Notizen zur Übersetzungsarbeit des Manuskripts “Die heiligen Symbole von Mu”
Originaltitel: „Sacred symbols of Mu“ von Colonel James Churchward übersetzt ins deutsche von: Gerhard Praher Globe of Spirit WWW: www.globe-spirit.net Mail:
[email protected] [März 2009] Hinweise im Manuskript: (Seite 192) Dieses Werk aus 1933 stammt von einem Militäroffizier der britischen Armee, der behauptete, dass er, während er in Indien stationiert war, sich mit einem Priester (‚Rishi’) anfreundete, der ihm antike Tafeln offenbarte, die in einer unbekannten Sprache geschrieben waren. Der Rishi lehrte Churchward wie diese Sprache, Naacal, zu lesen waren. Die Tafeln beschrieben das Land von Mu, das Lemuria der Theosophen. Er gab weiters an, dass er Schriften von Mu in einer Reihe mysteriöser Tafeln erkannte, die von einem Forscher namens William Niven entdeckt wurden. Churchward's Mu Theorie hat nichts erreicht, genaues wenig wie die marginale Glaubwürdigkeit von Atlantis. Nur das, dass seine Lehre absurd ist. Trotzdem kann man in einem solchen Werk ggf. Wertvolles finden oder auch Falsches nachweisen. Kommentar von Joannes Richter1 an den Übersetzer Gerhard Praher: Bei der Studie dieser Art Manuskripte fallen mir einige Randbedingungen auf, die man vor einigen Jahrzehnten als Gemeingut betrachten konnte, aber mittlerweile bereits verloren gegangen sind. Diese sind jedoch für fast alle Geschrifte, die vor 1950 entstanden sind, bedeutsam. Auch in diesem Werk kann man einiges falsch verstehen, obwohl es doch aus 1933 stammt. Vielleicht kann ich dieses wichtige Thema an einigen Beispiele verdeutlichen.
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Das Vatersymbol im Himmelsgott Wortlaut:(Seite 13). • Die Gottheit wird oft als „Himmlischer Vater“ und „Vater im Himmel“ bezeichnet. (Seite 13). • Jesus, dessen Lehren jene der ersten Religion waren, beginnt das Vater Unser mit „Unser Vater welcher ist im Himmel.“ Kommentar J. Richter: Diese Sätze hatten im Altertum bis in den zweiten Weltkrieg hinein eine ganz andere Bedeutung als heute. Wir sind es gewohnt Männer und Frauen als völlig gleichgestellte, individuelle Geschöpfe zu betrachten. Das war jedoch keineswegs immer so. Noch zum Ende des zweiten Weltkriegs wurde eine Ehefrau oft vor Gesetz als unmündig betrachtet. Die Ehefrau hatte innerhalb der Ehe gar keine Rechte und wurde in Vertragssachen wie die Kinder vom Ehemann vertreten. Sie hatte kein Wahlrecht und durfte nicht frei über ihre Arbeitskraft verfügen. In der Bibel wird sie als Dienstmagd des Mannes beschrieben, und aufgrund der biblischen Schöpfungslegende dürfe man laut Heiratsfibeln auch annehmen, dass die Frau als Körperteil des Mannes zu betrachten sei. Der Mensch war deshalb ursprünglich der Mann, wobei man dessen Ehefrau einfach mit einbezog. Genau genommen war der Mensch eher ein Ehepaar als ein individueller Mensch. Deshalb konnte der Pabst 1931 den Hirtenbrief "De Rerum Novarum" auch in aller Seelenruhe nur dem männlichen Teil der Kirche adressieren. Die Männer sollten dann wohl den Inhalt innerhalb der Familie an Ehefrau und den Kindern weiterleiten. In sofern der Mensch nach Gottes Ebenbild gestaltet wurde, konnte es sich deshalb aus damaliger Zeit nur um einen Mann einschließlich Ehefrau handeln. Der Gott musste in dem Fall wie der Mensch ein Mann einschließlich Ehefrau sein, durfte jedoch (vielleicht deshalb?) auch nicht abgebildet werden. Dieser Paradox führte dazu dass Jahwe zumindest zeitweise auch mit einer Ehefrau (Asjera) ausgestattet wurde. Trotzdem wurde auch diese duale, androgyne Gestalt problemlos als monotheistischer Gott betrachtet. Der erst geschaffene Mensch Adam musste als Mensch lt. Schöpfungslegende noch aufgeteilt werden in zwei Individuen "Mann" und "Frau", die jedoch erst in der Ehe wieder zum Menschen erklärt wurden. Unverheiratet waren beide nur halbe Menschen. Diese patriarchale Grundhaltung in der die Frau ein unbedeutendes Körperglied des Mannes bildete, war zumindest seit 500 vor Christus im gesamten Mittelmeerraum standard. Die Frauen wurden m.E. nur bei den Kelten und Germanen (in etwa?) als ebenbürtige Mitmenschen hochgeachtet.
Tue keinem Menschen an was du nicht willst das man dir antut Wortlaut:(Seite 17). Das Buch beginnt mit einem Leitsatz aus unserer Zeit, nämlich „Tue keinem Menschen an was du nicht willst das man dir antut.“ Kommentar J. Richter: Auch dieser Satz hatte im Altertum bis in den zweiten Weltkrieg eine ganz andere Bedeutung als heute. Da die Frau als Körperteil des Mannes oder des Menschen galt, konnte sie sich gegen kriminelle Handlungen innerhalb der Ehe kaum wehren. Man kann ja auch vor Gericht als Kopf keine Anklage gegen die eigenen Faust einreichen. Ehefrauen konnten sich deshalb damals wohl nie auf den og. Leitsatz beziehen: "Tue keinem Menschen an was du nicht willst das man dir antut", denn diese Aussage gilt strikt genommen nur für Männer (und ihre Ehefrauen) untereinander.
Von der Erschaffung des ersten Menschen Der gemeinsame Ursprung These: (Seite 15) Es ist allgemein bekannt, dass alle Religionen einen gemeinsamen Ursprung haben. Kommentar J. Richter: Diese These könnte stimmen. Aus der og. Erläuterung der Beziehung zwischen Mann und Frau kann man folgenden im Manuskript dokumentierten Legenden (aus Mexiko, Griechenland, Brasilien) ausgezeichnet verstehen.
Duales Prinzip aus der Wüste Gobi
Der erste Mensch, das duale Prinzip zur Verfügung gestellt von P.K. Kosloff von der ehemaligen Hauptstadt Liguriens, unterhalb von Karakhota, Wüste Gobi.
Wortlaut: (Seite 63) Das Titelbild dieses Buches, das von der antiken Hauptstadt der Uighuren stammt, zerstört vor etwa 18.000 bis 20.000 Jahren – chinesische Aufzeichnungen sagen vor 19.000 Jahren, ist sicherlich die älteste Aufzeichnung von der Erschaffung des Menschen mit dem dualen Prinzip. Es ist aus der Welt jener, deren geistiger Teil ihrer Gehirne so fein miteinander verwoben ist, dass mit Worten das Gefühl, das jeder fur den anderen empfindet, nicht zu erklären ist wenn sie sich zum ersten Mal begegnen. Dies sind möglicherweise die beiden Hälften von Mann und Frau, die in längst vergangenen Tagen, die Seele bildeten. Dies ist die gesamte Vergangenheit im Überblick. Kommentar J. Richter: → Es handelt sich bei Skulptur wohl um eine androgyne Symbolik. → es ist die Frage, ob diese Skulptur auch nach heutiger Altersbestimmung so alt sein kann (?).
Das duale Prinzip in Mexico Wortlaut:(Seite 61). Mexikanische Tafel Nr. 1584: Darauf steht: "Der Mensch wurde mit dem dualen Prinzip geschaffen, Mann und Frau. Der Schöpfer veranlasste den Mann in einen Schlaf zu fallen (oder Tod), und während er schlief, wurden die Prinzipien von den Kosmischen Vier abgetrennt. Als er erwachte (wiedergeboren wurde) war er Zwei – Mann und Frau.“ Es gibt unzählige Schriften die besagen, dass der Mann alleine erschaffen wurde und die Frau aus einem Teil des Mannes genommen wurde. Ich werde hier ein paar bekannte Schriften zu diesem Thema anführen, und einige Legenden. Kommentar J. Richter: → Es handelt sich bei dieser Legende um eine androgyne Symbolik. Es sollte wohl heissen: Der Schöpfer veranlasste den “androgynen” Menschen (und nicht den Mann) in einen Schlaf zu fallen...
Die griechische Legende Wortlaut:(Seite 63). In allen ihren Konzeptionen waren die Griechen immer originell. Sie betrachteten alles aus einem anderen Winkel als alle anderen, sogar was die Schöpfung von Mann und Frau anbelangt. Plato sagt: Menschliche Wesen wurden ursprünglich als Mann und Frau in einem Körper erschaffen. Jeder Körper hatte vier Arme und vier Beine. Die Körper waren rund, und sie rollten dahin, und sie verwendeten ihre Arme und Beine um sich zu bewegen. Nach und nach begannen sie die Götter immer schlechter zu behandeln. Sie beendeten ihre Opferungen und drohten sogar damit den Berg Olympus hinauf zu rollen und zu stürmen und die Götter zu stürzen. „Ein Gott sagte: ‚Lasst sie uns alle toten. Sie sind gefährlich.’ Ein anderer sagte: ‚Nein, ich habe eine bessere Idee. Wir teilen sie in zwei Hälften. Dann haben sie nur mehr zwei Arme und zwei Beine, und sind nicht mehr rund. Dann können sie nicht mehr rollen. Wenn sie dadurch zweimal so viele sind, dann werden sie zweimal soviel opfern, und was das Wichtigste ist: Jede Hälfte ist so damit beschäftigt die andere Hälfte zu suchen, dass sie keine Zeit mehr haben uns zu belästigen.’“ Kommentar J. Richter: → Es handelt sich bei dieser Legende aus dem Symposium um eine androgyne Symbolik, obwohl Plato auch homosexuelle Symbolik anwendet.
Kara-Inschrift in Brasilien Wortlaut:(Seite 66). Auf einer grossen Ebene, die wie eine Prärie aussieht, im nord-östlichen Teil von Brasilien, in der Nahe der Grenze zu Britisch Guyana, steht ein immenser Felsen mit vielen sanften Gesichtern, die buchstäblich gesäumt sind von sehr alten Inschriften, in den Schriftzeichen der antiken Karas oder Carianer. Ein entschlüsselte Legende lautet: “Aus Einem wurden Zwei. Zwei erschufen den Dritten. Von diesen Dreien ging das Leben weiter.” Die Kontinuität zeigt sich in der Glyphe der Zahl 3, deren Balkenenden offen blieben. Die Antiken bezeichneten offene Enden als nicht beendete Arbeit, die fortgesetzt wird. Es ist hier vielleicht wichtig anzumerken, dass die Kara-Glyphe fur 1, ein geschlossener Balken, die Naga-Glyphe fur 5 war. Die gesamte Zahlweise der Naga war in 5er Schritten, 10 war also zweimal fünf. Die Zehn war das numerische Symbol fur das Göttliche, und wurde nie benutzt. Da es das göttliche Symbol war, wurde es als zu heilig angesehen. In China verwendete Laotse in Tao te King um 600 vor Christus nahezu dieselben Wörter, die er von den Heiligen Schriften des Mutterlandes hatte. Kommentar J. Richter: → Es handelt sich bei dieser Legende wohl um den Standard der Schöpfungslegenden.
Xocicalco Pyramide – Mexiko Wortlaut:(Seite 67). An dieser berühmten Pyramide befinden sich jede Menge Inschriften. Ich habe eine ausgewählt, die, wie mir scheint, in Bezug zur Erschaffung des ersten Paares steht. 1. Zeile. Die Ziffern eins, zwei und drei, mit ihrer versteckten Bedeutung, wie bereits erwähnt. 2. Zeile. Inkludiert die Uighurische Glyphe fur den Mann, der das duale Prinzip hat – der Mann bevor er geteilt wurde. 3. Zeile. Inkludiert den Mann als rein männliches Prinzip . Wenn die Menschheit gemeint war, verwendeten die Uighuren den einfachen Buchstaben M. Kommentar J. Richter: → Es handelt sich bei dieser Legende wohl ebenfalls um den Standard der Schöpfungslegenden.
Zur Bedeutung von AUM Wortlaut: (Seite 178). • • •
A - Ahau Maskulin - Vater U Feminin - Mutter - Sie M - Mehen Der Erzeugte - Der Sohn – Mann
Notiz: U wird hier als das feminine Fürwort - Sie – verwendet. M hatte benutzt werden können, ware aber mit dem folgenden M fur Mehen kollidiert. Kommentar J. Richter: → Es handelt sich bei der AUM-Codierung ebenfalls um eine androgyne Symbolik.
Die Zahl Zehn Wortlaut: (Seite 105). Die Antiken zahlten in Fünfer-Schritten um die Zehn zu vermeiden. Zehn war die Zahl der Gottheit, und damit zu Heilig um verwendet zu werden. Zehn wurde als zweimal fünf, fünfzehn als dreimal fünf und zwanzig als viermal fünf gezahlt. Kommentar J. Richter: → Interessanter Gesichtspunkt!
Zwei antike Säulen Wortlaut: (Seite 93). Die linke Saule war quadratisch und wurde mit der Glyphe Stärke abgeschlossen. Die rechte Saule war rund und war mit der Glyphe abgeschlossen, das im Allgemeinen fundiert, gebaut, und als Ergänzung, Fertiggestellt, Komplettiert, bedeutet, je nachdem wie es benutzt wurde. Beide Säulen waren jeweils in vier Sektionen unterteilt um mit den Vier Grossen Primären Kräften, den Vier Grossen Göttern, etc., überein zu stimmen Der Grundriss dieses Tempels, der auf einer anderen Tafel zu sehen ist, zeigt uns die linke Saule als quadratisch und die rechte Saule als rund. Die Ägypter nannten eine Saule „Tat“, das in ihrer Sprache „in Starke“ heist. Die andere Saule nannten sie „Tattu“, dass „abzuschliessen / fertig stellen“ bedeutet, und in verbundenen Form „In Stärke ist dieser Platz abgeschlossen fur immer“ bedeutet. Die Ägypter sahen die Figur eines Tat als Emblem fur Stärke und Stabilität an. Ich weise darauf hin, dass alle Säulen dieser Gruppe vier horizontale Balken haben, und auf diesem Weg die Vier Grossen Primären Kräfte symbolisieren, oder, wenn man so will, „Die Vier Grossen Götter“.
Der Eingang zu Amenti stammt vom Papyrus Anana, eine der schönsten Papyrusrollen, die ich je gesehen habe. In der Ägyptischen Mythologie bilden zwei Tat’s den Eingang zum Tattu. Tattu ist der Torweg zu jener Region, in der die sterbliche Seele mit dem unsterblichen Geist vereint wird „und fur immer in den Mysterien von Amenti fortbesteht.“ Im Portal oder Eingang zu König Solomons Tempel wurden zwei spezielle Säulen errichtet. 1 Könige, Kapitel 7, Vers 21-2 lautet: „Und er errichtete die Säulen im Portal des Tempels, und er erbaute die rechte Saule und nannte sie Jachin, und er baute die linke Saule und nannte sie Boaz.“ Am Eingang zu König Solomons Tempel, und in Osiris Grosser Halle der Wahrheit, wurden zwei senkrechte Säulen errichtet. Kommentar J. Richter: → Es ist ggf. anzunehmen, dass die linke, quadratische “Tat”-Säule mit der Glyphe “Stärke” das männliche Symbol und die rechte, runde, „Tattu“-Säule mit der Glyphe “Stabilität” das weibliche Symbol darstellt. In der Tradition der Freimaurer ist die Boaz-Säule schlicht und dorisch, d.h. männlich (→ Individualität und Vernunft), und die Jachin-Säule schlank und anmutig, d.h. weiblich (→ Gefühl, Vorstellungskraft und Intuition). (Quelle: die Loge, Luigi Ranieri, siehe dort auf Seite 146).
Verständnisprobleme in der Folge des Manuskripts Wortlaut: (Seite 17). Die unklare Definitionen zum Thema “Mensch”, “Mann” und “Frau” bereiten auch einige Folgeprobleme in den anderen Teilen des Manuskripts. “Als der Mensch vom Schöpfer nach seinem Ebenbild erschaffen wurde, wurde im Körper des Menschen ein Geist, eine Seele, platziert, die niemals stirbt und fortbesteht in alle Ewigkeit.” Kommentar J. Richter: → Handelt es sich dabei nun um eine Seele für das Ehepaar, oder um zwei Seelen jeweils für den Mann und für die Frau?