Kippschaltungen Komparator
AELT Grundlagen
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KIPPSCHALTUNGEN Betreibt man einen Operationsverstärker ohne Gegenkopplung oder mit Mitkopplung hat die Ausgangsspannung nur zwei stabile Zustände: Uamax obere Aussteuergrenze Uamin untere Aussteuergrenze Der Zustand Ud=0
1
gilt allgemein nicht mehr, tritt nur im Umschaltzeitpunkt auf, dient nur zur Ermittlung der Umschaltpegel (Schaltschwellen)
Komparator Beim Nulldurchgang von Ud springt die Ausgangsspannung von einer Aussteuergrenze zur anderen. Die Änderungsgeschwindigkeit von Ua ist durch die Slew Rate des OPV begrenzt. Diese beträgt bei frequenzkorrigierten Standard-OPVs ungefähr 1V/µs. Durch die Erholzeit des Verstärkers nach Übersteuerung tritt noch eine weitere Verzögerung auf. Spezielle Komparator-OPVs haben keine Frequenzgangkorrektur (ohne GK nicht notwendig), sind für kurze Schaltzeiten optimiert und haben meist einen Ausgang, welcher Logikpegel (TTL, CMOS oder ECL) liefert. Schwankt die Eingangsspannung hochfrequent um die Referenzspannung (z.B. durch Rauschen) schaltet der Ausgang ebenso hochfrequent → „Flattern“ des Komparators
Ue
+
Ud Uref
Ua _
Komparator Übertragungskennlinie des Komparators
Uref 2
+
Ua2 _
&
Ue
Ua
+
Ua1 Uref 1
_
Fensterkomparator mit Digitalausgängen
Übertragungskennlinie des Fensterkomparators
Kippschaltungen
AELT
Schmitt-Trigger
Grundlagen
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2 Schmitt-Trigger Ein Schmitt-Trigger ist ein Komparator, bei dem Ein- und Ausschaltpegel nicht zusammenfallen, sondern um eine Schalthysterese ΔUE verschieden sind. Dadurch wird ein „Flattern“ des Ausgangs vermieden. Beim Schmitt-Trigger wird die Schalthysterese durch die Mitkopplung eines Komparators über einen Spannungsteiler (R1, R2 ) erzeugt. Folgende Definitionen sind zu beachten: UEein
Einschaltpegel
Eingangsspannung bei der der Ausgang nach oben schaltet
UEaus
Ausschaltpegel
Eingangsspannung bei der der Ausgang nach unten schaltet
ΔUE
Schalthysterese
ΔUE = UEein – UEaus (oft nur als Betrag angegeben)
2.1 Nicht invertierender Schmitt-Trigger
bei ansteigender Eingangsspannung schaltet der Ausgang nach oben
Schaltung durch Vertauschen der OPV-Eingänge bei der invertierenden Verstärkergrundschaltung R2
R1
Ue
+
Ua _
U0
0
U Eein
R1 U Amin R2
U Eaus
R1 U Amax R2
2.2 Invertierender Schmitt-Trigger
bei ansteigender Eingangsspannung schaltet der Ausgang nach unten
Schaltung durch Vertauschen der OPV-Eingänge bei der NI-Verstärkergrundschaltung
Ue
_
Ua +
R2 R1
U0
0
U Eein
R1 U A min R1 R2
U Eaus
R1 U Amax R1 R2
Durch Einfügen der Spannungsquelle U0 kann man bei beiden Schmitt-Trigger-Schaltungen die Übertragungskennlinie horizontal verschieben. Die Schalthysterese ändert sich dabei auch !
Kippschaltungen
AELT Übungsbeispiele
b) Wie ändert sich die Kennlinie wenn man die beiden Eingänge des OPVs vertauscht?
Ue
2.2k R2 1k
[ Schaltschwelle in beiden Fällen US= -2.273V , Kennlinienverläufe aber verschieden ]
Ua
0
2 Zeichne die Übertragungskennlinie Ua=f(Ue) der folgenden Schaltung OPV: ideal, Uamax=+6V , Uamin=-6V
+
+5V
1 a) Zeichne die Übertragungskennlinie Ua=f(Ue) der nebenstehenden Schaltung
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R1
_
Komparator
Ra
100k
0
+6V
R1
10k +
Ua1 _
R4 R2
10k
20k Ua
Ue R5
20k
Ra
+
R3
1T
Ua2
30k _
0
0
-6V
3 Zeichne die Übertragungskennlinie Ua=f(Ue) der folgenden Schaltung OPV: ideal, einfache Betriebsspannung (single supply) Uamax=+5V , Uamin=-0V +5V
R1
10k _
Ua1 +
R2 10k
UA_HI = 5 UA_LO = 0
R4
10k Ua
Ue R5
10k
+
Ua2
R3 10k _
0 0
UA_HI = 5 UA_LO = 0
4 UAmax=+5V, UAmin=-5V, R1=20kΩ, R2=10kΩ, R3=20kΩ a) Stelle die Übertragungskennlinie uA=f(uE) dar b) Stelle den Zeitverlauf uA(t) für uE(t)=2.5V+2.5V∙sin(ωt) dar +5V R1 Uref 1
+
Ua1 _
R2
R
Ue
Ua R
_
Ua2
R3
0
+
Uref 2
Kippschaltungen
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Schmitt-Trigger
Übungsbeispiele
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1 In der folgenden Tabelle sind die fettgedruckten Werte gegeben, der Rest ist zu berechnen Typ
UAmax
UAmin
R1
R2
U0
UEein
UEaus
|UEein-UEaus|
a
NI
+12V
-12V
10kΩ
60kΩ
0V
+2V
-2V
4V
b
I
+12V
-12V
10kΩ
50kΩ
0V
-2V
+2V
4V
c
NI
+14V
-14V
1kΩ
2kΩ
+2V
+10V
-4V
14V
d
I
+14V
-14V
1kΩ
2kΩ
+2V
-3.33V
+6V
9.33V
e
NI
+5V
0V
10kΩ
20kΩ
+2V
+3V
+0.5V
2.5V
f
I
+5V
0V
2.5kΩ
10kΩ
0V
0V
+1V
1V
g
NI
+12V
0V
10kΩ
10kΩ
+4.5V
9V
-3V
12V
h
I
+12V
0V
5kΩ
10kΩ
+6V
4V
8V
4V
R2
UAMAX UAMIN
Ue _
Ua
R1
+
Ue
+
Ua _
0
R2
0
Ra
1Meg
R1
UAMIN UAMAX
0
U0 U0
0
Nicht-invertierender Schmitt-Trigger
0
Invertierender Schmitt-Trigger
2 a) Zeichne die Übertragungskennlinie der folgenden Schaltung (mit U0=0V) [UEein=+1.16V , UEaus=-1.16V] b) Wie muss U0 gewählt werden, damit die Ausschaltschwelle UEaus=0V beträgt? OPV ideal , UAmax=+6V , UAmin=-6V , Durchlassspannungen der Dioden UF=0.58V
UA_HI = +6V UA_LO = -6V
U0
0
_
Ua +
Ue
R3
R1
R2
20k
10k
10k
Uf =0.58V
0
0
0
[U0=+0.387V]
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Schmitt-Trigger
Übungsbeispiele
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3 Berechne für die folgende Schmitt-Trigger-Schaltung die Schaltschwellen und zeichne die Übertragungskennlinie Ua=f(Ue) Ueaus
_
+5V
Ua
-5V 0V
+
+
R2
10k
R1 2k
2k
0.67V 0.8V
R2
10k
1V
U0
1V
0
0
0
4 Eine Schmitt-Trigger-Schaltung soll folgende Eigenschaften aufweisen: Aussteuergrenzen: UAmax=+10V UAmin=0V Schaltschwellen: UEein=+5V UEaus=+2V a) b) c)
1V
+1V
U0
1V
10k
R1 2k
+1V
U0
+
+1.67V +1.8V R2
R1
UAMAX = +5V UAMIN = -5V
0V
Ueein
_
Ue
UAMAX = +5V UAMIN = -5V
+1.67V +1.8V
_
UAMAX = +5V UAMIN = -5V
10V
Zeichne die Übertragungskennlinie UA=f(UE) Gib eine Schaltung an welche dieses Verhalten zeigt Dimensioniere die Schaltung (ein Widerstand muss angenommen werden, Bereich 1kΩ bis 10kΩ)
0
2V 5V R2
R1 U 0 5V 5V R1 R2 U 0 2V 8V
R1 R1 R2
U 0 3.846V
R1
Ue
+
10k
2V
___________________ R1 0 3V 13V R1 R2 R1 3 13 R1 R2
5V
Ua
UAMAX = 10V UAMIN = 0V
R2 33.3K 0
5 Eine Schmitt-Trigger-Schaltung soll folgende Eigenschaften aufweisen: Aussteuergrenzen: UAmax=+10V UAmin=0V Schaltschwellen: UEein=+2V UEaus=+5V a) Zeichne die Übertragungskennlinie UA=f(UE) b) Gib eine Schaltung an welche dieses Verhalten zeigt c) Dimensioniere die Schaltung (ein Widerstand muss angenommen werden, Bereich 1kΩ bis 10kΩ) Ue
2V U 0
R2 R1 R2 R1 10k 10V R1 R2 10k R2
Ua
5V 2V
U 0 2.86V R2 23.3k
R1
R2 10k
U0
0
10V 0V
+
R2 R1 10V R1 R2 R1 R2
_
2V
R1 2V U 0 0V U 0 R1 R2 5V U 0
UAMIN = 10V UAMAX = 0V
5V
R1 5V U 0 10V U 0 R1 R2
3V 10V
10V
_
U0
0V
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Schmitt-Trigger
Übungsbeispiele
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6 Ein Schmitt-Trigger liefert bei gegebenem Eingangsspannungsverlauf uE(t) die Ausgangspannung uA(t) a) Zeichne die Übertragungskennlinie UA=f(UE) des Schmitt-Triggers b) Gib eine Schaltung an welche dieses Verhalten zeigt c) Dimensioniere die Schaltung (ein Widerstand muss angenommen werden, Bereich 1kΩ bis 10kΩ) R2 50k 2V 1V Ue
R1
U0
+
10k
Ua _
U0
1.666V
0
U 0 2V
R2 R1 R2
U 0 1V 4V
R1 R1 R2
R2 5R1
Annahme :
R1 10k
R2 50k
U 0 1.66V
R2
7 Schmitt-Trigger mit nebenstehender Schaltung UAmax=+5V, UAmin=-5V, R1=10kΩ, UEein=+2V, UEaus=-2V a)
Zeichne die Übertragungskennlinie UA=f(UE)
b)
Berechne den Widerstand R2
R1
Ue
+
Ua _
0
U Eein U U 5V A min R2 R1 A min 10k 25k R1 R2 U Eein 2V U0
R2
8 Schmitt-Trigger mit nebenstehender Schaltung
R3
UAmax=+10V, UAmin=-10V, U0=-10V, UEein=+7.5V, UEaus=+2.5V, R2=20kΩ
Ue
a)
Zeichne die Übertragungskennlinie UA=f(UE)
b)
Berechne die Widerstände R1 und R3
R1 +
Ua _
0 U Eein U A min U 0 R1 R3 R2
7.5V 10V 0.5mA R1 R3
U Eaus U A max U 0 R1 R3 R2
2.5V 10V 0.5mA R1 R3
40V 1mA R3
R3 40k
7.5V 0.75mA R1 10k R1
0V 5V