weiter im 05t":l1 . Vgl. E. Patek, i\gria 25-2G, 1989-90, TaL 2J, 3 (Siro k). - lvI. T Kaslmb ll. I. V. Go ll'sc\' a, Sovcrsbj ;\ Arch. 1/ 1991,201, Abb. J, G (S:lh;'lrH;'I). 270 Siche Anm. 263. 271 Fü r den ·fyp Roggendorf siehe: Bcrzlcr, Fibeln TaL 19, 202- 2 11. -l~ fhovsk}·, Fibeln ·laL 12, [03-105. 272 z.B. Ödcnburg, Hg!. 148: Eibnc r- Pcrsy, Sopron TaL 76; 77; 78, [-3. - Sopron, Hg!. 73/1971: E. Pauk, Arch . trt. 103, 1976, 12, Abb . 8, 1-8 . - Dies., Ber. RGK 63, [982, Beil. 4. - Novc KOSa riska, Hgl. IV: M. Pich lero,,;\, Novc Kosariska (1969) TaL 19-2 4. - Rcca, Hgl. 2: B. Chropovsk}', Arch. Rozhledy 7, [955 , 769ff.; 760, Abb. 342; 767, Abb. 350. - Bad Fischau, H gl. IV, V lind X I I: J. 57.0111balh)', Mitt. Anth r. Ges. \'licn 54,1924, 164ff. - Gemein lcb:lrn, G rab J 83: J. Szomb,ithy, Prähi storische Flachgräber bei Gcmcinlcbarn in N iedcröstcrrcich . Röm.-Germ.

398

Fo rsch . J (1929) Taf. 26, 1- 11 . - Krendorf, ,. H cxcnhügcl«: Tomschik ll. e hr. Pe.~check, Min. Pr.:thi st. Komm. Östen. Abd. TV/6 (1943) I07 ff. ; 119ft". - K. K.aus, Zum Hexcnhüt;eI \'011 Krcnsdorf. In: H. Schrnid ll . K. KaLIS (Hrsg.), U rges..:hichte- RÖllIcrzcit-Mittclaltcr. Mate rial ien zur Archäologie und Lmdeskunde dcs Burgc n bnd es I. Wissenschaftliche Arbe iten :l Ll S dem ßu rgenb nd 69 ( 1984) GOff.; 69, Abb. 9. - Loretto, Fundstcllc 3: Nebelsiek, Übergang vo n dcr Urncnfelder- zur Ha llstattze it 358, Abb. 20:1, C. - Statzcndorf, Gdbe r Ja und 27: A. Dungcl, Mitt. Prähi st. Ko mm . Östcrr. Akad. 2, 1937, 1 H.; 21, Abb. 89-92; 22, Abb. 93-104; 30, Abb. 140-147; 31. Ab b. 148-149; 32, Abb.150 -154. 273 Stcgmann-Rajtar, Spätbronze- u nd frübeisenzc itl iche Fundgruppen. 274 Vgl. die Tren nlll\!:) von älte ren (Slillfricd - Podo ll I) u nd

J.

jü ngeren (S t illf ri cd ~ Podo l ; TI) Keram ik fun den: Siehe ebd. 38 1.; Abb. 1-2.

sultate wird jedoch dadurch erschwert, daß Stegmann-Rajtär sich an die Müller-Karpesche Absolutchronologie gehalten hat (Ha BI: 10. Jahrhundert, Ha B2: 9. Jahrhundert, Ha B3: 8. Jahrhundert v. Chr.). Weil demzufolge im Westen - z.B. in Ossingen (Schweiz), Kelheim (Bayern) und Nynice (Südwestböhmen) - H a B bis zum Ende des 8. Jahrhunderts v. C hr. angedauert haben soll, kommt StegmannRajtär gezwungenermaßen zu dem Schluß, daß die Hallstattzeit im Ostalpengebiet frü her als in Süddeutschland und Bö hmen begonnen hat. Sie schreibt beispielsweise über die Stufe H a B3: »Diejenigen Fo rmen, die im Südost- und N ordwestalpengebiet das 8. Jahrhundert v. C hr. kennzeichnen, machten sich auch im mittlere n Donaugebiet bemerkbar, waren aber nicht mit Keramik des P odoli-Stillfried -Väl II/C hotin- Kreises vergesellschaftet. Eine der Ursachen für den Ausklang der Urnenfelderzeit und das Einsetzen der Hallstattzeit im Nordos talpenraum kö nnte die »thrako-kimmerische« Bewegung gewesen sein. Die Verbreitung späturnenfelderzeitlicher Metallgegenstände zeigt, daß ihre Zahl im nördlichen wie auc h im südlichen Ostalpengebiet stark zurückgin g, und daß es regional sogar Gebiete gibt, wo Metalltypen der Stufe Ha B3 ... vollständig fehl en ... Die Bronzewe rkstätten verlagerten sich nach Weste n und ve rursac hten dadurch ein Abklingen der Urnenfelderverhältnisse im G ebiet der Südostalpen und in Teilen des mittleren D o nauge biets .... ,,'''. So werden Grabfunde desselben Zeitho rizontes in manchen Kulturgruppen zur Späturnenfelder- (z.B. die Stufe »Stillfried 2«, wie etwa Stillfri ed, Gräber 6 und 38) und in anderen zur frühen H allstattzeit ger echnet (z.B. Pecs-Jaka bhegy) 276 Hält man an einer D atie rung vo n H a B3 in das 8. Jahrhundert v. C hr. fest, kommt außerdem der Stufe H a B2 eine zu große Bedeutun g zu. Zudem fehlt im C hronologiesystem von Stegmann-Rajtär - im Gegensatz zum Ostalpengebiet - eine angemesse ne Zeitspanne für di e frühe H allstattzeit nördlich der Alpen, wo sich ange blich in der Abwesenheit vo n »thrako-kimmer ischen Störungen« die Stufe H a B3 voll entwickeln konnte. In seiner 1994 erschienenen Untersuchung des Übergangs von der Urnenfelde r- zur H allstattzeit am nördlichen O stalpenrand und im nördlichen Transdanubien hat sich L. D. Nebelsiek einem äußerst sc hwie rige n Thema gewidmet 277 und ist zu bemerk enswerten Ergeb nissen gelangt. N ebels iek sc hild ert in üb erzeuge nd er \'{feise di e G esc hic hte der G raba uss tatt un gss itten vo n der älteren Urne nfelderzeit bis zur älte ren Hallstanzeit. In fe iner Detailarbeit macht er auf das Fehlen einer Phase mit späturnenfelderzeitlichen ßro ll ze- un d Kera mikbeigaben in d er Val-Cho tin -Gr u ppe aufmerksa m (sie he Kap. 4b). Z ude ll1 1;\'ird d afür argumem iert, d aE es späturll cnfe lde rzeitliche Grä ber ebcnLl lls weder irn nordwestl ichen TranscLmubi cn noch im süd östl ic hen \Vien cr Becken ge be. Nach Ne bel siek ist dies er Be fund deswege n wichtig, ,vei l im nordwestlich en Karpatcnb cc ken durch d ie Seltenheit vo n späturnenfeldcr- und frühhaBstattzei di chcn G ra bfunden eine bedeu te nd e Qu ellenlü cke entsteht. Um di ese zu schließen, sc hlägt cr eine radikale Umcl aticru ng ei ni ge r hallstattze itl ic her G räber vo r: nac h sei ner Chronologie beginn t in Transclanubi cn Keramik mit ),hall stattisierenden bzw. frühha llstättischen Zü ge n« bereits in Ha B2 bzw. in der Zeit vo n Cclldä mä lk-Sagh egy D epotfund III 27'. Er stütz t sich dabei ll .a. auf di e recht unwahrsc heinliche Vergesel lschaftu ng vo n früh hallstattzeitl icher Keramik m it Ha Bl -zeitlichen Bronzen im Grabhügel 81 / 1978 vo n Sopron - Burgstall Zl'. Au f dieser Weise entsteht ein vo n Region zu Region differiercnder Beginn de r H allstattzeit 280 ; In N o rdost-Transdanu bic!1 müßten w ir nach N ebelsiek mit der beginnend en H.allstattis ierun g sc ho n am Ü be rgang von der jü ngere n zur späten Urnen fel derzeit (H a B2) rec hnen; dageg en dauerte d ie U r nenfe ld erzeit in Teilen \'o n N iecl erös terre ich (z.B. St. Andrä v. d. H gt. ) no ch an, als and erswo di e frühe H allstattzeit schon bego nnen hatte. Diese an geb lich e Übersc hne idung vo n Urn enfeldc r- un d I-Iallstatt zcit soll mit einer An ~tl ys c bestimmter F ibeln untermauert

275

Ehe!. 71. Wil" glauben jcdo ch, daß unmittelbare Beziehungen zu m no rd pon tischen Raum eher zur Zeit der Depotfu nd estu fe V (ältere Ccrnogo rovka-Scufe ) als während der Stu fe VI (jüngere Cernogo rovka-/ Novocerb.~s k - Stufe) bes tand en haben. .. Thrako -k im!l1 cri sc he Stö run ge n « wiircn also cher im 9. als im 8. Jahrhunde rt v. C hr. vo rz ustell en .

276 Ebd . 16"1. 277 N chelsick, Ü bergang vo n d er Urnenfcld er- zur H a!ls (at[ze lt . 278 Ehd. 330. 279 Ebd. 348, A hh . 15; 347ff. - Siehc A ll!ll. 259 . 280 Ebd. 32 6, Abb. 9: d iagonale Linie z wisc hen jü nge re Urnenfeldcrzci t li nd ältere H allstattzeit.

399

werden 281: »Im Wiener Becken und im angrenzenden Westungarn begleiten [die bronzenen Harfenfibeln vom Typ Hadersdorf sowie ihre eisernen Varianten] früh- und älterhallstättische Bestattungen_ Nördlich der Donau, in den Gräberfeldern von Hadersdorf und Stillfried, sind sie mit späturnenfelderzeitlichen Gefäßen vergesellschaftet. « Urnenfelder- und Hallstattzeit können sich jedoch unmöglich überschneiden. Es stellt sich nämlich heraus, daß wir in seiner Untersuchung mit unterschiedlichen Fibelvarianten zu tun haben: Sattelfibeln vom Typ Hadersdorf aus späturnenfelderzeitlichen Bestattungen bzw. Harfenfibeln vom Typ Bad Fischau aus Gräbern der frühen und älteren Hallstattzeit 2". Obwohl ich d en Lösungsversuchen von Stegmann-Rajtar (»thrako-kimmerische Störungen im 8. Jahrhundert v. Chr.«) und Nebelsiek (Hallstattisierung ab Ha B2) nicht zustimmen kann, haben ihre Arbeiten zum ersten Mal die Problematik der späten Urnenfelder- und frühen Hallstattzeit im Raum nordöstlich der Alpen und im nordwestlichen Karpatenbecken deutlich gemacht. Während dieser Zeit sind w ir mit Fundhorizonten konfronti ere, die recht un gleichmäßig verteilt sind; in manchen Gebieten feh len sogar Funde aus diesen zwei Stufen (Ha B3, Ha C la) weitgehend.

b) V AL -C HOTfN-GRUPPE Im Gegensatz zu diesem Bild der kontinuierlichen Entwicklung der Stillfried-Podoli-Gruppe bis in die späte Urnenfelderzeit- mit einem Abbruch bzw. einer »S törung« lediglich in Teilen deren Kulturge biets - steht di e Val-Chotfn-Gruppe im no rdöstlichen Transdan ubien und in der angrenzenden Region der Slowakei östlich des Waags . In den neuesten Studien zur Val-Chotfn-Gruppe herrscht nämlich die Meinung, daß sie in der Mitte der Stufe Ha B zu Ende ging. In ihrer neuen Publikation über Westun garn in. der H allstattzeit schreibt E. Patek: »Während der jünge ren Urnenfelderzeit (Ha B2) bricht di e Belegung [der umfangreichen Flachgrabfried höfel allmählich ab, sichere H a B3 -zeitliche Formen fehl en überall. Gleiches sche int auf die zugehö rigen Siedlun ge n zuzutreffen ... »283 . R. Kalicz-Schreiber komm t zum gleichen Erge bnis für das wichtige Gräberfeld von Budapesr- Bekasmegyer: Die jüngs ten Bestattun ge n gehö ren an die \\lende vo n H a B2 nach H a B3 184 . Au ch 5. Stegmann-R aj tar bestätigt in ihrer kürz lich erschienenen Dissertat ion : »Keramik de r V;;illChotfn-Nekropolen findet ihre besten P arallelen im ~ilte­ ren Podo lL Jün gere Podole r Form en treten in Cho tfn \v ie auch in T ökö l und N eszmely nur sel ten :"tuf, \vas den Geda nken nahelegt, da!; hier die urncnfclderzeidiche Entwicklung zu Ende ging, als der jüngere Podoler Keram ikstil aufkam « 285 . Desgleichen dati ert F. Käsz egi die Va ler Gruppe in seine Stufen IllIV, was ein Ende in der Mitte der Stufe Ha B bedeutet"'. Nac h der neue n Arb eit vo n L. D. N ebelsick üb er d en Überga ng vo n der Bronze- zur Eisenzei t d ürfte dies endgü ltig als sicher gelten 1:87. Wege n der bekan nten Armut an M etalbeigaben in de n G räbern der Val-Ch o tfn-G ruppe fällt ei ne ge nau e chro no logische Ei nordn un g nac h wie vo r schwer. Zwei Gräbe rfe lder - C hotfn und Budapest-Bekasmegyer - sind jedoch bess er mit Bronzebeigaben versehen und bilden so mit eine Gru ndlage fü r chronologische Studie n. Dank dem fr eundlichen Entgegenko mmen von J. P aulfk we rd en an dieser Stel le einige bisher unveröffentlichte Grabkomplexe aus Chotin gezeigt, die einen Einblick in die Entwick lun g di eses Griiberfeldes ermöglichen 28".

281 Ebd. 351 f. 282 Zu r Unterscheidung der wichti gsten Sattel- und Harfenfib eltype n der späten Urnenfelder- und frühen Hallstattzeit, siehe Anm. 70, 140,253,257 und 271. 283 Patek, Westungarn 4. 284 Präh ist. Zcitsc hr. 66, 1991,16 1 ff.; 196. 285 Stcgrn:m n-Rajt:ir, Spätbronze- und frühe isenzeitli che F undg ru ppeIl 62. 286 F. Köszegi, A D unantul törtenete a kcsöbro nzko rban (1988)· 1' f.10- 11.

400

287 Ncbclsic k, Übergang von der Urnenfelder- zur Ha llstat[ze it. 288 Ansonsten, siehe: M. Dusck, Siovenska Arch. 5, 1957, 73 H. - Ders ., Arch . Rozhl edy 14, 1962, 6 10 ff. ; 639 ff. - J. Pau lfk, Siovenska Arch. 7, 1959, 328 ff. - Ders., Zpnivy Ces kos lovenske Spolccnos ti Arch. 14, 1972, H. ]·2. Ders., Zbornfk Siovenskcho Narod. Mli z. H ist. 66, 1972, Sff. - Ders., Zbornfk Slovc llskc ho Narod. Mliz. H ist. ()9, 1975, 19 ff.

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Das urnenfelderzeitliche Gräberfeld von Chotin zerfällt in zwei Gräbergruppen: eine westliche (Chotin Gräberfeld IIB) und eine östliche (Chotin Gräberfeld IIA). Nach Paulik ist die westliche Gruppe - mit zahlreichen Verbindungen zur Velatice-Gruppe (Ha A) - älter; die Funde der östlichen Gräber dagegen finden oft Entsprechungen in der Stillfried-Podoli-G rupp e (Ha B). Die Bronzebeigaben der älteren Gräber belegen eine Datierung nach Ha A2 (Abb. 44, B) und w ohl auch Ha AI (Abb. 44, A). Besonders charakteristische Tongefäßformen der älteren (Ha A-) Gräber sind Zylinderhalsurnen, Tassen mit ausladendem Rand und H enkel mit dachförmigem Querschnitt, doppelkonische G efäßformen, Tassen mit einem extrem hohen H als, Etagenhalsurnen und zweihenkelige Terrinen 289 Im östlichen Teil des Gräberfelds treten im Gegensatz dazu typische Bronzebeigaben der Stufe Ha B auf, wie Nadeln mit zwiebelförmigem Ko pf und das Bruchstück eines Rasiermessers mit zwei Zapfen am Ringgriff (Abb. 45, BE). Typische Keramikformen stellen jetzt zweihenkelige Amphoren mit geschwungenem Hals, manchmal mit Fuß und reichverziertem Unterteil, Schalen mit üppigem D ekor, Kegelhalsgefäße und Omphalosschalen dar; zweihenkelige Terrinen sind nach w ie vor vertreten 290. Die Grabfunde aus der östlichen Gräbergruppe find en, wie schon angesprochen, zahlreiche Parallelen in Südmähren, vor allem in Gräbern der Stufe Stillfried-Podoli I in Klentnice. Allein das G rab 223 deutet auf eine erwas jüngere Zeitstellung (Abb. 46, C): Obw ohl die Keramik sich von der H a BI -z eitlichen nicht unterscheidet, w eist die Vasenkopfnadel auf eine Datierun g all den Überga ng von der jünge ren zur späten Urnenfelderzeit (H a B2) hin. Wie oben erwähnt, dauerte nach R. Kalicz-Schreiber die Belegung des Gräberfelds vo n Budapest-Bekasmegyer ebenfalls bis Ha B2. Mehrmals beto nt sie die Ähnlichkeiten zwischen de n Bronzefunden aus Bekas megyer und aus dem Depotfund der Stufe IV von Romand 291 . Nach der im Vorb ericht ab gebildeten Aus wahl vo n G rabkomplexen sind in Bekäs megyer auf jedem Fall Gräber der Stufe H a A (A bb. 44, D ) und Ha BI (Abb. 45, A ; 46, A) ve rtreten. Aus G rab 33 des Gräbe rfelds von Neszmely'" stamm t schließlich eine N adel mit großem Vase nkopf, eine charakteristische Form der Stufe H a B2 (A bb. 46, B). D ie Grä ber de r Va l-Cho tin-G ru ppe mit M etallbeigabe n lasse n sich also in d ie Zei tspanne vo n H a Abis H a B2 d at ieren. Diese F ests tell u ng sc hl ieß t zwar ein \'\Ieiterlebe n d er Vil-C hotfn-G ruppe in H a ß3 nicht aus. A llerdi ngs sind mir keine Gra bkom plexe der Va l-Chodn-G ruppe bekannt, deren Ke ramik vom Spektrum der Gräber, die au ch Metallbeigaben en th ielten, so star k abwe icht, daß eine spätere Datierun g notwe ndig wäre. \,\/as die Ze it nach de m Ende der Vil-Chotfn -Gruppe betrifft, erkennt E. Pate k !9.i einen jünge ren Abschn itt von H a B, de r durch ei ne Ke ramika rt geken nze ichnet wird, die in de n grogen Urnengräberfc!dern

noch feh lte (vgl. Tab. 5: ' post-Val-Chocln«). Als Beispiele fü hrt sie folge nde Typen an: große bi konische Gefäge m it ausladend em R and 29\ bauc hi ge Gefäße m it ko nisc hem Hals u nd stark auslad ende m Rand, manc hmal mit gerieften Buckel n 295, eifö rmi ge Vor ratsgefäße mit Schrägrand 2<J6, D oppelhen kelkrüge und -tassen 297, schrägkannel ie rte Kleingefäße 298, gewisse H en keltass en mit senkrecht ode r schräg kan neliertem Bau ch 299 und G efäße mit ») Bauchnase-Vcrzierung« JOo. Da fast nur keramisc he Einzelfund e bekannt

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289 Siehe beispielsweise Gräber 67, 72, 79, 82, 83, 269, 293. 296, J IO und 32 4. 2'JO Siehe beispielsw eise G räber 1,2,8,9,10,31,36,44,53, 56,59,61,62, 104, 113, 114, 115. Typische Gräber d er jüngere n Urnenfelderzei t si nd ferner aus Mui.l:t (besonders Grab 3-8) und TImace be kan nt. - M uzla : M. Novctna, Arc b. Rozhledy 6, 1954, 302 ff. - Dies., A rch. Rozhledy 7, 1955, 746ff. - Dies., Siovenski Arch. 4, 1956, 213ff. - J. D ulka, Scud. Zvesti Arc h. U stavll 3, 1959, 14 1 ff. - TImace: J. Kudl.icek, Arch. Roz hledy 5, 1953, 29!

pt·st-ßckasmcgycr. In: T. Kov;ics (Hrsg.), Studien zur Mccallindustric im Karp atenbec ken und dcn b enachb;trten Regionen. Festsehr. A. Mozsol ics ("1996) 323 ff. 2n E. Patck, Acta Arch. Acad. Seien. Hunga ricilc 13, 1961 ,

3lff. 293

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148 ff.

297

Prä hist. Zei tsehr. 66, 1991, 196 . - Zu Bekasmegye r, siehe je lzt den neuen Au fsatz von N. Ka licz und R. KaliczSc hreiber, Grab ko mplexe m it Messern u nd Rasicrmessem aus dem spä t bron zezeitlichen Gräberfeld vo n Buda ~

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Abb.44 Ha A-zeitlichc Grab fu nde der Val-Chotlll-Gruppc: A Chotln, Grab 267. - B Chotin, G r:tb 265 . - eC hotin, G rab 80. - 0 Budapcst-Bck.isme gycr, Grab 21. - EChotin, Grab 326. - A. B nach J. Paulfk, Zbornfk SIOVCllSkeho Narod. Muz. Hist. 66, 1972, S, Abb. J; 11 , Abb. 6. - C. E nach unvcröffentl iclHcn Zeichnun gen von]. Paulfk. - D nach R. Kalicz-Schrcibcr, Priih ist. Ze itsehr. 66, 1991, 179, Abb. 12,7- 10. - Ke rami k M ca. 1:6, Bronze M ca. I :J.

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Abb. 45 Ha Bl-zeitliche G rabfunde d er Voi.l-C hotln-Gruppe: A Budap e st ~ ßek:isll1egyer, Grab 26. - B Cbotfn, Grab 25 7. - C Ch otill, Grab 23 4. - D Chotin, Gr:lb 236. - E C hot!n, Grab 134. - A nach R . Kalicz-Sch reiber, Präh ist. ZC ilschr. 66,199 1, 181 , Abb . 14. - B nach J. Paulfk, Zbornlk Sl oveuskeho Narod . Muz. Hist . 69, 1975,29, Abb. 2,1-6 u nd unveröffentlichten Ze ichn ungen \'on J. Pau lfk. - C. D . E nach un veröffentl ichten Zeichnungen VOll J. l'aulfk. - A2 t.1 = 1: 8, sonst Ker:\Ol ik M ca. 1:6, Bronze M ca. 1:3.

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Abb . 46 H:I BI- (A) bzw. Ha B2-zeitlichc (8. C) Grabfunde der Val -C hoti"n-Gruppe: A Budap est- BeLls megycr, Gr:lb 2 12. - B N es zmcl y, Grab 33. - C C hotfn, Grab 223 . - A nach R. Kalicz-Sch re iber, Präh ist . Zeitsehr. 66, [99 [, 189, Abb. 22,1 -5.8-10. - B Il:lc h E. Patek, Acta A rch. Acad. Seie n. Hungaricae lJ, [961 ,33 H.; T:tf. 5, 1. 7.9 . 10. - C nach unveröffentl ichten Zeichnungen vo n J. Paullk. - A 7 M = I :8, sonst Kerami k M ca. 1:6, Bronze M ca. 1:3 .

sin d - meistens alls alte n Siedl ungs gra bungen bzw. Obcrf!ii.chensam m lungen - , läßt sich nicht viel genaucres für Ost- und Südtran sd anubi en w;ihrend di ese r Zeit (entsp rich t DFS V- VI) ermitteln. Na ch P,ltck bestand en a tl ercl ings ziemlic h enge Beziehungen mit d en Keramikfund en d er M ezocsat-Gruppc.

c) D OBOVA - VELlKA GOR I CA- UND DALJ-B ATINA-GRUP P EN Für eine au sführli che Behandlun g d er Dalj-Batina-G rupp e Os tslawoniens ist d ie Publikation d er Di sse rtation vo n C. M etzner- N ebelsic k abzuwarten; allerdings k ö nnen wir un s auf ein e kürzlich ve röffe ntlichte Z usa mm enfass un g ihrer c hro no logisc hen E rgebnisse stützen 301. Währe nd H a A bildet Ostslawo nie n das wes tl ic he Ende de r Vu cedo l-Novi Begcj-Gruppe, d ie zu r Koine der kanne lierten Keram ik ge h ö rt. \X1ic la nge diese Gruppe bestand - bis in di e m ittl ere ode r sogar die jünge re U rne nfeld erzeit läßt sich beim derzeit ige n Nlangel Jn geschlossenen Fundko mp lexen ni c ht beurtei len. Bedeu te nde Griiberfelder d er nachfolgend en D alj-B atina-G rupp e wu rd en offenba r vo n d er jünge ren bzw. de r sp äte n Urnenfelder- bis zur H allst Jtt zeit ko ntinuierlich beleg t. In d er »kanonis ch en Phase« 302 dieser Grupp e sind viel e Gefäße eindeutig in di e späte Urnenfe lderzeit z u datieren - etwa aus Batina (Kisk6szeg), Dalj,

301 Met:l.l1er- N cbclsic k, Südos lpanno ni en. 302 Ebd. 286 (D alj-Batina Stufe fI); 287, Abb . J . - D ie Kera-

404

mik der Dalj-Ba tina-Stu fe [ nach M elL.ncr-Nebclsick scheint weniger d eutlich 'lllsgep rägt.

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Tab . 5

U. 3. ihre Ve rwandtsc haft mit Stillfri cd -Podo ll lI - Kera m ik Ull te rstreicht. Früh lullstänische Keramik findet sich sowohl in den reic hen Grabhügel n vo n Pecs-Jakab heg)' JOJ als auch in den Flach gräbe rfeldern der Stufe lIla nach Metzner-Nebelsick. Offensichtlich ent-

Vuk ovar, Ooroslo\'(.) und S;l.rcngril d -. wie

wickelte sich diese Keramik aus d em vorhergeh enden späturnenfelderzeitli chen Keramikspektru m.

Weiter im Westen löste die D obova-Velika Goriea- die Vitroviea-Gruppe (Br B2/C-Br D/ Ha Al) ab. Nach diese m Bruch entwickelte sich erstegenannte G ruppe kontinu ierlich vo n der mi ttleren zur späten Urne nfelderzeit. N ac h J. Du iar J04 lasse n sich die jün ge ren Grä ber beider namengebender U rnenfelder sowie Grabfunde aus Krupace und Trescerovac 305 mit Ljubljana IB vergleichen 30(,. Zur Zeit vo n Ljubljan a tI waren die Urnengräberfelder dieser Grupp e jedoch anscheinend schOll aufgegeben. Anzeichen einer frühha[[statrze idic hen Stufe liefert ein G rabhügel vo n Ozalj 307 u.a. mit ei ner zwe ischl eifigen Bogenfi bel vom Typ 6a nac h G abrovec un d ei nem Bronzekno pf mit hohem Dorn ~ Typen, die wir beispielsweise aus den Stufen Ruse III und Dalmatie n n kennen.

JOJ B. Maraz, Janu s Panllon ius Muz. t vk. 23 , 1978, 14Sff.Dies., A rch. Ert. 106, 1979, 78 fL J04 J. Dubr, A rh. Vestnik 29, 1978, 36ff. - Siehe auch d ie Bemcrkungen von B. Ter:bn, Stand und Aufgaben 338f. Die ,d-Ia ß3 -zei d ichc Fo rmcn aus Dobova« (ebd . 339, Anm. 30S

49) siml woh l zeitlich mit Ruse rI zu paral lelis iere n. Sic he auch Mar ija pod Okocem: K. Vins ki -Gaspa rini in: Arhcoloska Isrral.i";1l1ja LI Zagrcbu i Njegovoj oko lici.

306

307

T'gu ng Z'gceb 1978 (198 1) 109fl.; 125, Abb. 11, 1-3. Siehe in diese m Sinne u.a. auch das Gefäß mit Verzierung im Insula Banalui -Sti l aus Dobova, Grab 182: M. Jcvti c in: Early Hallstatt Period 140; lJ9, Taf. 8, 1. D . ßalcn- Letunic, Vj esn ik Arh . Mu z.. Zagreb 14, 1981, 1 I H. - Siehe eben falls das Vollgrifhchwcrt von DraganiCi, möglicherweise aus ei nem Grabhü gel: Ebd. 23. - K. Vi nsk i-Gasparini, Vjesnik A rh. Muz. Zagrcb 4, 1970, 3ff.

405

d) KULTURGRUPPEN MIT KANNELIERTER KERAMIK Gegen Ende d er Bronzezeit erlebte der Karpaten-D onau-Raum erneut eine Blüte. D eutlichster Ausdruck dieses kulturhistorischen Phänomens ist die Ausbreitung d er Kannelur-Verzierung bei Keramik über einen weiten geographischen Raum, vor allem zw ischen Theiß und Dnj estr. Die allgemeine Verbreitung des Keramikstils spiegelt das Entstehen eines intensiven Kommunikationsnetzes w ider, das als östliche Provinz der Urnenfelderkultur verstanden werden darf. Die Bedeutung dieser Koine wird außerdem durch das Vorkommen kannelierter Keramik in entfernteren Gebieten unters trichen: beispielsweise im Südosten Polens 308, in Sachsen-Anhalt 308 a, in der Dobrudscha 309, in Süd bulgarien 310, im serbischen Moravatal 3 11 und noch weiter im Süden J!2 (z.B. Makedonien, griechisches Thrakien, Thasos, Troja). Einige neuere Arbeiten haben beträc htlich zur Kenntnis dieser Kulturerscheinung beigetragen. Eine wichtige Studie wurde 1976 vo n B. H änsel ve röffentlicht, die heute noch die beste Einführung zum Thema da rstellt 3D Eine wertvolle Zusammenfass ung ve röffentlichte 1990 A. Vulpe 314, der seine Ergebnisse folgendermaße n beschreibt: . Die relati v rasche Verbreitung der kannelierten Keramik in der westlichen H älfte des [Karp aten-D onau-RaumsJ verläuft zeitlich parallel sowohl mit de n D epo ts vo m Typ U riu als auch Cincu-Suseni, die in den Zeitraum des 13.-12. J ahrhunde rts gehö ren. D ie Verbreitung dieser Kulturströmung in Richtung der un teren D onau geschah etwas später. Die jüngste Entdeckung (1986) eine r einfachen Bogenfibel in der o beren Schicht der Statio n Coslogeni weist auf die Persistenz der eponymen Kulturgruppen - mi t einer für die Bronzezeit typischen Keramik - bis zumi ndest Ende des 12. Jahrhunderts hin. Zieht man die engen Beziehungen der Gruppe C oslogeni zur moldauischen No ua-Kultur in Betracht, so ist anzunehmen, daß die Verb reitung der kannelierte n Keramik im östlichen Teil Rum än iens im 11. Jahrhu ndert stat tgefund en hat, ohne daß eine genau ere Bestimm un g möglich ist«, Im westlichen Verbreitungs ge biet der kannelierten Keramik kann also eine erste Eta ppe lokalisiert werden, die zwisc hen der oberen Theiß , der Vojvod ina un d dem Banat liegt. Von d iesem Raum bre itete sich der Stil \veiter aus, und zwa r hauptsächlich gegen Osten, u.a. in den innerkarpatischen Raum, bis ß essarabie n und zu r untere n D ona u. Demzufolge lassen sich zwei H auptabsc hn itte de r Koine erke nnen: - l. Älterer Abschnitt (etwa Br D - H a A I); siehe z.B. folge nde d.ltie rbare n Fllndgrll ppe n: Go,va I: KeI11cllczei, Spiitbro nzezeit 64ff.; ders., Commun. Arc h. H un ga riae 1990, l20ff. - Igrip und L a p u~ II: V. Vas ilicv, Thraco-Daciea 16, 1995, 93ff. - Susani, F ize~, Pec iea II usw.: A. Vu lpe, Zur Deu mng und D a-

tierung des Hügels von Susani im Banat. In: Trans Europam. Beiträge zur Bro nze- und Eisenzeit zwi sc hen Atla ntik und Altai, Festschrift für Marga rita P rimas (1995) 8 1H. - Jü nge re G räber von C rllceni, D epotfu nd vo n C ornu~el, ältere Gräber vo n H inova, G räber von Moldova Noua »Cariera de banati te« llSW.: M. G uma, Thraco-D acica 16, 1995, 99ff.; ders., Civiliza\ia Primei Epoc i a Fi eruilli 181 ff. - Für die älte re Phase der ka nnelierten Keramik, siehe auch N . Bo roffka in: Early H allstatt Period 8 H.

in de r Umgeb ung \'on Rzcs z6 w. Darübe r hinaus gibt es eine Konzentratio n \'on Funds teIlen mit kannelierter Keramik um Krakau-Nowa H uta. - Siehe M. ß aziclich, t\ rch. Polski 23, 1978, 307ff. - Ders ., Wiadomosei Arch. 47, 1982, 7 1ff. - Ders. in : Urzcitl iche und frü h h i s t o r i.~ d le Besied lu ng der Ostslowake i in Bcz.ug zu den Nachba rgebieten, Ni lra (1986) 145 ff. JOII~Zsc h ornewitz, Kr. G räfen hain ic hen: G. Kossack, Bronzezeitliche Keramik aus Zscho rnew itz. und ih re Verwa ndten im Banat. In: J. Chochorowsk i (H rsg.), Pro blem}' epak i brqzu i wczes nej epoki zelaza w Euro pie srodkowcj . Festse hr. M. G edl (1 996) 311, Abb. I. 309 Funde der Stufe Babadag r: S. Mo ri ntz, Thraco-Dacica 8, 1987,39ff. JOS Bel ege fü r Gava-E infl ulS befinden sid, vor :t llc lll

406

3[0 z.8 . lvlanoJe, ükr. Plovd iv; Hänse l, SOJ os tcufopa 32 ff. Ders ., Ältere H all stattzeit 113fL; TaL 13, 4-5. - T. Shalga nova u. A. G otzcv gehen dason aus, daß zwischen der Spät bronze- und der frühen E isenze it h:l uptsäch! ich ka nnel ierte Ker;l mik produziert wu rde: Siehe T. Shalga nov;l u. A. G otzev, Proble ms of Resea rch on [he Early fron Age. In : D. W. ß ailcy u. 1. Pa nayotov (H rsg.), Pre hisroric Bulga ria. Monograp hs in Wo rld Archacology 22 ( 1995) 327ff. bes. 328. 311 M. Stojic in: Earl )' H allstau Period 2 19[(. 312 Siehe beisp ielsweise H änsel, Lausitzer Invas io n 207ff. e h. Ko ukouli-C hrysa nthak i, Protoistori kc T hasos . Ta necro tapheia to ll oiki5'mou Kaslri ( 1992) 510, Abb. 139. JD H änseJ, Ä lte re Hallstattze it 88ff. 314 Vulpe, Kurzsc hwerter t02ff.

- 2. Jüngerer Abschnitt (etwa Ha A2-Ha BI); siehe z.B. folgende datierbaren Fundgruppen: Gava II: Kemenczei, Spätbronzezeit 64ff.; ders., Commun. Arch. Hungariae 1990, 120ff. - Jüngere Gräber von Hinova, Funde von Liborajdea, Vajuga-Pesak, Grab 1, jüngere Funde der Vartop-Plop~or-Gruppe: M. Guma, Thraco-Dacica 16, 1995, 99ff.; ders., Civilizatia Primei Epoci a Fierului 181 ff. - Media, I-II, Reci, Teleac usw.: Vasiliev, Fortifications 147ff. - Mahala III-IV: G. I. Smirnova, in: Drevnie Frakijzy v severnom pricernomorje (1969) 7ff. - Granice!ti-Gruppe: A. Laszl6, Thraco-Dacica 2, 1976, 89ff.; ders., Groupes regionaux ll1ff.; ders., Inceputurile Epocii Fierului 48 ff. - Corlateni-Chi~inau-Gruppe: ebd. 105ff.; Levitki, Cultura Hallstattului 14off.

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Das Ende des kannelierten Keramikkreises beschreibt Vulpe folgendermaßen: » ... in der Zone am Eisernen Tor und in Südoltenien treten an die Stelle der kannelierten Gruppe von Susani-Hinova-Virtop teils die Insula Banului-, teils die Gornea-Kalakaca-Gruppe. In der Dobrudscha zeigt die Phase Babadag II ausschließlich gestempelten Dekor, im Gegensatz zu dem eingeritzten und kannelierten der vorangehenden Phase, und in der Moldau entstand auf einer von den Gruppen Corläteni und Tamaoani mit vorwiegend kannelierter Keramik gebildeten Grundlage die Gruppe Cozia mit gestempelter Keramik. Es gibt Hinweise, daß der Vorgang im gesamten unteren Donauraum ähnlich verlief ... «315, Nicht unerwähnt sollte in diesem Zusammenhang die wichtige Arbeit G. Kossacks über »kimmerische« Bronzen bleiben 316, in der die Auflösung der Koine der kannelierten Keramik entlang der Donau mit Geschehnissen weiter im Osten in Zusammenhang gebracht wird. Kossack zeigt, daß ein vergleichbar tiefgreifender Kulturwechsel nicht nur in der Moldau und Bessarabien stattfand - mit der Ablösung der Corlateni-Chi~inau-Gruppe der kannelierten Keramik durch ritz- und stempelverzierte Keramikgruppen der Art Saharna-Solonceni und dann Soldane~ti -, sondern auch weiter östlich in der Waldsteppe mit dem Wechsel von älterem zu jüngerem Cernoles und dann Zabotin. Zudem parallelisiert Kossack die gestempelte und geritzte Keramik vom Typ Cernoles II bzw. Zabotfn mit der Cernogorovka- bzw. Novocerkassk-Gruppe der »kimmerischen« Bronzen in der Steppe. Nach dem Ende der Koine der kannelierten Keramik sahen manche Regionen deren Ablösung durch neuartige Kulrurgruppen: Mezocsat in Ostungarn, Gornea-Kalakaca, Insula Banului und Babadag II an der Donau sowie Cozia und Saharna im Osten. Die Tatsache, daß in manchen Gegenden die letzte Phase der kannelierten Keramik mit dem letzten großen bronzezeitlichen Horizont der Hortdeponierung (HajdLibös zörmeny bzw. DFS IV) übereinstimmt, und der folgende Horizont \'on neuartigen Kulturen anscheinend bereits den Beginn der Eisenzeit markiert, macht die Bedeutung dieses Ku lturbruchs für unsere Untersuchung deutlich. In den letzten Jahren ist von Autoren wie Ni. Guma, T. Kemenczei, A. Lisz16, O. Levitki und V. Vasiliev viel Grundlegendes gesc hrie ben worden . Da die Meinungen stark variieren, können im folgenden lediglic h versuchsweise die wesentlichen Entwicklungstendenzen zusammengefatlt werden (vgL Tab. 6-7). Unter anderen wird - A. Vulpe folgend - zugunsten einer verhältnismäßig späten Datierung des Beginns der Eisenzeit - in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. - argumentie rt. Der südliche Verbreitungsraum der kannelierten Keramik Der südliche Verbreitungsraum der kannelierten Keramik erstreckt sich über fo lgende Landschaften 317 : Ostslawonien, Syrmien, Vojvodina, Banat, eisernes To r, Nordwestbulgarien, OltenicI1) Munte-

315 Ebd, I04L 316 Kossack, »Kimmerische« Bronzcl1116ff. 317 Verhreitungskarten: Allgemein: Lcvitki, Cultura H,dl stattului 255, Abb. 78. - Belegis Il -Gruppe: $. Forenbaher, Opuscula Archaeologica (Zagreb) 13, 1988, 31, Karte 1. - Banat: Gumii, Civi liza\ia Primei Epoci a Fierului [85, Abb. 6. - Oltenien lind Muntenien: Hänsel, Ältere

Hallstattzeit, Karte 3. - Dobrudscha (Babadag I, mit ein geritzter und kannelierter Verzierung): S. Morintz, Thra co-Dacica 8, 1987, 40, Abb. 1. - Corlateni-Chi~inau ­ Gruppe: A. Laszl6, Thraco -Dacica 2, t 976,90, Abb. 1.Ders., tllceputurile Epocii Fierului, Beilage (Karte 3). O. Lcvi\ki, Thraco-Dacica 15, 1994, J 92, Abb. 1. - Ders., Cultura Hallstattului 177, Abb. 1.

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I nien 318, Dobrudscha, Moldau und Bessarabien. Die enge Verwandtschaft dieser Gruppen miteinander wird beispielsweise durch die Ähnlichkeit zwischen der Keramik in den westlichen (Vojvodina, Banat, Südwestoltenien) und östlichen (Moldau, Bessarabien) Randgebieten des behandelten Raums demonstriert 319 (Abb. 47). Im folgenden seien die chronologischen Hinweise zusammengefaßt, soweit sie durch neuere Veröffentlichungen von Autoren wie M. Gum., V. Vasiliev, A. Liszl6 und o. Levi\ki vorgelegt wurden. Es wird dabei von Westen nach Osten, von der Vojvodina nach Bessarabien, vorgegangen (vgl. Tab. 6). - 1. Die kannelierte Keramik in der Vojvodina, Nordosrserbien und dem Banat wurde von M. Gumä in vier Regionalgruppen gegliedert: Moldova Nouä-Liborajdea, Bobda-Susani, Vucedol-Novi Begej und Ticvaniul Mare-Karaburma UI 320. Die Endphase der Moldova Nouä-Liborajdea-Gruppe der kannelierten Keramik im südlichen Banat und Nordostserbien kann ziemlich sicher anhand der Bronzefunde vo n Liborajdea 321 nach Ha BI (DFS IV) datiert werden. Eine ähnliche Datierung scheint für die Bobda-Su sani-Gruppe (Mittel- und Nordbanat, nördliche Vojvodina) durch den Hajduböszörmeny-Eimer aus Remetea Mare, »Gomila le Pitut« belegt zu sein 322. Im Gegensatz dazu fehlen weiter westlich, in der Süd- und Westvojvodina und im südwestlichen Banat (Vucedol-Novi Begej- und Ticvaniul Mare-Karaburma lU-Gruppen), Funde, die eine Beurteilung dieses Übergangs erlauben würden 323 . In seiner Untersuchung zu den »Pseudoprorovillanova-Urnen« möchte S. Forenbaher anhand von Bronzefunden aus bestimmten Siedlungen (Vucedol, Vinkovci, Osij ek) den Kegelhalsgefäßen der Variante C eine recht frühe Stellung - in Br D und H a Al - einräumen 324 . Eine ähnlich hohe Datierung wird von den Bearbeitern der Feudvar-Ausgrabung vertreten 325 . Nach H änsel ers cheint die erste Phase der Eisenzeit in der Siedlung von Kalakaca in einer sehr ausgeprägten, voll entwickelten Erscheinungsform, so daß man mit Vorgängererscheinungen rechnen muß 326 . M. Roeder 327 beschre ibt einen derartigen Vorgänger-HoriIn Nordostoltcnien sowie in !vlunten ienliiE t sich I;'.'egen der Seltenhei t VOll wichtigen Fundkomplexen di e kultu relle Entwicklung am Übergang von der Bronze- zur Ei senze it nicht gcnau verfolge n. Kannel ie rte Keraill ik ist je doch durchaus bekannt (z.B. sog. Meri - u nd Chit ibGruppen). Siehe E. J\loscalu. Thraco -D:\!..: ic.\ I. 1976. 77 ff. - G . I. PCLrc -Go\"(ll":t , Thraco -D:lcica 4. 1'J.'n, s5H. - V. ßo rolle,lllT;, Thr.\..:o - Daci":
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liza(ia Primei Epoci a Fieru lui 189, Anm . 49; 191. - Di ese spiite Ker:lmik der Bobda -Susani-Gruppe wird \'on Gum;"\ :tls »Gh' :\-Media~-Ker.1edO\·ic , K,\b kaca 440. i'vl. Roeder, Bel'. R GK 72, 199 1, 119ff

-. Abb . 47 T.'l'pischc Kcramikfo rmen aus Vojyodina, dClll Banat, Südwestoltenien (1\ : Vucedo l- N ovi Begcj - , Tic\'aniul Mare- K,lraburma llI- un d I-li nova -Mala Vrb ica-G r uppen) und aus der Moldau (B : Cor l i\te ni- Chi~ i n:tu - Gruppe) : Al. 2. 4 Vajuga Pesa k, Grab I. - A3 Liborajdea. - A5 Gomolava . - A6 Mab Vrbio 'L ivade'. - A7 -9 Karaburma, Grab 30, 49 u. 176. - A10 I1andza, G rab 16. - B I Ncgrqti. - B2 Corliheni. - 83. 4 Mandre~ti. - 85 Chi$ inau. - B6 Tru~qti . - B7. 8 Tr i fe~t i . - B9 Dance ni. - B1 0 Cos tqti VII. - Al. 2. 4 Nach R. Vasic, in : B. Hänsel (I-Irsg.), Handel, Tausch u nd Ve rkehr im bronze- und frühc isenzcitlichen Südosteu ropa. P rähist. Arch. Südos teuropa I I (1995) 355, Abb . 7. - A3 nach GUllla, Civilizatia Primei E poci a Fierului T:l f. 30, 11. - A5 nach Ar h. Pregled 7, 1965, Taf. 12, I. - A6 nach Derdapskc Sveske 2, 198 4, 88ff.; Abb. 51, 1. - A7- 9 nach J. Todorovic, Pr;tisto rij ska Karaburma II (1977) 11, Abb.; 12, Abb.; 49, Abb. - AI0 nach Rad Vojvodanskih Muz. 6, 1957, 22, Taf. 6, 4 . - BI - IO nach Le vitki, C u ltura Ha llstattu lu i Abb . 13, 14; 17, I~; 18, I; 23, 4-6; 26, I. 3; 29, 11; .3 7, 17. - A5 o hn c M , A7-8 M = 1 :9, sonSL

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zont von Feudvar, den er vor allem anhand von drei stratifizierten Bronzenadeln an den Übergang von Br D zu Ha AI datieren möchte 32'. Auch Hänsel glaubt an einen Beginn der klassischen Kalakaca-Keramik um oder vor 1000 v. Chr. Diese sehr frühen Datierungsvorschläge für den Niedergang der klassischen kannelierten Keramik könnten vielleicht auf eine lo kale Besonderheit im Raum westlich von Belgrad hinweisen. Ansonsten soll festgehalten w erden, daß wenigstens in den Moldova Nouä-Liborajdeaund Bobda-Susani- Gruppen ein Bestehen der kannelierten Keramik bis zur jüngeren Urnenfelderzeit (DFS IV) verbürgt ist. Nachfolger der kannelierten Keramik in der Vojvodina, im Banat und im Moravatal ist di e Gornea-Kalakaca/Bosut lIla-Gruppe 329 (Abb. 48, A). M etallfunde der Stufe Bosut Illa/Kalakaca erlauben zwa r keine eindeutige Zeitstellung; vieles spricht jedoch für eine Gleichsetzung mit DFS V Die Sattelfibel vom Typ Ru' e von Kalakaea ist mit Beispielen aus der Stufe Ru' e Il vergleichbar (vgl. Abb. 25, 33 ). Vo n einer entsprechenden Schicht auf der Gradina na Bosotu stammen ein eisernes Ärmchenbeil und Fragmente von Eisenschlacke 330 , Bosnische Siedlun gsschichten mit einer verwandten Keramik erhalten Bronzefunde, die in der Stufe Glasinac IA bzw. in DFS V und VI En tsprechungen find en 33 1 Schließlich enthält das G rupp engrab Il von G o molava sowohl Metallfunde vo n DFS VI als auch Keramik, di e nach M ed ovic an den Übergang Bosut IIIa/ IIlb bzw. an den Beginn der Stufe Bosut Illb gehört 332 Nach dem Gruppengrab von Gomolava zu urteilen, bes tan d die Keramik der A rt Bosut I11a/ Kalakaea also sicherlich bis zum Ende des 9. Jahrhunderts v. Chr. - 2. In Nordostserbieo, Mittel- und Südoltenien, Südmuntenien und N o rdwest bulgarien existierten di e

Hino va-M ala Vrbica-, Vartop-Pl oN o r- u nd Zimnicea- Novgrad-Grup pen der Ko ine der kannelierten Keramik. Die G räber ers terer G ruppe mit Fibeln vo n Mala Vrb ica und Vaj uga- Pesak sind beso nders wichti g für di e chronologische Beurteilung und we rd en unten erläute rt 333 . Die jüngere G räb er der Hino va-Nbla Vrb ica- und Zi mnicea-N o vgrad -G ruppen kön nen nach Guma zeitli ch mit H a A2 und wo hl auch H a B I para llelis iere werden '''. Aussagek räftige Fund ko mplexe der Va rto p - P lo p~o r-G ru pp e feh-

t-.'1. Roed cr, ebcL 135. - \Vic P. lvledO\·ic festges tellt hat, besteht jed och die Möglichkeit, daß solche Nadeln auch sp:üc r als H a AI getragell werden ki)J1l1ten, was ei nen spiiterc n Begi nn der P I·ot0ka lab ca-Ze il erb u be n wü t·de. Sieh e E l\ ledo \"ic, ebd . l ~ S . 32') Verbreit un gs ka rte: M . Gumä, Stud . ~ i Cerc . Istor. Vcche 32, 198 1,5 5, Abb. 7. - Siehe beispielsweise d ie Ab fo lge \"on Kerami k d er Vu ced ol-NO\'i Begej-Gru ppe zu Kala b ea- Ker:unik in den Strat igm[J h ie ll \" 0 11 G rad ilu 11;\ BoSutu li nd G o m olan (Sy rrn ie n): N . Tasic, Rad Vo jvod ansk ih Muz . Ja, 1987, 85 ff . HO P. Med ovic, Rad Vo jvod ansk ih M u z. 30, 1987, 93 ff. 3)1 Teria n, Stand und Au fgabe n 351 , Abb . 2 1: Vcli b GradiIl a be i Va rvar":1 (p hase C -J) u lld Pod bei Bugo jno (P hase B). Au s mir uner klärl ic he n G rü nden \·crg lcicht TerZaJl (ebel . J53) d ie Bogen fi be l \"on Ve!i ka G radina mi r Ex em plaren im su bmy ken isc hell und p rotogeo lll et risl:hen G riech enlan d ; ge tlaue Paral lelen sin d jed och vor ;, l1 em au s G tasin
(D PS VI ).

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P. Medov ic in : P. i\{edov ic (H rsg.), D ie :i ltere Eisenzei t in der Wojwodina und ihre Ve rbi ndungen mit and eren don,lUhndisc helllllld benachbarten Gebieten . tlh terij;,li 19 ( 198 I ) 69. J.U Es se i led iglidl daraui au fm erksam gC I11adn , da l ~ T. K~' ­ mc nczei die Kera m ik aus d en ge nan n ten G räbern mit seiner zweire n Stufe de r Cava- Ku ltu r vergleicht. Siehe Kcrncllczei, CO lll lllll n. A rch. Hu ngariac 1990, 120ff. 33 4 NI. G UIll.1, Thraco-Dacica 16, 19 95, [08 ff. - Für neu e Er gebn isse zu r C hro no log ie d er Ku ltu rgru ppen in Süclmunteniell u nd Nord b u lgarie n. sieh e d ie D is kussion der Strat igraph ie der Siedlu ng von P ope~ t i , jud o Gi urgiu: N . Pa l i n c a ~ , Stud . ~i C erc. [stor. Veche 47,1 996 , 239 ff . - 1' 0pc~ ti , Schidlt Br. I1 (Tci IV-V ) \v inlill it Vcrbicioar:l IV- V, G,ir!'l j\.brc und Bistrc \-I!i,d n it:l pa rall elisiert, POpe!iti, Sehicln Br. 11I (Zilllllicea- Pl o\"div/Cerkovna), chgegen, mir P etri~o r- R acovitcni, Coslo geni u nd Nou;l.-Sabatino\"ka . N ach 14C-Messlln ge n sowie Ve rgleic hsfund en aus K:lsta ll
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A b b.48 1\ Ka la kaca (nach M cdov ic, K;l la b b 400 ff .; Ab b . 312 -323 ). - B l nslI la ß:l llulu i- Gru pp e (nach H änsel, Ältere '-' :l ll ~ staltzc it, Taf. XI). - C Co zi:l-Gnlp pe (nac h cbd. TaL V III ). - D J üngeres Ccm oles (ll:lc h Kossac k, " Ki m ill erisc he« Bro nzc n 117, Abb. 2. 8-24).

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len; manche Gefäße zeigen allerdings einen entwickelten C harakter, so daß ein Weiterleben bis Ha A2 od er H a BI w ahrscheinlich ist "'. Insgesamt scheint ein Bestehen dieser Gruppe der kannelierten Keramik bis z ur jüngeren Urnenfelderzeit (DFS IV) ziemlich sicher. An die Stelle dieser G ruppen d er Koine der kannelierten Keramik tritt die ritz- und stempelverzierte Keramik der Insula Banului-G ruppe 336 (Abb. 48, B). In seiner Untersuchung zur älteren H allstattzeit an der unteren Donau 337 plädiert Hänsel für eine Datierung der Insula Banului-Funde um 1000 v. C hr. Seine A rgumentation ist jedoch nicht immer stichhaltig: Die Metallfunde von der Insula Banului )J8 könnte n m . E. genauso gu t fü r eine Datierung ins 9. oder sogar ins 8. Jahrhu ndert v. Chr. sprechen. D er Armring mit überlap penden Enden findet beispielsweise Parallelen in D FS VI und Glasinac Stufe IB 33', und das eiserne Ärmchenbeil gehört zur Gruppe 11/ 1 nach A. Wesse, dessen Vertreter sonst nicht früher als D FS VI vorkommen 340. Im Gros soll die Keramik der Insula Banului-G ruppe jedoch mit DFS V parallelisiert werden. - 3. In der D obrudscha und d er Moldau hän gt die Datierung des Auftretens von kannelierter Keramik der Babadag 1-, T ämäoani- und H olercani-Gruppen 341 u. a. vo n der D atierung des Endes de r vo rangehenden Tei- und C oslogeni-Gruppen ab. A. Vulpe '42 und V. Vasiliev'43 betonen das Bestehen dieser Kultu rgrupp en bis Ha A I bzw. H a A2, wie z.B. die Bogenfibel von Gradi~ tea- Cos l o geni belegen dürfte. D emnach sollten d ie ältere und jüngere Phasen der T ämäoani-H olercani- Grupp e in d er Molda u bzw. die P rebabadag/Sihl eanu- und Babadag I-Phasen in der D obrudscha über die Stufen H a A2 und Ha BI verte ilt sein. D er Depotfund vo n 51mbara Noua I aus einer Siedlu ng mi t Keramik vo m Beginn der Stufe Babadag 1 344 gehört zu D FS IV und weist auf ein Bestehen dieser Facies der kannelierten Kera mik bis zur jü ngeren U rnenfelde rzei t hin . D er stratigraphisch zur Phase 11 gehörige P yxis-D eckel von Babadag besitzt eine altertümliche Ri tzve rzierun g, die eige ntlich für Phase I typ isch wäre 345. Wie H änsel richtig bem erkt, besitzt der Deckel Vergleiche in der spätpro to geom et risc h~frühgeo me tri sc h e n hand ge mac hten Keram ik Anikas 14(,. Demnac h wurde Kerami k im Babada g I-Stil mind estens no ch bis zum späten 10. Jahrhunde rt v. C hI'. hergestell t. Schw ieriger ist eine Beurteilung der Beziehun ge n zwisc hen Babadag J u nd Troj a Schicht V[Ib2. H änsel stütz t sich au f die vo n C . Pod zuweit vertrete ne Datie ru ng von Tro ja VII b2 in das 11. Jah rhund ert v. Ch r. H7 . In zw ischen w urd e de m jedo ch von viele n Seiten w id ersprochen .\48 . D er Begin n vo n Tro ja VUb l \vi rcl heuce mit der ent\v ickelt en 5wfe SB IIl C gleichgese tzt. Ne uer..: A usg rab u nge n haben in Tro ja VTI b2-Zusam me nhängen nic ht nur »bar barische« Buckel keramik,

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j ren (Pop qti , S, hi, ht I la 11 1. 2 - "Vor-ßasa rabi «) von Pllli !lca~ nicht beschrieben; seine D atierung \'on ZimniceaPlo\'d iv/ Cerkovll :t hat jedoc h erhebl iche Bedeutu ng für d ie C hronologie der nach fo lgenden Zirn nicea-NovgradGruppe. 335 z. B. Hä nse l, Ältere l-b.lI stattzcir T,\ f. 111,24 . 336 G rul1 dlege nd : H:i.ll Scl, Äl tere Hallsta ttze it 151H. - Siehe z. B. S. Mo ri ntz 1I. P. Roman, Stud. ~i Cerc. fstor. Veche 20, 1969, 393 ff. - V. Vasil iev, Acta Mus. Napocensis 20, 1983, 33 ff. - T. I. Muscii., Apuluill 18, 1980, 67 H. 337 H änscl, Älte re I-bll st:ttrzei r 15 1 ff.; 120ff.; 134ff. 338 S. Morintz u. P. Roman, Stud . ~i Cerc . [star. Veche 20, 1%9, 393ff. - H änsel, Ältere H allstatt zeit 155ff. 339 ß . Covic in : Praisto rija Jugos lave nskih Zcnl<1ija V, Taf. 52, 10 (G raea nica). - Be nac u. Covic, Glasinac I, Taf. 48, 1-2. - Dies., G las inac 11, TaL 9, 12- 13; 10, 1-2.9- 10. - Petrescu-Dimbovita, Depozitele Taf. 381, 7 (Alba Juli a- Par ( o~). )40 VgL z.B. di e Depotfunde vo n Rujiste u nd Krivodolund Schicht 111 der Sied lung \'o n Teleac. - A. Wesse, Die Ä rmeben beile der alten \"X'elt. Un iversitätsforsehungen zur prä hi storische n Archäologie 3 (1990) 75f.; Kat. N I'. 143146. 170- 171.180.182.

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341 Babadag : S. Morinrz, Dac ia S, 1964, 10 1ff. - Ders., Th racoDaeica 8, 1987,52. - T imaoani: L iszl6, i nceputurile Epoeii Fieru lui. - Holereani : Levitki, Culcura Hallstauului. 342 A. Vulpe, Stand und Aufgabe n der Urnenfclderforsc hung im Karpatenraum. In: Beiträge zur Urne nfelde rze it nö rdlic h und südlich der Alpc n. RGZM Mo nograph ien 35 ( 1995) 389ff. 34) V. V,lsilicv, Apu lum 25, 1988 , 83ff. 344 H iinsel, Ältere H allstattzeit 132. - Ders., Südosreu ropa 16; 17, Abb. 10. - A. Aricescu, Stud. ~i Cerc. Isror. Yeche 16,1965, 28 ff; Abb. 7-9. 345 Hänsel, Ältere H allstattzeit 133. 346 K. Reber, Un ters uc hun gen zur handge machten Kerami k G rieche nlands in der sub my kenischen, protoge o metri sehen und der geometrischen Zeit. Studies in Mediterranean Archaeology and Li terature, Pocket-Book 105 ( 199 1) 118ff. H7 H änse!, Südost europa 16. - C. Podzuweit, ebd. 65 ff. 348 Siehc z.B . S. H ill cr, Stud ia Troica 1, 1991, 150 ff. - J. Vanschootlwin kel, L't:gcc et la M editerrance orientale a1a {in du deuxicme M dienaire. Archaeologia Transadantica 9 (199 1) 50 1.; 259.

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sondern auch griechische protogeometrische Keramik entdeckt 3<,. öiogenannten Beziehungen zu Troja VIIb2 können also nicht als Beleg für den Beginn der Stufe Babadag I vor der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts v. Chr. verwendet werden. Wenn Babadag I mit DFS IV parallelisiert werden darf, könnte die stempelvierzierte Keramik der Art Babadag II gleichzeitig mit DFS V sein. - 4. In ähnlicher Weise hängt die Frage des Auftretens der kannelierten Keramik in der Moldau und Bessarabien (Corlateni-Chijinau-Gruppe) von der Datierung des Endes der Noua Kultur ab, die nach A. Vulpe noch bis Ha Al bestanden hat 35o. Parallelen für die älteren Funde der Corlateni-Chijinau-Gruppe werden in der Ticvaniul Mare-Karaburma IH-Gruppe, für die jüngeren dagegen vor allem in der HinovaMala Vrbica-Gruppe gesehen 35' . Da die Datierung der Ticvaniul Mare-Karaburma IH-Gruppe Schwierigkeiten birgt, hilft das nicht viel. Für das ältere Corl ateni zieht A . Läszl6 aufgrund der Parallelen für die Nadel aus Vaslui, Grab 9 352 aus den D epotfunden von ~palnaca Hund Tasad 353 eine H a Al -zeitliche Datierung in Betracht. Diese Nadel- Typ lIava nach M. Novotnä - ist allerdings nicht eng datierbar. B. H änsel 3" und A. Läszl6 355 nehmen an, daß der DFS lI-zeitliche D epotfund vo n Ilijeni mit Scherben mit typischem kanneliertem D ekor zusammen vergesellschaftet gewesen ist; nach G. Foit gab es jedoch zwischen den durch Ackerbau an die Oberfläche eines Feldes zutage gekommenen Bronzen und den Scherben keinen stratigraphischen Zusammenhang 35 '. Es spricht also nichts für einen früheren Beginn der Corlateni-Chijinau-Gruppe als H a A2. Für die zeitliche Bestimmung des Endes der Corlateni-C hi! inauGruppe wird gern die Knieschleifenfibel vo n Lucajeuca zitiert 357 (siehe unten), die eine Datierung dieser Art kannelierter Keramik in der jüngeren Urnenfelderzeit (DFS IV) wahrscheinlich macht. Hänse! begründet seine Anfangsdatierung der stempelverzierten Ke ra mik in der nachfolgenden CoziaGruppe 358 (A bb. 48, C) um 1000 v. Chr. u. a. mit dem Vorkommen der Fibel vo n Brad 35' . Nach dem Erscheinen der Arbeiten von T. Bader 360 , D. Gergova 361 und E. Sapouna -Sakellarakis 362 ist es unwa hrsc heinlic h, daß diese Fibelart vo r dem 9. Jahrhund ert hergestellt wurde 363; sie spricht also eher für eine D atieru ng d er Cozia- Kerami k ins 9. J a hrh un dert v. Chr. als für ei nen frü heren Ansatz. Die vorangegangenen Ausführunge n haben Indi zien geliefert, die ein Fortdauern des Kreises der kannelierten Keramik bis zur jüngeren Urncnfe ld erzeir (DFS IV) mind estens für Teile d er Voj vodina, des Banats, O!teniens, Munte ni ens, der DobrudschJ, de r rvlold au und BessJrabiens wa hrschein lich mac he n. Darübe r hinaus w urde auf Fu ndkomp lcxe aufmerksam gemacht, die ei ne Par::dlelisie rllng des nachfolge nd en H o rizonts vo n ritz-ste mpel verz ierten Kt'ramik (Gornea-Kalakac;1, Insu Lt ß:lnlllu i, ß:1bJchg Tl. Cozia) mit DFS V nahelegen. Dieser Ergebnisse werden von einigen weiteren Überlegungen unter ma uert: 1) die Fibelc hron o logie und 2) die Verbrei tung VO ll Kan nelu r-Deko r we iter im Süd en . - 1. Bereits öfter wu rd e au f die große Bedeutung der Fibeln für die Chronologie a n de r unt eren Donau und im nordpontischen Raum hingewiesen. Obwohl schon vo n mehrere n Autoren disku tie rt 363a, ver-

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349 M. Ko rfillann, Srudi:1. 'l'roica 6, ! 996, 24. Außerdem kö nnte eine p rotogeornetrische Scherbe, die .Il\gebl ich zusam men mit Funden d er Stufe Troja Vllb I gefunden wurde, d arauf hinweisen, daß Schicht VIlb2 ihrerseits nicht lan ge vor der Jahrta usendwe nde begonnen hat. Sie he C. \VI. Biegen, Troy IV (1958) 146, Anm . 2; 233; Taf. 278,26. - Podzuweit (Anm. 347) 8 1 f. 350 Sie he An m . 314; 342. 351 M. Gu ma, Thraco-Dacica 16, 1995, 106, Anm. 90; 109, Anm.IIQ. 352 Liszl6, tnceputurile Epocii F ieru lui Taf. 62, 13. 353 Petrcscu-Dimbovi{a, Dcpozitelc T.1.L 210, 17-18; 213, 5. 354 Ältere (-lall stattzeit 107, N r. 8; 11 0; 112. 355 tncepulU rile Epocii Ficru lui 127. 356 Arh. Moldovei 2-3, 1964,461 ff. 357 z.B. A. Mclju kova, Sovets kaj a Arch. 1972, H. 1, 57ff. -

Kossac k, .. Kimmerisc he« Bronze n 115. - G. l. Sm irnoY;1., $o\'etskaja Arch. 1985, 4, 46. - Lisz16, Grou pes rcgionaux 122. 358 Zur Cozia-Gruppc siehe M. GUllla, Banatica 7, 1984,94. - V. Vasi li ev, Apu lu m 25, 1988, 86fL 359 H änscl, Ältere Hallstattzeit 139f. 360 Bade r, Fibeln 101 f. 361 Gergova, F ibel n 24 H. 362 Sapouna-Sakcllarakis, Fibeln 57ff. 363 Beispiclum 850 v. Chr.: E. Smithson, l-lesperia 37, 1968, 77ff.; T,f. 31,68. 363aSiehc jetzt z u den Knieschleifenfibcln: G. Kossack, Bronzezeitliche Keramik aus Zschornewitz und ihre Vcrw:lI1dten im Ban:1.t. In: J. C hochorows ki (I-I rsg.), Problcmy cpoki bqzu i wczesnej epoki ielaz
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dienen sie auch hier eine eingehendere Behandlung. Abb. 49 zeigt einige wichtige Fibelvarianten hauptsächlich zweischleifige Knieschleifenfibeln, Bogenfibeln und Schlangenfibeln - aus dem Raum zwischen Balkan und nordpontischer Steppe. Diese verschiedenen Varianten von zweischleifigen Fibeln geben Auskunft über eine Fibelentwicklung, die vermutlich schon im 12. Jahrhundert begonnen hat und die sich ohne Unterbrechung bis zum 8. Jahrhundert v. Chr. verfolgen läßt. Bestimmte Etappen dieser Entwicklung lassen sich über Vergesellschaftungen mit der jüngeren Phase der kannelierten Keramik verknüpfen. A : Bei der wo hl ältesten Form von Knieschleifenfibeln ist d er H auptbügel gerade; der Vorderbügel steh t senkrecht zwischen Knieschleife und Fuß (Korbovo: Abb. 49, 1). Nach dem von P J. Riis 364 zwischen 1200 und ca. 1075 v. Chr. datierten Beispiel von Hama, Syrien (A bb. 49, 2), zu urteilen, könnte diese Fi belvariante zur mitteleurop äischen Stufe H a Al gehö ren. B : Eine zweite Variante ist lediglich aus dem Rau m nordwestlich des Schwarzen Meers bekannt (Dridu: Abb. 49, 3; ~ irokoe : Abb. 49, 4). Wieder steigt der Vo rderbügel senkrecht vom einfachen Fuß auf; in diesem Fall ist der Haup tbügel jedoch bogenfönn ig geschwungen. Nach den Begleitfunden im DFS IIIzeitlichen Depotfund von D ridu 365 zu schließen, d ürfte diese Variante spätes tens während Ha A2 entwickelt worden sein. C : Ebenfalls zum Depotfund vo n Dridu gehört eine einfache Bogenfi bel mit kaum verdicktem ritzverzierten Bügel (Ab b. 49, 5). Treffende Parallelen sind vor allem aus Süditalien und Sizilien bekannt (Abb. 49, 6-7), die von R. Peroni in die mittlere P rotovi llanova-Zeit datiert werden 365a , 0: Eine Knieschleifenfibel aus Grab 1 von Vaj uga-Pesak 366 besitzt eine n leicht ver breite rten Fuß, einen schräg gestellten Vorderbügel und einen schwach geschweiften Hauptbügel (Ab b. 49, 8). Vergleichsstücke sind nicht nur aus Nord- (Frattesina : Abb. 9, A2) und Süditalien (»Kalabrien «: Abb . 49, 9), 500364 P. J. Riis, Hama, Fouilles et recherehes [93! -38. Les cimetieres ;1 crcnution (1948) 192ff. 365 V Enkhiuc in: $oroce:J.nu, ßronzefunde 279ff. .1 65.1 R. Peroni, Protostoria dell'Ita lia continenule. Popoli e C i\·i1tJ dd l' Tta lia Antica 9 ( 1989) 90, Abb . 27, 2; 'J}.

3('0 A. Prernk, P. Pop o vie u. L. Bjelajac, Oerdapske Sveske/Clhiers des Portes de Fer 2, 1984, 118 H.; Abb . 98 -99. - R. Vas ie in: B. Hänse! (Hrsg.), Handel, Tausch und Verkehr im bronze- und früheisenze itlichen $üdostcuropa . Prihisl. At·eh. in Südostcuropa [1 (1995) 355, Abb. 7.

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Abb . 49 Zwe ischleifige Kniefibeln, Bogenfibeln und Sch langenfibcln : ! Korboyo. - 2 Hama, Grab IV /325 . - 3. 5 Dridu. - 4 ~iro­ koe. - 6 ,,[talien« . - 7 Timmari. - 8 Vajuga-Pesak, Grab 1. - 9 »Kalabrien«. - 10 Molino deli Badia, contrada Madonna de! Piano, G rab 27. - [1 Cazaclia. - 12 Strumok, Hg!. 7. - 13 Frattesina, Zanotto Grab 41/1980 . - 14 Luca~euL\ . - IS »Su lmoncse«. - 16 Patos, Gr:lb 67. - 17 Debdo brelo, Zbtiste. - 18 eupo l«, Grab LI. - 19 Stapari bei Titovo Uzicc. - 20 Bo logna, Savena Grab 11. 2 I Saharm, Gräberfeld I, Hg!. 4. - 22 Stoicani, Grab 1. - 23 lvI. Porovec, Kamen Rid. - 24 Suvorovo. - 2S End . - 26 Progled 107. - 27 i\lidulköw. - 28 Drallu, IIldu~triegeläIlde , Hg!. A, Amphora A. - I nach Vinski-Gasparini, Urnenfelderkultur 1:"1f. 89, 7. 2 nach P../. Riis, Ham ;l, Foui!les et Recherehes [931-38. 11. 3: Les cimetieres a w~mat i oll (1948) 132, Abb . 167, B. - 3.5 nach V. Enikhiuc, in: Soroccanu, ßl"Onzdunde 302, Ab1, . 7, 7. 8. - 4.14 nach Kossack, »Kimmerische« Bronzen 117, Abb. 2, 2. 3. - 6 nach R. Pcro ni, Ita lia all e soglie delb storia (1996) 375, Abb. 80, 3. - 7 nach R. Peroni, Protostoria dell'Italia continentale. Papoli e Ci vi jt<\ dell'Italia Antica 9 (1989) 90, Abb. 27, 2. - 8 nac h M. Vjukmanovie, Zbornik Radova Narod . Muz . (Beograd) 11, 1983, 43ff. , Abb. 2. - 9 luch F. Lo Schiavo u. R. Peroni, in: Atti 21. Riunione Scientifica dell' l stitllto Italiano di Preist. e Protoist ., Firenze 1977 (1979) 554, Abb. 2, 6. - [0 nach L. ßernab6-Brea, E. Militello u. L. La P iana, Not. Scavi Ant. 1969, 234, Abb. 10, g. - 11 nach O. Lcvitki, T hr,iCo-Dacica!5, 1994, 196, Abb. 5, 25 . - 12 nach v. P. Vancugov, Eu rasia Antiqua 2,1 996,300, Abb . 10,3. - 13 nach M . Dc Min, Padusa20, 1984,495, Taf. 10,3. - 15 nach R. Peroni, Ri\'. Seien. Preist . 16, 1961, 18of.; Taf. 21, 4. - 16 nach M. Korkuti, !liri" 1 t, 198 1, 7ff.; 44 , Taf. 7, V. 67. - 17 nac h PraistorijaJugoslavenskih Zemalja IV, Taf. 61, 2. - 18 nach E . M . DeJu liis, Not. Scavi Ant. 31, 1977, 348, Abb . 4, I. - 19 nach St. Gabrovec, Godisnjak Ccntar za Balkanoloska Ispitivanja 8, 1970, 5 H.; Taf. 19, 3. - 20 nach Mü llcr- Karpe, Beiträge ·elf. 73, A2 . - 21 nach lvI. 1'. Kashuba u. N. V. Goltscva, Sovetskaja A rch . 1991, H. 1,20 1, Abb. 3, 1. - 22 nach E. C ioeea u. r. Chicideanu, Stud. ~i Cerc. Istor. Veche 35,1984,340, Abb . 5, l a. - 23 nach D. Gergova, Arheologi ja (Sofija) 27,1986 , H. 1,22, Abb . 10, rechts . - 24 . 26 nach Gcrgova, Fibeln Taf. 8, 106. 107. - 25 nach Bader, Fib eln TaL 34, 297. 27 nac h 1. K. SVeSnikov, Sovetskaja Arch. 1968, H. I, 18, Abb. 5, 7. - 28 nach Ch. Koukouli -Chrysanthaki, Archaia Makecloni" I, 1970, 685f.; 703, Abb. 8. - 21-23. 26. 28 Eisen, 27 Gold, sonst Bronze. - 23 ohne Maßstab, sonst M = 1 :3 .

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dern auch aus Sizilien 367 (Molino della Badia: Abb. 49, 10) bekannt. Die Beispiele aus Frattesina gehören zur jüngeren Protovillanova-Zeit, diejenigen aus Sizilien zur Stufe Molino della Badia bzw. Cassibile. D er Beginn der Stufe Molino della Badia/Cassibile w ird in die Zeit zwischen der Mitte des 11. Jahrhunderts v. C hr. (L. Bernabo Brea) und der Jahrtausendwende (A. M. Bietti Sestieri) angesetzt; mit dem Ende der Stufe wird in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts v. Chr. gerechnet 36 '. Nach der mitteleuropäischen Chronologie bewegen wir uns somit in der Zeit des Übergangs Ha A2 / Ha BI und der Stufe Ha BI. E: Bei einer anderen Form von Knieschleifenfibel ist der vordere Bügel schräg gestellt; wie bei den ältesten Knieschleifenfibeln bleibt der Hauptbügei gerade 369 (Cazaclia: Abb. 49, 11; Strumok: Abb. 49, 12). An ähnlichen Fibeln der jüngeren Protovillanova-Zeit aus Norditalien (Frattesina: Abb. 9, A3. 6-8; 49, 13) verb reitert sich der Fuß nur wenig. Die genannten Fibeln aus Frattesina gehören in die jüngere Protovillanova-Zeit, was etwa Ha B1 entspricht. F: Eine fragmentarisch erhaltene Knies chleifenfibel vo n Luca~euca besitzt einen verzierten Bügel (A bb. 49, 14 - Bügel ve rbogen). Eine Ä hnlichkeit besteht mit Beispielen mit ve rzierten Bügeln aus Italien, wie aus dem Depotfund von Limone "0 oder aus dem Raum von Sulmona 371 (A bb. 49,15). Die Datierung von Limone in die jüngere Protovillanova-Zeit (e ntspricht Ha BI) steht außer Zweifel; das Stück aus der Gegend um Sulmona datiert Pero ni in »un mo mento molto avanzato n eWambito d ello sviluppo dei grupp i protovillanoviani« 372 . G: Ty po logisc h etwas weiter entwickelt sind Knieschleifen- bzw. Schlangenfibeln mit gerader oder leicht gesc hwungener Nadel aus Albanien und Bos nien (Patos: Abb. 49,16; D ebelo Brdo : Abb. 49,17). Noch einmal befinden sich di e engsten Parallelen in Süditalien 373 (z.B. C upol a, Grab Ia: Abb. 49, 18), di e nun ans Ende der Protovillanova- und an den Beginn der Eisenzeit zu stellen sind. H: Lta lisc he Vergleiche für die Fibel aus Stapari (bei Ti tovo U i ice: Abb . 49, 19) gehö ren se ho n zur Stufe Vill anova IA (z. B. Bolog na, Savena Grab 11: Abb . 49, 20) .

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Kni esc hl eife nfi beln aus Eisen treten im westl ichen Sc hwa rz mee rraum ver m utlic h erst in d er Zeit der

Cozia-Saharn a- Keramik auf. Das Fibelpaar aus H g!. 4 von Saharm (Ab b. 49, 2 1) scheint eine ältere Fibe l trad it ion fortzusetzen (vg l. Abb. 49, 4. 11. 12). D ie wohl etwa gle ichze itige n eiserne n ß eispiele aus Sto ic:ln i (A b b. 49, 22) li nd M. Porovcc, K:lIllC Il Kiel (Ab b. 49, 23) zeigen jedoc h deu tlich e N euerungen. Das gut erha ltene b ulga risc he Stück besitzt ei nen langen spac h te lförm igcn Fuß sowie einen breiten boge nfö nn igcn Bügel: Es stellt ei ne F rü hform de r zweisc hleifigen Boge nfibel dar. Das Bruchstück aus Stoi ca ni kön nte vielleich t ähnlich reko nstr uiert werde n.

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Wie im Fall von M. Porovec (vg !. Variante [) besitzt die Bronzefibel vo n Suvo rovo ebenfalls einen spachtelfä rmi ge n Fuß J74 (Abb. 49, 24). Ln diesem Fall trägt der Bügel jedoc h ei nen große n Knopf, der oben und unten von z\vei klein eren begleitet wird. Sowo hl der hohe, spachtelfö rmige Fu ß als auch das

Siehe z.ß. Cassiblil e, Grab 17: Müller-Karpe, Beiträge Taf. 4, 1-1). - Molino dclla ßadia, ".Fossa« : Ebd. Tif. 6, 9. - .. 1(:\li en«: Momclius, C ivi!isation Primitive I, Taf. A16, 219. J6S L. Bernabo Brea, Pamalica, ricerche intorno 3[[' An:iktoron (1 990) 47ff. - A. M. Bieni Sestieri, Kokalos 26 -27, 1980-81, 40rr. 369 D ie besclüid igte Fibel aus Lu kjanovka (Cherso n) dürfte wohl auch zu d ieser Variante gehören: Kossac k, .. Kim merische« Bronze n 11 7, Abb. 2, 4. - F ür Strumok, siehe jetzt ei ne Zeic hnu n g von V. V. O lroscen ko in: B. J-Jänscl u. J. tvh chnik, D as Karpatenbecken u nd d ie os teuropäisc he Steppe. Prähistorische Archäologie in Südosteuropa 12 (1998) 356, Abb. 3, b. 3{,7

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G. Carcni, Stud . Etrusch i 45,1977,25, Abb. 10,2. Siche auch evtl . Kyd o n ia, Kreta: S.1polllla-Sake!lar:lkis, Fibel n Taf. 2, 46. 372 R. Peron i, Reyista cli Sc icnze Preistori che 16, 1961, 180 L; TaL 21, 4. 373 Cu pola (Sipomo), G ra.b la: E. M. De Juliis, Not. Sc:wi Am. 31,1977,348, Abh. 4, I. 374 Vgl. ähnl iche hohe, spachtelförm igc Füße auf Fibel n d er Stufe Glasi nac JA (A bb. 19,6.9). - Vgl. auch D . Triand aphyllos, Pulpude va 4, 1980,155, Abb. 13 (Roussa). - Ch. Koukou li-Chrysanthaki, A!'chaia Makedon i:l 1, 1970, 726, Taf. 29 (Drama). 370

37 1

Bügeldekor zeigen Verwandtschaft mit dem ägäischen bzw. thrakischen Bogenfibeltyp, den wir schon in unserer Diskussion der Siedlung von Brad (S. 413) erwähnt haben (Abb. 49, 25). Vermutlich liefert di ese Verbindun g mit der Ägäis sowohl einen terminus post quem für die Entwicklung der knotenverzierten, zweischleifigen Bogenfibeln als auch einen terminus an te quem fü r deren Vorgänger (Kni eschleife nfibel, Variante E). K : Frühe zweischleifige Bogenfibeln ken nen w ir aus einem weiten R aum zwischen N o rdgriechenland und Galizien (Abb . 49, 26-28). D ie typische eiserne Variante Thraki ens mit dreieckigem F uß (Abb. 49, 26) stellt offensichtlich eine Weiterentwickl ung der Variante Abb. 49, 23 dar; einen Datierungsrunweis gibt beispielsweise das Grab von Jakowo, in dem eine F ibel der thrakischen Vari ante mi t drei Bügelknoten zusammen mit einer Scheibenfi bel mit Tangentenkr eisverzierung (Ab b. 35, 8) entdeckt word en ist"'. Die F ibeln mi t drei Bügelknoten und schildfö rmi ge m F uß (Abb. 49, 27. 28) stellen eine eng verwandte Variante dar; Beispiele au s Michalk6w (Ab b. 49, 27) u nd Bezenyszög-Fokoru wu rd en oben (Kap . 3b) in D FS VI datiert. Ein eisernes Stück aus einem G rab von Drama, Industriegelände H g!. A (A bb, 49, 28), befand sich zusammen mit Leic henbrand resten in einer subp ro to geom etrischen Amphore, d ie Parallelen sowohl im 9. als auch in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts besitz t "'.

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Wichtig für die C hronologie des Ü ber gangs vo n der Bronze- zur Eisenzeit sind vo r allem die Fibelvarianten C -F, di e eindeut ig auf Beziehunge n mit Italien, vor allem Süditalien und Sizilien, hinweisen. G roße Bedeutu ng fü r uns besitzt d abei di e Tatsache, daß diese Beziehunge n anscheinend während der mittlere n und jün geren Protovillanova-Zeit bestande n - Stufen also, d ie w ir mit DFS III u nd IV in Mitteteuropa gleichsetzen. Das Vorko mmen derartiger Fibeln - auch der jün geren Va rian ten - in Fund zusammenhän gen mit kannelierter Keram ik ( Luca~euca, Vajuga- Pesa k) bzw. in Belozerka-Siedlu nge n und -Gräbern (Cazaclia, Lukjanovka, Stru mok»)77 liefert ei n we rtvo lles chro no logisches Indi z. Folge n wi r di ese m H inweis, kö nn en w ir sc h wed ich eine n Begin n vor D FS V bzw. vor d er zweite n H älfte des l O. Jah rh u nderts v. C hr. für di e nachfo lgenden Kulturgruppe n wie Ins ula ßanu lui, Cozia-Saharn a und Cernogorovka akzep ti ere n. - 2. Fü r d ie Ch rono logie d er Koi ne de r kan nel ierten Keram ik spiel t auch das Vorko m rne n vo n Ka nnelur-De kor in N o rdgr icchcn h nd - z.B. Kasta nas, Ve rgina, Assi ros, Kastr i (Thasos) sowie vo r all em au s Ostma ked on ien li nd T hrakicn- und in Troja eine bed eutende Ro lle F8 . Nach lvI. An d ronikos, K. R holllio pou lou und L Ki lian-D irlmcicr erscheint kannelier te Kerami k in Ve rgi na wäh rend Stufe rI und lI l A. In Ka p. 2 c wurd en ei nige maked o nische G rabfund e kurz besproc hen, u. a. mit H inweis auf die Dati eru ng des Begi nn s de r Stufe Ve rgina [IlA in de r zweiten H älfte des 10, Jahrhund erts v. C hr. Die KastanasSchiclHen 10 un d 9 (» Kastanas V l,,), die de n höc hsten An te il an kann elierter Kera mik enthielten, w eist

375 Siehe K. Ki sjov, Arheologija (Sofija) 30, H . .J., 1988,26.

C h. KOllko uli -C hr ;.·s ill lth;'lki, Archaia Makcd o nia I, 1970,703, Abb. 8. - Siehe beispie lsweise Nea Anch ialos (770- 750 v, Ch r. n:\c h J. Coldstrea lll ): BuH . C ll rr. H cl leniqtlc 112, 1968, 90S, Abb. 2. - Vc rgina, I-I g!. A (9. Jah rhu ndert v. ehr.): Ph. M, Petsas, The mu ltipl e brush o n a local Earl)' IrOI1 Agc pidlOS from Pieria. In: L. E S:l1ldler (I-Ir5g.), Essays in me mory of Karl Lehmann ( 1964) 255ff. - Kastan;\s : B. H änsel, Sicd lungskom inu ität im spätbronz.cz.citl ichen und früheisenz.cidichen Nordgrieche ill and, In : T h nlcia Praehistorica. Se maincs ph ilip . d c I' hist. Cl dc la cu lture thrace. Plovdi" 1978. Stipp!. Pulpudev, 3. 1978 (1982) 270ff.: 286, Abb. 13 . 377 Siehe auch die it:\lischcn Fibeln ange blich von Kcrc und Olbia: B. Brentjcs, Scud i Micctlei ed Egco-Anatolici 37, 19%, 106, i\ bb. 1,5 -6. - A. r. Mcljuko\'a, Skifija i Frak ijs kij Mir (i 979) 6 [, Abb. 19, 5. - f ÜI' Kerc, vgl. F. Delpi ) 76

in: L'Etruria t.,1ineraria. Aui dcl XII. eOrl\!. Stud . Emlschi c Italiei. ri r el17.c - P opulon i a~Pi o mbin o 1979 ( 1981) 28. fr. 37H Kastanas: H änsc1, Lausitze r Invas ion 207ff. - A. H och ~ ste tter, Kastanas, die handgcmachle Kerami k (1 984) 15; I S8ff. - Vergina: And roni kos, Vergi na 185ff. - Ki lian, Trachtzubehör 66f. - Rhomiopou lo u u. Kilian- D irl· meier, Neue Funde 87. - AS5iros : K. A. Wanll c, Chan ge 01' C o ntinui ty: Assiros Toumba al thc transitio n from Bronz.e co Iron Age. A rchaiologiko Ergo Ma kedonios kai Th rakis 10, 1997 (im Druck) . - Os tmaked onictl und T hrakien : eh. Koukouli-C hrysanthaki ll . L Vokotopoulou in: I. Vokotopoulou (Hrsg.), M akcd o nicn, d ie Griechen des Nordens (1994) 13 1. - Tro ja: C. W. Biege n, J. L. Caskcy u"., Tmy IV (1958) l4 . ff ,; 158; 179 f. ; Abb , 259-26 I: 263; 265; 280-283, HO

417

A. Hochstetter der protogeometrischen Zeit zu 379. Nach K. A. Wardie gehören die wenigen Scherben kannelierter Keramik aus Assiros ebenfalls zur Eisenzeit 380. Es kann also als gesichert gelten, daß kannelierte Keramik in Makedonien während der protogeometrischen Zeit angefertigt w urde, vor allem im 10. Jahrhundert v. Chr. Auf Thasos gibt es kanneliertes Dekor nach C hr. Kouk ouli -Chrysanthaki 381 erst in Kastri Stufe IIA (Submykenisch) und ist dann während Stufe IIB häufiger vertreten. Die »eisenzeitliche« Stellung von Troja Schicht VIIb2mit kannelierten und protogeometrischen Scherben (etwa: Mitte 11. bis 10. Jahrhundert oder später) wurde schon erwähnt (S. 412f.). Angesichts dieser noch anhaltenden Wirkung der Ware im 10. Jahrhundert v. Chr. scheint es abwegig, d en Ablösungsprozeß vo n kannelierter durch ritz- und stempelverzierte Keramik im Kernl and schon um di e Jahrtausendwe nde anzu setzen. Vieles spricht dafür, daß in der Südzone die A blösung des Kreises der kannelierten Keramik durch ritzund stempelverzierte Waren sowie der Belozerka- durch die Cernogorovka-Gruppe in etwa gleichzeitig während der zweiten H älfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. geschah. Auf jeden Fall scheinen die Belege für diese Annahme als Arbeitshypothese aus zureichen. Es gibt jedoch auch einige Argumente für einen früheren Ü bergang, vor allem das Fehlen von Fundkomplexen der Vucedol- N ovi Begej- und Ticvaniul Mare-Karaburma III-G ruppen, die an hand typischer Bronzen in die jüngere Urnenfelderzeit datiert we rden könnten. Beim he utigen Publikationsstand kann die G ültigkeit bzw. der C harakte r der »ProtoKalakaca«- Phase, wie sie von den A usgräbern vo n F eudvar vo rgeschlagen worde n ist (s .o. S. 408ff.), nicht genau beurteilt werden. Es mag durchaus sei n, daß im Rau m wes tlich von Belgrad die durch kannelierte Keramik belegte Koin e ein frühes Ende fand. Abgesehen jedoch vo n dieser Übe rlegung überwiegen bei weitem die Indizien für eine Parallelisierung der Ausbreitu ng de r Ko ine der ka nnelierten Keramik mi t DFS III und IV (ca. 11 00-950/920 v. Chr.): so wie auf Tab. 6 dargestellt. Der nördliche Ve r brei t ungsraum d er k an n el ierten Keramik I m Norden sc hließt sich eine z,veite Reg ion mit kannelierter Kerami k in den folgenden Landschaften an : Ostungarn, Siebenbü rgen, Ostslo\"v akei, Karpato -Ukrainc, uk rainisches Vorkarpatengebiet, nord westl iche Mo ldau 332 . Dieser K reis von Kulturgruppen wird u. a. als Gava-Ho lih rady-Gruppe bezeichnet. Der akt uclle Forschungsstand zu diese n Kulturgruppen ist in Arbeiten \'on T. Kemenczei (No rd ostungarn), V Vasiliev (Siebenbürgen ) und A. Li.szl6 (Granice~ti-Grllppe) zl1sarnmengefaßr 3:O , auf de ne n dic folgenden Ausfü h rungen im wesentlichen basieren (vgl. ~[rb . 7). Ähnlich wie im südl ichen Verbreitungs rau m scheint sic h d ie kann elierte Keram ik auch in der G,'iva-Hotihrady-G ru ppe erst im \'\festen, d.h . hier zwischen Theiß und Nordwestsiebenbü rgen, herausgebildet zu hab en. A nte il daran hatten nic ht n u r die Gava I-Stu fe Kemenczeis, sondern auch die offensichtlich

Hochstetter (Anm. 378). - Nach \Vard le (Anm. 378) stammen 4 Scherben kannelierter Keram ik ,HIS Schicht lJ, 20 aus Sc hicht 12, 40 ,lU'<; Schicht 11 und 108 aus Schichten 10-9. Die von I-Linse l angenolllmene Vergese llschaftung von SH llIC- und protogcometrischer Keramik in Sch icht [2 ist eher unwahrscheinlich lind stellt di e frühe Datierung vo n kanne lierter Keramik in Kastanas Schichten 12-13 in Frage. Nach WardIe (Anm. 378) tritt die kannel ierte Keramik in Makedonien wohl während der Eisenzeit auf (ca . 1050-900 v. Chr.). 380 Freund\. Miet. K. A. Wardje, Birmingham. 381 Koukouli-Chrysanthaki (Anm. 312) 431, Abb . 114. 382 Verbreitungskarten : Atlgemein: J. Paulfk, Sbornfk Sloyellskeho Narod . Muz. (Bratislava) 8, [968,7, Abb. 1. - G. I. Sm irnowa, Stud . ~i Cerc . Istor. Veche 25, 1974, 361, Abb. l. - U ngarn : Kemenczei, Spätbronzezeit Abb . 2 gegenüber S. 40. - N ordwestrumä nien: I. Nemeti, Stud. 379

418

383

~i Cerc. lstor. Veche 4 [, 1990, 48, Ahb . 1S. - Ostslowakei: S. Dernetcrod, SIOVCllSk,i Arch. 34,1986,107, Abb. 1. Karpato -Uhaine und oberes Dnjestr-Tal: J. \'. Koba l' in: Ziemie polskie we wczesnej epoce ie lna i ich powi~za ­ nia z innymi terellami. Tagung Rzesz6w ( 1992) 174, Abb. I. - L. 1. Krusc hclnytzka, Slovcns koi Arch . 27, 1979, 307, Abb . 21. - A. l.lvl c1juko\'a, Skifija i Frakijskij Ivlir (1979) 16, Abb. 1. - G . 1. Smirnova, Thraco-Dacica 14, 1993,92 , Abb . 1. - Suceav,I-Hochebene (Gran j cc~t i -G r uppe): U .szlo, Inccputurilc Epocii Fierului , Karte 3. - Nord grenze : lvI. Bazie li ch, Arch. Polski 23, 1978, 349, Abb . 27. Kemenczei, Spätbronzezeil 58 ff. - Lisz l6, Yllceputurilc Epocii Fierul ui 48ff. - V. Vasiliev, Apu lulll 20,1983, 33ff. - Ders., ApulullI 25 , 1988, 83ff. - Ders., Acta Mus. Napocensis 31, 1994, 37ff. - Ders. , Fortific;ltiom. 147ff. Ders., Thraco-DKica 16, 1995, 93ff.

DFS WVojvodina S Vojvodinal N Banat Eis. Tori Moldau/ Bessarabien Ukraine Moldaul M u. S Oltenien (Waldsteppe) SWBanat (Vorkarpaten u. Bessarabienl Waldsteppe) Ukraine (Steppe) 1300 I

CruceniBelegi,

CruceniBelegi,

Balta

Sarari

(Bistre\-I~al ni\a)

1200

II

VucedolNovi Begej

11 00

Ticvaniul

Mare-Karaburma II!

BobdaSusani

III

f0 50/ 1020

t f

IV

:~

V

1 9501920 j

j

Zuto Brdol Girla Marel Verbicioara

J ?

J

Gava

Moldova NouaLiborajdeal Hinova-Mala Vrbica/VartopP lopjor

Sabatino vka

Belozel-ka

Corlaten i-Chi ~ inau

Cernoles I

II

Kalakaea

Ka lakaca

Go rn eaKalakaca Insula Banului

Basarabi

Basara bi

Basarabi

Cozia/Saharna

800 VI

Belogrudovka

I

?

-- - -- -- - ---- -Gor neaGornea-

Noua-Sabatinovka

Basarab i

Basarabi/~olda n e~t i

Cernoles II

Ä lteres Cerno gorovka

Jüngeres Cernoles III Cernogo ro vkal Za botin Novocerkassk

Tab. 6

bodenständi ge Entwic klun g diese r Kera mikga ttun g in d en I gri~a-, Ceh:\lut- un d Lapll ~ U-Gr uppen. fm innerkafpatisc hen Sicbcnbtirgcn ersc heint IClIlnelicne Kcr:l.l11ik woh l späte r, erst nach dem H a A I- zl.'itlich en Horizont von Uioara de J os und Cugi r lI -Ba nd J~'!. Ein Auftreten d er kann elie rt en Keramik wäh rend der m ittl eren Ur nenfe lderzei t ist ebe nfalls fü r di e Mah ala- un d Gra nicqti-Gr uppe n a nzu ne hmen. Fü r ei n Ve rstä nd nis de r Entwickl un g der kannel ierte Keramik-Gruppe n in Sie be nbür ge n, der Ostslowakei und der Karpato-Ukraine ist die 1974 von G. 1. Smirnova verfaßte Unters uc hung nac h 'wie vor ri chtungwe ise nd }~5. Aufgrund der Stratigraphie der uk rainischen Siedlung von Ma h ala ist es ihr gel u ngen, e ine c hrono logisc he Gliederung nachz u weisen. Währe nd sic h di e äl tere P hase (M ahala 11 1 - So motar 1 - Reci) mit den jüngeren G~lv
H . C iu gudcan in : Earl y Hallstatt Period 25ff. - Für die Keram ik und den Depotfund der älteren Urncnfelden.eit von Cug ir, sie he jetzt: H. Ciu gudean, Ccrcetari privind epOC:l bronzului ~i prim a v~hstii a fierului in Tran silv;l nia. Muzeul N ational a! Unirii Alba lulia, ßi bl iotheca Musei Apu le nsis 7 (1997) 99ff. (Keramik : 122, Abb. I). j85 G.I. Smirno va, Stud. ~i Cerc, Istor. Vech e 25,1974, 359 ff. J84

386

Die Hcrausarbcicung einer Ga".. rI -S tufe beruht hauptsächlich auf dem G räberfeld von Taktabaj, das aussc hließ lich jü ngere Formen enthä1l. Siehc Kemenc7,.ci, Spiübronzczeit 64ff. - De rs ., C On1mun, Arch. Hungariae 1990, 120ff. - M. Vicze in: A. Vada)' (Hrsg.), Cu!tura! ami landsea pc changes in somh-east HUll ga ry ( 1996) J 1H.

419

Die Gültigkeit dieser chronologischen Gliederung unterstreicht die kürzlich veröffendiche Stratigraphie der Höhensiedlung von Teleac 387 in Siebenbürgen. Die Keramik von Teleac gehört in der Hauptsache zur Medial-Gruppe (Mahala IV- Somotor II-Medial-Stufe). Die große Bedeutung der Siedlung liegt nun darin, daß ihre drei Schichten (Teleac I-III) jeweils durch charakteristische Funde mit der Depocfundchronologie in Übereinstimmung gebracht werden können: Teleac I: Gußform für Vasenkopfnadeln 38', Teleac II: einteilige Drahtbügelfibel der Variante eernat "', Teleac III: zweischleifige Bogenfibel, eiserne Ärmchenbeile, eisernes Tüllenbeil, eiserne Doppeläxte, massiver Armring mit übergreifenden Enden und Dolchbruchstück 390. N ach diesen Funden kann die Parallelisi erung von Teleac 1-111 und damit der Stufe Mahala IV-Somotor lI-Medial mit DFS V und VI also als sicher gelten. D ie Keramik von Teleac findet darüber hinaus genaue Vergleiche in den Gräberfeldern der Mezöcsat-Gruppe 391 ; Beziehungen zur Bosut-Gruppe sind zwar weniger eng, eine Gleichsetzung der Schichten Teleac I und 11 mit Bosut lIla (Kalakaca-Keramik) bzw. der Schicht Teleac III mit Bosut IUb (Basarabi-Ke ramik 39h) scheint aber trotzdem vertretbar. Folgende Beispiele werden genannt:

I !

Teleac und Mezöcsat-Gruppe Tele.c I:

vgl. Vasiliev u. a., C iviliza~ia D acid 234, Abb. 38, 14mit T. Kemenczei, H erman Orta Mu z. Evk. 25- 26,1986-87, 101, Abb. 4, 3 (Aro kto- Pelypusz ta, Grab 26).

vg l. Vasiliev u.a.,

C i viliz a ~i a

D acid 225, Abb. 29, 16 mit Paeek, Wes tungarn 45, Abb. 32, 29 (Mezöcsat- Hörcsögös,

Gra b 97B). vgl. Vas iliev u .a., Civiliza{ia D acica 225 , A bb. 29, 7 mit E . Pate k , Agria 25-26, 1989-90,6 1 Ef.; Taf. 25, 2 (farnaö rs, Csard amaj o r, G rab B). vgl. Vasiliev 1I. a., C ivili za~ia D ac id 234, Abb. 38, 25 mit Parek, Ag ria 25 26,1 98 9 90,61 H.; Taf. 6, 5 (Fü zes abo n y, Kettös- h alom, Grab 22). vg L Vas iliev u.a., Civi li z a ~ia Dac id 226, Abb. 30, 1 mit Patek, Westu nga rn 42, Abb. 29, 12 (Mez6csat Hörcsögös, Grab 53). Telea c Il: " gL Vasil icv u.a., C i vil i za~ i a D;tcieä 22 6, Abb. 30, 11 mit b.tck , \Xlestun garn 43, Ab b. 30, () (Mezöcsar Hö rcsögös, G ,·"b 79) . "gI. Vasilie v u. a., Ci\' i l iz a ~ia Dacid 228, Abb. 32,4 mit E. P:u ck, Ag ria 25 -26, 1989-90,6 1 H.; T.1f. 14, 6 ( f ü zcsabon~" , Kctrös - halolll, Grab 63). \'gl. V,ls il iev u.a. , Civiliza~i (\ Dac icä 234, Abb. 38, J} mi t Parek, Recent E.xcavacions 3 1, Abb. 16,5 (A roktö-Dong6h alom, Grab 4). Teleac III: vg l. Vas iliev u .a., Ci vili za~i a Dacid. 22 8, A bb. 32, 5 m it E . Patek, Ag ria 25-26, 1989-90,6 1 H.; TaL 14, I (F üzes"bony, Kcetos-halo m , G rab 55). \'gl. Vasiliev u.;\,. C i vi l iza ~i a D acicä 234 , Abb. 38, 11 mit G. Gndapusztai, Mo ra Fcren c !Illüz. Evk . 1964-65, Tcil I, 6 1, Abb . I (D o boz- Maro). vgl. Vas il iev u .a., C i vil i za~ia D
4

4

4

387 Vasi li ev \.I .a., Civiliza~ i a Dacicä.

Ebd. 220, Abb. 24, 2. }89 Ebd. 21 5, Abb. 19,7; sie he Bader, Fibeln 16ff. 390 Vasi liev u.a., Civili za~ i a Dacica 2 12, Abb . 16,2.8.9; 213, Abb . 17, I. 13-16: 214, Abb. 18,32; 21 5, Abb. 19,5 . - D" Klingenb r\.lc hstück stam mt möglicherweise vo n einem Dolch vom Trp Gamow, vgl. ebd. 213, Abb. 17, 1 mit Tcriall, 5lyri a 153, Abb. 36, I. - Siehe H . Ciugud can, Apu1um 18, 1980, 61 H. }88

420

39 1 Zur Mczöcsa t-Gruppc siehe: Palck, Wes tungarn 19ff.Dies., Agria 25-26, 1989-90, 61 H. - Dies., Recent Excavations 28ff, - T Ke menezei, Folia Areh. 40, 1989, 55ff. - Ders., H erman Ouo Muz. Evk. 25-26, 1986-87, 9 1H. -

G. Gazdapuszrai, Mora Fc rcnc Milz. Evk. 1964 -6 5, Teil I. 59 ff. ..\'1 1.1 Pür ei ne Zusammenstellung der Basarabi- Keramik in Sie ben bü rgen, siche C iugudean 1997 (A nm. 384) 135 H.; 167, Abb. 1 (Verbreitungs karte). 4

I ,

Teleac und Bosut-Gruppe Teleac I: vgl. Vasiliev u. a., Civiliza\ia D aeicii 234, Abb. 38, 14 mit Medovic, Kalakaca 82, Ab b. 66, 6 (Kalakac., Objekt 23). vgl. Vasiliev u. a. , Civiliza\ia Daeicii 226, A bb. 30, 1 mit M edovic, Kalakac. 326, Abb. 295, 10 (Kal akaca, Objekt 149). Teleae II: vgl. Vas iliev u.a. , C ivili za\ia D aeicä 23 7, Abb. 41 , 4 mit M edovic, Kalakae. 90, Abb. 73, 13 (Kalakaca, O bj ekt 26). vgl. Vasiliev u.a. , Civiliza\ia Daeicii 237, Abb. 41 , 6 mit M edovic, Kalakaca 119, Abb. 104, 2 (Kalakaca, O bj ekt 41 ). vgl. Vasiliev u. a., Civili za\ia Daeicii 240, Abb. 44, 16 mit M edovic, Kalakaca 282, Abb. 255, 3 (Kalak. ca, Objekt 128). Tele.e III: vgl. Vasilicv u.a., Civilizatia Dacid 240, Abb. 44, 13 mit N. Tasic, Rad Vojvodanskih Mu zeja 21-22, 1972-73, 108, A bb. 3 (Go molava, Gruppengrab II). vgl. Vas iliev u. a.• C i vili za~ia Dacid 240, Abb. 44', 9 mit N. Tasic, Rad Voj vodanskih Muzeja 21-22, 1972-73, 111, Abb. 20 (Gomolava, Gruppengrab II ). vgl. Vasiliev u.a., Ci viliza~ia Dacid 240, Abb. 44, 21 mit N. Tasic, Rad Vojvodanski h Muzeja 21-22, 1972-73, 112, Abb. 31 (Gomolava, Gruppengrab 11).

N ach d en wichtigen Fundplätzen wie Teleac,

Medi a~ 392,

Reci 393, Somotor 39\ Mahala 395 usw. zu urtei-

len, z eigt sich die ku ltu relle Entw icklun g vo n d er jü ngere n Urnen feld erzeit z ur fr ühen E ise n zeit in den ös tlich eren Teilen d er G ava-H o lihrady- G ruppe als rec ht kontinu ierl ic h . Ihre F unde d es H oriz o n ts So m otor II-Medi aj- Teleac-M ahala IV belege n ein Fo rtleben vo n L o kal grupp en d er kanneli erte n K eram ik in d er Ostslowak ei, in Siebenbürgen u nd d en no rd ö stlich en Vorkarpaten wäh rend DFS V und V I. In s tar kem Gege nsatz daz u steh en d ie südwestlich bz w. südlich gelege n en Landsch aften, in d enen neu artige Kul t urerscheinungen wi e M ezöcsat, Gorn ea-Kalakaca, Insul a Banul ui, C ozia usw. in DFS V auft rete n. In O s tun garn beispiels w eise pa rall elisiert T. K em enczei d en Üb erga ng vo n d e r Gava - Gr upp e d er kanneli erten K erami k zur »p räs k y thisc hen « M ez6 csat-G ru p pe mit d em Üb e rga n g vo n DFS IV zu V E r b, ß t se ine Erge bnisse folgend e rm aß en zusamm en: »D ie kul t u re lle und wir tsc haftl ic he Zusam me nge hörig keit d er im Gebier zwisc he n d er The iß und de m mittl eren Lauf d es Dn jes t r leb enden, verwa nd te n Vo lksgru p pe n wurde am End e de r dritte n sp ärb ronzeze itlichen Perio de [Spä tbro nzeze it 3 = H a A2 B I ] d urc h p räs k y t hi sc he Vö lkerschafte n aufge lös t , d ie sich in d er Gro ßen Ungarisc h en T iefebe ne ans iedelte n. D ie von de r ö rtl ichen Bevö lke rung ver borgene n D epo tfunde d es Typs H ajd u böszö rlll c ll Y we isen auf d ie erfolgten eth nisc he n Beweg un ge n hin, welche de r eigens tänd ige n Gesc hichte des G~iva­ Vo lkes e in En de be rei teten « 396. U n te r d e n von Ke m enczei angefüh rten Belegen fü r e in \X!eite rl cben d er G,iva- Gr u p pe b is H a B I ist wohl d ie G u ßform eines fü r D FS I V charak teristisc hen T üll en be ils a us eine r G r u b e m it G ava -Keram ik von Po ros z lo -Apon h at am bedeutend sten 397 . An so ns ten b ieten di e Sied lu nge n der Gava-Gru ppe von Nadu dvar- Halom z ug und Pi ~ co l ~ m it einem Depo tfu nd b z w. einem H elm d er Stufe H a B I w ichtige Anhalts p unkt e 3911 . Diese lind ande re Hin weise J9 '.1 ge ben also K em encz ei re cht, we nn er di e D ep o tfund e von DFS I V vo m Ty p H ajduböszö r me ny m it der Gav a- Gru ppe in Bezieh un g bring t.

Za haria, D acia 9, 1965,83 f. Z. Szckcly, A~eziiri d in p rima vlrsti a fie ru lu i in sud -cs tu l Transilv aniei (1966) . j. P~stor, Siovens ka Arch. 6, 1958, 3 14 ff. - I. Plei nerova u. H . Ol mero va, Slovenska A rch. 6, 1958, I09ff. - Siehe auch d ie Sied lu ng von TCfll a- Lysa seaz: V. ß ud inskyKrick:!. ll. E. Mi ross a)'o va, SIO\·enska A rch. 40, 1992, 47ff. G. 1. Sm irnova, Stud. ~i Cerc. Isto r. Vcc hc 25, 1974, 359ff. Ke rncnezci, Spiitbro n u zcit 86. T. KClTlclIcze i, CommUl1. Areh. H ungariae 1990, 120f. P. Patay, Fo lia Arch. 27,1976, 193ff.

J92 E. J93

394

J9,

396 397

398 M. S. lvHthe, Acta A rch. Acad. Se ien. I-I u ngaricac 24, 1972, 399ff. - l. Nemeci, St ud. ~ i Cornu n ic5ri Sa n i Mare 5-6, 1981 -82, 5 1; Ta f. 16. 399 Siehe etwa die spä te Blattbü gelfibel aus dem Brand gräberfcld d er C ava-Gruppe vo n Sanisläu: T. Bad er, Epoea Bro Ilwlui i n nord -vesw l Transi lvanic i (1978) Taf. 6 1, 13.5. - Ders., F ibel n 27 ff.; Taf. 2, 13- 14. -I. Ncmcti, Stud. ~i Co munidiri $atu Mare 5-6, 198 1-82, 51 H.; TaL ! 7, 2.

421

DFS

NO Ungarn

W Siebenbürgen

N Siebenbürgen

I

Berkesz

Otomani III

Suciu de Sus (Lapuj I)

Wietenberg/ Noua

Lapuj II

Noua/ CugirBand/ Uioara de Jos

Innerkarpatischer Siebenbürgen

WUkrainel NWMoldau (Vorkarpaten)

1300

Noua-Sabatinovk a

1200

II

G aya I

Igrita

1100 Granice~ti-

III

1050/ 1020

Mediaj-Reci Gaya II

Gaya II

Gava II

Mahala III

IV

- --- - -----

9501920

-

V

800

Mahala IV

Teleac I-lI Mezocsat

Mahala

?

VI

Teleac III

Bas ara bi

Tab. 7

Auf Tab. 6 u nd 7 \v ird in schematischer \Veise die ch ro nologische G lieder ung de r beha nd elten Kera mikgruppen da rgesrcllr 40o , \\fie oben erkläre, scheint ein Fortleben de r Koine d er kanne lierten Ke ramik

in de r Nord- sowie im Grogteil der Südzone bis zur jüngeren Urnenfe ld erzeit (DFS IV) sicher. \'V'ährend DFS V wird die Koine in einem Teil der N ordzone (O stungarn ) von der frü heisenzeidic hen Mezöcs ~lt-G ru p p e abgelöst. In de r gan zen Süd zone end et die Koine spätestens am Ü bergang von D FS IV zu V; an ih re Stelle tre ten frü heise nzeitliche Ke ramikgattunge n m it Ritz- und Stempelverzier u ng (Go rn ea-Kala kac a-, Ins ul a Banului-, C ozia- und Saharna-G rup pen). Da an eine r G leichsetzun g der ß as ara bi- Kultur mit D FS VI nic ht zu zwe ife ln ist 401, d ürfte dieser fr ü heisenzeitliche H o rizon t in etwa m it D F S V z u parallelisieren sein . Nö rd lich b zw. nordös tlich d es Ve rbreitungsgebie ts d er genannten fr üheisenzeitl ichen K ult urgruppen scheinen sich dagegen d ie So moro r-, Med ia~- R eci -, M ahala- und Grani ce~ ti -G rup pe n kontinu ierlich w;i hrencl DFS [V, V un d VI weiter zu ent w ic kel n; hier begann di e Eisen zei t woh l erst im La ufe des 8. Jahr hund erts v. Chr.

e) Z USAMMENF ASS UNG Di e Ergebni sse d ieses Kapitels we rden zus am mengcfaßt und im Lich t d er Ergeb nisse von Kap . 1-3 kur z erläutert.

400 Als Vorla ge d iellte n d ic ch rollologischen Tabellen von A.

Vulp c und M. Gurnä: Vulpe, Kurzschwerter TaL 62. -

422

G umä, Civili zatia Primei Epoci a Fie ruJui, Bei la ge. 401 Siche Kap . 3b

I - DFS 111/Mittlere Umenlelderzeit

f

f

Im Kap. 4d wurde die weiträumige Verbreitung der kannelierten Keramik beschrieben, die als Ausdruck einer ausgedehnten Koine interpretiert werden kann und sich wohl während der Stufe Ha A2 vollzog. Wir müssen diese Entwicklung mit einem tiefgreifenden Wandel im Karpatenbecken in Zusammenhang sehen, der kürzlich in einer wichtigen Studie von L. D. Nebelsiek skizziert wurde: "Die ... mittel- bis jungurnenfelderzeitliche Etappe ist durch die Etablierung und Standardisierung eines differenziert beigegebenen G eschirrsatzes gekennzeichnet. Dieser Vorgang dürfte nur einen Aspekt eines tiefgreifenden Wandels im religiösen und kommunikativen Gefü ge der Gesellschaft darstellen, da er gleichzeitig mit der Etablierung eines veränderten Deponierungsverhaltens einhergeht und als Teil einer großräumigen Angleichung im Bestattungswesen und im Stilempfinden in Süd- und O stmitteleurop a begriffen werden kann « 402 , Interessant ist N ebelsieks Verknüpfung des Prozesses der ~>Nivellierung « im Bestattu ngswesen mit Änderungen in Metalldeponierungssitten zur Zeit der Ausdehnung der Attinger- bzw. Kannelurverzierung, G emeint sind verrriutlich die w eit einfacheren und selteneren Hortdeponierungen während DFS III. Ne belsiek ' 03 akzeptiert zu Recht die Gültigkeit dieser D epotfundstufe, die kürzlich von S. H ansen in Frage gestellt wurde '04. Das Vorhandensein vo n DFS III wird nämlich durch die Beobachtung belegt, daß karpatenländische D epotfunde von DFS I und II niemals Überreste von Schwerte rn mit breiter, weidenblattfö rmiger Klin ge enthalten 405 , Ein Zeithorizont (DFS UI) muß also existiert ha ben, der dem der H a A2-zeitlichen Schwerter mit Griffzunge bzw. Vollgriff (z.B. Typ Liptau) und bre iter, weiden blattförmi ger Klinge entspricht. Im östlichsten Teil der U rnenfelderkultur mac ht sich dieser Prozeß am deutlichsten durch die Ausdehnun g de r kannelierten Keramik und di e Eta blieru ng einer großräumi gen Koine bemerkbar. Ältere Grabsitte n und kultische Traditio nen, wie wir sie beispielsweise in FundsteIlen wie L ap u~ und Susa ni oder in rcichhaltigen Kera mikdepo nie run gen kennen, scheinen wie weggefegt. In großen Teilen de r Koine wu rde nun die Bronzehortdeponierung selten oder soga r ganz eingestell t. Die mittlere U rn enfelderzeit sah also I) d ie Etablierung von großräu migen, re lativ einheitl ichen Keramikzonen, 2) d ie ,~Nivellie rung« von Bestattu ngssitten und 3) ne ue, einfachere D eponierungssitten. Akzeptiert man diese Verknüpfu ng von Ände rungen in Keramikzonen bzw. in ßcstattungs - und Depo nierungssitten im Raum zwischen Transclanub ien (Stillfried-Podol i- und Viil-Chotfn-Gruppen) und Bess:1L,b ien, li egt es nahe, V~r:inde r ungen in anderen Geb iete n ebenfalls in diesem ncucn Lic ht zu sehen . -Man denkt vo r allem an die H:~au s bil dung der Ruse-, Lju blj ana- und Dobova-Velika Go ri ca-Gruppen in Slowenien und Nordk roatien . Dort zeichnet sich ein analoge r Prozeß ab: »nivellierte« Bestattungs sitten (im Sin ne Ncbelsic ks) , die H erausb ildu ng eines Kre ises vo n miteina nder eng ve rwandten Keramikgru ppen un d ein ausge prägter R ückgang der H o rtd eponie rung. In dem hie r gesteckten Rahme n ko n nte d ie genaue Chronologie d ieses Phäno mens nicht unters ucht werden. B. TerZan betont jedoch den tiefg reife nde n Unterschied zwischen einem älteren (,> pannonische« Vi trovica-Gruppe: Br B2/e -Br D/ H a A l; »adriatische« Kre is, u.a. H ö hlenfunde wie Bezdanjaea : Br B-B r D/H a A l ) und einem jüngeren Kulturgefüge (Ruse-, Ljub lj ana- und Dobova-Vel i10. Gorica-Gruppen). N,lch TerZan begin nen letztere Gr~lbe rfe l der in H a A2 bz w. Clm Übergang von H a A2 zu H a B 1 ~O() . Es scheint also keineswegs ausgesc hlossen, dat; auch in Slowenien und No rdkroatien eine A nnahme de r neuen Bestattungs- und Depon ierungssitten ,vähre nd H a A2 stattfand . Allerdin gs fehlen im Geb iet der Ruse- und Ljub lja n a~Gru p-

402

403 40 4

405

Nebelsick, Übergang von der U rnenfelder- zur Hallstattzeit 346. Ebd . 3 I 1f., Anm . 13 . S. H ansen, Studien zu den Metalldeponierungen während der ältere n Urnenfelderze it zwische n Rhönctal u nd Karpatenbec ken . Un iversitätsforschungen zur prähisto rischen Archäologie 21 (1994) 397ff. Ein zige mir bekannte mögliche Ausnahme is t ein verscho ll enes Bruchstü ck <ws dem Depotfund VOll Kisapati:

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Kemellcze i, Schwerter II , Taf. 66, 332. Nac h TerZall gehören d ie ältesten Gräber von Dobon zur Stufe Ha A2: TerZan, Sta nd und Aufgabe n 338f. Die G räberfelder der Ru.~e-Gruppe sowie Ljubljana so llen am Übergang Ha A2/Ha BI beginnen: Ebd. 338 . Ebd. 339 scheint Teriall einen Beginn der Rus e-, Ljubljana- und Dobova -Gräberfel der in Ha A2 vorauszusetzen; 339, Anm. 48 : »E in flüchtiger Vergleich mit dem pan nonischen Gebiet spricht fü r eine ~hn l iehe EllLwick lung« .

423

pen aussagekräftige Fundkomplexe, die über die kulturellen Verhältnisse in der mittleren Urnenfelderzeit (Ha A 2) Klarheit schaffen könnten. Bei TerZan verliert sich die Bedeutung dieses wichtigen Abschnitts der Urnenfelderzeit (H a A2-BI ) jedoch etwas, weil die Ruse-, Ljublj ana- und D obova-Velika Gorica-Gruppen zusammen mit den Kalakaca-, Insula Banului- und Babadag lI- Gruppen zu einer von B. H änsel als »ältere Hallstattzeit« bezeichneten Ko ine gerechnet werden, die sich um die Jahrtausendwende h erausbildet haben soll 407. Diese Sicht vermengt m. E. zwei Phänomene, die unbedingt unterschieden we rden sollten: 1) der mi ttlere und jüngere A bschnitt der Urnenfelderzeit (H a A2-BI ), in dem sich die Ausbreitung bestimmter Sitten der U rnenfelderkultur vollzo g, und 2) die erste Stufe der Früheisenzeit, mit der in der zweiten H älfte des 10. Jahrhu nderts v. ehr. die Bronzezeit in Südostmi tteleuropa zu Ende ging. Wenn Ne belsick die Ausbreitung von Merkmalen der Urnenfelderkultur in der mittleren und jüngeren U rnenfelderzeit als »Aspekt eines tiefgreifenden Wandels im religiösen und kommunikativen Gefüge der G esellschaft[en]« sieht, wird man ihm kaum widersp rechen können. D urch die Ausbreitung solcher neuen Vo rstellungen würde beispielsweise das Auftreten der Urnengrab sitte mit kannelierter Keramik im G ebiet der Zimnicea-Novgrad-Gruppe '0', in der Moldau (Trifq ti '
- DFS I \l1}üngere UmenJeldetzeiL \Vii hrcnd in manchen K.u ltu rregi o nen ~II d ie ka rge n Bestatt un gs- un d De po nierungss itte n de r mi ttle ren Urnenfelderzeit noch in deren jü ngere n Phase fortbestanden, ze igt sich in ande ren Ge bieten ~1 2 in DFS [ \I ein \'Viede raufleben reic hha ltiger H o rcdeponierungen . Die D epo d u nde \'o n D FS LV enthalte n oft gro ße Mengen vo n Bro nzegege nstiinden; außer Trachtzub ehör und \Ve rk zcuge n belegen Wage nteile. Bro nzcgcfäße und \'\Iaffen di e Existenz eine r El ite ü ber we ite Räu me ~\J . Di e engen Ge mei nsamke iten d er Bronzegege nstände sprec hen für eine rege Ko mmunikatio n zw isc hen den einze lnen R egionen, in de nen Bronzeo bjekte deponiert w urden . A uch entlege nere Gebiete nahmen an diesem Ko mm u ni katio nsnetz teil, wie Verbreitun gskartcn vo n Schale nknaufschwertern, Jenisovice- Kirke nd rup -Tass en, Kreuzattasc henb ecken usw. erkenn en lasse n '!Da. Nach den Bronzefu nden zu urteilen, erreichten also in

Te r:b n, ~bd . 34 9; 353. M . Cu nü, T hraco -D acica 16,1995,109[. 409 l:iszlo, f llceputu ri !c Epocii Fierului 282, Abh. 62, 3·7. .;J O Hiinsd, Ältere H allstattzeit!!3 H.; "I;,tf. IJ, 4-5 . 41 0.1G. KOSS,lCk, Bronzezeitl iche Keramik aus Zschornewitz. und ihre Verwandten im Banat. In: J. Chocho rows ki (H rsg.), Problem)' epoki br'lZU i wC1.cs ncj cpo ki ielaza w Europ ie srodkowej. Pestse hr. M. Gedl (1996) 3 11 , Abb. I. 411 1..B. Se rbie n, untere Donau. 412 1..B. Mähren, Niederös terreic h, Slowa kei, Nordos tung;\ rn, Siebenbürge n, Bosnien. 4 1.} Be i Kulturgruppe n ohne Depo tfu nde sllggerie rt das Fehlen von Pn:scigc -G li tern eine egali täre Gesellschaftsform . 40i

~OS

424

In der mi ttleren Urne nfcl dcr1.ci t einsetze nde ei nfac he Bestattungssitten lasse n ebenfall s auf »eine zie ml ich egali täre Gemeinschaft sch li eßen, in der die ex klusiv führe nde Ro ll e des Mannes ... verborgen bleibr oder bewußt unterbetont wu rd e« (TerZaIl, SUlIld und Aufgaben 340). Allerd ings sprechen die ununterbrochenen H ersccl lungstradi tionen von Prestige -G ütern wie Vollgriffsc hwerte rn, Bronzegefäßen, Sc hutzwaffen, Wagen usw. für das kon tinu ierliche Bestehen einer hierarchischen Gesel lschaftsordn ung (H äupdingstümer). ~1) a Tasse n vom Typ Jenisovice: P. Pata)' in: T. Kodes (I:-Irsg.), Studien zur Metallindustrie im Ka rpatenbecke ll und de n benac hbarten Regionen. Festsc hr. A Mozsol ics (1996) 416, Abb. 4.

I Mitteleuropa die Versorgung mit Kupfer und Zinn sowie die Produktion und der Austausch von Prestigegütern in d er jün geren Urnenfelderz eit einen H ö hepunkt. Zu di eser Zeit exis tierte im östlichen Teil der Urnenfelderkultur noch die Koin e der kannelierten Keramik.

- DFS V/Späte UrnenJelderzeit/Früheisenzeit I Schon ein flüc htiger Blick auf die karpatenländischen Depotfunde zeigt einen gravierenden Bruch zwischen D FS IV und V DFS IV (Horizont H ajduböszörmeny bzw. Somotor-Lucky bzw. M oigrad-Täuteu) sah einen H ö hepunkt nicht nur in der Produktio n, sondern offenbar auch im Austausch und in der D eponierung von Bro nzeobjekten. Im Gegensatz .dazu sind D epo tfund e von DFS V verhältnism äßig selten und beinhalten eine stark eingeschränkte Auswahl zumeist lokal gep rägter Bronzetypen. Es zeigt sich, daß d iese Änderungen in P rodukti on, Austausch und D epo nierung von Bronzegegenständen am Ü bergang vo n DFS IV zu V in manchen Regionen mit tiefgreifenden kul ture llen Ä nderungen - etwa in der Keramikherstellung, in den Grabsitten oder im gehäuften Auftre ten von Eisen - in Beziehung gebracht werden kö nnen (Mez6csat-, Gornea-Kalakaca-, Insula Banului-, Babadag II- und Cozia-Gruppen). E ine un vermindert e Depo nierun gstätigkeit ist lediglich in drei Re gionen zu vermerken: 1) im Raum nordöstlich der Alpen, 2) auf der nordwestlichen Balkanhalbinsel (Bosnien und H erzegowi na), und 3) in Siebenbürgen sowie im Rau m no rdös tlich des Karpatenbogens. In allen anderen Teilen des Karparenbeckens wurd en Bro nze ho rtfunde entweder seltener oder - nach dem heutigen Quellen bild - üb erhau pt nicht me hr niedergelegt. Es fällt darüber hinaus auf, daß die Bronzegegenstände der drei »Depotfu ndprovinzen « von D FS V in Ostmi tteleuropa nur wenige Gemeinsamkeiten aufwe isen 4104, d. h. nac h dem gut fu nkti o nierenden Kom munikationssystem der jün geren Ur nenfelderzeit schein t es in der späten Urnenfelderzeit nur noch sporadisc h zum weiträu migen Austausch von Bronzegegenstände n gekommen zu sei n. Gleic hzeitig enthalten die Depotfunde nur we nige ausgespr ochene »Prestigegüter «, d ie wieder einen ausge prägt lokalen Charakter bes itze n. \Vährend die Depotfund gruppen in Siebenbürgen und im nö rdliche n Karpatenvo rl and sowie auf der nordwes tlic hen Balkanhalbinsel relativ isoli ert dastehen, bi lde t die nordosta lp ine D epot fu ndgru pp e in .M ähren und Niederösterre ich den ös tlichen Ausläufer der Ilordalp inen Verbreitun g. D ementsprechend ent halten di e Depotfunde :r.1 ii hrens und Niedc rösrerrcic hs sowie \'0 111 westl ichen Rand J es Karpa tcnbeckel1s uh Objekte mit Vcrglcichsstückcn aus de m Gebie t der nordalpinen Urnenfelde rkultur und be!egen das Fortleben eines weiträumigen Beziehu ngsgeflechts in di es em Raum währe nd der spiüen U r nenfelde rzeit. Die Depotfund e von Badacso nytomaj und Kam ena go rica bel ege n die Teilnahme an diese m Ko mmu ni kati onssystem. Sie bilden jedo ch d ie ös tlichsten Aus läufer je nes Beziehungsnetzes, denn weiter östl ich bzw. südös tlich treten in DFS V Bro nzeob jekte des nord- und ostalpin en Kreises - wi e Armri nge mi t St ri chb ündelverzierll ng oder Nade ln m it kl einem Vasen kopf - nur noch vereinzelt, zusam men mit andersartige n Bronzetypen, in Erscheinung (z .B. Adasevci, Osredak) . Anges ichts der in Kap. 3 gesc hilderten östlic hen Einflüsse in den Depotfunden - w:ilu end DFS V :1l1S der älteren Ccrno gorov ka-G rllppe der nord pontischen Steppen - müssen wir die Möglichkeit in Betracht z iehen, daß der Kulturwande l, de r sich in manchen Re gionen zur Zeit der Auflösung der Koine der ka nnelierten Keramik bemerkbar ge mac ht hat, mit Geschehnissen im O sten im Zusammenh ang stand. Verändc run gc n lasse n sich nic ht nu r in der Ausbreitung vo n neuen Kera mik- und Metall tracl itionen ablese n. Die Bestattu ngssitten in de n nordpontischen Steppen - mit H ockerbestatt ung während der älteren Cernogorovka- und gestreckter Körperbestattung in der jüngere n Cernogorovka-/Novocerkassk- Phase "" 5 - scheinen ein Pendant im Weste n zu haben . H ockerb esta ttungen ähn lich der älte ren

~14 Eine Ausnahme bild el die Ve rz.ierung au f Tü llenbe ilen,

die im Raum zwische n Mähren und N ied eröslcrreich im Weste n, und Siebenbürgen, d er Karpato-Ukrainc und d em uk rai lli!ichen Vorkarpatengebiet im Osten große

Ähnlich keiten zeigt. 4\5

o . l ev i~ki , Thraco-Dacica

15, 1994, ! SS ff . - O . R. Du bovskaja, Rossij skaja Arch. 1994, H . 2, Isff. - Dies., Eurasia Antiqua 3, 1997, 2 77 ff.

425

C erno gorovka-Stufe ke.nnen w ir beispielsweise aus der Cerno les II-Gruppe 416, der Saharna- Gruppe (z.B . Saharna "'), der Cozia-Gruppe (z.B. ältere G räber von Stoicani "'), der Kalakaoa- G ruppe (z.B. Vrdnik-P eCine 419) sow ie der M ez6csat-Grupp e 420 . Körp erb estattungen in ges treckter Rückenlage erlangten we ite Verbreitu ng während DFS VI , in der Moldau (z.B. Trestiana 42 1), in Bulgarien "', in der Basarabi-Kultur 423 un d sogar im Karp atenbecken (z.B . Do boz-Mar6, Ungarn 424, Senica, Slowakei "', Trs tenice, Mähren 426) . Wie bereits bemerkt, ka men un mittel bare Verbind ungen mit den pr äs kythischen Steppen vor allem wä hre nd DFS V zur Geltung. Als Beis piel kö nnen wir bestim mte Pferdegesc hirr elemente nehmen, die kürzlic h von C. Metzner-Ne belsick besprochen w urden 427 . Die Geschirrty pen, die zwischen Kaukasus und Alpen verbreitet sind, geh ören hauptsächlich der älteren Cernogorovka-Stufe bzw. D FS V an: z.B. Trensen mit O -förmige n R iem enkapp en und Knebeltyp en VI, VIII und IX 42'. D er wes tliche Teil ihrer Verbreitung konzentriert sich im R aum der Insula Banului-, Kalakaca- und Mezocsat- Gruppen sowie im post-Val-Chotin-Transdanubien und im Gebie t der Stillfried-P odoli-Gruppe. D ieser präsk ythische Einfluß stro m in DFS V kö nnte also zeitlich mi t folge nden Beobachtu n gen einher geh en : 1) dem Abnehmen der H o rtd eponierung am Übergang vo n D FS IV zu V; 2) dem Ende der kannelierten Keramikgruppen zwische n Ostungarn, de r Vojvod ina und Bessarabien, 3) de m Ende der Val-Chotin-Gruppe und 4) "Störungen« in Teilen der Stillfried-Podoli-Gruppe (nach Nebelsiek, Stegmann-Rajtär). In ande ren Gebieten jedoch lebten bronzezeitl iche Traditionen fort . Es gab eine kon cinui erliche Keramikentwicklung in der Ostslowakei, im innerkarpa tisc hen Siebenbürgen, in der Karpaw-U kraine, im ukrain ischen Vorkarpatengebiet sowie in de r nordwes tlichen Moldau (Somota r II-Medial- Teleac-Mahala IV-Grä nicelti). Zur Zeit von D FS V wird hier nicht nur kannel ierte Keram ik beibehalten, sondern es we rden auch große Hö hensiedlungen aufgesuch t 429 . Interessanterweise ist gerade in diesem Raum auch eine verhältnismäß ig rege Deponierun gssitte während DFS V zu verzeichnen, mi t Funden wie Plesan)' (Ostslowakei), Singeorgiu de Paclure I (Siebenbürge n), Olelnik [ (Kar pato-Ukraine) und Vorona (Galiz ien). D ie ge nannte Regio n ve rh ar rte also in bro nzezei rlic hen Tra ditio nen, und der Begin n der Eisenzeit kann d ort nicht vor d as 8. J ahrhundert datiert werden 4.)0 . Im Gegensatz dazu sc heinen sich im Gebiet der Ga\"a-Gruppe Oswngarn s mit dem Auftreten d er iVl ez6csat-Gru ppe sO\vie im südl iche n Verbreitungs raum der kannelierten Ke ram ik m it dem Auftreten

.1((,

41 7 41~

419 420 421

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42·1

C. I. Srnirn"w.l. Thr.ICP - ü,IC i":J l -t, 1993, 98. - Dies. in: ß. H iinsel u. J. 1\bclmik, Das Kupatenbeckcn und die ostcllro p~isc h (" Step pe . Prii hisw ri sc he Arch~ologie in $üd ostcu ropa 12 (1 998) 456 f. 7..B. 1\ 1. T KaSllba ll. N. V. Gol'tsn.\, SO\'ctsbja Arch. 199 1. H. 1, 197ff. l'vL Pctrcscu-Oimbovit;a, Mal. ~i Ccr..::. Arb. I. 195 3, 15711 P lvlcdo\'ic, Rad Vo j\'oda nski h tvl uz. 29,1984-85, 5ff. Patck, WeslUJlgar1l 19 ff. Liszl 6, G roupcs region:wx J26ff. G . T~.1Il CC \",l, C hro llolobie du Ha lls t~1t( all.:icn dans b Bulgarie dc Nord - Es!. 5rudi a T h racica 5 ( 1980) lOoL (z.B. Bclogr.ulec, ElldirlCarc\·brod) . z.B, BJ!ra Verde: A. Vu lpe, DJcia 30, 19R6, 5 1 f. - Basarabi: Ebd. 52 ff. - Matc
426

1991. 167. - N. K'llicl. U. R. K.llia-Schreibcr in: T. Ko\';\cs (Hrsg.), Studi en zur !v1etallindustrie im Karpatenbccken lind den b enac hbarten Regionen. Fes tschr. A. rvl ozso li ..::s ( 1996) 329. 425 G. Nevizansky, Arch. Rozhledr 37, 1985,601 ff.; Taf. 1. Die Lage der anderen Körperbestattungen VOI1 Senica (M. Dusek, Arch. Rozhl edy 3 1,1979, 404ff.) sowie von Posadk.\ (ders., Stud. Zvesti Arch. Us tavu 6, 196 1,66) wird in den veröffentli chten Berichten nicht im Detail beschriebe n. 42(, S. Srcgnul1n - Rajt:ir, Grab funcle der älteren Hallstattze it allS Südmiihrcn ( 1992) 63; T~lf. 135, 10-15. .{27 tvletz.ner- Nebels ick, Trense nclHw ick lun g. 42H Eb
der ritz-stempelverzierten Keramikgruppen (Gornea-Kalakaca-Insula Banului-Babadag II -Cozia-Sac harna) schon um 950/ 920 v. Chr. einschneidende kulturelle Änderungen vollzogen zu haben.

- DFS VIIFrühe H alistattzeitl Früheisenzeit II

, t

Am Übergang vom 9. zum 8. Jahrhundert v. Chr. (bzw. von DFS V zu VI) klingt die Deponierungssitte nördlich der Alpen ab. Im Karpatenbecken dagegen blüht wieder eine lebhafte Deponierungstätigkeit in DFS VI auf. Vor allem die Slowakei, Ungarn, Siebenbürgen, Serbien und Nordkroatien bieten bedeutende Niederlegungen von DFS VI mit etlichen Gemeinsamkeiten. Auch die Zusammensetzung der Horte ist neu, denn die meisten sind entweder durch zahlreiche Pferdegeschirrteile oder durch viele Schmuckgegenstände charakterisiert. Waffendepots, Werkzeugdepots und Depotfunde mit einem breiten Spektrum von Funktionstypen gibt es in DFS VI nicht mehr bzw. nur noch sehr selten. Während also die herkömmliche urnenfelderzeitliche Deponierungstradition in DFS IV endet bzw. in DFS V abklingt, kommen in DFS VI neue Deponierungssitten zum Tragen. Die Depotfunde von DFS VI zeigen einen Reichtum an Bronze- und Eisenfunden, der die erneute Entstehung eines w eiteren gro ßräumigen Kommu nikatio nssystems belegt: Gewisse Typen vo n Pfe rdegeschirrteile n sowie von Trachtgegenständen gelten für diese D epotfund e als beso nders kennzeichnend; aber auch bestimmte Werkzeuge - z.B. Tüllen beile (Abb. 31, 24-26; 32, 26-33) - find en sich im gesamten Karpate nbecken. D arüber hinaus sind enge Ve rbindungen mit den Bronze- und Eisenfund en aus G ebieten östlich der Karpate n (vor allem Pferdegeschirrbestandteile, Waffe n) und auf der Balkanhalbinsei (Bulga ri en, Südserbien, M akedo nieo, Bos nien und H erzegow ina: vor all em Trachtgegens tände, Anhänger usw.) gut erkenn bar 431 D ie folge nde n Ausfüh ru ngen sind denj enigen Keramikforme n gewidmet, die in Ü bereins timmung mit den Bronzc- lind Eisenfunden di e H erausbild un g des neuen Ko mm uni ka tio nssystems belegen. D abei zeigt die Kerami ka nalyse, daG sich diese neu e eisenzeitl iche Koine schon während der vora ngehenden Stufe (DFS V) herausgeb ildet hat. Überregionale Studien zur Kera m ik des 9. und 8. Jah rhu nde rts v. ehr. im östlichen Nli tteleuropa stecken noch in der An fan gsphase . Erh ebliche Bedeutung besitzen jedoch die Arbeite n E. Patcks zur späten Urncnfeld crzti t in Transdan ubicn ·02 . N ach dClnEnde derVil -Chotin-Gruppe (s .o. S. 40 1 ff.) erkennt sie einen jüngeren Abschnitt VOll Ha B, de r d urc h eine Keramikart ge kennzeichnet wird, di e weitreiche nde Verbind ungen aufzeigt : »T he major ity of the vessels can be compared, in form and decoratio n, to ehe po ttery of Siovenia, the lo\ver D anube anel eastern Hungary« 433 . N eben den Arbeiten Pateks sollen auch di e Untersuchu nge n zur Somoto r- G rup pe erwäh nt we rde n, in denen J. Paulik 434, V. Budinsky-Kricka 435, r. Pleinero va und H. O lmerova 436 Bezie hungen zwischen der Ostslowa kei einerseits und D alj, Este II un d Pfedmefice ande rersei ts betont haben. Die un ga risc he und slowakische Forschun g läßt also erkennen, da ß nach dem Ende der jünge ren Urncnfcldcrzeit di e Ku ltu rg ruppen im Kar patenbecken nicht nur untereinander, sondern auch mit entfer ntere n Reg io nen wie Ve neticn, Nord ostbähme n, de m uk rainischen Vor karpa tengcb iet und der unteren Donau enge Kontakte unte rhi elten. D as Ausmaß dieses Kommunikationsnetzes machen einige Keramikfo rmen - vor allem Kegelhalsgefäße - deutl ich, die auffallende Äh nlichkeiten in der Ke ramikproduktion des Raums zwischen der Dnjestr und Bul ga rie n im O sten und Venetien und N o rd ostbähm en im Westen do kum entieren:

431 Kossack, »Kimmerische « Bronzen 109ff. - Metzner-Ne bels ick, 'Ji·ensenentwicklung. - T. Kemenczei, Folia Arch . 39, 1988,93 ff. 432 Patek, Recent Excavations 2sff. - Siehe hier Kap. 4B.

433 Patck, Reccnt Excavatio ns 38. Zbornik Slovens kcho N:irod. Mu z. 62 , 1968, 34 ff. 435 Slovenksa Arch. 2 4, 1976, 13 4. 43(, Slovcnsbi Arch. 6, 1958 , 114 H. 434

42 7

A) Gefäße mit hohem Hals und Schulterhärnchen: Alba lulia, 'Lumea Noua'; Gomea, 'Cauni\a de Sus'; lemut, 'Gefäßdepot': A. Vulpe, Dacia 30, 1986, 77, Abb . 6, 29; 81, Abb. 10, 8; 82, Abb . 11, 8. - Gorodnitsa: A. 1. Meljukova in: K. F. Smimow (Hrsg.), Pamjatniki skifo-sarmatskogo vremeni v sevemom prii'emomorje. Mat. l lssled. Arch. SSSR 64 (1958) 16, Abb. 3, 1. - M ezocsat-Hörcsögös: Patek, Westungarn 40, Abb. 27, 7; 43, Abb. 30, 9. - Ljubljana, G ra b 112: 1. Pus, Zarnogrobisena nekropola na dvoriseu SAZU v Ljubljani. lzkopovanja v letih 1964-1965. Razprave SAZU 7,1972, Taf. 13,4. - Kri zna gora, Grab 80: M. Urleb, Krizna Go ra pri Lozu (1974) Taf. 17, 8. - Kleinklein, Leitengritschwald Hg!. 2 : Dobiat, Kl einklein Taf. 98, 1; siehe auch ebd. Taf. 111 , 1. - Zemplinske Kopeany : S. D emeterovi, Slovenski Arch. 34, 1986, 12 5, Taf. 8,9 . - Stiena: J. Dular, HalStatska Keramika v Sloveniji (1982) Taf. 3,

14. B) Kegelhalsgefäße mit Schulterhärnchen sowie Grifflappen am Gefäßun terteil: Bucure~ ti, 'Ciurelu ': A. Vulpe, D acia 30, 1986, 86, Abb. 15, 14 . - Kalakaea: Medovic, Kalakaea 33 5, A bb. 301, 1. - Ruse, G räberfeld 1I, G rab 13: S. Pahie, D rugo famo grobisi'e v Rusah. Razprave SAZU 4/3 (1957) Taf. 6, 1. Kleinklein, H öchschusterwald H g!. 8: Dobiat, Kleinklein Taf. 5, 1. C) Kegelhalsgefäße mit senkrechten nasenfärmigen Schulterrippen sowie Grifflappen am Gefäßunterteil: Arokto-Dongohalom: Patek, Westll ngarn 28, Abb. 15, 9. - Ormoz, Gra b 14: M. Tomanie-Jevremov, Arh. Vestnik 39-40, 1988-89,277 ff. ; Taf. 22, 3.

D ) Kegelhalsgefäße mit senkrechten nasenfärmigen Schulterrippen: psen.ieevo, okr. Stara Zagora: H änsei, Ältere H allstattzeit Taf. 71 , 13; Taf. XIV; 7; Pare, Jahrb. RGZM 38, 199 1, 758, A bb. 4, 5. - Aro ktöPelyp uszta, Grab 26 : Pate k, Recent Excavations 3 1, Abb. 16,9; T. Kemenczei, H erman O tto Muz. Evk. 25-26,1 988, 10 1, Abb. 4, 4; Pare, Jahrb. RG ZM 38,1 99 1, 75 8, Abb. 4, 2. - D alj: 1. Pleinerova u. H. 0 1merova, Siovenska Arch. 6, 1958, 11 7, Abb. 8, 1; Pare, Jahr b. RGZM 38, 199 1, 758, Abb. 4, 3. - Klei nklei n, Kaise rschneiderwald H g!. 101: Dobiat, Kleinklein Taf. 30, 2; Pare, Jah rb. RG ZM 38, 199 1,758, Ab b. 4, 8. - Este, Ricovero Grä berfeld: Chieco Bianchi u. Calzavara Capuis, Este I, Tar. 279, I; Pare, J ah rb. RGZM 38, 1991 ,758, Abb. 4, 7. - Mezöcsat-H örcsögös : Patek, Westungarn 39, Abb. 26, 9; Pare, Jahrb. RGZM 38, 199 1, 758, Ab b. 4, I. - Rifnik "': J. Dular, H alStatska Ke ramika v Siovenij i ( 1982 ) Taf. 3, 12; Pare,J:\hr buch RGZM 38,1991,758, Abb . 4, 4. - Este, Ricavero G rab 41196 1: Chieco Bianchi u. Cdzavara Capuis, Este I, Tar. 215, 2; Pare, Jahrb. RGZM 38, 1991,758, Abb. 4, 6. - Pred merice, Böh me n: J. F iliI' , P"pel nicov,\ po le a poc.itln· ielezne doby v Ceclüch (1937) 129, Abb . 78, 2. E) KegeU" dsgcJdße mit kannelierter Schulter sowie senhechten nasenfärmigen SchultC>'Yippen: Kalakaea: Medovic, Kal akaea 326, Abb. 295, 10. - Tebe: Vasil iev 1I.a., Civilizatia Dacidi 226, Abb. 30, I. - Postela: Tedan, Sty ri a Taf. 21, 2. - Este, Ricovero G rab 4/1 961: Chieco Bianchi 1I. Calzavara Capll is, Este I, Taf. 21 5, 1. - Somata rska hora, Grab A : I. Pleine rova l l. H. O lme rova, Slovenska Arch. 6, 1958, 112, Ab b. 2. - Szeged -Öthalom, Grab I: T. Ke menczei, Folia Arch . 40, 1989, 69, Abb. 8, 1. - MesocsatH örcsögös: Patek, Westllngarn 42, Abb. 29, 12. - Postela: Tedan, Styria Taf. 3, l. - Es te, Randi Grab 14: Frey, Situlcnkunst Taf. 2, 7. Nach delll Vorkom men dieser Gefäße in Siedlungen wie Teleac (Schicht I-III) und Kalakaca bzw. in ßasarab i- lin d Este TI -G räbern zu urteile n, dürfte ein e D atierung dieses KOlTImu nikati o nssys te ms in die

Zeit vo n DFS V lind VI als gesichert gelten. Der geographische Raum , in dem die Keramikproduktion so lch auffa llende Ähnlichkeiten zeigt, stimmt zie mlich gcnau mit der Verbreitung der Metallfu nde, di e im Karpatenbecken für DFS VI typisch sind , überein. Da rü ber hinaus weisen di e ältesten Reitergräbe r dasselbe Verbreitu ngsbild auf, mi t Beispielen an der unteren D onau, in Bulgari en (z.B. Belogradce, Carevbrod), im Karpatenbecken, in Slo\vcnicn, in Venetien sowie in Nordostböhmen (Platenice-Gruppe) 438 .

Ul

De r AUlO r möc hte Herrn F. E. Barth, Naturhistorisches \X/ien, für die Anferti gu ng einer Zeichnung die-

M ll.~eUI\I ,

42 8

ses Ge fäßes (NHM 64 .725) herzlich danken. 4311 Parc, \'X!agons :md wagon-gravcs 197, Abb. 135.

Diese Koine erfuhr im 8. Jahrhundert offenbar einen Höhepunkt mit der Entstehung eines eigenen Repertoires an Pferdegeschirr-, Waffen- und Sclunucktypen und mit der größten Ausdehnung des neuen Kommunikationssystems - bis nach Venetien und Nordostböhmen im Westen -, wie Tongefäße, Metallobjekte und Reitergräber dokumentieren. Im Gegensatz dazu ließen die D epotfunde während DFS V keine überregionale Metallproduktion im östlichen Mitteleuropa erkennen 439. Es ist anzunehmen, daß sich di ese neue Koine vo n denj enigen Regionen aus ausbreitete. in denen der Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit verhältnismäßig früh - in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. - stattgefunden hatte. Demzufolge scheiden folgende Kulturgruppen aus: Ljubljana, Ru'e, Stillfried-Podoli, Dobova-Velika Gorica und Batina-Dalj im Westen, Somo tar, Media~-Reci und Mahala-Granj ce~[i im Osten. Die Früheisenzeit-Koine des Karpatenbeckens und der unteren Donau gehört zu einer Kette von Kul turgruppen, die zwischen der mittleren tyrrhenischen Küste im Westen und der no rdpontischen Steppe im Osten liegt. Die Kulturgruppen teilen sich grob in drei Provinzen, die hauptsächlich 1) von Mittelitalien, 2) vom Balkan und 3) von den Steppen der Reiterno maden geprägt sind. Die karpatenländische Koine stellt insofern eine Besonderheit dar, als sie Einflüsse sowohl aus der Steppe als auch von der Balkanhalbinsel aufgeno mmen hat. Demnach wird ihr Ursprung in den Landschaften zu suchen sein, in denen während DFS V sowohl balkanländische als auch präskythische Funde belegt sind. Hier ist jedoch nicht der On für einen Versuch, den Ursprung der Impulse für einen Wandel von der Bronze- zur Eisenzeit ausfind ig zu machen. Bei de r Beu rteilung dieser Frage sind jedoch unsere chrono logischen Ergebnisse zu berücksichtigen: vor alle m, daß der Schritt zur Eisenzeit in der genannten Kette von Kulturgruppen wohl mehr oder wenige r gleichzeitig, etwa in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts v. C hr. , stattfand. Damit ist der Beginn folgender Stufen bzw. Kulmrgruppen gemeint: Villanova 1, Picenum I, Dalmatien 1, Glas inac IA, post-Va[ -Chotfn Transdanubien, älte res Mez6csat, Gornea- Kalakaca, Insula Banului, Babadag II, Cozia, Saharna, jüngeres Cernoles und ~ilteres Cernogorovka. Diese r chronolog ische H o rizont wi rd hier in An leh nun g an die italien isc he Termino logie als Frü heisenze(t [ beze ichnet. Die nachfo lge nde Früheisenzei t II wird du rch einen Hori zo nt vo n Stufen bzw. KlI ltll rgruppe n geb ildet, die nach den hier erzielte n Erge bn issen ebenfalls ungefähr gleichzeitig, etwa ins 8. Jah rh undert v. e hr. , datieren; es si nd dies Villano\·a Picc ilum H, D almati en H, Glasin ac IB , jün gercs N{ ez6cs~t, ßas;\rabi, So l d ane~r i , Zabotin und jün geres Cern ogorovka/ N ovocerkassk. fnn cr halb des hi er ;1 1s Früheis enze it I bez eichneten H o ri zo nts von Kulrur grupp cn z\vischcn de r t~· r ­ rhenischen Küstc und ukrainischen Steppe begann di e Eisenzeit also deutlich später als in der Ägäis und im Vorderen Or ient, früher jed och als in der H allscattkultur oder in Siebenbürgen und dem nördlichen Vo rk arpa tenraum. Unsere Ergebnisse zeige n somit ein ze itliches Gefä ll e beim Überga ng vo n de r Bronzc- zur Eisenzeit in Mi ttel- un d Südosteuropa: begi nn end in der Ägäis (1 1. Jahrh un dert v. C h r.) ) dann im Raum zwischen ?\1ittelitalien und der nordp o ntischen Steppe (zweite Hälfte des 10. Jahrh und erts v. ehr.; unserer H o rizont Früheisenzeir I) und zuletzt im Norden (um 800 v. C hr.; z .B. Übergang von der späten Urnenfelder- zur frühen r-hllstattzei t).

rc

439

Während beisp ielsweise die Pferdegesc hirrel emcllte VOI1 DFS V eng mit den Funden des älte ren Cernogorovka Typs der no rd po ntischen Steppen zus;lmmenhängen, zeigen d ie _k immerisc hen .. Bron ze Il des Il;lc hfolge nden D FS V I ei ncn ;lusges prochen eigells tii nJige n brp;ltenländischen C h;l l·;lkter; Gege nstände des NovocerkasskTyps feh lcn westlic h des Karpaten- Bogcns weitgehend. -

Siehe dazu jedoch die Bemerkungen von S. V. Machortych, Ncues über die Beziehungen der Kimmerier z ur K;\rp;\ten-Donau-Wclt. In : B. H änscl u. J. Machnik, D as K;lrp;ltCnbecken und di e osteu ropäische Steppe. Prähisto rische Archäo logie in Südosteu ropa 12 ( 1998) 437 ff.

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