In der Kurzgeschichte „Das Holz für morgen“ erzählt Wolfgang Borchert von einem aus dem Krieg zurückgekehrten, jungen Soldaten, der nach seiner Heimkehr noch stark unter dem erlebten Kriegsgeschehen psysisch leidet und deswegen Selbstmord begehen will. Durch den Auftrag das tägliche Feuerholz zu besorgen, wird er von diesem Gedanken jedoch abgehalten.
Der junge, nach Hause zurückgekehrte Soldat ist enttäuscht, weil er sich von seiner Familie nach langjährigem Kriegsdienst nicht ausreichend wahrgenommen fühlt. Niemand will sich mit ihm über seine Kriegserlebnisse und die andauernde Verwirrung in seinen Empfindungen unterhalten. Weil er keinen Trost in seiner Familie findet, versinkt er in tiefe Depressionen, bis er zu dem Entschluß kommt, sich das Leben auf dem Dachboden zu nehmen. Die Familie ist über die Rückkehr des jungen Mannes jedoch so erfreut, dass sie die psysische Verfassung des Sohnes nicht erkennt. Auf dem Weg zum Dachboden wird er von seiner Selbstmordabsicht kurz abgehalten, nachdem er auf dem Treppengeländer einen weißen Strich entdeckt hat, der ihn an eine Begebenheit in seiner Kindheit erinnert. Der einst fröhliche, kleine Junge hat das Treppengeländer mit einer spitzen Feile beschädigt, ein kindlicher Unfug. Da er es nicht gestanden hat, wollen seine Eltern nicht für die Beschädigung zahlen, sodass alle Mietparteien im Haus eine Mieterhöhung bekommen haben. Auf dem Weg zum Boden bereut der junge Mann den Kinderstreich und er versucht die Schuld zu begleichen, indem er das ganze, in seiner Hosentasche befundenen Geld in die Brusttasche legt, damit es leicht auffindbar ist. Plötzlich wird er aus seiner Erinnerung gerissen, als er feststellt, dass der Vorfall bereits elf Jahre her ist und längst in Vergessenheit geraten ist. Nun geht er entschlossen auf den Dachboden, um sich umzubringen. Da unterbricht ihn die Stimme seiner Mutter. Sie erzählt einem Mädchen wie froh Vater und Mutter sind, dass der Junge wieder da ist und dass der Junge jetzt anstelle des Vaters immer das Holz holt. Der junge Mann erkennt seine Verantwortung das tägliche Holz zu besorgen und weiß, dass seine Familie ihn braucht. Diese Erkenntnis sowie die neue
Verantwortung geben ihm neue Hoffnung.